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Kann man zwei Menschen lieben?

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Erstmal Werbung in eigener Sache
Ihr malt gerne? Ihr mögt das Paar Setsuna/ Usagi?
Dann habe ich einen Fanart Wettbewerb mit tollen Sachpreisen und jede menge Karotalern
http://animexx.onlinewelten.com/wettbewerbe/wettbewerb.php?id=46344&msg=created

Zweitens: Sorry es wird hoch dramatisch ;D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Tut mir leid, dass ich sooooo lange bebraucht habe >.< Noch ein Kapitel, dann ist die Geschichte fertig.
Auf meinem Rechner liegen fiele angefangene, aber ich lade sie erst hoch, wenn ich wirklich wirklich fertig bin. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Endlich, geschafft, ich hatte alles im Kopf, aber kam einfach nicht dazu, es auch nieder zu schreiben =)) Komplett anzeigen

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Überraschung für Haruka

Wie versprochen: Hier wird es mal nicht so einfach. Usagi muss sich entscheiden und Mamoru wird sie nicht kampflos aufgeben.

Ich hoffe es wird nicht zu dramatisch ;D und ihr fiebert alle mit. Viel Lesevergnügen. Silver
 

Überraschung für Haruka
 

Makoto schwankte mit einem vollen Karton Richtung Küche: "Wo soll ich ihn abstellen?"

"Stell alles auf die Arbeitsfläche!", erklärte Michiru. Seit einer Stunde dekorierte die junge Künstlerin das Wohnzimmer und betrachtete grade ihr Werk.

"Das sieht sehr gut aus!", lobte Rei die Dekoration und wandte sich dann Michiru zu: "Wobei können wir dir helfen?"

Michiru schaute sich um und deute auf das Buffet. "Ihr könntet die Decken auf die Tische legen und das Buffet dekorieren, das würde mir sehr helfen." Rei nickte und verschwandet Richtung Buffet. Ohne Aufforderung folgte Minako ihrer dunkelhaarigen Freundin.

"Ich fange mit dem Kochen an!", rief Makoto und packte dabei die Zutaten auf die Arbeitsfläche. Ami band sich eine Schürze um und lächelte die Köchin an: "Darf ich dir helfen?"

"Nichts lieber als das!", zwinkerte Makoto Ami zu. Usagi hatte ihre beiden Freundinnen beobachtet und war über die vertraute Zweisamkeit verwundert. Irritiert verfolgten die blauen Augen der Frau mit den zwei Zöpfen Ami und Makoto, wie sie fast zärtlich miteinander umgingen. Sie konnte sich nicht erinnern, das sie ihre Freundinnen jemals so vertraut miteinander gesehen hatte. Es erinnerte Usagi an den Umgang, den Haruka und Michiru miteinander teilten.

Kopfschüttelnd drehte sich Usagi um und schaute sich um. Sie wollte auch helfen. Es war Setsuna die ihre Aufmerksamkeit erregte. Diese baute eine Anlage auf. Mit drei großen Schritten war Usagi bei der Älteren und lehnte sich zu Setsuna herab, welche unter einem Tisch viele Kabel anschloss.

"Wow, Setsuna! Du bist ja ein richtiges Technikgenie.", lobte Usagi die Frau mit den dunkelgrünen Haaren.

Setsuna hingegen war so in ihre Arbeit vertieft, dass sie Usagi nicht bemerkt hatte. Überrascht schaute Setsuna auf und wollte aufstehen, dabei hatte sie den Tisch über sich vergessen. Mit Schwung knallte sie gegen die Tischplatte und sackte leicht zurück.

"Au, ach verdammt!", fluchte Setsuna und griff sich an die schmerzende Beule.

Usagi guckte Setsuna mit großen Augen an und fing dann an zu lachen. Überrascht blinzelte Setsuna die blonde Frau an und sprach: "Das findest du wohl sehr lustig!"

Kichernd nickte Usagi und sprach entschuldigend: "Sei nicht böse, Setsuna. Du bist immer so elegant, erwachsen und reif und jetzt bist du genauso...." Usagi konnte nicht weiter sprechen. Sie musste so heftig lachen, dass sie sich den Bauch hielt. Setsuna rieb sich immer noch verwirrt den Kopf. Aber dann musste auch die sie kurz lachen und sprach: "Du meinst, ich bin genauso ungeschickt wie du!"

"Ja!", lachte Usagi begeistert. Ein warmes Lächeln schlich sich auf das Gesicht der Älteren. Langsam beruhigte sich Usagi und lächelte Setsuna entschuldigend an: "Bitte verzeih!"

Kopf schüttelnd murmelte Setsuna: "Nein, schon gut. Ich glaube ihr habt ein ganz falsches Bild von mir. Ich bin nicht elegant."

Schweigend betrachtete Usagi Setsuna, die sich wieder den Kabeln zugewandt hatte. Azurblaue Augen beobachten Setsunas Hände, die geschickt die Kabel prüften und ordneten.

"Oh doch, du bist sogar sehr elegant und hübsch. Selbst wenn du dir den Kopf anstößt, siehst du dabei auch noch bezaubernd aus!"

Schweigend blickte Setsuna Usagi an. Eine Weile betrachtete Setsuna die junge Prinzessin, dann wandte sie sich wieder ab und sprach: "Magst du mir helfen, Usagi!"

"Sehr gerne!", freute sich Usagi und krabbelte unter den Tisch. Sie hatte sich neben ihrer Freundin sofort geborgen gefühlt. Fragend blickte sie über die vielen Kabel. "Was kann ich machen?", fragte sie dann.

"Du kannst mal schauen, ob du ein grünes Kabel siehst, das fehlt mir für den Versteckter.", antwortete Setsuna.

"Wessen Anlage ist das eigentlich? Die sieht richtig professionell aus!", fragte Usagi, während sie sich umsah.

"Sie gehört einer Bekannten von Haruka, sie ist DJ.", beantwortete Setsuna Usagis Frage. plötzlich zuckte Setsuna zusammen: "Usagi, was machst du!"

Ohne nachzudenken hatte Usagi ihre Hand unter Setsunas Bein geschoben. Verlegen schaute sie auf und lächelte entschuldigend: "Tut mir leid, ich habe nicht nachgedacht. Ich habe dein Kabel gefunden, du sitzt drauf."

Setsuna hob ihren Unterkörper etwas an, so dass Usagi das Kabel heraus ziehen konnte.

Es dauerte eine halbe Stunde, bis alles angeschlossen war. Als Setsuna das letzte Kabel gerichtet hatte, streckte sich die junge Frau und zog sich unter dem Tisch her.

Als sie auf den Beinen stand hielt sie Usagi ein Hand hin und sprach: "Danke, Usagi. Du hast mir sehr geholfen, sonst hätte ich wohl den halben Tag gebraucht!"

Usagi freute sich über das Lob und errötete. Es kam nie vor, dass sie jemand für etwas lobte, da sie sich immer ungeschickt anstellte. Dankbar nahm sie Setsunas Hand und ließ sich von der Älteren hochziehen. Als sie vor der Dunkelhaarigen stand, lächelte Usagi: "Danke, es hat mir Spaß gemacht, mit dir zu arbeiten."

Dabei blieb Usagis Blick an Setsunas Bluse hängen. Ein Knopf hatte sich gelöst und ganz automatisch griff die Frau mit den zwei Zöpfen nach vorne und knöpfte die Bluse wieder zu.

Setsuna rührte sich nicht und schaute überrascht auf Usagi hinab.

Erst in ihrem Tun bemerkte Usagi, dass sie in Setsunas Privatsphäre eingedrungen war. Verlegen ließ sie ihre Hände sinken und blickte mit rotem Kopf zur Seite. Usagi hatte sich in Setsunas Nähe so geborgen gefühlt, dass sie über ihr Tun nicht nachgedacht hatte. Es hatte sich so vertraut und richtig angefühlt.

Setsuna räusperte sich und fragte: "Magst du mit mir die Getränke rein tragen!"

"Gerne!", antwortete Usagi erleichtert und wandte sich ab.
 

Die beiden Freundinnen hatten in kurzer Zeit alle Getränke verräumt. In dem Augenblick, als Usagi fragen wollte, was sie jetzt tun könne, da rief sie Makoto, ob sie ihr die Tomatensauce bringen könnte.

"Natürlich!", wandte sich Usagi ab und holte die große Schüssel von der Anrichte.

Michiru kam um die Ecke und blieb überrascht vor Setsuna stehen. Tadelnd sah sie ihre beste Freundin an.

"Was ist?", fragte diese verwundert.

"Setsuna du bist noch nicht umgezogen und Haruka kommt in zwanzig Minuten!", seufzte Michiru. Irritiert blickte Setsuna an sich herab. Die Kriegerin der Zeit trug ihre weiße Bluse und eine blaue abgetragene Jeans.

"Ich sollte mich wohl etwas schicker machen.", scherzte sie melancholisch.

Michiru nickte und zwinkerte zur Antwort.

"Entschuldige mich!", sagte Setsuna noch, als sie sich abwandte und nach oben verschwand. Schnell entschied sich Setsuna für eine schwarze Stoffhose und eine bordeauxfarbende Bluse. Nachdenklich blickte sie auf ihre Uhr.

"Zeit zum Duschen sollte ich noch haben.", mit diesem Gedanken war die Dunkelhaarige im Bad verschwunden.

Unterdessen half Usagi tatkräftig Makoto in der Küche.

"Du kannst jetzt die Tomatensauce über die Nudeln kippen, aber...", wollte Makoto ihre Freundin warnen. Aber Usagi hatte in ihrem Übermut die Sauce schnell gedreht und so spritze die rote Sauce in alle Richtungen. Ami und Makoto sprangen erschrocken zurück. "Zum Glück haben wir Schürzen an. Oh, Usagi...", lachte Ami verlegen, als sie sich zu Usagi gedreht hatte.

Usagi war über und über mit Tomatenspritzern bekleckert.

"Was mach ich denn jetzt?", fragte Usagi verzweifelt, als sie an sich herabblickte. Makoto seufzte und sprach dann: "Lauf schnell ins Bad, bevor die Sauce eintrocknet. Ich glaube, das Bad ist oben." Usagi nickte und rannte ohne ein weiteres Wort die kleinen Treppen hinauf, in den ersten Stock des Hauses.

Setsuna hatte grade das heiße Wasser abgestellt und öffnete die Glastür der Dusche, als Usagi ohne Anklopfen ins Badezimmer gestürmt kam. Die Blicke beider Frauen trafen sich und Usagi erstarrte. Ganz unbewusst wanderten ihre blauen Augen an dem Körper ihrer Freundin hinab. Die blonde Frau wusste, dass sie ihren Augen abwenden musste, aber sie schaffte es nicht. Ihr innerstes war betäubt durch ein starkes Herzklopfen und durch Blut, das in ihren Ohren rauschte und ihr Gesicht zum glühen brachte.

Auch Setsuna war von der plötzlichen Situation überrascht. Nach einer kurzen Weile griff die sie an der bewegungslosen Usagi vorbei, welche sie mit geröteten Wangen anschaute, und nahm sich ein Handtuch. Räuspern band sich Setsuna das Handtuch um und fragte Usagi sanft: "Was ist passiert?"

Dabei deutete sie auf die vielen Tomatenflecken. Endlich fand Usagi in das Hier und Jetzt zurück. Sie löste ihren Augen von Setsuna und schaute an sich herab. Verlegen biss sich Usagi auf die Lippen: "Ich habe gekleckert und wollte versuchen es auszuwaschen. Gibt es noch ein Bad?"

Schweigend öffnete Setsuna eine Schublade und holte einen Waschlappen heraus. Als die Frau mit den dunkelgrünen Haaren das Wasser andrehte und den Waschlappen feucht machte, erklärte sie: "Nein, dass ist das Einzige. Aber Usagi, ich glaube, das geht nicht mehr raus!"

Bevor Usagi antworten konnte, hatte sich Setsuna zu der Jüngeren gewandt und fing an das Kleid, welches Usagi trug, liebevoll zu reinigen. Zerstreut beobachtete die Frau mit den zwei Zöpfen ihre Freundin, als diese erneut sprach: "Tut mir leid Usagi, das muss in die Reinigung."

Fragend schaute Usagi an sich herab und sah, dass die kleinen Spritzer, da wo Setsuna versucht hatte, sie zu entfernen, zartrosa schimmerten. Usagi hatte sich fest vorgenommen nicht zu weinen, aber in ihrer Stimme schwankten hörbar Tränen mit: "Ich vermassele auch immer alles!"

Plötzlich legte Setsuna eine Hand unter das Kinn der Jüngeren und hob ihren Kopf an. Usagi schaute auf und blickte in die tiefen dunklen Augen.

"Hey, das ist nicht schlimm.", hauchte Setsuna sanft und wischte mit dem warmen Wachlappen die Tomatensauce aus Usagis Gesicht. Dabei fing sie auch einige Tränen auf.

"Weine nicht! Dir steht alles gut, du könntest auch so gehen und niemand würde es bemerken. Aber ich mache dir einen Vorschlag. Du darfst in mein Zimmer gehen und dir etwas aus meinem Kleiderschrank aussuchen.", tröstete Setsuna ihre Freundin und ließ den Waschlappen sinken, dabei löste sie auch die Hand unter Usagis Kinn. Diese schaute Setsuna einen Augenblick mit großen azurblauen Augen an und sprang ihr dann in die Arme.

"Danke, Setsuna!", hauchte sie. Dabei hatte sie vergessen, dass Setsuna nicht mehr trug als ein Handtuch. Usagi spürte die warme weiche Haut ihrer Freundin und löste sich verlegen aus der Umarmung.

"Äh, wo ist dein Schlafzimmer!", fragte Usagi mit einem Krächzen und wandte ihren Blick erneut ab.

"Du gehst rechts raus und es ist das letzte Zimmer am Ende des Flures. Nimm dir was du möchtest.", antwortete Setsuna ruhig.

"Danke!", entgegnete Usagi. Verwirrt drehte sich die Jüngere um. Ihr Herz raste immer noch und es viel ihr schwer, sich von der Dunkelhaarigen zu trennen. Ganz automatisch hatten ihre Beine sie in den Flur getragen.

Nach wenigen Schritten war Usagi in Setsunas Zimmer. Kurz hielt sie inne und schaute sich in dem kleinen aber gemütlichen Zimmer um. Alles wurde in warmes Licht getaucht, als Usagi auf den Lichtschalter betätigte. Ihre azurblauen Augen wanderten über dunkle Holz. Ehe sie sich versah, stand Usagi vor einem alten Kerzenständer. Liebvoll strich sie über die alten Verziehrungen: "Was für ein schönes Zimmer...", dachte die Blonde und schaute sich fragend um. Endlich fand sie den gesuchten Kleiderschrank und öffnete ihn neugierig.

Usagi klappte der Mund auf. Zögernd hob sie eine Hand und strich über ein dunkles langes Kleid.

"Ich wusste nicht, was für schöne Kleider Setsuna besitzt.", hauchte sie zu sich selbst. Es dauerte einen Augenblick, aber dann hatte sich Usagi für ein enges schwarzes Kleid entschieden. Es war ganz schlicht und elegant. Eigentlich der genaue Gegensatz zu Usagis sonstigen Kleidungsstil, aber dieses Kleid gefiel ihr. Zögernd schaute sich Usagi noch einmal um, dann löste sie die Knöpfe ihres weißen Kleides und zog es aus. Vorsichtig legte sie das verschmutzte Kleid über einen Stuhl.

Das schwarze Kleid passte ihr wie eine zweite Haut. Ganz dezent nahm Usagi einen angenehmen Duft wahr. Die junge Frau schloss ihre Augen und spürte, wie sich ihr Herz beschleunigte. Jetzt wo sie alleine war, konnte Usagi endlich ihren Gedanken nachgehen.

Gedankenversunken betrachtete Usagi ihr Spiegelbild. Sie fühlte die Verwirrung in ihrem Herzen. Sie konnte fühlen wie ihr Herz stärker schlug und sie verspürte einen tiefes Verlangen für immer in diesem Zimmer zu bleiben.

Mit einem leisen Seufzen vergrub Usagi ihr Gesicht in ihren Händen: "Was ist los mit mir?", fragte sie sich leise.

Ein Klopfen riss Usagi aus ihren Gedanken.

"Usagi darf ich reinkommen?", hörte sie Setsunas dunkle Stimme.

"Natürlich!" antwortete Usagi und richtete sich auf.

Die Tür wurde geöffnet und Setsuna schob sich in ihr Zimmer. Lächelnd betrachtete sie Usagi und sprach melancholisch: "Du siehst atemberaubend aus!"

Mit roten Wangen betrachtete Usagi Setsuna und lächelte: "Du auch!"

Obwohl Setsuna eine Hose und eine Bluse trug, sah beides zusammen sehr elegant aus.

Setsuna antwortete nicht, sie ging an der zerstreuten Usagi vorbei und öffnete eine kleine Holzschachtel. Einen Moment lang kramte die Dunkelhaarige darin und redete dann endlich: "Ich habe noch eine Kette, die zu deinem Kleid passt!"

Mit diesen Worten stand sie plötzlich hinter Usagi und ließ eine Kette auf Usagis Dekolletee fallen. Usagi neigte ihren Kopf etwas nach vorne, um Setsuna die Möglichkeit zu geben, die Kette zu schließen. Dabei betrachtete sie den kleinen feinen Anhänger. Es war eine Lilie aus Bronze. Die Blätter und Blüten des Schmuckstückes waren ganz fein zu zierlichen Schnörkeln gearbeitet.

"Setsuna, die ist traumhaft schön!", seufzte Usagi begeistert und strich über die kleinen Blätter. Dankbar lehnte sich Usagi gegen Setsuna und schloss ihre Augen. Wieder klopfte ihr Herz schneller als normal und wieder verspürte Usagi den Wunsch, den Abend hier zu bleiben. Sie wollte mehr als das. Usagi verspürte das Bedürfnis sich umzudrehen, in die tiefen dunklen Augen zu schauen und die roten Lippen zu küssen.

Setsuna ließ die Nähe für einen Moment zu und sprach dann sanft: "Wir müssen runter. Haruka wird jeden Augenblick wieder kommen."

Usagi nickte und löste sich schweren Herzens von ihrer Freundin.

Nur einen Tanz

Nur für einen Tanz
 

"Ihr wisst bescheid, wenn sie nach Hause kommt...", begann Michiru erneut ihren Plan durchzusprechen und wurde von Minako unterbrochen: "Wir wissen es. Wir warten bis sie im Wohnzimmer ist, dann zählt Ami leise bis drei und wir rufen Überraschung!"

Die Mädchen kicherten, als sich Michiru entschuldigend zu ihnen umdrehte.

"Tut mir leid, ich will alles perfekt machen!", entschuldigte sich die Künstlerin.

"Mach dir keine Sorgen, es wird perfekt, du hast alles so gut durchdacht.", beschwichtigte sie Setsuna. Grade als Michiru sich an ihre grünhaarige Freundin wenden wollte, fiel Scheinwerferlicht durch die großen Fenster.

"Das ist kein Fehlalarm, sie ist es!", flüsterte Rei. Die Priesterin hatte die ganze Zeit am Fenster Wache gehalten. Nun sprang sie über das Sofa zu den anderen Frauen.

"Schnell versteckt euch!", hauchte Michiru aufgeregt. Wie bei der Probe mussten sich die Mädchen eng aneinander drücken, um hinter die Couch zu passen. Dabei hatte Usagi das erste Mal neben Minako gestanden. Diesmal stand sie neben Setsuna. Sie duckte sich unter der Dunkelhaarigen her und machte sich ganz klein. Zudem hockte Usagi auf ihren Zehenspitzen. Keiner sprach ein Wort. Draußen waren Schritte zu hören. Als Haruka den Schlüssel ins Schloss steckte, verlor Usagi das Gleichgewicht. Hilfe suchend versuchte sich die junge Frau zu halten.

Ihr Tun blieb von Setsuna nicht unbemerkt. Ohne ein Wort schlang Setsuna einen Arm um Usagi und zog sie fest an sich.

Die Frau mir den blonden Zöpfen spürte die ruckartige Stabilität und die plötzliche Nähe zu Setsuna. Dankbar legte Usagi einen Arm um sie. Als Usagi erleichtert einatmete nahm sie den angenehmen Duft von Setsuna war, den sie zuvor im Schlafzimmer wahrgenommen hatte. Der Duft war angenehm und beruhigend. Schneller als jemals zuvor raste das Herz in ihrer Brust. Usagi überwältig, welche Sicherheit Setsunas Umarmung ausstrahlte. Die junge Prinzessin hatte den Eindruck zu spüren, das Setsuna sie immer auffangen würde, sie immer beschützen würde und ihr immer Halt schenken würde.

Ganz automatisch kuschelte sich Usagi in die Umarmung ihrer Freundin. Es fühlte sich so vertraut an, als sei es schon immer so gewesen. Und es war genau das, wonach sie sich seit Stunden gesehnt hatte.

Überwältigt von den Gefühlen, die auf sie einströmten, bemerkte Usagi nicht, wie die Tür aufging, sie hörte auch nicht Amis Zählen. Als alle um sie herum aufsprangen, jubelten und Konfetti durch den Raum flog, vernahm sie Setsunas melancholische Stimme:

"Usagi, wenn du mich nicht los lässt, dann kann ich nicht aufstehen."

Setsuna sprach ganz sanft und ruhig. Usagi wurde bewusst, was sie in diesem Augeblick tat. Erneut schoss ihr eine starke Röte ins Gesicht und sie löste sich von der Älteren. Entschuldigend blickte sie auf und schaute in traurige dunkle Augen.

Setsuna schwieg, betrachtete Usagi eine Weile und stand dann ohne ein Wort auf. Usagi blieb regungslos sitzen. Sie war verwirrt. Ihr Herz schlug viel zu schnell und ihr Blut kochte. Plötzlich hielt ihr Setsuna eine Hand hin. Dankbar nahm Usagi Setsunas Hand und stand auf. Während die Dunkelhaarige sich zu Michiru stellte und Haruka zum Geburtstag gratulierte, stand Usagi immer noch wie betäubt da.

Es war Minakos kichernde Stimme, die sie aus ihren Gedanken riss: "Was ist mit dir? Du bist ja ganz rot. Du hast wohl noch nie gesehen, wie sich zwei Frauen küssen?"

Erst jetzt nahm Usagi Haruka und Michiru wahr, die in einen innigen Kuss versunken waren. Automatisch wanderten die großen blauen Augen zu Setsuna. Diese schaute genau in diesem Augenblick zu ihr herüber. Ihr Blicke blieben aneinander hängen und Usagi konnte spüren, wie auch der letzte Teil ihres Gesichtes errötete. Dann wandte sich Setsuna ab und ging zum Buffet. Verlegen drehte sich Usagi um und versuchte sich zu beruhigen, indem sie dem Gespräch ihrer Freundinnen zuhörte.
 

Niemand hatte den Vorfall zwischen den zwei Frauen bemerkt. Alle feierten ausgelassen, auch Setsuna war aufgeschlossener als sonst. Gedankenverloren beobachtete Usagi ihre sonst so melancholische Freundin, wie sie sich angeregt mit Ami unterhielt. Ami lachte und nickte im Gespräch. Setsuna hingegen lächelte ab und an melancholisch.

"Mir ist nie aufgefallen wie wunderschön Setsuna ist und wie gut sie duftete.", dachte Usagi, während ihr Blick die Konturen ihrer Gefährtin musterte. Plötzlich wandte sich Setsuna in ihre Richtung und erneut trafen azurblaue Augen auf granatrote Augen. Usagis Herz, welches eh schon schneller geschlagen hatte, beschleunigte sich und wieder schlich sich Röte auf ihre Wangen. Die blonde Frau wollte ihren Blick abwenden, aber es gelang ihr nicht. Ein tiefer innerer Drang wollte zu Setsuna gehen und ihre Nähe genießen.

"Was ist nur los mit mir?", dachte Usagi verwirrt. Setsuna wandte sich wieder Ami zu und Usagi sah mit einem enttäuschten Gefühl zu Boden.

"Wo ist eigentlich Mamoru?", hörte Usagi gedämpft eine bekannte Stimme.

"Usagi? Ich rede mit dir!", wurde die Stimme lauter und die junge Frau begriff, dass man ihr die Frage gestellt hatte. Verwirrt drehe sich die Usagi um und entdeckte grünblaue Augen.

"Haruka?", gurgelte es aus ihr heraus.

"Ja, so heiße ich! Usagi geht es dir nicht gut? Du bist ganz rot?", fragte Haruka nun besorgt und legte der blonden Frau eine Hand auf die Stirn. "Du glühst ja, bist du krank?", stellte die Sportlerin fest. Usagi zwinkerte und schaute verlegen zu Setsuna. Ganz automatisch hatte sie sich zu ihrer Freundin gewandt. Haruka verfolgte den Blick ihrer Prinzessin und stutze, dann schaute sie wieder Usagi an und ließ ihre Hand sinken. Zum zweiten Mal erhielt Haruka keine Antwort auf ihre gestellte Frage. Usagi stand abwesend vor ihr und fixierte mit einem verträumten Blick die Kriegerin der Zeit.

Haruka schmunzelte.

"Komm mal mit, du hast noch keinen Schluck getrunken. Ich möchte gerne mit meiner Prinzessin anstoßen.", forderte Haruka Usagi sanft und nahm ihre Hand. Dankbar ließ sich Usagi von Setsuna fort führen und fand sich vor dem Buffet wieder.

Haruka goss zwei Gläser Sekt ein und reichte Usagi eins.

"Auf dich, Haruka. Ich wünsche dir alles Liebe zum Geburtstag!", lächelte Usagi und erhob ihr Glas. "Danke Usagi. Das ist sehr lieb von dir."

Die beiden Frauen stießen miteinander an und tranken dann einen Schluck. Haruka beobachtete Usagi, wie sie einen sehr großen Schluck nahm.

Die Sportlerin verkniff sich ein Glucksen und wiederholte ihre erste Frage: "Wo ist Mamoru?"

"Er muss für eine Prüfung lernen und meinte, dass wir mal einen netten Frauenabend machen sollen. Ich soll es krachen lassen, hat er gesagt!", antwortete Usagi und schmunzelte.

Haruka hob eine Augenbraue und fragte: "Und gefällt es dir, ohne Mamoru?"

Unfreiwillig wanderten Usagis große Augen durch den Raum. Sie suchte die dunkelhaarige Schönheit, welche nicht mehr bei Ami war. Endlich fand sie Setsuna in der offenen Küche der Wohnung. Sie füllte einige Schüsseln auf und trug sie in Richtung Buffet. Diesmal gelang es Usagi rechtzeitig ihren Blick abzuwenden. Plötzlich schaute sie in skeptische grünblaue Augen, die auf eine Antwort warteten.

"Ähm... ja. Ja, es gefällt mir sehr. Ich habe gedacht, dass ich ihn die ganze Zeit vermisse, aber irgendwie..."

Als Usagi nicht weiter sprach, beendete Haruka ihren Satz: "... bist du abgelenkt!"

Usagi nickte und trank ihr Glas mit einem Schluck aus.

Haruka beobachtet Setsuna, welche neben ihnen das Buffet nachfüllte. Die Rennfahrerin war von sich selbst überrascht. Es hatte nur zwei Blicke gebraucht, damit die sandblonde Frau wusste, was in Usagi vorging. Setsuna hingegen war wie immer unergründlich in ihrer Bewegung und in ihrem Tun.

"Usagi magst du tanzen?", fragte Haruka.

Verwirrt schaute Usagi auf und war dankbar um die Ablenkung, denn auch die Prinzessin hatte Setsuna bemerkt und versuchte erneut ihre Herz zu beruhigen.

"Ja, sehr gerne!", antwortete Usagi. Plötzlich griff die Sportlerin Usagis Hand und rief in den Raum. "Mädels! Usagi und ich wollen gerne tanzen, schließt ihr euch an?"

Zuerst stutzten einige, dann aber erklangen viele Zustimmungen.

Michiru machte die Anlange lauter und ein ruhiges sanftes Lied erfüllte den Raum. Usagi wurde von Haruka in eine enge Umarmung gezogen. Wie bei Setsuna zuvor spürte Usagi jede Rundung der Sportlerin und sie nahm ebenfalls einen angenehmen Duft war. Aber all dies zeigte nicht die Wirkung, die Setsuna auf sie gehabt hatte. Ganz sanft wiegte sich Usagi in die federartigen Bewegungen.

"Du kannst gut führen!", lobte sie ihre Tanzpartnerin und lächelte sie an. Um sie herum begann Ami mit Makoto zu tanzen und es dauerte nicht lange, da folgten auch Rei und Minako auf die kleine Tanzfläche.

Haruka blickte unauffällig von Usagi durch den Raum. Sie fand die Dunkelhaarige, welche sie suchte. Die Kriegerin der Zeit hatte sich an den Kamin gelehnt. Diesmal waren die Gesichtszüge ihrer besten Freundin nicht unergründlich. Ganz deutlich konnte sie Sehnsucht in den dunkelroten Augen erkennen, welche Usagi beobachten.

Haruka wandte ihren Blick ab und schaute nachdenklich auf Usagi, welche den Tanz genoss.

Das Lied klang aus und ein schnelleres setzte ein. Die jungen Frauen tanzten ausgelassen. Usagi war von sich selbst überrascht, wie gut sie tanzen konnte, wenn man sie richtig führte.

Die Sportlerin drehte sie durch den Raum und führte Usagi unauffällig in die Nähe von Setsuna. Diese sah mittlerweile abwesend zum Fenster hinaus und bekam von dem Geschehen auf der Tanzfläche nichts mit.

Nach dem schnelleren Lied setzte wieder ein langsameres Lied ein. Plötzlich löste Haruka die Tanzhaltung und rief: "Setsuna würdest du für mich übernehmen? Ich würde gerne mit Michiru tanzen."

Setsuna drehte sich um und blickte von Haruka zu Usagi. Ganz souverän kam sie auf die Beiden zu und antwortete: "Natürlich!"

Haruka lächelte sie an, gab ihr Usagis Hand und verschwand zwischen den Anderen.

Schweigend stand Usagi vor Setsuna und blickte auf. So sehr es sich Usagi wünschte, sie konnte nicht unterdrücken, dass sie rot wurde.

Setsuna lächelte melancholisch und legte einen Arm um Usagi. Ganz langsam begannen die beiden Frauen zu tanzen.

Wie bei Haruka zuvor, musste die Frau mit den zwei Zöpfen nicht auf ihre Bewegungen achten. Setsuna schenkte ihr noch mehr Halt als die Rennfahrerin und drehte sich mit ihr fast automatisch zu Musik.

Usagi bemerkte nicht, wie ihre Augen von der dunkelhaarigen Schönheit gefesselt war. Erst Setsunas Stimme holte sie in die Wirklichkeit: "Ist alles in Ordnung?"

Usagi nickte Wortlos und schaute verlegen zur Seite. "Ja, es geht mir gut. Ich finde es sehr schön mit dir zu tanzen!", antwortete Usagi ehrlich.

Ganz instinktiv lehnte Usagi ihren Kopf an Setsunas Schulter und schloss ihre Augen. Setsuna stutzte und seufzte leise. Der Älteren waren Usagis Blicke den Abend über nicht entgangen. Mit aller Kraft und Vernunft hatte Setsuna ihnen stand gehalten.

Ihr Innerstes hatte gehofft, dass es nur eine Laune ihrer Prinzessin war. Aber jetzt kuschelte sich Usagi verträumt an sie und nahm damit die letzte Distanz zwischen ihnen. Setsuna zögerte noch kurz, dann löste sie die Tanzhaltung. Aber nur für einen Augenblick, um dann ihre Arme ganz um Usagi zu legen. Liebvoll zog sie Usagi an sich und drehte sich mit ihr durch den Raum. Während Setsuna ihren Kopf an das blonde Haar lehnte, flüsterte sie: "Nur für diesen einen Tanz, Usagi!"
 

Haruka tanzte nicht weit entfernt mit Michiru. Ganz genau beobachtete sie ihre Prinzessin und ihre beste Freundin. Plötzlich löste Setsuna die Tanzhaltung, aber was dann geschah überraschte die Sportlerin.

"Ich glaube, unsere Usagi hat sich in Setsuna verliebt.", flüsterte Haruka ihrer Tanzpartnerin ins Ohr. Michiru löste sich überrascht von Haruka und sprach: "Wie kommst du denn..."

Der Blick der türkisfarbenden blieb an Setsuna und Usagi hängen. Eng verschlungen tanzten beide Frauen miteinander. Nur ein Blinder hätte die Emotionen zwischen beiden nicht gesehen. Michiru klappte der Mund auf. "Was...?", wollte sie fragen, aber ihr fehlten die passenden Worte.

Haruka drehte sich mit Michiru und vergrößerte so den Abstand zu den anderen Mädchen, welche von Setsuna und Usagi nichts mitbekamen.

"Ich weiß genauso wenig wie du, aber es ist unübersehbar. Es macht mir Sorgen."
 

Usagi seufzte zufrieden, als Setsuna ihre Arme um sie legte. Für diesen einen Augenblick vergaß sie die Welt um sich herum. Die Musik vermischte sich mit dem betörenden Duft ihrer Gefährtin.

Plötzlich flüsterte Setsuna ihr leise ins Ohr: "Nur für diesen einen Tanz, Usagi!"

Das Herz der blonden Frau raste. Sie verstand genau, was Setsuna mit diesen Worten meinte.

Usagi legte ihre Arme um Setsunas Hüften und zog sich ganz nah an ihre Freundin heran.

Als sie hörte, wie Setsuna leise seufzte, wagte Usagi leise zu sprechen. Dabei drückte sie sich noch enger an Setsuna, weil sie nicht wollte, dass der Tanz endet.

"Ich wünschte der Tanz würde nie enden!"

Setsuna ließ die Nähe zu und strich vorsichtig mit einer Hand über Usagis Rücken. Ein angenehmer Duft von Vanille umhüllte die Kriegerin der Zeit. Die Nähe, der Duft und Usagis Stimme ließen ihren Schutzwall, den sie sich über tausende von Jahren erbaut hatte, für einen Augenblick fallen.

"Ich auch, Usagi. Ich wollte immer nur bei dir sein. Wenn ich könnte, würde ich hier und jetzt die Zeit anhalten.", hauchte Setsuna leise.

Usagi blickte auf und schaute in ein trauriges, aber schönes Gesicht. Setsunas Wangen waren genauso rot gefärbt wie die ihren. Erst jetzt bemerkte Usagi, wie wenig Abstand zwischen ihren Lippen herrschte. Die Musik klang langsam aus, als Usagi ihre Augen schloss.

Mit dem Ende der Musik setzte auch wieder Setsunas Vernunft ein.

Sie löste die Umarmung, hob ihre Hände, legte sie auf Usagis Wangen und lehnte sich vor.

Liebvoll küsste Setsuna Usagis Stirn und flüsterte: "Danke für diesen Tanz, ich werde ihn nie vergessen."

Dann wandte sich die Dunkelhaarige ab und ging Richtung Küche. Usagi verharrte bewegungslos auf der Tanzfläche.
 

Die meisten der Frauen waren in ihren Tanz vertieft gewesen, so dass das Geschehen unbemerkt blieb. Nur Rei hatte beobachtet, was auch Michiru und Haruka gesehen hatten. Schweigend beobachtete sie Usagi. In den lila farbenden Augen lag die gleiche Sorge wie in denen von Haruka und Michiru.

Wir halten zu dir

Wir halten zu dir
 

Michiru, Haruka und Setsuna winkten den fünf Frauen nach, bis die Gruppe von der Dunkelheit verschluckt wurde. Seufzend schloss Michiru die Tür und blickte durch das Wohnzimmer.

"Das wird wohl noch eine Weile dauern, bis wir ins Bett können. Dann..."

Setsuna unterbrach ihre Freundin: "Ihr Beide könnt schon hoch gehen, ich werde aufräumen."

"Das geht nicht. Wir helfen dir natürlich.", protestierte Michiru.

Die Dunkelhaarige schüttelte den Kopf. "Nein das ist mein Geburtstagsgeschenk für Haruka. Bitte genießt euren Abend. Ich bin gerne einen Moment für mich allein.", sie zwinkerte ihren Freundinnen melancholisch zu.

"Danke, Setsuna, das ist lieb von dir!", mischte sich nun Haruka in das Gespräch und nahm somit das Angebot ihrer Freundin an. Auch Michiru bedankte sich resignierend und gab es auf, ihre Hilfe anzubieten.

Die drei Frauen wünschten sich eine gute Nacht. Haruka nahm Michirus Hand und verschwand mit der Künstlerin im Flur. Als sie um die Ecke gebogen waren und aus der Sichtweite von Setsuna waren, blieb Haruka stehen. Sie wandte sich an Michiru und zeigte ihr mit einem Finger auf den Mund, dass sie schweigen sollte. Michiru suchte die Augen ihrer Freundin und schaute sie fragend an. Das Michiru sie ohne Worte verstehen konnte, war eine Eigenschaft, die Haruka an ihrer Partnerin so liebte.

Die Rennfahrerin hob ihre rechte Hand und legte sie auf ihr Herz, dann formte sie wortlos die Worte: "Ich habe so ein Gefühl!"

Mit diesen Worten zeigte sie Richtung Wohnzimmer. Michiru nickte besorgt und lehnte sich wartend an die Wand des dunklen Flures.
 

Setsuna seufzte leise. Die Frau mit den dunkelgrünen Haaren war dankbar endlich alleine zu sein. Gedankenverloren fing sie an die Flaschen vom Tisch zu räumen. Dabei war ihren Gedanken sofort bei dem Tanz mit ihrer Prinzessin. Ein kleiner Teil in Setsuna bereute ihre unüberlegte Handlung. So lange hatte sie es ausgehalten vernünftig zu sein. In jeder Sekunde, in der sie Usagi nah war, hatte sie ihr Herz zum schweigen gebracht und Distanz gewahrt. Der einsamen Kriegerin hatte es gereicht, ihren Engel zu beschützen und ihr Halt zu schenken, sie einfach lächeln zu sehen.

Während Setsuna die Teller zusammen räumte, fragte sie sich, was heute so anders gewesen war. Sie wusste die Antwort ganz genau. Es waren Usagis Augen gewesen.

In ihnen hatte sie die gleich Sehnsucht gesehen, die sie immer erfüllte, wenn ihre Prinzessin in ihrer Nähe war.

Setsuna wollte in die Küche gehen, als ihr Blick an einem rosa Halstuch hängen blieb. Sofort sah Setsuna ihren blonden Engel vor sich. Diese hatte das Halstuch den Tag über getragen, bevor sie ihr das Kleid geliehen hatte. Automatisch ging Setsuna zum Sofa und hob das Halstuch hoch.

Ein zarter Duft von Vanille umgab sie wieder und Setsuna vergrub ihr Gesicht in den weichen Stoff. Augenblicklich waren die Bilder des Tanzes wieder da. Setsuna erinnerte sich an die Nähe, an das starke Herzklopfen und an die azurblauen Augen, die sie sehnsuchtsvoll angeschaut hatten.

Jetzt spürte Setsuna keine Wärme, die kurzeitige Nähe hatte im Herzen der Kriegerin eine noch größere Leere hinterlassen.

Langsam ließ sich die Frau mit den dunklen Haaren zu Boden sinken. Verzweifelt versuchte Setsuna gegen die Tränen anzukämpfen. Sie versuchte es genauso erfolglos, wie sie versucht hatte Usagis Blicken stand zu halten. Den ganzen Abend lang hatte Setsuna ihr Bestes geben den blauen Augen mit Stärke zu begegnen, aber sie war eingebrochen und hatte ihre Seele preis geben.

Auch jetzt musste Setsuna sich eingestehen, dass sie keine Chance hatte, gegen die Tränen anzukämpfen. Schluchzend vergrub sie ihr Gesicht in das rosa Halstuch und weinte.

"Warum jetzt...", wimmerte die einsame Kriegerin, während sich ihr Körper verkrampfte. Sie versuchte nicht nur die Tränen zu unterdrücken, sondern auch ein Schluchzen, aber auch das sollte ihr nicht gelingen. Ihr Bauch verkrampfte sich schmerzhaft. Sie wollte den Schmerz fort schreien. Statt dessen schluchzte sie laut und hörte fremde gurgelnde Laute, die ihrem Hals entwichen.
 

Michirus Augen weiteten sich, als sie Setsunas Laute hörte. Haruka seufzte leise und nickte traurig Michiru zu. Diese verstand und löste sich, ohne zu zögern, von der kalten Flurwand. Mit schnellen schritten war sie im Wohnzimmer, dicht gefolgt von Haruka.

Vorsichtig schritt Michiru auf Setsuna zu und kniete sich neben ihre weinende Freundin.

Setsuna bemerkte die Anwesenheit ihrer Freundin und zuckte zusammen. Sie wollte aufstehen. Als sie sich aufstützte, versagten ihre Beine und sie fiel wieder weinend in ihre Sitzposition.

"Oh, Setsuna!", hauchte Michiru und zog Setsuna in eine Umarmung. Diese wollte sich im ersten Moment wehren, aber Michiru ließ ihre Freundin nicht los und schloss ihre Arme fest um Setsuna.

Als die Tränen und der Schmerz endgültig siegten, drückte sich Setsuna wie eine Ertrinkende an Michiru und weinte bitterlich.

Haruka setzte sich neben ihre beiden Freundinnen und betrachtete Setsuna traurig. Sie legte ihre Hand auf Setsunas Rücken und flüsterte leise:

"Setsuna, warum hast du uns nicht gesagt, wie es in deinem Herzen aussieht. Wir sind doch für dich da!"

Als Antwort schluchzte Setsuna noch lauter. Michiru vergrub ihren Kopf in das dunkle Haar und drückte Setsuna an sich. Auch Haruka lehnte sich vor und umarmte Setsuna von der anderen Seite. Ihre Freundin so zu sehen, schmerzte die Rennfahrerin und sie bereute, dass sie nicht eher verstanden hatte, was in Setsuna vorging.

Es verging eine lange Zeit. Die drei Frauen saßen auf dem Wohnzimmerboden und nur Setsunas Weinen erfüllte den Raum.

Letztendlich war es die Nähe und die Geborgenheit zwischen Haruka und Michiru, die dafür sorgte, dass sich Setsuna langsam beruhigte. Nach einer langen Weile sprach Setsuna leise: "Es tut mir leid!"

Haruka löste die Umarmung, so dass sich Setsuna in Michirus Armen drehen konnte. Diese löste die Umarmung nicht und hielt ihre dunkelhaarige Freundin weiterhin sicher im Arm.

Haruka kramte in ihrer Hosentasche und holte ein Taschentuch heraus. Liebvoll wischte sie Setsunas Tränen fort und schaute in gerötete dunkle Augen.

"Dir muss nichts leid tun, mir tut es leid, dass ich es nicht bemerkt habe.", lächelte Haruka.

Ein tiefer Atemzug löste den Knoten, den Setsuna die Luft zu rauben schien. Verlegen blickte sie auf ihre Hände und sprach:

"Ich habe es euch nicht gesagt, weil ich geglaubt habe, das es niemals ein Thema sein wird. Bisher hatte ich immer die Kontrolle und die Beherrschung über meine Gefühle. Ich habe mir einfach keine Gefühle in Usagis Gegenwart erlaubt. Aber heute...

Heute war alles anders. Ich könnte es mir eingebildet haben, aber Usagi hat meine Nähe gesucht. Ich konnte mich nicht mehr wehren, dass war falsch. Ich habe versagt, ich hätte es besser wissen müssen."

Haruka schüttelte den Kopf und legte das Taschentuch in Setsunas Hände.

"Du hast dich mehr beherrscht, als jeder andere in deiner Lage gekonnt hätte. Außerdem hast du es dir nicht eingebildet. Ich habe Usagi beobachtet. Mir ist nicht ganz klar warum, aber sie war hin und weg von dir. Sie hat kaum ihre Augen von dir lösen können und deine Nähe gesucht.", erläuterte die Sportlerin.

Setsunas Herz klopfte schneller. Mit geröteten Wangen schaute sie in Harukas Augen.

Zweifelnd biss sich die Dunkelhaarige auf die Lippen und hauchte dann: "Das macht es nicht besser. Es ist verboten..."

"Warum ist es verboten?", fragte Michiru sanft.

Setsuna drehte ihren Kopf ein Stück zu der jungen Künstlerin und blickte in die ozeanblauen Augen. Seufzend lehnte sie sich an Michirus Schulter "Usagi ist nicht nur vergeben, sie ist auch unsere Prinzessin. Ihre Zukunft ist vorherbestimmt. Sie wird einmal Königin Serenity sein.", sprach Setsuna resignierend.

"Wenn ihre Zukunft so vorherbestimmt ist, dann würde sie nicht das fühlen, was sie zu fühlen scheint. Setsuna, sie wollte dich küssen und das obwohl alle anderen im Raum waren. Wenn du und deine Vernunft nicht gewesen wärt, dann hätte sie jetzt etwas zu erklären!", antwortete Michiru mit gutmütiger Stimme aber bestimmten Ton.

Erneut beschleunigte sich Setsunas Herzschlag. Er wurde jedoch von einem schmerzenden Gefühl gedämpft. "Was mache ich denn jetzt? Das halte ich nicht aus. Ich konnte es ertragen, weil es eine unerwiderte Liebe war. Weil ich mir sicher war, das Usagi meine Gefühle nie erwidern wird, weil sie doch Mamoru liebt. Ich verstehe die Welt nicht mehr. So stark bin ich nicht, ich kann sie nicht immer von mir Schieben, wenn sie meine Nähe derart sucht, dass schaffe ich nicht. Sagt mir, was ich tun soll!", flehte Setsuna hilflos und vergrub ihren Kopf an Michirus Schulter.

Diese legte eine Hand auf das grüne Haar und blickte fragend zu Haruka.

Haruka nahm Setsunas Hände und streichelte sie liebvoll. Dann sprach sie:

"Ich brauch dich nicht zu fragen, wie sehr du Usagi liebst, das habe ich heute Abend verstanden. Das sehe ich jetzt und ich sage dir eins, ich will dich so nicht sehen! Ich will nicht sehen, wie du weinst und ich will nicht sehen, wie dich der Schmerz zerreist. Michiru und ich halten zu dir, egal was passiert, du bist unsere beste Freundin. Setsuna hör auf dein Herz."

Als Setsuna wieder leise anfing zu weinen, küsste Michiru sanft das dunkle Haar und drückte Setsuna an sich. Die Meereskriegerin fühlte genau wie Haruka und flüsterte:

"Ich weiß, das du ein Mensch bist, der auf seinen Verstand hört, aber vielleicht solltest du Usagi vertrauen, sie wird wissen was sie tut. Versuch nicht stark zu sein, wenn du daran zerbrichst."

Zwiespalt

Zwiespalt
 

Usagis Augen hingen nur an der dunkelhaarigen Schönheit, als sie zum Abschied winkte. Immer noch spürte sie die Geborgenheit und Wärme, die der Tanz in ihre Seele getragen hat. Reis Stimme holte sie aus ihrer Erinnerung in die kühle Sommernacht.

"Ich bringe dich nach Hause, Usagi", sprach sie sanft. Usagi wandte sich an Rei und die Mädchen: "Das ist lieb von dir, aber ich übernachte heute bei Mamoru. Er wollte mich gerne noch sehen."

"Dann begleite ich dich dahin, wenn es dir nichts ausmacht.", lächelte Rei.

"Nein natürlich nicht.", antwortete Usagi ruhig, aber ein ungutes Gefühl beschlich sie. Hatte ihre Freundin etwas bemerkt? Ihr war mittlerweile bewusst, dass ihr Verhalten beim Tanz mehr als auffällig gewesen war.

Nachdem sich die fünf Frauen an einer Kreuzung verabschiedet hatten, ging jeder seiner Wege. Rei betrachtete Usagi eine Weile im Augenwinkel und fragte dann: "Wie hat dir der Abend gefallen so ganz ohne deinen Prinzen."

Ein schmerzender Stich machte sich in Usagis Herzen bemerkbar und sie errötete, als sie antwortete: "Es hat mir gut gefallen. Die Party war sehr gelungen und dir?", fragte Usagi und konnte ihre Unruhe nur schwer verbergen. Rei schaute zum Himmel hinauf und verlangsamte etwas ihren Gang.

"Mir hat es auch sehr gut gefallen. Haruka und Michiru sind wirklich ein tolles Paar. Am besten hat mir das Tanzen gefallen und dir?", fragte die Priesterin und beobachtete Usagi genau.

Diese hatte sich dem langsameren Gang angepasst. Bei Reis Frage waren ihre Erinnerungen direkt wieder bei der dunkelhaarigen Schönheit gewesen. Starkes fast schmerzendes Herzklopfen erfüllte Usagis Brust. "Mhh... ja, das Tanzen war wundervoll.", seufzte Usagi abwesend. Als sie endlich in der Ferne Mamorus Apartmentblock entdeckte, schüttelte Usagi die Erinnerungen von sich und sie wandte sich lächelnd an Rei: "Ich bin fast da, du musst mich nicht mehr begleiten. Ich danke dir und wünsche dir eine gute Nacht."

Usagi hatte sich schon abgewandt, als Rei ihre Hand griff und sie sanft festhielt. "Usagi, warte bitte noch!", sagte Rei bestimmt. Fragend und ängstlich blickte die Blonde Rei an. Die Frau mit den dunkellila Haaren zögerte einen kleinen Moment und stellte sich dann vor Usagi.

"Usagi, ich verstehe dich nicht ganz. Du hast einen anständigen Freund den du liebst, oder? Ich glaube dir ist nicht ganz klar, was du Setsuna mit deinem Verhalten antust. Ich habe euch beide genau gesehen und ich konnte die Zuneigung für dich in Setsunas Augen fast greifen. Bitte schaffe klare Verhältnisse, wenn sie wirklich deine Freundin ist.", sprach Rei. Ihre Stimme war nicht verärgert, aber energisch.

Usagis azurblaue Augen hatten sich geweitet. Ihre schlimmste Befürchtung war eingetroffen. Reis Worte trafen sie hart und sie wandte ihren Kopf enttäuscht ab, als sie antworte:

"Wenn du Setsunas Zuneigung gesehen hast, dann hast du doch auch meine gesehen. Warum wirfst du mir vor, das ich Setsuna verletzten will."

Rei klappte der Mund auf und sie zog, ohne zu zögern, Usagi an sich: "Das habe ich so nicht gemeint..."

Dann löste sie die Umarmung und legte ihre Hände auf Usagis Wangen, so dass diese gezwungen war in die lila Augen zu sehen. Usagi hielt dem Blick stand.

"Usagi, du bist meine beste Freundin. Ich mache mir nur Sorgen. Bitte erkläre es mir, was ist heute Abend passiert? Egal was du mir sagst oder was du tust, ich halte zu dir! Ich will dir helfen.", flüsterte die junge Frau leise.

Usagi legte ihre Hände auf die von Rei und lächelte traurig: "Rei, ich danke dir. Glaub mir, ich weiß es selber nicht. Ich..."

Die blonde Frau zögerte, schaute prüfend in die lila Augen und sprach dann weiter: "Ich fühle mich sehr hingezogen zu Setsuna. Auch jetzt, wenn ich nur an sie denke, wenn ich nur ihren Namen aussprechen, führt es dazu, dass mein Herz vor Sehnsucht zerspringt. Ich möchte am liebsten auf der Stelle umdrehen und bei ihr bleiben. Rei, sag mir, kann man zwei Menschen lieben? Habe ich mich in Setsuna verliebt, obwohl ich mit Mamoru zusammen bin? Warum fühle ich diese starken Gefühle, wenn doch Mamoru meine Bestimmung sein soll?"

Während Usagi sprach, beobachtete die Frau mit den lila Haaren ihre Freundin genau. Sie kannte Usagi sehr gut und die Worte der jungen Frau vor ihr wurden von glasigen Augen und roten Wangen untermalt. Rei ließ ihre Hände sinken und führte Usagi zu einer kleinen Bank am Ende der Straße.

"Mir war nicht bewusst, dass es so ernst ist. Ich hatte gehofft, dass es wie bei Seiya damals ist, dass du die Zuneigung genießt, aber das dein Herz klar weiß was es will. Aber wenn ich dich so ansehe, wenn ich deine Worte höre, dann weißt du nicht mehr was du willst, richtig?", fragte Rei, während sie sich setzte und Usagi zu sich auf die Bank zog.

"Richtig, ich weiß gar nichts mehr. Ich weiß auch nicht, was ich Mamoru sagen soll.", antwortete Usagi beschämt.

"Nichts, es gibt auch Nichts, das du ihm sagen musst. Du und Setsuna habt getanzt, mehr nicht. Aber Usagi, du musst dich entschieden, wen du liebst und bei wem du sein möchtest. Das ist nur fair für Mamoru und Setsuna. Lass dir die Zeit, die du brauchst! Hör auf dein Herz! Aber du musst eine Wahl treffen.", ermahnte Rei ihre Freundin sanft.

Usagis Hand war zu der kleinen Kette um ihren Hals gewandert. Zärtlich strich sie über die Lilienblüten und nickte.

"Rei, kann ich dich mal etwas fragen?", fragte die Frau mit den zwei Zöpfen nach einiger Zeit. Die Priesterin schaute Usagi skeptisch an und nickte dann mit einem Lächeln: "Natürlich!"

"Warst du schon einmal in eine Frau verliebt?"

Rei schaute zum hellen Vollmond hinauf und Usagi konnte deutlich die Röte auf den Wangen ihrer Freundin erkennen.

Es dauerte eine Weile, bis Rei antwortete: "Wenn ich ehrlich bin, bin ich in eine Frau verliebt!"

Usagi stand der Mund offen. Ihre großen blauen Augen fixierten ihre Freundin.

"Schau mich nicht so entsetzt an!", neckte Rei sie. Verlegen schloss Usagi ihren Mund und murmelte: "Tut mir leid! Sagst du mir wer?"

Rei streckte ihre Hände nach vorne und verschränkte sie ineinander. Dann drehte sie sich wieder zu Usagi und blickte in die immer noch großen blauen Augen: "Sie hat wundervolles langes blondes Haar und die schönes blauen Augen der Welt. Kennst du jemanden, auf den die Beschreibung zutrifft?"

Mit gelassener Ruhe betrachtete Rei die immer roter werdende Usagi. Diese versuchte zu antworten, das konnte die Priesterin deutlich erkennen.

Überrascht blickte Usagi auf, als Rei plötzlich lachte.

"Entschuldige Usagi, ich konnte nicht widerstehen.", kicherte Rei und stupste Usagi an.

Verwirrt blinzelte Usagi ihre Freundin an und stotterte: "Jetzt verstehe ich gar nichts mehr."

"Das ist nichts neues!", lachte Rei und zwinkerte Usagi zu. Dann lehnte sich Rei an Usagis Schulter und flüsterte: "Minako!"

Endlich reagierte Usagis Verstand und sie atmete erleichterte aus. Liebvoll blickte sie auf die Frau mit den magentafarbenden Haaren und lehnte ihren Kopf an das dunkle Haar.

"Minako also....", sprach sie nach einer Weile.

"Ja...", antwortete Rei und Usagi entging nicht die Schwere in Reis Stimme.

"Du hast es ihr nicht gesagt?", fragte Usagi nach.

Rei schüttelte den Kopf und flüsterte nach einer Weile: "Nein, sie ist meine Freundin. Wenn sie nicht das Gleiche fühlt, dann verliere ich eine wertvolle Freundin."

Usagi dachte über Reis Worte nach und bemerkte dann mit sanfter Stimme: "Wenn du es ihr aber nicht sagst, dann kannst du niemals wissen, ob sie nicht das gleiche fühlt."

Ein Seufzen wich über die dunklen Lippen der Priesterin. Schweigend legte Usagi ihren Arm um ihre beste Freundin und blickte zum Mond hinauf.

"Niemand kann sagen, ob Mamoru wirklich deine Bestimmun ist. Niemand kann die sagen, wohin der Tag fließt oder wohin die Straße des Lebens führt, das kann nur die Zeit sagen.", flüsterte Rei.
 

Rei war noch lange bei Usagi geblieben und hatte sie anschließend bis zum Apartment ihres Freundes begleitet. Als sie sich von ihrer Freundin verabschiedete, beteuerte sie noch einmal, dass sie jeder Zeit für sie da war.

Nervös drehte Usagi den Schlüssel und betrat die Wohnung. Die junge Frau seufzte, als sie bemerkte, dass im Schlafzimmer noch Licht brannte. Eigentlich hatte Usagi gehofft, dass Mamoru schon schlief und sie ihren Gedanken nachgehen konnte.

"Da bist du ja.", wurde sie liebvoll begrüßt. Usagi lächelte Mamoru sanft an und war von sich selbst enttäuscht, dass sie nicht das gleiche Herzklopfen empfand, was sie den Abend über gespürt hatte. Der junge Mann bemerkte nichts von Usagis inneren Konflikt und sprach weiter: "Du siehst aber bezaubernd aus. Das Kleid kenne ich nicht, sehr elegant!" Bei diesen Worten zog er Usagi an sich und küsste sie zärtlich.

Usagi ließ die Zärtlichkeit zu und schloss ihre Augen. Während sie denn Kuss sanft erwiderte, fragte sich die Frau mit den zwei Zöpfen, wie es wohl gewesen wäre, hätte sie Setsuna geküsst. Erschocken über ihren eigenen Gedanken beendete sie den Kuss langsam und antwortete: "Das Kleid hat mir Setsuna geliehen, weil ich mich bekleckert habe."

Mamoru lachte und sprach: "Das passt zu dir. Aber wenn Setsuna noch mehr solcher schönen Kleider hat, dann solltest du dir öfters etwas von ihr leihen."

Usagi fehlten die Worte, sie löste sich aus der Umarmung und ging ins Bad. Mamoru schaute ihr nach und fragte: "Hat dir die Party gefallen?"

Während Usagi ihr Spiegelbild betrachtete antwortete sie: "Ja es war sehr schön, ich wäre gerne länger geblieben. Konntest du gut lernen?"

Mamoru begann zu erläutern, was er die letzten Stunden gelernt hatte und die junge Frau hörte nur noch mir einem halben Ohr zu. Als sie das Kleid ausgezogen hatte, schaute sich Usagi zögerlich um. Die Tür des Badezimmers war angelehnt und es gab keine Möglichkeit hinein zu blicken. Seufzend hob sie das Kleid an und vergrub ihre Gesicht darin. Mit einem tiefen Atemzug atmete Usagi den vertraute Duft nach Jade ein, der sie den ganzen Abend, seit dem sie das Kleid trug, umhüllte. Nur zögerlich und mir schwerem Herzen trennte sich Usagi von dem Duft und legte das Kleid bei Seite.

Nachdenklich blickte Usagi in den Spiegel und unterbrach Mamorus Ausführungen: "Ich werde noch kurz duschen!"

"Mach das!", antwortete die vertraute Stimme. Mit Herzklopfen öffnete Usagi die Duschkabine. Inständig hoffte sie, das eine warme Dusche ihre Gedanken sortieren würde. Aber kaum berührte das heiße Wasser ihre Haut, schloss Usagi ihre Augen. Mit einem leisen Seufzer musste sie resignierend feststellen, dass ihre Gedanken sofort bei Setsuna waren.

Vor ihrem geistigen Auge sah sie den schlanken braunen Körper ihre Freundin.

Zu gerne wollte sie in diesem Augenblick Setsunas Taille küssen und dabei langsam über die braune Haut Richtung Brust wandern.

Usagi erschrak, als sie bemerkte, das ihre Hand ganz automatisch an ihrem Körper hinab gesunken war. Ihre Haut prickelte verlangend und mit schweren Atemzügen ließ Usagi ihren Kopf gegen die kalten Kacheln sinken. Hitze die nicht vom Wasser kam durchfloss ihren Körper. Noch nie hatte ihre Haut vor Verlangen geschmerzt.

Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis Usagi sich aus der Dusche lösen konnte. Mit geröteten Wangen zog sie sich ihr Schlafzeug an.

Grade als sie die Kette lösen wollte, hielt Usagi inne. Mit einem Seufzen lies sie die Kette um ihren Hals. Für die junge Frau war es, als würde sie sonst den Abend von sich legen und sie wusste, dass sie das nicht wollte.

Mamoru lag schon im Bett, als Usagi aus dem Bad kam. Mit einem Gähnen legte sich Usagi in das große Bett und kuschelte sich in die warme Decke. Mamoru schlang seine Arme um die junge Frau und flüsterte: "So müde?"

"Ja, sehr!", log die Blonde und drehte sich auf die Seite. Mamoru akzeptierte ihre Antwort und schlief in wenigen Minuten ein. Usagi hingegen lag mit offenen Augen da. Vor ihren azurblauen Augen spielten sich wieder und wieder die Bilder des Abends ab. Mit starkem Herzklopfen dachte, sie wieder an Setsuna. Es überraschte Usagi, wie sehr der Abend ihre Gefühlswelt ins Chaos gestürzt hatte.

Die Eindrücke des Abends rauschten an ihr vorbei und erneut war sie bei dem Moment, als sie ins Badezimmer gestürmt kam.

Jeden Zentimeter des schönen Körpers ihrer Freundin hatte sie in ihr Herz geschlossen. Ein Seufzen entwichen den pfirsichrosa Lippen. Erschrocken blickte Usagi zu Mamoru, doch dieser schlief tief und fest.

Mit einem schlechten Gewissen betrachtete sie den Mann neben sich. Ihr Herz verkrampfte sich schmerzhaft. Sie versuchte sich an die Zärtlichkeiten des Mannes, den sie doch so liebte zu erinnern. Angst beschlich Usagis Herz, dass sie sich in eine Vorstellung verrannte. Vielleicht war es nur das Unbekannte, dass sie reizte, dass sie erkunden wollte. Aber das starke Herzklopfen, das Kribbeln im Bauch verriet Usagi, dass es mehr war als eine Fantasie.

In ihren Gedanken wollte sie mehr, als nur Zärtlichkeiten mit Setsuna verbringen. Sie wollte immer bei ihr sein, so wie sie es zu beginn des Abends gewesen war. Mit einem melancholischen Lächeln erinnerte sie sich an Setsuna, wie sie sich den Kopf gestoßen hatte. Krampfhaft versuchte Usagi das Herzklopfen zu verdrängen, das der Jadeduft und die granatroten Augen auslösten. Der Versuch schmerzte noch mehr, als der Gedanke den Mann neben ihr zu verletzten.

Als Usagi spürte, wie sich Tränen ihren Weg suchten, schlug sie ihre Hände vor den Mund und unterdrückte das Schluchzen.

Sie wollte niemanden verletzten, sie wollte nicht der Mensch sein, der eine Beziehung beendete. Sie konnte aber auch nicht die dunklen Augen und das dunkelgrüne Haar aus ihrem Herzen verdrängen.

"Wie soll ich eine Wahl treffen, wenn ich nie die Chance hatte mit Setsuna zu sprechen?", fragte Usagi sich in Gedanken und rollte sich weinend zusammen.

Mamoru bekam an diesem Abend nicht mit, wie sich seine blonde Freundin in den Schlaf weinte.

Sehnsucht

Sehnsucht
 

Obwohl mittlerweile eine Woche vergangen war, schmerzte Usagis Herz immer noch, wie in der ersten Nacht, wenn sie an Setsuna dachte.

Tiefe Sehnsucht und Angst hatten Usagis Gedanken an diesem Abend bis zum Morgengrauen begleitet. So sehr hatte Usagi gehofft, wenn sie nur etwas Zeit vergehen lassen würde, dann würde sich ihr Herz beruhigen und ihre Gedanken sortieren.

Aber das Verlangen, die dunkelhaarige Frau wieder zu sehen, ihre Stimme zu hören, überwiegte seit Tagen alles. Je mehr Zeit verging, desto mehr schien die tiefe Sehnsucht zu wachsen. Usagi viel es schwerer den je sich auf etwas zu konzentrieren. Häufig war sie abwesend und verlor sich in ihren Tagträumen.

Aber am meisten fürchtete sich Usagi vor ihren Gefühlen zu Mamoru. Noch nie hatte sie so sehr die Distanz zu ihm gesucht. Die junge Frau konnte die Nähe und Zuneigung des Mannes, den sie eigentlich liebte, nicht ertragen. Es schmerzte sie, wenn er sie verwirrt anschaute, weil sie jeglicher Zärtlichkeit auswich.

Gedankenverloren fixierten die azurblauen Augen die Zimmerdecke. Jeder Atemzug schmerzte in Usagis Brust und das Verlangen, Setsuna endlich zu sehen, war auf einem schmerzlichen Höhepunkt.

Seufzend drehte sich Usagi auf die Seite und ihr Blick blieb an dem schwarzen Kleid hängen.

"Geh zu ihr!", sprach die Stimme ihres Herzens.

Usagi wusste, sie würde es keinen Tag länger ertragen. Mit Herzklopfen schob sie sich vom Bett.

Für einen Besuch wollte sie Setsuna das Kleid und die schöne Kette mitbringen. Die Kette hatte sie seit jenem Abend nicht abgenommen. Schweren Herzens löste sie den Anhänger und verstaute ihn in einer kleinen Schachtel.

Als sie das Kleid und die Schachtel zusammen gelegt hatte, lächelte Usagi sanft. Die Aussicht Setsuna bald zu sehen, erfüllte sie mit Euphorie.
 

Nachdenklich strich Usagi über die Kleidung in ihrem Schrank. Intuitiv hatte sie sich dafür entschieden, dass es etwas Geschmackvolles sein sollte. Es dauerte eine Weile, bis sich die Blonde für ein Outfit entschieden hatte. Nachdem sich Usagi im Bad fertig gemacht hatte, schaute sie in den Spiegel.

Dezente Schminke, ein rosa kurzer Rock und eine weiße Bluse ließen sie viel erwachsener erscheinen als sonst. Hastig packte Usagi ihre Sachen zusammen und verließ das vertraute Elternhaus. Usagi wollte keine Sekunde mehr zögern und machte sich aufgewühlt Richtung Setsuna auf. Dabei genoss sie das starke Herzklopfen in ihrer Brust.
 

Michiru schnitt grade das letzte Brötchen auf, als sie sanft in eine Umarmung gezogen wurde. Fragend lehnte sich die Meereskriegerin in die Arme ihrer Freundin.

"Was ist mit Setsuna, kommt sie nicht?"

Haruka seufzte leise und küsste den Hals ihrer Freundin: "Sie sagt, sie habe keinen Hunger."

Michirus Blick wurde traurig und sie legte das letzte Brötchen in den Korb. "Arme Setsuna, ich weiß nicht, wo das Enden soll. Ich habe sie noch nie so zerbrechlich gesehen. Seit Tagen verkriecht sie sich und kommt nicht aus ihrem Zimmer.", seufzte Michiru leise.

Haruka nahm den Korb und trug ihn zum eingedeckten Tisch. Ihr Augen blieb an dem dritten Teller hängen und sie sprach: "Ich auch nicht. Du solltest sie sehen. Ich habe das Gefühl nur eine falsche Berührung und sie zerbricht. Ob sie..."

Aber Harukas Frage wurde von der Klingel unterbrochen. Die Sportlerin ging zur Tür und öffnete sie. Überrascht blickte sie in große blaue Augen: "Guten Morgen, Mondgesicht! Was verschafft uns die Ehre?"

Auch Michiru wandte sich neugierig um und stutzte, als sie Usagi sah.

"Guten Morgen, du siehst aber hübsch aus.", lächelte die Künstlerin, während Usagi das Haus betrat. Verlegen schaute Usagi auf das Kleid und die kleine Schachtel in ihrer Hand.

"Ich wollte Setsuna das Kleid und die Kette wieder bringen. Ist sie nicht da?", fragte die junge Frau und schaute sich suchen um, dabei konnte sie den enttäuschten Unterton nicht verbergen.

Haruka blickte kurz zu Michiru und dann wieder zu Usagi.

"Doch, sie ist da. Sie ist oben. Sie... sie fühlt sich nicht gut, vielleicht kannst du sie ja aufmuntern. Wir Beide haben es schon erfolglos versucht.", antwortete Haruka sanft.

Erschrocken sah Usagi auf und schaute ihre Freundinnen besorgt an: "Was hat sie?"

"Das soll sie dir lieber selber sagen, Usagi. Geh ruhig zu ihr. Ich glaube, sie wird sich freuen, dich zu sehen.", erläuterte nun Michiru.

Usagi zögerte nicht und lief ohne ein weiteres Wort die Treppen hinauf.
 

Wie an jenem Abend lief Usagi den schmalen Flur hinab. Als sie vor Setsunas Tür stand, klopfte Usagi zaghaft an.

"Ich möchte alleine sein, ich habe wirklich keinen Hunger!", antwortete Setsunas Stimme. Usagi erschrak vor der Traurigkeit, die in der dunklen Stimme mit schwankte. Vorsichtig öffnete die Blonde die Tür und sprach: "Setsuna, ich bin es Usagi. Darf ich rein kommen?"
 

Regungslos lag Setsuna auf ihrem Bett und beobachte das Schattenspiel auf der Zimmerdecke. Fast eine Woche war vergangen, seit dem sie ihre Seele ein Stück geöffnet hatte. Mit aller Kraft hatte sie Kriegerin der Zeit versucht ihren Schutzwall wieder zu errichten. Aber Setsuna musste sich eingestehen, dass Usagi mit nur einem Tanz ihr Schutzschild durchbrochen hatte. Bisher war die Liebe zu ihrer Prinzessin erhellend gewesen, sie war der Grund, warum sie seit Anbeginn der Zeit ihr Leben für Usagi gab.

Aber jetzt war alles anders. Der Gedanke an Usagi, an ihre Nähe und die gebliebene Leere schnitt schmerzhaft wie ein Messer in die Seele der einsamen Kriegerin. Schwer atmend drehte sich Setsuna auf die Seite. Wut auf sich selbst brannte in ihrem Bauch. Sie hasste sich in diesem Zustand, sie hasste es verletzbar zu sein. Aber egal wie sehr sich Setsuna bemühte, wie sehr sie die Erinnerungen des Abends von sich strich, sie holten sie immer wieder ein.

Kapitulierend musste sie sich eingestehen, dass sie wohl doch zu lange alleine gewesen war. Tausende von Jahre ohne Liebe konnten nicht spurlos an ihr vorbei ziehen. Ihr Seele schrie vor tief verlangender Sehnsucht. In dem Augenblick als Setsuna ihren Kopf in das duftende Betttuch drückte, klopfte es an.

Die Frau mit den dunkelgrünen Haaren hatte geglaubt, dass es Michiru war, die nun versuchen wollte sie zum Frühstücken zu bewegen.

Überrascht vernahm Setsuna die sanfte Stimme ihrer Prinzessin und setzte sich blitzartig auf.
 

"Usagi... entschuldige, ja komm rein.", antwortete Setsuna und stand vom Bett auf.

Unsicher betrat Usagi das Zimmer und schaute in die traurigen dunklen Augen ihrer Freundin. Ein tiefes Bedürfnis regte sich in Usagi, einfach los zu laufen und sich in die Arme der Dunkelhaarigen zu werfen. Aber Usagi Widerstand dem Verlangen. Stattdessen ging sie langsam auf Setsuna zu und lächelte.

"Ich wollte dir das Kleid und die schöne Kette wiedergeben und mich bedanken.", sprach Usagi, wobei es mehr ein Hauchen war. Usagi hatte das Gefühl auf Watte zu laufen, wenn sie in die dunklen Augen schaute.

Setsuna, die nicht in der Lage war zu sprechen, nahm Usagi das Kleid ab. Unsicher schaute diese ihrer Freundin nach. Nach kurzem zögern sprach Usagi: "Haruka und Michiru sagen, dass es dir nicht gut geht. Was hast du?"

Setsuna hängte das Kleid auf einen Bügel und verstaute es im Schrank. Mit einem melancholischen Lächeln drehte sie sich zu Usagi. Auch Setsuna kämpfte gegen das Bedürfnis an, ihren blonden Engel in eine enge Umarmung zu ziehen, um wieder das Gefühl zu fühlen, welches sie seit Tagen vermisste.

"Es ist nichts, Usagi. Ich habe einfach keinen Hunger.", log die sie und schaute zum Fenster hinaus.

Nachdenklich betrachtete Usagi das Profil ihrer Freundin. Zitternd trat die sie einen Schritt vor und hielt Setsuna die Schachtel hin, in die sie die Kette gelegt hatte.

"Danke das du mir das Kleid und die schöne Kette geliehen hast. Ich habe gut darauf aufgepasst.", flüsterte Usagi heisern. Die Nähe zu Setsuna nahm ihr jeden Mut.

Setsuna bemerkte die Unsicherheit ihrer Prinzessin und seufzte. Sie wünschte sich ihre fröhliche und unbesonnene Usagi zurück. Nach kurzem Zögern nahm Setsuna die kleine Schachtel. Die Dunkelhaarige öffnete sie und holte die Kette heraus.

"Dreh dich um!", forderte sie Usagi sanft auf. Diese schaute ihre Freundin verwirrt an, drehte sich dann aber um. Plötzlich spürte Usagi, wie an jenem Abend, den kleinen Anhänger auf ihrem Dekolletee. Mit Herzklopfen tastete Usagi nach dem Anhänger und fragte flüsternd: "Setsuna?"

Setsuna stand hinter Usagi und betrachtete den Hals ihrer Prinzessin. Ganz leise sprach sie: "Ich möchte dir die Kette schenken, sie steht dir viel besser als mir. Es soll mein Dankeschön für den unvergesslichen Tanz sein."

Jedes Wort, das sie an Usagi richtete schien sie innerlich zu verbrennen. Mit schmerzender Vernunft ignorierte Setsuna das tiefe Begehren, Usagis Hals zu küssen.

Usagis Herz raste, zaghaft ließ sie ihre Hand sinken und drehte sich um. Setsuna stand nur Zentimeter von ihr entfernt. Es war Usagi, die endlich ihrem Gefühl nachgab und sich in Setsunas Arme warf. Schweigend schmiegte sich die Frau mit den zwei Zöpfen in den wohlig vertrauten Duft. Setsunas Vernunft wollte Usagi von sich schieben, aber es gelang ihr nicht. Instinktiv hatte sie ihre Arme gehoben und legte sie nun um ihre Prinzessin. "Usagi..", hauchte Setsuna verzweifelt und zog das engelsgleiche Wesen an sich. Der sanfte Duft nach Vanille war Balsam für ihre Seele.

Beide Frauen versanken in der innigen Umarmung. Nach einer Ewigkeit löste Setsuna die Umarmung ein Stück und suchte nach den großen blauen Augen.

Als sie fand was sie suchte, fragte sie leise: "Was soll ich tun? Usagi, ich weiß nicht mehr was ich tun soll."

Usagi betrachtete die dunklen tiefen Augen und legte eine Hand auf Setsunas Wange.

"Du könntest mit mir frühstücken, würdest du das tun?", fragte Usagi und lächelte.

Setsuna zögerte und lächelte dann. "Für dich würde ich alles tun!", antwortete sie ehrlich.
 

Haruka lächelte, als Usagi mit Setsuna herab kam. Liebvoll stupste sie ihre Freundin an. "Ich wusste, dass du für Usagi runter kommst.", neckte die Sportlerin ihre Freundin.

Setsuna war dankbar für Harukas flapsigen Umgang, es gab ihr das Gefühl, dass alles normal war. Die letzten Tage des Schmerzes vielen von der Älteren ab und sie setzte sich mit Herzklopfen an den Frühstückstisch. Ohne Aufforderung saß Usagi neben ihr und lächelte sie verliebt an. Setsunas Stimme der Vernunft wurde von ihrem Herzen zum Schweigen gebracht, als sie das Lächeln erwiderte.

Die vier Frauen frühstückten ausgiebig miteinander. Haruka scherzte und Usagi lachte ausgelassen. Auch Setsuna fühlte sich wieder wohler und beobachtete ihren Sonnenschein.

Genauso liebte sie ihren Engel und so wollte sie die blonde Frau immer um sich haben.

Die unsichere und schüchterne Usagi irritierte Setsuna.

Seit Tagen fühlte Setsuna wieder Wärme durch ihren Körper strömen.

Als das Frühstück beendet war, erhob sich Usagi und sprach: "Leider bin ich mit den Anderen verabredet. Setsuna, kann ich dich vorher noch sprechen?"

Haruka räusperte sich und stand blitzartig auf. "Ich muss das Auto aus der Garage holen."

Mit einer ähnlich schlechten Ausrede war auch Michiru in Sekunden aus der Küche verschwunden.

Erstaunt und mit leicht geröteten Wangen schaute Setsuna ihren Freundinnen nach und wandte sich dann an Usagi.

"Was möchtest du denn?", fragte sie sanft. Usagi ging um den Tisch herum und blieb vor der Dunkelhaarigen stehen.

Das Blut rauschte durch ihren Körper als sie anfing zu sprechen: "Setsuna, ich..."

Nervös griff sie die Hand ihrer Freundin und versuchte erneut zu sprechen: "Ich... Du... Ich möchte... Setsuna, ich würde gerne mir dir ausgehen. Ich meine so richtig. Seit Tagen kann ich an nichts Anderes mehr denken, als an dich. Ich schlafe keine Nacht mehr durch, ich kann mich nicht mehr konzentrieren, weil ich mich so sehr nach dir sehne."

Setsuna atmete die Luft hörbar ein. Sie schaute auf Usagis Hand, die ihre hielt: "Usagi, ich würde mit niemand anderes ausgehen als mit dir, aber du bist mit Mamoru zusammen."

Plötzlich warf sich Usagi in Setsunas Arme und vergrub ihren Kopf in das duftende Haar. Ihre Stimme wurde von Tränen erstickt, als sie sprach: "Ich weiß, aber das verhindert nicht, dass ich genau hier sein will. Ich verstehe mich selbst nicht. Ich will Mamoru nicht verletzten, aber ich will auch bei dir sein. Bitte, gib mir die Zeit. Ich verstehe, wenn du das nicht möchtest, aber gib mir Zeit meine Gefühle für dich zu verstehen. Ich empfinde mehr als nur Freundschaft für dich Setsuna."

Setsuna legte ihren Kopf auf das blonde Haar. Heiße Tränen tropften ihre Wangen hinab. Setsuna spürte, das ihre Seele kurz davor war zu zerspringen. Ihre Vernunft befahl ihr, für ihr Wohl und das Usagis, die Intimität Hier und Jetzt zu beenden. Aber ihr Herz konnte Usagi nicht von sich schieben.

"Ich habe Angst, ich habe Angst, dass ich daran zerbreche. Usagi du hast keine Ahnung, wie sehr...", aber Setsuna schwieg, dann strich sie über Usagis Wange und hob deren Kopf an.

Liebvoll betrachtete sie Usagis Gesichtszüge. Für ihren Engel würde Setsuna sterben, also warum sollte sie nicht ihre Seele riskieren.

Eine lange Weile schwieg Setsuna und Usagi wartete zitternd ab. Endlich antwortete sie:

"Ja, ich gehe mit dir aus. Ich hole dich morgen Abend um 19 Uhr ab!"

Erleichtert lächelte Usagi und betrachtete liebvoll die dunkelroten Augen. Bevor Setsuna die Umarmung lösen konnte, stellte sich Usagi auf ihre Zehenspitzen und küsste Setsuna zärtlich auf den Mund.

Die Herzen beider Frauen schlugen im gleichen Takt, als Usagi den Kuss löste und flüsterte: "Hab keine Angst! Ich werde nicht zulassen, dass du daran zerbrichst. Ich fühle, dass alles gut wird. Bis morgen Abend, meine Setsuna!"

Schweigend und mit Herzklopfen schaute Setsuna ihrem blonden Engel nach, als diese durch die Eingangstür verschwand.

Erst als das blonde Haar verschwunden war, sprach endlich Setsunas Vernunft:

"Worauf lässt du dich da ein, Setsuna?"

Gespräch unter Freundinnen

Gespräch unter Freundinnen
 

Mit starkem Herzklopfen war Usagi zu Rei gelaufen. Die Morgenluft hatte nicht dafür gesorgt, dass sich ihre Wangen runter gekühlt hatten.

Freudig wurde die Mondprinzessin von ihren Beschützerinnen begrüßt. Minako umarmte sie herzlich und schaute sie dann prüfend an.

Usagi, die seit Tagen das Gefühl hatte, dass man in ihre Seele blicken konnte wie in ein gläsernes Schaufenster, räusperte sich und fragte: "Was schaust du?"

"Ich weiß nicht. Irgendwas ist anders an dir!", antwortete Minako und ließ ihre blauen Augen über Usagis Gesicht wandern. Diese lachte und drückte sich von Minako weg.

"Ich bin gerannt, das ist alles!", winkte Usagi ab und umarmte Ami.

Usagi war dankbar, dass Rei in dem Augenblick, als Minako weiter sprechen wollte, mit einem Tablett Tee und Keksen rein kam.

Die vertraute Atmosphäre um den kleinen Tisch herum, sorgte dafür, das sich Usagis Herz seit Tagen endlich einmal beruhigte. Sie lauschte interessiert den Gesprächen ihrer Freundinnen.

Auch Harukas Überraschungsparty wurde analysiert und Usagi stellte erleichtert fest, dass nur Rei die Begebenheit zwischen ihr und Setsuna wahrgenommen hatte.
 

Der Nachmittag war schon voran geschritten als, Makoto plötzlich eröffnete: "Wir müssen euch da etwas erzählen!"

"Wir?", fragte Minako vor allen anderen. Usagi viel sofort auf, das Amis Wangen feuerrot leuchteten. Zu keiner anderen Zeit hätte die sonst so schusselige und begriffsstutzige Blondine die Situation erfasst. Liebevoll griff Makoto nach Amis Hand und drückte sie an sich.

Reis Augen weiteten sich und zeitgleich mit Usagi sprang sie nach vorne und umarmte ihre Freundinnen.

"Ich freue mich für euch.", seufzte die angehende Priesterin und löste sich von Ami. Auch Usagi lächelte Makoto zu. Minako brauchte am längsten. Sie lächelte mit einem merkwürdig traurigen Lächeln den Beiden zu und fragte: "Seit wann?"

"Seit zwei Monaten. Wir wollten es euch längst gesagt haben, aber es ergab sich nicht die richtige Gelegenheit.", antwortete Ami und vergrub ihr Gesicht etwas in ihrem Halstuch.

Den restlichen Tag lang wurden die Beiden bis ins kleinste Detail ausgefragt. In einem ruhigen Augenblick stieß Minako Usagi an und zwinkerte: "Jetzt bist du nicht mehr die Einzige, die vergeben ist und wir müssen nicht nur die Oh-Mamoru Geschichten ertragen."

"Das müsst ihr vielleicht bald wirklich nicht mehr!", antwortete Usagi ruhig und umschloss ihre Teetasse.

Minako, die gescherzt hatte, klappte der Mund auf. Alle anderen saßen bewegungslos da. Nur Rei seufzte leise und stand auf. Mit einem sanften Lächeln setzte sie sich zu Usagi und legte einen Arm um sie.

"Was ist passiert?", es war Makoto, die als erste ihre Stimme wieder fand.

Verlegen drehte Usagi die Teetasse in ihren Händen. Rei stupste sie aufmunternd an.

"Ich... Ich habe mich in jemand anderes verliebt!", eröffnete Usagi und spürte deutlich, wie die Hitze durch ihren Kopf rauschte.

Erneut saßen ihre Freundinnen sprachlos da. Als erste fand Minako ihre Stimme wieder und forderte: "Nun sag schon wer, wann?"

Mit einem schüchternen Lächeln blickte Usagi auf und schaute in die Augen ihrer Freundinnen. Die blonde Frau hatte das Gefühl, es ihren Freundinnen zu sagen, machte es vorab endgültig, als hätte sie sich entschieden. Vielleicht hatte sie sich schon entschieden und wollte es sich nicht eingestehen.

"Setsuna...", antworte Usagi knapp und beobachtete die Reaktion ihrer Freundinnen. Diese schienen von diesem Augenblick an, als der Name der Wächterin viel, ihre Sprache nie mehr wieder zu finden. Ami schaute Usagi seit Beginn des Gesprächs fassungslos an. Minakos Augen waren unergründlich und sorgten dafür, dass Usagis Herz fast zersprang.

"Schaut mich doch nicht so an!! Ich habe es mir nicht ausgesucht!", schluchzte Usagi. Der Druck auf ihren Lungen wurde unerträglich. Unweigerlich suchten sich heiße Tränen ihren Weg. Endlich fanden ihre Freundinnen zu sich.

"Tut mir leid, Usagi!", begann Ami und strich über Usagis Hand, die noch an der Teetasse ruhte.

"Wir sind einfach nur überrascht!", beteuerte Makoto und lächelte aufmunternd.

Schluchzend nickte Usagi und sprach: "Ich bin selber überrascht."

Plötzlich ließ sich Minako nach hinten auf den Boden sinken und seufzte:

"Usagi du bist unglaublich. Dann werden es halt Oh-Setsuna Geschichten!"

Die Anführerin streckte ihre Hände zur Decke, drehte ihren Kopf und lächelte Usagi melancholisch an. Usagis Wangen röteten sich und sie versuchte den Blick ihrer Freundin stand zu halten, wandte sich dann aber ab.

"Weiß es Setsuna?", fragte nun Ami.

Nickend trank Usagi einen Schluck Tee. Ihr Herz beruhigte sich langsam und sie fühlte die Erleichterung, die sie sich durch das Gespräch erhofft hatte.

"Ich war heute Morgen bei ihr: Ich bin mit ihr morgen Abend verabredet.", gestand sie.

"Ein Date?", fragte nun Rei.

Wortlos nickte Usagi.

"Und Mamoru...?", fragte Rei weiter.

Usagi seufzte und senkte den Blick. "Ich werde mich morgen Abend entscheiden. Ich konnte mich nicht entscheiden, ohne ... ihr wisst schon, wie soll ich wissen, ob...", stotterte die junge Frau mit den zwei Zöpfen.

"Schon gut! Wir verstehen dich. Aber Usagi, ich glaube, dein Herz hat sich längst entschieden, sonst hättest du es uns nicht gesagt!", sprach Minako und setzte sich dabei wieder aufrecht hin.

Usagi schwieg.

Eine Weile schwiegen alle Frauen. Usagi wäre mit sich beschäftigt gewesen, wenn sie Minakos unergründlichen Augen nicht abgelenkt hätten. Die sonst immer gut gelaunte Frau blickte fast genauso melancholisch zum Fenster wie Setsuna. Doch plötzlich drehte sie sich zu der schweigenden Gruppe und grinste:

"Nun aber mal los, Usagi! Wir wollen Details wissen!"

Es folgte ein angeregtes Gespräch und Minako ärgerte sich, dass sie beim Tanz nicht aufmerksam gewesen war. Usagi fühlte sich von Minute zu Minute wohler. Ihre Freundinnen zeigten mehr Verständnis als sie sich erhofft hatte. Alle vier Frauen beteuerten, dass sie zu ihre halten würden und dass sie ihr und Setsuna nur das Beste wünschen würden.
 

Makoto und Ami standen gegen Abend auf und verabschiedeten sich. Dies gelang nicht ohne erneute Glückwünsche. Rei winkte den Beiden noch nach, während Usagi Minako beobachtete, die wieder zum Fenster hinaus blickte.

Usagi zögerte kurz und griff dann ihre Jacke.

"Ich werde auch gehen. Macht ihr Beide euch noch einen schönen Abend!", sprach sie zu den beiden überraschten Freundinnen.

"Ruf uns morgen an! Und Usagi, du hast dir eine wirklich schöne Frau ausgesucht", lächelte Minako zwinkernd.

"Das mache ich, danke.", erwiderte Usagi das Lächeln und wurde rot. Dann drehte sie sich zu Rei und lächelte sie liebvoll an. "Danke, für alles!", sprach Usagi.

"Du brauchst dich nicht zu bedanken! Dafür sind Freunde da!", antwortete Rei.

Usagi umarmte ihre beste Freundin und zog sie an sich. Als ihre Lippen an Reis Ohr waren, flüsterte die blonde Frau: "Sei mutig. Mein Herz sagt mir, dass du dafür belohnt wirst!"

Noch ehe Rei reagieren konnte, hatte sich Usagi gelöst und verließ den kleinen Raum, dabei ließ sie eine perplexe Rei zurück, die nicht verhindern konnte, dass ihre Wangen rötlich schimmerten.
 

Anfänglich war Usagi schnell gerannt, doch dann verlangsamte sich ihr Schritt. Die Ereignisse des Tages strömten auf sie ein.

"Ich glaube, dein Herz hat sich längst entschieden!", hallte Minakosstimme durch den Kopf der blonden Frau. Seufzend blieb Usagi stehen. Die azurblauen Augen blickten zum gleichfarbigen Himmel hinauf.

Der Prinzessin des Mondes war bewusst, dass bei der Frage um Mamoru oder Setsuna mehr als um eine Frage des Herzens ging. Rosafarbende Harre wie Zuckerwatte streiften ihre Gedanken. In der Ferne schimmerte konturenartig der Vollmond am Himmel.

"Was soll ich tun? Mein Herz weiß es aber... meine kleine Tochter?", flüsterte Usagi zum Himmel hinauf. Der kleine rosa Wirbelwind war der Grund, warum Usagi nicht schon am ersten Abend wieder bei Setsuna gewesen war.

"Warum kenne ich meine Zukunft? Warum bin ich an meine frühres Leben gebunden und warum verliebe ich mich dann in meine Wächterin?"

Der Mond schwieg die blonde Frau an und Usagi senkte traurig ihren Kopf.

Setsunas erstes Date

Lyrik ist nicht von mit

https://www.youtube.com/watch?v=q9ayN39xmsI

Christina Perrie - A Thousand Years (Absolute Setsuna - Usagi Stimmung ;) )
 

Setsunas erstes Date

 

Setsuna bürstete ihr langes dunkles Haar, als es an ihrer Tür klopfte.

"Herein!", rief sie und schaute durch den Spiegel zur Tür. Die junge Künstlerin trat in das Zimmer und lächelte sie liebvoll an.

"Wie fühlst du dich?", fragte die Frau mit den ozeanblauen Augen und stellte sich hinter Setsuna.

Schweigend legte Setsuna die Bürste auf die Kommode und sprach dann: "Nervös. Ich bin sehr nervös. Ein ganz kleiner Teil von mir, wünschte ich wäre vernünftig geblieben. Michiru, die Liebe der Beiden besteht schon seit tausenden von Jahren. Ich will nicht nur ein Gedanke, eine Vorstellung sein, in die sich Usagi verliert."

Michiru nickte und spürte ein leichtes Stechen in ihrem Herzen. Dann umarmte sie Setsuna von Hinten und zog sie an sich heran. Setsuna lehnte sich an die Meereskriegerin. Seit Usagis Geständnis hatte Michiru sie kaum aus den Augen gelassen. Deshalb war Setsuna Michirus Nähe mittlerweile gewöhnt und genoss sie.

"Ich verstehe dich, Setsuna. Aber wenn ich das richtig sehe, dann besteht deine Liebe zu Usagi mehr als tausend Jahre und das obwohl sie diese Liebe nie erwidert hat, bis heute."

Verlegen biss sich Setsuna auf die Unterlippe und blickte in den Spiegel.

"Dazu kommt aber noch, dass ich noch nie jemanden näher an mich heran gelassen habe, als eine Umarmung. Meine Seele, mein Herz gehört nur der Prinzessin. Ich wollte niemand anderem jemals nah sein als ihr, deshalb habe ich die Einsamkeit akzeptiert und lieben gelernt. Ich weiß nicht, wie es sich anders anfühlt. Ich habe nicht nur Angst vor einer Enttäuschung. Ich habe Angst vor der Nähe.", gestand Setsuna plötzlich der Frau mit den ozeanblauen Augen.

Michiru blickte überrascht auf ihre Freundin herab und lächelte dann traurig. Einmal mehr war Michiru dankbar, dass sie Haruka in ihrem Leben hatte. Seit ihrem Leben auf der Erde hatte sich die Künstlerin häufig gefragt, warum Setsuna nicht auch eine Beziehung einging. Endlich erhielt sie die Antwort und es schmerzte sie.

"Es ist ein wunderbares Gefühl und ich kenne niemanden, der es mehr verdient hat als du! In einem Lied habe ich mal gehört, dass ein Traum, der das Erwachen fürchtet, niemals die Verwirklichung wagt. Warum sollen nur deine Träume unerfüllt bleiben? Du darfst nicht glauben, weil du lange einsam warst, dass du keine Liebe verdient hast!", flüsterte Michiru und küsste Setsuna auf das dunkelgrüne Haar.

Setsuna seufzte und kuschelte sich noch einmal in die Umarmung. Sie spürte erneut ihre eigene Zerbrechlichkeit und das machte ihr Angst.

"Hilfst du mir ein Kleid auszusuchen?", fragte Setsuna zaghaft und wurde daraufhin begeistert angelächelt.

 

Nervös zupfte Usagi an ihrem Kleid und wurde dabei von der schwarzen Katze beobachtet.

"Jetzt erklär mir noch mal, seit wann du mit Setsuna weg gehst. Sie hat doch nie zu deinen engeren Freunden gehört.", Sorge schwang in der Stimme von Luna mit.

Usagi steckte sich silberne Ohrringe in die Löcher und seufzte: "Luna, die Sailors sind alle meine Freunde, da gibt es keine Unterschiede. Ich freue mich, dass ich mich auch mal mit Setsuna treffe."

"Und warum machst du dich dann so hübsch?", hakte die Katze mit dem Halbmond nach. Usagi drehte sich um und schaute in die großen Katzenaugen. Ihre kleine Gefährtin ließ seit einer Stunde nicht locker mit ihren Fragen.

Seufzend kniete sich Usagi zu Luna und küsste sie auf den Halbmond: "Wenn du die Antwort weißt, warum fragst du dann?"

"Weil ich mir Sorgen mache, Usagi", sprach nun Luna und schmiegte sich an Usagis Beine.

Die blonde Frau hob ihre Katze auf den Arm und lächelte. "Ich tue was mein Herz mir sagt, bitte vertrau mir."

"Usagi, was genau sagt dir dein Herz?", fragte die schwarze Katze traurig.

"Es sagt mir, dass ich Setsuna sehen will!", antwortete Usagi leise und spürte die zarte Röte, die sich auf  ihre Wangen schlich.

Luna wollte antworten, aber Usagis Bruder kam ins Zimmer und zeigte mit einer lässigen Bewegung Richtung Flur: "Deine hübsche Freundin wartet draußen!"

Mit diesen Worten war der mittlerweile große Junge verschwunden. Mit roten Wangen setzte Usagi die Katze ab und schnappte sich ihre Tasche.

"Warte nicht auf mich, Luna!"

Besorgt schaute die schwarze Katze ihrer Prinzessin nach.

 

Hastig rannte Usagi die Treppen hinab. Kurz vor der Haustür bremste sie ab und strich ihr Kleid glatt. Als sie in den Spiegel blickte durchzog sie ein kurzer Ruf von Gewissensbissen, aber ihr Herzklopfen erstickte diesen Ruf.

Langsam öffnete sie die Haustür und blickte in liebvolle dunkle Augen. Setsuna trug ein rotes Kleid mit schwarzen Ornamenten drauf. Usagi schritt auf die dunkelhaarige Frau zu und lächelte verzückt: "Du siehst atemberaubend aus!"

Eine leichte Röte schlich sich auf Setsunas Wangen und sie antwortete: "Du siehst nicht weniger bezaubernd aus, mein Engel!"

Usagis Herz raste, als Setsuna sie als Engel bezeichnete. Plötzlich holte Setsuna ein kleines Gesteck hervor. Vorsichtig steckte sie die weiße Rose an das rosa Kleid ihrer Freundin.

Liebvoll betrachtete Usagi die Rose und lächelte: "Danke!"

"Bitte, sie steht dir. Darf ich bitten?", fragte Setsuna und hielt Usagi ihren Arm hin. Usagi nickte fröhlich und kuschelte sich an Setsunas Arm. Die Ältere hatte beschlossen ihre Sorgen für diesen Abend zu begraben. Von dem Augenblick an, als Usagi die Tür geöffnet hatte und Setsuna die blonde Prinzessin erblickt hatte, hatte sie das unbändige Verlangen verspürt wenigstens nur einmal ihrem Engel nah zu sein. Für diese Nähe wäre sie gestorben.

Vielleicht würde sich ihr Wunsch erfüllen und der Preis war der einsamen Kriegerin egal.

Erstaunt blickte Usagi das gelbe Cabriolet an: "Ist das nicht Harukas Wagen?"

Liebvoll betrachtete Setsuna den Wagen und nickte: "Ja sie hat ihn uns für heute geliehen. Du kannst mir glauben, das ähnelt einem Liebesbeweis.

Usagi lachte und verstand, was Setsuna ihr damit sagen wollte. Die Dunkelhaarige öffnete die Beifahrertür und wartete bis Usagi auf ihrem Sitz saß.

Überrascht blickte Usagi auf und betrachtete Setsuna. "Bis eben war mir nicht bewusst, dass du einen Führerschein hast!", lächelte Usagi  bewundernd.

Verwundert blinzelte Setsuna ihre Freundin an und ließ den Schlüssel ruhen, den sie ins Schloss gesteckt hatte.

"Hast du keinen Führerschein?", fragte Setsuna und legte den Kopf schief.

Verlegen schüttelte Usagi den Kopf und schaute nach vorne: "Nein, ich glaube, dafür bin ich zu ungeschickt! Außerdem..." Plötzlich stieg Setsuna aus und kam ums Auto gelaufen. Irritiert schaute Usagi auf, als Setsuna die Beifahrertür öffnete.

"Setsuna?"

"Steig aus! Du wirst uns ein Stück bis zum Ende der Straße fahren!", lächelte sie Setsuna aufmunternd an.

"Ich.. was? Setsuna, ich kann das nicht!", antwortete Usagi erschrocken.

Setsuna lehnte sich vor und löste Usagis Sicherheitsgurt. Mit einem zärtlichen Lächeln hielt sie der Jüngeren eine Hand hin.

"Usagi, du hast schon duzende Feinde besiegt. Ich bin mir sicher, dass du ein Auto fahren kannst. Komm ich erkläre es dir und ich bin bei dir!"

Immer noch unsicher stieg Usagi aus und ließ sich von Setsuna ums Auto führen.

Als sie auf dem Fahrersitz saß und Setsuna wieder neben ihr, schaute sie fragend auf das Lenkrad. Liebvoll nahm Setsuna Usagis Hände und legte sie auf das Lenkrad. "Wenn du das Lenkrad auf neun Uhr und fünfzehn Uhr hältst, dann kann nichts passieren. Jetzt musst du links die Kupplung durchtreten, der Gang ist draußen, und den Schlüssel drehen", wies Setsuna sie geduldig ein.

Usagi schob allen Zweifel beiseite und befolgte die Anweisungen. Als der Motor laut aufschnurrte, lächelte Usagi ihre Freundin erleichtert an.

Diese zwinkerte: "Siehst du, das ist ganz einfach. Jetzt, wo du die Kupplung getreten hast, kannst du den Gang einlegen."

Usagi nickte und legte den ersten Gang ein. "Jetzt pass auf! Du musst die Kupplung ganz sanft und langsam zu dir kommen lassen. Du wist einen Widerstand spüren, wenn du den spürst, dann gibst du zeitgleich mit dem rechten Pedal etwas Gas. Am besten klappt es, wenn deine Ferse Kontakt zum Boden hat." erklärte Setsuna sanft.

Zitternd ließ Usagi das Pedal langsam nach vorne gleiten und spürte plötzlich den sanften Druck unter ihrem Fuß. Ganz instinktiv gab sie etwas Gas und klammerte sich ans Lenkrad, als der Wagen rollte.

"Ich fahre!", lachte Usagi aufgeregt. Setsuna lächelte liebvoll ihre Prinzessin an und flüsterte: "Ich wusste, dass du es schaffst!"

 

Setsuna hatte Usagi noch erklärt, wie man in den zweiten und dritten Gang schaltete. Mit diesem Wissen gelang es Usagi, den Wagen bis ans Ende der Straße zu fahren.

Zitternd vor Glück, das sie die Aufgabe gemeistert hatte, ließ sich Usagi auf den Beifahrersitz fallen.

"Ich bin stolz auf dich!", lobte sie Setsuna und steckte den Schlüssel ins Schloss.

Usagi lächelte sie verliebt an: "Danke für dein Vertrauen."

Usagi verheimlichte ihrer Freundin, dass sie immer gehofft hatte, das Mamoru sie mal zum Fahren ermuntern würde, aber ihr Freund hatte immer gemeint, dass es reichen würde, wenn er fährt. Insgeheim wusste sie, dass Mamoru es ihr nicht zutraute.

"Hattest du für heute etwas geplant?", fragte Setsuna und ließ den Motor an. Verlegen biss sich Usagi auf die Lippen und sprach: "Eigentlich nicht."

"Das macht nichts, dann gehen wir als erstes etwas Essen, magst du!", fragte Setsuna und fuhr Richtung Strand.

"Du weißt ich liebe Essen!", gab Usagi zur antwort und freute sich, als die Frau neben ihr leise lachte.

 

Aufgeregt folgte Usagi Setsuna durch die Dünen. Das Mondlicht erleuchtete den hellen Sand, so dass sie auch im Dunkeln ihren Weg fanden.

Nach einer Weile fragte Usagi: "Bist du dir sicher, das es hier ein Restaurant gibt?"

Wieder hörte Usagi das seltene Lachen von Setsuna und blickte zu ihr auf. "Wer sagt denn, das wir in ein Restaurant gehen?", fragte Setsuna neckend.

"Aber...", wollte Usagi einwenden. Dann erblickte sie in der Ferne einen kleinen leuchtenden Pavillon. In diesem Stand ein gedeckter Tisch. Überall leuchteten Kerzen und ein kleiner Beistelltisch war mit Köstlichkeiten eingedeckt.

Usagi hielt an und starrte mit Herzklopfen in die Ferne. Sie war überwältigt von Setsunas romantischer Idee.

"Magst du es?", fragte Setsuna unsicher.

"Ob ich es mag? Setsuna, das hat noch niemand für mich gemacht. Ich wusste nicht wie romantisch du bist!", antwortete Usagi ehrlich.

"Findest du? Ich finde es traurig, dass das noch niemand für dich gemacht hat.", fragte Setsuna und lächelte dabei verlegen.

Usagi hatte sich zu der Älteren gewandt und schaute sie verliebt an. "Das finde ich!", flüsterte sie und küsste die überraschte Setsuna auf die Wange.

Während des Essens staunte Usagi immer noch über das kleine Arrangement, das Setsuna gezaubert hatte. In dem kleinen Pavillon mangelte es an nichts. Die Auswahl des Essens war überragend und auch für Getränke war gesorgt.

Die beiden Frauen wurden von warmen Licht umhüllt, als sie aßen und miteinander sprachen. Usagi erfuhr zum ersten Mal, dass Setsuna keine Auberginen mochte, dafür Tee umso mehr.

Als ihr Setsuna erzählte, das sie in der Schule immer schlecht in Musik gewesen war, aber Physik ihr liebstes Fach war, schaute die blonde Frau verlegen zur Seite.

Verwirrt schaute Setsuna Usagi an und fragte: "Habe ich etwas falsches gesagt?"

Traurig schüttelte Usagi den Kopf: "Nein. Es ist nur so, dass Mamoru, Ami, du und die anderen, ihr seid so talentiert und ich bin so ungeschickt und..."

"Usagi, rede nicht so von dir!", unterbrach sie Setsuna bestürzt. Ohne zu zögern war Setsuna aufgestanden und um den Tisch zu Usagi gelaufen.

Als sie vor ihrer Prinzessin stand, sprach sie liebevoll: "Usagi, du bist ein so toller Mensch mit so vielen Qualitäten. Ich bin immer fest davon ausgegangen, dass du einmal studieren wirst."

"Ich?", fragte Usagi mit großen Augen. Skeptisch musterte Usagi Setsuna. Niemand hatte ihr bisher ein Studium zugetraut. Aber niemand hatte ihr bisher auch das Autofahren zugeraut.

"Ja, du! Ich kann mir gut vorstellen, dass du später etwas in Richtung Pädagogik oder soziale Arbeit studierst.", sprach Setsuna sanft.

Glücklich lächelte Usagi ihre Freundin an. Während sie der sanften Musik lauschte, versank Usagi in den dunkelroten Augen.

In dem Augenblick als das Lied wechselten blickte Usagi überrascht auf.

"Das ist das Lied, zu dem wir getanzt haben!", hauchte sie.

Mit einem liebevollen Blick hielt Setsuna Usagi eine Hand hin: "Würdest du noch einmal mit mir tanzen?"

Ohne zu zögern legte Usagi ihre Hand in die der Dunkelhaarigen und stand auf. Diesmal wurde sie direkt in eine enge Umarmung gezogen. Mit einem tiefen Seufzen schmiegte sich Usagi in das duftende Haar ihrer Gefährtin.

Das Meer und sein Rauschen vermischte sich mit der zarten Melodie des Liedes.

Time stands still beauty in all she is.

I will be brave. I will not let anything take away what's standing in front of me.

Zärtlich strich Setsuna über Usagis Rücken. Eine angenehme Gänsehaut schlich sich auf die porzellanfarbende Haut ihrer Prinzessin. Usagi atmete hörbar ein.

Every breath, every hour has come to this.

Vorsichtig legte Usagi ihren Kopf an Setsunas Hals. Ganz zaghaft berührten ihre Lippen den Hals der einsamen Kriegerin. Sehnsuchtsvoll zog Setsuna die junge Prinzessin näher in die Umarmung und wiegte sich langsam zu den sanften Klängen der Musik.

One step closer

Usagi versank mit jeder Drehung in dem betörenden Duft und der alles umhüllenden Nähe.

I have died every day waiting for you.

Darlin' don't be afraid, I have loved you for a Thousand years.

I'll love you for a Thousand more.

Als das Lied langsam ausklang, legte Setsuna ihre Hand in die Hand des blonden Engels. Ganz vorsichtig öffnete sie ihre Augen und lächelte in große blaue Augen.

Usagi drückte Setsunas Hand und zog sie an sich, während sie in den unendlichen Tiefen der rotbraunen Augen versank.

In diesem Augenblick war jeder Zweifel, jeder Gedanke an Mamoru oder an ihre Zukunft verloren. Herz und Seele der blonden Prinzessin sprachen im Einklang, sie wollten hier sein und niemals mehr fort gehen.

"Wollen wir spazieren gehen?", fragte Setsuna flüsternd.

Für eine Nacht

Für eine Nacht
 

Schweigend liefen die beiden Frauen am Strand entlang. Das warme Wasser streichelte um ihre Beine und die Luft roch nach Salz. Setsunas Herz raste als sie leise sprach: "Usagi, ich danke dir so sehr für diesen Abend. Es gab keinen Schöneren in meinem Leben!"

Auch Usagis Herz klopfte so schnell, dass sie glaubte, es würde jeden Augenblick zerspringen. Die blonde Frau blieb stehen. Automatisch bliebe Setsuna ebenfalls stehen und spürte, wie Usagi ganz sanft ihre Hand streichelte. Ganz langsam kam Usagi auf sie zu. Setsunas Atem beschleunigte sich, als Usagi ihre andere Hand an ihr Dekolletee legt.

Endlich konnte Usagi das Herzklopfen ihrer Gefährtin spüren.

Das Herz der einsamen Kriegerin schlug nicht weniger langsam als ihr eigenes.

Lange schaute Usagi in die tiefen dunklen Augen, die sie zu verschlingen schienen.

"Der Abend ist noch nicht vorbei!", hauchte Usagi leise und stellte sich auf Zehenspitzen. Ganz langsam nährte sich Usagi den kirschroten Lippen.

Setsuna zögerte nur ein Sekunde, dann zog sie Usagi eng an sich und küsste sie zärtlich. Als Usagi den erlösenden Kuss fühlte, gaben ihre Beine nach. Überwältigt von den Gefühlen die auf sie einströmten, klammerte sich Usagi an Setsuna. Diese legte ihren Arm und das engelsgleiche Wesen und schenkte ihr einmal mehr Halt.

Fordernd erwiderte Usagi den Kuss und ließ ihre Hand über Setsunas Brust wandern. Zaghaft öffnete Setsuna ihren Mund und stupste Usagis Lippen an. Usagi ließ sich nicht lange bitten und erwiderte das Zungenspiel leidenschaftlich, während sie ihre Hand weiter Richtung Bauch wandern ließ. Ein Seufzen entwich Setsunas Mund, als Usagi ihre Hand unter das rote Kleid schob.

Vorsichtig löste sie den Kuss und flüsterte: "Bist du dir sicher?"

"Ich will nicht mehr darüber nachdenken, was ich will und ob ich es darf. Seit Tagen will ich nichts Anderes als das!", antworte Usagi heiser, während sie Setsunas Kleid ganz hoch schob.

Es dauerte nicht lange und beide Frauen lagen unbekleidet in der warmen Gischt des Meeres. Schwer atmend drückte Setsuna den blonden Engel an sich, während sie von Gefühlen überflutet wurde. Auch Usagi glaubte von einem Strom aus Gefühlen mitgerissen zu werden. Mit festen Griff hielt sie sich an Setsuna fest und drückte sich in das wohlig angenehme Gefühl.

Keuchend legte Usagi ihren Kopf auf Setsunas Brust und lauschte dem schnellen Herzschlag ihrer Freundin. Das Meer streichelte sanft um ihre verschlungenen Beine.

Das Herz der Mondprinzessin raste. Der Strom aus Gefühlen riss nicht ab und Usagi fühlte sich völlig überwältigt. Verwundert strich sie eine Träne weg. Doch der einen Träne folgten viele. Weinend vor Glück kuschelte sich Usagi an den warmen Körper ihrer Geliebten.

"Geht es dir gut?", fragte Setsuna vorsichtig und streichelte durch das blonde Haar. Der Atem der Dunkelhaarigen war beschleunigt und immer noch schimmerte ein zartes Rot auf ihren Wangen.

"Ja, es geht mir sogar sehr gut. Was ich bei dir fühle, das habe ich nie zuvor gefühlt. Ich fühle mich so glücklich wie noch nie in meinem Leben!", antwortete Usagi leise uns liebkoste dabei Setsunas Brust.

Seufzend biss sich Setsuna auf die Unterlippe und hauchte: "Mir geht es genauso. Ich kann dir nicht sagen was ich fühle, aber es fühlt sich so gut an. Für dieses Gefühl bin ich bereit alles zu geben. Ich will es noch ganz oft spüren."

Mit einem viel sagenden Lächeln blickte Usagi auf.

"Die Nacht ist noch lang.", hauchte sie und lies ihre Hand zärtlich zwischen Setsunas Beinen gleiten.

Erst als die Sonne ihre ersten Strahlen auf den hellen Sand warf, lösten sich die innig umschlungen Frauen voneinander.
 

Dankbar schaute Setsuna in den Kofferraum und holte zwei große Decken heraus. Während sie die Decken um den Fahrer und Beifahrersitz schlang, sprach sie: "Haruka erwürgt mich, wenn ich das Auto mit Wasserflecken zurück bringe. Usagi lachte und stieg in das gelbe Auto.

Als Setsuna den Motor anwarf, schaute sie zu ihrer Beifahrerin und flüsterte verliebt:

"Ich kann nicht glauben, dass du wirklich neben mir sitzt."

"Und ich kann nicht glauben, das ich von einer so wunderschönen Frau wir dir, begehrt werde.", hauchte Usagi verlegen in den Fahrtwind.

"Es ist viel mehr als das!", antwortete Setsuna als sie dem Horizont entgegen fuhr.

Mit Herzklopfen betrachtete Usagi das Profil ihrer Freundin. Die Mondprinzessin hatte es schon die ganze Zeit gewusst, aber nun war sie sich ganz sicher. Wenn es einen Menschen gab, mit dem sie die Ewigkeit verbringen wollte, dann saß er hier neben ihr.
 

Als die beiden Frauen vor Usagis Haus hielten, tropften Usagis Haare immer noch. Traurig blickte sie zum Haus ihrer Eltern und fragte verlegen: "Darf ich dich wieder sehen!"

Setsuna lächelte melancholisch: "Du darfst. Ich habe mein Herz ganz an dich verloren, es liegt in deinen Händen, was daraus wird."

Seufzend lehnte sich Usagi zu Setsuna rüber und küsste sie zärtlich. Die Dunkelhaarige erwiderte den Kuss und legte ihre Hand auf Usagis Bein. Mit einem wohligen Seufzen löste Usagi den Kuss ein Stück und flüsterte: "Ich habe mich in dich verliebt, Setsuna. Mein Herz, meine Seele alles möchte nie mehr ohne dich sein. Gib mir nur noch die Zeit, um es ihm zu sagen. Ich kann ihn nicht einfach so verletzten. Wenn ich es ihm gesagt habe, dann gehöre ich nur noch dir."

Setsuna nickte und küsste Usagi ein letztes Mal: "Ich gebe dir die Zeit, die du brauchst."

Schweren Herzens löste sich Usagi von Setsuna. Als sie die Autotür öffnete, schaute Usagi Setsuna noch einmal an und lächelte: "Wenn wir uns das nächste mal sehen, dann sagst du mir, wie sehr du mich wirklich begehrst, ja?"

Mit einem verliebten Lächeln nickte Setsuna der Blonden zu.

Setsuna legte den Gang ein, schenkte Usagi einen letzten Blick und gab Gas. Unbändig schnell schlug Setsunas Herz und ihre Gedanken rasten. All das musste ein Traum sein. Jede Nacht hatte sie sich in den Armen ihrer Prinzessin verloren, aber immer war sie alleine erwacht. Diesmal war es kein Traum. Es war real und um ein tausendfaches intensiver, als es ihre Träume gewesen waren.
 

Als Usagi ausgestiegen war, winkte sie ihrer Freundin freudig nach. In dem Augenblick, als das gelbe Auto um die Ecke bog, erklang eine wütende Stimme hinter Usagi:

"Du hast mir wohl etwas zu erklären!"

Wenn die Seele zerbricht

Wenn die Seele zerbricht
 

Erschocken fuhr Usagi herum und schaute in enttäuschte blaue Augen. Ihr Herz, welches zuvor noch von Wärme erfüllt war, gefror augenblicklich.
 

Der junge Mann hatte seine übliche Joggingrunde gedreht. Diese führte ihn immer an Usagis Haus vorbei. Überrascht war Mamoru stehen geblieben, als er Usagi und Setsuna zu so früher Stunde entdeckt hatte. Plötzlich küssten sich die beiden Frauen. Mamorus Welt, so wie er sie kannte, zerbrach augenblicklich.

Wie betäubt hatte er dagestanden. Durch seinen Kopf rauschten die Bilder der letzten Wochen. Usagi, die ihm, bei jeder noch so kleinen Zärtlichkeit, auswich. Jedes mal hatte er seine geliebte Freundin gefragt, ob er etwas falsch gemacht habe und sie hatte beteuert, es sei nichts. Das Nichts konnte er jetzt mit seinen Augen sehen. Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, dass sein Verstand endlich wieder arbeitete. Der erste klare Gedanke, der ihm kam, war der Gedanke an seine Tochter.

Wut entflammte im Herzen des Prinzen, als ihm bewusst wurde, dass Usagi nicht nur seine Zukunft, sondern auch die seiner Tochter riskierte.

Er wollte und musste seine Usagi zu rede stellen, also hatte er das Bedürfnis unterdrückt, einfach fort zu laufen.

Als das gelbe Fahrzeug am Horizont verschwunden war, war er auf die Blonde schnellen Schrittes zugelaufen.
 

Jetzt blickte er in geweitete blaue Augen.

"Mamoru, es tut mir leid. Ich wollte es dir heute sagen.", sprach Usagi, nachdem sie ihre Gedanken sortiert hatte.

Mamoru baute sich vor der zierlichen Frau auf. Seine Gedanken waren von einer tiefen Wut vernebelt. Zum ersten Mal in seinem Leben verlor er die Kontrolle über das was er sagt und dachte.

"Seit wann geht das mit euch beiden schon? Wann hattest du vor es mir zu sagen? Ich verstehe nichts mehr, ich dachte du liebst mich!", mit jedem Satz wurde der junge Mann lauter und lauter.

Ängstlich wich Usagi einen Schritt zurück und sprach mit zitternder Stimme: "Es ist nicht deine Schuld, ich habe mich einfach in sie verliebt und..."

"Und deshalb wirfst du jetzt alles weg? Mich, uns... Hast du auch nur eine Minute an Chibi-Usa gedacht, Usagi? Bist du wirklich so egoistisch?"

Die Augen der blonden Frau weiteten sich und sie blickte verlegen zu Seite. Natürlich hatte sie an Chibi-Usa gedacht. Seit Tagen hatte sie über so vieles nachgedacht.

In dem Augenblick, als Usagi antworten wollte sprach Mamoru weiter. Es lag ein Hauch von Hohn in der Stimme des junge Mannes.

"Hab ich mir gedacht. Ich weiß das du manchmal Gedankenverloren bis, dass du eher mit dem Herzen als mit dem Verstand denkst, aber das hätte ich niemals erwartet, dass du..."

Mamorus Augen blieben an der bronzefarbenden Kette hängen. Mit einem Griff umschloss er die Kette. Usagi reagierte blitzschnell und versuchte seine Umklammerung zu lösen, dabei schrie nun auch sie: "Lass sofort los!"

"Sie ist an allem Schuld, sie mischt sich einfach in unsere Beziehung, in unsere Zukunft!", brüllte Mamoru und riss die Kette von Usagis Hals, dabei schubste er sie unsanft nach hinten.

"Das ist nicht wahr! Du sprichst immer von unserer Zukunft. Ich soll Königin werden! Hast du dich mich einmal gefragt, ob ich das alles will?", schrie Usagi.

"Du hast mir nie einen Anlass gegeben daran zu zweifeln. Erst seit der Party verhältst du dich... Ist es seit dem? Betrügst du mich seit dem mit ihr?", fragte Mamoru wütend. Seine Stimme war nun mehr ein Fauchen. "Ich betrüge dich n...", wollte Usagi sich erklären, aber plötzlich stand ein junger Mann vor ihr und breitete schützend die Hände aus.

"Fass meine Schwester noch einmal an und ich schlag dich zusammen!", auch Shingo brüllte nicht, sondern zischte die warnenden Worte.

Mamoru schnaufte abwertend und betrachtete Shingo eine Weile, dann wandte sich der Mann mit den kurzen Haaren ab. Er rannte ohne ein weiteres Wort in die Morgendämmerung, die Kette fest in seiner Faust.

Zitternd stand Usagi da und blinzelte die Tränen der Angst fort.

Shingo wandte sich zu seiner Schwester um und betrachtete sie. Usagi zitterte am ganzen Leib und schaute verstört dem Mann nach, den sie einst über alles geliebt hatte. Ohne ein Wort zog Shingo sie in eine feste Umarmung.

"Ich konnte ihn eh nie leiden, viel zu perfekt!", sprach der junge Bruder nach einer Weile und brachte damit die weinende Usagi zum Lachen.
 

Als Setsuna das Auto in der Einfahrt parkte wurde sie schon erwartet. Erstaunt blickten ihre Freundinnen sie an.

"Setsuna, warum bist du völlig durchnässt. Was habt ihr gemacht?", fragte Michiru verdutzt, während Haruka skeptisch das Innere ihres Wagens musterte.

Eine verräterische Röte schlich sich auf die Wangen der Dunkelhaarigen.

"Wir waren die ganze Nacht am Strand.", antwortete sie kleinlaut und genoss das Herzklopfen, welches ihre Brust erfüllte. Michiru hob eine Augenbraue und lächelte dann Haruka an. Diese erwiderte das Lächeln und sprach: "Oh ja, so einen Abend hatten wir auch schon."

Neugierig lehnte sich Haruka an den gelben Wagen. "Nun erzähl uns mal alles und vor allem, wie es weiter gehen soll.", forderte die Sportlerin ihre Freundin auf.

Eine Weile standen die drei Frauen neben dem gelben Auto und Setsuna führte den Abend mit Usagi aus. Dabei wählte sie bewusst, was sie näher beschrieb und was nicht.

Haruka und Michiru konnten zum ersten Mal ein strahlen in den Augen ihrer Freundin beobachten. Die sonst so traurigen rotbraunen Augen leuchteten förmlich.

"Ich freue mich so für dich, Setsuna!", seufzte Michiru und umarmte die Dunkelhaarige.

Haruka hingegen stupste Setsuna unsanft aber freundschaftlich an: "Dir ist schon klar, wenn Usagi meinem Wagen einen Kratzer zugefügt hätte, dass du dann..."

Plötzlich stellte sich Haruka vor die beiden Frauen und zischte: "Ihr solltet besser rein gehen!"
 

Mamoru drehte sich nicht um, er rannte einfach weg von der Frau, die er über alles liebte. Ein Teil in ihm bereute seine unüberlegte Handlung. Er hatte Usagi nicht einmal die Möglichkeit geben, sich zu erklären. Aber ein anderer Teil seines Herzens war mit Wut erfüllt. Eine unbändige Wut auf Usagi und Setsuna.

"Setsuna, sie vor allen anderen müsste es besser wissen. Wenn nicht Usagi, dann hätte sie an die kleine Lady denken sollen!", dachte Mamoru zornig.

Ohne darüber nachzudenken, hatte Mamoru sich auf den Weg zu den drei Frauen gemacht. Er hatte beschlossen Usagi, seine Tochter und seine Zukunft nicht kampflos aufzugeben. Der junge Mann verrannte sich in die Vorstellung, dass es nicht Usagis Wille sein konnte, ihre Zukunft aufzugeben. Er konnte sich nicht erklären warum, aber für den jungen Prinzen stand fest, dass Setsuna Usagi den Kopf verdreht hatte. Sie wollte ihn und seine Usagi auseinander bringen.
 

Fragend schauten sich die beiden Frauen um, aber es war zu spät.

Mamoru war mit großem Tempo durch den Garten gekommen und baute sich vor der Sportlerin auf: "Geh mir aus dem Weg, ich will mit ihr reden!", zischte er.

Die Anstrengung des langen Weges, zeichnete sich auf dem zornerfüllten Gesicht des jungen Mannes ab.

"Wenn du dich beruhigst dann...", wollte Haruka kühl antworten, aber Mamoru stieß sie unsanft zur Seite. Michiru wollte ihre Freundin auffangen, wurde aber von der Wucht mit zu Boden gerissen.

"Erzähl du mir nichts von Beruhigen. Ihr Drei, habt meiner Usagi eure frauenliebenden Flausen in den Kopf gesetzt!", fauchte Mamoru und baute sich nun vor Setsuna auf. Der Körper der Kriegerin der Zeit spannte sich an. In ihrem Kopf raste es. Warum war Mamoru hier? Warum wusste er es jetzt schon und wo war ihre Usagi?

"Du...!", fauchte er und drückte seinen Zeigefinger schmerzend in Setsunas Dekolletee.

"Du nimmst mir Usagi nicht. Wie kannst du es wagen, dich in unsere Beziehung zu mischen?", sprach er laut. Haruka rappelte sich auf und stellte sich neben Setsuna. Die Dunkelhaarige blickte in die tiefen blauen Augen und sprach mit fester Stimme:

"Ich mische mich in nichts. Usagi wird dir gesagt haben, dass wir..."

"ES GIBT KEIN IHR!! Usagi gehört zu mir und Chibi-Usa und sie will dich nie wieder sehen!", schrie Mamoru nun.

Harukas Körper spannte sich an, sie war bereit zu kämpfen, wenn es nötig wurde. Unsicher wich Setsuna einen Schritt zurück und sprach mit brüchiger Stimme:

"Das ist nicht wahr! Das soll sie mir selber sagen..."

Plötzlich schubste Mamoru Setsuna kräftig. Diese verlor das Gleichgewicht und viel hart zu Boden. Bevor Haruka reagieren konnte, hatte Mamoru die kleine Kette in den Schoss der Älteren geworfen.

"Das soll ich dir wiedergeben mit den Worten die ich dir gesagt habe. Es war einmalig, sie liebt mich, nicht dich! Du warst nur ein Abenteuer, dass sie gesucht hat. Aber was sie will, ist eine Zukunft mit mir. Eine Zukunft in der es eine Chibi-Usa geben wird. Haltet euch fern von uns, alle Drei! Ihr seid kein Teil des Sailor Teams mehr!", fauchte der Mann mit den kurzen Harren und wandte sich ab.

Mamoru war schon ein ganzes Stück von der Gruppe entfernt, als er sich noch einmal umdrehte und rief. "Du wirst sie nie wieder sehen, ist das klar? Ich will dich nicht einmal in ihrer Nähe sehen! Es wäre besser du verschwindest dahin, wo du hingehörst, an das Tor zu Raum und Zeit, wo du keinen Schaden mehr anrichten kannst!"

Ohne eine Antwort oder Reaktion abzuwarten, verließ Mamoru das Grundstück.

Michiru zitterte am ganzen Leib und wandte sich an Setsuna: "Ist alles..."

Der Anblick ihrer dunkelhaarigen Freundin verschlug Michiru die Sprache. Zitternd saß Setsuna im Staub und fixierte das kleine Schmuckstück. Das Leuchten in ihren Augen war kalter Leere gewichen. Schluchzend tastete sie nach dem Anhänger.

Auch Haruka konnte erkennen, das in diesem Augenblick Setsunas Seele in tausend Scherben zerbrach.

"Setsuna, du darfst ihm nicht...", wollte Haruka ansetzen, aber diese war blitzschnell auf den Beinen und rannte ins Haus. Michiru und Haruka zögerten keine Sekunde und setzten ihrer Freundin nach.

"Setsuna, bitte warte... lauf nicht weg!", flehte Michiru, als sie die Treppen hoch rannte. Ein lautes Knallen und das leise Schnacken eines Schloss verriet der Künstlerin, dass Setsuna im Bad war.

Verzweifelt schlug Michiru gegen die Tür und rief durch das dunkle Holz: "Setsuna, mach die Tür auf! Bitte, du wirst ihm das doch nicht glauben? Das hat Usagi niemals gesagt!"

Doch ihre Stimme wurde von einem lauten Wasserrauschen übertönt. Besorgt blickte sie zu Haruka. Die Sportlerin schaute sich um und sprach dann: "Bleib hier und sprich zu ihr. Ich hole den Werkzeugkasten!"

Setsuna hörte nicht das Flehen auf der anderen Seite der Tür. Zitternd stand sie unter dem heißen Wasser, welches sich mit trüben Dampf vermischte.

Das Wasser brannte durch das Kleid, das Setsuna trug. Aber der Schmerz auf ihrer Haut konnte nicht den Schmerz in ihrem Herzen übertönen.

Zitternd und weinend blickte Setsuna in den Spiegel. Mamorus Worte halten durch ihren Kopf und ohne darüber nachzudenken, ohne noch die Kontrolle über sich und ihre Gedanken zu haben, schlug die Dunkelhaarige mit einem schmerzerfüllten Schrei in den großen Spiegel.

Michiru zuckte zusammen als Setsunas Herz zerreißender Schrei, gefolgt von klirrendem Glas, ertönte.

Panisch schrie die Künstlerin durch das Haus: "HARUKA, SCHNELL!!"

Leere Augen fixierten die silbernen Scherben, die in einem zarten Rot schwammen. Die Spiegelscherben hatten die Haut ihrer Hände zerschnitte. Willenlos lies sich Setsuna zu Boden sinken. Sie spürte nicht, wie sich Scherben in ihr Bein bohrten. Setsuna spürte und fühlte nichts mehr. Keinen Herzschlag, keine Wärme, keine Kälte, ihr Innerstes war leer.

Mehr Blut vermischte sich mit dem heißen Wasser. Schon immer war ihre Welt farblos und leer gewesen. Usagis Augen waren der Grund ihrer Existenz. Sie nur zu sehen hatte der Kriegerin der Zeit so lange gereicht. Warum hatte sie sich damit nicht zufrieden geben?

Als Setsuna eine große Spiegelscherbe aufhob, betrachtete sie darin ihre Augen. Sie waren kalt und leer.

In ihren Augen konnte sie die zerbrochenen Träume sehen. Sie waren das Einzige, was sie immer am Leben gehalten hatte.

Der Schmerz vernebelte ihre Sinne bebend legte sie die silberne Scherbe an die pulsierende Haut. Setsuna hatte das Gefühl, sich von oben zu sehen, als habe sie ihren Körper schon verlassen und keine Kontrolle mehr über das weitere Geschehen.

Während sie abwesend mit der Scherbe in die braune Haut schnitt, flüsterte die Kriegerin der Zeit: "Meine Seele, mein Leben ist nichts ohne dich. Wer keine Seele hat, brauch keinen Körper."

Draußen konnte man Haruka hören, die sich gegen die Tür warf.

Tiefrotes Blut vermischte sich mit heißem Wasser.

Langsam lösten sich die Konturen des Raumes auf. In dem Augenblick als Setsuna das Bewusstsein verlor, hörte sie das Krachen der Tür und einen lauten Schrei.
 

Michiru schrie panisch auf, als sie Setsuna in ihrem Blut und den Scherben liegen sah. Haruka wandte sich bebend um und rüttelte ihre Freundin: "Reiß dich zusammen, ruf den Notarzt!"

Michiru nickte und sammelte ihre Sinne. Hastig rannte sie die Treppen hinab und griff nach dem Telefon, um den Notruf zu rufen.

Haruka ignorierte die Scherben und zog erschüttert die bewusstlose Setsuna in ihren Schoß. Die Sportlerin hatte Mühe die Fassung zu behalten. Mit zitternden Händen zog sie zwei Handtücher vom Ständer und flüsterte unter Tränen: "Du Dummkopf, was tust du nur. Bitte, Setsuna, tu uns das nicht an!"

Während sie auf die Dunkelhaarige einredete, schlang sie die dicken weißen Handtücher um Setsunas Handgelenke.

Mit einem festen Knoten versuchte die Rennfahrerin die Blutung zu stoppen. Kaum hatte der weiße Stoff die Haut berührt, wurde er von rubinrotem Blut durchtränkt. Prüfend tastete Haruka nach Setsunas Puls. Er war kaum fühlbar und wurde spürbar langsamer. Weinend vergrub sie ihren Kopf in das dunkle Haar und hauchte mit erstickender Stimme: "Stirb nicht, bitte."

Als Michiru ins Bad kam und sich weinend zu Haruka kniete, konnten die in der Ferne das Heulen von Sirenen hören.

Zwischen Leben und Tod

Zwischen Leben und Tod
 

Seit einer Stunde weinte Michiru in Harukas Armen. Auch die junge Sportlerin kämpfte immer wieder mit den Tränen, wenn sie Setsuna an den Beatmungsgeräten sah.

Die beiden Frauen standen vor der kleinen Fensterscheibe, die Einblick in das Krankenzimmer gewährte.

Michiru hatte Setsuna im Krankenwagen begleitet. Die Sanitäter hatten die Künstlerin darauf vorbereitet, das sie es vielleicht nicht mehr ins Krankenhaus schaffen würden, weil Setsuna zuviel Blut verloren hatte. Zwei Mal mussten die Sanitäter ihre Freundin wiederbeleben. Die Bilder dieses Erlebnis steckten der Künstlerin immer noch in den Knochen.

Haruka hingegen hatte die Mädchen kontaktiert, nur Usagi hatte sie nicht erreichen können. Kurz danach war die Frau mit den kurzen Haaren in ihr Auto gestiegen und zum Krankenhaus gerast.

In dem Augenblick als Haruka auf die Uhr blickte, hörte sie hinter sich hastige Schritte. Kurz danach bleiben Makoto, Ami und Minako vor ihr stehen.

"Was ist passiert?", fragte Minako und schaute geschockt in das Krankenzimmer.

Während Ami das Krankenblatt aus einer Ablage neben der Tür zog, antwortete Haruka sanft: "Das ist eine lange Geschichte, aber wo ist Usagi?"

"Wissen wir nicht. Sie ging nicht an ihren Kommunikator. Rei ist los und sucht Usagi.", erklärte nun Makoto.

Michiru biss sich auf die Lippen, sie betete zur Königin des Mondes, das Usagi bald hier wäre. Schweigend steckte Ami das Krankenblatt in die Ablage und wandte sich an Haruka. Sie zögerte und fragte dann: "Warum?"

Die Sportlerin schüttelte den Kopf: "Das kann..."

Laute Schritte ließen Haruka hoffungsvoll den Flur hinauf blicken. Erleichtert erblickte sie die langen blonden Zöpfe ihrer Prinzessin. Usagi wurde von Rei gezogen. Atemlos blieben die beiden Frauen vor Haruka stehen. Bevor Rei fragen konnte, schrie Usagi entsetzt auf, als sie Setsuna im Krankenbett entdeckte. Mit Tränen in den Augen wandte sie sich an Haruka: "Was ist passiert? Als ich sie verließ, war sie noch ganz gesund?"

Endlich konnte Haruka sprechen: "Kurz nachdem Setsuna bei uns war, kam auch Mamoru dazu. Er hat behauptet, sie würde sich zwischen euch drängen und..."

Mit schmerverzehrten Gesicht kramte Haruka in ihrer Tasche und holte die zierliche Kette heraus. Mit schwerer Stimme sprach sie weiter: "Er hat behauptet, dass du gesagt hättest, dass du Setsuna nie wieder sehen willst. Dabei hat er ihr die Kette vor die Füße geworfen und ihr befohlen, nicht einmal mehr deine Nähe aufzusuchen."

Entsetzt darüber, dass Mamoru für sie gehandelt hatte, nahm Usagi die Kette in ihre zitternden Hände und hauchte: "Das ist nicht wahr. Er hat sie mir entrissen. Er hat uns gesehen, als wir vom Strand wieder kamen."

Es war Ami, die den Mut fand und fragte: "Usagi, würdest du uns erklären, was passiert ist."

Eine zarte Röte umspielte Usagis Nase, als sie sich an ihre Freundinnen wandte.

"Ich habe euch ja schon gesagt, dass ich mich auf Harukas Geburtstagsfeier in Setsuna verliebt habe.", hauchte Usagi sanft und schaute auf.

"Und ich habe euch gesagt, dass ich mich mit Setsuna verabredet habe, um wirklich sicher zu sein, was ich wirklich fühle. Ich dachte, dass bin ich Mamoru schuldig. Ich wollte meine Entscheidung nicht aus dem Bauch heraus treffen, auch wenn ich die Antwort eigentlich kannte."

traurig lächelte Usagi Minako zu und sprach weiter: "Du hattest Recht, ich hatte mich längst entschieden. Aber es ist nicht nur Mamoru, an den ich denken musste. Chibi Usa... Versteht ihr, ich fühle mich gebunden, nein gefesselt an meine früheres Leben, an Serenity. Aber ich bin einfach Usagi Tsukino, die sich in Setsuna verliebt hat."

Als sich stumme Tränen ihren Weg suchten, tat Rei einen Schritt vor, legte ihre Arme um ihre beste Freundin und zog sie sanft an sich, während sie sprach, was alle dachten: "Schon gut, Usagi. Rechtfertige dich niemals für Dinge, die dein Herz entschieden haben!" Dankbar schmiegte sich Usagi in die Umarmung.

Plötzlich blickte Usagi verwirrt auf und wandte sich an Haruka: "Ich weiß immer noch nicht, warum sie in diesem Zustand ist. Mamoru er hat doch nicht?"

Traurig schüttelte die Sportlerin den Kopf.

"Nein, das hat sich Setsuna selbst angetan. Seine Worte haben dafür gesorgt, dass sie jegliche Vernunft und Kontrolle verloren hat. Ich kann dir ihre Beweggründe nicht sagen, das kann nur sie selbst. Aber ich glaube, der Gedanke, dich nie wieder zu sehen...

Usagi, Setsuna mag auf euch immer so stark und gefestigt wirken, aber eigentlich, ist sie die Zerbrechlichste von uns. Ihr ganzes langes Leben lang war sie immer allein. Ein Teil in ihre hatte sich mit dieser Einsamkeit arrangiert, sie akzeptiert als Teil ihrer Pflicht. Ich bin mir sicher, dass Mamoru das nicht bezweckt hat, aber er hat, ohne es zu wissen, ihre Seele und ihren Willen zu leben zertrümmert und das nur mit Worten.", erläuterte Haruka betroffen.

Erschrocken blickte Usagi auf die verbundenen Arme ihrer Geliebten und ganz langsam begann ihr Verstand zu verstehen. Die Blonde schlug ihre Hände vor den Mund und hauchte kaum hörbar: "Sie wollte sich.... meinetwegen?"

Die Mädchen folgten Usagis Blick und als sie deren Worte hörten, verstanden auch sie was passiert war. Nur Ami hatte durch das Lesen des Krankenblattes eher verstanden.

"Wird sie es schaffen?", fragte Makoto mit schwerer Stimme. Usagi wandte sich erschrocken um. Der Gedanke, das ihre Setsuna vielleicht sterben könnte, war ihr bisher nicht gekommen.

Haruka ballte ihre Fäuste und blickte zur Seite, um die Tränen zu verbergen.

"Die Ärzte sagen, dass es sich diese Nacht entscheiden wird. Sie hat sehr viel Blut verloren.", die letzten Worte der Sportlerin gingen in Usagis Schluchzen unter. Michiru wollte Usagi in die Arme nehmen, doch diese wehrte die Zuneigung ihrer Freundin ab und lief zur Zimmertür.

"Ich will zu ihr!", schluchzte Usagi aufgebracht.

"Sie können da nicht rein!", ermahnte eine dunkle Stimme

Alle Frauen wandten sich um. Die Stimme gehörte zu einem jungen Arzt.

Usagi schritt auf ihn zu und sah in grüne Augen. "Bitte ich muss, ich.... bitte!", flehte die Frau mit den zwei Zöpfen eindringlich.

"Das ist unmöglich! Die Patientin braucht absolute Ruhe."

Bevor Usagi antworten konnte, hatte Ami sich zu den Beiden gestellt und sprach sanft: "Mein Name ist Ami Mizuno, ich bin die Tochter von Frau Mizuno, kann ich sie vielleicht einmal unter vier Augen sprechen?"

Sechs neugierige Augenpaare folgten Ami und dem Arzt, als sie den Flur hinab gingen.
 

Zum zweitem Mal umarmte Usagi Ami und bedankte sich. Die Frau mit den blauen Haaren hatte es geschafft, das Usagi nicht nur zu Setsuna durfte, sie durfte auch die Nacht in ihrem Zimmer schlafen. Die Freundinnen umarmten Usagi eine nach der anderen.

"Wir sind alle im Hotel neben an. Bitte ruf uns an, wenn du etwas brauchst!"

"Das mache ich!", versprach Usagi und blickte ihren Freundinnen nach.

Mit Herzklopfen wandte sich Usagi um und legte ihre Hand auf die Klinke der Zimmertür.
 

Leise zog Usagi einen Stuhl an das Bett ihrer Freundin. Der Anblick der bewusstlosen Setsuna zerriss das Herz der jungen Prinzessin.

Vorsichtig legte sie ihre Hände um die von Setsuna und betrachtete die weißen Verbände. Setsunas Hände waren eiskalt und fühlten sich fremd an. Als Usagi leise flüsterte, war jedes Wort durchrissen von Tränen: "Es tut mir so leid, Setsuna. Warum bin ich nicht bei dir geblieben? Bitte verlass mich nicht, wir hatten viel zu wenig Zeit miteinander!"

Weinend schmiegte sich Usagi an die kalte Hand.

"Warum hast du ihm nur geglaubt. Ich habe dir doch gesagt, was ich fühle. Ich liebe dich Setsuna!"
 

Wie das rauschen des Windes konnte Setsuna die Stimme ihres Engels hören. Sie erkannte die sanfte Melodie ihrer Prinzessin, aber die Kriegerin der Zeit war nicht in der Lage die Worte zu verstehen.

Ihr Körper war von einer starken Schwerelosigkeit erfasst. "Wo bin ich?", fragte sich die Kriegerin der Zeit und öffnete ihre Augen. Helles Licht blendete sie so stark, das sie ihre Augen wieder schloss. "Bin ich Tod?", fragte sie weiter.

"Noch nicht.", antwortete eine tiefe Stimme. Setsuna öffnete wieder die Augen. Vor dem hellen Licht stand eine bekannte Silhouette. Sie erkannte sich selbst und flüsterte. "Ich bin so müde von der Endlosigkeit meines Lebens. Der Kampf meines Herzens ist auf einem schmerzhaften Höhepunkt und meine Geheimnisse offenbart. Selbst meine geheimsten Träume sind in Trümmern zerschlagen. Bitte lass mich gehen."

Die Silhouette löste sich auf und Setsuna schloss erleichtert ihre Augen.

Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, als das Leben aus ihren Adern sickerte.

Schwer atmend schloss sie ihre Augen. Für einen Augenblick sah sie das Bild ihrer geliebten Prinzessin vor sich. "Ich liebe dich. Bitte verzeih mir meine feige Tat. Ich habe mein Bestes geben, aber der Preis ist doch zu hoch. Lass mich Frieden finden.", hauchte Setsuna mit ihrem letzten Atmen.

Ein Licht umfing sie und die Schwerelose drang in ihren Körper, löste ihre Seele und den unerträglichen Schmerz in ein warmes Nichts auf.
 

Im Krankenzimmer fixierte Usagi entsetzt die lange Nulllinie des Monitors. Das Piepen rauschte in ihren Ohren.

Lass mich nicht alleine!

Lass mich nicht alleine!
 

Usagi hatte das Gefühl über ihren Körper zu schweben, als die Schwestern sie an die Seite zogen. Eine Ewigkeit hatte sie die lange grüne Linie angestarrt, ehe sie panisch geschrieen hatte.

Die Schwestern und der junge Arzt waren mit einem Defibrillator ins Zimmer gestürmt.

Über das Rauschen des Blutes in ihren Ohren hörte Usagi die Anweisungen des Arztes.

Seit zehn Minuten sah die junge Prinzessin das gleiche Bild.

"Laden auf einszwanzig, alle weg!"

Leblos zuckte der Körper der dunklen Schönheit unter den Stromschlägen zusammen, um dann regungslos auf das Bett zu fallen.

Usagis Körper bebte und ihre Augen fixierten das unwirkliche Geschehen.

"Laden auf zweihundert, alle weg!"

Übelkeit übermannte Usagi, als auch dieser Versuch erfolglos blieb.

Das war nicht ihre Setsuna, die da lag. Das Alles musste ein Alptraum sein und Usagi konnte nicht daraus erwachen.

Betäubt schritt sie auf den Arzt zu, als dieser die Arme sinken ließ und sprach:

"Zeitpunkt des Todes..."

"NEIN!", brüllte Usagi und wollte sich an dem jungen Mann vorbei schieben.

Dieser versuchte die blonde Frau festhalten und setzte mit sanften Ton an: "Es tut mir..."

"NEIN! SIE IST NICHT TOD!", brüllte Usagi ihn an und riss sich aus dem Griff des Arztes. Ihre blaue Augen fixierten den leblosen Körper ihrer Geliebten. Der Atem der Mondprinzessin beschleunigte sich unkontroliert schnell. Ein unerträglicher Schmerz zerriss ihr Herz.

Mit dem lauten Schrei wurde der Raum von einem leuchtenden Silber überflutet. Das gleißende Licht erfüllte den Raum, suchte sich seinen Weg durch die Flure und die kleinen Fenster. Innerhalb von Sekunden erhellte das Licht die aufkommende Abenddämmerung.
 

Haruka und Michiru wurden von dem Licht in ihrem Hotelzimmer geblendet. Die beiden Frauen schauten sich nur für eine Sekunde an und sprachen zeitgleich:

"Usagi!"

Hastig rannten sie aus ihrem Zimmer und trafen auf die anderen Kriegerinnen.

"Setsuna, es muss etwas passiert sein!", sprach Rei panisch, als sie den Flur hinab rannte. Die Priesterin war fast schneller als Haruka.

Das Licht um sie herum ließ nicht nach. Es erhellte das ganze Viertel und blendete schmerzhaft in den Augen der Freundinnen.

"Das ist das Licht des Silberkristalls!", sprach Minako die Befürchtung aller aus.
 

Der Arzt und die Schwestern wurden von einer Schockwelle erfasst und gegen die Zimmerwand geschleudert.

Usagi bekam von diesen Ereignissen nichts mit. Mit trüben Augen blickte sie auf die tote Setsuna. Die junge Frau bemerkte nicht, wie das Licht den Raum auflöste und wie ihr Körper zu schweben begann.

Das Herz der jungen Frau war von Schmerz vernebelt. Eine silberne Träne suchte sich ihren Weg.

Draußen warf sich Haruka erneut an diesem Tag gegen eine unüberwindbare Tür. Die Druckwelle hielt den Raum von allem und jedem geschlossen.

Entsetzt schauten die Freundinnen zu, wie sich die silberne Träne langsam kristallisierte.

Usagi fixierte die kleine silberne Kugel und hob ihre Hände. Das Licht umschloss ihren Körper und die junge Frau verwandelte sich in die Prinzessin des Mondes.

Abwesend blickte Serenity in das silberne Licht. Plötzlich befand sich die junge Prinzessin nicht mehr im Krankenzimmer. Sie hörte nicht mehr das Schlagen gegen die Tür, sie sah auch nicht mehr Setsuna. Stattdessen blickte sie in traurige blaue Augen.

Mit einer tiefen Traurigkeit lächelte Königin Serenity ihre Tochter an.

"Mein kleines Mädchen!", flüsterte sie.

Verwirrt schaute sich Serenity um: "Wo ist Setsuna?"

Die jung gebliebene Königin seufzte: "Sie ist ..."

"Nein ist sie nicht! Das akzeptiere ich nicht!", weinte Serenity. In ihren Händen schwebte der kleine silberne Kristall. Die kleine zerbrechlich wirkende Kugel, die eine so grenzenlose Macht besaß. Plötzlich blickte sie von der kleinen Kugel zu ihrer Mutter.

"Kann ich sie retten?", fragte Serenity hoffnungsvoll.

Die Augen ihrer Mutter ruhten eine Weile auf ihr. Dann sprach Königin Serenity:

"Ja meine kleine Serenity, du kannst sie retten. Aber du musst ihn dafür zerteilen. Mit der einen Hälfte kannst du sie beleben und die andere Hälfte brauchst du."

Serenity starrte mit großen Augen auf die kleine Kristallkugel, welche verspielt leuchtete.

"Was passiert, wenn ich ihn zerteile?", fragte Serenity leise.

"Sie wird leben und du wirst leben. Aber Serenity, du gibst deine Unsterblichkeit auf. Ihr werdet ein menschliches Leben leben, altern und sterben."

Mit einem glücklichen Lächeln schaute Serenity in die Augen ihrer Mutter und sprach:

"Ich werde es tun, es ist das was ich will, was mein Herz will. Was ich schon immer wollte. Ich will nur ihre Usagi sein."

Als ihre Mutter sie traurig anlächelte, flüsterte Serenity fragend: "Wenn ich den Silberkristall zerstöre, dann sehe ich dich nie wieder oder?"

Königin Serenity nickte und sprach: "Ich liebe dich mein Kind und will das du glücklich bist, ich will das Pluto glücklich ist. Ich werde immer bei dir sein!"
 

Die Mädchen konnten von dem Geschehen nichts sehen. Für sie erschien es so, als schwebe Serenity regungslos mit dem Silberkristall in der Hand.

Angsterfüllt versuchten sie dir Tür zu öffnen, als Serenity plötzlich ihren Kopf hob. Gebannt schauten sie ihrer Prinzessin zu.

"Was tut sie?", fragte Ami panisch, als die Mondprinzessin den Kristall über ihren Kopf hob.

Eine Weile passierte nichts, doch dann zersprang die leuchtende Kristallkugel, zum Entsetzten aller Frauen, in zwei Hälften. Beide Hälften schwebten eine Weile über der jungen Prinzessin. Plötzlich rasten sie in zwei Richtungen. Die eine Hälfte drang in Setsunas Körper, die andere in den schwebenden Körper der Prinzessin.

Kaum waren die beiden Hälften verschwunden, verschwand auch das helle gleißende Licht.

Der Halbmond auf der Stirn der Prinzessin verblasste.

Als Haruka endlich die Tür öffnen konnte, fiel Usagis Körper leblos zu Boden.

Rei war als erstes bei ihrer Freundin und suchte fieberhaft nach einem Puls.

Es schien Ewig zu dauern, als sie endlich das leichte Pochen ertastete.

"Sie lebt!", rief Rei in dem Augenblick als das Piepen der Nulllinie wieder einsetzte.
 

Das warme Nichts in dem sich Setsunas Seele befand wurde von einem noch wärmeren Gefühl umhüllt. Die junge Frau konnte ihren Herzschlag spüren. Irritiert öffnete Setsuna ihre Augen. Warum fühlte sie wieder ihren Körper?

"Bin ich nicht Tod?", hauchte fragend sie in das silberne Licht.

"Nein bist du nicht!", vernahm Setsuna die vertraute helle Stimme. Überrascht wandte sich die Kriegerin der Zeit um. Zärtliche blaue Augen lächelten sie an.

"Usagi, was ist passiert?"

Die Prinzessin schüttelte den Kopf: "Ich bin nicht, Usagi. Sie hat den Silberkristall zerstört und damit ihr früheres Leben gelöst."

Entsetzt schaute Setsuna in die tiefen blauen Augen. Es waren die Augen, die sie immer geliebt hatte. Serenity kam auf Setsuna zu und betrachtete sie.

"Ich bin die Hälfte, die jetzt in dir lebt. Du wirst, wie Usagi, ein sterbliches Leben führen. Ihr werdet altern und sterben...", lächelte die Prinzessin und deutete dabei auf die Brust der Dunkelhaarigen.

Nachdenklich legte die Mondprinzessin eine Hand auf Setsunas Wange.

"Ich wünschte du hättest es mir damals schon gesagt. Ich hätte mich in dich verliebt, Sailor Pluto."

Bevor Setsuna antworten konnte, küsste sie die Mondprinzessin zärtlich auf den Mund.

Als sich die Lippen der Beiden berührten löste sich die junge Prinzessin auf.

"Leb wohl, meine Wächterin!"
 

Benommen öffnete Setsuna ihre Augen. Kaum Schaute sie in die ozeanblauen Augen, wurde Setsuna stürmisch umarmt. Weinend krallte sich Michiru an die Dunkelhaarige und schluchzte: "Du dumme Kuh, warum tust du uns das an?"

"Tut mir leid!", hauchte Setsuna kraftlos und versuchte ihre Kräfte zu sammeln.

Als sie endlich ihren Körper spürte, versuchte Setsuna aufzustehen. Es gelang ihr nicht, weil Michiru sie immer noch fest umklammerte und schluchzte.

"Michiru, bitte lass mich aufstehen!", murmelte Setsuna und versuchte erneut ihre Kräfte zu sammeln.

"Tut mir leid!", schluchzte Michiru und lehnte sich nach hinten.

"Wo.. wo ist Usagi?", fragte Setsuna plötzlich und Angst überflutete ihren Körper.

"Ich bin hier!", hörte sie die Stimme ihres Engels. Unter großer Kraftanstrengung setzte sich die einsame Kriegerin auf und blickte in die vertrauten blauen Augen. Wie immer lächelten und strahlten sie.

"Usagi...", hauchte Setsuna und versuchte aufzustehen. Usagi hatte ihre Lebenskraft schneller gefunden und kroch zu Setsuna herüber.

Schweigend beobachteten die jungen Frauen ihre beiden Freundinnen. Eine Ewigkeit schauten sich Setsuna und Usagi tief in die Augen.

"Du hast mich gerettet!", beendete Setsuna das Schweigen. Usagi schüttelte ihren Kopf und flüsterte: "Nein, du hast mich gerettet! Ich wollte immer ein ganz normales Mädchen sein. Ich möchte nichts anderes sein, als deine Usagi.

Setsuna verzog weinend ihren Mund und versucht zu lächeln. Zitternd hob sie ihre Hände und umschloss das Gesicht ihres Engels.

"Ich liebe dich so sehr!", flüsterte Setsuna glücklich.

Usagi lachte weinend auf und nickte. Vorsichtig legte sie beide Hände auf die warmen Wangen ihrer Freundin und nährte sich den kirschroten Lippen.

Kurz bevor sie sich berührten hauchte Usagi: "Und ich liebe dich! Niemand wird mich jemals wieder von dir trennen, niemand!"

Beide Frauen versanken in dem innigen Kuss und niemand im Raum sprach ein Wort.

Zwei neue Leben

Zwei neue Leben
 

Erst als sich die beiden Frauen voneinander gelöst hatten, wagte Rei zu sprechen: "Ich will nicht drängeln, aber wir sollten vielleicht langsam verschwinden. Es könnte einige unangenehme Fragen aufwerfen, wenn wir alle hier sind!"

Ami, die den Zustand des Arztes und der Schwestern gecheckt hatte, stimmte ihrer Freundin zu und schlug vor: "Wir können uns alle bei Setsuna, Haruka und Michiru treffen. Ich werde dem Arzt erklären, dass es ein Erdbeben geben hat. Wollen wir hoffen, dass er sich an die Vorkommnisse nicht erinnern kann."

Dann schaute Ami auf und blickte zu Setsuna. Verlegen murmelte sie: "Du musst leider hier bleiben. Ich habe mit meinem Namen für dich und Usagi gebürgt, wenn du einfach verschwindest, dann ..."

"Schon gut, Ami!", unterbrach Setsuna Ami und sprach weiter: "Danke für deine Fürsorge. Ich bleibe natürlich. Auch wenn es trotzdem Fragen aufwerfen könnte."

Mit diesen Worten deutete sie auf ihre Armgelenke. Keine Wunde, keine noch so kleine Narbe war mehr auf der gebräunten Haut zu sehen.

Plötzlich nahm Usagi Setsunas Hände und schmiegte sich an den warmen Puls. Zärtlich hauchte sie Setsuna einen Kuss auf die pulsierenden Adern. Noch immer konnte Usagi nicht fassen, welche Bedeutung sie in Setsunas Leben spielte und immer gespielt hat. "Ich bleibe bei euch!", forderte Usagi sanft.

Aber alle Anderen waren sich einig, dass es besser wäre, wenn nur Ami und Setsuna blieben. Es dauerte eine Weile, bis sie Usagi davon überzeugt hatten. Makoto und Minako hatten während der Diskussion, das Krankenzimmer wieder etwas hergerichtet.

Ein letztes Mal umarmte Usagi Setsuna und schaute in die dunklen Augen. "Wir sehen uns gleich?", fragte sie sehnsuchtsvoll. Setsuna lächelte glücklich und strich eine blonde Strähne aus dem Gesicht ihrer Freundin. "Ja, wir sehen uns gleich, versprochen!", antwortete sie und küsste Usagi liebvoll auf den Mund. Es war Haruka, die neckend Usagis Hand griff und forderte: "Nun komm schon, du kleine Turteltaube."
 

Die Frauen hatten gemeinsam das Krankenhaus verlassen und waren direkt zu dem Haus der Outers gefahren. Während sie um den Frühstückstisch saßen, verließen auch Ami und Setsuna das Krankenhaus. Die Ärzte waren mehr als verwundert, über die wunderhafte Heilung ihrer Patientin.

Weil sie aber keine Argument für einen weiteren Aufenthalt aufbringen konnten, durfte Setsuna nach einigen Unterschriften das Krankenhaus verlassen.

Glücklich fuhr sie mit Ami in einem Taxi zu ihrem Zuhause. Nachdenklich blickte Setsuna auf ihre Armgelenke. Eine verräterische Röte schlich sich auf die braunen Wangen. Plötzlich legte Ami ihre linke Hand über die Pulsadern. Fragend blickte Setsuna in die wasserblauen Augen.

"Du und Usagi seit füreinander bestimmt! Ich freue mich sehr für euch Beide!", flüsterte Ami sanft und lächelte in die rotbraunen Augen. Setsuna hatte Mühe ihre Tränen zu verbergen und nickte dankbar. Als Ami ihre Hand zurück nahm, legte Setsuna ihre Hände liebvoll auf ihren Bauch und flüsterte leise: "Das weiß ich jetzt auch...."

Ami wollte nachfragen, aber das Auto hielt schon vor dem großen Haus.
 

Usagi saß vor dem reich gedeckten Frühstückstisch und starrte auf das geschmierte Marmeladenbrötchen vor sich. Um sie herum war ein munteres, gelöstes Treiben. Grade als Minako in ihr drittes Brötchen beißen wollte, ließ sie entgeistert ihr Brötchen sinken.

"Du isst ja gar nichts, Usagi?", fragte sie besorgt nach.

Auch die anderen Frauen wandten sich fragend zu Usagi um. Diese blickte nicht auf und ihre Augen wurden von dem blonden Pony verdeckt.

"Usagi?", fragte Makoto nun auch besorgt nach.

Ihre blonde Freundin rührte sich nicht. Dafür verkrampften sich die Hände in ihrem Schoß.

"Usagi, was ist mit dir. Alles ist gut. Setsuna geht es gut, sie wird gleich bei uns sein.", sprach Rei sanft und legte ihre Hand auf Usagis Schulter. Aber Usagi antwortete immer noch nicht. Plötzlich fing die blonde Frau an zu zittern und dicke Tränen tropften in ihren Schoß. Erst als ein leises Schluchzen aus Usagis Kehle wich, hob sie ihre Hände und vergrub in ihnen ihr Gesicht.

Hilflos schauten sich die Freundinnen an. "Es war wohl zuviel für sie...", versuchte Michiru eine Erklärung zu finden. Aber Usagi schüttelte den Kopf.

In dem Moment öffnete sich die Wohnungstür und Ami und Setsuna kamen herein. Beide hatten eigentlich eine muntere Truppe von Frauen erwartet. Stattdessen saßen alle mit blassem Gesicht um einen reich gedeckten Frühstücksblick und blickten auf ein Usagi, die schwer weinend zusammen gesackt war.

"Was ist passiert?", fragte Ami bestürzt, während Setsuna los lief.

"Das wissen wir nicht. Sie hat nichts gegessen und auf einmal hat sie angefangen zu weinen.", erklärte Haruka mit sorgenvoller Stimme.

"Usagi, mein Engel!", hauchte Setsuna und wollte eine Hand auf Usagis Schulter legen. Aber kaum hatte die blonde Frau die vertraute Stimme wahrgenommen, sprang sie auf und viel Setsuna weinend in die Arme. Der Stuhl, auf dem Usagi gesessen hatte, viel geräuschvoll zu Boden.

Setsuna hatte Mühe ihre zierliche Freundin aufzufangen, dies entging auch Haruka nicht. Blitzschnell war die junge Sportlerin auf den Beinen und stellte sich hinter die beiden Frauen.

Schwer weinend drückte sich Usagi an Setsuna und vergrub ihren Kopf in das dunkle Haar.

"Usagi, ich bin doch hier. Bitte sprich mit mir, was hast du?", fragte Setsuna tief besorgt.

Ihr blonder Engel atmete stoßweise und versuchte anscheinend etwas zu sagen, aber es kam nur ein unverständliches Gurgeln aus Usagis Mund.

"Ich verstehe dich nicht!", sprach Setsuna und streichelte beruhigend durch das blonde Haar.

Die zärtlichen und liebevollen Berührungen zeigten nach kurzer Zeit Wirkung.

Endlich gelang es Usagi Luft zu sammeln: "Ich... bin so glücklich, dass du lebst. Ich bin glücklich, dass wir zusammen sein dürfen, aber... ich..."

Die Worte lagen wie Blei auf Usagis Zunge. Sie wollte nicht, dass Setsuna von Schuldgefühlen geplagt wurde, wie sie es in diesem Augenblick wurde. Aber sie wusste, es würde sie ein Leben lang belasten. Also nahm sie allen Mut zusammen und schrie fast: "Aber.... Ich.. Ich.. Ich habe meine Tochter für mein Glück geopfert!" Als sie sich wieder weinend an Setsuna klammerte, flüsterte Usagi noch: "Bitte verzeih mir, Chibi-Usa."

Viele der Frauen um sie herum hatten nun auch Tränen in den Augen.

"Oh Usagi, bitte weine nicht!", forderte Setsuna sanft und drückte mit Kraft Usagi etwas von sich. Diese schaute schwer schluchzend in die dunklen Augen. Der Schmerz, den Usagi fühlte und der sich unweigerlich ausbreitete, hatte die sonst so sanften Gesichtszüge der jungen Frau zerrissen.

Liebevoll strich Setsuna ihr über Usagis Wange und sprach leise, aber hörbar für alle: "Alles ist gut. Du hast sie nicht geopfert."

Nicht nur Usagi war plötzlich ganz Still. Irritiert blickten ihre azurblaue Augen in Setsunas lächelnde Augen.

Schweigend nahm Setsuna Usagis Hand und legte sie auf ihren Bauch. Dann sprach sie mit zärtlicher Stimme: "Als der Silberkristall in meinen Körper überging, habe ich ganz deutlich gespürt, wie nicht nur mein Leben erneuert wurde. Usagi, in mir wächst ein neues Leben heran und mein Herz weiß, dass es unsere Tochter ist."

Verlegen führte Setsuna Usagis Hand unter ihre Bluse. Mit großen Augen verfolgte Usagi ihre Hand und als sie auf Setsunas Haut ruhte, spürte Usagi ganz deutlich die pulsierende Wärme. Es dauerte eine kleine Ewigkeit bis Usagi realisierte, was Setsuna ihr mitgeteilt hatte, aber dann warf sie sich lachend und weinend in Setsunas Arme. Die Wucht von Usagis impulsiven Ausbruch, sorgte diesmal dafür, das Setsuna das Gleichgewicht verlor. Zum Glück stand Haruka hinter den Beiden und fing Setsuna in letzter Sekunde auf. Etwas unsanft landeten die drei Frauen auf dem Küchenboden. Haruka wurde dabei von Setsuna und Usagi begraben.

Während Usagi sich überglücklich an Setsuna schmiegte, versuchte Haruka nach Luft zu schnappen und forderte: "Hey ihr Beiden, ich freue mich für euch, aber bitte lasst die zukünftige Tante leben!"

Alle Frauen im Raum lachten. Auch Setsuna lachte glücklich und drückte ihre Usagi zärtlich an sich. Harukas Bitte ignorierte sie und sprach zu Usagi: "Ich bin jetzt Schwanger, Usagi. Du musst etwas sanfter mit mir umgehen. Haruka wird uns nicht immer auffangen."

Usagi nickte glücklich und hauchte: "Entschuldige, ich bin so glücklich!"

Als Usagi sich überglücklich an Setsuna schmiegte, ließ sich Haruka stöhnend nach hinten fallen und akzeptierte ihr Schicksal.
 

Es dauerte wirklich eine Weile, bis Setsuna und Usagi endlich am Frühstückstisch saßen.

Haruka rieb immer noch ihre schmerzende Schulter, während sich Usagi zum dritten Mal entschuldigte.

"Haruka hat einen harten Schädel. Mach dir keine Sorgen, Usagi", lachte Michiru und erntete einen bösen Blick ihrer Freundin. Dann grinste plötzlich Haruka und flüsterte: "Das klären wir heute Abend. Aber etwas anderes. Was ist mit Mamoru, wir sollten noch einmal mit ihm sprechen."

Die angenehme Heiterkeit, welche wieder am Frühstückstisch geherrscht hatte, schlug augenblicklich um. Makoto schnaubte hörbar und ergriff als erste das Wort:

"Haruka hat Recht, was er getan hat ist... unverzeihlich!"

Usagis Hand wanderte unter dem runden Tisch zu Setsuna. Als sie die warme Hand ihrer Freundin umschloss sprach sie leise, aber hörbar: "Er hat Setsuna in unglaubliche Gefahr gebracht. Aber... ich glaube nicht, dass er das mit Absicht gemacht hat. Er muss tief verletzt sein."

Keine am Tisch überraschte Usagis gütige Reaktion. Sie waren es mittlerweile gewohnt, dass die einstige Mondprinzessin nur das Gute im Menschen sah.

Rei sprach behutsam: "Etwas anderes hätten wir nicht von dir erwarte und... auch ich und bestimmt die Anderen glauben nicht, dass Mamoru diesen Ablauf geplant hatte. Trotzdem müssen wir mit ihm sprechen." "Schon um zu prüfen, ob er weiterhin eine Gefahr für euch ist und im Moment ist er das, Usagi!", nahm Minako das Wort an sich. Es waren keine sanften Töne, die Minako sprach. Es waren die Worte einer Anführerin.

Resignierend nickte Usagi und ließ ihren Kopf etwas sinken. Plötzlich war es nicht nur Setsuna, die sie liebvoll streichelte. Haruka, die zu ihrer Linken saß, streichte über das blonde Haar und sprach dann: "Keine Sorge, Usagi. Wir werden das klären. Du und Setsuna werdet hier bleiben."

"Es ist vielleicht besser, wenn wir nicht alle bei Mamoru aufkreuzen.", äußerte Michiru ihre Bedenken. Ami nickte zustimmend und griff Makotos Hand, während sie erklärte: "Makoto möchte ihn zu rede stellen, dass hat sie mir schon im Krankenhaus gesagt!" Eine tiefe Röte schlich sich auf die Wangen der großen brünetten Frau und sie räusperte sich, als Ami lächelnd weiter sprach: "Und weil ich weiß, wie aufbrausend Makoto ist, werde ich sie begleiten."

"Zwei aufbrausende Frauen und eine Stimme der Vernunft!", mischte sich Haruka ein und machte so allen klar, dass auch sie bei dem klärenden Gespräch dabei sein wollte.

Harukas Einwand sorgte endlich wieder für ein Lachen unter den Frauen. Nachdem beschlossen war, dass Haruka, Makoto und Ami nach dem Frühstück zu Mamoru gingen, widmeten sich die Frauen wieder dem Essen. Nur Usagi rührte nichts an, aber nicht, weil sie traurig war, sondern weil sie sich lieber verliebt und glücklich an Setsuna schmiegte. "Du musst jetzt für zwei essen!", erklärte Usagi liebvoll und pflückte eine Weintraube vom Obstteller, um sie Setsuna in den Mund zu schieben.

Lachend öffnete Setsuna den Mund und aß die Traube. "Aber bitte mäste mich nicht, Usagi!", hauchte Setsuna leise und dabei schlich sich ein nie da gewesenes freudestrahlendes Lächeln auf die kirschroten Lippen.

Verliebt nahm Usagi das Bild, das sich ihr bot in ihrem Herzen auf und streichelte über Setsunas Wange.

"So gefällst du mir, so möchte ich dich immer sehen, glücklich! Ich bin glücklich, ich bin so glücklich an deiner Seite, Setsuna.", flüsterte Usagi zärtlich.

Setsuna legte ihren Arm um Usagi und zog sie etwas zu sich: "Ich bin auch glücklich, unbeschreiblich glücklich!"

Keiner der anwesenden Frauen verwunderte es, als Setsuna und Usagi plötzlich in einem innigen Kuss versanken. Munter quatschten sie weiter und reichten sich die verschiedenen Köstlichkeiten, während Usagi und Setsuna in ihrer Welt versanken.

Klare Worte

Klare Worte
 

Mamoru ließ das bernsteinfarbene Getränk in dem schmalen Glas langsam in seiner Hand kreisen. Das Echo seiner Stimme hallte durch seinen Kopf und er schämte sich. Er hatte sich gehen lassen, wie ein kleines Kind, dass man den Lolli weggenommen hatte.

Zwei Stimmen kämpften in seinem Kopf, die eine verlangte das zurück, was ihm gehörte und die andere, welche immer lauter wurde, ließ Usagi ziehen. Er liebte Usagi immer noch und sein Verstand konnte nur schwer die Ereignisse zusammen puzzeln. Wie hatte es zu all dem nur kommen können. Er war sich der Liebe von Usagi immer so sicher gewesen. Aber er hatte die großen blauen Augen gesehen, wie sie Setsuna angesehen hatte. Schon in diesem Augenblick hatte er verstanden, dass er Usagi verloren hatte, noch bevor er die Chance bekam, um sie zu kämpfen. Grade als Mamoru sich seufzend auf die Couch sinken ließ, klingelte es. Hoffnung stieg in ihm auf, er sah seine Usagi vor der Tür, verlegen und mit Tränen in den Augen. Mit schnellen Schritten war er bei der Tür und öffnete sie, doch er wurde wie erwartet enttäuscht.

Vor ihm standen drei Frauen, zwei mit ernster Mine und angespannten Körper, die dritte und kleinste der Dreien, schaute auch ernst, aber auf eine sanfte Weise. Mamoru seufzte leise und trat zur Seite.

"Ich habe mich gefragt, wann ihr hier auftaucht, kommt rein!", bat er Haruka, Makoto und Ami. Die drei Frauen traten wortlos ein. Kaum hatte Mamoru die Tür geschlossen, da polterte Haruka los: "Was hast du dir dabei nur gedacht... wie konntest du...!"

Aber Mamoru hob seine Hand, senkte den Kopf und unterbrach sie: "Du hast Recht, ich habe völlig überreagiert und ich habe gelogen! Ich habe Usagi nicht mehr gesehen, aber bitte versteht mich! Wie kann ich kampflos aufgeben, bei dem Menschen, der mir alles bedeutet, der die Mutter meiner Tochter ist."

Ami hatte ihre Hand auf Harukas gelegt und schüttelte den Kopf, als diese schon den Mund öffnete. Wie vermutet, ließ sich die Sportlerin viel zu sehr von ihrem Impuls leiten. Immer noch sah sie Setsuna vor sich in ihrem Blut und in den Scherben.

"Jeder von uns versteht dich, dass du verletzt bist! Keine macht dir einen Vorwurf, dass du wütend bist. Aber Mamoru, du hast keinen Anspruch an Usagi. Sie ist ein freier Mensch, der sich in Setsuna verliebt hat und bei ihr bleiben will!", fing Ami mit einer überraschend sachlichen Stimme an. Makoto schaute ihre Freundin bewundernd an. Sie wünschte, sie hätte die Fähigkeit, das Unangenehme in einer solchen Ruhe auszudrücken, wie Ami es eben tat.

Denn die Worte trafen ihr Ziel, das konnte die große Frau deutlich in den blauen Augen des Mannes vor ihr sehen.

"Ich weiß... aber..!", begann Mamoru, aber Ami hatte nicht nur die Stärke sachlich und klar zu sprechen, sondern ein Gespräch sofort wieder an sich zu ziehen: "Kein aber! Mamoru, wir sind hier, weil wir dich bitten wollen und wir bitten dich..., wenn du die bitte nicht eingehst, dann werden wir es verlangen, ... wir bitten dich, halte dich für eine Weile von Usagi und Setsuna fern. Besonders von Setsuna. Wir haben lange überlegt, ob wir es dir sagen sollen und wir haben entschieden, dass es besser ist, das du verstehst, was du angerichtet hast!"

Nun schaute Ami Haruka auffordernd an. Jetzt war der Punkt gekommen, an dem es Harukas Aufgabe war, Mamoru klar seine unüberlegte Tat vor Augen zu führen.

"Als du uns gestern verlassen hast, konnte ich danach Setsuna aus ihrem eigenen Blut ziehen. Sie hat jeder deiner Worte geglaubt, sie hat geglaubt, das ihr bisheriger Lebensinhalt, der Grund warum sie schon immer existierte und das Tor bewacht, sie nie wieder sehen wollen würde. Du hast ihr den Grund entzogen, warum sie lebt und leben will!!", sprach nun auch Haruka in einer für sie überraschenden ruhigen Weise. Sie hatte noch viel mehr zu sagen, aber auch Haruka konnte sehen, dass ihre Worte ihr Ziel nicht verfehlten.

Mamoru war sprachlos, zitternd lies er sich auf die Couch fallen, trank einen Schluck Weißwein und sprach fassungslos: "Das habe ich niemals gewollt... ich wollte doch nur.. ich ..."

"Das wissen wir und das ist dein Glück, dein Glück, dass wir nicht hier sind um....", begann Makoto weniger ruhig, wieder war es Ami, die ihre Hand auf Makotos legte und ihr tief in die Augen schaute.

"Setsuna... geht es ihr gut!", fragte Mamoru plötzlich und in seiner Stimme lag tiefe echte Sorge.

Ami lächelte sanft und nickte, als sie antwortete: "Ja, es geht ihr gut. Der Silberkristall hat ihr Leben gerettet. Dabei wurde er zerstört. Setsuna und Usagi leben jetzt ein sterbliches Leben und Setsuna ist schwanger mit Chibi-Usa. Sie ist nicht länger dein Kind, sondern das von Usagi und Setsuna!"

Jede der drei Frauen schwieg, als Mamoru endgültig das Glas sinken lies, sein Körper begann zu zittern und plötzlich wurde der Raum von einem tiefen Schluchzen erschüttert. Selbst der Bauch von Haruka füllte sich mit kaltem Eis. Noch nie hatte sie einen gebrochenen Mann gesehen, doch nun saß der Prinz der Erde vor ihr, weinend, weil er wusste, dass er das wichtigste in seinem Leben verloren hatte. Diesmal hielt Haruka Ami fest, diese schaute Haruka fragend an. Ami hatte einen Schritt vor getan, sie wollte sich zu Mamoru setzten, doch es war Haruka, die nun neben Mamoru saß. Behutsam legte sie ihre Hand auf die Mamorus. Erschrocken blickte er auf und blickte in traurige grüne Augen. Eine Weile schwiegen sich die Beiden an, dann sprach Haruka sanft: "Ich weiß, dass es jetzt unendlich weh tut und dass du glaubst, nie wieder glücklich zu werden, aber die Zeit wird deine Wunde heilen und irgendwann wird jemand neues in dein Leben treten."

Mamoru nickte, langsam beruhigte sich sein Körper. Dann fragte er leise: "Ich werde mich zurück ziehen, aber darf ich Chibi-Usa sehen?"

Haruka, Makoto und Ami hatten geahnt, dass Mamoru diese verständliche Frage stellen würden. Sie hatten lange mit Setsuna und Usagi gesprochen. Makoto war es, die Mamoru ihre Entscheidung mitteilte: "Wir wussten, dass du das fragen wirst und wir haben mit Usagi und Setsuna folgendes beschlossen. So lange Setsuna schwanger ist, möchte keine von Beiden dich sehen. Wir sind uns einig und du wirst uns zustimmen, dass du den Abstand brauchst, um deine Gefühle zu sortieren. Aber dann... wenn Chibi-Usa das Licht der Welt erblickt, darfst du sie besuchen. Usagi und Setsuna möchten, dass du Chibi-Usas Patenonkel wirst. Wenn du eine Frau kennen lernst, ist sie gerne die Patentante. Natürlich, wenn du das nur willst....?!" Makoto konnte gar nicht so schnell reagieren, wie Mamoru plötzlich auf den Beinen war. Mit zwei Schritten war er bei ihr und zog sie in eine feste Umarmung. Die große Frau schaute erstaunt zu Haruka und Ami, lächelte dann und legte ihre Arme um Mamoru.

"Wir, Rei, Makoto, Ami und ich, kommen dich besuchen. Wir sehen nach dir, wie es dir geht und wenn es soweit ist, nehmen wir dich mit ins Krankenhaus. Setsuna kann dir bis dahin verzeihen, sie hat großes Verständnis."

"Danke!", murmelte Mamoru. Plötzlich stand Haruka neben ihn, betrachtete ihn eindringlich und lächelte dann sanft: "Michiru und ich kommen dich auch besuchen, vielleicht machen wir beide mal ein Motorradrennen?"

Endlich löste sich Mamoru von Makoto und lächelte Haruka dankbar an. "Ich kenne eine gute Rennstrecke!", antwortete er und setzte sich wieder.

Die drei Frauen blieben länger als anfänglich geplant. Keine von ihnen hatte gehofft, dass Mamoru so schnell zur Vernunft kam. Sie blieben noch bis spät abends und unterhielten sich lange. Alle drei waren erleichtert, einen Mann zu hinterlassen, der zwar verletzt, aber nun voller Hoffnung war. Chibi-Usa war immer und auch bis in die Ewigkeit sein Lebensmittelpunkt. Für sie wollte er Leben und sterben.

Es war Makoto, die sich nachdenklich gegen Harukas gelbes Cabriolet lehnte.

"Was ist? Woran denkst du?", fragte Ami neugierig und Haruka schaute fragend auf.

"Ich denke an die Zukunft, sie hat sich komplett verändert. Usagi und Setsuna werden eines Tages sterben, wir werden sie überleben, aber was ist mit Chibi-Usa? Der Silberkristall hat sie zum Leben erweckt, wird er ihr auch ein ewiges Leben schenken? Wird sie die Königin der Zukunft und der Welt den Frieden schenken? Sie ist jetzt nicht mehr Mamorus Tochter.... und wir alle wissen, dass Chibi-Usa Mamoru immer geliebt hat...."

Ami klappte der Mund auf und sie stotterte: "Du meinst ....?"

Aber Makoto schwieg, setzte sich ins Auto und vergrub sich in ihren Überlegungen, denn sie wusste, niemand kannte die Antwort, diese kannte nur die Zeit und diese war jetzt frei ohne Wächterin.

Epilog: Eine andere Zukunft

Epilog: Eine andere Zukunft
 

Mittlerweile drehte sich Usagi keine Haarknoten mehr in die Haare. Meist trug sie das Haar offen oder zu einer Hochsteckfrisur. Nur heute an diesem besonderen Tag, hatte Usagi Lust ihre alte Frisur zu zaubern. Dabei störte sie es nicht, dass sich einige graue Haare in das sonst sonnengelbe Blond mischten. Usagi genoss jede Falte, die sich in ihrem Gesicht bildete. Seit dem sie sich nicht mehr verwandeln musste, herrschten friedliche Zeiten. Sie hatte immer noch ihre Freundinnen um sich, die zwar nicht alterten, aber Usagi wusste, sie würden irgendwann ihr Kind beschützen.

Plötzlich schlangen sich schmale braune Arme um ihre Teile und zogen sie nach hinten. "Ich liebe diese Frisur an dir, meine geliebte Prinzessin!", flüsterte Setsuna leise ins Usagis Ohr. Eine Gänsehaut überzog die porzelanfarbende Haut. Immer wieder überraschte es Usagi, welche Anziehung Setsuna auf sie hatte und das nach all den Jahren. Usagis Herz klopfte so laut wie an dem Tag, als sie sich in ihre Wächterin verliebt hatte. Ihre Küsse und Umarmungen sorgten dafür, dass sich ihre Sinne vernebelten. Auch jetzt schmiegte sich Usagi seufzend an Setsuna und flüsterte: "Und ich liebe alles an dir! Ich bin so glücklich!" Setsuna lachte leise, es war ein glückliches Lachen, ein Lachen das man von ihr erst hörte, seit dem sie Usagi jeden Tag um sich hatte.

"Kannst du mein Kleid schließen?", fragte Setsuna und löste sie Umarmung ein Stück. Usagi drehte sich in ihren Armen und legte ihre Arme auf Setsunas Rücken. "Nur ungern, aber ich möchte an diesem wichtigen Tag nicht zu spät kommen!", hauchte Usagi mit schwerer Stimme. Es überraschte sie, jeden Tag, wie sehr sie Setsuna begehrte. So sehr, dass sie ihr immer nah sein wollte.

Mit einer eleganten Bewegung schloss Usagi das schwarze lange Kleid und lächelte Setsuna verliebt an. Diese erwiderte das Lächeln und zog Usagi an sich, lehnte sich vor und umschloss die pfirsichrosa Lippen mit den ihren. Beide Frauen versanken in einen langen innigen Kuss. Nur schwer konnte sich Setsuna von ihrer Prinzessin trennen. "Wir müssen los, Usagi!", hauchte sie leise, als sie den Kuss gelöst hatte. "Ich weiß...", seufzte Usagi, öffnete ihre Augen und versank in glücklichen granatroten Augen.
 

Kühler Fahrtwind wehte durch Usagis Haar und sie lehnte sich entspannt in den Beifahrersitz, obwohl sie mittlerweile selber fahren konnte und es auch häufig tat, genoss Usagi die Momente, wenn Setsuna fuhr. Sie vertraute ihrer Partnerin voll und ganz. Langsam machte sich Nervosität im Bauch der blonden Frau breit. Seufzend schloss sie die Augen. Hätte man ihr vor zwanzig Jahren gesagt, dass die Zukunft in diese Richtung laufen würde, dann hätte sie es nicht geglaubt und nicht gewollt. Doch genau jetzt, war es das was sie wollte und vor allem für Chibi-Usa wollte.

Lächelnd öffnete Usagi ihre Augen, als sie Setsunas Hand auf ihrem Bein spürte und die sanfte Stimme vernahm: "Wir sind da, alles wird gut werden!"

Usagi nickte, stieg aus dem Auto aus und schaute zum großen Turm der Kirche hinauf. "Es ist schon alles gut, denn es ist alles so, wie es sein soll!"

Kaum hatten die beiden Frauen den Vorplatz erreicht, da kam Minako schon freudig angelaufen. Keiner ihrer Freundinnen hatte sich in ihren Grundzügen geändert. Auch wenn Minako mittlerweile beim Radio arbeitete und merkwürdig organisiert war, so war sie noch immer laut, fröhlich, frech und manchmal etwas egoistisch. Aber die temperamentvolle Rei liebte sie dafür jeden Tag. Mittlerweile waren sie länger als Setsuna und Usagi verheiratet. Ganz spontan hatte Rei ihr nicht nur ihre lange Liebe gestanden, sondern sie auch direkt gefragt, ob sie mit ihr die Ewigkeit verbringen wollte.

Usagi erinnerte sich an die kleine Sylvesterparty bei Haruka und Michiru. Noch deutlicher erinnerte sie sich draran wie Rei immer wieder verlegen zu Minako schaute. An dem Abend, wo Usagi noch ganz und gar mit ihren Gefühlen beschäftigt gewesen war, hatte Rei den Mut nicht aufgebracht, ihre Gefühle zu gestehen. Aber ein halbes Jahr später, als Setsunas Bauch schon ganz rund war, hatte Rei plötzlich in den Lärm der Sylvester Party gerufen, dass sie etwas zu sagen habe. Alle hatten sich fragend umgeblickt. In Usagis Kopf hatte sich das Bild ihrer Freundin eingebrannt, wie sie da stand, zitternd und tiefrot. Zuerst herrschte lange Stille und dann sprudelte es plötzlich aus Rei heraus, eigentlich hatte sie fast geschrieen: "Minako.... ich liebe dich vom ersten Augenblick an!! Ich habe dich immer geliebt und werde dich für den Rest meines Lebens lieben!" Dann war Rei stiller geworden und hatte leise vor sich her gemurmelt. Minako, die jedes Wort hören wollte, hatte sich schnell ihrer Freundin genährt. Usagi musste lachen, als sie in ihrer Erinnerung die blonde Frau sah, der das Glas aus den Händen rutschte und die plötzlich ebenfalls laut rief: "Ich dachte du fragst nie!!!"

"Worüber lachst du??", fragte Rei Usagi und holte sie so aus ihrer Erinnerung.

"Über euch!!", antwortete Usagi schnell und streckte ihrer besten Freundin die Zunge raus, die verdutzt Minakos Hand hielt.

Die Erinnerung an den Sylvesterabend verblasste und vermischte sich mit dem hellen Licht der Mittagsonne. "Na ihr Turteltauben, seit ihr aufgeregt?", fragte Haruka, als sie sich von hinten den zwei Frauen nährte. Usagi schaute sich um und fand Michiru an ihrer Seite. Lächelnd legte Setsuna den Kopf schief und antwortete: "Etwas.. aber"

"Es ist alles, so wie es sein sollte!", wiederholte Usagi ihre Worte. In diesem Augenblick öffneten sich die Pforten der Kirche. Rei, Minako, Ami, Makoto, Haruka und Michiru ließen Setsuna und Usagi den Vortritt.

Ein kühler Wind wehte den Frauen entgegen, als sie die Kirche betraten. Dicht hinter ihnen folgte ein Gewirr aus Stimmen und es dauerte nicht lange, da hatte jeder einen Platz gefunden.

Usagis blaue Augen schauten zum Altar und da stand er.

Schwarzer Smoking, matte schwarze Schuhe, nur eine rote Rose und ein tiefrotes Hemd hoben sich von dem Anzug ab. Azurblaue Augen trafen auf tiefblaue Augen. Vor einer Ewigkeit hatte Usagi geglaubt, dass sie nun zur Tür hinein schreiten würde. Setsuna drückte die Hand ihrer Prinzessin, als diese Mamoru nickend zulächelte und er das Lächeln erwiderte. Kaum setzte der erste Ton der Orgel ein, verstummten die Stimmen um sie herum.

Plötzlich standen alle um sie herum auf und Usagi wusste, dass die Braut die große Halle betreten hatte. Suchend streckte sich die blonde Frau auf Zehenspitzen und als sie endlich das seidig lange rosa Haar erblickte, da stockte Usagi der Atem. Unkontrolliert wanderten Tränen über ihre Wangen, als sie ihre Tochter im langem weißen Kleid erblickte. Wie gestern kam es Setsuna und Usagi vor, als sie das kleine Baby in ihren Armen hielten und ihm ewige Liebe schworen.

Chibi-Usa, so nannten sie ihr Kind immer noch, aber alle anderen nannten sie Lady Serenity. Das Bild der zukünftigen Königin verschwamm, als Usagi die Erinnerung einholte.

Mamoru stand in dem kleinen Krankenzimmer mit Blumen. Er entschuldigte sich bei Setsuna, die seine Entschuldigung annahm. Alles schien perfekt, als Mamoru plötzlich Chibi-Usa entdeckte. Es war ein magischer Augenblick. Usagis Haut reagierte mit Gänsehaut, als sie sich an den Blick der beiden erinnerte. Chibi-Usa war noch ein Baby gewesen, doch plötzlich waren ihre Augen klar und groß.

Zur gleichen Zeit hatte Mamoru sich vor das Bettchen gekniet und sie angelächelt. Usagi und Setsuna hörten seine Worte in ihrer gemeinsamen Erinnerung.

"Ich liebe dich, meine mein schicksalhafter Engel und ich werde auf dich warten mein Leben lang."

Und so war es auch gewesen. Mamoru war jede Sekunde seines Lebens für die kleine Lady da gewesen. Dabei war er immer ein Gentleman gewesen und hatte ihre alle Freiheit der Welt gelassen. Aber der kleine rosa Wirbelwind war von Anfang an vernarrt in Mamoru und suchte immer seine Nähe. 25 Jahre lang hatte er über sie gewacht und auf den Tag gewartet, an dem sie mehr in ihm sah als einen Weggefährten. Dabei war Mamoru keinen Tag mehr gealtert, von dem Tag an, als er Chibi-Usa in die Augen gesehen hatte.

Nun schritt die junge erwachsene Frau auf ihren Prinzen zu, sie hatte ihn immer geleibt, schon in einer alternativen Zukunft, doch hier und jetzt war es eine erwiderte und echte Liebe.

Usagi lehnte sich glücklich an Setsuna, die ihren Arm um sie legte. Sie wussten Beide, sie würden in eines fernen Tages sterben, aber keine der Beiden fürchtete das Schicksal, denn hier und jetzt waren sie glücklich. Setsuna und Usagi lebten miteinander und füreinander, nichts anderes war von Bedeutung.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hab euch gewarnt ^^""
Ich hoffe es ist nicht zu too much.

Für die, die es nicht aushalten.
Spoiler:



Alles wird gut ;)) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich habs ja versprochen ;D
Alles wird gut. Aber natürlich endet die Geschichte hier nicht ;)) Da bleibt wohl noch einiges zu klären
Also bleibt dran. Ich gebe mir Mühe, dass ich bald weiter schreibe. (das grobe Raster steht schon) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ach ja ^____^ Frieden - das haben sie sich aber auch verdient.
Danke für euren vielen lieben Kommis - Tipps und Verbesserungen, ich freue mich sehr Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Danke, dass ihr der Geschichte bis hier her gefolgt seid =))
Ich habe noch einige andere Ideen im Kopf und viel angefangen ;))) Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (85)
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Von:  Angeld1985
2016-01-09T20:34:30+00:00 09.01.2016 21:34
mir kamen die tränen ich glaub ich hätte dabei nicht last Unicor hören sollen eine wunderschöne geschichte war das.
Antwort von:  SilverSerenity
10.01.2016 12:22
*knuff* Danke, das ist so lieb ^x^
Von:  fahnm
2015-08-15T14:15:44+00:00 15.08.2015 16:15
Ein Schöner Epilog.
Von:  xXxMephistoxXx
2015-08-14T22:43:34+00:00 15.08.2015 00:43
Joar da muss ich mich auch mit anfreunden lernen xD
Aber ansonsten eine Hammer FF haste da aus dem Ärmel geschüttelt. Da hat sich alles warten mehr als nur gelohnt.
Bin ja von Anfang an dabei und habe jedes Kapi gerne auch ein zweites Mal gelesen :)
Hoffe du machst deine Drohung war xD und lässt uns auch am deinen weiteren Ideen teilhaben.

Lg Mephi

Von:  mor
2015-08-14T19:32:53+00:00 14.08.2015 21:32
Das Pairing Mamoru&Chibiusa schrägt mich zwar ab aber ansonsten finde ich den Epilog sehr gut
Von:  jojo1307
2015-07-27T10:33:56+00:00 27.07.2015 12:33
Es geht endlich weiter. Schön.
Ich bin gespannt wie die neue Zukunft aussieht, da ja nun alles auf den Kopf gestellt ist.

Von:  mor
2015-07-26T18:46:08+00:00 26.07.2015 20:46
da sich die Zukunft geändert hat bin ich schon sehr Neugierig darauf wie der weitere Lebensabschnitt von Bunny und Pluto sein wird ^^
Antwort von:  SilverSerenity
27.07.2015 15:14
Danke für deine lieben Kommis zu meinen Geshcihten ^x^
Von:  fahnm
2015-07-26T00:18:07+00:00 26.07.2015 02:18
Hammer Kapitel
Von:  Sweetkiss
2015-07-25T18:52:27+00:00 25.07.2015 20:52
hey hey tolle geschichte ich hoffe du schriebst mehr geschichten über die beiden sie sind ein süßes paar ^^ freue mich auf das letzt kapitel der geschichte ^^ und vllt auf eine neue der beiden
lieben grüß sweet
Von:  xXxMephistoxXx
2015-07-25T14:05:56+00:00 25.07.2015 16:05
Spitzen Kapi
Lg Mephi
Von:  setsunaErza
2015-07-24T21:28:10+00:00 24.07.2015 23:28
Stimmt aber es ist so oder?
Antwort von:  SilverSerenity
24.07.2015 23:39
Jap kommt auch noch =))


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