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(Außer)Gewöhnlich

von

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Dezember

"Ich muss gehen."

Er stand von der Couch auf, die sie erst vor etwas mehr als einem Jahr hier aufgestellt hatten. "Ich weiß."

Der Koffer machte ein klackendes Geräusch, als er auf dem Boden aufkam. "Schon die ganze Zeit, oder?", fragte Sie, als Sie Ihn ein letztes Mal umarmte. Sie spürte Ihn nicken. "Ich hab immer alles getan, um das zu sein, was du brauchst."

„Ja.“

Es war nicht so, als wäre dieser Schritt So leise herangenaht, wie er sich jetzt tatsächlich vollzog. Während der letzten Wochen war es ständig laut gewesen in der kleinen Wohnung, Ihrem sicheren Nest, dem Hafen, in dem Sie endlich hatte Frieden finden wollen. Es hatte Umbaumaßnahmen gegeben – Und jetzt war Ihr Platz wegrationalisiert worden.

Dass Sie darüber nicht weinte lag an der Gewohnheit. Sie hatte sich die ganze Beziehung über verboten, vor Ihm zu weinen, wieso sollte Sie jetzt damit anfangen? Vielleicht würde es Ihn sogar dazu bringen, Sie zum Bleiben zu bewegen. Sie wussten beide, dass Er es könnte, es die ganzen letzten beiden Jahre getan hatte. Bis zu dem Moment in einem Streit, an dem er „Dann geh doch endlich“, mit diesem beherrschten Tonfall gesagt hatte, den Er immer anschlug, wenn Er sich zu etwas zwingen musste.

Er könnte Sie zum Bleiben bringen, weil Sie Ihn immer noch liebte - Sie glaubte nicht, jemals damit aufzuhören. Allerdings hatte sie diese Gefühle für den stolzen, verschlossenen, verletzlichen Mann, der Er wirklich war, nicht mehr für das Idealbild von Ihm, welches Sie so viele Jahre lang fantasiert hatte. Sie hatte Ihn immer gekannt und sich doch selbst eingeredet, Er sei ein anderer. Wieso Sie das getan hatte, obwohl Sie Seine wahre Persönlichkeit liebte, wusste Sie nicht. Sie wusste nur, dass Sie durch Ihre Illusion genauso Schuld am Ende ihrer Beziehung war wie Er.

Sie trat einen Schritt zurück, verschränkte die Arme, wie, um Ihn auf Abstand zu halten. Als würde Er Ihr nachlaufen… Tatsächlich schützte Sie sich mit der Geste nur, denn Sie wusste, dass der Schmerz, der jetzt gänzlich fehlte, später umso heftiger einsetzen würde.

„Was… Wird jetzt sein?“

"Ruh dich aus.“ Er wusste, wie viel Kraft Sie jedes Wort, jeder Schritt von Ihm weg kostete. „Dann sehen wir weiter.“

„Glaubst du, wir hätten etwas ändern können?“

Seine Nachthimmel-Augen waren ein starker Kontrast zu den Gewitterwolken, die darin so lange gewohnt hatten, es war wie die Ruhe nach dem Sturm und ließ Sie zweifeln. Sollte Sie nicht doch bleiben?

„Wir haben alles getan.“

„Vielleicht sogar zu viel… Aber das war es wert.“

„Was meinst du?“

„Ich habe für dich versucht, jemand zu sein, der ich nicht bin und gleichzeitig, jemanden in dir zu sehen, der du nicht bist.“ Sie schloss die Augen, legte den Kopf in den Nacken. Jetzt meinte Sie, alles Vergangene so klar zu erkennen, nur die Zukunft ohne Ihn war für Sie Grau und verschwommen.

„Wenn wir nicht versuchen würden, für andere bessere Menschen zu sein, würden wir das niemals tun.“

Sie wollte schon sagen, dass Er sich doch gar nicht verändert hatte, aber das stimmte nicht. Er hatte ebenso an sich gearbeitet wie Sie, wenn auch wesentlich leiser, auf Seine innere Einstellung bezogen. Vielleicht noch ein Fehler von Ihr, das nie erkannt zu haben – Und jetzt war es zu spät. Sie nahm den Koffer und ging in Richtung Flur.

„Wenn du es so siehst… Danke für die Mühe“, lächelte Sie Ihn an. Sie würde Sein Gesicht vermissen.

Er hatte die Hände in den Hosentaschen vergraben, hatte nicht vor, noch etwas an der Situation zu ändern. Ihre Zeit war vorbei.

„... Sakura.“

„Bis dann, Sasuke.“

Mit diesen leeren Worten verließ Sie die Wohnung und zog die Tür zu zwischen sich und einem Teil Ihres Lebens von dem Sie gedacht hatte, er würde nie enden.
 

~ . ~
 

So, das war´s meine Lieben. Ich hoffe, es hat euch gefallen und dass ich nicht zu sehr mit Klischées um mich geworfen bzw diese von einer anderen Seite beleuchtet habe. Obwohl es mein erstes SasuSaku-Projekt war und noch dazu ein sehr trauriges, habe ich so viel Rückmeldung bekommen, dafür möchte ich euch ganz herzlich danken. Ich habe mich wahnsinnig gefreut. :)

Leider kann ich euch jetzt nicht wirklich weitere FFs aus meiner Galerie empfehlen, da ich fast nur SasuNaru habe ( durchaus auch in hetero-Variante xD und ein bisschen SasuHina, ShikaTema und NaruSaku ), aber falls jemand Lust hat, würde ich mich natürlich freuen, wenn ihr mal vorbei schaut.

Falls noch Fragen offen sind, stellt sie bitte gerne, ich freue mich über Diskurs mit euch und beiße selten. ;)
 

lG BTBYC



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Lily_Toyama
2014-10-28T20:46:57+00:00 28.10.2014 21:46
Das ging aber jetzt ein bisschen plötzlich, klar man wusste die ganze Zeit, dass es so enden würde und es war auch klar, dass dies das letzte Kapitel sein würde, trotzdem war ich jetzt etwas überrascht.
Trotzdem hat es mir gefallen, ein Drama hätte einfach nicht gepasst, dass Ende war so, wie ihre Beziehung war, es passte einfach. Aber du klärst gar nicht auf, was sein Problem ist, dass finde ich nicht nett ;)
Eine wirklich außergewöhnliche FF, die mir bei Lesen sehr viel Freunde bereitet hat.
Lg Lily
Antwort von:  RedRidingHoodie
28.10.2014 22:32
Danke, auch für die Kritik. Ich weiß, was du meinst, und bin auch nicht völlig zufrieden mit dem Ende - Aber das ist leider insgesamt ein Problem bei mir, ich finde selten den perfekten Abschluss für ein geliebtes Projekt ^^° Vielleicht werde ich es nochmal überarbeiten, mal sehen.
Haha, sein Problem. Wie gesagt, ich hab mir darüber keine Gedanken gemacht und hatte das Kapitel schon fertig, als wir darüber geschrieben haben ^^° Außerdem hätte es aus Sakuras Sicht kaum geklärt werden können, da Sasukes Grundproblem ja ist, dass er sich nicht öffnen kann, und ihr sein Problem wohl kaum plötzlich mitteilen würde.
Vielen Dank nochmal für all die durchdachten Kommentare und freut mich, dass es dir Spaß gemacht hat.
lG
Von:  Levisto
2014-10-28T17:37:33+00:00 28.10.2014 18:37
Eine tolle FF hast du da geschrieben! Die Monate durchgezogen, nichts verlängert. Im vorigen Kapitel fand ich die Anspielung auf den Garten und den Blumenstrauß absolut gelungen! Man merkte wie die Beziehung über die Monate langsam aber sicher wackelte, bis sie brach. Und beide wussten es, irgendwie.

Ein sicherer Platz in meiner Favo-Liste!
*greetz*
Levisto
Antwort von:  RedRidingHoodie
28.10.2014 22:29
Danke schön, auch für die Bemerkung zum letzten Kapitel, das irgendwie ignoriert wurde, wieso auch Immer xD°
Freut mich auch, dass die Kontinuität mir gelungen ist, da war ich mir bisweilen nicht so ganz sicher… :)
lG
Von:  Sampaguita
2014-10-28T17:04:05+00:00 28.10.2014 18:04
Normalerweise mag ich wirklich keine Storys mit einem offenen oder gar Schlechten Ende (dennoch les sie und bin trotzdem nicht ganz zufrieden xD )

Aber deine FF ist ganz anders!

Auf die Gefahr hin das ich mich Wiederhole ABER ... ich LIEBE deinen Schreibstil!!! Die Gefühle und die Details die du einbeziehst und GAAAAAAAANZ besonders das Sasuke nicht OOC ist wie in fast alles Geschichten!

Absolut Bodenständig und Realistische FF womit sich jeder an manchen Stellen Identifizieren kann und klar Strukturiert ist.

Ein gutes Ende hätte einfach nicht gepasst und deshalb ist deine Story PERFEKT! :)

Ich würde mich freuen wenn du iiiiiirgendwann mal wieder eine SasuSaku schreibst :))))

Viele liebe BEGEISTERTE Grüße!
Antwort von:  RedRidingHoodie
28.10.2014 22:27
Oh Gott, ganz lieben Dank für das ganze Lob, ich freu mich sehr :) Hoffentlich lesen wir uns mal wieder, wobei ich nicht weiß, ob das bei einer SasuSaku-Story sein will, weil ich mich etwas vom FF-Schreiben distanzieren möchte ^^ Aber mal sehen!
Von:  Haruno
2014-10-28T16:15:05+00:00 28.10.2014 17:15
Hey :)
Ein wirklich trauriges Ende..
Aber trotzdem eine verdammt tolle Story!
Danke <3


Gruuuß Cherry
Antwort von:  RedRidingHoodie
28.10.2014 22:28
Vielen Dank, freut mich, dass es dir gefallen hat. :)


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