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The great Journey of the Straw Hat Pirates

Every legend has a beginning.
von

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Andere Länder, andere Sitten

Lorenor Zorro war eigentlich ein Mann, der immer und überall schlafen konnte. Doch in dieser Nacht war etwas anders... Die Sorge um sein rosahaariges Monster schien ihn geradezu zu zerreißen. Die Vorwürfe die er sich selbst machte, hatte er in der Hoffnung sie zu lindern in Alkohol ertrunken... Vergeblich. Er hatte keine Sekunde geschlafen. Immer wieder sah er das tränenüberströmte, gerötete Gesicht der hübschen Schiffszimmerin vor seinem geistigen Auge. Ihre braunen Augen, die so einen unermesslichen Schmerz ausstrahlten, wie er ihn bislang noch nie zuvor bei ihr gesehen hatte. Ihren schmächtigen Körper der so stark zitterte, dass er jeden Moment damit gerechnet hatte sie endgültig zusammen brechen zu sehen. Und letztendlich ihre schwielenübersähten, zarten Hände, die irgendwo Halt suchten und ergriffen das goldene Kreuz um ihren Hals festhielten, als könne Mihwak Dulacre irgendetwas an der aussichtslosen Situation ändern. Ihre brüchige, traurige Stimme, ihr herzzerreißendes schluchzen und weinen, hallte noch immer wie ein niemals endenwollendes Echo in seinem Ohr. Er hätte sie niemals alleine lassen dürfen... Niemals.
 

Jedes noch so kleine Geräusch, sei es nur Ruffy der wie üblich überfressen schnarchte oder der Lachsopa der offenbar auch im Traum von unaufhörlich von Lachsen sprach, hatte Zorro in dieser Nacht aufgeschreckt und nervös zum Eingang des Asiatowers laufen lassen... Immer und immer wieder. Doch Celest war diese Nacht nicht wieder Heim gekehrt. 
 

Der beißende, alkoholgetränkte Atem des Grünhaarigen beschlug die riesige Panoramascheibe des Asiakomplexes, als er nahezu sehnsüchtig aus dem Fenster des hohen Gebäudes zum Strand hinaus blickte. Wo war sie nur? War wie wohl auf? Zorro stützte sich mit beinen Händen am kalten Glas ab, seine dunklen Augen inspizierten jeden noch so kleinen Millimeter der riesigen Insel. Irgendwo musste sie doch sein... Der Morgen brach allmählich an und die Sonne warf ihre ersten Strahlen über das Land, dichte Nebelschwaden verklärten seine Sicht, wie ein unfertiges Aquarellgemälde, als sich plötzlich eine Frauenhand auf seine Schulter legte. “Celest?”, der Grünhaarige wand sich binnen eines Augenschlages um. Die aufgeblühte Hoffnung in ihm ließ sein Herz einen gewaltigen Sprung machen, die sofort in unzählige Scherben zerbrach als ihn ein paar petrolfarbener Augen anblickten. “Ich bin es nur...” Gleichgültig wanderte der Blick des Größeren zurück zum Fenster. “Ist Celest immer noch nicht zurück?” Zorro’s Antwort fiel knapp aus, er brummte leise als sich Raine an seine Seite gesellte. 
 

Zorro musterte die Kleinere kurz aus dem Augenwinkel, ehe seine Aufmerksamkeit zur aufgehenden Sonne über ging. Die korallfarbigen Haare des Mädchens standen wüst in jegliche Himmelsrichtungen. Sie trug nichts weiter als ein viel zu großes, weißes Männershirt am Körper, dass ihr knapp über das Gesäß reichte. Der markante Duft den sie verströmte identifizierte der Größere schnell als Parfum ihres wahnsinnigen Navigatoren, der ebenso wie Celest, vom Erdboden verschluckt zu sein schien. “Hast du was von Alaric gehört?” Kopfschütteln seitens Raine, die beide Arme vor ihrer Brust verschränkte und sich selbst umarmte. “Ich denke nicht dass er zu uns zurück kehren wird.”, antwortete sie schließlich bedrückt. “Wie kommst du darauf?”, “Er hat uns einfach vergessen. Die Beerdigung unseres Lämmchens... Es fühlte sich für mich fast so an, als hätten wir ihn mit ihr begraben.” Eine Augenbraue des Grünhaarigen schnellte empor, denn es kam selten bis gar nicht vor, dass sich die beiden Streithähne ernsthaft, ohne die üblichen Sticheleien unterhielten. Erst jetzt widmete er sich dem Mädchen mit voller Aufmerksamkeit; ein näherer Blick in ihr blasses Gesicht verriet dem Grünhaarigen dass er nicht der einzige war, der eine schlaflose Nacht verbracht hatte. Die Wangen des Mädchens wirkten angeschwollen, ihre Augen tränenunterlaufen mit tiefvioletten Ringen umrahmt. “Lange Nacht, hm?”, “Die längste die ich je erlebt habe...” Zorro schmunzelte kurz. Für einen Moment fühlte es sich an, als wäre er mit seinen Gedanken und Gefühlen nicht länger allein. “Was machen wir nun? Ohne Navigator wird keiner von uns diese Insel wieder verlassen...”, “Und ohne Schiff, ebenso wenig. Ich schätze uns bleibt nichts anders übrig als etwas zu verweilen...”, “Bist du dir sicher dass Alaric die Strohhutbande verlässt?” Stummes nicken seitens Raine, die sich beim Laut des Namens ergriffen auf die Unterlippe biss. “Seltsam wie sich die Dinge so entwickeln...”, “Zorro?”, “Mhmhm?”, “Du und Celest...”, “Was ist mit uns?”, “Wie fühlt sich das an wenn sie nicht bei dir ist?” Der Schwertkämpfer schluckte. Raine war sonst nie sonderlich nachdenklich und hatte sich, wie wohl auch der erst der Bande in den letzten Wochen stark verändert. Zwischen all’ dem Chaos, Krieg und Streitereien hatten sie selten Zeit für ein ernsthaftes Gespräch. Die neue Seite an der Feuerfruchtnutzerin war ihm völlig fremd. Keine Spur von der üblichen Gefühlsnaivität, “Fragst du wegen ihm?”, “Ja, auch.”, “Ich weiß selbst nicht wie ich es beschreiben soll...”, “Mhm, du passt gut auf sie auf. Dafür schätze ich dich sehr...”, “Ach, halt doch die Klappe...” Ein kurzer Knuff mit der Faust, brachte die Kleinere kurz ins taumeln. Zorros Wangen zierte eine peinlich berührte Schamesröte, “Ich hätte besser auf sie aufpassen sollen.”, “Nein, du gibst ihr die Zeit die sie braucht. Außerdem hatten wir eine klare Anweisung vom Captn.” Endlich erkannte Zorro alte Muster in ihr wieder, erstarrte dann aber, als die Kleinere müde ihren Kopf gegen seine Schulter lehnte. Der Schwertkämpfer ließ die ungewöhnliche Nähe die sie suchte zu und pattete kurz grobschlächtig und überfordert ihren Kopf. “Du solltest dich etwas schlafen legen, Feuerschnalle...”, brummte er schließlich. “Lass uns lieber nach Celest suchen... Ich will sie nicht auch noch verlieren.” Hatte man die alte Raine gegen ein neues Modell eingetauscht? Irritiert kratzte sich Zorro den Hinterkopf, “Und die Anweisung von Ruffy?”, “Ich glaube sie galt nur für den einen Abend. Ich kann ihn wecken, wenn du dich vergewissern willst...”, “Lass ihn schlafen... Unsere Crew hat sich die Ruhe nach den vergangenen Tagen mehr als nur verdient.”, “Zoooorrooooooooooo?”, der Blick des Grünhaarigen glitt zu einer hellen Stimme hinab. Chopper rieb sich verschlafen die Augen, er hatte die vielfach größere Hand des Schwertkämpfer ergriffen. “Sind Cessy und Alaric immer noch nicht zurück?” Auf die Lippen des Größten legte sich ein warmes lächeln, er erwiderte den Druck der kleine Hufe zärtlich. “Leg dich noch etwas schlafen, Chopper...”, “Ich will aber nicht mehr schlafen...”, quengelte der kleine Elch und blickte hoffnungsvoll gen Raine, die mild auf seinen hutlosen Kopf hinabblickte. Instinktiv erinnerte sie sich an die liebevollen Worte der alten Pandadame. Ja, sie waren eine Familie. “Wir wollten nach Celest suchen... Willst du uns nicht begleiten?”, “Ohja! Darf ich? Biiiiitteeeeeeeeeeee!!!”, Chopper machte einen kleinen Sprung und blickte mit seinen schwarzen Knopfaugen erwartungsfroh zu Zorro hinauf, dieser knurrte kurz und stimmte dann widerwillig zu. “Meinetwegen...”, “JUHUUUUUUU!!! Ich hole nur schnell meinen Hut! Bitte geht nicht ohne mich!!!”, “Willst du dir nicht auch etwas überwerfen?” Raine legte kurz ihren Kopf schräg und schüttelte diesen. Sie wollte weder das Shirt des Navigatoren, noch seinen Duft ablegen. “Schuhe sollten ausreichen.”, “Wie du meinst...”
 

-Nur wenig später-
 

“Es ist ungewöhnlich für Cessy die ganze Nacht weg zu bleiben... Ich hoffe ihr ist nichts passiert.” Der Kleinste der Gruppe ging in der Mitte und hielt sowohl mit Zorro, als auch Raine Händchen. “Ob es wohl hier auch Monster gibt?” Die Antwort auf seine Frage, erhielt Chopper schließlich von einem alten Pandasenioren der ihren Weg kreuzte und sich zur Begrüßung höflich verbeugte. “Asien. Asien. Asien. Was für eine hübsche Familie... Weißt du, kleiner Elch. Die meisten Monster sehen nicht mal wie welche aus. Sie leben in jedem von uns...” Zorro, dem die Antwort sowohl zu tiefsinnig, als auch zu offenbar hoch war erhob eine seiner markanten Augenbrauen, während sich Raine ebenfalls verbeugte und die landesübliche Begrüßung tätigte, “Asien. Asien. Asien.”, “Ich finde es vorbildlich dass sie sich dazu entschlossen haben ein Kind zu adoptieren. Es gibt so viele arme Kinder...”, “HEH ALTER SACK! Moment mal... Die Schnalle da ist nicht meine Frau!!!”, “Sie haben es offenbar nicht leicht, meine Teuerste.”, “Buhuhuhuhu... Ich bin nicht ado...apo....appotiert. Was heißt das überhaupt?”, “Weine nicht. Andere Kinder haben gar kein Zuhause. Du musst dich mit dem zufrieden geben was du hast, mein Kind. Finde dein innerstes Zen.”, “Warum zur Hölle meint hier jeder dahergelaufene Bär irgendwelche aaaachsooooo weisen Ratschläge aus irgendwelchen dubiosen Poesiebüchern verteilen zu müssen?!” Der Pandasenior klappte empört sein persönliches Büchlein zu und steckte es zurück in die Kimnotasche. “Wie unhöflich...”, “UND DU DA!!! HÖR GEFÄLLIGST AUF RAINES VERFLUCHTE FRESSE ZU PUDERN!!! GOTTVERDAMMTE KAMERABÄREN!!!”, “ASIEN ASIEN ASIEN!!! UNSERE DARSTELLER SIND MAKELLOS!!! Wir dulden keine unschönen Augenringe!”, hastig puderte ein vollkommen überschminktes Make-upbärchen auf einer Klappleiter die gleichgültigen Gesichtszüge der Korallfarbigen ab und drohte schließlich zu Boden zu stürzen, als Zorro die Leiter energisch wegkickte. “Ohhhh nein!!! Ich faaaaaalleeeeee!!! Wenn mich doch nur ein emotionsloser, attraktiver, kaltherziger, arroganter Pandabär auffangen würde!!!” Die Gesichtszüge des Schwertkämpfers entglitten ihm schließlich vollkommen, als tatsächlich ein ansehnlicher Pandamann zur Hilfe eilte, binnen eines Augenaufschlages ästhetisch unter einem Kirschblütenglitzerregen auf die Knie sprang und die fragwürdige Visagistin tatsächlich vor einem Sturz bewahrte. “Ohhhh!!! Sok Chang-Ki!!!! Du bist tatsächlich...”, “Shhhhhhh.”, der mutmaßliche Retter blickte ihr einen Moment tief in ihre Augen, sodass das Mädchen unweigerlich wie eine überrote Tomate anlief, beförderte sie im nächsten Atemzug auf seinen Rücken und trug sie Huckepack Richtung Dörfchenkrankenhaus. “WAS ZUR HÖLLE??!! WO BIN ICH HIER EIGENTLICH GELANDET?!!”, “ASIEN ASIEN ASIEN!!! WIR SIND DIE KÖNIGE ALLER KLISCHEES!!!”, “Ich halt den Wahnsinn nicht mehr aus... Kommt wir gehen...” Zorro packte Raine und Chopper genervt bei ihren Handgelenken und zog sie hinter sich her. In der Ferne hörte er noch ein äußerst erfreutes, “OHHHH!!! DER GRIMMIGE MANN PACKT DAS BURSCHIKOSE MÄDCHEN DAS WIR IN FOLGE 56 FÜR EIN UNERWARTETES MAKEOVER VORGESEHEN HABEN BEI IHREN HANDGELENKEN!!! WAS EIN EMOTIONALES FREUDENFEST!!! ICH HOFFE DU HAST DAS DRAUF, KIM HE-SONG!!!”, “KLAPPE - ENDE - SCHNITT - ALLES IM KASTEN!”.

 
 

-Noch ein wenig später-
 

“Bist du dir sicher, Zorro?”, “Was ist das schon wieder für eine dämliche Frage? JA, ICH BIN MIR SICHER!”, “Zum Strand musst du lediglich dem bunten Weg folgen. Es dürfte nicht mehr weit sein...”, “Für wie doof hälst du mich eigentlich???!!! Ich weiß ganz genau wo es lang geht!!! Hör endlich auf mich wie einen beschissen Volldioten zu behandeln!!! Ich werde ja wohl dazu in der Lage sein, einer verflucht geraden zu Straße folgen!!!” Raine zuckte die Schultern. Sie war mit dem nichtvorhandenen Orientierungssinn des Grünhaarigen bestens vertraut, willigte an einer Weggabelung jedoch ein sich von ihm zu trennen, falls Celest einen anderen Weg zurück eingeschlagen haben sollte. “Wie du meinst... Komm Chopper, lass uns in den Kirschblütenfeldern nach Celest Ausschau halten.”, “KIRSCHBLÜTEN????!!!! OHHHHH!!!!! WIE WUNDERVOLL!!!!!! ICH LIEBE KIRSCHBLÜTEN!!!!!!”, der Schiffsarzt hopste vor Aufregung glücklich in die Luft. “Doc Bader hatte einen Kirschblütenbaum, weißt du Raine? Ich habe schon soooo lange keine Kirschblüten mehr gesehen!!! Ohhhh, ich freue mich ja soooooo!!! Komm schnell!!!” Der kleine Elch war schon vorgerannt, als Raine den Schwertkämpfer erneut mahnte, “Denk dran. Immer der geraden Straße folgen... Soll ich es dir nicht sich besser aufzeichnen, Zorro?”, “VERSCHWINDE ENDLICH UND KÜMMERE DICH UM DEINEN EIGENEN SCHEIß!!! UND PASS GEFÄLLIGST AUF CHOPPER AUF!!!” Zorro stampfte wütend los, als ihn erneut die glockenklare Stimme des Feuermädchens wiederholt erreichte. “Da geht es zurück zum Asiatower, Zorro. Du musst in die andere Richtung!”, “DAS WEIß ICH SELBER!!!”
 

Der Grünhaarige erreichte den Strand schließlich stolze zwei Stunden später. Nachdem er drei Mal beim Asiattower gelandet, stolze fünf mal an Raine und Chopper vorbeigelaufen war und weiß Gott warum, einen Zwischenstopp im Badehaus eingelegt hatte, stieg ihm endlich der vertraute Geruch von Meerwasser in die Nase. Die Sonne war gerade erst aufgegangen und glühte bereits auf seiner gebräunten Haut... Verklärt blinzelnd blickte er sich nach einem rosa Haarschopf um und verfolgte schließlich den Weg zurück zu dem Ort, an dem das Lämmchen gestern seine letzte Ruhe gefunden hatte. Andächtig wanderte der Blick des Schwertkämpfers über den weiten Horizont, alsbald sich ihm ein Anblick bot, der ihm die Kehle zuschnürrte und jegliche Luft zum Atmen raubte. Die ganze Szenerie wirkte völlig surreal und brannte sich binnen eines Augenaufschlages erbarmungslos in sein Herz und Gedächtnis. Zorro ballte seine Hände zu Fäusten, da war sie nun... Sein rosahaariges Monster eng umschlugen mit ihm... Seinem Rivalen.
 

Der offensichtlich unbekleidete Körper der hübschen Schiffszimmerin ruhte auf dem ebenso nackten Leib des Seelensammlers und war mit Nichts weiter als dem lächerlich dünnen Kimonofetzen zugedeckt, den sie gestern noch getragen hatte. Silas Arme ummantelten den zierlichen, sonnengeküssten Körper ungewöhnlich zärtlich... Während seine linke Hand auf ihrem Kopf rastete, nahm er mit der Rechten besitzergreifend das Gesäß des Mädchens ein, das sich eng an seine bleiche Brust geschmiegt hatte.
 

Das Herz des Grünhaarigen setzte nun einige Schläge aus. Seine Hände begannen vor lauter Wut und Enttäuschung zu zittern, als er seinen Blick zähneknirschend von der mehr als nur offensichtlichen Szene abwand. Wie würde er ihr nach dem heutigen Tag, nur je wieder in die Augen blicken können? Zorro verweilte noch einen Moment regungslos und starrte zu Boden, ehe er dem Strand, ...Celest und Silas schließlich den Rücken kehrte und einfach fortging.
 

Die Rosahaarige schlug ihre Augen nur wenige Minuten später auf und kicherte amüsiert über einen schmutzigen Traum, der sich rasch als knallharte Realität entpuppte. Was zur Hölle?! Hatte sie etwa wirklich... mit Silas geschlafen? Die Nähe zu dem Blauhaarigen, sowie die Geborgenheit die er ihr mit seiner innigen Umarmung schenkte, ließ Celest einen Moment erstarren. Der markante Patchouliduft des vielfach Größeren versetzte sie sofort wieder in die letzte Nacht, die ihr regelrecht die Schamesröte ins Gesicht trieb. Als sie sich endlich dazu überwand zu seinem Gesicht aufzublicken, spürte sie wie die Hitze von ihren Wangen bereits an ihrem Hals hinab, bis auf ihre Brust gekrochen war... Celest biss sich peinlich berührt auf ihre Unterlippe und mahnte sich innerlich selbst, nicht gleich los zu schreien. Zu groß war die Gefahr Silas aufzuwecken. Sie konnte und wollte sich jetzt nicht mit ihm auseinander setzen, also schlich sie sich vorsichtig aus seinen muskulösen Armen, wickelte hastig den zerrissenen Kimono um ihren unbekleideten Körper und rannte schließlich einfach davon... 

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Celest rannte und rannte. Ihre nackten Füße schmerzten beim erreichen der gepflasterten Steinstraße, die aufkommende morgendliche Hitze brannte unter ihren Fußsohlen. Auf ihrem Weg schossen die vergangenen Bilder der letzten Nacht wie Sprengstoff durch ihre Hirnkanäle. Was sie anfangs für einen schmutzigen Traum hielt, war knallharte Realität! Celest schlug sich innerlich selbst, es ausgerechnet mit diesem Wort zu beschreiben. Wie konnte sie nur? Was zum Teufel hatte sie sich dabei gedacht? Mit jedem Schritt zeichneten sich die Erinnerungen klarer ab, verflogen aus dem Morgentaumel, was ihr Gesicht erneut wie eine Tomate anliefen lies. Nachdem sie gefühlte Kilometer gelaufen war, gabelte sich der Weg zum Asiatower und zu einer Wiese die von Kirschblütenbäumen bedeckt mehr wie ein rosa Meer aus Zuckerwatte glich. Ihrer Crew konnte sie unmöglich, unter gar keinen Umständen und niemals wieder unter die Augen treten. Da waren nicht nur Ruffy und Sanji, sondern auch ihr selbsternannter Beschützer namens Zorro. Kopfschüttelnd bog die Leichtbekleidete zu den Kirschblüten ab, fand ihre geschundenen Füße in stechendem Heu wieder, welches den Weg zu einer Wildwiese ebnete, die von zahlreichen Blumen geschmückt wie ein Teppich die exotischen Bäume präsentierte. Unter einer dieser Bäume erblickte sie die suchende Raine, Chopper hielt sentimental ihre Hand und schien bitter zu weinen. „DOOOOC BAAAADER WIESOOO?!“, „Chopper, er ist jetzt an einem besseren Ort. Er hat nicht nur dich, sondern alle Menschen vor Wapol gerettet.“, „ABER ER WAR MEIN MEEEEIIIISTER!!!“ Besorgt richteten sich Raines Augenbrauen zu einer nach oben zeigenden Kurve. „Es wird alles gut, glaub mir.“ Nostalgisch hatte der kleine Elch ein Blütenblatt in seine Hand gelegt und beweinte nun dieses, ehe Raines Adleraugen Celest ausmachen konnten. „Ces...“, sprach das Feuermädchen fast zu sich selbst aus und begann zu winken. Jene Angesprochene erstarrte zur Salzsäule, wank nur zaghaft zurück. Sie würde nicht ewig vor ihren Crewmitgliedern flüchten können. Nochmal überprüfte sie ihren Kimono. Die Ärmel waren soweit mehr oder minder in Ordnung. Einiges an Sand hing in den Stofffalten, das gesamte Kleidungsstück war von hässlichen Salzrändern des Meerwassers verunstaltet worden, das schlimmste jedoch war der Bereich rund um den Ausschnitt. Zahlreiche Nähte konnten dem Feuerwerk der gestrigen Nacht nicht standhalten und so hingen einige Stofffetzen des seidenen Oberteils wahllos umher, welche Celest versuchte mit dem Gürtel irgendwie zu kaschieren, was ihr aber nur unglücklich gelang. Kaum hatte sie ihre Inspektion abgeschlossen, blickte sie in zwei schwarze Knopfaugen, die sie skeptisch musterten. „Alles in Ordnung Celest?“, „Eh...j..ja natürlich...und..eh selbst?“, die Rosahaarige forderte sich auf möglichst natürlich zu wirken, stand aber eher wie ein mittelklassiger Pantominedarsteller vor Chopper und Raine, die sich scheinbar ernsthaft sorgten. „Cessy... du siehst nicht gut aus.“, sprach nun auch das Feuermädchen in ihrem viel zu großen Tshirt aus. Beinahe lächerlich wirkten die drei. „Es ist alles in Ordnung.“ Sie versuchte sich zu fassen, lief dann aber wieder feuerrot an als Chopper in seiner Naivität folgendes aussprach, „Wurdest du verletzt?“ Ohne Einladung galoppierte der Flashback der letzten Nacht über ihren Körper, brachte ihre Beine wieder zum zittern. „NEIN ES IST ALLES IN ORDNUNG!!! ICH WILL EINFACH NUR BADEN!!!“ 

 
 

-Bei Silas-
 

Tiefentspannt hatte sich eine Krabbe auf Silas Gesicht gelegt um ihre Eier auszubrüten. Fröhlich versuchte das Schalentier in dem weißen Gesicht, welches ein Tier schonmal mit dem Strand verwechseln konnte, ein Loch zu graben. Es war ein seltenes Exemplar einer weißblauen Schmetterlingskrabbe. „Alba hyacinthum papilliocus cancer“, ordnete der Blauhaarige das Tierchen zu, schnippste sie zurück ins Meer, während die langen Gliedmaßen sich langsam aufrichteten. Geräuschvoll schlug sich der Blauhaarige den Sand aus dem Haar, schaute sich nach dem Mantel um, den er zu tragen pflegte. Keine Spur links. Keine Spur rechts. Ein Schild mit der Aufschrift „Bitte entfernen“ ragte kaum übersehbar neben ihm. Am Fuße des Schildes lagen einige Dokumente die ihn wegen „Erregung öffentlichen Ärgernisses“ anzeigten. Unter ihnen wurde mit einem Stein eine Badehose, verpackt und in einer billig wirkenden Plastiktüte mit der Aufschrift „Daddy“ gelegt. Die Einwohner der Insel waren an Verrücktheit wirklich kaum zu überbieten

 

Sich den Kopf kratzend ging der Blauhaarige samt neu gewonnener Badehose zum Meer, wusch über Gesicht und Haare, die immernoch Blut befleckt waren. Aus dem Nass sprang kurzerhand ein rötlich schimmernder Goldfisch hinaus, der tadelnd seine Flosse hob. Ein kleines x-förmiges Pflaster zierte den Kopf des Fisches, der beim Anblick von Silas halbnackten Körper Nasenbluten bekam. „Rosie?“, fragend griff der Blauhaarige ins Wasser, formte aus der linken Hand eine Schale, in der der Fisch ungefragt schwamm. Kurz sah Silas Dauermitbewohner verärgert aus, als er sie jedoch vorsichtig aus dem Wasser hob und sich der Fisch zwischen den beiden Silberaugen nur selbst in jenen wiederfand, war das Ärgerniss vergessen. Ein kurzer Kuss auf den verwundeten Kopf schien die Schmetterlinge im Fischbauch zu beflügeln. „Hum. Wie konnte ich dich nur vergessen.“ Mit Bedacht füllte der Seelensammler die Plastiktüte mit Meerwasser, platzierte Rosie darin, die immernoch unter schweren Nasenbluten und Herzaugen litt, um sie in seiner Badehose zu platzieren. Kurzerhand kam er zu dem Entschluss, das neue Kleidung und ein richtiges Bad anstanden. Und ein neues Aquarium für Rosie. Und vielleicht... ein paar Snacks von der Tanke. Ein Badehaus. Das wäre jetzt das Richtige.

 
 

-Celest und Raine-
 

„Ein Badehaus. Das wäre jetzt das Richtige!“, gab Ces nach erneuten Nachfragereien über ihren körperlichen und geistigen Zustand zu. Längst hatten sich die drei auf einen neuen Weg begeben, hinfort von den Kirschblüten in das Erholungsviertel der Stadt. Auf ihrem Pfad begegneten sie zahlreichen jungen Pandas die scheinbar alle wussten was passiert war. „Asien Asien Asien... sieh das junge Mädchen ist zur Frau geworden.“, „Ja, Hang Wang Chang! Die kaputte Kleidung, der wackelige Gang, der aufgeschürfte Körper...eindeutig...“, „Asien Asien Asien... sie wird schwanger sein oder meinst du nicht, Juk Mi Ni?!“, „Es muss so sein. Es ist Liebe. Schau nur ihr Becken, es muss ein Kind auf dem Weg sein. Hihihi.“ Kichernd, mit den Pfötchen den Mund bedeckend, tappsten die beiden Pandadamen an Celest vorbei. „Ces? Was meinen die beiden damit?“, „GAR NICHTS VERDAMMT!!! LASST UNS EINFACH IN DIESES GOTTVERDAMMTE BADEHAUS!!!“ War es so offensichtlich?!? Die Rosahaarige blickte in ihr frisch gekauftes slushartiges Eis, in der sich ihr Gesicht wiederspiegelte. Die roten Markierungen konnte sie nur von ihren Ohren bis hinunter zu ihrem Hals erkennen, mehr gab das Eis nicht preis. Die spitzen Eckzähne flammten in ihrem Gedächtnis auf. „Cessy, da drüben ist es.“, „GOTT SEI DANK!“ Flitzend checkte die Rosahaarige bei der Empfangspandadame ein, riss Badezeug und Handtuch an sich und beamte sich mit Überschallgeschwindigkeit in die Frauenkabine. „Was ist nur mit ihr los?“, „Hmm...ich weiß nicht Chopper. Vielleicht hat sie sich ja doch verbrannt und es tut sehr weh?“, „Ich seh keine Brandverletzungen.“, „Ich auch nicht. Lass uns auch gehen, Choppy.“ 

 
 

-Ric, Hina, Ezra-
 

„Gobbel Gobbel Gobbel“ In einem asiatisch eingerichteten Hotelzimmer hatten sich Smoker, Hina und Alaric an einem runden Tisch begeben, zahlreiche Truthähne fanden sich ebenfalls an diesem vor. Eine Karte der Insel wurde ausgebreitet, welche zahlreiche Markierungen aufwies. „Hina gefällt diese Organisation.“, „Dir gefällt sowieso alles...“, brummte der Kettenrauchende. „Hina gefällt Ezra nicht.“, „Gobbel Gobbel Gobbel. Truthähne mögen Drama... Truthähne zeigen euch wie ihr die Piraten bekommt... unter einer Bedingung... Asien Asien Asien.“, „Ich habe die Nase voll von Bedingungen, wir haben verdammt nochmal keine Zeit!“ Fluchend biss Alaric in einen Sojasprossenburger. Sein freiliegendes Auge blitzte gefährlich vor. „Asien Asien Asien... Piratenschiff wurde in Brand gesetzt, gobbel gobbel gobbel, sie sind machtlos...Asien Asien Asien.“, „Warum sollte ich euch das glauben?“ Weiter fluchend wollte der Rothaarige einen der Vögel im Federkleid packen und ihn bedrohlich zu sich ranziehen, doch sein ästhetisches Auge hielt ihn davon ab. Binnen weniger Sekunden trat ein weiterer Truthahn mit einer Polaroidschneckkamera ein. Die Schneckcam war mit Sicherheit aus den letzten Jahrzehnten, die Truthähne verachteten Technik über alle Maßen im Gegensatz zu den Pandas, was sie jedoch nicht davon abhielt, einige Polaroids auf dem Tisch zu verteilen. Gierig fasste Alarics gelbes Auge die Bilder auf. Es zeigte sich ein Feuer, mehrere brennde Schiffsteile, die Crew zu ihr gedreht. Er konnte nur die Rücken erkennen, bis er zu einem weiteren Polaroid wechselte, welches einen Ausblick auf das brennende Meer zeigte. Im Vordergrund befand sich ein explizites Bild eines Paares, die wohl nichts besseres zu tun hatten, als es hemmungslos zu treiben. „WAS ZUM TEUFEL IST DAS DENN?“, „Gobbel Gobbel Gobbel... Truthähne lieben Fanservice.“, „Zeig Hina das.“ Kaum hatte die Rosahaarige ihre Aufforderung ausgesprochen, entriss sie Alaric das Bild kurzerhand selbst, inspizierte das Bild emotionslos. „Hina kann nicht glauben was Hina da sieht. Hina hat noch nie eine qualtitativ so schlechte Aufnahme gesehen. Hina gefällt das nicht.“ Auch die insgeheim neugierigen Blicke Ezras musterten das für Celest zu tiefst peinliche Bild mit Argwohn. Ein tiefes Brummen entwich seiner Kehle, „Er hat die Kleine gehabt?“, „Ist mir alles völlig egal!“ Das letzte Bild zeigte eine Landschaftsaufnahme, auf der ein nackter Mann abgebildet wurde. „WAS ZUM TEUFEL SOLLEN WIR MIT DIESEM MÜLL?!?“, „Gobbel Gobbel Gobbel...Truthähne haben euch Beweis gezeigt, jetzt müsst ihr Truthähnchens Bedingungen nachkommen...“, „Und die da wären?“, entnervt drückte Alaric seine brennende Zigarette auf dem Tisch aus „Ein Musical.“.
 

-Badehaus - Ces, Raine, Chopper-
 

Der gebräunte Körper der Schiffszimmerin zitterte, als sie sich von den Spuren der vergangenen Nacht befreite. Gründlich und nahezu besessen, schrubbte sie jeden Millimeter ihrer zarten Haut so fest, bis sie sich neben all’ den Hämatomen und gar Bisswunden, ungesunde Rötungen und diverse kleinere Schürfwunden zuzog. Wäre es ihr irgendwie Möglich gewesen, hätte sie am liebsten ihre komplette oberste Hautschicht mit jeglichem Schamgefühl und ihrer komplizierten Gedankenwelt, von sich abgewaschen. Warum hatte sie nur mit Silas geschlafen? Das Bild seiner stechenden, kalten Augen blitzte abermals in ihrem Gedächtnis auf, als sie einen Moment inne hielt und den durchtränkten Schwamm in ihren Händen betrachtete. Er hatte sie ausgenutzt. In einem schwachen Moment hatte er sie wie ein Stück Fleisch zu Boden geworfen und... Nein. Moment mal... Celest seufzte als ihr ihre eigene Schuld an dem Dilemma bewusst wurde. Sie hatte ihn ebenso begehrt, wie er sie. Das Liebesspiel erfolgte im beiderseitigem Einverständnis. Was hatte sie sich nur dabei gedacht? “Verflucht!”, die Rosahaarige zischte kurz vor Schmerz, als sie die Reinigung abschließend, heftig mit Seife über ihr Geschlecht schrubbte. Ihr Unterleib brannte wie Öl, dass man ins Feuer goss. Sie presste ihre Schenkel fest zusammen, um dem Schmerz irgendwie entgegen zu wirken... Blut und Dreck mischten sich mit weißen Schaum, als sie ein Gespräch zwischen Raine und Chopper aus ihrer Lethargie rüttelte. Die braunen Augen des Mädchens beobachteten Raine dabei, wie sie liebevoll den Kopf des vielfach Kleineren wusch, der nahezu in Schaum ertrank und amüsiert kicherte, während er die Korallfarbige immer wieder mit Jenem bewarf. Mühselig entwirrte Celest ihr langes Haar mit den Fingern und flocht es schließlich ein zartes lächeln nicht länger unterdrücken könnend, ein. 
 

“Raaaaaaaineeeee?”, “Mhmhm?”, “Bin ich wirklich apportiert?” Die Größere legte kurz ihren Kopf schräg und reinigte nun das Geweih des Jüngsten der Crew. “Im Grunde genommen sind wir das alle, schätze ich.”, “Wirklich?! Zorro auch?” Celests Herz stolperte kurz in ihrer Brust. Zorro... Von allen in der Crew, würde sie ihm nach Gestern wohl am wenigsten wieder in die Augen blicken können. “Ja, auch Zorro.”, “Was bedeutet es denn apportiert zu sein?”, “Eine Adoption...”, korrigierte Raine beiläufig. “Bedeutet dich jemand dessen Blutlinie du nicht teilst, in seine Familie auf nimmt.”, “Also hat Ruffy uns alle adoptiert?”, “So habe ich das noch nie gesehen. Aber ja, man könnte es so interpretieren.”, “Es ist toll eine Familie zu haben, findest du nicht? Ruffy ist ja soooooooo cool! Was ich vorhin gesagt habe tut mir schrecklich Leid, Raine.”, “Was meinst du?”, “Na das ich nicht adoptiert bin. Ich bin gerne adoptiert!” Der durchnässte Elch strahlte bis über beide Ohren, als sich Celest - die es tatsächlich schaffte, den Blauhaarigen endlich einen Moment aus ihren Gedanken zu verbannen - amüsiert aufkicherte und damit Raines Aufmerksamkeit auf sich zog. 
 

“Soll ich dir den Rücken abwaschen, Cessy?”, “Dann schrubb ich deinen, Raine!”, quiekte Chopper fröhlich, hopste übereifrig auf die Rosahaarige zu und fand sich kurz darauf mit der blauen Nase vorraus, auf dem glatten Boden des Badehauses wieder. “BUHUHUHUHUHUHUUUUU!!!”, “Du musst aufpassen, Choppy. Du darfst hier nicht rennen...”, lächelnd setzte Ces den Kleinsten auf und inspizierte ihn nach Verletzungen. “Hast du dir weh getan?” Chopper schüttelte schniefend den Kopf. “Das war nur der Schreck... Aber du bist verletzt, Cessy. Warum heilst du dich nicht einfach?” Die Schiffszimmerin legte nachdenklich ihren Zeigefinger auf das Kinn, “Weil es ziemlich unfair ist, dass ich mich als Einzige heilen kann, findest du nicht?” Raine hatte mittlerweile nach einem Schwamm gegriffen und fuhr damit behutsam über den Rücken der Kleineren. “Findest du? Also ich finde es cool! Stell dir mal vor Ruffy würde seine Teufelskräfte nicht nutzen!”, “Ja, dann wären wir ziemlich aufgeschmissen.”, stimmte Ces zu und zuckte unweigerlich zusammen, als Raine über eine offene Wunde strich. “Verzeihung...”, “Alles gut. Keine Sorge, Raine.”, “Was ist das eigentlich für eine seltsame Tätowierung an deinem Innenschenkel? Sie ist mir bislang nie aufgefallen...”, “Du besitzt eine Tätowierung?!!! Oh, die will ich auch sehen!!! Zeig doch mal!!!” Celest erstarrte augenblicklich zu einer Salzsäule und presste instinktiv ihre Schenkel fest aneinander. Hinter dem Mal versteckte sich das Wohl dunkelste Geheimnis der Rosahaarigen... Sie konnte und wollte es mit Nichts und Niemanden auf der Welt teilen. Vor Jahren hatte sie sich selbst geschworen, es mit in ihr Grab zu nehmen und sie würde das Versprechen einhalten. Koste es was es wolle! Doch wenn Raine und Chopper die Tätowierung bemerkt hatten... Dann bestand kein Zweifel dass Silas, der gestern Abend in den Genuss von diversen Körperregionen der Mädchens gekommen war, es ebenfalls entdeckt haben könnte. Das Dilemma der Schiffszimmerin schien letztendlich perfekt, als der Grund für ihren zwanghaften Waschdrang, lässig und lediglich mit einem Handtuch um seine Lenden, an ihnen vorbei spazierte und irgendeinen Inhalt den Ces nicht näher identifizieren konnte, aus einer kleinen Plastiktüte ins Schwimmbecken der Einrichtung kippte. Was zur Hölle??!!!! Verfolgte sie dieser Perverse etwa?! Was fiel ihm ein einfach in die Frauenabteilung des geschlechtergetrennten Badehauses zu marschieren???!!! Die Gesichtszüge der Handwerkerin glühten wie Feuer, als sie hecktisch und zur Krönung vergeblich versuchte ihre intimen Zonen irgendwie mit den Händen abzuschirmen. Raine hingegen schien sich nicht weiter an dem Hochgewachsenen zu stören und wusch sich gerade die Haare, als Celest ihren Schiffsarzt beobachtete der vorsichtig und auf Zehnspitzen zu Silas an den Beckenrand tappste. Er fürchtete sich offenbar vor einem erneuten Sturz. 
 

“Hallo Tony.” Silas saß in einer Hocke verweilend am Beckenrand und blickte ins Wasser, als Chopper ihn schließlich gefühlt zehn Minuten später erreichte. “Was tust du da, Silas?”, “Rosie und ich hatten das Bedürfnis uns zu reinigen. Ich wollte ihr die Schmach in der Männerabteilung ersparen... Und was machst du hier?” Der hübsche Goldfisch des Blauhaarigen winkte Chopper derweil freudig aus dem Wasser zu. “Oh, hallo Rosie! Cessy und Rainey sagten es sei für sie in Ordnung, wenn ich mitkäme.” Die silbernen Irden blickten über seine Schulter. Silas musterte die vollkommen nackte Raine einen Moment von Oben bis Unten und kommentierte ihre weiblichen Rundungen mit einem vielsagenden “Hum.”, ehe er zu Ces hinüber blickte, die nun völlig außer sich drauf los schrie, “WELCHER VOLLKOMMEN UNFÄHIGE VOLLDIOT HAT DIESEN PERVERSEN SPANNER HIER REIN GELASSEN???!!”, “Oh. Hallo, Celest.” Celest hätte schwören können schadenfrohes grinsen auf seinen blassen Lippen zu erblicken, dass sie ihm am liebsten sofort aus seinem - sie konnte es nach gestern nicht länger verleugnen - verdammt attraktiven Gesicht geschlagen hätte. “Rosie sagt, sie mag es nicht, dass du dich mit einer hübschen, nackten Frau und einer fetten, hässlichen Nacktschnecke in einem Raum befindest.”, “Ist das so, Rosielein?” Der kleine Fisch plusterte seine Bäckchen empört auf und kreuzte beleidigt die Arme vor ihre Brust. “Aber, Rosie... Du weißt doch. Ich habe nur Augen für dich.” Rosie blubberte beschwichtigt ein paar Seifenblasenherzchen gen Silas Wange und seufzte vollkommen zufrieden auf. “WIE HAT DIE VERFLUCHTE FISCHFRESSE MICH GERADE GENANNT???!!! ICH WILL SOFORT EINEN VERANTWORTLICHEN SPRECHEN!!!!! WERFT ENDLICH DIESEN PERVERSEN UND SEINEN STINKENDEN GOLDFISCH HIER RAUS!!!”
 

“ASIEN ASIEN ASIEN!!! WIR SIND DIE MEISTER DER SPONTANEN INSZENIERUNG!!!”, “EINEN SCHEIß SEIT IHR!!!”, “Halt schön die Kamera drauf, Nyong Mi-Koh!!! Die errogenen Zonen zensieren wir später einfach!”, “HOHOHOHOHOHO!!! Wie kommst du nur immer auf so grandiose Ideen, Kido Po-Mi?”, “Langjährige Erfahrung! Die neue Serie wird ein Meisterwerk!”, “ICH WERDE EUCH ALLE UMBRINGEN!!!!!!” Das Temperamentbündel warf energisch einen Eimer mit Wasser auf die filmgeilen Pandabären, die das Spektakel ebenfalls fröhlich weiter abfilmten. “Ohhhhh, diese Leidenschaft! Sie knistert geradezu in der Luft! Spürst du das, Kido Po-Mi?”, “Ja ja, es ist berauschend!!!”, “ROOOAAAAAAAHHHHHHH!!! RAINE JETZT TU DOCH AUCH MAL WAS!!!” Raine, welche die Aufforderung der rosahaarigen offenbar als Einladung zum Baden auffasste, stieg derweil zu Rosie ins Wasser. Der eifersüchtige Goldfisch checkte die Korallfarbige sofort aus jeder nur erdenklichen Perspektive ab und zensierte die junge Frau schließlich mit einem im Wasser schwimmenden Handtuch. “Geht es dir etwas besser, Silas? Wie fühlst du dich?” Raine nahm das Handtuch des rosanen Fischer dankend entgegen und Rosie nickte zufrieden. “Erleichtert.” 
 

Celest kreischte augenblicklich auf und brachte damit das gesamte Badehaus zum beben. Was bildete sich dieser dreiste Kerl eigentlich ein????!!! Nahezu panisch wickelte sie sich in ein Handtuch... Diese Sticheleien würde sie sich nicht länger geben. Sie musste hier raus! Den Höhepunkt an Schamgefühl erreichte Celest schließlich, als Silas ihren Schiffsarzt freundlich darum bat, noch ein wenig für Rosie zu übersetzen. “Liegt dir noch was auf dem Herzen, Rosielein?” Der Fisch nickte Silas energisch zu und deutete schadenfroh mit ihrer Flosse gen rosahaariges Monster, die wie ein Vulkan kurz vor einem Ausbruch stand und gerade im Inbegriff war zu flüchten. “Rosie sagt... Celest sei’ steif wie ein Brett. Was heißt steif wie ein Brett, Silas?”
 

Während Rosie nun vergnügt kicherte und sich köstlich amüsierte, machte Celest nun doch an der Türschwelle kehrt und ballte ihre Fäuste. Nun war es endgültig um sie geschehen... Die Rosahaarige warf wahllos jegliche Gegenstände, die ihr zwischen die Finger gerieten in das große Schwimmbecken, rannte wie ein wild gewordener, hochrot angelaufender Gorilla am Beckenrand entlang und wollte gerade hineinspringen, um sich diesen verdammten Fisch vor zu knöpfen, als sie plötzlich zwei Pandabademeister ergriffen. “Ähm, entschuldigen sie bitte Miss. Wir dulden in unserem Badehaus keine Unruhestifter...”, “ABER SPANNER DULDET IHR??????!!!!”, “Wir müssen sie jetzt leider aus diesem Badehaus entfernen, Miss.”, “LASST MICH GEFÄLLIGST LOS!!!! ICH VERLASSE DIESES SCHEIßHAUS NICHT EHER, BEVOR ICH DIESEN VEFLUCHTEN MESSI SAMT SEINES SCHÄBBIGEN, DREISTEN HAUSTIERES UNTER DIE ERDE BEFÖRDERT HABE!!!!”, “Zügeln sie sich bitte, Miss. Schimpfworte sind uns zu wider.”, “ICH ZÜGEL DICH GLEICH MAL PANDAFRESSE!!! NIMM GEFÄLLIGST DEINE PFOTEN VON MIR!!!! ROOOAAAAAAAAHHHHHHHHHH!!! ICH WERDE EUCH ALLE UMBRINGEN!!!!!!” Celest schrie sich noch immer eine beachtliche Beleidigungsvielfalt aus der Kehle und strampelte wie verrückt mit allen Extremitäten, als sie die beiden Pandabären beschämt aus dem Badehaus schliffen. “CREEEEEEEESCEEEEEEEEEENT!!! ICH WERDE DICH IM SCHLAF ERWÜRGEN, DIR DEINE BESCHISSENEN AUGEN RAUSREIßEN UND SIE RUFFY ZUSAMMEN MIT DIESEM MISTVIEH GEBRATEN ZUM FRASS VORWERFEN!!! UND WENN ES DAS LETZTE IST WAS ICH TUEEEEEEE!!!!!!”
 

“Ja ja... Wenn Opa Kai von Anfang an dabei gewesen wäre, wäre das nicht passiert. Einen Lachs gefällig, meine Teuerste?” Raine schüttelte irritiert den Kopf, als der Neuankömmling schließlich zwei Schwimmflügelchen zückte. “Roger ließ mich nie ohne Flügeligen schwimmen... Einmal, in der großen Seeschlacht von At War, haben sie mir sogar das Leben gerettet. Die neue Welt ist wirklich gefährlich... Ja ja... Der gute alte Gol D. Rodger. Er fehlt mir, weißt du kleiner Fisch?” Bis auf Rosie, die gerade anerkennend vor dem Veteranen salutierte, beachtete keiner das senile Geschwätz des Alten. Das Spektakel um Celest, die gerade tatsächlich in eine Zwangsjacke gelegt wurde, war einfach viel zu interessant. Die Pandabademeister hatten den tobsüchtigen Schreihals mittlerweile erfolgreich aus dem Badehaus entfernt; von Draußen fanden ihre schrillen Schreie noch immer ihren Weg zurück in die Einrichtung, “CREEEESCEEEEEEEEEEEENT!!!!!!!!!! DAS WIRST DU MIR BÜßEEEEEEEEEEEN!!!!”. 

 
 

-Alaric, Ezra und Hina-
 

“Gobbel.. Gobbel... Gobbel...”, “...”, “Gobbel.. Gobbel... Gobbel...”,”......”, “Gobbel.. Gobbel... Gobbel...”, “Hina verbietet es sich, dass dieses widerliche Mistvieh Hina weiter so ...so... angobbelt.”, “Komm runter, Hina.”, “Lari hat gut reden. Lari und Ezra werden Stars und Hina schaut dumm aus der Wäsche und muss sich dämlich von der Seite angobbeln lassen. Hina platzt gleich der Kragen.”, “Gobbel... Gobbel... Gobbel...”, “Wir sind hier nicht zum vergnügen... Reiß dich zusammen.”, “Aber sieht Lari denn nicht wie penetrant dieses Vieh Hina anstarrt? Es plant irgendetwas... Hina könnte schwören dass dieses Ding etwas plant.”, “Werden wir mal wieder paranoid? Das sind verfluchte Truthähnchen, Hina. Die sind mit ihren Erbsenhirnen garantiert nicht dazu in der Lage irgendwelche dubiosen Pläne mit uns zu schmieden...”, mischte sich nun Ezra genervt ins Geschehen. Die Tatsache dass ein Truthahn gerade direkt vor seiner Nase auf und ab sprang, in regelmäßigen Abständen Eier aus seinem After presste und ihm zur Krönung gobbelnd das Gesicht mit einer Puderquaste abpuderte, schien ihn mehr als üblich zu reizen. Smoker rauchte gerade stolze 6 Zigarren gleichzeitig, während Alaric auf der Suche nach passenden Kleidungsstücken für das Musical durch die pompöse Garderobe schritt, die ihn an einen riesigen goldverzierten Hennenstall erinnerte. “Hina ist sich sicher dass sie etwas planen...”, die Rosahaarige hockte mittlerweile vor einem der dubiosen Federviecher und führte ein intensives Blickduell. “Gobbel Gobbel Gobbel?”, “Hina ist sich auch sicher dass das eine Geheimsprache ist....”, “Gobbel Gobbel Gobbel...” Die riesigen, hohlen Augen des Tiers blickten in enormer Geschwindigkeit kreuz und quer in jegliche Richtungen. “Was sieht das Mistvieh da? Versteckt es was vor Hina, Laribär und großer Fettsack?”, irritiert versuchte sie den schnellen Blicken zu folgen, als Ezra sie mit einem unsanften Kick gegen ihr Kreuz auf alle Viere beförderte. “Ich geb’ dir gleich, großer Fettsack!”, “Fettsack hat es jetzt nicht ernsthaft gewagt Hina mit seinen stinkenden Fettfüßen zu treten?! Fettsack wird gleich sein blaues Wunder erleben wenn Hina...” Zähneknirschend richtete sich die einzige Frau im Raum auf und brach nach einer kurzen wütenden Schweigeminute plötzlich in schallendes Gelächter aus. “HINA HAT ES SICH ANDERS ÜBERLEGT!!! AHAHAHAHAHAHAHA!!! DIESER AUFZUG IST HINA GENUG GENUGTUUNG!!! HAHAHAHAHAHAR!!! HINA AMÜSIERT SICH KÖSTLICH!!! AHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHA!!!” Ezra kochte vor Wut, wieso zur Hölle musste er eigentlich die Frau in diesem dummen Musical das die Truthähne “Gobbel of Chickenthrones” getauft hatten, spielen? Hina wäre doch als echte Frau, weitaus geeigneter für die dämliche Rolle. Der Kettenraucher züppelte empört am viel zu weiten Dekolleté seiner mittelalterlichen Hofdamentracht. “AHAHAHAHAHARHARHARHAR!!!! Soll Hina Ezra mit dem Korsett zur Hand gehen? Ezra sieht einfach entzückend aus!”, “Pfoten weg, Hina!“, beleidigt drehte er der Rosahaarigen den Rücken zu, und steckte sich 3 weitere Schameszigarren in den Schlund, während Alaric mit seinem Daumen über die geschärfte Klinge eines Schwertes fuhr. Sein Daumen blutete binnen eines Augenaufschlages, “Die Waffen sind zumindest echt...”, nachdenklich leckte er das Blut ab und blickte zu Hina, die es sich offenbar erneut zur Aufgabe gemacht hatte, ein Blickduell mit einem Einheimischen zu führen. “Hina weiß dass sie was planen. Es ist nur eine Frage der zeit bis Hina das Rätsel löst...”, “Gobbel... Gobbel... Gobbel... Nicht so viel reden.... Gobbel... Gobbel... Gobbel... Lieber Drehbuch studieren... Gobbel, Gobbel, Gobbel... Gegner von schönen, rothaarigen Mann bereits in der Maske... Gobbel. Hat offenbar eine Lese- und Denkschwäche... Gobbel... Gobbel... Gobbel... Erhält persönliche Sufleuse... Gobbel! Teurer Spaß... Gobbel... Rothaariger Traum von schlaflosen Truthähnchennächten besser Truthähnchen nicht so enttäuschen.... Gobbel. Gobbel...”, “ICH ZIEHE BESTIMMT KEINE PERÜCKE AN!!! HAU GEFÄLLIGST MIT DEINEN VERSEUCHTEN VOGELGRIPPEFLÜGELN AB!!!”, “Keine Wahl... Gobbel... Gobbel... Perücke unausweichlich... Gobbel! Männer kämpfen um hübsche Maid... Gobbel Gobbel... Maid ohne Perücke unansehnlich... Gobbel Gobbel Gobbel...”, “Willst du mich vollkommen verscheißern? Als ob ihr Vögel irgendeinen Sinn für Ästhetik besitzen würdet!!!”, “Gobbel? ... Truthahn verrät Geheimnis.... Wenn Perücke auf Kopf... Gobbel Gobbel Gobbel... präsentieren Truthähne einen der Piraten für Marine auf Silbertablett.... Gobbel Gobbel Gobbel... Einzige Bedingung von Truthähne... Gobbel... Kampf auf Leben und Tod... Gobbel... Nach Regeln von Truthähnchen... Gobbel... Gobbel... Gobbel... ” Es war schließlich Alaric der dem Grauhaarigen die blonde Lockenpracht brutal über den Kopf zog. Er schien das Gefasel von einem Kampf auf Leben und Tod nicht annähernd ernst zu nehmen... “BIST DU JETZT VOLLKOMMEN ÜBERGESCHNAPPT???!!!”, “SIE HABEN EINEN DER STROHHÜTE!!! HÖR AUF DICH WIE EIN KLEINES MÄDCHEN ZU ZIEREN!!!”, “DU HAST GUT REDEN, RIC!!!! DU HAST JA AUCH KEIN GOTTVERDAMMTES KLEID AN!!!!”, “Gobbel... Gobbel... Marinesoldaten können hoffentlich gut singen... Gobbel. Truthähne hassen billige Darsteller... Gobbel Gobbel Gobbel... Arena ist in 30 Minuten bereit, gobbel... “, “Hina wird die fiesen Pläne der Federviecher herausfinden, koste Hina was es wolle....”, “Gobbel?”, “Ich werde ganz bestimmt nicht singen...”, “Und wie du das wirst!”, entnervt klatschte Ric dem Grauhaarigen das Drehbuch gegen seine Stirn. “Wenn Inzinierung Truthähnchen gefällt... Gobbel... Gobbel... helfen Truthähnchen Marine den Rest der Piraten festzunnehmen... Gobbel... Truthennenkönigin hat sowieso ein Auge auf den Blauhaarigen der Bande geworfen... Gobbel... Gobbel... Sexy Ausblick am Strand von Feinden hat Truthannachkommendschaft gesichert.. Gobbel... Bald Pandas überrennen.... Gobbel Gobbel Gobbel... Ninjatruthähne sind bereits ausgeflogen.... Gobbel... Werden Blauhaarigen entführen... Gobbel Gobbel Gobbel...”
 

-Badehaus - Silas, Cessy, Raine, Chopper-

 

Schadenfroh kicherte Rosie als sie die strampelnden Füße ihrer selbsternannten Rivalin zuletzt um die Ecke schleifen sah. Offenbar hatten die Pandasecurities ihr irgendein Schlafmittel gegen, damit sie endlich aufhörte sich wie ein Barbar aufzuführen. Nüchtern stieg Silas selbst in das Badewasser ein, tauchte kurz unter um endlich nach gefühlten Ewigkeiten seine graublauen Haare zu Waschen. Als er auftauchte inspizierte Doc Chopper ihn von oben bis unten. Sofort fiel dem kleinen Arzt die überaus große Wunde auf der Brust auf, die sich mittlerweile zwar geschlossen hatte, aber nicht minder gefährlich war.„Hast du aus Enies Lobby nicht wahr? Wir müssen das behandeln bevor es sich entzündet.“, schlug Chopper unter fachmännischer Sicht fest, während er sich auf den Beckenrand setzte und freudig mit den Hufen strampelte. „Hum. Gestern blutete es noch. Es wurde schon behandelt.“, „Es blutete noch? Dann hast du das aber wirklich gut gemacht.“ Nach der Seife greifend schüttelte der Blauhaarige seinen Kopf. „Ich habe diese Behandlung nicht ausgeführt, sondern Celest.“, „Aha? Ihr habt euch gesehen? Wir haben Cessy überall gesucht, musst du wissen.“, „...“ Grinsend schäumte sich der Seelensammler ein, erntete einen eifersüchtigen Blick seines Goldfisches der ernüchtert in einem Schaumpfropf von Silas hineinschwamm um sich Schwanz- und Rückenflosse zu säubern. Der Lachsopa trieb mit seinen Lachsschwimmflügeln zufrieden an Raine vorbei die es mittlerweile auch verzog am Beckenrand zu stagnieren. Auch wenn das Wasser nur in Bauchhöhe war, kostete es sie immense Kraft, da sie, ebenso wie Chopper, von einer Teufelsfrucht gegessen hatte. „Entschuldigt aber...sollten wir nicht lieber nach Celest schauen?“, schlug die Rothaarige vor. „Ach du lieber Himmel! Sie haben sie einfach mitgenommen, nicht wahr?“ Rosie schlug sich mit der Flosse vor die Stirn. Wie konnten die beiden nur so eine Aufmerksamkeitsspanne haben? Als sie aus dem Seifenschaum austrat, krachte es plötzlich aus der Decke, ein lautes Jodeln verband sich zum Chor: „TRUTHAHN ATTTAAAAACK!!!“ 

 
 

-Bei Celest-
 

Das Schlafmittel das sie injiziert bekam wirkte stolze 3 Minuten. Kaum hatte das rosahaarige Monster die Augen aufgeschlagen, brüllte sie schon wieder los. „CRESCEEEENT!!!“ Ertönte es unüberhörbar über die gesamte Insel, woran auch die Pandasecurity nichts dran ändern konnte. Längst wurde sie zum Oberpanda des Schlaraffenlandes gebracht, der mit tradtioneller, Perückenbekleidung eines Richters vor ihr stand. Sie fand sich in Zwangsjacke, Fuß- und Handfessel vor jenem. Zwei andere, weitaus bulligere Securities als zuvor, warfen die Rosahaarige auf den Boden.
 

Schaum bildete sich vor ihrem Mund als sie völlig rasend nur noch Kaudawelsch von sich gab. Mit beherztem Griff verbanden die beiden Sicherheitsexperten dem rosahaarigen Monster ihr ebenso monströses Mundwerk mit einem Tuch. „ASIEN ASIEN ASIEN!!! Du hast unsere Sitten ignoriert Menschenkind!“ Der riesige Anführerpanda hob tadelnd seine Kralle empor ehe er eine Schriftrolle hinter sich hervorzog und weitersprach, „Du bist angeklagt, Piratin. Es werden dir folgende Verbrechen zu Lasten gelegt: Respektloses Verhalten, Fluchen, Aufstand gegen Bedienstete, sinnlose Gewalt und nicht zu letzt... Erregung öffentlichen Ärgernisses.“, „HMMMPFHHSLÖDSF???!“ Stummer Protest seitens Celest. Wer wusste eigentlich NICHT von letzter Nacht? Dieser verdammte, widerliche, arrogante... „Wir erhängen die Todesstrafe über dich.“ Ihre Augen verformten sich in sekundenschnelle gläsern. Sie würden sie umbringen. Sie würde umgebracht werden? Na hoffentlich täte es ihm wenigstens Leid, wenn er sah dass die Pandas sie seinetwegen umgebracht hatten!!! Dieser ekelhafte, nach Leiche stinkende, perverse, egoistische... Ohja! Egoistisch! Auch wenn es in Einverständnis passierte! Wie konnte er ein junges Mädchen wie sie es war einfach verführen? Dieser gottverdammte, hässliche – nein hässlich war er nun wirklich nicht- verdammt! Sie ärgerte sich über ihre eigenen Gedanken. „Da du das Urteil so gelassen aufnimmst, werden wir dich lieber verbannen. Wir hatten Drama erwartet... ASIEN ASIEN ASIEN WIR WOLLEN IMMER DRAMA!!! Schickt sie zu den Teilen der Insel... die noch nie ein Mensch lebend verlassen hat.“ Hässlich war er vielleicht nicht, dafür aber ungesprächig! Ja! Was für ein ungesprächiger, sturer, hochnäsiger, schmieriger, messihafte... „ASIEN ASIEN ASIEN!!! SOFORT CHEF!!!“ Kerl. Dieselben Pandas wie zuvor stopften die Schiffszimmerin samt Zwangsjacke und Mundschutz in einen übergroßen Feuerwerkskörper. Die dünne Zündschnur war einige Meter lang, der Herrscher der Pandainsel ließ sich nicht lumpen um diese eigenhändig in Brand zu stecken, das zischende Geräusch der entfachten Zündung ließ Ces nach unten blicken. Ihre rehbraunen Augen verfolgten die immer kürzer werdende Schnur emotionslos. Wie konnte er ihr sowas nur antun? Als älterer hätte er mehr Verantwortungsbereitschaft zeigen müssen! Und dann noch diesen widerlichen Fisch auf sie zu hetzten und es irgendwie zu schaffen Chopper telepathisch zu manipulieren um sie mit irgendeinem Mist zu provozieren!!! Durch das Tuch bildete sich erneut Schaum. „SCHREESCHEEEEEEND!!!“, brüllte Celest erneut und flog im hohen Bogen aus der Feuerwerkskanone über die Insel. 
 

-Bei Raine und Co-
 

„ASIEN ASIEN ASIEN DIE TRUTHÄHNE!!! DIE TRUTHÄHNE!!!“, „Gobbel Gobbel Gobbel... wir werden sie vernichten...gebt sie Truthähnen ASIEN ASIEN ASIEN!!!“ In einer an Ninja erinnernden Aufmachung war eine ganze Horder schwarzgekleideter Truthähnchen in das Badehaus kurzerhand über die Decke eingebrochen. Die normalerweise überall platzierten Sicherheitspandas waren wohl zu sehr mit der Schiffszimmerin beschäftigt, sodass keine Not-Evakuierung veranlasst wurde. Irritiert kratzte sich Raine an der Wange. „Einen schönen guten Abend.“, begrüßte das Feuermädchen die Neuankömmlinge freundlich, reichte ihnen ein Handtuch und Seife. „ASIEN ASIEN ASIEN!!!“ Weinend hielten sich die Pandas in den Armen, gerührt von so viel Höflichkeit war dies wohl nach dem rabiaten Auftreten von Celest zu viel für die schwarz-weißen Bärchen. „SO HÖFLICH!!! ICH HALTE ES NICHT AUS PAK CHOI KIM!!!“ Ihre Weinerei wurde ihnen alsbald zum Verhängnis, als die Ninjatruthähne einige Chickenwings gegen ihre Köpfe warfen. „Hum. Sie wollen wohl auch baden.“ Erneut klatschte sich Rosie mit ihrer Flosse vor ihren Fischkopf. Er war so attraktiv. Aber manchmal so dämlich... „Choppy? Holst du ein gekühltes Handtuch für die Neuankömmlinge?“, „Gerne Raine!“ Tappsend schritt der kleine Elch voran. „Gobbel Gobbel...kommt mit Truthähnen mit...Gobbel Gobbel Gobbel...“, „Sie wollen das wir mitkommen?“, „Hum. Warum nicht.“

 
 

-Bei Alaric und co-
 

„Gobbel Gobbel Gobbel... Truthähne verstehen... Truthähne.“, „Ich drehe noch DURCH wenn das hier so weitergeht! Wo sind die Strohhüte? Wo ist mein Feind? Gegen wen muss ich antreten?“ Tausend Fragen posaunte Ric heraus, er wollte endlich Resultate sehen, während Ezra deprimiert in einer Ecke stand und sich im Kleid betrachtete. „Das ist es doch alles nicht wert. Dann lieber bei Jonathan in der Spülküche...“, „Hina weiß das sie was aushecken... Hina wird es herausfinden.“ Stumm starrte sie einen Truthahn an. Seine emotionslosen, schwarzen Augen schauten die Rosahaarige hingegen dumm an. „Hina empfielt dir etwas zu sagen.“, „...“ Ein intensives Blickduell folgte dem nächsten. Die roten Lippen der Frau kräuselten sich immer mehr, als kein Ton aus dem Federvieh gelangte. „Hina wird warten und Hina wird euch aufdecken. Hina verspricht es.“, „Gobbel Gobbel Gobbel.“, „WAS ZUM TEUFEL IST HIER NUR LOS?!?“ Energisch warf Alaric ein Requist zu Boden. Er hatte die Warterei nun endgültig satt. „Gobbel Gobbel Gobbel... Truthähne erreichen Nachricht das Truthähne Piraten gefangen haben Gobbel...“, „WIE BITTE?!?“, „Gobbel... habt ihr an Truthähnen gezweifelt, Gobbel? Nun auf die Bühne mit dir... Gobbel!“, „NA SCHÖN NA SCHÖN ABER ICH SCHWÖRE ES DIR: WENN ICH DANACH NIEMANDEN AUS DIESER GOTTVERDAMMTEN CREW BEKOMME DREHE ICH EUCH DIE HÄLSE UM UND VERKAUFE EUCH AN SCHNECK DONALDS!“ Stampfend trat der Rothaarige auf die Bühne. Ein dramatisches Jodeln erfüllte den Raum, ehe sich die bordeauxroten Vorhänge peinlich theatralisch öffneten und den Blick auf einen leerstehenden Käfig preisgaben.
 

„Hina wird eure Geheimsprache herausfinden...“, „Gobbel Gobbel Gobbel!“ Das Gobbeln des Federviehs klang plötzlich energischer als zuvor. Geschickt hatten sich hinter Hina zwei Truthähne gestellt, die sie mit Seesteinhandschellen fesselten, einen Truthahnkick gegen den Kopf erzielten und sie verschleppten. Ebenso erging es Smoker. „Wenn Mensch verliert, behalten Truthähne schöne Maid...Gobbel...“ Schlecht insziniert öffnete sich zeitverzögert zur Musik ein zweiter und dritter Käfig in der Smoker und Hina untergebracht wurden. „WAS ZUM TEUFEL FÄLLT EUCH EIGENTLICH EIN?!?“, „Hina ist empört!“ Alaric sprang hinab zum Truthahndrahtzieher, seine Hände entglitten ihm. Zu groß war die ästhetische Blockade in ihm, die sich widersetzte. „Ihr widerlichen, hässlichen Drecksvögel! Nein noch nichtmal Vögel seid ihr!!! GEBT MIR MEINE FREUNDE ZURÜCK!!!“ Weitere Käfige öffneten sich, in denen, hinter Seesteingitter geschlossen, die Mitglieder der Strohhutpiratenbande saßen. Einzig Silas war nicht unter ihnen. „SCHREEEESCHEEEENDDDD SCHOOO BISCHHH DUUU?!?“, „HIMMEL CES WAS SCHREIST DU SO GOTTVERFLUCHT?!?“, „Ich habeeee Angst...“, „CESSY PRINCESSY DA BIST DU JA ENLDICH WIEDER!!!“, „Ich hab Huuuuuunger ….HUUUUUNGER...“
 

„Alaric?“ Die zarte, fast brüchige Stimme stammte von Raine, die sich ergriffen an die Brust fasste. Augenblicklich drängten sich ihren Augen Tränen auf, die sie nicht unterdrücken konnte. Der Navigator schaute in die Käfige, auf die Gefangenen. Doch nichts regte sich in ihm. „RISCH?!?“, schrie Ces durch ihren Mundschutz hindurch und wank in ihrem peinlich Zwangsjackenaufzug hin und her. „WIESCH KONNSCHESCHT DUSCH RAINE DASCH SCHERSCH SCHRBESCHEN!?!“ Alaric konnte es nicht glauben. Das waren also die Strohhutpiraten? Was für ein jämmerlicher Haufen Einfaltspinsel. „Ich habe noch nie so bedauernswert schlechte Piraten gesehen, ...die sich von Truthähnen fangen lassen.“, „Hina auch nicht.“, „Eyy Strohhut!!! Was seid ihr eigentlich für Idioten?! Wir haben euch Vorsprung gegeben!“, gröhlte Smoker, der in einem Rapunzelturm untergebracht war, hinunter. Die blonden Haare der Perücke wehten theatralisch im Wind. „OH HERZALLERLIEBSTE!!! ES TUT MIR SO LEID!!!“, schrie Sanji vom anderen Käfig herüber. „Hina glaubt nicht wie dumm Ezra ist.“ Moment. Alaric vergewisserte sich das der vorletzte Satz von seinem Kollegen Smoker stammte. Was sollte das bedeuten, sie haben ihnen Vorsprung gewährt? Nicht lange konnte der Rothaarige darüber nachdenken, denn am anderen Ende der Bühne wurde der grünhaarige Schwertkämpfer des Crew in Ritterrüstung hineingebracht...



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