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Summer in Panem

von

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From father to daughter to son - Katniss Everdeen

From father to daughter to son

von Katniss Everdeen
 

"Lass mich nicht los Daddy!" hatte sie laut gerufen, während sie ihre ersten Schwimmversuche machte. Sie hatte die Antwort gehört "Keine Angst Schatz, ich lasse dich niemals los." Ihr Dad hatte sie an diesem Tag mit in den Wald genommen und ihr den See gezeigt. Katniss war unglaublich stolz gewesen, dass sie schwimmen lernen sollte. Kein Kind aus ihrer Klasse konnte schwimmen. Doch sie hatte ihrem Dad versprechen müssen, dass sie niemandem davon erzählte, weil sie sonst schrecklich große Probleme bekommen konnten. Niemand hatte wissen dürfen, dass sie den Distrikt verließen und in den Wald gingen. Nicht einmal Prim, denn sie war mit ihren drei Jahren noch zu klein gewesen und hätte sich zu schnell verplappert.

Katniss hatte Arme und Beine so bewegt, wie ihr Dad es ihr gezeigt hatte, während er sie mit einem Arm unter ihrem Bauch über Wasser gehalten hatte. Sie war so unglaublich glücklich gewesen. Das kühle Nass war genau das Richtige gewesen an dem ersten heißen Tag dieses Sommers. Runde um Runde hatte sie in dem See um ihren Dad gedreht, der hin und wieder seinen Arm bereits ein wenig hatte sinken lassen, sodass sie sich ganz unbewusst schon mehr allein über Wasser hatte halten müssen.

Immer, wenn sie ein paar freie Stunden hatten, waren sie in diesem Sommer an den See gefahren und hatten schwimmen geübt. Und etwa 3 Wochen nach ihrer ersten Schwimmstunde war Katniss so weit gewesen, neben ihrem Dad her zu schwimmen. Nie zuvor war sie so stolz gewesen und nie zuvor war es ihr so schwer gefallen, nicht die ganze restliche Zeit davon zu erzählen, was sie gelernt hatte. Die Einzige, die gewusst hatte, was ihr Dad und sie machten, war ihre Mom gewesen. Doch sie hatte ihr nur davon erzählen können, wenn Prim schon geschlafen hatte. Doch dann hatte sie ihrer Mutter jedes kleinste Detail berichtet. "Und daaann sind Daddy und ich ganz weit geschwommen! Bestimmt achttausend Meter oder so. Und da war eine Schwanenfamilie. Mama, Papa und zwei Kinder. So wie bei uns. Und Daddy hat gesagt, dass ich ganz toll schwimmen kann! Wenn ich will, könnte ich über den ganzen See schwimmen hat er gesagt, stimmts Daddy?" Sie hatte ihrem Vater einen Blick zugeworfen, der mit einem Lächeln und einem knappen 'Uhum' geantwortet hatte, da er gerade mit einem Kanten Brot beschäftigt gewesen war und ihre Mom schon immer darauf bestanden hatte, dass bei ihnen im Haus niemand mit vollem Mund sprach. "Das klingt wirklich toll Schatz. Dafür hast du dir ein extra Stück Kuchen verdient. Wer so viel schwimmt, hat sicher auch großen Hunger, nicht wahr?" Ihre Mom sah unglaublich stolz aus in diesem Moment. Den besorgten Funken in ihrem Blick hatte die sieben jährige Katniss nicht bemerkt. Viel zu gierig war sie auf ihr extra Stück Kuchen gewesen.

Dieser Sommer war der erste von 5 glücklichen Sommern, die sie mit ihrem Dad am See verbracht hatte.
 

In den vergangenen Tagen hatte Katniss besonders oft an diese Zeit zurück denken müssen. Kian hatte sie gefragt, ob er diesen Sommer in Distrikt 4 schwimmen lernen konnte. Er wollte mit Maggy im Meer baden und endlich auch mal ohne seine Schwimmflügel. Immerhin konnte Maggy auch schon seit einem Jahr schwimmen und Kian wollte nicht weiter als Kleinkind gelten neben seiner Freundin mit den schwimmflügelfreien Armen. Eigentlich hatte Kian Finnick fragen wollen, ob er ihm das Schwimmen beibringen würde. Doch sie hatte schon immer seit die Kinder da waren davon geträumt, ihnen alles zu zeigen, was ihr Dad ihr damals gezeigt hatte. In diesem Momenten fühlte sie sich ihm immer besonders nah. Bisher hatte sie Kian und Freya gezeigt, welche Pflanzen und Beeren sie essen konnten und wie sie sich im Wald zurecht fanden. Auch das Klettern auf Bäume hatte sie den beiden bereits gezeigt, doch Kian hatte etwas Höhenangst, während bei Freya eher Peeta derjenige mit der Höhenangst war. Seine kleine Prinzessin auf einen Baum klettern zu sehen, setzte ihrem Mann doch sehr zu und vertiefte die Falten auf seiner Stirn jedes Mal mehr.

Mit ihrer kleinen Familie war sie auf dem Weg zum See. Kian lief immer wieder kichernd um die Bäume und verlangte, dass sie ihn suchten, bevor er sich versteckte, was sie dann natürlich auch sehr ausgiebig und laut nach ihm rufend taten, während ihr Sohn unüberhörbar lachend hinter einem Baum, Wall oder Busch saß. Freya saß auf Peetas Schultern und spielte Pferdchen. Als Zügel dienten ihr dabei zwei Haarsträhnen ihres Vaters, an denen sie abwechselnd zog, um ihn in Kians Richtung zu lenken. Ursprünglich hatte Katniss ihre Tochter auf die Idee gebracht, Haarsträhnen als Zügel zu benutzen. Jedoch war das eher für Finnick gedacht gewesen, als Freya mit Begeisterung mit ihrem Patenonkel Pferdchen gespielt hatte. Dass Peeta nun ebenfalls darunter zu leiden hatte, war nicht geplant gewesen. Doch Peeta schien es nichts auszumachen, auch wenn sich hin und wieder mal sein Gesicht verzog, wenn Freya einen plötzlichen Richtungswechsel oder eine Vollbremsung verlangte. Es waren Momente wie diese, die Katniss nur noch mehr zeigten, wie wichtig die erfolgreiche Rebellion auch für sie gewesen war. Sie konnten ihre Kinder aufziehen, ohne Angst vor dem Zeitpunkt, wenn ihre Namen bei den Ernten in den Schalen lagen. Sie konnten alles kaufen und ihren Kindern ganz Panem zeigen. Kian und Freya konnten in eine Zukunft blicken, in der ihnen alle Möglichkeiten offen standen. Und Kian würde überall damit prahlen können, dass er schwimmen gelernt hatte. Er musste keine Angst davor haben, sich zu verplappern.

Am See angekommen, setzte Peeta Freya ab und breitete die große Decke aus, die sie mitgenommen hatten, während Katniss Freya in ihre Badesachen half und ihr die Schwimmflügel anzog. "Ich will auch schwimmen Mummy! So wie Kian!" forderte ihre Tochter dabei lautstark und sah ein wenig unzufrieden auf ihre Schwimmflügel. "Du kannst mit Daddy üben Maus." antwortete sie geduldig und beugte sich dann noch weiter zu ihrer Tochter runter, um ihr ins Ohr zu flüstern. "Ich wette, Daddy rechnet nicht damit, dass du ihm ganz viel Wasser ins Gesicht spritzt. Du kannst ja deinen Eimer mitnehmen und ihn richtig nass machen:" Das wirkte. Freya nickte heftig und griff sofort nach ihrem grünen Eimerchen. "Daaaaddyy! Komm baden!" forderte ihre Tochter und lief einfach schon mal zum Wasser, sodass Peeta nichts anderes übrig blieb, als seiner kleinen Tochter schnell zu folgen, bevor sie allein im Wasser war. Freya war schon unglaublich selbständig für ihre vier Jahre und ging grundsätzlich dahin, wo sie wollte. Einer ihrer Eltern rannte ihr ja auf jeden Fall hinterher und das schien ihr sehr wohl bewusst zu sein.

Katniss zog sich nun auch ihre Badesachen an und ging dann zusammen mit Kian in den See, bis ihr Sohn etwa schultertief im Wasser stand. Nun wurde es ernst. "Erinnerst du dich an die Bewegungen, die ich dir zu Hause gezeigt hab?" fragte sie ihren Sohn noch einmal und er nickte ganz aufgeregt. "Ok. Ich halte meinen Arm hierhin und du kannst dich drauf legen. Und dann beginnst du, deine Arme und Beine so zu bewegen, wie wir das in der Badewanne geübt haben, ok?" Nun wirkte Kian doch ein wenig unsicher und blickte zu seiner Mutter hoch. "Aber du darfst mich nicht loslassen, ja?" "Versprochen Schatz. Ich halte dich immer fest." versprach sie und konnte die Stimme ihres Dads förmlich hören. 'Keine Angst Schatz, ich lasse dich niemals los' . Wie stolz er wohl wäre, wenn er sie jetzt hier mit ihrer eigenen Familie sehen könnte?

Wie bereits angekündigt legte sie nun ihre Arme auf die Wasseroberfläche und Kian legte sich darauf. "Sehr gut! Und jetzt fang an, deine Arme und Beine zu bewegen." Ganz hektisch und noch ziemlich unkoordiniert begann Kian seine ersten Schwimmbewegungen. Seine Beine schlugen immer wieder kräftig aufs Wasser und sorgten somit für große Wasserfontänen. Dennoch kam er voran und Katniss sorgte dafür, dass ihr Sohn über Wasser blieb. "Du machst das toll Kian!" ermutigte sie ihn weiter. Kian strahlte und schluckte dabei ein wenig Wasser, was ihn kurz husten ließ. Doch er machte weiter und strampelte in einem großen Kreis um seine Mutter herum. "Du musst deine Beine und Arme gleichzeitig bewegen und ein wenig langsamer." Kian versuchte, den Anweisungen zu folgen und hin und wieder gelangen ihm auch schon zwei oder drei gute Schwimmzüge. Inzwischen hatten sie auch die Aufmerksamkeit von Peeta und Freya, die beide ein wenig tiefer im Wasser standen. Freya saß wieder auf den Schultern ihres Vaters, der bis zum Hals im Wasser stand und anscheinend auch schon ein paar Eimer Wasser abbekommen hatte, so nass wie seine Haare waren. Laute Anfeuerungsrufe und Jubelschreie kamen von den beiden und Katniss musste ein wenig schmunzeln. Peeta war einfach ein toller Vater für ihre Kinder und auch wenn sie sich nicht immer einig darüber waren, welche Regeln sie durchsetzen wollten und was ihre Kinder lernen und nicht lernen sollten, zogen sie doch meist an einem Strang.
 

In den kommenden zwei Wochen verbrachte die Familie beinah jeden Tag einige Stunden am See. Peeta hatte sich jeden Nachmittag frei genommen. Seit ein paar Monaten hatte er eine Mitarbeiterin in der Bäckerei, die sich nachmittags um den Verkauf kümmerte, sodass er mehr Zeit für die Familie hatte. Kian wurde immer sicherer beim Schwimmen und die letzten zwei Tage hatte Katniss ihn schon gar nicht mehr halten müssen. Er bewegte sich noch ein wenig hektisch durchs Wasser, doch er blieb oben und kam voran. Es würde also reichen, damit er nicht unbedingt die Schwimmflügel brauchte, wenn sie am Meer in Distrikt 4 waren. Morgen würde ihr Urlaub beginnen und Kian war schon ganz aufgeregt. Er gab noch einmal sein bestes beim Schwimmunterricht, denn heute würde die Entscheidung fallen, ob er seine Schwimmflügel mitnehmen musste, oder zu Hause lassen durfte. Nachdem sie ein wenig nebeneinander her geschwommen waren und danach noch zu viert eine Wasserschlacht im flachen Wasser hatten, gingen sie zurück ans Ufer und trockneten die Kinder ab. Peeta half Kian, während Katniss ihre Tochter trocken rubbelte. "Das hast du ganz toll gemacht mein Großer" lobte Peeta seinen Sohn noch einmal voller Stolz und Kian strahlte übers ganze Gesicht. "Ja? Darf ich dann ohne Schwimmflügel mit Maggy schwimmen? Biiiiiitteee!" Peeta und Katniss tauschten einen kurzen Blick, bevor sie ihren Sohn anlächelte und nickte. "Natürlich! Du bist wirklich schon groß." Das waren die falschen Worte, stellte sich im nächsten Moment heraus. Denn auch wenn Kian nun noch stolzer da stand und über das ganze Gesicht strahlte, protestierte nun seine Schwester. "Ich bin auch groß! Und viel mutiger als Kian!" Na toll! Warum nur tappten sie auch immer wieder in die gleichen Fallen? Freya wollte sich nie damit abfinden, dass ihr Bruder etwas älter war und damit auch schon mehr machen konnte. Sie war die mutigere von beiden, da hatte sie recht. Und umso schwieriger war es jedes Mal, ihr klar zu machen, wieso Kian trotzdem schon mit dem Besteck für Große essen durfte, oder den Kindersitz für Große in ihrem kleinen Auto hatte.

Sie tauschte einen kurzen Blick mit Peeta und verdrehte dabei leicht die Augen. Diesmal war Peeta an der Reihe, die Diskussion mit Freya zu führen, auch wenn es ihre Worte gewesen waren, die ihre Tochter zum Protestieren gebracht hatten. Sie hatten aber verabredet, sich abzuwechseln und Katniss hatte Freya erst letzte Woche erklären müssen, wieso Kian aus einem Glas trinken durfte und sie einen Plastikbecher bekam. Keine leichte Diskussion, denn der eigentliche Grund dafür war nicht nur der kleine Altersunterschied der Geschwister, sondern vor allem dass Freya deutlich mehr herunter schmiss, da sie einfach viel hibbeliger als ihr Bruder war. Dennoch hatte Katniss diese Diskussion verloren und seitdem durfte Freya auch aus dem Glas trinken und sie hatten schon einmal eine Packung neuer Gläser kaufen müssen.

"Natürlich bist du auch schon groß Prinzessin." beschwichtigte Peeta nun seine Tochter, die ihn trotzig ansah und sogar ihre kleinen Arme verschränkte. In diesen Momenten war immer wieder deutlich zu sehen, dass Peeta sich schrecklich bemühen musste, nicht los zu lachen. Als Katniss ihn einmal darauf angesprochen hatte, hatte er ihr verraten, dass Freya ihn jedes Mal an eine Miniaturausgabe von ihr erinnerte, wenn sie bockte. Das Ergebnis dieser Unterhaltung war, dass Katniss mit verschränkten Armen ihren Mann trotzig angesehen hatte, weil er sie tatsächlich mit einer vierjährigen in der Trotzphase verglichen hatte.

"Aber..... du hast so schöne blaue Schwimmflügel von Onkel Finnick und Tante Annie zu deinem letzten Geburtstag bekommen. Die beiden wären sicher traurig, wenn du die gar nicht mit zu ihnen nehmen würdest, meinst du nicht?" Freya überlegte einen kleinen Moment, bevor sie die Arme fallen ließ und zufriedener aussah. "Stimmt Daddy! Kians Swimmflügel sind ja auch schon alt und nicht so schön. Und Mummy hat gesagt, dass wir Onkel Finnick bestimmt auch mal mit meinen Swimmflügeln üben will, weil er schon so alt ist." Peeta seufzte leise und Katniss schaute schnell zu Kian, der sich schon seine Sachen für den Rückweg anzog und seine Badehose neben die Tasche geworfen hatte. Schnell nahm die die nasse Badehose und steckte sie in eine Plastiktüte. So hatte sie wenigstens einen Grund dem tadelnden Blick ihres Mannes zu entgehen. Doch insgeheim stellte sie sich das Bild von Finnick mit den meerblauen Schwimmflügeln mit Delfinen und Seepferdchen drauf vor. Vielleicht konnte Freya ihren Patenonkel dazu bringen. Er liebte sein Patenkind und Freya wusste, wie sie ihn um den Finger wickeln konnte.



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