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Final Masquerade

Finde deinen Platz in der Welt!
von

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Roads untraveled

Fünfzehn Jahre später
 

Überall waren Jugendliche in Schuluniformen, Umhängen oder Muggelkleidung. Sie alle verabschiedeten sich von ihren Familien und versuchten, ihre Koffer mit mehr oder weniger Erfolg in den Zug zu heben. Ein paar besonders Emotionale lagen ihren Müttern in den Armen und versprachen, dieses Jahr auch wirklich jede Woche einen Brief zu schreiben oder besser in Zaubereigeschichte aufzupassen.

Es war alles so anders. Trotz der Hektik und der großen Anzahl an Schülern schien nichts verloren zu gehen. Jeder fand seine Freunde und suchte sich mit ihnen ein Abteil. Nur wenige Erstklässler kannten noch niemanden und beobachteten wie sie das Geschehen. Ein bisschen fühlte es sich an, wie auf einem Jahrmarkt, an jeder Ecke gab es etwas Neues zu entdecken.
 

„Du solltest so langsam einsteigen, sonst wird es nachher schwer, ein Abteil zu finden“, sagte Remus Lupin, ihr Pate und Begleiter für den heutigen Tag. Ihre Tante hatte heute leider keine Zeit, da sie im Geschäft aushelfen musste, weshalb sie Remus gebeten hatte, Helena zum Gleis zu bringen und sie ein bisschen auf Hogwarts und seine Besonderheiten vorzubereiten.
 

„Komm, ich helfe dir dieses Monstrum von Koffer in ein Abteil zu tragen“, er legte sanft eine Hand auf ihren Rücken und versuchte mit der anderen ihr Gepäck anzuheben „oder du lässt ihn einfach neben dir her schweben. Himmel, was hast du denn alles eingepackt?!“, er lachte und ließ ihren Koffer wieder los. Mit einem Wink seines Zauberstabes hob er vom Boden ab und begann, ihnen zu folgen.
 

„Ich war etwas unsicher wegen dem Wetter und den Leuten hier. Nichts ist peinlich als schon am ersten Schultag unangemessen gekleidet zu sein!“, versuchte sie sich zu verteidigen, doch Remus hob nur eine Augenbraue und rollte mit den Augen.

„Die meiste Zeit wirst du eh in der Uniform durch die Schule laufen. Hogwarts ist eine Schule und kein Laufsteg!“
 

„Beauxbatons ist auch eine Schule!“
 

„Aber eine französische!“
 

„Wo liegt der Unterschied?!“
 

Wenn es um ihre ehemalige Schule ging, verstand Helena keinen Spaß. Ihr komplettes soziales Umfeld befand sich dort und sie hatte fest vor, es auch dort zu lassen. Natürlich wollte sie sich in Hogwarts einleben und auch Freunde finden, aber ihr engeres Umfeld sollte in Frankreich bleiben. Niemand konnte ihre Freunde ersetzen, das hatte sie ihnen vor den Ferien versprochen.
 

Sie waren am Zug angekommen und Helena ließ ihren Koffer durch die Tür gleiten. Dann drehte sie sich um und sah ihren Paten an.
 

„Also dann“, mit wehleidigen Augen breitete sie die Arme aus, „Ich werde mir dann jetzt wohl oder übel dein heißgeliebtes Hogwarts ansehen müssen.“
 

„Es wird dir bestimmt gefallen. Du musst dich eben erst an die neue Situation gewöhnen, aber ich verspreche dir, du wirst ganz schnell neue Freunde finden!“
 

„Spätestens dann, wenn du Harry Potter aufgetragen hast, sich um mich zu kümmern“, sprach sie trocken und umarmte Remus.

Sie wusste, dass er in engem Kontakt mit dem Auserwählten stand. Schon öfters hatte er versucht, ihn und Helena einander vorzustellen, doch bis jetzt war es nie dazu gekommen. Helena war sich auch gar nicht sicher, ob sie sich mit ihm verstehen würde. Sie war einfach in einer komplett anderen Welt aufgewachsen und hatte nie viel von dem Trubel um Harry Potter mitbekommen. Er war nur in der dritten Klasse kurz in Zaubereigeschichte erwähnt worden und nach dem Trimagischen Turnier hatten ein paar ihrer Freundinnen kurz für ihn geschwärmt, da er der arrogante Fleur ihre Grenzen aufgezeigt hatte.
 

„Ich wünsche dir ganz viel Spaß! Und melde dich, wenn du weißt, in welchem Haus du bist!“
 

Mit diesen Worten verabschiedete sich Remus und sie ging allein in den Gang, in dem sich die einzelnen Abteile befanden. Mit den unterschiedlichen Häusern dieser Schule hatte sich Helena noch nicht beschäftigt, wollte dies aber während der Fahrt nachholen. Sie wusste, dass sie direkt vom Bahngleis zum Schuldirektor gebracht werden sollte und wollte wenigstens die grundlegenden Dinge schon vorher in Erfahrung bringen.
 

Langsam ging sie den Gang entlang und blickte durch die kleinen Fenster in die Abteile. Die meisten waren gefüllt mit Schülern eines Hauses, was sie an den Schuluniformen erkannte, oder mit Schülern, die sich noch nicht umgezogen hatten. Doch kein einziges war leer. Ihr persönlicher Alptraum sollte also wahr werden: Sie musste mit Fremden in einem Abteil sitzen und sich die ganze Fahrt lang ihren Fragen stellen. Oder, noch schlimmer, sie würden gar nicht mit ihr reden und sie nur als „die Neue“ betrachten. Super.
 

Da es nun also egal war, wo sie sich hinsetzte, öffnete sie einfach wahllos die nächste Abteiltür und warf einen Blick hinein. Das Abteil war, wie die meisten anderen, schon von vier Personen besetzt. Zwei Mädchen in gelben Uniformen und zwei Jungen in blauen. Alle vier schauten erstaunt auf, als Helena eintrat. Vermutlich hatten sie gerade über den neuen Klatsch und Tratsch gesprochen und befürchteten, eines ihrer Lästeropfer hätte sie gerade erwischt.
 

„Hey, ist hier noch ein Platz frei?“, fragte Helena und zwang sich zu einem Lächeln. Die beiden Mädchen sahen sich kurz an und nickten dann, ohne auf ein Einverständnis der Jungs zu warten. Diese starten Helena immer noch an, als hätten sie noch nie zuvor ein derartiges Geschöpf gesehen.

Helena ließ sich an einem Platz direkt neben der Abteiltür nieder und befahl ihrem Koffer, sich ins Gepäckfach zu bewegen. Immer noch herrschte Schweigen. Zwar wurde Helena nicht mehr angestarrt, allerdings traute sich auch niemand, wieder ein Gespräch anzufangen.
 

Schließlich seufzte Helena und wendete sich der kleinen Gruppe zu. Mit einem Lächeln fragte sie: „Und, wer seid ihr so?“, und blickte gespielt interessiert in die Runde.
 

Natürlich wollte sie Kontakte knüpfen, aber nun konnte sie ihren ursprünglichen Plan, mehr über ihre zukünftige Schule zu erfahren, erstmal vergessen. Ihre einzige Chance war nun, durch ihre Mitschüler zumindest grobe Informationen zu erhalten. Aber vielleicht war dies ja auch der bessere Weg. Niemand wusste mehr über Hogwarts als die Leute, die dort lebten. Einen Versuch war es immerhin wert.
 

„Mein Name ist Megan Jones und das hier ist Susan Bones“, sagte das Mädchen am Fenster und zeigte auf ihre Freundin. Beide waren nicht besonders hübsch und eher vom Typ Mauerblümchen.

Megan hatte etwas schulterlange, blonde Haare, die sie mit einem Haarreifen zurückhielt. Ihre großen braunen Augen verliehen ihr etwas von einem scheuen Reh und auch ihre Figur war eher mager als weiblich. Ihre Freundin hingegen glich den Verlust an Weiblichkeit wieder aus. Susan hatte mausgraue Haare, die sie sich zu einem Pferdeschwanz geflochten hatte. Ihre Augen besaßen etwas gräuliches und blickten Helena neugierig entgegen.
 

Nun regte sich auch das männliche Geschlecht im Raum. Der Junge, der direkt neben Helena saß, reicht ihr die Hand und stellte sich als Anthony Goldstein vor. Sein Freund tat es ihm gleich. Sein Name war Michael Corner.
 

„Und dürften wir jetzt wissen mit wem wir es zu tun haben“, fragte Michael und grinste ihr entgegen.
 

„Ich heiße Helena. Helena Tonks.“
 

„Tonks? So wie Nymphadora Tonks? Die Aurorin die im Juni mit in der Mysteriumsabteilung gekämpft hat?“ Susan starrte sie entgeistert an. Helena war zwar bewusst gewesen, dass der Name ihrer Cousine einigen entfernt etwas sagen könnte, mit so viel Begeisterung hatte sie allerdings nicht gerechnet.
 

„Sie ist meine Cousine, ja.“
 

„Deine Cousine? Ist ja krass“, stieß Anthony aus und ließ sich ruckartig in seinen Sitz zurückfallen.
 

„Und was machst du hier?“, Michael schien nicht ganz so angetan von ihrer Verwandtschaft wie die anderen oder er konnte es zumindest sehr gut verstecken, „Ich meine, es ist nicht gerade üblich, dass Neue in den höheren Jahrgängen dazukommen.“
 

„Ich habe bis Sommer die Beauxbaton in Frankreich besucht, aber meiner Tante wurde die Entfernung zur Familie jetzt doch zu groß. Ihr wisst schon, wegen den Vorfällen in letzter Zeit.“
 

„Hm, also lebst du bei deiner Tante?“, fragte Megan vorsichtig. Helena war bewusst, dass sie gerade indirekt preisgegeben hatte, dass ihre Familie nicht ganz der gesellschaftlichen Norm entsprach und nickte nur. Sie sprach selten und ungerne über ihre Mutter. Die meisten Personen verstanden das und ließen sie damit in Ruhe. Doch Nachfragen gab es immer wieder und sie hatte gelernt damit umzugehen. Trotzdem hoffte sie inständig, dass ein kurzes Nicken schon genüge.
 

„Weißt du denn schon, in welches Haus du kommst?“ Anthony löste die Spannung, die sich gerade begonnen hatte aufzubauen mit dieser unbekümmerten Frage und verhinderte so eine tiefergehende Unterhaltung über die Art und Weise, wie Helena zur Waise geworden war.
 

„Nein. Und ehrlich gesagt, weiß ich auch nicht, wofür die einzelnen Häuser stehen.“ Helena lachte und strich ihre rabenschwarzen Haare wieder zurück hinter die Ohren.
 

„Du weißt nichts über die Häuser?“, Susan sah sie entsetzt an und beugte sich nach vorne, „Na das müssen wir sofort ändern. Wie kannst du nur nach Hogwarts fahren und nicht wissen, auf was du dich hier eigentlich einlässt.“ Gespielt beleidigt lehnte sie sich wieder zurück und schlug die Beine übereinander. Alle anderen im Abteil taten es ihr gleich und fingen an, Helena von oben bis unten zu mustern.
 

„Es gibt vier Häuser“, fing Susan an zu erläutern, „Gryffindor, Ravenclaw, Slytherin und Hufflepuff. Jedes dieser Häuser bevorzugt einen bestimmten Typ von Schüler, außer Hufflepuff, wir nehmen sie nämlich alle.“ Sie setzte sich noch ein bisschen grader hin und zeigte mit ihrer rechten Hand auf das Wappen an ihrer Brust. Bevor sie weitermachte, legte sie eine andächtige Pause ein und schaute zu Megan, die auch mit der Hand auf dem Wappen auf ihrem Platz saß.
 

„Gryffindor bevorzugt besonders mutige Leute.“
 

„Oder auch lebensmüde, je nach dem wie du es definierst“, war Anthony ein und zwinkerte ihr zu.
 

„Auf dem Wappen von Gryffindor ist ein Löwe zu sehen und die Hausfarben sind Rot und Gold. Berühmte Gryffindors sind unteranderem Harry Potter und jegliche Weasleys.

Ravenclaw wird durch die Farbe Blau repräsentiert. Es wird eigentlich gesagt, dass Ravenclaw Schüler besonders intelligent seien, aber wie du an den beiden Herren sehen kannst, bestätigen Ausnahmen die Regel“, mit einer ausladenden Handbewegung umrahmte sie Michael und Anthony, die ihr einen bitterbösen Blick zu warfen.
 

„Auf dem Wappen ist, wie könnte es anders sein, ein Adler zu sehen.“
 

„Kommen wir jetzt zu dem dunkelsten Haus Hogwarts“, übernahm Michael das Wort und lehnte sich nach vorne. Seine Augen schienen Helenas zu fokussieren. Um eine mystische und bedrohliche Stimmung hervorzurufen, senkte er die Stimme und sprach besonders langsam.
 

„Slytherin. Das Haus der Schlange. Angeblich sollen nur listige und clevere Zauberer und Hexen diesem Haus zugeteilt werden. Aber wenn du so die Geschichte betrachtest, kamen die meisten dunklen Zauberer aus diesem Haus. Der berühmteste von ihnen ist natürlich Du-weißt-schon-wer. Wenn du in dieses Haus möchtest, solltest du aber lieber gar kein oder nur sehr wenig Muggelblut in dir haben. Ihre Farben sind Grün und Silber.“
 

„Außerdem besteht eine strenge Konkurrenz zwischen Gryffindor und Slytherin. Mir fällt jetzt gerade keine einzige Freundschaft zwischen den beiden Häusern ein“, Susan schaute in die Runde und erhoffte sich Hilfe von den anderen, doch auch die schüttelten nur den Kopf.
 

„Wenn du keinen Ärger dieses Jahr haben willst, solltest du darauf erpicht sein, nicht nach Slytherin zu kommen.“



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