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(Außer)Gewöhnlich

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Juli

Als Sie die Augen öffnete, wusste Sie bereits, dass es ein anstrengender Tag werden würde.

Trotzdem lächelte Sie, weil Er Seinen Arm um Sie gelegt hatte und Sein Gesicht an Ihrem Nacken ruhte. Er klammerte Nachts ganz schön, denn Ihm war ständig kalt, aber das störte Sie nicht; es glich Seine fehlenden Ambitionen zum Körperkontakt tagsüber aus. Jetzt jedoch löste Sie sich aus Seiner Umarmung, indem Sie sich nach Ihm umdrehte und Ihm einen Kuss aufdrückte. Er krauste die Nase und gab ein schläfriges Geräusch von sich, das Sie zum Kichern brachte.

"Aufwachen, Geburtstagskind", hauchte Sie mit noch einem Kuss und diesmal schlug Er die Augen blinzelnd auf.

"Echt...?", nuschelte Er verschlafen.

"Mhm~♥", summte Sie unnachgiebig und rollte sich zur Seite, sodass Sie auf Seinem Schoß saß und Ihn von oben herab küssen musste. Das störte aber keinen von ihnen und Er vergaß sogar, dass Er schlecht gelaunt war, wenn man Ihn weckte.

Mal abgesehen von Sex am Morgen war es jedoch ein ganz normaler Tag für Sie, sodass Sie aufstehen, duschen und arbeiten gehen musste, während Er liegen bleiben konnte. Sie spürte Seinen Blick im Rücken, während Sie Ihr Kleid zuknöpfte, ignorierte ihn aber. Wenn Sie Ihn angesehen hätte, wäre Sie nur zurück ins Bett gegangen, und dafür hatte Sie jetzt leider keine Zeit mehr.

"War das mein Geburtstagsgeschenk?", erkundigte Er sich, als Er merkte, dass Sein Starren nicht den gewünschten Effekt haben würde. Sie hörte die Bettwäsche rascheln, als Er sich aufsetzte und wagte es jetzt, sich nach Ihm umzudrehen.

"Was, du wolltest ein Geschenk? Das hättest du früher sagen müssen... Vielleicht bei einem der hunderttausend Male, bei denen ich dich gefragt habe, was du möchtest", neckte Sie zärtlich und ging zu Ihm, um Ihm einen Abschiedskuss zu geben.

Er streckte die Hand aus, zog Sie wieder zu sich, um Ihren Bauch zu küssen und das Gesicht an ebendiesen zu legen. "Ich will keinen Menschenauflauf."

Ihre Hand glitt durch Sein dickes, seidiges Haar. "Du weißt, dass die anderen heute eine Party für dich schmeißen, oder?" Seine Schultern spannten sich fast augenblicklich an und Er gab ein unwilliges Geräusch von sich. Seufzend knetete Sie die verspannten Muskeln. "Ich hab versucht, es ihnen auszureden... Komm schon, sie meinen es doch nur gut."

"Hn."

Sie zog sacht an Seinem Haar, bis Er sich widerstrebend von Ihrem Bauch löste, und lächelte Ihn aufmunternd an, als Er gezwungener Maßen zu Ihr aufsah. "Wenn du brav bist, bekommst du heute Nacht noch ein ´Geschenk`... Du Riesenbaby."
 

Eigentlich war die Party als Überraschung geplant gewesen, aber Sie wusste, dass Ihr Freund dann einfach gegangen wäre, also hatte Sie Ihn vorgewarnt. So kam es, dass, obwohl gesamte Stammlokal der Clique: "Überraschung!", rief, das Geburtstagskind keineswegs überrascht war. Er ließ die Glückwünsche über sich ergehen, setzte sich zu Seinen Freunden und schaffte es eine Weile lang, Seine Laune im Zaum zu halten. Trotzdem spürte Sie, dass Er nicht den ganzen Abend überstehen würde. Während Sie also mit den Frauen der Runde sprach, behielt Sie immer ein Auge auf Ihn, um den richtigen Zeitpunkt zu gehen abzupassen. Eigentlich war es ganz gut gelaufen - Bis zu dem Zeitpunkt, an dem Er Seine Geschenke auspacken sollte. Da sich in diesem Moment alle Anwesenden um Ihn drängten, fühlte Er sich wohl sowieso schon unwohl.

Von Naruto bekam Er ein T-Shirt auf dem ´Gehirnpups` stand, was der Blonde äußerst lustig fand, und, etwas ernster gemeint, ein großes, schwarzes Blechschild, auf dem in roten und weißen Schriftzügen die Titel Seiner Bücher standen. Natürlich interessierte Ihn der Dekorationsgegenstand wenig, aber Sie war sicher, dass Er den Gedanken zu schätzen wusste. Von den anderen erhielt Er Wein, einen Gutschein für einen Höhlentauchgang (Er hatte anklingen lassen, dass Sein nächstes Buch von etwas in der Art handeln sollte und der Ausflug wäre perfekt für Recherchezwecke geeignet.) und, weniger kreativ, ein Buch.

Dieses betrachtete Er ziemlich eisig, als Er es aus seiner grünen Verpackung befreit hatte. "E-Es ist echt gut", erklärte Tenten, die es Ihm überreicht hatte. Sie hatte nicht so viel mit Ihm zu tun, deshalb war ein derartiges Geschenk eigentlich in Ordnung.

Nicht so in Seinen Augen. "Ein Buch. Wirklich; du schenkst einem Autor ein Buch? Und noch dazu zweitklassigen, nichtssagenden Fantasie-Schund?"

"Schatz!", zischte Sie in die plötzlich eingetretene Stille am Tisch.

Er richtete den Blick auf Sie, wollte Sie davon überzeugen, dass Seine Wut gerechtfertigt war, aber das stimmte nicht. Unnachgiebig starrte Sie zurück ins kalte Schwarz Seiner Augen, in dem Sie Seine Ungeduld mit der Welt und den Menschen lesen konnte.

"Ich vergaß für einen Moment, dass lügen höflich ist", schnaubte Er schließlich. "Danke. Ein solches Geschenk wäre wirklich nicht nötig gewesen."

"Ok, dann wäre das auch erledigt", lächelte Sie in das unangenehme Schweigen, wobei Sie die Zweideutigkeit Seiner Worte ignorierte. "Wie wäre es jetzt mit Nachtisch?"

Es wurde Zeit zu gehen, beschloss Sie. Kurz nachdem Sie Ihren Kuchen gegessen hatte, sammelte Sie Ihren Freund ein, verabschiedete sich und verließ das Restaurant. Schweigend liefen sie durch die Julinacht. In solchen Momenten gingen sogar Ihr die Worte an Ihn aus, Er machte sich Ihr dann so fremd, dass Sie Ihn am liebsten gesiezt hätte.

"Ich habe mich entschuldigt." Es war untypisch für Ihn, sich zu rechtfertigen.

"Ich weiß."

"Was ist dann das Problem?"

Sie wusste, dass es zu nichts führen würde, wenn Sie es Ihm erklärte. Zumal Seine bedingungslose Ehrlichkeit etwas war, das Sie an Ihm schätzte. Es war keine gesellschaftsfähige Eigenschaft, Er isolierte sich damit bewusst, und doch mochte Sie Seine Hartnäckigkeit. Sie ertrug das Alleinsein nicht, deshalb bewunderte Sie Ihn für diese Fähigkeit. Aber Sie wusste es eigentlich besser. Er war nicht alleine, weil Er es wollte. Sondern weil Er im Gegensatz zu Ihr die Gesellschaft nicht ertrug.

"Es gibt keines", lächelte Sie zärtlich, als Sie Seine Hand nahm.

Vielleicht, schoss es Ihr in dem Moment durch den Kopf, würde das mit ihnen nicht gut gehen. Sie liebte Ihn so sehr, und doch würde es nicht funktionieren.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Lily_Toyama
2014-09-14T20:19:08+00:00 14.09.2014 22:19
Er hat sich doch nicht entschuldigt, zumindest nicht wie ein Erwachsener, vllt wie ein Kleinkind.
Wieder sehr eindrucksvoll geschrieben.
Lg Lily
Antwort von:  RedRidingHoodie
14.09.2014 22:20
Riesenbaby, hat sie ja schon gesagt xD
Freut mich sehr, dass es dir gefallen hat!
Von:  Levisto
2014-09-14T17:56:50+00:00 14.09.2014 19:56
Dafür das der Juni so schrecklich verlaufen ist, haben sie sich gut gefangen. Auch wenn sie sehr verschieden sind; sowas soll ja anziehen. Aber ob es bei den beiden zu extrem ist wird sich vielleicht noch zeigen.

Freu mich auf den nächsten Monat :-)
Antwort von:  RedRidingHoodie
14.09.2014 20:13
Na ja, sie haben ´extern` sicher noch Stress wegen der Sache, aber da ich die jeweiligen Vorfälle der Monate trotz ihres temporären Verlaufs relativ unabhängig voneinander halten wollte und ich nicht glaube, dass Sakura gerade an Sasukes Geburtstag damit anfangen würde, habe ich das einfach rausgelassen ^^° Ich hoffe man versteht, was ich mit ´Unabhängig` meine.
Jedenfalls danke für den Kommentar und weiterhin viel Spaß! ♥
Von: abgemeldet
2014-09-14T11:11:50+00:00 14.09.2014 13:11
Du hast einen tollen Stil zu schreiben :)
Gefällt mir echt gut.
Mach ja schnell weiter ja :D
Antwort von:  RedRidingHoodie
14.09.2014 14:56
Freut mich, dass es dir gefällt, und danke für den Kommentar. Ich tu mein bestes ;)


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