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Die Versuchung der Schicksalsbande

Sesshomaru X Kagome, Neuzeit
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Etwas spät, aber es kommt noch :) Ai... Kagome... >.< Ihre Gründe sind sehr interessant <.< Der Entführer wird zum Entführer! Aber warte... etwas ist an ihm aber anders... oh oh

(hoffentlich klappt es diesmal >.< musste heute morgen feststellen, dass das Kapitel nicht gespeichert wurde ; ;) Komplett anzeigen

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Der Doppelgänger

Langsam fragte ich mich, was Sesshomaru wusste, was ich nicht wusste. Er verhielt sich höchst merkwürdig. Na gut, ein Held sein, war noch nie so sein Ding gewesen, aber da war noch etwas Anderes und da konnte er mir nichts vormachen. Ich kannte meinen Liebsten.

Abends hatte ich ihn dann wiedergefunden und verzückt in unser Zimmer gebracht. Es gab am Boden grüne Tatami-Matten und Futons. Wie in der alten Zeit. Erfreut hatte ich mir einen Yutaka angezogen, wie auch er und hatte ihn in unser Bett gezogen für ein paar Kuscheleinheiten.

Man bemerkte noch, dass er Schmerzen hatte, aber er versuchte so gut es ging seinen Mann zu stehen. Mein starker Sesshomaru. Glücklich kuschelte ich mich an seine Brust, während er seine Hand auf meinen Rücken legte. „Kagome…“, hauchte er und küsste meine Stirn noch, bevor er die Decke über uns zog. „Schlaf gut.“

„Du auch.“, murmelte ich noch an seiner Brust, bevor ich verrückten Träumen erlag, die mir verschiedene Szenarien vorspielten, wie unser Leben weiter gehen könnte. Es waren gute und schlechte Träume, nur was war für uns wirklich der richtige Weg?

Als ich am Morgen dann wach wurde, musste ich trauriger Weise erkennen, dass sich Sesshomaru still und heimlich ankleidete und zur Tür schritt: „Wo gehst du hin?“

„Ein Shooting. Es wird nicht zu lange dauern. Schlaf ruhig weiter.“, verlautete er noch, bevor er aus der Tür verschwunden war. Als ob mir das gefiele… Ich wollte doch bei ihm sein und er? Grr… Aber ich war müde und so legte ich mich noch eine weitere Runde schlafen. Sollte er machen.

 

Später am Tag erwachte ich dann langsam. Die Vöglein weckten mich, wie auch die Sonne, die durch einen kleinen Spalt ins Zimmer schien. Ich gähnte ausgelassen und streckte mich wie eine Katze. Ob es der kleinen Katze wohl gut ging? Später müssten wir sie holen, sie hatte bestimmt Hunger… Oje.

Brrr~

Überrascht blickte ich zum Handy, das einige Meter entfernt war. Schlaftrunken, wie ich war, robbte ich langsam darauf zu und schnappte es mir. Ob das Sesshomaru war? Fragte ich mich, während ich das Display sanft mit meinen Fingern weckte. Eine kurze Sms war dort. Sesshomaru~

In ihr stand, dass er mit mir essen wollte. Er hatte eine Adresse hinterlassen. Angeblich ein schönes Restaurant. Irgendwie freute es mich, dass wir mal wieder essen gehen würden und so zog ich mir einen weißen Pullover und eine blaue Jeanshose an. Unbedingt brauchte ich ein paar andere Kleider… Aber mein Mantel würde es ja verdecken und naja… Es war wenigstens warm.

Schnell verabschiedete ich mich dann von Kenshin, die wie ein begossener Pudel vor unserem Zimmer wartete. Er hatte erwartet, dass sein Training losginge, als ich ihm jedoch dies verneinen musste, war er wirklich niedergeschlagen. Sesshomaru… Ich seufzte innerlich und versprach ihm, dass sie zu einem späteren Zeitpunkt heute beginnen würden. Unglaublich, wie sehr sich einer darauf freuen konnte, von Sesshomaru unterrichtet, nein eher vermöbelt zu werden. Ich kannte Sesshomaru, er könnte nie einen geduldigen Lehrer abgeben. Spätestens heute Abend leckte Kenshin sich seine Wunden und jaulte über die Unfairness seines Lehrmeisters, dem es bestimmt nicht schnell genug ginge… Und dann sagte Sesshomaru mir, ich würde nicht nachdenken, aber er tat dies auch wohl nicht. Dummkopf. Aber aus den Schlamassel konnte er sich selbst rausnavigieren. Kagome würde ihm nicht helfen! NIE!

Leicht genervt strakste ich die Stufen hinunter. Kurz dachte ich an Mimi, aber schüttelte dann den Kopf. Sie hatte hier so viel Spaß, dass sie uns mit ihrer Anwesenheit kaum noch behelligte. So viele Kinder waren wie sie und hatten keine Vorurteile. Vielleicht sollte Lillith hier leben? Wobei ihr Stil Männer heim zu bringen könnte sich negativ auswirken… Ach was soll‘s! Warum zerbrach ich mir eigentlich ständig den Kopf über andere? Jetzt ging es in ein Restaurant. Ich wusste nicht was für eins, aber wenn Sesshomaru es auswählte, war es bestimmt köstlich. Die Freude ließ mich grinsen, während ich an den unzähligen Geschäften vorbei schlenderte. Darunter war ein Brautladen, der mir die Röte ins Gesicht trieb. Das wäre doch das perfekte Happy End für uns. Eine Hochzeit in Weiß. Leicht gaffend betrachtete ich die prächtigen Rüschen und Schleifen an den Kleidern. Würde mir eher was stehen, was glatt an mir lag oder doch lieber was aufgepushtes? Unsicher stellte ich mich hin und versuchte mein Spiegelbild bei dem jeweiligen Kleid zu sehen. Ein wirklich schweres Unterfangen, aber anprobieren wollte ich nicht. Ich war sowieso schwanger… ob ich danach wieder so schlank sein würde? Unsicher biss ich mir auf die Unterlippe, während ich noch kurz vor dem Laden rumhampelte und mitten in jemanden lief.

Arme umfingen meine Schulter, während Lippen mein Ohr berührten. Erschrocken sog ich die Luft ein. Wer? Ein Blick ins Schaufenster offenbarte es mir und ließ mich schlucken.

„Möchtest du so eins?“, fragte die tiefe Stimme recht sanft und seufzte. „Frauen wollen wohl immer das eine.“

Er ließ mich los und ich drehte mich geschwind um. Sesshomaru!

„Da bist du ja! Ich wollte nur schauen, ob mir so etwas überhaupt stehen könnte.“, kicherte ich verlegen und betrachtete ihn. Er trug ein schwarzes Hemd und eine schwarze Hose. Düster sag ich nur. Ich konnte es nicht wirklich leiden, wenn er so viel schwarz trug. Sein weiß Fetisch gefiel mir wirklich um einiges besser. Hm…

„Es steht dir nicht.“, meinte er dann, während er sich umdrehte und losmarschierte. Empört blies ich die Wangentaschen auf. Wieso war er so gemein? Oder war er nur ehrlich? Es gab viele Kleider… Er würde dafür sorgen, dass ich wenn das perfekte tragen würde. „Kommst du, Kagome-chan?“

Rot angelaufen folgte ich ihm. Kagome-chan war doch etwas Neues für mich, aber sonst schien er mir distanzierter als sonst. Lag es an seinen Verletzungen? Oder war das Shooting schlecht gelaufen? Geschwind holte ich auf und musste bemerken, dass er an den Hüften abgenommen hatte. Beim Gehen knickte der Stoff dort sehr tief ein. Ja er hatte ein paar Tage geschlafen, aber hatte das so schlimme Auswirkungen auf ihn? Ich meine… er aß doch sonst auch kaum etwas oder? „Freut mich, dass dein Haar nachgewachsen ist.“, beteuerte ich neben ihm, als ich sah, dass seine Mähne wohl etwa die gleiche Länge wiederhatte. Es gefiel ihm eher wenige, dass ich neben ihm ging und somit beschleunigte er wieder. Was war mit ihm denn bitte los? Erde an Sesshomaru, Held hin oder her, den Ego Trip musste er jetzt ehrlich nicht fahren!

„Hmpf.“, machte er nur und steuerte ein kleines Restaurant an. Glaubt man, dass er mir die Tür aufhielt? Natürlich nicht! Die Tür war mit schwarzen Mustern an den Ecken verziert. Es sah sehr schön aus und ich hätte es auch genossen, hätte ich nicht besagte Tür mitten ins Gesicht bekommen! Sein Ego brauchte eine Nadel! Schnell öffnete ich die Tür wieder, die mich mit einem Läuten in Empfang nahm. Mit großen Schritten holte ich auf und setzte mich dann an einen Tisch, den er gewählt hatte. Es gab hier nur kleine runde Tische und Stühle aus Metall. Das Metall war schwarz und hier waren auch diese Schnörkel. Es hatte etwas zwischen Edel und billig. Hoffentlich würde mir das Essen Auskunft geben. Meine Jacke hängte ich noch über den Stuhl, bevor ich mich setzte. Er hatte nicht mal den Stuhl gehalten und sich einfach hingesetzt und was war das schlimmste? Er flirtete mit der Bedienung, die nur ihm Aufmerksamkeit schenkte. Als ich dann saß und schon einen Kakao bestellen wollte, war sie wieder weg. Ich verzog die Lippen, während er der Frau hinterher sah mit ihrem viel zu kurzen Röckchen. Eindeutig billig Laden!

„Sesshomaru.“, hüstelte ich, doch er schien mich kaum zu beachten, bis ich ihm einen Tritt vors Schienbein verpasste. „Hallo?“

„Hm?“, machte er und fixierte mich wieder. Hatte er vergessen, dass ich da war? „Was sollte das mit der Bedienung? Hast du ihr auf den Hintern geschaut?“

„Darf ich das nicht? Bei dir gibt’s halt nicht solche Kurven.“, murmelte er und versuchte noch mal die Frau zu erhaschen. Sesshomaru????

„Was ist bei dir heute kaputt? Du warst noch nie ein Frauenheld. Ist das wegen der Heldengeschichte?“

„Held. Hm.“, machte er nur und sah zu, wie die Dame ihm seinen Kaffee brachte. Ich zupfte an ihr und bestellte dann auch. Dieses Café würde ich nicht mehr besuchen, nie wieder!

Dann kam auch schon der Kuchen, den wir noch bestellten. Es war eine eisige Stimmung, die mir überhaupt nicht gefiel. Sesshomaru, was war nur mit dir los? So kannte ich dich gar nicht. Bitte, sag doch, was mit dir los ist! „Sesshomaru, warum benimmst du dich so?“

„Es liegt an der derzeitigen Konstellation aus Geschehnissen. Wir haben keine Zweisamkeit mehr und deine Schwangerschaft trägt nicht gerade zur Verbesserung bei.“

Ich wurde rot, während er mich so überheblich ansah. Mir lief ein Schauer über den Rücken. Er hatte ja schon Recht. Wir hatten keine Zeit für uns, immer kam etwas dazwischen und im Tempel wurden wir nur beobachtet… „Kennst du ein Ort, wo wir etwas Ruhe hätten? Du hast ja Recht… Ich vermisse es irgendwie…“, lenkte ich dann ein. Alles war besser, als diese Laune weiter zu ertragen. Er benahm sich, als hätte er seine Tage…

Er grinste hämisch. Warum machte er mir nur solche Angst damit? Seine ganze Art war anders… So als wäre er ein ganz anderer Mensch. Er war mir so fremd. Sesshomaru. Wüsste ich nicht, dass du wie Sesshomaru aussähst und wüsstest du nicht meinen Namen und den Treffpunkt fürs Café hätte ich geglaubt du bist es nicht… oder kam das vom heutigen Shooting? Er hatte es bestimmt versaut und war darum deprimiert. Wenn er sauer war, hatte er schon immer die Nähe gesucht, oder?

„Natürlich, ich habe mich um alles gekümmert. Wollen wir hin?“, fragte er mit einem Gesichtsausdruck, der viel zu böse schien. Er war ja sonst auch nicht gut in Mimik und Gestik, aber das? Das sah schon aus, als würde er mich an der nächsten Straßenecke töten wollen. Mein Bauch rumorte, während mein Körper schrie, dass ich weglaufen sollte, aber es war doch mein Sesshomaru oder? Ich meine… Er hatte sein Handy oder? Ich klingelte es kurz an und er sah auf das Display. Das war es. „Hm?“

„Nur ein Test. Seit es letztens nicht mehr funktionierte, wollte ich auf Nummer sichergehen, falls wir uns wieder verlieren sollten.“, flötete ich ganz unschuldig. Er verzog nur die Lippen und da war es wieder, dieses bösartige Grinsen, was in mir die schlimmsten Vorahnungen hervorrief.

10 Minuten später gingen wir dann los. Er hatte bezahlt, was löblich war, bei seiner Laune. Bestimmt würde er nach ein wenig Sex wieder richtig ausgeglichen sein. Es war ja auch nicht einfach, all diese Informationen unter einen Hut zu bekommen. Geschickt navigierte er mich aus dem Café heraus in eine Seitengasse. „Abkürzung.“, sagte er und mehr nicht. Ich mochte diese Abkürzung keineswegs. Sie schien mir dreckig und düsterer, als alles andere. Es fühlte sich so an, als könnte hinter jeder Ecke jemand lauern.

„Ich will hier nicht lang… können wir den längeren Weg nehmen?“, bat ich ihn zart, doch als Antwort packte er nur mein Handgelenk und drückte so fest, dass es weh tat.

„Schlampe, ich habe gesagt, wir gehen hier lang und dann tun wir das auch! Widerworte schaden dir nur, verstanden?“, zischte er eiskalt. Seine goldenen Augen schienen mir so dunkel und starr, während er mich ansah, als würde er mich gleich töten.

„Sesshomaru!“, schimpfte ich und wollte mich losreißen, doch er hielt mich nur noch immer fester, bis ich vor Schmerz fast in die Knie ging.

„Bin ich nicht der Sesshomaru, den du erhofft hast? Das tut mir aber leid. Er wird nicht kommen und dich retten.“, meinte der Mann grinsend und kniete sich zu mir herab. „Keiner wird dir helfen, denn du bist unbedeutend!“

Er ließ meine Hand los und schubste mich in den Schnee. Bevor er jedoch seine nächste Aktion planen konnte, pinnte er urplötzlich an der nächsten Wand. Eine Hand presste sich um seinen Hals, während seine Beine frei baumelten. „Kagome, alles in Ordnung?“

Ich musste mir die Augen reiben. Zweimal Sesshomaru? Leicht überrascht blieb ich im Schnee sitzen und starrte die beiden an. Sesshomaru trug fast das gleiche, aber sein Haar war noch kurz. Also, war das mein Sesshomaru? „Sesshomaru? Aber das Handy…“

Sesshomaru seufzte und packte dem anderen in die Hosentasche und zog es hervor. „Sie haben es mir abgenommen mit der Erläuterung, sie würden dich anrufen, dass es länger dauern würde. Als wir dann aber fertig waren, fanden sie es angeblich nicht. Ich bin nicht dumm. Es schneit nicht und ich bin dem penetranten Gestank dieses Verschnitts gefolgt.“, hauchte er eiskalt und drückte fester. Der andere Sesshomaru umgriff mit seinen Händen seine Hand, während er nach Luft schnappte.

„Dann töte mich doch!“, japste er eiskalt, während er zu zittern begann. Sesshomaru hob ihn noch höher. Von dem Doppelgänger rutschte das Oberteil etwas hoch und ließ mich wundern, ob wir wirklich einen Mann vor uns hatten. Das war eine Frauen-Taille… Sesshomaru hatte Muskeln, ja…

„Liebend gerne!“, schnurrte Sesshomaru schon leicht, während seine Hand immer fester drückt. „Niemand tut meiner Frau etwas an!“

„Meine Leute werden aber Rache nehmen und alle Hanyous töten!“, flüsterte der Doppelgänger und grinste, während er japste. Pokerte er etwas?

Ich stand auf. Krieg wollte ich nun wirklich nicht. Und ich wollte mehr über diesen Mann oder diese Frau erfahren. Wieso gab es einen Doppelgänger, der mich entführen wollte und Sesshomaru kannte? Er hieß auch Sesshomaru. Da steckte mehr hinter und man sollte seinen Feind erstmal studieren. „Sesshomaru, hör auf. Wir nehmen ihn mit.“

Sesshomaru erstarrte, wie auch der Doppelgänger, dessen Luftröhre etwas mehr Spielraum bekam: „Nein!“, zischte der Doppelgänger und zerrte noch an der Hand, die sich keinen Deut bewegte.

„Wieso sollten wir? Ist es nicht zu gefährlich?“

„Sesshomaru. Er hat sich mit deinem Namen vorgestellt und kannte meinen. Das ist ein abgekartetes Spiel! Wir sollten unsere Informationsquelle nicht beseitigen, bevor wir sie nicht komplett ausgequetscht haben. Des Weiteren ist das nicht der Ort, wo man sich einer Leiche gut entledigen könnte. Entweder ist er nur ein Bauer, den du töten sollst, um ins Gefängnis zu kommen oder er ist ein Springer, und es war nicht geplant, dass du kommst, sondern sie wollten dich mit mir unter Druck zu setzen. Wir wissen es halt nicht und darum sollten wir ihn mitnehmen. Fudo kann bestimmt seine lächerliche Kraft unterdrücken und wenn? Dort könntest du ihn wohl eher umbringen und verscharren als hier.“

Sesshomaru nickte nur und ich wunderte mich, seit wann ich so eiskalt Taktiken ausspuckte und es sogar bejahte, dass er wen tötete? Ich schüttelte mich. Lag das am Kind? Ob Dämonen immer böse sein mussten?

„Gut.“

„NEIN!“, schrie der andere, den Sesshomaru abließ und dann den Mund zudrückte.

„Damit wir uns richtig verstehen, Sesshomaru. Oder wie du wirklich heißen magst. Entweder kommst du brav mit oder ich werde dich über die Schulter werfen und jeder wird sehen, wie schwach du bist und wie sehr du dich blamiert hast.“

Wundersamer Weise wirkte das. Dieser andere Sesshomaru hielt sofort die Klappe. Ich sah sogar ein Rotschimmer? Er nickte und Sesshomaru packte ihm am Handgelenk und rief uns ein Taxi, in das unser Gefangener richtig brav einstieg. Ich saß vorne, aber ein Blick im Rückspiegel ließ mich den niedergeschlagenen Kauz erkennen. Er überlegte bestimmt wild, wie er entkommen könnte, aber Sesshomaru war ein anderes Kaliber als er. Sesshomaru war wütend, wegen mir und ich konnte mir denken, wenn er eine Schar Dämonen schon mal auslöschte, dass er ihm mit Leichtigkeit das Handgelenk brach. Warum weiß ich nicht, aber ich hatte etwas Mitleid mit ihm. Sein Plan war in die Hose gegangen. Welcher es auch gewesen sein mag.

„Kagome, such Fudo. Mal sehen, was wir mit ihm machen können.“, hauchte Sesshomaru, als wir alle ausstiegen und Sesshomaru den Taxifahrer bezahlte, der die beiden für Zwillinge hielt.

Fudo kannte natürlich wirklich eine Taktik um unseren ungebetenen Gast zu zähmen. Er verpasste ihm ein Siegel am Handgelenk, welches dafür sorgte, dass er nicht auf seine dämonischen Kräfte zugreifen konnte. Es war ein schlimmes Gezeter, was der Sesshomaru in spe von sich gab, während Fudo ihn versiegelte. Ich glaubte immer noch daran, dass es eine Frau sein könnte. Trotzdem war ich mir nicht sicher. Der Hals sah auch noch sehr schlimm aus… Hm…

Sesshomaru und Kenshin fesselten danach noch den verrücktspielenden Kerl. Er konnte anscheinend das Gefühl gar nicht ab, dass er nicht mehr Kraft als ein normaler Mensch hatte. Fudo hatte ihm auch lieb verklickert, nur er könnte dieses Siegel von ihm nehmen, was ihn komplett aus dem Konzept brachte. Der Junge wünschte sich immer wieder lieber den Tod, als hier als Mensch zu verrotten.

Sesshomaru hatte danach das Gespräch mit Fudo gesucht, bestimmt um zu erfahren, wie das sein konnte. Der Kerl sah ihm wirklich viel zu ähnlich, als dass es ein einfacher Zufall sein konnte. Doch ich? Ich war viel mehr an unseren Gefangenen interessiert und folgte Kenshin, wie er ihn in ein freies Zimmer brachte und auf den Tatami-Boden presste. Knörend ließ er es mit sich machen und sah schmollend zur Seite, während Kenshin einen Verbandskasten hervorholte. Es erstaunte mich, dass Kenshin so gütig mit ihm umging, obwohl er ein Feind war. Kenshin war wirklich herzensgut.

„Lass das!“, fauchte dann aber der weißhaarige Mann und versuchte nach Kenshin zu schnappen, welcher sein Oberteil etwas mehr öffnen wollte. „Ich will das nicht, hör auf!“

Ich biss mir auf die Unterlippe. Ehrlich? Es klang nicht so, als wollte er keine Linderung, sondern er hätte Angst vor etwas. Verbarg er etwas? Ich seufzte. Langsam glaubte ich echt, es wäre eine Frau, die aber vorgab ein Mann zu sein… Hm… Es war ja ein Versuch wert…

„Kenshin, lass mich das machen, geh du erstmal raus. Ich kümmre mich darum.“

„Aber er wollte dich umbringen!“

„Das wissen wir doch nicht. Er fühlt sich schwach, also lass mich. Ich kann mich immer noch wehren. Zumindest bin ich ja eine Miko.“

Kenshin nickte vorsichtig. Er wusste, wenn mir was passierte, hätte er den Ärger, aber er tat es.

Als dann die Tür geschlossen war, ging ich zu diesem ‚Mann‘ und setzte mich hinter ihn. „Lass das!“

„Wieso? Tut es denn nicht weh?“, fragte ich vehement nach, während er nur rumdruckste und meinen Blicken ausweichen wollte.

„Argh…doch… Nein… ich…“

„Du bist eine Frau, habe ich Recht?“, fragte ich dann aus dem Bauchgefühl heraus. Er oder wohl viel mehr sie war auf einmal wie eingefroren und wagte es nicht, sich einen Zentimeter zu bewegen. Ich musste kein Dämon sein, um erkennen zu können, dass sie sich ertappt fühlte.

„Woher…“, keuchte sie und blickte verzweifelt zu mir. Ihre Augen geweitet vor Angst. Wieso hatte sie so große Angst, nur weil sie eine Frau war? „Bitte, sag es keinem, bitte!“, flehte sie schon und erweichte mich beinahe. Dieser Bösewicht hier, hatte Angst, als Frau ertappt zu werden? Was lief denn hier schon wieder? Ich meine Emanzipation gab es doch bestimmt auch bei Dämonen und sie war nur ein Doppelgänger oder war sie doch viel mehr?

„Versprochen.“, sagte ich Wahrheitsgetreu und lächelte sie an. „Lass mich erstmal deine Wunden behandeln. Er hat ja zum Glück nicht seine Giftklaue genommen.“ Ich robbte etwas um sie herum und öffnete ihre Bluse, während ihre Hände hinter ihren Rücken verbunden waren. Sie sah rot zur Seite, als ich den Verband freilegte. Sie band sich also ab. War ja klar, dass sie so eine enge Taille hatte. Sesshomaru hatte auch seinen weiblichen Touch, aber war durch und durch männlich gebaut.

„Warum machst du das?“, fragte sie verwirrt, während ich ihren Hals abtupfte und säuberte. Das Fauchen war verschwunden und hatte Verwunderung Platz gemacht. Wenigstens würde sie mir nichts tun, solange sie so verwirrt war, wenn überhaupt.

„Ich glaube… Es ist Gewohnheit. Meine engsten Freunde wollten mich wohl anfangs alle mal umbringen. Sesshomaru hatte es sogar fast geschafft, Inu Yasha wollte es auch und Shippo hatte versucht mich auszutricksen. Ein anderer Freund hatte mich entführt und Sango? Die ist auch auf uns losgegangen, wie auch ihr Bruder. Du siehst. Es ist normal.“

Ihr Blick entgleiste. „Und du lebst noch, wirklich?“

Ich kicherte. „Klar, siehst du. Schwanger und am Leben. Nein. Ich habe einfach gelernt, dass Menschen und Dämonen manchmal Gründe für ihre Taten haben. Ich rede lieber darüber, als mir gleich den Kopf einzuschlagen. Sesshomaru mag Fudo jetzt auch und der wollte ihn auch erst umbringen.“

Sie betrachtete mich. „Aber wieso machst du es bei mir? Warum glaubst du, ich könnte so sein, wie deine sogenannten Freunde?“

„Ganz einfach. Bauchgefühl. Bist du ein Nachfahre von Inu Yasha? Sesshomaru hatte damals ja wohl eher weniger Kinder.“, fragte ich fröhlich weiter, während sie sich auf die Unterlippe biss.

„Ja.“, murmelte sie, während ich ihr Haar zur Seite band, um einen Verband um ihren Hals zu legen. „Wieso?“

„Naja, Inu Yasha konnte seinen Bruder auch nie leiden. Sie haben sich immer gerauft und du bist sehr… hitzig. Während Sesshomaru sofort zur Tat schreitet, bellst du mehr. Inu Yasha war da meist durchschaubar. Das Sprichwort, bellende Hunde beißen nicht, stimmt meist. Sesshomaru ist der beiß typ. Wenn du da was falsches sagst, bist du einen Kopf kürzer, während Inu Yasha erst 1000 Warnungen ausspricht, bevor er was macht.“, verlautete ich und machte den Verband. Sie zuckte ein paar Mal, aber blieb still sitzen. Wenigstens etwas.

„Hum… aso…“

„Wer bist du wirklich?“

„Sesshomaru… So heiße ich.“, meinte sie und sah mich an, während ich mich vor sie gesetzt hatte, um ihr Oberteil wieder zu schließen. „Ich soll die Dämonen anführen.“, hauchte sie und ließ den Kopf leicht hängen, als ob ihr das gar nicht gefallen würde. Ich seufzte. Anscheinend war es nicht ihr Wunsch.

„Oh. Darum musst du also brav Mann spielen? Sesshomaru ist ja einer und du sollst ihn mimen? Wieso? Sesshomaru hat doch den Dämonen das Leben vermiest?“

Sie sah mich an und dann klärte sie mich über die andere Geschichte auf. Ich schluckte. Oh. Also war hier doch nicht alles Tutti Frutti, so wie ich es mir erhofft hatte. Darum war Sesshomaru auch bestimmt so grob geworden…

„Also, du bist dieser ‚Sesshomaru‘, weil du zufällig ihm ähnlich siehst. Und da noch keiner auf den Stand ist, dass er wieder da ist, wollen sie dich auf den ‚Tron‘ hieven und du sollst die Dämonen anführen. Aber du hast erfahren, dass Sesshomaru lebt und wolltest ihn benutzen?“

„So in der Art…“, murmelte sie und sah weg. „Er kann ruhig die Dämonen anführen. Anscheinend ist er sowieso weitaus stärker als ich…“

„Naja, du wolltest mir etwas tun. Rate mal, warum er etliche Dämonen niedergemäht hat? War alles wegen mir. Also, da solltest du aufpassen. Ich kann dich auch nicht jedes Mal beschützten. Sesshomaru wird keine Dämonen anführen, er will mit mir leben und das geht nicht, wenn er alle Hanyous auslöscht. Somit werden deine Entführungsversuche bei mir, dir noch das Leben kosten…“

Sie sah überrascht auf und ich griente: „beschützen? Wieso?“

„Ich glaube nicht, dass du von Grund auf böse bist.“, meinte ich noch, bevor ich aufstand. „Ruh dich erstmal aus. Hier bist du sicher. Eine Barriere hält neugierige Besucher ab. Es wird also keiner etwas davon erfahren, dass du entführt wurdest.“

Sie nickte noch, bevor ich das Zimmer verließ. Das war echt alles viel komplizierter, als vermutet… aber irgendwie würde man das schon regeln und was sie anging? Sie war da bestimmt in etwas reingerutscht. Nur weil sie aussah wie er, sollte sie Dämonen anführen? Das war wirklich viel Verantwortung und ihre Worte, dass er den Platz haben könnte, gab mir zu denken. Was würde mich wohl noch erwarten? Nein uns… Welchen Weg nahm Sesshomaru? Ich hoffte er entschied sich für die Liebe…

 

 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Wieder ein Kapitel zu Ende... ohje >.< Kagome... Wir müssen üben, was Freund und was Feind ist.... Tja, da haben wir noch einen Sesshomaru und nein, Kagome versucht nicht die andere Seite aus ^^ Next Kapitel: Neumond - Ein Mordanschlag? - Sesshomaru ein Soziopath? - Ein Herz für Hanyous? - Neumonde sind dunkel, genauso wie manche Geheimnisse, die nie einer erfahren sollte... - Kagome gibt nicht auf, was die Sozialisierung des weiblichen Sesshomarus angeht <.< nachher gehts weiter :) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Lexischlumpf183
2016-09-23T06:04:37+00:00 23.09.2016 08:04
Stark, dass liest sich vielversprechend 😀 hoffe auch das Sess sich für die Liebe entscheidet 😍 das nächste Kapi scheint ja sehr spannend zu werden, freu mich schon drauf 😁😁😁
Von:  Neko-chan04
2016-09-22T15:37:31+00:00 22.09.2016 17:37
Super Kapitel


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