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Goldrausch ( S.T.A.L.K.E.R. )

von

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Meine Umstände

Ich kam nach meinem Job nach Hause um wenigstens noch was zu essen. Danach werde ich zu meinem Zweitjob in der Produktion bei Naftohas aufbrechen. Ich trat ein und meine Frau Yulia trat mir ängstlich entgegen. "Sie waren schon wieder da und haben uns bedroht. Unsere Kleine hatte Angst." Tränen waren in ihren Augen. Ich versuchte sie zu beruhigen. "Es wird alles gut, ich habe ja noch eine Arbeit angenommen. Gemeinsam schaffen wir das schon." Sie stieß mich weg. "Wie denn? Wenn wir beide hier mit aufgeschnittener Kehle liegen?" Sie ließ mich stehen und verschwand im Kinderzimmer. Ich seufzte, nahm mir etwas zu essen und setzte mich kurz hin. Das war mein Tag. Ich arbeitete jetzt fast 16 Stunden täglich um das viele Geld, was ich verloren habe, zu verdienen.

Damals begann es sehr harmlos. Ich fing an mit Freunden Karten zu spielen. Dabei setzte ich zunächst kleinere Beiträge. Wir trafen uns dann öfter auch mit anderen, wobei ich anfing mehr und mehr zu setzen. Es war wie ein Rausch und ich machte dabei leider auch Schulden bei zwielichtigen Typen. Irgendwann setzte mir meine Frau ein Ultimatum, dass ich aufhöre zu spielen oder sie mich mit unserer Tochter verlassen würde. Ich suchte mir Hilfe bei einer kirchlichen Einrichtung und schaffte es vom Spielen loszukommen, auch wenn ich nicht an Gott glaubte. Ich bin ein sehr rationeller Mensch. Leider mußte ich nun aber die Schulden abbezahlen und sie setzten mich sehr unter Druck. Meine Frau ist wirklich ein Engel. Sie stand immer zu mir, aber ich muß dennoch schnellstens das Geld aufbringen. Diese Typen schrecken vor nichts zurück. Ich hörte Yulia leise weinen, als ich mich wieder anzog und in Richtung Naftohas aufbrach.
 

"Hey, Alexej, na gehts gut?" begrüßte mich ein Freund, der mir geholfen hat, diesen Job zu bekommen."Naja, du weißt ja, das übliche." Er schlug mir freundschaftlich auf die Schulter. "Jaja, ich weiß, du hast Geldsorgen. Jeder von uns hat das wohl, sonst würden wir diesen Drecksjob nicht machen."

Wir sind angeheuerte Hilfsarbeiter, die zu einem Hungerslohn die Gerätschaften von Industriemüll reinigten. Dabei gab es nicht mal genug Schutzausrüstung für jeden. Nur was soll ich machen? Ich brauche wirklich jeden Hrywnja.

In der Pause verzogen wir uns nach draußen um eine zu rauchen. "Das ist echt der beschissenste Job, den ich je hatte." Ich seufzte tief. "Sag mal Alexej, hast du schonmal darüber nachgedacht in die Zone zu gehen? Ich hab da Kontakt zu einem Freund, der dort sehr schnell reich geworden ist. Ich würde ja selbst gehen, aber meine Familie ist da strikt gegen. Wenn du möchtest rufe ich ihn morgen mal an. Ich kann dir nicht sagen, ob sie grade jemanden brauchen. Du kannst ja ein wenig mit Waffen umgehen, hast ja eine Grundausbildung, wenn ich mich richtig erinnere."

Ja, die hatte ich allerdings. Damals wollte ich zum Militär, aber hab dann Yulia kennengelernt. Die wollte nicht, das ich soviel weg bin, weshalb ich mir eine andere Arbeit suchte und ich wollte unsere Tochter aufwachsen sehen.Die sagenumwobene Zone. Nach der zweiten Katastrophe in Tschernobyl sind dort Menschen und Tiere grotesk mutiert. Es war, als würde sich die Natur alles zurückerobern. Nur wahnsinnige oder verzweifelte gingen dort hin. Ich gehörte zur zweiten Kategorie. "Ja, ich hab davon gehört. Und ich wäre auch interessiert."

Das ist allemal besser als sich weiterhin unter Druck setzen zu lassen und um unser Leben zu fürchten. "Gut, dann rufe ich ihn morgen mal an und melde mich bei dir." Das würde sogar gut passen. Morgen war einer der wenigen Tage, an denen ich nur Rufbereitsschaft hatte. Meistens werd ich rausgerufen. So verging eine weitere Schicht. Als ich nach Hause kam schlief Yulia schon fest. Sie war im Kinderzimmer bei unserer Tochter eingeschlafen. Ich strich ihr sanft übers Gesicht, duschte und legte mich ins Schlafzimmer um sie nicht zu wecken.



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