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Stuck in your mind

von

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Kapitel 23

Wohin sollte ich jetzt? Ich brauchte für alle Fälle einen Unterschlupf. Ich drehte mich um zu den ganzen Häusern, die eigentlich viele Möglichkeiten boten. Vielleicht wäre es ratsam, mich irgendwo bei einer Familie versteckt zu halten. Auf dem Dachboden oder so. Ich wollte über das gesamte Dorf blicken, um den besten Standort auszumachen, also ging ich etwas rückwärts und wandte mich dann abermals um. Ich war im Begriff, auf den nächstgelegenen Baum zu springen, sodass ich eine bessere Aussicht hatte, doch da wurde ich plötzlich zu Boden gerissen.

Etwas war mit unglaublicher Geschwindigkeit auf mich zugerast und presste mich nun gegen die kalte Erde. Ich traute mich nicht, meine Augen zu öffnen, denn mir bohrte sich etwas in die Brust - ich vermutete ein Knie -, das mir die Luft abschnürte. Darauf spürte ich, wie mir kaltes, scharfes Metall an die Gurgel gelegt wurde und der Druck auf der Lunge nahm ab. Ich konnte etwas durchatmen, während die Klinge immer fester gegen meinen Hals gedrückt wurde und doch immer wieder ein bisschen locker ließ, als ob der Träger hin- und hergerissen war zwischen meinem Tod und meinem Leben. Ich brachte es zusammen, ein Lid einen Spalt weit aufzumachen. Vor mir entwirrte sich ein mir nur allzu bekanntes Gesicht.

Sofort öffnete ich beide Augen weit, um ihn genau ansehen zu können. Trotz der Klinge an meinem Hals , mit der er mir den Kopf abzuhacken drohte, war ich irgendwie erleichtert. Er war noch da. Ich starrte ihn erst nur an. Es war lange her.

Seine Miene war nicht so emotional und wütend wie damals, als er Itachi angegriffen hatte. Sie hatte wieder ihre Kühlheit, ihre Gelassenheit zurück. Oder ob es wohl sogar noch schlimmer geworden war? Ich hatte ihn zwar am vorigen Tag schon betrachten dürfen, aber so war es definitiv etwas anderes.

"Sasuke...", murmelte ich.

Er setzte sein Katana etwas enger an, was mich endlich in die Realität holte. Ich musste stutzen und versuchte, unter dem Druck weiter normal zu atmen.

"Was willst du?"

Seine Worte trafen mich irgendwie, sie waren eiskalt. Okay, ich hatte keine andere Wahl. Jetzt oder nie.

"Mit dir reden." Er sah weiterhin auf mich herab, zu keiner Antwort bereit.

Denk nach verdammt, und pass auf, dass du nichts falsch machst. Bleib vernünftig, bleib ruhig. Ich wartete noch einige Momente ab.

"Es gibt nichts zu reden.", meinte er nur.

Ich versuchte krampfhaft, mich daran zu hindern, meine Gesichtszüge zu verziehen. Wenigstens das Zittern in der Stimme konnte ich einigermaßen unterdrücken.

"Doch, gibt es."

Ich erkannte an seiner Schläfe, dass er die Zähne zusammenpresste, wiederum erhöhte er den Druck mit seinem Katana auf meine Kehle und ich konnte nicht mehr anders als reflexartig seine den Schwertgriff umklammernde Faust zu packen und sie mit größtmöglicher Kraft von mir wegzudrücken. Wie lange ich wohl dagegenhalten konnte? Er würde mir nicht zuhören, freiwillig nicht.

"Ich habe-", mühsam brachte ich einige Worte hervor, "-euch nicht verraten."

Abrupt drückte Sasuke zu und ich tat mich immer schwerer, sein Katana von meinem Hals fernzhalten. Er wollte nicht, dass ich mich äußerte, Zorn und Schmerz sagten ihm, er dürfe mir nicht glauben. Doch er irrte er sich. Und irgendwie konnte ich ihn doch verstehen. Sasuke konnte sich keine Fehlschläge leisten und er hatte bereits genug Leid erleben müssen. Ich sah keinen anderen Weg, also sprach ich es einfach aus, bevor er mich noch enthauptete.

"Sie haben mich in die Irre geführt. Ich wurde gefoltert!"

Der Druck stagnierte, nahm jedoch nicht ab. Er zweifelte offensichtlich.

Ich nutzte die Chance und fuhr fort: "Ich habe keine Ahnung wie ich da rausgekommen bin, aber eines Tages war ich einfach draußen und bin abgehauen."

Dass ich von da an mit Akatsuki zutun gehabt hatte, ließ ich dezent aus.

"Sasuke, ich weiß wirklich nicht was passiert ist. Ich weiß auch nicht, warum sie mich eingekerkert haben. Aber bitte glaub mir."

Mein Gesicht hatte sich etwas verzerrt. Ich dachte an Shinobi aus Konoha, und sogleich spürte ich wieder etwas in meinem Inneren aufkeimen wie eine kleine glühende Sphäre, die zu explodieren drohte. Ich ließ den heißen Strahlen in meiner Bauch- und Brustregion, die sich aus der winzigen Kugel gebildet zu haben schienen, freien Lauf, denn sie fühlten sich gut an. Ich hörte Sasuke stutzen.

Ich sah ihn an, doch ich sah ihn nicht.

Ich sah ihn nicht.

Wieso sah ich ihn nicht?

Die Augen weit aufgerissen versuchte ich, ihn in meinem Blickfeld zu finden. Warum war ich plötzlich woanders?
 

"Beweg dich schon!"

Ich wurde gestoßen. Gleich nachdem ich einige Schritte gestolpert war, stürzte ich auf die Knie. Irgendwie konnte ich meine Augen nicht bewegen, nicht drehen, nicht wenden. Sie schmerzten. Ausdruckslos starrte ich den nassen Boden an. Unzählige Wassertropfen plitschten auf dem Kies.

"Sensei, vielleicht sollten Sie nicht so-"

"Ruhe!"

War das Lee's Stimme gewesen? Warum waren meine Hände auf meinem Rücken? Bei meinem Versuch, sie wieder nach vorne zu nehmen, bemerkte ich Fesseln.

"Steh auf, du unnützes Miststück!"

Ich konnte nicht aufstehen. Nur einige Momente später nahm ich wirre Gespräche wahr und wurde vom Boden aufgehoben und weitergeschleppt. Ich versuchte ja, selbstständig zu laufen, allerdings waren meine Beine wie taub.

Jemand flüsterte mir von rechts ins Ohr: "Es wird dir bestimmt bald besser gehen, Hikari.." Er kannte meinen Namen und doch erkannte ich ihn nicht.

"Wir passen schon auf, dass dir nichts passiert."

Angestrengt dachte ich nach.

"Halt durch."

Kiba. Das war Kiba. Ganz eindeutig. Ich erinnerte mich an seine Stimme.

Eine Weile trugen sie mich durch die verregnete Stadt. Häuser, geschlossene Märkte und vereinzelt sogar Menschen, die geduckt vor dem schlechten Wetter an den Seiten der Straße vorbeizogen, wanderten durch mein Blickfeld. Es war lange her, doch ich konnte mich an jede einzelne Hauswand, an jeden einzelnen Marktstand erinnern. Sie riefen mir geradezu entgegen 'Willkommen zurück, Hikari! Wir haben dich vermisst!'. Ich dich nicht, Konoha.

Die Shinobi lieferten mich an einem großen Gebäude ab. Ich glaube, es war das, in dem sich Tsunade tagsüber immer aufgehalten hatte.

"Von hier an übernehmen ich und Sai. Euer Auftrag ist erfüllt, geht heim und bleibt auf Abruf."

"Was? Bei allem Respekt, Sensei, wir können sie nach dem, was passiert ist, doch nicht allein lassen. Sehen Sie sie doch an, es scheint, als sei sie ohnmächtig."

Der Mann, der anscheinend das Kommando hatte, reagierte recht aggressiv.

"Ich sagte bereits, dass du dich da raushalten sollst, Kiba. Diese Angelegenheit hat nichts mit eurem kleinen Freundeskreis zu tun. Ihr seid in keinster Weise dazu berechtigt, Kontakt zu einer Gefangenen zu haben."

"Gefangene? Von einer Gefangennahme war doch nie-"

"Nicht du auch noch, Naruto!! Macht uns gefälligst keine Schwierigkeiten!"

Naruto...?

Sofort wurde ich in das Gebäude geschleift, ohne auch nur ein weiteres Wort. Ich schloss langsam die Augen, presste die Lider zusammen und öffnete sie wieder. Immer wieder bewegte ich die schmerzenden Augäpfel ein wenig, ich musste ihre komische Starre lösen. Von hinten hörte ich andauernd Rufe.

"Warten Sie! Was soll das!?"

Ich glaube, das war Naruto. So langsam wurde mein gelähmtes Hirn wieder wach, ich versuchte immer mehr, meinen Körper anzuspannen und ihm wieder Leben einzuhauchen. Schließlich gelang es mir endlich, den einen Fuß aufzusetzen, aufzutreten, dann kam der zweite, ich lief ein paar Schritte mit.

"Wehr dich gefälligst nicht.", meinte der Eine drohend zu mir.

"Hikari! Befrei dich, hau ab!!"

Schon wieder hörte ich hinter mir Naruto schreien. Ich weiß nicht, woran es lag, doch irgendetwas sagte mir, dass ich gehorchen sollte. Ich schaute rasch hinter mich, erhaschte nur eine Sekunde lang Narutos panischen Blick hinter der ihm verschlossenen Glastür und wusste sofort um die Gefahr, die mich umgab. Auf der Stelle riss ich mich los und rannte einige Meter weg von den beiden. Ich blickte mich hektisch um, sogleich wurde ich an der Schulter gepackt; Mein linker Arm wurde mir schmerzhaft hinter dem Rücken verdreht.

"Nein!!", bettelte ich. "Lasst mich lo--" Plötzlich wurde alles schwarz.

"HIKARI!!!"
 

Ich riss die Augen auf und erblickte vor mir saftgrüne Blätterkronen. Naruto. Es war Naruto gewesen. Dieser Schrei. Ich kannte ihn. Ich hatte ihn schonmal gehört. Es war Naruto gewesen, der nach mir gerufen hatte, als ich mich in Gefangenschaft befunden hatte. Er war es gewesen, der ständig versucht hatte, in die Anstalt einzubrechen und zu mir zu gelangen. Hatte ich gerade geträumt?

Vor meinen Augen waren nur Bäume und Sonnenstrahlen, kein Sasuke mehr. Als ich mir dessen endlich bewusst wurde, fuhr ich hoch und sah mich hektisch um.

Und irgendwie war ich mir sicher, dass diese Verfolgungsjagd sehr anstrengend werden würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2016-02-21T09:25:57+00:00 21.02.2016 10:25
Ein Spitzen Kapitel
Mach weiter so^^
Antwort von:  HikariChisame
21.02.2016 16:34
danke <3 :)
Hab die letzten monate ein bisschen vorgearbeitet, damit ich in angemessenen abständen regelmäßig hochladen kann (Y)

Danke wie immer für deine leserloyalität :D
grüßchen


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