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Between Heaven and Hell

von

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Für die Wissenschaft?

Als Piers dieses Mal erwachte, war ihm wirklich übel, und der ganze Raum drehte sich um ihn, kaum dass er die Augen einen Spalt weit geöffnet hatte.

Er befand sich nicht wieder in der Zelle, sondern lag nun in einem hellen und großen Zimmer auf einer Art OP-Tisch, an den er auch mit Metallriemen festgeschnallt war.

Um ihn herum standen Regale an den Wänden aufgereiht, und hier und da konnte er einige Geräte ausmachen, von denen er die Hälfte aber nicht einmal kannte.

Zwei weitere Liegen standen noch in dem Raum, auch diese mit Metallriemen bestückt, und am anderen Ende des Zimmers befand sich eine große Tür mit Fenstern, durch die hindurch man in einen weiteren schneeweißen Gang blicken konnte.

Vielleicht war es aber auch der selbe Gang, in dem er sich zuvor befunden hatte, das konnte er gerade nicht so genau sagen.

In dem Raum war Piers momentan auf jeden Fall vollkommen alleine, auch von Chris fehlte jede Spur.

Er hoffte wirklich, dass es diesem gut ging, dass die Wissenschaftler und Soldaten ihn am Leben gelassen hatten.

Müde hob der junge Soldat etwas den Kopf an und stellte ein wenig erleichtert fest, dass zumindest dieser nicht wieder mit einem Metallriemen festgeschnallt war.

Er drehte den Kopf und konnte nun auch direkt neben seiner Liege einige Geräte ausmachen.

Im Gegensatz zu den anderen waren diese eingeschaltet und blinkten fröhlich vor sich hin.

Ein Piepen drang an Piers‘ Ohr, das er erst jetzt wirklich realisierte, und als er den Kopf etwas nach links drehte, erkannte er, dass eines der Geräte mit einigen Kabeln mit seinem Körper verbunden war, der, wie er auch erst jetzt begriff, vollkommen entblößt war.

Aber Piers hatte im Moment ganz andere Sorgen, als sich unwohl zu fühlen, weil er nackt war.

Was ging hier vor sich? Das war die Frage, die der junge Scharfschütze sich in allererster Linie gerade stellte.

Wäre es hier wirklich nur darum gegangen, sein Blut zu untersuchen und das Virus bestmöglich zu beseitigen, hätte man ihn doch nicht splitternackt auf einen OP-Tisch gekettet.

Und dann hätte man auch nicht mehrfach einfach auf Chris geschossen, nur, weil der seinen Soldaten verteidigte.

Chris war immerhin nicht irgendwer.

Er war eines der wichtigsten Mitglieder der B.S.A.A., er hatte schon zuvor mit S.T.A.R.S. im Raccoon Forest gegen den Bioterrorismus gekämpft.

Chris Redfield war ohne Zweifel einer der besten Soldaten, die die B.S.A.A. vorweisen konnte.

Und selbst, wenn ein solcher Soldat einen Fehler beging, noch dazu, weil er überzeugt war, das Richtige zu tun, weil er jemanden beschützte, der ihm wichtig war, erschoss man ihn doch nicht einfach gleich.
 

Irgendetwas ging hier nicht mit rechten Dingen zu, davon war Piers mittlerweile mehr als überzeugt.

Da lief etwas ganz gewaltig schief.

Aber was brachte ihm dieses Wissen? Was hatte er davon?

Chris hatte versucht, ihn zu befreien, und dieser Versuch war fehlgeschlagen.

Nun war er wieder eingesperrt, und vermutlich würde er sich bald von irgendwelchen korrupten Wissenschaftlern sonstwas antun lassen müssen.

Und Chris war vielleicht schon tot, zumindest aber sehr schwer verletzt, nachdem er nun schon ein zweites Mal angeschossen worden war.

Und der junge Soldat bezweifelte, dass man seinen Captain nun einfach hatte laufen lassen.

Wenn er noch lebte, dann musste auch Chris hier irgendwo eingesperrt sein.

Und das alles nur, weil er, Piers, so unvorsichtig gewesen war.

Er musste hier irgendwie raus kommen, und dann musste er Chris um jeden Preis retten. Das war er ihm einfach schuldig.

Die Frage war nur, wie er das anstellen sollte.

Er konnte das Virus nach wie vor nicht kontrollieren, um sich einfach zu befreien, und selbst wenn er es gekonnt hätte, wäre das Risiko zu groß gewesen, dass er die Kontrolle darüber doch wieder verlor.

Und wenn das passierte, war er Chris auch keine große Hilfe mehr. Dann brachte er ihn, wenn er ihn überhaupt fand, eher auch noch um. Und das hätte er sich niemals verziehen.

Und so blieb dem jungen Soldaten im Moment nichts anderes übrig, als hier liegen zu bleiben und zu warten.

Was auch immer man ihm antat, er würde es überstehen, er würde durchhalten.

Das musste er einfach irgendwie.

Piers konnte nur hoffen, dass man ihn anschließend wieder losmachte, und dass er nicht gleich an Ort und Stelle umgebracht wurde, wenn die Behandlung mit dem Antivirus nicht anschlug.

Falls es überhaupt das war, was hier geplant wurde. Davon war er ja irgendwie nicht mehr so wirklich überzeugt.

Denn um ein Antivirus zu testen, musste man den Patienten nicht zwingend nackt an einen Tisch ketten.

Aber Piers war nun einmal angekettet, und so war es im Grunde relativ egal, was die Wissenschaftler der B.S.A.A. mit ihm anstellen wollten.

Denn er kam so oder so nicht hier weg und konnte wirklich nur abwarten.
 

Lange musste er dann auch gar nicht mehr ausharren, denn nach wenigen Minuten öffnete sich die große Tür mit den Fenstern, die in den Gang führte, und zwei Wissenschaftler betraten den Raum, in dem der junge Soldat lag.

Er hatte keinen der beiden Männer jemals zuvor gesehen, und sie waren ihm schon auf den ersten Blick unsympathisch.

Es waren zwei recht junge Kerle, vielleicht ein paar Jahre älter als er selber, vermutlich Anfang 30, wenn überhaupt.

Sie hatten beide schwarze Haare und einen asiatischen Touch, waren dennoch hoch gewachsen.

Eigentlich waren es recht ansehnliche junge Männer, die an jeder Universität vermutlich Scharen von Frauen hinter sich gehabt hätten. Aber da war etwas in ihren Blicken, das sie trotz allem einfach unsympathisch wirken ließ.

Vielleicht war es aber auch einfach die Tatsache, dass sie hier waren, und dass das bedeutete, dass sie nichts Gutes im Schilde führten.

Oder bildete sich Piers das alles nur ein? Reagierte er vielleicht schlicht und ergreifend über, weil man eben auf Chris geschossen und ihn selber so grob verschleppt hatte?

Wenn er so darüber nachdachte, begann das alles irgendwie, ein wenig Sinn zu ergeben.

Sie hatten Angst vor ihm, natürlich.

Immerhin hatte Piers in China selber nach dem Virus gegriffen und es sich injiziert, und dann hatte er die riesige BOW Haos einfach vernichtet.

Und als wäre das noch nicht genug, war er der Einrichtung entkommen, hatte die Explosion nach dem Kampf überlebt, war nicht ertrunken, war durch den Druck unter Wasser nicht einfach gestorben, sondern wieder an Land gekommen, unmutiert, mit zwei Armen.

Und letzten Endes hatte er es sogar noch geschafft, sich irgendwie zum Haus seines Captain zu schleppen.

Die Soldaten der B.S.A.A. fürchteten sich vor ihm, das war durchaus verständlich.

Und als sie ihn in der Tür gesehen hatten, hatten sie einfach in Panik gehandelt.

Da war ja auch nicht nur Piers gewesen, nein.

Bei ihm hatte sich Captain Chris Redfield befunden, der Mann, der es mehrmals mit Albert Wesker aufgenommen, und der diesen letztendlich auch vernichtet hatte, wie momentan noch alle annahmen.

Und eben dieser Chris Redfield hatte sich auf die Seite des potentiellen Monsters gestellt und es verteidigt.

Da war es eigentlich kein Wunder, dass die Kerle im Affekt gehandelt und auf ihn geschossen hatten.
 

Und auch jetzt hatten sie das getan, was sie für richtig erachtet hatten.

Piers war ihr Gefangener gewesen. Und er hatte einfach verschwinden wollen.

Chris war in das Labor eingebrochen, hatte einen Wissenschaftler hinterrücks erstochen und den Soldaten zu befreien versucht.

Wenn man es ganz genau nahm, dann waren Chris und Piers hier die Verbrecher, nicht die anderen Mitglieder der B.S.A.A..

Und diese Erkenntnis ließ den Scharfschützen schlucken. Von dieser Seite hatte aus er das noch gar nicht betrachtet.

Er war einfach wütend und enttäuscht gewesen, weil man ihn wie ein Monster behandelte, obwohl er gerade sein Leben für die ganze Welt geopfert hatte.

Und das hatte ihn einfach so sehr genervt, dass ihm gar nicht klar gewesen war, wie sehr das C-Virus die Anderen erschreckt haben musste.

Er selber hatte ja erlebt, was es anrichten konnte, zu was es fähig war.

Und nun hatte er sich selber infiziert, hatte freiwillig einen Teil seiner Menschlichkeit aufgegeben.

Klar, er hatte das gemacht, weil er damit etwas Gutes hatte tun können.

Aber das war eben nur die eine Seite der Medaille.

Denn auch, wenn er selber der Gute, ein Held war, so galt das noch lange nicht für das C-Virus.

Denn dieses war und blieb eine Bedrohung, ganz gleich, wozu er es auch genutzt hatte.

Und die Gefahr, dass es ihn doch übernahm und zu einer BOW machte, dass er dann alles und jeden hier angriff, die war einfach zu groß, um ihn einfach laufen zu lassen.
 

„Sieh an, du bist also endlich wach. Ich dachte wirklich schon, ich hätte doch zu fest zugeschlagen…“

Die Stimme des einen Mannes riss Piers aus seinen Gedanken und ließ ihn müde wieder den Kopf heben.

Die beiden Wissenschaftler waren näher gekommen und standen nun am ‚Fußende‘ des Tisches, auf dem er lag.

„Dann können wir ja endlich anfangen, nicht wahr?“

„Anfangen womit?“,hakte Piers nach und runzelte leicht die Stirn.

Die Typen wirkten wirklich nicht so, als wollten sie ihm helfen, das Virus los zu werden. Nicht im Geringsten.

Kurz versuchte der junge Soldat noch einmal, sich gegen die Ketten zu stemmen, aber natürlich erreichte er damit auch dieses Mal nicht mehr, als dass seine Handgelenke schmerzten und etwas Blut über diese lief.

Also ließ er es wieder bleiben und ließ den Kopf auf den Tisch zurück kippen, ehe er einfach die Augen schloss.

„Dann bringt mal hinter euch, was auch immer das wird“, nuschelte er, denn eine Antwort hatte er natürlich nicht erhalten.

Der wohl Jüngere von beiden trat nun noch näher, zog eine Spritze hervor und beugte sich leicht über den Liegenden, ehe er etwas lachte, was Piers dazu veranlasste, die Augen doch wieder zu öffnen.

„Was ist denn so witzig?“, hakte er nach und verzog beim Anblick der Spritze leicht das Gesicht.

Er hatte eigentlich überhaupt keine Angst vor Spritzen, aber diese hier konnte nichts Gutes bedeuten.

Der Wissenschaftler lachte nur noch einmal, ehe er leicht mit den Schultern zuckte und beinahe etwas enttäuscht seufzte.

„Ich hatte eigentlich erwartet, dass du sturer wärst, weißt du? Zumindest hat Captain Redfield das behauptet. Der hat richtig mit dir und deinem Temperament angegeben. Er hat gemeint, du würdest uns in den Arsch treten, und dass wir uns noch umsehen würden.“

Wieder musste er lachen, und nun stimmte auch sein Kollege in dieses Lachen ein.

„Naja, zumindest sturer als er bist du ja wirklich schon mal. Schade um ihn.“
 

„Was habt ihr mit ihm gemacht!?“

Ein weiteres Mal stemmte sich Piers mit aller Kraft gegen die Ketten.

So wie die Kerle über Chris redeten, hatten sie ihn getötet.

Und der junge Soldat hoffte sehr, dass sie ihn damit einfach nur provozieren wollten, dass das nicht stimmte.

Chris durfte nicht tot sein, er konnte nicht tot sein.

Er war doch immerhin Chris Redfield. Und Chris Redfield ließ sich von nichts unterkriegen. Nicht einmal Wesker hatte das geschafft.

„Verdammt, macht mit mir, was ihr wollt. Tötet mich, foltert mich, benutzt mich für irgendwelche Experimente, aber lasst ihn…“

„Geht das Geschnulze wieder los…?“, unterbrach ihn der ältere der Beiden und schüttelte fast mitleidig den Kopf.

„Erst Redfield und nun du… Ihr habt beide eindeutig zu viele Filme gesehen und wollt nun beide den aufopferungsvollen Helden spielen, was? Aber du hast das ja eh schon hinter dir, nicht wahr? Nervt es dich eigentlich gar nicht, dass dein Captain dich so einfach aufgegeben hat? Er hätte wenigstens nach dir suchen können, findest du n…?"

Doch der Jüngere unterbrach ihn mit einem leichten Kopfschütteln und deutete dann zu der Spritze.

„Wir sollten ihn nicht so provozieren. Denk dran, er ist immer noch infiziert und gefährlich. Wir nehmen die Blutprobe, wir tun ihm etwas weh, und dann schalten wir ihn aus. Ende. Und dann geht es ab hier weg. Ich will nicht länger mit dem Typen in einem Zimmer sein als wirklich nötig…“

Die Worte verwunderten Piers nicht wirklich, sondern bestätigten eher das, was er vermutet hatte.

So cool und unverschämt diese Kerle sich auch gaben, sie hatten einfach nur Angst. Angst vor dem Virus in seinem Körper, Angst davor, dass er sie einfach angriff und tötete.
 

„Warum helft ihr mir nicht? Warum bekomme ich kein Antivirus verabreicht?“, fragte er dann, mit einem Mal gar nicht mehr wirklich wütend, sondern eher müde und enttäuscht.

Die Antwort, die er nun erhielt, überraschte den jungen Mann dann doch, sie machte ihm sogar ein wenig Angst.

„Das hast du bereits, Piers. Mehr als eine Dosis. Drei Mal hat man dir ein Antivirus gespritzt als du bewusstlos warst. Als du in dem kleinen Kerker warst, waren es zwei, und hier in dem Raum noch einmal eine Dosis. Das Zeug zeigt keinerlei Wirkung, das Virus ist immer noch da. Wir haben ja von Leuten wie Jake Muller gehört, dass sie gegen das Virus immun sind, aber eine Immunität gegen ein Antivirus? Das ist neu. Scheinbar ist das C-Virus in deinem Körper so stark, dass es selber Antikörper gegen andere Mittel entwickelt hat. Das Einzige, was wir jetzt noch wissen wollen ist, warum zum Teufel du dennoch in der Lage warst, das Virus zu kontrollieren, und warum du nicht mehr mutiert bist.“

Und ohne nun noch etwas zu sagen oder Piers die Möglichkeit zu einer Reaktion zu lassen, rammte der Typ ihm die Spritze in den Arm, gekonnt und gezielt, und sog diese mit seinem Blut auf, ehe er sich abwandte und gleich eine weitere Spritze herausholte, die dieses Mal mit einer bläulichen Substanz gefüllt war.

„Was ist das?“, murmelte der junge Soldat und beäugte die Spritze misstrauisch.

Das Serum da drin sah wirklich alles andere als ungefährlich aus. Vermutlich war es irgendein Gift, das ihn töten sollte.

Auf der anderen Seite hatten die beiden jungen Männer zuvor gemeint, sie würden ihm erst noch ein wenig weh tun, nachdem sie eine Probe genommen hatten.

Wenn es ein Gift war, würde es ihn also entweder langsam oder gar nicht töten und diente dann nur dazu, ihm Schmerzen zuzufügen.

Er musste verdammt nochmal hier weg kommen, solange sein Körper noch frei von irgendwelchen komischen Mitteln war, solange er noch alles spürte und klar denken konnte.
 

Seufzend schloss Piers die Augen, atmete tief durch und spannte die Muskeln an.

Seine Handgelenke drückten sich gegen die Metallriemen, und immer mehr Blut lief über seine Haut und tropfte auf den Tisch, das Piepen des Gerätes wurde etwas schneller und unregelmäßiger.

Ein Knirschen war zu hören, gefolgt von einem erschrockenen Keuchen und dem Klirren der Spritze, die zu Boden fiel und zerbarst.

Die beiden Wissenschaftler wichen etwas zurück, und nur einen knappen Moment später hatte Piers die Ketten gesprengt und sich aufgerichtet.

Aber das hatte er viel zu schnell getan, viel zu unbedacht.

Und so drehte sich erst einmal der ganze Raum, ehe der junge Soldat im Sitzen das Gleichgewicht verlor und von der Liege kippte, wobei er das Gerät von dem Schränkchen riss, dessen Kabel sich nun lösten, und das dadurch verstummte.

Mühsam stützte er sich ab und versuchte, wieder hoch zu kommen, doch die beiden Wissenschaftler schienen ihren ersten Schrecken überwunden zu haben und nutzten es nun aus, dass der Körper des Scharfschützen so geschwächt war.

Gemeinsam stürzten sie sich auf ihn, schlugen auf ihn ein und traten in seinen Magen, und irgendwann griff einer der Beiden nach einen Skalpell, mit dem er immer wieder auf den Jüngeren einstach.

Piers wehrte sich verbissen, doch so schwach die beiden Kerle auch ausgesehen hatten, so stark waren sie in Wirklichkeit.

Vielleicht war er selber aber auch einfach zu schwach momentan.

Immerhin war er eben erst vor Chris‘ Tür aufgetaucht, und dann hatte man ihn auch schon wieder eingefangen und niedergeschlagen.

Er hatte einfach nicht die Kraft, sich in dem Zustand gegen zwei junge Männer zu wehren. Schon gar nicht, wenn diese regelrecht wie die Raubtiere über ihn herfielen.

Er versuchte, sich auf den Rücken zu drehen, was ihm sogar gelang, und im nächsten Moment wurde ihm eine Spritze in den Nacken gerammt und ihm irgendein Serum injiziert.

Piers keuchte auf und tastete nach seinem Nacken, aber die Wissenschaftler packten seine Hände und drückten sie auf den Boden, und eine zweite Spritze folgte der ersten.

Was auch immer das für ein Zeug war, das er da abbekam, brannte höllisch, und er hatte das Gefühl, als würde sein ganzer Körper einfach explodieren wollen.

Piers‘ Blick trübte sich nach und nach, und seinen Körper spürte er, bis auf das Brennen und Kribbeln, immer weniger, er wurde richtig taub.
 

Es war aus, er konnte nichts mehr tun.

Seine Bewegungen wurden immer langsamer, und er erkannte seine Peiniger kaum noch.

Mittlerweile hatte sich unter seinem Körper eine beachtliche Blutlache gebildet, und als der eine Kerl jetzt auch noch ihm wahrsten Sinne Salz auf seine offenen Wunden streute, war es aus und vorbei.

Schmerzerfüllt schrie Piers auf, bäumte sich unter den Schmerzen auf und sackte mit einem leisen Stöhnen einfach in sich zusammen.

Sein ganzer Körper zitterte vor Schwäche, und das Blut rauschte im Kopf des jungen Soldaten, sodass er kaum noch andere Geräusche wahrnahm.

Nur die Stimme einer jungen Frau hörte er noch irgendwie, verstand aber nicht, was diese sagte.

Aber die Stimme klang laut, wütend und erschrocken zugleich, und Piers spürte, wie die Wissenschaftler von ihm abließen.

Sein Kopf sackte etwas zur Seite, und aus halb geöffneten Augen sah er, wie eine andere Gestalt auf ihn zu rannte.

Diese Gestalt rief auch irgendetwas, aber auch das konnte Piers nicht mehr verstehen.

Er konnte einfach nicht mehr, er war vollkommen am Ende.

„Piers… Piers!“, war es, was die Stimme des Mannes immer wieder rief, und der Besitzer eben dieser Stimme rüttelte mehrmals an seinen Schultern, bat ihn mit flehender Stimme, einfach durchzuhalten, und versprach, ihn weg und in Sicherheit zu bringen.

Dann wurde Piers‘ Körper in eine Decke gehüllt und hochgehoben, und ein leises Wimmern kam über seine Lippen.

„Tut mir leid. Ich bin so vorsichtig wie möglich. Ruh dich einfach etwas aus, ja? Dann wird es bald besser…“

Noch immer verstand der Scharfschütze kein Wort, aber er schloss schon ganz automatisch die Augen und ließ den Kopf gegen die Brust des Mannes kippen, der ihn auf seine Arme gehoben hatte.

Obwohl er kaum noch etwas mitbekam, wusste er ganz genau, um wen es sich handelte.

Chris war am Leben, natürlich war er das.

Und schon wieder war er da, um ihn zu beschützen, um ihn zu retten.

„Ich danke dir, Rebecca“, war der einzige Satz, den Piers halbwegs klar verstand, ehe sich sein Bewusstsein ein drittes Mal abschaltete, und er in Chris‘ Armen etwas erschlaffte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Kripii
2014-08-29T15:57:26+00:00 29.08.2014 17:57
Ich bin so gespannt wie es weiter geht! ^-^
Antwort von:  Lady_Red-Herb
29.08.2014 17:58
Das freut mich ^^
Von:  Leaf-Phantomhive
2014-08-29T14:13:28+00:00 29.08.2014 16:13
Für die Wissenschaft?!? Dafuck !!!
Ich würd die beiden Typen platt machen. Typisch Piers jetzt macht der sich auch noch für alles verantwortlich. Hab ich schon erwähnt das ich die beiden Labortypen nicht leiden kann. Ich freu mich schon auf das nächste Kapitel.
Lg Riley
Antwort von:  Lady_Red-Herb
29.08.2014 16:33
Na klar, das ist doch die Ausrede Nr. 1 für solche Typen. xD
Und nya, dazu ist er gerade etwas zu schlapp ^^''
Das ist schon fertig und wartet seit gestern auf Freischaltung. >.<
Die sollen sich mal etwas beeilen. >.>


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