Zum Inhalt der Seite

Weihnachtswahnsinn - Hakuoki SSL

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Toshizou Hijikata stand höchstgenervt in einem total überfüllten Feinkostladen und verfluchte sich zum hundertsten mal dafür, dass er seine Tasche mitsamt Laptop und Handy verloren hatte.

Das ganze wäre nicht halb so schlimm gewesen wenn er sich irgendwann in den letzten Jahren die Zeit genommen hätte, wichtige Telefonnummern in einem Notizbuch zu vermerken und sich jetzt nicht auf das Adressbuch seines besten Freundes verlassen musste um an alle Nummern aus seinem Bekanntenkreis zu kommen. Was wiederum auch nicht schlimm gewesen wäre, wenn Isami und Tsune nur zu Hause gewesen wären als er angerufen hatte. Stattdessen hatte er Souji ertragen müssen, der sich erst mal ausgiebig über seine Situation lustig gemacht hatte. Auch das wäre in seinem derzeitigen Gemütszustand gerade noch so zu verkraften gewesen, aber das eigentliche Unglück an der Sache war sein Date heute Abend.

Er kannte sie erst seit kurzem und wusste weder ihre Adresse geschweige denn ihre Telefonnummer auswendig. Im Trubel der letzten Woche hatte er auch ganz vergessen das wahnsinnig teure Restaurant für heute Abend zu reservieren, zu dem sie unbedingt wollte. Zum Glück hatte er vorhin noch den allerletzten Tisch bekommen weil ein anderes Paar abgesagt hatte. Allerdings zu einer anderen Uhrzeit als geplant, sie mussten nun eine ganze Stunde früher am Restaurant sein.

Seine einzige Möglichkeit ihr das mitzuteilen war per Email. Und das hatte ihn dummerweise wieder in die Situation gebracht bei Souji anrufen zu müssen.

Er bereute zutiefst, sich auf diesen doofen Handel eingelassen zu haben. Aber Souji hatte ihn solange bequatscht und Tama so oft und ausgiebig „Biiiiiiiiiiiiiiiiiiiittttttttttttttttttttttttttteeee“ ins Telefon gerufen, das sein Widerstand gebröckelt war. Da hatte er auch noch nicht gewusst wie lang diese Einkaufsliste werden würde und wie voll ein Spezialitätenladen für Lebensmittel aus Europa am frühen Samstag Abend sein konnte...
 

***
 

„Küssen!Küssen! Ihr müsst euch küssen!!!“

Das kleine Mädchen bekam sich gar nicht mehr ein vor Lachen, als Souji und Hajime fast in der Tür zum Wohnzimmer zusammengestoßen wären.

„Was...?“ fragte Hajime verwirrt.

„Du und Souji müsst euch jetzt küssen!“ erklärte Tama eifrig und deutete auf den grünen Zweig über der Tür.

„Weil ihr unter dem Mistelzweig steht!!!“

Die Erklärung leuchtete Hajime nicht ein.

Nicht zum ersten mal heute Abend fragte er sich wie um alles in der Welt ein geplanter Film-Abend in dieses Chaos ausufern konnte und er sich jetzt so vorkam als wäre er selbst der Hauptdarsteller in einem der schrecklichsten Filme aller Zeiten.

„Ist ein Brauch aus Amerika“ ergänzte Souji.

„Aber nur Männer und Frauen küssen sich, wenn sie sich unter dem Mistelzweig treffen, Tama-chan.“ versuchte er dann den Enthusiasmus seiner kleinen Schwester zu bremsen.

„Aber letzte Woche hat Papa dir auch einen Kuss gegeben, als ihr unter dem Zweig gestanden seid!“ warf Tama ein, woraufhin Souji knallrot wurde.

„Nun.....also...zwischen Eltern und Kindern ist es nochmal etwas anderes und...und das war ein Gute-Nacht-Kuß, kein richtiger Kuß.“ meinte Souji verlegen und ignorierte Hajimes immer ungläubigeren Gesichtsausdruck.

„Kuß ist Kuß. Und unter dem Mistelzweig muss man sich küssen. Also los, küsst euch!“ forderte Tama sie erneut auf.

Das Klingeln an der Haustür erlöste Hajime aus der peinlichen Situation und er folgte Souji rasch zu Tür.

Obwohl klar war, wer auf der anderen Seite der Tür stand, öffnete Souji diese nicht sondern drückte die Gegensprechanlage.

„Haben Sie die Ware?“ fragte er frech.

„Souji, das geht echt zu weit...“ empörte sich Hajime und öffnete die Tür.

„Guten Abend, Hijikata-san. Bitte kommen Sie doch rein.“

Hijikata trat ein und sah ihn fragend an.

„Du bist auch hier? Und ich dachte Souji hätte alleine für das ganze Chaos gesorgt.“

Nun war es an Hajime zu erröten, sehr zu Soujis Belustigung.

„Toshiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii!“ Tama kam freudestrahlend aus dem Wohnzimmer gerannt.

„Ist schon wieder Halloween?“ fragte Toshi amüsiert als er von dem kleinen grünen Monster in Beschlag genommen wurde.

„Ich bin eine Monsterprinzessin!“ verkündete Tama stolz und klärte Toshi dann über den Stand der Dinge auf:

„Hajime-kun hat mit mir Prinzessinenkronen gebacken aber weil du angerufen hast, sind alle verbrannt!“

„Klingt absolut einleuchtend...“ meinte Toshi ironisch und warf einen angesäuerten Blick zu Hajime und Souji.

Hajime fühlte sich noch unwohler mit der Situation als zuvor, doch Souji blieb gelassen.

„So war es eben.“ bemerkte er trocken und nahm Toshi die Einkaufstüte ab.

„Ich hoffe, Sie haben alles bekommen!“

Toshi spürte wie sich sein Puls erhöhte, doch gerade als er zum Gegenangriff starten wollte, zog Tama ihn am Arm.

„Backst du auch mit uns, Toshi?“
 

„Nein, tut mir leid, das müssen Hajime und Souji mit dir machen. Ich bleib nur ganz kurz.“

„Aber es macht ganz viel Spaß!“ versuchte Tama ihn zu überzeugen.

„Tut mir leid kleines, heute nicht.“

„Hijikata-san hat es eilig, es wartet nämlich eine schöne junge Dame auf ihn!“ erklärte Souji seiner Schwester, was ihm ein genervtes Augenrollen von Toshi und Hajime einbrachte.

„DU-“

„Wir haben den Laptop schon für Sie angemacht, er steht im Wohnzimmer.“ unterbrach Hajime Hijikata-san schnell, bevor er und Souji in eines ihrer nie endenwollenden Streitgespräche verfielen.

Das sie den Laptop extra aus dem Arbeitszimmer im oberen Stockwerk geholt hatten, damit Souji zumindest die Möglichkeit hatte, Hijikata-san über die Schulter zu sehen wenn er seine Mails ansah, musste er ja nicht erwähnen – zumal es wahrscheinlich für ihn sowieso offensichtlich war.
 

***.
 

Toshi hatte sich kaum in seinen Emailaccount eingeloggt als Souji sich neben ihn auf das Sofa setzte.

„Zuckerstange?“

„Nein...danke“ lehnte Toshi irritiert ab, woraufhin Souji sich das süße Gebilde in den Mund schob.

„Diesind aber wirklich lecker!“ versuchte er es nochmal.

„Souji, ich möchte keine. Wirklich nicht.“

„Na schön. Wenn Sie sich umentscheiden, es hängen noch genügend am Treppengeländer.“

Toshi nickte und wartete darauf, das Souji wieder ging.
 

Was er nicht tat.
 

„Sonst noch was?“
 

Souji schüttelte den Kopf und lutsche weiter an der Zuckerstange.
 

Toshi spürte wie ihn langsam aber sicher die Geduld verließ.
 

„Souji... könntest du dann bitte gehen.“ bat er so gelassen wie möglich.
 

„Ich wohne hier!“ entrüstete sich Souji und schaute ihn mit großen unschuldigen Augen an.
 

Toshi seufzte. Nach dem schrecklichen Tag und den nervenden Suchen nach Backzutaten in einem überfülltem Feinkostladen, den zwei Staus in denen er gestanden hatte bis er hier angekommen war und dem leichten Schneefall welcher den Samstagabendverkehr noch langsamer gemacht hatte, war Souji in Höchstform das letzte was er gebrauchen konnte.
 

„Souji, bitte. Du weißt doch genau was ich meine. Lass mich bitte kurz alleine. Solltest du nicht sowieso mit deiner Schwester in der Küche sein?“ probierte er es mit einem Appell an Soujis Vernunft.
 

„Seit Hajime die Idee mit den Plätzchenkronen hatte, bin ich als großer Bruder abgeschrieben.“

schmollte Souji und setzte eine beklagenswerte Miene auf.

Dann packte er Toshis Arm und legte den Kopf an seine Schulter.

„Hijikata-san, ich bin sooooooooo einsam!“

Toshi stöhnte genervt auf.

„Souji, es reicht! Was willst du denn von mir?!?“
 

Ein spöttisches Grinsen erschien auf Soujis Gesicht.
 

„Ich will gar nichts von Ihnen!“ erklärte er lachend und sprang auf.

„Ich will Sie nur ein bisschen ärgern!“

Damit verschwand er aus dem Wohnzimmer und Toshi war endlich allein.

Zufrieden begann er seine Email zu schreiben und genoß die Stille.

„Tama-chan, du hast ja ganz vergessen deine CD wieder anzustellen.“ erklang Soujis Stimme aus der Küche.

Hajimes „Souji, warum hast-“ wurde verschluckt von Tamas Aufschrei („Oh jaaaa, die CD!!!!“) und der schrecklichsten Version von Jingle Bells, die Toshi jemals gehört hatte.
 

Hi, bitte schreib mir gleich zurück wenn du das liest. Hab mein Handy und meinen Laptop heute verloren und keine andere Möglichkeit dich zu erreichen. Unser Tisch ist auf 19.30 Uhr reserviert, ich hoffe das ist nicht zu umständlich für dich. Wir sehen uns dann dort. Ich freue mich schon auf dich.
 

Auf Jingle Bells folgte eine Version von „Rudolph the red-nosed Reindeer“ in einer Sprache die Toshi spontan Kopfschmerzen bekommen liess. Offenbar ging es nicht nur ihm so, den mitten in der zweiten Strophe brach der Lärm plötzlich ab und er hörte wieder die Stimmen aus der Küche.
 

„Du musst aber auch wirklich mitsingen, Hajime-kun!“ erklang Tamas Stimme als erstes.
 

„Ich lade euch noch die Karaoke-Version von Youtube.“
 

Das war Souji.
 

Toshi bezweifelte das was auch immer ihm jetzt bevorstand, viel besser sein würde als die merkwürdige CD.
 

„Hier ist alles suuupppperr...“
 

***
 

Als es langsam Zeit wurde zu dem Restaurant aufzubrechen, hatte er auf seine Email immer noch keine Antwort bekommen und sein Kopf schrie förmlich nach einer Aspirin.

Hajime hatte irgendwann mit dem singen aufgehört, aber Tama war noch mit Feuereifer dabei den Refrain dieses dämlichen Liedes immer und immer wieder zu singen.
 

Toshi beschloß sich zu verabschieden.

In der Küche holte Hajime gerade mit Tama das letzte Blech mit den Plätzchen aus dem Ofen und Souji dokumentierte das ganze mit seinem Handy, was glücklicherweise dazu führte, dass das Karaoke-Lied von youtube endlich verstummte.
 

„Tooshiiiiiiiiiiiii, du musst ein Plätzchen probieren!“
 

Nachdem er eines der pappsüßen dreizackigen Gebilde gegessen hatte und nach einigem hin und her mit Tama („Warum bleibst du nicht noch ein bisschen und spielst mit mir???“) endlich wieder an der Haustür stand und diese öffnete, traf ihn fast der Schlag.

„Verdammter Mist...“
 


 

tbc
 

Liest das überhaupt jemand?^^°Wenn ja, schreibt mir mal wie es euch gefällt, hihi.

Eigentlich sollte die Geschichte nur zwei Teile haben, aber dann hat sie sich verselbstständigt...

Im nächsten Teil geht es gewohnt chaotisch weiter:-) Armer Hajime, zu seinen Filmen wird er auch im nächsten Kapitel nicht kommen...



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück