Zum Inhalt der Seite

The great Journey of the Straw Hat Pirates

Every legend has a beginning.
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Royal Flush

Energisch ließ das jüngste Mitglied der Strohhüte ihre Fingerknochen knacken, um im nächsten Moment eine weitere gewaltige Feuerfontäne abzuschießen. Diese traf prompt Chopper, der innerhalb von Sekunden Feuer fing und panisch übers Deck rannte, „ICH BRENNE!!! ICH BRENNE!!!“.
 

Geistesabwesend brüllte das Feuermädchen drauf los, „JETZT HAB ICH ES DIR GEZEIGT SEESCHLÄNGELCHEN!!!“, „UND ICH ZEIG ES DIR GLEICH MAL!!!“, fauchte Celest, die sich von ihrem Platz aufgemacht hatte, um die Explosion zu beurkunden. So schnell ihre melancholische Stimmung kam, war sie auch wieder weg... Raines Feuerkräfte hatten wirklich ganze Arbeit geleistet.
 

„WAS ZUM TEUFEL STIMMT NICHT MIT DIR RAINE!?!“

„LASS MICH ENDLICH RUNTER RIC!!!“

„ALARIC ZEIGT DIR GLEICH MAL WIE WEIT RUNTER ER DICH LÄSST!!!“

„ICH BRENNE, ICH BRENNE!!!“

„WO ZUM GEIER IST DER RUM?!?!“

„WO ISCHT DASCH VIEH?!?“
 

Fassungslos seufzend schlug Silas die Hände über dem Kopf zusammen, faltete die Beine elegant übereinander und grüßte den Seekönig höflich, welcher es sich mittlerweile zur Aufgabe genommen hatte, den mittleren Mast zu entfernen und das Schiff nach feinstem Feng Shui einzurichten. Wo war er hier nur reingeraten? Sich selbst fragend, ob er nun die letzte Schale der Hölle erreicht hatte, erhob sich der Hochgewachsene und starrte über das Blau des Meeres, während der Seekönig unter wildem Schnauben seinen gewaltigen Schweif zum Angriff ausholte...
 

„COOL!!!“, schrie Ruffy drauf los. Das monströse Hinterteil schien ihn völlig zu faszinieren „ALARIC BRINGT DICH IHM GERNE NÄHER!!!“, zischte der Rothaarige und schmiss seinen Captn gegen den Hintern der Seeschlange, in der die Strohbirne wie ein Kaugummi zwischen den gewaltigen Backen klebte. Eine Augenbraue zuckend betrachtete der Navigator sein eigenes Werk, begann lauthals zu lachen. „RIGGIBÄRSCHEN!“ Quietschvergnügt sprang Raine ihrem Bärchen in die Arme und umarmte diesen dankbar. „DU HASCHT IHN FEDDICH GEMACHT!“
 

Celest versuchte derweil die Flammen, die sich mittlerweile auf dem ganzen Schiff erstreckten, zu löschen. Dabei kam ihr eine Kanonenkugel samt des „Geschosses“ entgegen, welche sich rasch als apoptierter Kanonendackel aus Alabasta herausstellte. Scheinbar hatte der Dackel ausgerechnet JETZT einen allergischen Anfall und rotzte wild in der Gegend umher... Von den Kanonen nur noch mehr angetrieben, weitete sich das Feuer mehr und mehr aus. „DIESER VERFLUCHTE DACKEL!!!“ Wütend griff Celest in den Dackel und drückte das fellige etwas in das lodernde Feuer. „WILLST DU MICH UMBRINGEN CESSY?!?“, „WAS ZUM HENKER MACHST DU IN DEM GOTTVERDAMMTEN DACKEL?!?!“, „DU WILLST MICH UMBRINGEN!!! BUHUHUHUHU!!!!“ Fluchend warf die Rosahaarige Choppers brennenden Körper über die Reling in das Hinterteil des Seekönigs, in der ihr Captn neue geschmackliche Erfahrungen und Welten sah, die nie ein Mensch zuvor je gesehen hatte...
 

„Riccibär lass uns Spaß haben…“ Eine irritierte Augenbraue zuckte himmelhoch auf. „Du weischt was isch meine RÜC!“ Zwei irritierte Augenbrauen zuckten himmelhoch auf. „Kein Proplehm, isch hälfö deinöm Gedächnis auffe Spur!“ Fest entschlossen riss sich das junge Mädchen mit dem Charme eines Bauarbeiters den BH vom Leib, um diesen um Alarics Ohren zu klemmen. Keine drei Meter weiter stand das kreidebleiche Gesicht des Smutje... Zwischen Ungläubigkeit und Faszination gefangen, hatte sich sein Mund zu einer überdimensionalen wütenden Pyramide geformt, die langgezogene Vokale in einer schallähnlichen Sequenz von sich stieß. Im nächsten Moment stieg er empor und flog weg.

Den weggeflogenen Sanji völlig ignorierend, stampfte Celest auf das nackte Mädchen zu und schrie diese erneut an, „SCHÖN DAS IHR ZWEI AMPELKÖPFE SO VIEL SPASS HABT!!! DENKT MAL AN UNSER SCHIFF VERFLUCHTE AXT!!!“, „SCHREI MEINEN RICCIBÄR NICH SO AN SCHELESCHT!“, „DU HAST JA KEINE AHNUNG WAS ICH GLEICH NOCH MACHEN WERDE!!!“ Ihren monströsen Hammer schwingend holte das rosahaarige Monster zum Schlag aus, wurde aber von dem immer noch herumstolzierenden Seekönig daran gehindert. Dieser wuchtete wie ein beleidigtes Würstchen herum und ließ nun auch den hinteren Mast zu Boden krachen, sodass Celest mit großem Sprung nach hinten auswich.
 

„KANNST DU MIR MAL ERKLÄREN WAS DAS SOLL DU VERDAMMTES MISTVIEH?!?“

„GRÖÖÖH!!!“

„ICH VERSTEHE KEIN GRÖÖHISCH!!! RUFFY JETZT TU DOCH MAL ENDLICH WAS!!!“ „HUUUUNGER!!!“

„WO IST EIGENTLICH DIESER VERDAMMTE ACHTKLÄSSIGE SCHWERTKÄMPFER?!?!“ „DAS WÜSSTE ICH SELBST GERNE!!!“

„UND WO IST DIE VERDAMMTE VAMPIRSENSE?!?!“

„Stehe direkt hinter dir. Komme frisch von der Maniküre.“

„Sehr witzig.“

„Ich weiß.“

„VERDAMMT NOCHMAL DAS GANZE SCHIFF GEHT UNTER WENN DAS HIER SO WEITER GEHT!!!“
 

Schulterzuckend schaute sich der Seelensammler um... Vorbei am brennenden Rentier, dem halbnackten Feuermädchen, dem Navigatoren und ihrem Captn, der vergnügt am verußten Hintern seines Schiffarztes knabberte. „ICH BRENNE!!! ICH BRENNE!!!“, „Hätte nicht gedacht, das Rentier so gut schmeckt…“
 

„Scheint niemanden zu interessieren...“, gab Silas trocken zu verstehen, ehe nun auch der vordere Mast wie in Zeitlupe auf den Navigatoren und das Feuermädchen fiel, um die beiden zu Boden fallen zu lassen. „Und die beiden mit Sicherheit gar nicht mehr.“, „MICH INTERESSIERT DAS ABER!!! ALSO TU ENDLICH WAS!!!“, fauchte das rosahaarige Monster mit vor Wut zitternden Fäusten und schlug zitternd auf den Seelensammler ein. Dieser wand sich einmal nach links, zog die Sense von seiner Rückenhalterung ab, um jene im hohen Bogen der Schiffszimmerin gegen die Brust zu pressen. „Du willst doch das ich dich trainiere?“ Trocken schluckte die Rosahaarige, als sie die dunkle Stimme des Älteren an ihrem Ohr vernahm. Das kalte Metall der scharf geschliffenen Sense ruhte gegen ihre Brust. „Wenn du deine Meinung nicht geändert hast, dann bekämpfe das Problem selbst.“ Silas behandschuhte Finger deuteten auf den Seekönig. Celest blickte nach oben, die Hände hatte sie fest um das Mittelstück der Sense geschlossen, Silas hingegen sammelte derweil die nackte Raine und den bewusstlosen Alaric ein, um diese mit einem gezielten Tritt unter Deck zu treten. „Hier habt ihr euer Zimmer.“, „GRÖÖÖÖH!!!“, „Dürfte ich um den Captn und sein Haustier bitten, Seekönig? Dieses Mädchen kümmert sich sofort um dich.“ „GRÖÖÖÖH!!!“ Auffordernd streckte Silas seine Hand aus um seinen prompt herbeifliegenden Captn samt Chopper entgegen zu nehmen. „BUHUUUUU ICH HATTE SO ANGST SILAAAAAS!!!“, „ICH HABE HUUUUUUNGER!!!“ Entnervt rollte der Seelensammler mit seinen Augen und trat diese ebenfalls unter Deck, wo sie in Zorro reinfielen der sich grade zum siebten Mal vier Mal im Kreis drehte. „GANZ TOLL RUFFY!!! JETZT WEISS ICH NICHT MEHR WO ICH WAR!!! DIESES SCHIFF IST EINFACH SO VERWIRREND!!!“, „WO IST DAS FUTTER?!?“
 

„Wie kann man nur so primitiv sein…?“, fassungslos starrte Silas hinunter zu Zorro, Ruffy und Chopper die es sich jetzt wohl auch zur Aufgabe gemacht hatten, sich zu streiten. Es war beinahe beneidenswert, wie alle Crewmitglieder den Untergang dieses Schiffes ignorierten. Die Schäden waren mittlerweile so groß geworden, das man das einströmende Wasser nicht mehr ignorieren konnte.
 

Derweil hatte Celest mit der überdimensionalen Sense zu kämpfen. Sich selbst beruhigend atmete die Rosahaarige langsam ein und aus. Entschlossen starrte sie in die wartenden Augen des Seekönigs, der sich angriffslustig schlängelte. Mit festem Griff zog Celest die Sense an sich heran und versuchte diese zu heben, was ihr auf spektakuläre Weise misslang... Erschrocken von dem Gewicht der riesigen Waffe, taumelte die kleinste der Crew mehrere Schritte nach rechts, was scheinbar eine Einladung an das riesige Ungetüm war... Prompt landete die tollpatschige Handwerkerin mit ihrem Hintern auf dem Boden. Knirschend biss sie sich auf die Unterlippe, als sie den kalten Blick des Seelensammlers in ihrem Nacken spürte. Dieser pfiff entspannt eine Melodie vor sich hin und blickte dem Geschehen bei. Die Rosahaarige quälte sich immernoch mit dem Gewicht der Sense und wich währenddessen den wiederkehrenden Angriffen des Monsters aus.
 

„JETZT MACH DOCH MAL HALBLANG DU MUTIERTER RIESENWURM!!!“ Flink sprang die Kleinste der Bande über die Krallen des Seekönigs hinweg, fing sich im nächsten Moment aber einen verheerenden Schlag gegen ihren Kopf ein. Der Schmerz pochte wie ein Glockenschlag... Kein Wimpernzucken später, lag sie auf dem Boden und hielt sich schmerzverzerrt den blutenden Kopf. Celest konzentrierte sich auf ihre Heilungskräfte, wurde aber durch einen weiteren Schlag davon abgehalten. Mit voller Wucht knallte die junge Frau gegen den abgebrochenen Mast auf dem Silas saß... Das scharfe Holz drang durch ihren Oberkörper hindurch und hinterließen klaffende Wunden. Unbeeindruckt starrte der Blauhaarige auf die blutbefleckte Hand die sich nun seinem Mantel klammerte.
 

„S…Silas…“, hauchten die vollen Lippen der Schiffszimmerin leise, ehe ihre Hände nicht mehr die Kraft aufbringen konnten, sich an dem schwarzen Stoff festzuhalten. Der Schwerkraft unterliegend fiel die Rosahaarige dem Boden entgegen... Ihr Blut flog im Wirbel nach oben und bedeckte die Wange des Seelensammlers, welcher nach unten sprang um die Bewusstlose in seine Arme gleiten zu lassen.
 

Nun scheinbar völlig fassungsls rümpfte der Seekönig seine gewaltige Nase und begann herzzereißend zu heulen. Fluten von Tränen überschwammen das Deck, während das für Romantik sensibilisierte Ungetüm aus seiner Hosentasche ein riesiges Tempotaschentuch hervor zog, mit dem es sich lautstark die Nase schnief, „GRÖHÖHÖHÖHÖÖÖ!!!“. Nun völlig verwirrt schaukelte Silas' Kopf von links nach rechts. Scheinbar war die Welt mit den Jahren einfach völlig wahnsinnig geworden und er musste sich anpassen... Immernoch theatralisch heulend wank das Seeungetüm dem Seelensammler ab, als wollte es den beiden „Liebenden“ Zeit für sich geben. In diesem Sinne holte das Monster sehr weit aus, winkte mit seinem Taschentuch hinterher und schlug das Schiff an das andere Ende des Horizonts.
 

- Auf offener See -
 

Mehrere Tage waren vergangen und die Flying Lamb war nur noch ein Abbild ihrer selbst. Es war kein großer Schaden mehr von Nöten, um das Schiff jämmerlich untergehen zu lassen. Kontinuierlich wurde durch verschiedene Lecks Wasser ein- und ausgeströmt und auch die Schäden des Feuers waren beachtlich. Die Mäste waren völlig verkohlt, die Segel nicht mehr vorhanden... Keine Marine der Welt würde davon ausgehen, dass auf diesem Schiff eine Piratenbande segelte, oder überhaupt noch jemand am leben wäre. Es war ein reiner Glückfall das sie noch nicht untergegangen waren.
 

Gelangweilt saß der Blauhaarige in dem Zimmer der Mädchenunterkünfte und rauchte eine der Zigaretten, die er für die absolute Langeweile übrig hatte. Seine Crew war schon seit Tagen bewusstlos. Alle hatten ordentlich Schaden abbekommen, nicht zuletzt Celest, die sich mit dem König auch noch einen sehr einseitigen Kampf ablieferte. Ruffy, Raine, Chopper und Alaric waren aufgrund der Wassermassen fast ertrunken und kurierten immer noch den knappen Tod aus, den sie eben grade von Schippe schlagen konnten. Sanji hingegen hatte keiner mehr gesehen, nachdem er abgehoben war... Wo Zorro war, wusste der Seelensammler ganz genau. Er hatte ihn ohne seine Schwerter im bewusstlosen Zustand in die Besenkammer gesperrt. Manchmal hörte der Blauhaarige sein Rufen, das aber wieder innerhalb kürzester Zeit erlosch. Scheinbar nutzte der Algenkopf die Pause um sich noch mehr auszuschlafen als er es eh schon tat.
 

Ein kurzes Wimpernzucken erregte die Aufmerksamkeit des Blauhaarigen. Langsam trat die Hand der Rosahaarigen an ihren schwer verletzten Brustbereich und legte sich auf eine der Wunden ab. Skeptisch hob Silas seine scharfkantige Augenbraue, holte seine Hand aus und hielt die vielfach kleinere Hand des Mädchens fest. „Vergiss es.“ Andächtig starrte der Seelensammler auf sein tattoowiertes Kreuz, das sich im Zuge der festen Haltung über die Knochen spannte, bis eine längliche Ader hervortrat. „Wenn du wirklich bei mir trainieren willst… dann ohne deine Teufelskräfte. Sie machen dich schwächer als du denkst.“
 

Stumm spürte Celest den Worten des Blauhaarigen nach… Ihre Unterlippe zitterte; krampfhaft versuchte sie den Drang zu weinen zu unterdrücken, doch ihre Augen füllten sich dennoch mit Tränen. Als die erste Träne über die Wange der Verletzten glitt, entwich ihren Lippen ein leises wimmern… „Du kannst noch so weinen… Du wirst sie nicht einsetzen.“, mahnte Silas streng, während er scheinbar völlig ungerührt den Tränenfluss des Mädchens beobachtete. Im schwachen Licht der Kerzen und Lämpchen glitzerten die nahezu stummen Tränen der Rosahaarigen wie Diamanten. Es vergingen unzählige Minute in denen Celest nahezu unaufhörlich weinte, während Silas stillschweigend vor ihrem Bett saß. Das Schiffszimmermädchen hasste es vor Anderen zu weinen… Doch je mehr sie sich bemühte die Tränen zurückzuhalten, desto mehr schluchzte sie. Als sie dem Älteren ihre traurige Geschichte erzählt hatte, hatte sie keine einzige Träne vergossen. Und jetzt… Jetzt hatte sie die Kontrolle über sich selbst verloren. Sie weinte nicht wegen ihrer Vergangenheit… den Schmerzen, dem strengen Regenerationsverbot oder gar ihrer körperlichen Schwäche wegen. Nicht wegen dem zerstörten Lämmchen… Oder ihren debilen Freunde, die die Zerstörung mutmaßlich zugelassen hatten… Nein. Sie war in diesem Moment einfach nur dankbar. Dankbar dass jemand der so unglaublich Stark war wie Silas Potential in ihr sah – mag es auch noch so winzig klein sein… Vielleicht hatte sie den Blauhaarigen ja bisher völlig falsch eingeschätzt?
 


 

Die Tränen der Schiffszimmerin waren mittlerweile getrocknet und hinterließen nur noch hauchzarte Spuren auf ihren Gesicht. Silas war die ganze Zeit nicht von ihrer Seite gewichen. Er saß immer noch still da und wirkte mit seinen nahezu emotionslosen Gesichtszügen beinahe wie eine Statue, die jede noch seine kleine Bewegung von Celest aufmerksam beobachtete. Die erste Regung seit zwei Stunden zeigte er schließlich, als ihm das bandagierte Mädchen aus heiterem Himmel um den Hals fiel; ihn umarmend ein leises „Danke…“, hauchte und damit die Stille durchbrach. Sein Körper hatte sich für wenige Sekunden angespannt… Seine Augen überrascht geweitet. „Autsch!“, jammerte Ces sogleich im nächsten Atemzug schmerzerfüllt und ließ vom Blauhaarigen ab, der sie nun wieder kühl und distanziert betrachtete, „Dankbarkeit ist wie Mitleid. Ich brauche beides nicht…“, „Wie du meinst… Du wirst dieses Wort wahrscheinlich sowieso nie wieder von mir zu hören bekommen.“, motzte sie in üblicher Manier beleidigt und lief daraufhin zu ihrem Kleiderschrank, an dem an vorderster Front ein riesiger Ganzkörperspiegel prangte. Bis zu diesem Punkt war ihr gar nicht bewusst gewesen, dass sie lediglich einen peinlichen, blauen Bärchenschlüpfer mit der Aufschrift ‚Who’s your Daddy‘ am Leib trug. Ihr Kopf und Oberkörper waren bandagiert worden… An Armen und Beinen hatte sie einige nicht weiter nennenswerte Kratzer und Hämatome davongetragen. „Netter Schlüpfer übrigens… War nicht leicht eine endgültige Auswahl zwischen diesem Exemplar und meinen anderen Favoriten ‚Böses Mädchen‘, ‚Bitch‘ und ‚In liebevolle Hände abzugeben‘ zu treffen. Interessante, tiefsinnige Sammlung…“, „WAS ZUR HÖLLE???!!! Du warst an meiner Unterwäscheschublade???!! … Moment mal…. ZUM TEUFEL!!! DU HAST MICH KOMPLETT AUSGEZOGEN?????!!!!“, „Ich musste das Ausmaß deiner Verletzungen begutachten…“, „UND DAFÜR MEINEN SCHLÜPFER AUSZIEHEN???!!!“, rasend vor Wut und Scham griff Celest nach dem erstbesten Gegenstand in ihrer Nähe – einer Packung Tampons – und bewarf den Perversen damit. Ungläubig beobachtete sie im nächsten Moment wie sich der Packungsinhalt in alle Himmelsrichtungen verstreute; bereute ihren Wurf sofort und lief nun endgültig knallrot an. „RAUS HIER!!!!!!!“, brüllte sie nun völlig verzweifelt. „Bewirft das ‚ böse Mädchen‘ mich sonst mit den dazugehörigen Binden?“, „ICH SAGTE RAUS HIER!!!“ Während Ces nun nicht mehr brüllte, sondern vielmehr kreischte, verließ der Seelensammlers schließlich hochamüsiert den Raum… Kaum hatte sie energisch die Tür hinter ihm zugeknallt, fiel diese sogleich aus den Scharnieren. In Anbetracht des schlechten Schiffszustandes war es sowieso ein Wunder gewesen, dass überhaupt noch ein Raum halbwegs unversehrt geblieben war. „ROOOOOOOOOOAAAAAAAHHHHHHHH!!! LAUF EINFACH WEITER CRESCENT!!! UND WEHE DU DREHST DICH UM!!!“ Der Blauhaarigen setzte seinen Weg lachend fort und wurde keine zwei Meter weiter von einer eilenden Raine angerempelt, „Verzeihung…“, murmelte diese höflich und entschwand darauf in den Mädchenschlafraum…
 

„Alles in Ordnung, Celest? Warum schreist du so?“, hinterfragte der immer noch halbnackte Wuschelkopf besorgt. „Du… Du bist ja verletzt…“ Als Raine ihre Hand nach den Wunden der Rosahaarigen ausstreckte, schlug diese sie von sich weg. „Und du stinkst dermaßen nach Alkohol dass ich mich am liebsten übergeben will…“, „Cessy… Ich…“, irritiert analysierte die Größere die ernsten Gesichtszüge ihres Gegenübers und erkannte die nahezu unsichtbaren Tränenspuren, „Du hast geweint… Was ist passiert? …Warum heilst du dich nicht? ……“, „Lass mich einfach in Ruhe, Raine.“, antwortete Ces patzig und widmete sich ihrem Kleiderschrank. „Bist du wütend auf mich? …Ich versuche doch nur deinen aktuellen Gemütszustand zu verstehen….“, „Ob ich wütend auf dich bin? …OB ICH WÜTEND AUF DICH BIN??!! SCHAU DICH DOCH EINFACH MAL UM VERFLUCHT!!! DANK EUCH VOLLIDIOTEN IST UNSER LÄMMCHEN NUN VOLLKOMMEN ZERSTÖRT!!!“, „Wovon sprichst du? Du wirst das Schiff doch sicher wieder reparieren können…“, „NEIN, VERDAMMTE AXT!!! VERSTEHST DU MICH NICHT??! ICH KANN NICHTS MEHR TUN AUßER ES SO LANGE ÜBER WASSER ZU HALTEN BIS WIR LAND GEFUNDEN HABEN!!! DAS WARS RAINE!!! UNSERE REISE MIT UNSEREM GELIEBTEN LÄMMCHEN IST NUN ENDGÜLTIG VORBEI!!! UND DER GRÖßTE DANK GEHT DABEI AN DICH, WIE AUCH JEDEN ANDEREN DEPPEN DIESER CREW!!!“, „Ich… Ich erinnere mich nicht mehr an das was vorgefallen ist…“, hauchte Raine leise. „Es tut mir leid, Celest… Ich werde unverzüglich die anderen wecken … und wir werden dir bei den Reparaturen behilflich sein.“, „Lass gut sein…“, zischte Ces wütend. Mittlerweile hatte sie sich wie üblich ein knappes, figurbetontes Outfit übergeworfen; bürstete ihr Haar soweit es der Kopfverband zuließ und band sich anschließend einen hohen Zopf. „Geh dich duschen und zieh dir gefälligst was an…“, „Mein Kleiderschrank ist völlig niedergebrannt…“, „Oh welch Überraschung… Die armen, wunderschönen, vielfältigen Kleidungsstücke.“ In der Stimme der Rosahaarigen lag eiserner Sarkasmus. „Dann nimm dir halt was von mir…“, sagte sie kalt; griff gezielt nach ihrem Werkzeuggürtel und verschwand schließlich aus dem Raum.
 

Es verging eine weitere Woche in der die zerstörte Flying Lamb ziellos auf dem Meer trieb. Die halbe Mannschaft war mittlerweile verstritten, dehydriert und nahezu ausgehungert. Sanji war bislang nicht wieder aufgetaucht... Celest arbeitete von Morgens bis tief in die Nacht an den Reparaturen… Ruffy lag im Hungerkoma… Zorro schlief immer noch in der Besenkammer… Silas hielt sich überwiegend an Deck auf und schien zu meditieren… Alaric und Chopper wälzten Bücher… Und Raine hielt sich überwiegend im Mädchenschlafsaal auf…
 

Eines Nachmittags trommelte ein unheilverheißendes Beben einen Großteil der Crew an Deck zusammen. „W-was war das?“, wimmerte Chopper ängstlich. „Gehen wir jetzt endgültig unter? … C-Cessy du hast doch gesagt, d-du hast das Lämmchen vorerst stabilisiert, oder?“ Ein knappes nicken seitens der Rosahaarigen. Alaric lehnte sich derweil über die Reling, „Sind das Gleise???“, „Gleise??!“, ungläubig rannte Ces zum Rothaarigen und schluckte kurz… „Das sind die Gleise von der Puffing Tom… Sie führen direkt nach Water Seven…“, „Hum.“
 

- Einige Stunden später / Ankunft Water Seven –
 

„Dieser Stadt ist unglaublich…“, gab Alaric offen zu. „Ich habe schon einiges über Water Seven gelesen… Aber die Architektur wird keiner Beschreibung wirklich gerecht.“, „Du kannst den Schiffszimmerern der Galley La Company dafür danken. Ohne sie wäre die Stadt bereits vollkommen zerstört…“, erwähnte Ces beiläufig und sprang im nächsten Atemzug an Land. Durch die Erschütterung krümmte sie sich einen Augenblick vor Schmerz… „Hmpfgh…“, „Cessy? Wo willst du hin? Und was soll diese Verkleidung?“, rief ihr Raine hinterher. „Galley La Company…“, antwortete sie knapp. „Es ist Karnevalszeit in Water Seven… Mietet euch Yagara Bulls, genießt die Show und erkundet die Stadt.“ Eine Augenbraue des Navigatoren erhob sich skeptisch. Celest war sonst nie sonderlich belesen, wenn es um fremde Städte und Gewässer ging… „Soll ich dich begleiten?“, „Nicht nötig.“ Es war schließlich Silas der das Wort an Stelle von Celest ergriff. Als die Rosahaarige sich in Bewegung setzte, sprang auch er von Board und gesellte sich an ihre Seite.
 

„Auf dich ist sie wohl auch wütend…“, bemerkte Raine geistesanwesend, während sich Ric ihren komatösen Kapitän über die Schulter warf. „Jepp.“, „Was sind Yagara Bulls?“, „Riesige Seepferdchen. Das Hauptverkehrsmittel in den Wasserstraßen von Water Seven… Wir sollten unseren Captn dringend was zu Essen besorgen…“, „Aye. Und unsere Vorräte auffüllen…“ Raines Magen knurrte leise. „Unsere finanziellen Mittel sind stark begrenzt… Wir können uns nicht einmal ein Yagara leisten...“ Mit einer knappen Kopfbewegung deutete der Größere auf ein Schild ‚Yagara Bull – für 2000 Berry zu vermieten‘. „Dann stehlen wir uns eins. Die Gesundheit unseres Captns hat höchste Priorität!“, „Huuuuuungeeeeeer…“, keuchte Ruffy bestätigend. „Du kleines, listiges Biest.“ Alaric grinste hämisch auf das Feuermädchen hinab und leckte sich mit der Zunge über seine Lippen. „Die Kleidung steht dir übrigens ausgezeichnet…“ Blinzelnd blickte sie auf die ungewohnte Kleidung an ihrem Körper hinab. „Ziemlich wenig Stoff…“, äußerte sie unsicher. Sie trug Hotpants, Cowboystiefel, ein bauchfreies Top; darüber eine kurze, ärmellose Jeansjacke inkl. Fransen, die ihr gerade mal bis zur Taille reichte und ihre Stiefel perfekt ergänzten. Den krönenden Abschluss bildete ein Cowboyhut… „Wenn es nach mir ginge, könnte es ruhig weniger sein…“ Er trat einen Schritt näher und hob das Kinn der Kleineren zu sich herauf. Dass dabei der Gummischädel des bewegungsunfähigen Kapitäns zwischen ihnen eingequetscht wurde, schien keiner der beiden groß zu beachten… Raine starrte hypnotisiert auf die Lippen des Navigatoren, als er erneut das Wort an sich riss, „Wie ist der Plan, mein kleines Spargelchen?“, „Huuun...gnhaf…aaaaaaaarrrrr...ghnnnn..."
 

- Derweil unter Deck der Flying Lamb –
 

„Buhuhuhuhuhuuuuuuuuuu… Wo sind denn nur alle???“ Während die Lamb vor Anker gegangen war, war Chopper so in seine medizinischen Recherchen vertieft gewesen, dass er den Landgang der anderen Crewmitglieder nicht mitbekommen hatte. „Sie haben mich einfach hier vergessen… Buhuhuhu….. Mich alleine gelassen…. Wääääääääääääähääähäääähäääääääää…“, „Chopper bist du’s?“ Eine raue, unheimliche Männerstimme ertönte aus der naheliegenden Besenkammer. Dem Elch ließ es eiskalt den Rücken hinunter, „W-wer ist da????!!!! I-ich warne dich….. Komm n-nicht näher…. Ich bin ein gefährlicher Pirat……“, bibberte er verängstigt. „Ich bin’s du Idiot! Und jetzt öffne gefälligst die Tür!“, brummte es nun. Chopper warf sich sogleich theatralisch auf den Boden und schlängelte sich vorsichtig in Richtung Besenkammer. „I-ich habe h-hier drei Schwerter… U-und… Ich werde sie benutzen! Verschwinde! Ich w-werde dir dieses Schiff nicht k-kampflos ü-überlassen……..“, „Lass deine Hufen von meinen verdammten Schwertern, Chopper! Du wirst dich nur verletzten, du Depp! …Mach lieber die Tür auf!“, „D-deine Schwerter? …“, „JA MEINE!“, „B-bist du der Geist dem die Schwerter vor Zorro gehört haben? ……..“, „NEIN ICH BIN ZORRO DU DÄMLICHES PLÜSCHTIER!!!“, „Z-Zorro? B-bist du’s wirklich? …“, „M A C H. D I E. T Ü R. A U F!!!“ Kaum hatte der Elch die Tür geöffnet, sprang er dem Größeren heulend in die Arme. „Buhuhuhuuuu… Zooorroooooooo… Ich hatte ja solche Angst! Ich dachte wirklich ich wäre alleine…“, „Wovon sprichst du, zum Geier?“, „Sie sind alle weg! Buhuhuhu…“, „Jetzt Reiß dich gefälligst zusammen! Wie weg?“, „Bis auf uns ist niemand mehr an Board…“, „…“ Als Zorro schließlich gemeinsam mit dem klammernden Chopper in seinen Armen, an Deck ging kratzte er sich irritiert am Hinterkopf… „Wo zum Teufel sind wir?“, „Cessy hatte vor einigen Stunden so etwas wie Water Heaven erwähnt…“, „Water Heaven? Was’n das für ein bescheuerter Name? …“, „Sollen wir den anderen folgen, Zorro?“, „Wir sollten uns in Reichweite des Lämmchens aufhalten… Cessy wird uns umbringen, wenn ihrem Schiff etwas passiert…“, „Ähhhhh Zorro…..“, „Hm……“, „Guck dich mal um… Das Schiff ist vollkommen hinüber…“
 

- Bei Celest & Silas –
 

„Wie lange müssen wir diese sonderbare Tracht nun am Leib tragen?“, erkundigte sich Silas sachlich. Während Celest eine strahlendweiße Kaputzenkutte übergeworfen hatte und eine wunderschöne Schmetterlingsmaske trug, stellte Silas pechschwarz eingehüllt, mit einer diabolischen Maske wie schon so oft einen starken Kontrast zur Kleineren dar. „Du wolltest dass ich dir die Sachen stehle… Erklär mir wo jetzt den Problem liegt…“, maulte Ces in üblicher Manier. „Nun wenn wir schon einen auf mysteriös machen, dann soll es zumindest ein stimmiges Bild ergeben…“ Die Rosahaarige verdrehte ihre Augen. „Erstens: Ich mache nicht auf mysteriös. Ich möchte lediglich nicht erkannt werden, bevor wir die Galley La Company betreten… Zweitens: Glaub mir… Du bist auch ohne diese Klamotten schon mysteriös genug.“, „Hum.“, „Und da ist es wieder. Das nichts-sagende ‚Hum‘…“, „Warum so gereizt?“, „Warum bin ich die einzige die du ständig vollquatscht? Die anderen ‚Hum’st‘ du schließlich auch 80% des Tages nur an… Und JA! Ich bin gereizt… Ich habe in kürzester Zeit sowohl zwei Händler, einen Familienvater, als auch eine Gruppe kleiner Kinder bestohlen…“, „Die Aufgabenstellung war eindeutig.“, „Ja ja… Jedes Individuum das mit mir eine Konversation betreibt muss bestohlen werden, damit wir unsere finanziellen Mittel aufstocken können… Bla… Bla… Bla…“, leierte sie gelangweilt herunter. „Ich weiß wirklich nicht was DAS mit Training zu tun hat! Ich habe mir darunter wirklich was anderes vorgestellt… UND HÖR GEFÄLLIGST AUF AN JEDEM GOTTVERDAMMTEN RAMSCHLADEN STEHEN ZU BLEIBEN!!!“, „…“, „Ach… Plötzlich redet der feine Herr nicht mehr mit mir… Sind wir uns nun zu…“, „Wir sind da.“ Stille…
 

Nachdem Celest sowohl ihre Kutte, als auch Maske abgelegt hatte, trug sie lediglich ein schlichtes, weißes Trägerkleid am Körper, dass gerade so ihren voluminösen Hintern verdeckte. Einen starken Kontrast dazu bildeten ihr Werkzeuggürtel, der wie üblich um die Hüfte geschnallt war, sowie die fingerlosen, kurzen Arbeiterhandschuhe und ein abgetragenes Paar Schuhe. Sie nahm einen tiefen Atemzug bevor sie die Company betrat und war sogleich vom arbeitsreichen Treiben auf dem riesigen Gelände überwältigt… Während sie gezielt einen möglichen Ansprechpartner suchte, pfiffen ihr 50% der Arbeiter hinterher, wobei es sich die anderen 50% offenbar zur Aufgabe gemacht hatten ihr erniedrigende, frauenfeindliche Zweideutigkeiten zuzurufen. „Was für Primaten…“, murmelte Ces genervt. „Kann man diese Yagara Bulls eigentlich käuflich erwerben?“, hinterfragte der Ramschsammler derweil ernst und erntete sogleich einen Schlag auf den Hinterkopf, bei dem die vielfach Kleinere zum Sprung ansetzen musste um ihn zu erreichen. Als dabei das spärliche Kleidchen einen Blick auf ihr Hinterteil zuließ, grölten nun wirklich alle Schiffszimmerer im Chor. „Sind diese Stadtmenschen alle so...primitiv?“
 

„WAS ZUM GEIER IST HIER LOS????!!!! IHR SOLLT ARBEITEN UND NICHT FAULENZEN!!!“ Eine Männerstimme donnerte über das Gelände. „Hör auf so zu schreien… Sie nehmen dich sowieso nicht ernst, Pauly… Offenbar gilt die Aufmerksamkeit unserer neuen Kundschaft…“, mit einer knappen Kopfbewegung deutete die gebräunte Langnase auf das streitende Pärchen. „Hm?“
 

„WARUM ZUR HÖLLE HAST DU EIGENTLICH KEIN SHIRT AN???!!“, pikierte sich Ces mit geröteten Wangen, während sie den Körper des Größeren beschämt näher inspizierte. Silas trug lediglich eine dunkle Hose am Leib und ein Bandana am Kopf. Vollkommen Oberkörperfrei hatte er sich seine Sense mit einem Brustgurt auf den Rücken geschnallt. „Das Wetter ist so schön…“, entgegnete dieser trocken und verschränkte darauf die Arme vor die Brust, als sich ihnen zwei Männer näherten. „Verzeiht den Aufruhr…“, entschuldigte sich die Langnase höflich mit einer Verbeugung. „Es kommt nicht so oft vor, dass wir weibliche Kundschaft haben… Und schon gar nicht so leichtbekleidete.“, „DAS WEIB SOLL SICH WAS ANZIEHEN!!!“, brüllte der größere, Cowboyähnliche Blondschopf mit hochroten Kopf völlig außer sich drauf los. „Wie bitte?“, angriffslustig stemmte Ces beide Fäuste auf ihre Hüften. „KEIN WUNDER DASS SICH MEINE MÄNNER NICHT KONZENTRIEREN KÖNNEN!!! SAG DEINER KLEINEN TRULLA DASS SIE SICH WAS ANZIEHEN SOLL!!!“, richtete er sich nun an Silas, der lediglich knapp auflachte weil er bereits ahnte was dem Typen gleich blühen würde. Ces schnaubte bereits wütend nach Luft, „WIE ZUR HÖLLE KOMMST DU FRAUENFEINDLICHER DEPP AUF DIE IDEE DASS DER TYP NEBEN MIR IRGENDETWAS ZU SAGEN HÄTTE?????!!!!“, „UND WAS ZUM GEIER FÄLLT DIR EIN HALBNACKT AUF MEINEM GELÄNDE HERUMZUSTOLZIEREN???!!! WIR SIND EINE SCHIFFSWERFT UND KEIN GOTTVERDAMMTES FREUNDENHAUS!!!!“ Ehe die Kleinere sich versah, hatte der Blondschopf ihr seine blaue Jacke übergeworfen. „Ich nehme an ich muss mir auch etwas überziehen?“, hinterfragte Silas skeptisch und erntete sogleich einen irritierten Blick. „MAAAAAN…. BIST DU VOM ANDEREN UFER ODER WAS????!!“, „Ähhh… NEIN?????!!!!!!“, „HIER UNTEN SPIELT DIE MUSIK DU BLONDE TRANTÜTE!!!“, rief die Rosahaarige angriffsbereit dazwischen und wurde plötzlich wegtaxiert.
 

„Du musst unseren Stellvertretenden Vorsitzenden entschuldigen… Er hat gegenüber Frauen eine sehr konservative Einstellung.“, „Kaum zu bemerken…“, entgegnete Ces sarkastisch. „Mein Name ist Eckie… Der blonde Typ mit dem du dich gerade anfreunden konntest, heißt Pauly.“ Die rehbraunen Augen des Mädchen weiteten sich nahezu um das dreifache. Pauly? … „Wie auch immer. Kommen wir zum geschäftlichen. Wie kann ich euch beiden behilflich sein?“, „Ich würde gerne mit Eisberg sprechen.“, „Eisberg? …Darf ich fragen warum?“, „Ich bin die Schiffszimmerin der sogenannten Strohhutpiraten…“ Sie stellte sich bewusst ohne Namen vor. „Schiffszimmerin einer Piratenbande? …Du bist eine Frau…“ Oh ein Blitzmerker… Sichtlich genervt verdrehte die Kleinere ihre Augen und ignorierte diesen Kommentar. „Ist er nun da oder nicht?“, fragte sie nun patzig. „Tut mir leid, Kleines… Eisberg ist erst wieder zu den nächtlichen Feierlichkeiten vor Ort. Kann ich derweil weiterhelfen?“, „Nein danke…“ Die kreisrunden Augen ihres Gegenübers strahlten deutliche Skepsis aus. „Dann seit ihr selbstverständlich zu unserer berühmten Karnevalsfeier eingeladen…“
 

Pauly löchterte den Blauhaarigen derweil erfolglos mit Fragen. „Haaaaallooooohoooooo jemand Zuhause??! Ich habe gefragt ob ich jemanden schicken soll, der euer Schiff inspiziert…“ Wieder keine Antwort. Erst als der Blonde aufgeben wollte, ergriff Silas plötzlich völlig aus dem Nichts das Wort, „Sind diese Yagara Bulls eigentlich käuflich zu erwerben?“, „Was zum Geier????!!!“ Aus der Ferne winkte ihm Celest plötzlich zu, „Lass uns gehen, Silas!“
 

-Alaric und Raine-
 

Zielgerichtet trat Raine auf den Verkäufer der Yagara Bulls hinzu. Der leicht bekleidete Mann mit der typisch venzianischen Maske, die man zur dieser Zeit in Water Seven trug, formte seine Lippen zu einem beindruckten Schnabel. „Hoho…“, pfeifte der Alte vor sich hin und begutachtete die langen Beine die aprubt zum Stillstand kamen. „Ich wünsche einen angenehmen Tag, werter Herr.“, „Die Freude ist ganz meinerseits schönes Kind.“ Gaffend glotzte der rund dreißig Jahre ältere Verkäufer auf den Ausschnitt Raines, der mehr Preis gab als verdeckte. Seine Sicht war uneingeschränkt perfekt, seine Nase reichte so gerade eben zum Brustbein des Feuermädchens.„Was kann ich für dich tun?“, „Ich möchte einen Yagara Bull mieten.“ Quietschvergnügt wieherten die Seepferdchen beschwippst im Chor. Das Alpha-Pferdchen ließ mit seiner Flosse einen Schwall Wasser auf das Mädchen herabregnen, welches ihre Kleidung in feuchtes Nass tauchte. „Die Pferdchen scheinen vom Cowgirl auch ganz angetan zu sein.“, grinste der Verkäufer in Midlife-Crisis, während sein lüsterner Blick auf ihrer nassen Weste ruhte. „Können sie was am Preis machen, mein…“ Raine verzog ihre Lippen zu einem angespannten Ausdruck „…Schatz?“, „Aber natüüüürlich. Normalerweise kostet die Vermietung für einen Tag 2000 Berry, aber ich mache dir einen unschlagbaren Preis für 1000 Berry! Aber verrate es niemanden, sonst rennen mir die Kunden den Laden ein...“
 

Zugegeben, 1000 Berry waren ein Preis den sich jedes Kindergartenkind hätte leisten können, doch die Strohhutbande war sowas von pleite, das sie sich nicht einmal eine Tüte gemischte Bonbons an einem Kiosk hätte kaufen können. Nervös blickte Raine hinunter zu der Schattententakel die sich den Boden entlang schlängelte und die Seepferdchen langsam erreichte... Nur noch ein kleines Stückchen mehr. Der Plan war perfekt. Sie würde den Mann weiterhin bezirzen und Alaric könnte währenddessen ganz entspannt die Halterungen lösen.
 

Vorsichtig beugte sich Raine über das Geländer zu ihrer linken, wo auch Yagara Bulls in ihren Ställen angeleint waren. Demonstrativ streckte sie dem Verkäufer ihren Hintern entgegen, der mit sabbernden Gesicht daran kleben blieb. „H…hast du Interesse an einem bestimmtem Bord…ähm Modell?“, „Wie meinen?“, „huun…gg...gnn…errr…“ Ertönte es plötzlich aus einer Ecke. „Was war das?“, irritiert wand der Verkäufer seinen Blick von Raines Gesäß ab und suchte nach dem Rufen. In Schatten materialisiert klatschte sich der Navigator aus einer Ecke an die deformierte Stirn. Planänderung. Keine Zeit um mehr Spielchen zu spielen! Mit einem schnippsen zog der ehemalige Marinesoldat die Halterung sämtlicher Yagara Bulls ab und wank Raine zu, die dem Verkäufer eine gut platzierte Kopfnuss mit ihrem Korallenkopf verpasste, woraufhin der Alte augenblicklich in Ohnmacht fiel.
 

„Das war knapp.“, „Ich muss korrigieren. Knapp wäre es gewesen, wären wir nicht aufgefallen.“, „Du hast ja so Recht mein Spargelchen.“, „Wieso benennst du mich nach einem Wurzelgemüse?“, „GEMÜSE?!? WOOOOOO?!?!“
 

-Bei Silas und Celest-
 

„Ich kann es einfach nicht fassen das du unbedingt eines dieser Seepferde haben willst. Wofür überhaupt?!?“ Wütend stampfte das rosahaarige Monster aus der Schiffswerft hinaus. „Hum.“, „IMMER DASSELBE!!!“, „Hum.“, „GRRRRGHHH!!!“, „Lass uns einen mieten.“, „WARUM ZUM GEIER WILLST DU DIR SO EIN VIEH MIETEN?!?“, „Ich möchte ja nur ungerne deinen Wutausbruch unterbrechen, aber ich war seit 25 Jahren nicht mehr in einer Stadt. Erst recht nicht in so einer großen Stadt wie Water Seven. Entschuldige mich, ich werde jetzt einen Yagara Bull mieten.“ Ohne den Augenkontakt zu der vielfach Jüngeren zu unterbrechen, drehte sich der Seelensammler auf der Stelle und trat auf einen der etlichen Verkaufsstände zu. „Wie denn ohne…“, irritiert blickte Celest hinab zu ihrem Werkzeuggürtel, an dem sich vor wenigen Minuten noch das Säckchen mit Geld befand. „DU HAST MICH ERNSTHAFT BESTOHLEN?!?“, „Ich wollte deine Reflexe testen. Nicht vorhanden.“, „WIE KANNST DU ES WAGEN SO MIT MIR ZU REDEN?!?“ Schnaubend trottete die Schiffszimmerin dem hochgewachsenen Teilzeitvampir hinterher...
 

„Ich möchte einen Yagara Bull mieten.“, „Das ist zu wenig Geld mein Herr.“, „HÖRST DU MIR ÜBERHAUPT ZU DU VERDAMMTE SENSE?!?“, „Entschuldigen Sie vielfach. Meine Frau hat mal wieder zu viel Geld beim shopping ausgegeben.“, „WIE BITTE?!?“, „Ho-ho-ho ja das kenne ich. Meine Frau gibt auch immer viel zu viel aus. Wir haben so viel Ramsch zuhause, ich weiß schon gar nicht mehr wohin damit.“, „Ja, das gleiche Problem hat sie auch. Man könnte sie als kaufsüchtig bezeichnen, oder als Messi...“
 

Celest fielen fast die Augen aus dem Gesicht. Der konsumsüchtige Messi, der sich auf einer verdammten Marinebasis einen Staubsauger andrehen hat lassen und an jedem Ramschladen stehen blieb, um darüber zu philosophieren, ob die Crew nicht eine neue Saugglocke für das Klo gebrauchen könnte, bezeichnete SIE als kaufsüchtig? Sie horchte nochmal hin, ließ die Gedanken in ihrem Gehirn hin- und herrattern. JA das war grad wirklich passiert...
 

„Ich kann Ihnen diesen hier für 1500 Berry anbieten.“ Der Verkäufer deutete auf ein etwas älteres Seepferdchen, das aber noch gut in Schuss war. Sowohl Flossen als auch Rücken sahen muskulös und geschmeidig aus. „Oder diesen.“ Im hintersten Stall stand ein völlig heruntergewirtschafteter Kastrat. Seine Augen waren blutunterlaufen, die Nüstern hangen über den Zähnen, die eine ungesunde gelbliche Verfärbung und einige Löcher aufwiesen. Geschockt begutachtete Celest den Yagara Bull von oben nach unten. „Wir nehmen das erste Pferdchen.“, „Zu dem zweiten bekommen sie ein Nudelholz gratis dazu.“, „Wir nehmen den zweiten.“, „WIE BITTE?!? HALLO SCHAU DIR DIE LEBENDE LEICHE DOCH MAL AN!!!“, „Schön mit Ihnen Geschäfte zu machen.“ Mit einem Handschlag übergab der Seelensammler das Geld und sammelte die völlig fassungslose Celest ein, um sie in Schockstarre auf das rampunierte Pferdchen zu setzen. Das hat er doch jetzt nicht wirklich gemacht. Die Schiffszimmerin starrte nochmal den Kastraten an. Sie saß wirklich auf dem ca 15 kmh langsamen Tier... „So ein Nudelholz wollte ich schon immer mal haben.“, „Kraaaah“, „Hat das Vieh grade wirklich gekräht?“
 

-Nachmittag-
 

Nach etlichen Stunden auf dem armseligen Yagara Bull hatte sich Celest – mehr oder weniger- mit der Situation abgefunden. „Ich will an Land gehen…“, pikierte sich das rosahaarige Monster. „Ich kann jeden Knochen von diesem Ding an meinem Hintern spüren.“ Das Leben meinte es einfach nicht gut mir ihr, andererseits war Silas‘ Körper, der sich wegen Platzmangel an ihren Rücken schmiegte, auch nicht das unangenehmste auf der Welt. Moment! Hatte sie das grade wirklich gedacht?
 

Verzweifelt hielt sie die Leine des Seepferdchens und schlug diese immer mal wieder, in der nicht im Keim erstickten Hoffnung, dass dieses verdammte Tier schneller schwamm „Kraaaah!“ krächzte der Kastrat und wuchtete die beiden mit einem Schlag ans Land. „WAS SOLLTE DAS DENN?!?“, fauchte das rosahaarige Monster und trat nach dem Seepferd, das in zeitlupe wegschwamm. „GANZ TOLL! OHNE GELD, OHNE SEEPFERD, OHNE SCHIFF, OHNE CAPTN, OHNE ALLES!!!“, „Schau mal, ein Casino.“, „UND EIN VERDAMMTER KAUFSÜCHTIGER MESSI!!! WOMIT HABE ICH DAS VERDIENT?!?“, „…“, „NATÜRLICH!!! ALS KÖNNTE ICH IRGENDWAS ANDERES ERWARTEN!!! WAS WILLST DU JETZT TUN?!? UNSERE LETZTEN 20 BERRY IM CASINO VERSCHLEUDERN?!?“, „Hum.“, „KANNST DU AUCH EIN EINZIGES MAL WAS ANDERES SAGEN?!?“, „Lass uns spielen gehen.“, „GANZ PRIMA!“ Entgegen ihrer üblen Laune folgte die Handwerkerin dem Seelensammler in das Casino – was hatte sie auch sonst für eine Wahl.
 

Das farbenfrohe Groschengrab war mit allerhand bunten Bannern bespannt und lockte in jeder Ecke mit dem absoluten Jackpot von 500 Millionen Berry. Missgläubig schüttelte Celest den Kopf, niemand wäre so dumm im russischen Roulette auf den Jackpot zu setzen... „Ich setzte 50 Berry und dieses Mädchen auf den Jackpot.“ Trocken lachte Celest auf, tatsächlich war jemand so dumm. Kurzerhand spürte sie zwei Hände auf ihrer Tailie und die sie im nächsten Atemzug auf den Spieltisch setzten. „Gut... Das voluminöse Mädchen, 50 Berry und deine Sense.“ Schockiert riss das Temperamentbündel ihre Augen auf. „EY MOMENT MAL LEUTE!!!“, „In Ordnung.“
 

Wie oft würde sie heute an diesem Tag noch übergangen werden? Silas setzte einfach nichtsdenkend ihr Leben aufs Spiel! War der Typ eigentlich noch zu retten? Besagter Typ wandte sich dem Schussgewehr zu, prüfte den Schacht und legte 9 Kugeln ein, um auf Celest zu zielen. Er meinte es wirklich ernst...
 

„SEHT HER LEUTE!!! EIN WEITERER TROPF VERSUCHT SICH AN DEM JACKPOT!!! ER BIETET 50 BERRY, EINE SENSE, EIN NUDELHOLZ UND EIN DICKES MÄDCHEN!!!“, „Ich muss euch enttäuschen, das Nudelholz bleibt.“, „Schade um die Sense“, flüsterte ein Spieler einem anderen Casinogänger ins Ohr und legte beim Buchmacher eine Wette für die Sense ab. Silas grinste kurz auf, hob das Gewehr in die Luft und prüfte nun den Abzug der Waffe.
 

Gut, sie hatte Heilungskräfte. Aber bei einem Schuss ins Herz oder in den Kopf würde sie kaum die Möglichkeit haben sich noch heilen zu können. Mit weit aufgerissenen Augen schüttelte Celest den Kopf... Ihr war augenblicklich danach zu schreien, zu toben, wegzulaufen. „Psst“, entwich es Silas‘ Mund der diesen mit seinem langen Finger verbarg und der Rosahaarigen zu zwinkerte. Wie konnte sie diesem zwielichtigen Typen nur ohne weiteres so sehr vertrauen?
 

-Bei Raine und Alaric-
 

„Wir brauchen Geld, Spargelchen.“, „Wir brauchen vor allem primär etwas zu essen für unseren Captn.“, „Wir haben beides nicht“, „gnnnnn“, „Captn? Alles in Ordnung?“ Leblos fiel der Kopf des Gummijungen zur Seite, eine weiße Maske erstreckte sich über sein Gesicht, während seine Zunge wie ein muskeloser Lappen aus seinem Mund glitt, der im Windzuge des Yagara Bulls wie eine Fahne wedelte. Plump fühlte Alaric nach dem Puls des Strohhutjungen. „Er ist nur ohnmächtig.“, „Ein Glück.“, „Ja ein Glück.“, grinste der Schattenmann stumm in sich hinein und hob erneut den Kopf des Mädchens um ihre symmetrischen Gesichtszüge zu begutachten. „Hübsches Kind…“, fasste der Navigator zusammen, ehe er den Wuschelkopf der vielfach Jüngeren zu sich zog, um seine Lippen mit ihren zu verbinden. Kaum störend schien dabei die Tatsache zu sein, das sich neben ihren Gesichtprofilen zwei kreisrunde Nasenlöcher und eine wedelnde Zunge befand, die beiderseits dem Paar penetrant ins Gesicht atmete.
 

-Bei Silas und Celest-
 

„I…ich kann es nicht fassen. Wir haben wirklich... wirklich... den Jackpot geknackt.“ Quietschvergnügt hielt sich die Rosahaarige die Hände vor das Gesicht, als Silas die unzählbaren Scheine des Auszahlers entgegennahm. „Ich kann es auch kaum fassen. Seit 10 Jahren hat ihn keiner mehr geknackt!!! Es besteht eine Chance von 1:100000000 den Jackpot zu treffen, aber sie haben einfach Glück gehabt Herr Crescent!!!“, „Hum.“, „Was haben sie mit so viel Geld vor?!?“, „JA WAS HABEN SIE MIT SOVIEL GELD VOR HERR CRESCENT?!?“ Aus dem Nichts war die gesamte Fernsehschneckenredaktion Water Sevens aufgetaucht um den neuen Multimillionär zu interviewen. „Ich werde mir einen Yagara Bull kaufen.“, „EINE AUSGEZEICHNETE WAHL!!!“, „HEY WAS IST MIT MIR?!? ICH HABE AUCH MEINEN TEIL DAZU BEIGETRAGEN!!!“, fauchte das Weibsbild und stampfte ihre Hände selbstbewusst in die Hüften. „Du bekommst einen Teddybären. Einen großen. Einen der sprechen kann.“, „Ohhhhhhhhhhhhh!!! Wirklich?!? “
 

Vor den Reportern flüchtend begab sich das ungleiche Paar erneut zu einem Yagara Bull Mieter, der den beiden eine Yagara-Gondel vermietete. Der Tag schien langsam aber sicher zu enden, die Sonne stieg wie eine riesige blutende Kugel dem Horizont entgegen, als sie in die Gondel stiegen und weiter schwammen. In der Gondel befand sich ein kleiner Tisch, auf dem mehrere Kerzen den Innenraum mit sanften Licht benetzten. Die äußeren Glaswände waren mit einem Gitter versehen und ließen genügend Platz um Celest die Möglichkeit zu bieten, ihre Füße in das kühle Nass der Wasserkanäle zu tauchen.
 

„Woher wusstest du, dass du mit dem Geschoss nicht treffen würdest?“ Silas Wimpern schlugen kurz auf ehe er antwortete. „Ich wusste das ich dich nicht töten werde.“ Verwirrt blickte die Schiffszimmerin ihren mysteriösen Begleiter an und zuckte mit den Schultern. Aus ihm würde sie einfach niemals schlau werden. „War ja klar, dass ich keine normale Antwort aus deinem Gruftimund bekommen würde...“, wehrte die Jüngere ab und verschränkte ihre Arme vor der üppigen Brust. „Das Schicksal würde es nicht zu lassen, dass ich dich töte. Wir sind quasi füreinander gemacht.“, grinste der Blauhaarige kurz auf, nicht durchblickend, ob dieses Grinsen ein warmes, oder wie so oft eine perverse Zweideutigkeit des Älteren war.
 

Entnervt seufzte das Mädchen von ihren Strapazen auf und hielt ihre Füße ins Wasser. Starr waren Silas Augen auf die Sonne fixiert, die sich aus einer Wolke befreite. „Danke.“, „Wie bitte?!? Hat sich grade Mister »Ich bedanke mich nie, ich brauche kein Mitleid« bedankt?“, „Sieht ganz so aus.“ Trocken schluckte das Mädchen einen Kloß im Hals hinunter. Das waren ja ganz neue Töne „Womit habe ich das denn verdient?“, „Für den Tag. Es hat Spaß gemacht mehr Zeit mit dir zu verbringen.“ Bedacht wand Silas seinen Blick von der Sonne ab, um in die rehbraunen Augen der Schiffszimmerin zu blicken und ihren Kopf sanft zu tätscheln.
 

Die Wangen der Schiffszimmerin tränkten sich augenblicklich rosarot. „Gern‘ geschehen.“, flüsterte sie leise mit einem sanftmütigen lächeln im Gesicht. Konnte man sich wirklich so in einem Menschen irren? Diese Seite an dem Blauhaarigen war völlig fremd… neu… und irgendwie interessant. Instinktiv lehnte sie sich zu ihm, so nah, dass sie sah, wie sich seine Pupillen weiteten…
 

Das Lächeln gefror auf ihren Lippen. Celest kannte das erdrückende Gefühl am Abgrund seiner silbernen Irden. Die Gedanken… Allein zu sein, unverstanden, überall fremd zu sein. Das Gefühl sich selbst zu verlieren. Und sie sah es in diesem Moment tief in seinen unendlich schönen, eiskalten Augen… Vielleicht waren sie ja wirklich gar nicht so verschieden?
 

„BITTE LÄCHELN!!!“ Im gleißenden Blitzlicht einer Kamera kniffen sowohl Ces, als auch Silas die Augen erschrocken zusammen. „WAS ZUR HÖLLE???!!“, fiepste die Rosahaaige überrascht und rieb sich sogleich die schmerzenden Augen. „So ein wunderschönes Paar!“ Weiteres Blitzlichtgewitter folgte. „Damit schaff ich es definitiv aufs Titelblatt unserer Sonderausgabe!“, „NICHT WENN ICH DICH VORHER UMBRINGE!!!“, brüllte das Temperamentbündel außer sich. Doch dazu kam es nicht… Der Reporter war bereits längst über alle Berge, als sie wieder dazu in der Lage war ihre brennenden Augen zu öffnen. „So ein Vollidiot…“, maulte sie weiter, als ihr plötzlich ALLES aus dem Gesicht fiel. „D-das ist unmöglich…“, hauchte sie fassungslos. „Hum?“ Interessiert folgte der Blick des deutlich Größeren dem zitternden Zeigefinger des Mädchens und erspähte sogleich Alaric und Raine inkl. bewusstlosen Kapitän auf einem vorbeischwimmenden Yagara Bull. „SIE KÜSSEN SICH!!!“, kreischte Ces während sie nun endgültig verstört, beide Hände über den Kopf zusammenschlug. „WAS GESCHIEHT HIER IN DIESER STADT NUR???! WARUM VERHALTEN SICH PLÖTZLICH ALLE SO SELTSAM???!!!“ Mit ‚Alle‘ definierte Ces zu 95% Silas… Dieser schmunzelte aktuell lediglich vor sich hin. „Hey Shadow!“, „Hör gefälligst auf sie zu rufen!!!“ Die Schiffszimmerin schlug beschämt ihre Fäuste gegen die Brust des Blauhaarigen. Sie fühlte sich wie ein perverser Spanner, der auf frische Tat ertappt wurde… „Hum? Als würden wir bei deinem emotionalen Ausbruch unentdeckt bleiben…“
 

„Celest? …Silas?“, hauchte Raine nahezu atemlos… Sie löste sich nur widerwillig von Alaric, der ihren Körper in diesem Moment sachte beiseite schob. Sein ungleiches Augenpaar erforschte jeden noch so kleinen Millimeter des luxuriösen Yagara Bulls seiner Teamkameraden, „Wie ist es bei der Galley La Company gelaufen?“, fragte er schließlich ruhig und analysierte dabei die Gesichtszüge der Rosahaarigen, die zu seiner Enttäuschung keine Miene verzog. „Ich bin noch dran…“, „Hmmm…“, „Huuuuuu….nnnnnnnghhhh…eeeeeerrrr…“, „Ist das Ruffy?“ Celest stellte sich neugierig auf ihre Zehnspitzen, während Silas einen klimpernden Sack hinüberwarf. „Der Captn braucht was zu Essen…“, „Fuuuuuuuuuuuuuu…….tteeeeeeeeeeeeeeeeeeerrrrrrrrrrrr…“, bestätigte dieser sofort. „Das sind tausende von Berry, Riccibär…“, „Wie bitte?!“, „1 Millionen um genau zu sein.“, korrigierte Silas beiläufig. „Wo zum Geier habt ihr so viel Geld her?“, „Gewonnen.“, „Der Sensenschwinger will mich wohl gerade auf den Arm nehmen! Ces? Woher habt ihr das Geld?“, „Gewonnen.“, antwortete diese ebenfalls knapp und schien sich dabei ein Lachen nicht mehr verkneifen zu können. Alaric hielt bereits 1 Millionen für viel… Wie würde er erst reagieren, wenn er erfahren würde dass sie stolze 500 Millionen gewonnen hatten???! „Und warum lachst du dann so?!“ Celest die nun nicht mehr lachte, sondern viel mehr grölte, hielt sich bereits ihren schmerzenden Bauch, als ihr Yagara Bull in der Deluxe Edition urplötzlich von einer riesigen Welle erwischt und von den Anderen davongetrieben wurde… Über ihre eigenen Füße stolpernd landete Ces dabei auf dem Schoß des Blauhaarigen, der den anderen Strohhüten zum Abschied beiläufig winkte… „Hast du Alaric’s Gesicht gesehen???! Unbezahlbar!!!“ Der fortwährende Lachanfall der Schiffszimmerin hielt ca. eine viertel Stunde an. Um sich halt zu verschaffen klammerte sie sich dabei unbewusst an die Brust des Älteren, der ebenfalls still vor sich hin schmunzelte. Die Tatsache dass Celest immer noch auf Silas‘ Schoß saß schien in diesem Moment keinen der beiden sonderlich zu stören… „Puuuuuuuuh…“ Die Rosahaarige nahm einen tiefen Atemzug. „Ok ok… Ich hab mich wieder beruhigt. Also… Du sagtest du warst noch nie in einer richtigen Stadt? ... Dann sollten wir frischgebackenen Multimillionäre dringend shoppen gehen! Die Geschäfte haben noch gut zwei Stunden auf und bis zur Party heute Abend bleibt uns auch noch was Zeit!“
 

- Derweil an Deck der Flying Lamb –
 

Zorro sich schließlich dazu entschieden die Überreste Flying Lamb mit Chopper zu bewachen... Während er halbnackt trainierte und einhändige Liegestütze machte, deren Gewicht dabei lediglich auf seinem Zeigefinger lagen, saß Chopper in seiner wohl größten Form, seelenruhig auf seinem breiten Kreuz und laß entspannt ein Buch. „896… 897… 898…“ Nach seinem unfreiwilligen Winterschlaf in der Besenkammer schien er gerade nur so vor Energie zu protzen. „899… 900… 901… 902…“, „Du solltest eine Pause machen, Zorro… Du trainierst bereits seit Stunden.“, äußerte Chopper besorgt. „903… 904… 905… 906…“, „Und gegessen oder getrunken hast du auch noch nichts…“, „907… 908… 909…“, „Du bist unverbesserlich…“, schnaubte der Schiffsarzt schließlich und widmete sich wieder seinem Buch. „910… 911… 912… 913… Was zum Teufel?!“, „Hm?“ Just in diesem Moment war eine Sonderausgabe der sogenannten ‚Maichyo‘ vor der Nase des Grünhaarigen gelandet. Chopper war sofort wie auf ein Stichwort von seinem Rücken gesprungen und eilte in seiner Ursprungsform nach einem Handtuch für den Schwertkämpfer, der sich derweil in den Schneidersitz begeben hatte und einen Schluck Wasser nahm. „Ist das nicht eine ungewöhnliche Zeit für die Tageszeitung?“, bemerkte Chopper interessiert und reichte Zorro schließlich das Handtuch. „Ist wohl eine Sonderausgabe…“, antwortete dieser wie üblich mit einem mürrischen Ton. „Was da wohl drin steht? …Ohhhhhhhh Was ist das denn?“, neugierig griffen die kleinen Hufe des Schiffsarztes nach einem wunderschönen Briefumschlag, welcher beim hinabfallen auf das Schiff wohl aus der Zeitung gerutscht war. „Guck mal, Zorro!!!“, freudig auf und ab hüpfend wedelte er nun damit in der Luft herum. „Zooooooorroooooooooo!!! Jetzt schau doch mal!!! Dieser Brief ist direkt an uns adressiert!!! Was da wohl drinsteht????!!“ Auf Zorro’s schweißgetränkter Stirn bildete sich derweil eine enorme Wutader. Er brüllte so laut, dass es ganz Water Seven hören könnte, „WOLLEN DIE MICH JETZT VOLLKOMMEN VERARSCHEN????!!!!!“ Als er sich darauf energisch erhob und die Zeitung dabei völlig zerknittert beiseite warf, war Chopper bereits panisch aus dem Weg gesprungen… „Was ist los? … Zorro???... Zorro, wo willst du hin??? Wir haben den hübschen Briefumschlag doch noch nicht aufgemacht…. Und die neuen Steckbriefe haben wir auch noch nicht durchgeschaut…. Hey!!! Zooorroooooooooo… Buhuhuhu…. Lass mich bitte nicht allein!!! Wir wollten doch auf das Lämmchen aufpassen!!!“ Wimmernd suchte der Schiffsarzt nach einem Grund für die plötzliche Wut des Grünhaarigen und stieß dabei schnell auf das Titelblatt der Maichyo. „Jackpot geknackt! Traumhaftes Multimillionärspärchen fährt sorglos in den Sonnenuntergang“, las er leise vor. Das Foto unter der unverkennbaren Schlagzeile zeigte eindeutig Cessy und Silas… Die beiden wirkten ungewöhnlich vertraut und tauschten einen romantischen, tiefen Blick aus. „S-sind das da Rainey und Alaric im Hintergrund???!!! Ihhhhhhhhhhhh… Die küssen sich ja!!!! Bäh. Pfui. Waaaaaarteeeeeee Zooooooorrooooooooo!!! Ich komme mit!!!!“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück