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Cherry Tomato Salad

SasuSaku Oneshot/Ficlet Sammlung
von

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Dropping your guard

Die Sonne schien auf Team 7 herab, als würde sie auf das Wiedersehen der Vier und das Verzeihen herablächeln. Doch der Geruch von Blut, Dreck, Schweiß und Tränen heftete an jedem von ihnen...

Nicht jetzt.

„Ich muss mich konzentrieren“, erklärte sie angestrengt.

Entschuldigungen wurden ausgesprochen und vergeben. Und für diesen einen kleinen Moment war die Welt perfekt.
 

Alles, was danach geschah, fühlte sich für die Kunoichi surreal an. Es war so plötzlich, dass sie sich wieder in einer fast normalen Routine wiederfand, dass es schon erschreckend war. Hatte sie geholfen, die toten zu bergen? Wie viele Tage waren vergangen, die sie nun schon Verwundete versorgte? Wie oft, war sie an die Grenzen ihres Chakras gekommen? Sie wusste es nicht mehr.

Dunkle Wolken schoben sich über den Himmel und verdunkelten das Dorf.

„Sakura-chan?“, fragte Naruto und wedelte mit seiner gesunden Hand vor ihrem Gesicht. Anscheinend hatte sie geträumt. „Ich dachte, du wärst schon nach Hause. Du kommst noch zu spät!“

Verwirrt blinzelte sie, bis ihr die schwarze Kleidung auffiel, die ihn um einiges ernster und erwachsender wirken ließ.

„Huh...? Oh, stimmt!“, sagte sie ganz verdutzt „Tut mir Leid, ich weiß echt nicht wo mir im Moment der Kopf steht..."

„Kein Problem!“, lachte ihr Teamkamerad „Komm nur nicht zu spät.“

Mit diesen Worten war er dann auch schon aus der Tür verschwunden, was sie schmunzeln ließ. Wohin er es wohl so eilig hatte? Sie konnte es sich denken...

Sie schüttelte den Kopf und versuchte ihre Gedanken beieinander zu halten. Nach ein paar Notizen auf ihrem Klemmbrett, konnte sie es ablegen und sich von allen verabschieden.

(„Bis morgen.“ „Wir sehen uns gleich, oder?“ „Bis später.“ „Versuch dich etwas auszuruhen.“)

Sie fragte sich, wie man so viele nette Worte und Gesten mit diesem Tag vereinbaren konnte, der für die Trauer gedacht war. Besonders wo diese sie kaum betraf. Natürlich, war sie traurig, über jedes Leben welches sie nicht retten konnte, aber es war ihr Alltag geworden es zu akzeptieren. Ein Krieg forderte Opfer und sie konnte froh sein, dass es niemanden ihrer Liebsten getroffen hatte. Aber war das nicht falsch gegenüber denen, die einen Verlust einbüßen mussten?

Ino hatte ihren Vater verloren, Hinata ihren Cousin. Wer entschied wer aus dem Leben gerissen wurde und wer bleiben durfte?
 

Der Sekundenzeiger der Uhr raste, während sie sich zuhause umzog. Der Blick in den Spiegel verriet ihr, dass sie furchtbar aussah. Blass und müde. Wann hatte sie das letzte Mal gegessen? Sie konnte sich nur an ihre letzte Tasse Kaffee im Krankenhaus erinnern. Der Kaffee half ihr wach zu bleiben. Einsatzbereit, nützlich. Und mit ihrem Können wurde sie gebraucht. Es hatte schon immer zu wenig Heiler gegeben, nun bekamen sie die Konsequenzen dafür zu spüren.
 

Spät dran wie sie war, hörte sie schon den Sprecher Worte des Trostes sprechen. Über mutige Taten und das Geschenk des Lebens, dass allen gegeben wurde. Dass jeder das Glück hatte geliebt zu werden.

Ihre Augen weiteten sich als sie die Person außerhalb der Versammlung erkannte: mit den Händen in den Hosentaschen, stand Sasuke weit hinter den Reihen der Trauernden. An seinem Gesicht erkannte sie, dass er nicht mit ihrer Ankunft gerechnet hatte.

„Hast du es geschafft, Tsunade-shishou endlich zu entkommen?“, scherzte sie. Es folgte keine Antwort von ihm. Nicht, dass sie eine erwartet hatte.

„Weißt du wie viele gestorben sind?“, fragte sie leise, ihr Ton ernst. Ein Blick von ihm und sie fuhr fort: „Ich hab den Report heute morgen gelesen. Alleine in Konoha sind es 267. Zweihundertsiebenundsechzig. Und es werden immer noch Leute vermisst.“

Weiter vorne sprachen verschiedene Familien von ihren Angehörigen, die sie verloren hatten. Ein Kind weinte.

„Darf ich dich etwas fragen?“

„Hn.“

„Wie viele davon hast du getötet?“

Sie biss sich auf die Unterlippe. Ihren früheren Teamkameraden Sasuke hätte sie eine solche Frage nie gestellt, ihm solch ein Verhalten sogar nie unterstellt. Aber er war nicht derselbe. Zwar hatte er seine Taten entschuldigt, doch bereute er sie auch? Diese Fragen schwirrten in ihrem Kopf herum, während ihr Gegenüber mit ganz anderen Gedanken zu kämpfen hatte: Würde sie ihm glauben, wenn er die Wahrheit sagte?
 

Die Stimmen verebbten im Schweigen. Waren sie schon an dem Punkt angekommen, wo sie den Toten die letzte Ehre erwiesen und ihnen eine Blume ins Grab gaben?

Bevor sie jemand entdecken konnte, kehrte sie der Menschenansammlung den Rücken zu und entfernte sich. Ihr Brustkorb bebte und ihre Augen brannte. „Ruhig bleiben“, sagte ihr Verstand, doch ihr Körper hörte nicht auf ihn.

Plötzlich riss er sie am Handgelenk zu sich herum. Ihre grünen Augen schimmernd mit unvergossenen Tränen sahen ihn unverwandt an, bevor die erste Träne sich den Weg über ihre Wange bahnte.
 

Hastig ließ er sie los, überrascht über ihre Reaktion. Hatte er etwas falsch gemacht? Hatte er sie zum Weinen gebracht...?

Bevor er die Frage äußern konnte, begannen ihr die Worte aus dem Mund zu stolpern: „T-Tut mir Leid. I-Ich muss hier weg.“

Doch als ein weiteres Mal versuchte die Flucht anzutreten, hörte sie seine dunkle Stimme ihren Namen sagen: „Sakura...“

Allein ihr Name in seinem Mund hatte eine beruhigende Wirkung auf sie. Als verleugnete ihr Körper, dass er je weg gewesen war, ließ sie jegliche Hemmungen fallen und ihren Tränen freien Lauf.

„Warum... warum kann ich nicht trauern wie die anderen?“, fragte sie „I-ich weiß, ich weine. Aber ich weine nicht um die Verstorbenen. Ich weiß, dass ich Neji nie wieder sehen werde, aber da ist kein Gefühl dazu. Er ist einfach weg, ich weiß das. Ich weiß, dass ich Ino‘s Vater nicht hätte retten können, obwohl er immer freundlich zu mir war. Aber alles was ich fühle ist...“

„Hilflosigkeit“, ergänzte er das letzte Wort als wäre er die Ruhe selbst.

Kurz flackerte Verwirrung in ihren Augen auf, ehe sie vehement nickte. Langsam und etwas unbeholfen, schloss er die Distanz zwischen ihnen und legte einen Arm um ihre Schultern.

Er kannte dieses Gefühl selbst nur all zu gut. Sie waren beide verletzlich, immer gewesen.

Wahrscheinlich war es deswegen, dass er in ihrer Nähe seinen Schutz nicht aufrecht zu erhalten brauchte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Wow, ich hab wirklich lange kein SasuSaku mehr geschrieben...
dafür bin ich im Moment mehr als motiviert! Dieser 'Oneshot' sollte eigentlich einen ganz anderen Ausgang haben, aber da ich vor kurzem selbst meine Großmutter verloren habe, wollte ich die Beerdigungsszene nicht einfach vorbei ziehen lassen.
Außerdem habe ich weder Sasuke noch Sakura auf der Beerdigung gesehen in Kapitel 699. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  dragonfighter
2014-11-23T15:45:40+00:00 23.11.2014 16:45
Ja stimmt, aber das ende von den beiden in Kapitel 700 ist auch super XP

Antwort von:  Ashelia
23.11.2014 18:23
Pffft dann würde es für mich aber nichts mehr zu schreiben geben! :P
Antwort von:  dragonfighter
06.12.2014 16:33
XD
Von:  Mei2001
2014-11-11T18:49:05+00:00 11.11.2014 19:49
Wirklivh gut!
Von:  fahnm
2014-11-11T00:01:03+00:00 11.11.2014 01:01
Gute OS

Von:  Cosplay-Girl91
2014-11-09T18:49:22+00:00 09.11.2014 19:49
Cooles Kapitel.
Mach weiter so.
Schreib schnell weiter, ja??
LG



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