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Die Versuchung der Schicksalsbande

Sesshomaru X Kagome, Neuzeit
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So, endlich kann ich es hochladen nach so vielen Schwierigkeiten ; ;

Internet ging nicht ... und meine Datei lagert in der Cloud ... sie war unerreichbar,

sodass ich auch nicht weiterschreiben konnte, oder es überarbeiten konnte ;(

Und eben beim überarbeiten stürzte auch noch der Lappi ab... >.< hoffe es ist trotzdem annehmbar, auch wenn es kaum überarbeitet wurde ....

Viel Spaß beim Lesen :D ich versuche mich zu beeilen! Komplett anzeigen

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Picknick im Herbstlaub

 

Mein erstes richtiges Date mit Kagome. Zumindest hatte ich daran kurze Zeit geglaubt, bis sich Hoori mit Kagomes Mutter einfach eingeladen hatten. Was dachten die sich eigentlich? Ich wollte sie für mich und nicht mit anderen teilen. Verstanden die es denn nicht?

Ich regte mich innerlich auf, doch Kagome beruhigte mich. Sie hielt meine Hand. Leicht unruhig blickte ich zu ihr und sah ihr Lächeln. Vielleicht reagierte ich über? Was wollte sie mir nur sagen? Anscheinend war ich wirklich ein Anfänger in Sachen Dates, aber meine wahrscheinlich sogenannten Dates bisher, waren geplante gewesen, bei denen ich nie hatte mitreden dürfen. Warum glaubte ich nur, dass es sich genau so wieder abspielen würde, dass ich kein wirkliches Entscheidungsrecht hatte?

„Sesshomaru, ist schon gut. Dann haben wir ein Doppeldate.“

Ich schlug die Augen kurz zusammen und nickte, während ich eine Decke zusammenfaltete. Doppeldate. Hoori war gegen mich in indirekter Art und Weise. Ich konnte ihn da auch schon verstehen, er war wahrscheinlich alt genug um zu wissen, wer ich war und wie ich war. Bestimmt war er sich auch der Gefahr bewusst, dass ich dazu neigte, Dinge an mich zu reißen. Was hatte er wohl vor?

„Mach dir nicht so einen Kopf. Sesshomaru, genieß den Tag doch…“, murmelte Kagome neben mir und umarmte mich von hinten. Genervt verzog ich die Lippen ein klein wenig und strich über ihre Hände.

„Es stört mich.“

„Vielleicht ist das aber gut, nicht, dass wir wieder gleich Sex haben…“

„hättest du etwas dagegen?“, fragte ich neckisch und spürte sofort ein Kopfschütteln an meinem Rücken.

„Nein, aber ich will diesmal etwas Anderes. Es soll nicht wieder nur aus Sex bestehen. Ich will dich richtig kennen lernen. Deine Geheimnisse und alles, was du nie jemanden gesagt hast. Und wenn wir Sex haben, erfahre ich nichts, weil du mir dann damit wahrscheinlich ausweichst.“

„Kann sein.“, gab ich indirekt zu. Es gab einfach Dinge über die ich ungern sprach. Sie könnte mich dann hassen. Oder würde sie es verstehen? Nie habe ich mit jemanden über diese Jahre gesprochen, an denen ich ein anderer geworden war. Es hatte auch kaum einer gemerkt, wie ich mich verändert hatte. Nur eine Person hatte es bemerkt, wie diese Welt mich veränderte. Und jetzt? Sollte ich Kagome erzählen, was damals war? Es war schon erschreckend, was für Kleinigkeiten mich verändert hatten. Mich zu dem gemacht hatten, was ich heute war… und doch war es fraglich, ob ich je die Person sein könnte, die sie sich wünschte. Würde ich mich je von meinen Ketten befreien, die ich mir selbst angelegt hatte?

„Was ist los mit dir?“

„Nichts.“, hauchte ich. Ich drehte mich aus ihrer Umarmung und küsste sie kurz, doch sie seufzte nur.

„Rede mit mir doch einfach.“

„Nicht jetzt, gib mir Zeit. Verlang nicht von mir Todgeschwiegenes wieder ins Leben zu rufen. Es könnte dir nicht gefallen, was dann passiert.“

„Das wäre ja meine Entscheidung oder?“

„Schon. Wie war das aber mit Spaß haben? Ich hoffe du hast nicht gekocht.“, versuchte ich gekonnt abzulenken, was mir anscheinend wie immer gelang.

„DOCH!“, beschwerte sie sich und schmollte etwas. „Ich habe gekocht und es wird dir schmecken!“

„Solange ich es überlebe, kann ich dir das vielleicht mitteilen.“

„Mama hat aufgepasst, ich vergifte dich schon nicht.“, knurrte sie mich an und stapfte leicht angepisst aus dem Zimmer heraus. Sieg.

Ich entspannte mich etwas und sah ihr nach, wie sie leicht genervt die Tür zuschlug. Geheimnisse gefielen ihr nicht. Ich meine dadurch hatte Hoori seine erste Frau auch verloren, weil er zu neugierig gewesen war und ihre Wahrheit aufdeckte. Sie hatte ihn rausgeworfen. Zumindest war das die Legende von diesem Gott.

 

Nach einer halben Stunde ging es dann endlich los. Hoori fuhr uns. Es war ja schon sehr praktisch. Wir hatten einen Park ausgesucht, der nicht zu weit weg war. Wobei ich hatte nichts ausgesucht, ich war das Anhängsel. Etwas Erniedrigend, dass ich nicht mal gefragt wurde, aber ich kannte mich in Sachen Parks auch noch nicht wirklich aus. Naja, was sollte man machen?

Die Fahrt über schwiegen wir uns Großteils an, bis wir endlich nach einer viertel Stunde vor dem Park parkten. Wir teilten die Picknickkörbe gleichmäßig auf, wobei die eine Hälfte ich nahm und die andere Hoori, während Mutter und Tochter schon nach einem schönen Plätzchen Ausschau hielten. Sie schienen sehr glücklich. Glücklich sein. Was zeichnet es aus? Ich glaube jemand hatte es mir mal gesagt, aber wer? Mein Innerstes schrie leicht. Da war etwas was ich verdrängte, etwas, dass mich auf diesem Weg begleitete.

„Sesshomaru, ich gebe dir eine Chance, also nutze sie. Tu ihr nicht weh. Sie ist meine einzige Tochter und auch wenn ich sie nicht kannte bis vor kurzem, werde ich sie mit allem beschützen, was ich aufbieten kann.“

Hoori… Der hatte leicht Reden.

„Ich würde sie nie verletzen, im Gegensatz zu andere Männern. Des Weiteren ist es Kagomes Entscheidung, ob sie bei mir sein will.“, konterte ich und schielte zu den Frauen, die uns gar nicht beachteten.

„Natürlich. Doch ich will nicht, dass sie verletzt wird. Sie hat vorhin gesagt, ihr hättet eine echte Beziehung, siehst du das auch so?“

Oh… Was sollte das denn jetzt werden? Ein Verhör?

„Ja.“, verlautete ich nur und beschleunigte meinen Schritt, um mit den Frauen aufzuholen. Ich bin mir sicher, dass Hoori meine Aussage nicht reichte, aber das war mir egal. Sollte er sich doch beschweren. Mir egal.

„Sesshomaru, alles in Ordnung bei dir?“, fragte Kagome mich besorgt und legte eine Hand auf meine angespannten Muskeln. Ich hatte mich leicht verkrampft. Meine Beherrschung ließ in letzter Zeit zu wünschen übrig. Wahrscheinlich würde ich Hoori sogar unabsichtlich zerfetzen, wenn er mir weiter so gegen den Strich ging.

„Dein Vater.“, hüstelte ich und sah kurz zu ihm, wie er neben Kagomes Mutter zum stehen kam und sie grinsend unterhielt.

„Mach dir nichts draus. Mein Opa ist da wohl kaum besser, aber was soll man sagen? So ist das Leben und wir sollten drüberstehen, denn die haben es nicht viel besser gemacht als wir.“

Ich nickte leicht, während wir zu einem geeigneten Ort kamen. Die Frauen legten die Decken hin und wir stellten jeweils einen Korb auf eine Decke. Kagome und ich hatten eine blaue Decke, während die anderen beiden auf einer roten Decke Platz nahmen. Da waren wir jetzt. Und es schien mich an etwas zu erinnern. Was wohl? An einem so langen Leben war es manchmal echt schwer, sich an alle Einzelheiten zu erinnern, die nur einen kurzen Wimpernschlag ausmachten.

Kagome öffnete den Korb und stellte einiges hin. Es waren lauter Kleinigkeiten. Sushi, Reisbällchen und Fleischspieße. Fleischspieße… Ich nahm mir einen und kostete ihn. Er schmeckte mir. Fleischspieß…

„Schmeckt es dir? Gar nicht übel oder?“, fragte mich Kagome. Ich hörte ihr Lächeln schon und blickte auf, nur um mich leicht zu verschlucken. Kurz huste ich, bis es in der richtigen Luftröhre war.

„Alles gut?“

„Ja…“, krächzte ich leicht und blickte kurz zu den anderen, die mit sich beschäftigt waren. Ich blickte noch einmal zu Kagome. Alles wieder normal. Was war das gewesen? Eben war ihr Haar Länger gewesen und sie schien mir so zierlich, aber jetzt war sie wieder sie selbst. Was hatte ich da nur gesehen?

Kagome reichte mir einen Becher mit Wasser, den ich dankend trank. Das tat gut. Es erfrischte ungemein. Fleischspieße… Was war nur damit?

Ich versuchte es innerlich zu verdrängen, doch es verfolgte mich doch noch etwas, während wir zusammen aßen und sie immer wieder mich lächelnd mit ihren Speisen verführen wollte.

„Ich bin ein Fleischfresser…“, knurrte ich leicht, doch es war ihr egal und am Ende aß ich von allem etwas. Frauen. Immer drängten sie einem etwas auf. „Dich kann man von deinem Vorhaben nicht abhalten oder?“

„Nein, niemals!“, gab sie siegessicher bekannt und schnappte meine Hand. „Schon, weil du was verpassen könntest. Und das Essen schmeckt ja oder?“

„Ja, es schmeckt.“, verkündete ich so laut, dass sie es endlich akzeptierte. Kagome wollte wohl zeigen, dass sie doch keine Niete im Kochen war. Unglaublich, wie viel Mühe sie sich gab, während ich eigentlich nur hier saß und nichts tat. Es war ihr wirklich wichtig, aber wie stand es um mich? Ich konnte nicht behaupten, dass ich ihr überdrüssig wurde, sondern, dass sie mich immer mehr in ihre Fänge zog. Doch könnte sie je akzeptieren, was ich war?

„Das freut mich! Willst du dich etwas ausruhen?“

Ich sah sie überrascht an und legte den Kopf schief: „Wie meinen?“

„Du könntest deinen Kopf auf meinen Schoß legen und die Augen schließen… Die Natur genießen…“

Hoori hob eine Braue. Er wartete ab. Mist. Ich rückte etwas zu ihr, während sie sich ordentlicher hinkniete. Ich legte meinen Kopf auf ihren Schoß. Ich war mir gar nicht so sicher, ob ich gerade Ruhe wollte.

Ich blickte auf zu ihrem Gesicht. Sie lächelte überglücklich. „Schließ die Augen~“, flötete sie und ich folgte ihrer Anweisung. Gehörte das zu dem Wort ‚Vertrauen‘? Als meine Augen geschlossen waren, spürte ich ihre Hände, wie sie meine Schläfen leicht massierte. Gar nicht übel. Sichtlich entspannte ich mich und spürte, wie ich schläfrig wurde. Anscheinend ließ ich mich echt gehen, so oft wie ich hier schlief. Aber es tat mir im gewissen Maße auch gut.

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»Gut geschlafen?«

Ich riss die Augen erschrocken auf und starrte in ein anderes Gesicht. Kurz hielt ich die Luft an. Erst war das Gesicht leer, doch dann kamen die fehlenden Teile. Die Augen, die Lippen und die Nase. Das schwarze lange Haar umfing mich wie ein Schleier. Ich war starr und konnte mich nicht bewegen.

Sie grinste. Sie trug einen roten Kimono mit goldenen Mustern. Teuerste Stoffe…

»So still? Hast du Hunger?«

Was war das nur für ein Traum? Musste das genau jetzt sein?

Hunger? … die Fleischspieße. Stimmt ja, ich hatte schon einmal jemanden gesagt, dass ich Fleischfresser war und deswegen hatte sie mir nur Fleischspieße in den verschiedensten Arten präsentiert…

»Sesshomaru, ich will keine Selbstgespräche führen.«, sagte diese sanfte Stimme schmollend. »Warum bin ich sonst hier, wenn nicht zum Reden?«

»Was meinst du?«, fragte ich nur. Meine Stimme wollte kaum. Warum nur?

»Warum träumst du wohl von mir? Du willst doch reden.«

Ich setzte mich überrascht auf und erblickte eine kleine Lichtung mit wunderschönen Blumen. Ihren Lieblingsblumen. Unter uns lag ein Seidenlaken und dort lagen sie. Die Fleischspieße.

»Ich weiß doch, dass du nur das isst, auch wenn du heute ja schon Fortschritte gemacht hast.«

Ich blickte sie an. War es wirklich mal gewesen? Hatten wir gepicknickt?

»Ja. Lange ist es her. Nicht wahr?«

»Hörst du meine Gedanken?«

»Ach Sesshomaru. Ich bin ein Traum. Das weißt du, so klug bist du, um das unterscheiden zu können. Ich lebe doch schon lange nicht mehr.«

Ich schluckte. Meine Kehle fühlte sich trocken an.

»Was willst du?«

»Dich warnen.«

»Wovor?«, fragte ich energisch, während sie mich anlächelte mit ihren nussbraunen Augen. Wie ein Reh.

»Mach nicht wieder den Fehler. Weißt du noch, woran du wissen wirst, dass du überglücklich bist?«

»Stimmt, dass warst du auch. Daran, dass dieser Mensch es schafft, dass das Lächeln auch meine Lippen erreicht…«

»Genau. Und bitte, sei diesmal schneller. Menschen leben nicht ewig. Du hast sie jemanden weggenommen, vielleicht kommt dieser wieder und nimmt sie dir weg.«

»Ich lass niemals zu, dass er sie mir wegnimmt.«, knurrte ich und sah sie böse an, doch sie lächelte trotzdem.

»Sesshomaru, vieles wäre anders gewesen, wärst du nur einmal ehrlich zu dir selbst und zu mir gewesen. Sei ehrlich zu ihr. Sag, wer du wirklich bist. Lass sie auch den Rest sehen von dem, was du wirklich bist. Bring sie zu mir. Du bist oft ein Buch mit sieben Siegeln gewesen. So wortkarg, wie du mit deinen Gefühlen umgehst…«

Ich erschauderte. Die Wahrheit.

»Sie wird mich dafür hassen.«

»Das kannst du nicht wissen. Sie wird dich verstehen. Sie liebt dich. Sogar mehr als ich es je gekonnt hätte. Sie gibt alles für dich. Euch steht die Welt offen, nur du musst diese Tür öffnen. Reiß dich los von mir und von deiner Vergangenheit. Irgendwann endet die Zeit des Trauerns. Sieh nach vorne und genieß deine Zeit.«

»Anscheinend liegt das in der Familie.«

»Das wäre möglich. Ich wache über euch alle. Das ist wohl der Unterschied zur Unsterblichkeit. Ihr hängt an den Dingen mehr, als es ein Mensch kann, denn der Mensch weiß, das Leben ist kurz und er muss weiter gehen… Vielleicht hättest du mich nie retten dürfen.«

»Sag so etwas nicht. Sonst wäre ich heute wohl unerträglich.«

»Das stimmt, du eingebildeter Hund. Man musste dich erstmal erziehen.«

Ich verdrehte die Augen und spielte mit einem Fleischspieß. Irgendwie konnte ich sie kaum ansehen, aber das gefiel ihr nicht. Ich hörte den Stoff rascheln und dann war sie schon da und hob mein Gesicht an. Sie lächelte.

»Mir geht es gut, ich habe ein schönes Leben geführt. Man sollte aus seinen Fehlern lernen und sie nicht wieder begehen, so wie du es tust. Beschütze sie mit deinem Leben und gib sie nie wieder her. Sie gehört zu dir. Dein Mensch für dich alleine.«

Ich sah sie nur still an. Mein Mensch für mich. Sie begleitete mich auch jetzt noch. Fehlte nur noch, dass er auch noch auftauchte und mir was von Beziehungen erzählen wollte. Einerseits wollte ich erwachen, aber andererseits… wollte ich hier bleiben. Bei ihr….

»Sesshomaru!«, schimpfte sie und ließ ab von mir.

»Was?«

»Ich fühle mich ja geehrt, aber ich bin nicht die echte, nur ein Traumbild, also denk nicht daran. Genieß das Leben. Verstanden?«

»Ja.«, brummte ich und ließ von ihr ab.

»Alles wird gut, wenn du es willst. Bringst du mir Blumen an mein Grab? Vielleicht solltest du ihr diese Lichtung zeigen. Sei ehrlich zu dir selbst, du hast dich längst entschieden, was sie betrifft. Der Weg der Liebe ist schwer. Das war er immer und du kannst es besser machen.«

Ich biss mir auf die Unterlippe. »Ich bring dir Blumen und ich zeig es ihr… Manchmal vermisse ich deine Art. Du warst immer ehrlich zu mir. So ehrlich, dass ich irgendwann selbst nicht mehr unterscheiden konnte, wann ich ich war und wann du mein wahres ich aus mir raus kitzeltest…«

»Kagome ist auch so oder? Sie sieht hinter deine Maske. Bestimmt lernt sie auch bald die richtigen Saiten bei dir zu zupfen. Vielleicht hilft dir die ruhige Zeit. Damals war es auch noch ruhig. Erst als der Krieg begann… da wurde es anders. Lebe endlich und höre auf zu stehen. Geh endlich! Lauf! Und schau nicht nach hinten. Öffne dich. Arbeitet daran. Versprich es mir.«

»Ich verspreche es. Bist du jetzt glücklich?«

»Ich bin es immer. Und werde es immer sein. Denn ich hatte ein erfülltes Leben.«

Und dann verschwand sie langsam. Erschrocken riss ich die Augen auf.

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Ich musste die Augen öfters auf und zu schlagen, bis ich endlich wieder eine klare Sicht hatte.

„Kagome…“, murmelte ich leicht schlaftrunken und hob meine Hand an ihr Gesicht. Sacht streichelte ich darüber, nur um mich zu vergewissern, dass sie wirklich war. Der Traum hatte mich aufgewühlt in seiner bizarren Art und Weise. Warum träumte ich von ihr? Ich hatte mich nicht erinnert, dass ich mit ihr je Picknicken war… war ich es? Es war wirklich viel Zeit vergangen seither.

„Alles in Ordnung, Sesshomaru?“, fragte sie heiser und betrachtete mich besorgt. Was war mit ihr? Sie beugte sich herab und küsste meine Lippen. Es fühlte sich gut an und vertrieb die Sorgen in meinen Hinterkopf. Hoffentlich hatte sie nichts gesehen… Was war, wenn sie wirklich hinter meine Maske sehen konnte?

„Ja.“, flüsterte ich, nachdem sie meine Lippen nicht mehr mit ihren benetzte. Sie war dicht über mir und ihr Haar fiel wie ein Schleier um uns herum, der neugierige Blicke abhielt.

„Von wem hast du geträumt?“, fragte sie mich gerade heraus. Sollte ich schweigen? Eigentlich ja nicht, nach meinem Disput mit ihr. Sie hatte ja schon recht. Hätte ich ihr einfach die Wahrheit gesagt, wäre es vielleicht anders gekommen. Sie war oft sehr einsam gewesen…

„Jemanden, den ich vor langer Zeit kennen gelernt habe. Ich stell sie dir gerne mal vor.“

„Du sahst wirklich erschrocken aus, das habe ich bei dir noch nie gesehen…“

„Sie ist tot. Das kann daran liegen. Ich hatte nicht erwartet, von ihr zu träumen. Sagen wir es so. Sie kann so direkt wie du sein und hat mir den Kopf gewaschen, dass ich es mit dir nicht auch versauen sollte.“

Kagome riss die Augen auf. Kurz sah ich eine unendliche Traurigkeit in ihnen, doch es verschwand schnell wieder. „Bist du traurig, dass sie tot ist?“

Ich atmete tief ein. „Ja. Dabei habe ich sie wohl anfangs eher gehasst. Bzw. sie ging mir auf die Nerven. Aber manchmal passiert es, dass man sich zusammen rafft… Wenn es nicht anders geht. Dämonen haben schon ein Pflichtgefühl gegenüber anderen und das war bei ihr so, auch wenn ich sie damals dann gehasst hatte.“

„So wie ich es bin? Du hast mich auch mal gehasst…“

„Genau, so wie du. Du hast mich ja oft genug mit Pfeilen bedroht. Ich sollte froh sein, dass du so schlecht im Zielen warst.“

Sie lachte leise und blickte mich dann leicht böse an. „Ich war nicht schlecht… nur ungeschickt.“

Ich hob die Braue. Sie kapitulierte und seufzte leise: „Ja gut. Ich war nicht die beste, aber ich musste es mir auch selbst beibringen. Hast du die Frau damals gemocht? So wie mich?“

„Ja, ich glaube schon. Es war eher komplizierter Natur. Ich war in dieser Zeit wohl auf so ziemlich jeden sauer. Ich war wohl da der richtig üble Egomane. In der Zeit hätte ich von dir verlangt, dich vor mir in den Dreck zu legen, damit ich mir nicht die Füße dreckig mache.“

„Autsch. Klingt aber nicht so nett. Das dich da jemand mochte?“

„So kommt‘s. Nein, sie konnte hinter die Maske sehen und sie war eine Prinzessin, der man wohl auch kaum etwas sagen konnte.“

„Prinzessin?“, fragte sie und schien nachzudenken.

„Ja.“

„Kenn ich sie?“, fragte sie mich weiter aus. Langsam nervte es mich.

„Ja, indirekt.“

Sie sah sehr fragend aus.

„Ich zeig dir ihr Grab demnächst. Ich wollte sowieso einmal hin, dann erklär ich es dir. Aber denk bitte vorher nicht darüber nach. Ich muss dir wohl sehr viel dann erklären und das will ich nicht hier vor Hoori tun.“

„Männer und ihr Stolz.“

„Genau.“, brummte ich und zog sie noch einmal herab und küsste sie.

Ich würde versuchen ihre Vorschläge einzuhalten, doch es würde auch weh tun und irgendwie verspürte ich ein Ziehen in mir. Was wäre, wenn sie mich verabscheuen würde für meine Art? Oder würde sie mich bemitleiden, dass ich einst so ein Vollidiot gewesen war?

Ihre Lippen streiften meine noch einmal zart und besorgt, bis der Kuss schon viel zu früh endete. Ich sah ihr nach, wie sie sich aufsetzte und leicht rot ihr Haar nach hinten streifte. Langsam setzte ich mich auf und betrachtete sie von oben nach unten. Dieser kurze Rock… Manchmal konnte ich gar nicht verstehen, wie Inu Yasha so keusch werden konnte. Aber wahrscheinlich war das mein Glück. Als sie meine Blicke bemerkte, schob sie ihren kurzen Rock etwas runter und lächelte mich unschuldig an. Kagome.

Ein weiterer Blick ließ mich dann erkennen, dass wir alleine waren. Endlich.

„Wo sind sie?“

„Die sind spazieren gegangen. Möchtest du noch etwas essen?“, fragte sie mich liebevoll und deutete schon auf das Essen und nickte. Also konnten wir endlich unser Picknick genießen. Das war wenigstens etwas. Und ich würde nicht einschlafen! Nein. Keine weiteren Störungen. Ich wollte es zumindest etwas genießen. Solange wie es auch anhalten mochte. Diese Frau hatte Recht. Ich hatte mich entschieden, doch es umzusetzen war nicht so leicht. Oft hätte ich gerne die Maske runtergerissen, doch es hing zu viel dran, als dass es einfach ginge.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Lexischlumpf183
2016-09-09T21:23:14+00:00 09.09.2016 23:23
Schöööön, 😍😍 mach bitte schnell weiter, das Weihnachts und Silvester Special lassen ja darauf schließen, dass Sess es hinbekommen hat aber ich möchte soooo gerne wissen was noch so passiert und was mit inuyasha ist wäre auch interessant, so viel Infos die ich noch nicht weiß 😵 wie soll ich das bloß aushalten 😉 😃
Von:  Buffy12
2016-09-09T07:09:03+00:00 09.09.2016 09:09
Armer sess
Mach schnell weiter

Von:  lillifee
2016-09-09T01:04:34+00:00 09.09.2016 03:04
Lass uns nicht wieder so lange zappeln 😍😍😍


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