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Geteilte Gefühle

"Wem gehört mein Herz?"
von

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Flemmie und ich

Nicht viele kannten mein Geheimnis. Nur wenige wussten die Wahrheit. Die Wahrheit … dass ich ein Jinchuriki war. Allerdings war ich kein normaler Jinchuriki, soweit man uns Jinchurikis als normal bezeichnen konnte. Ich war anders als die anderen. Alle anderen Jinchuriki hatten geschwänzte Tiere, die in der Umgangssprache auf Bijus genannt wurden. Mein Chakramonster gehörte nicht in diese Kategorie. Es gehörte nicht dazu. Und bis zu meiner Geburt war seine Existenz noch nicht einmal bekannt gewesen. Als ich geboren wurde, tauchte es zu ersten Mal auf … und wurde sofort in mir versiegelt.

Alle hatten immer zu mir gesagt, dass dieses Monster gefährlich war und sie es nur in mir versiegelt hatten, um das Dorf zu schützen. Der dritte Hokage entschuldigte sich auch dafür, dass sie mich so leichtfertig geopfert hatten. Ich hatte sie damals alle gehasst. Alle, die von meinem Geheimnis wussten. Der Hokage, die Anbu, die mein Geheimnis kannten und meine Eltern. Ich hasste jeden von ihnen. Weil sie mich geopfert hatten und ein gefährliches Monster in mir versigelt hatten. Ich hasste sie alle … bis zu jenem Tag, an dem ich Sie kennen lernen durfte.
 

Ich hatte keine Ahnung, wo ich war oder wie ich hierhergekommen war. Ich befand mich in einem langen Flur. An den Wänden hingen Fackeln, die aber nur schwach Licht gaben. Ich spürte das Wasser an meinen nackten Füßen. Der ganze Flur war überflutet. Ich spürte ein seltsames Chakra. Es war angenehm und hell. Ja, so fühlte es sich an. Langsam ging ich geradeaus. Ich wusste nicht, warum ich weiter ging. Aber, es war fast so, als würde mich irgendetwas rufen. Das Wasser plätscherte unter meinen Schritten. Das Chakra wurde immer stärker. Irgendwann kam ich in einen dunklen, großen Raum. Auch an diesen Wänden hingen Fackeln, die dem Raum ein wenig Licht spendeten. Mein Blick glitt zu den riesigen Gitterstäben, die auf der anderen Seite des Raumes waren. Langsam ging ich auf sie zu. Auf der anderen Seite des Gitters war es dunkel. Ich konnte nicht erkennen, was sich auf der anderen Seite befand. Leicht kniff ich meine Augen zusammen und versuchte etwas zu erkennen. Aber, es half aber nichts. Mein Blick glitt zu einer der Fackeln. Vielleicht konnte ich so mehr sehen. Ich ging hin, nahm eine der Fackeln von der Wand und blieb wieder vor den Gitterstäben stehen. Zögerlich hielt ich die Fackel zwischen die Stäbe. Einen Augenblick erkannte ich noch nichts, dann sah ich, wie sich etwas bewegte. Sofort zog ich meine Hand zurück, ließ dabei die Fackel ins Wasser fallen. Mit einem Zischen erlosch die Fackel schließlich. Ich schluckte, drückte meine Hand an meine Brust. „Wer ist da?“, fragte ich vorsichtig. Niemand antwortete mir. Vielleicht hatte ich es mir nur eingebildet. „Ja?“, kam es plötzlich von der anderen Seite und zwei saphirblaue Augen schauten mich an. Meine Augen wurden größer und ich brachte kein Wort heraus. Erstaunt schaute ich die Gestalt an, die Näher kam und schließlich ins dumpfe Licht trat. Es war ein Wesen mit schneeweißem Fell und vier Flügeln auf dem Rücken. Das Fell auf seinem Kopf war hellblond. Leicht peitschte der buschige Schwanz durch die Luft. Es stand mir gegenüber und ich schaute zu ihm hoch. Größenmäßig war es fast noch einmal halb so groß, wie ich. „Wer … Wer bist du?“, fragte ich nach einer Weile. Sanft schaute es mich an: „Ich bin Flemmie. Ich bin das Monster, dass in dir versiegelt wurde.“ Es war seltsam. Schon immer hatte man mir erzählt, das Wesen, welches man in mir versiegelt hatte, wäre ein gefährliches Monster. Aber nun … Nun stand ich diesem Monster gegenüber und es kam mir überhaupt nicht mehr gefährlich vor. Ganz im Gegenteil. Es sah so sanft und friedlich aus. Ich spürte ihr Chakra. Es umgab mich, hüllte mich vollkommen ein. Es fühlte sich sanft an. „Bist du das Monster, das in mir versiegelt wurde?“, fragte ich, schaute ihr in die Augen. Flemmie nickte: „Ja, du kannst mich selbstverständlich auch Monster nennen, wenn du das willst.“ Auf einmal hatte ich ein schlechtes Gewissen, weil ich sie als Monster bezeichnet hatte. „Tut mir leid.“, entschuldigte ich mich, „Ich wollte dich nicht so nennen. Aber, man hat von dir immer nur als Monster gesprochen.“ „Ist schon in Ordnung.“, ihr Blick wurde betrübt, „Ich bin es gewohnt, so genannt zu werden. Es macht mir nichts.“Auch wenn sie das sagte, konnte ich erkennen, dass es sie sehr traurig machte. Ich streckte meine Hand nach ihr aus, berührte das Fell an ihrer Brust. Es fühlte sich schön weich an. Unentwegt schauten wir uns in die Augen. „Du … bist nicht gefährlich, oder?“, fragte ich vorsichtig. Flemmie schüttelte den Kopf: „Nein. Ich könnte niemals einem Menschen etwas antun.“

„Aber, warum sagen dann die Leute, dass du gefährlich bist?“

„Ich weiß es nicht.“, antwortete sie traurig, „Vielleicht haben sie Angst vor mir, weil sie mich nicht kennen.“ Ja, das wäre wahrscheinlich die logischste Erklärung. Sie war bis vor dreizehn Jahren wirklich unbekannt gewesen. Ich konnte es verstehen. Aber, gleichzeitig tat es mir auch leid, dass ich sie all die Jahre ignoriert hatte. „Es tut mir leid.“, entschuldigte ich mich und schaute traurig zu Boden, „Es tut mir leid, dass ich dich all die Jahre ignoriert und verdrängt habe. Verzeih mir.“ Es ist schon ok.“, sie lächelte, „Ich bin froh, dich endlich kennen zu lernen … Minami.“ Als sie meinen Namen nannte, schaute ich auf und lächelte sie an: „Ja, ich freue mich auch … Flemmie.“
 

„Von jetzt an, werde ich dich immer unterstützen, wenn du mich brauchst.“, sprach Flemmie sanft. Ich lächelte: „Und ich werde dich niemals allein lassen und immer für dich da sein.“ Ich verschränkte meinen kleinen Finger mit einer ihrer Krallen: „Wir bleiben zusammen … Für immer und ewig.“
 

Ich spürte, wie der Wind über meine Haut strich. Die warmen Sonnenstrahlen schienen auf meine Haut. Ich öffnete meine Augen, als ein Schatten sich über mich legten und schaute direkt in die blauen Augen von Naruto, der mich breit angrinste: „Hi, Minami.“ Ich lächelte: „Hi, Naruto.“ Sein Grinsend wurde breiter und er setzte sich neben mich ins Gras: „An was denkst du denn grade?“ Ich setzte mich aufrecht hin, lehnte meinen Kopf gegen seine Schulter: „Ich hab mich nur an etwas erinnert, das ist alles.“ „An deine erste Begegnung mit Flemmie?“, fragte Naruto neugierig und ich nickte leicht: „Ja.“ Dann entfernte ich mich wieder von ihm, zog meine Beine an meinen Körper und schaute zum Himmel, „Das Ganze ist jetzt schon vier Jahre her.“ „Vier Jahre, in denen wir unzertrennlich sind.“, hörte ich Flemmies Stimme in meinem Kopf. Ich lächelte leicht: Ja, da hast du recht. Seit diesem Tag, sind wir Freunde.

„Du hast echt Glück.“, hörte ich Naruto sagen und schaute ihn überrascht an: „Wieso?“ Emotionslos schaute er zu Boden, dann zu mir: „Du verstehst dich mit deinem Monster. Kyubi weigert sich immer noch, mit mir Freundschaft zu schließen.“ Ich legte meine Hand auf die Schulter meines blonden Teamkameraden: „Das wird schon, Naruto. Irgendwann wird auch Kyubi seinen Hass vergessen.“ Er schaute mich mit großen Augen an: „Meinst du?“ ich nickte: „Ja.“ Dann grinste ich: „Ganz bestimmt.“ Naruto erwiderte mein Grinsen. Ich mochte es, wenn Naruto so grinste. Wenn er fröhlich und gut gelaunt war. Ich mochte diesen Naruto, der immer scherzte und lächelte. Anders wollte ich meinen Teamkameraden gar nicht erleben. Naruto war mein bester Freund. Wir kannten uns schon, seit wir Kinder waren. Und seit wir wussten, dass der andere ebenfalls ein Jinchuriki war, war unsere Freundschaft noch tiefer geworden. Sie war genauso tief, wie meine Freundschaft mit Flemmie.
 

„Du meinst, ich kann deine Flügel benutzen, wenn ich sie brauche?“, ich schaute Flemmie an, die neben mir an der Wand saß. Sie nickte lächelnd: „Ja, wenn du sie brauchst, werde ich sie dir jederzeit leihen.“ Mein Blick wanderte an die Decke: „Heißt das, dass ich dann auch fliegen kann?“Wieder nickte meine geflügelte Freundin: „Genau. So kannst du auch dem Himmel näher kommen.“ „Irgendwann …“, begann ich flüserternd, zog die Beine an meinen Körper und schlang meine Arme um meine Knie, „Irgendwann können wir beide zusammen fliegen.“ Ich spürte Flemmies fragenden Blick: „Wir beide? Zusammen?“ Ich nickte und schaute sie entschlossen lächelnd an: „Ja, ich finde eine Möglichkeit, wie ich das Siegel breche und dich befreien kann.“ Sie schaute mich mit großen blauen Augen an, dann lächelte sie: „Ja, ich glaube fest an dich. Du wirst dass schaffen.“Ich hielt ihr meinen kleinen Finger hin. Sofort verschränkte sie eine Kralle mit meinem Finger. „Ich verspreche es.“, sprach ich, „Ich werde nicht aufgeben, bis ich eine Lösung gefunden habe. Ich gebe nicht auf. Irgendwann schaffe ich es.“ Flemmie nickte nur lächelnd und ihre Augen funkelten froh.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2014-07-25T21:44:13+00:00 25.07.2014 23:44
Spitzen Kapi^^
Antwort von:  Lyncifer
26.07.2014 05:29
Freut mich. :-)


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