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I am God! I am Shinigami

von

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Victim

„Hast du eigentlich schon die neue Bestellung ausgeliefert?“, rief die junge Schwarzhaarige aus der Küche heraus, in welcher sie gerade dabei war, etwas zu Essen für den Amerikaner und sich selber zuzubereiten. „Nein. Mach ich dann nach dem Essen. Wo sind die Bestellformulare gelandet?“, Duo war gerade dabei, im Arbeitszimmer alles auf den Kopf zu stellen, weil er den verdammten Zettel nicht fand, auf welchem die Kontaktdaten, sowie die geforderten Bestellungen vermerkt waren. „Die müssten in der Schreibtischschublade sein“, antwortete Hilde, welche gerade mit einem Geschirrtuch einen Teller abtrocknete und den Arbeitsraum betrat. „Da liegt er doch“, sie deutete auf das Fensterbrett, auf welchem nicht nur der Zettel, sondern auch einige andere Büroartikel ihren Platz gefunden hatten. „Oh man“, dass ihm das nicht eher aufgefallen war, war wirklich peinlich. „Danke“, der Zettel landete in seiner Hosentasche und auf einer Checkliste wurde ein schnelles Häkchen gesetzt. „Aber eine Schreibtischschublade sieht auch anders aus“, Duo grinste und bekam einen leichten Klaps auf den Hinterkopf. Ein leises 'Autsch' ertönte, gefolgt von einem warmen Lachen. „Idiot~“, kopfschüttelnd verließ die junge Frau das Zimmer und ging wieder in die Küche, damit sie mit dem Essen weitermachen konnte. Duo folgte ihr und nahm sich aus dem Kühlschrank eine kleine Wasserflasche. Mit einem Hüftschwung wurde die Kühlschranktür geschlossen und aus jener Flasche wurde ein kräftiger Schluck genommen. „Was meinst du, wie lange die Lieferung dauert? Ich dachte, wir könnten heute Abend mal ins Kino gehen“, sie hatten schon so lange nichts mehr miteinander unternommen, weil sie entweder von der Arbeit total erledigt oder mit anderen Dingen beschäftigt waren. „Vielleicht zwei, maximal drei Stunden“, wenn er noch alle Teile in den Wagen laden musste, der Weg zu seinem Zielort war auch ziemlich weit, dazu noch das Abladen, dann würde er wirklich so lange brauchen. „Aber Kino klingt super~“, meinte der Amerikaner mit einem Lächeln auf den Lippen, ehe er ihre gemeinsame Wohnung verließ und sich auf den Weg machte. Er würde später etwas essen, immerhin war er sowieso schon spät dran. Hilde sah ihm verwundert nach, schüttelte dann aber den Kopf. „Jaja, nach dem Essen wolltest du gehen, hm?“, sie wusste, dass Duo viel zutun hatte, aber dass er nicht einmal zum essen bleiben konnte, störte sie gewaltig.

Der Langhaarige aber sah die ganze Sache nicht so eng und belud stattdessen den Laster mit allen möglichen Metallteilen, die der Kunde wollte. Er war immer wieder erstaunt darüber, wie viel einige Menschen davon brauchten. Sein neuer Kunde schien aber eine Werkstatt zu haben und daher mehrere Teile zu benötigen. Duo schwang sich auf den Fahrersitz und steuerte jene Werkstatt ohne große Umschweife direkt an. Es dauerte etwas, da sein Zielort fast am Ende der Kolonie war. So kam es dem Amerikaner jedenfalls vor. Nach circa einer halben Stunde war er endlich da und betrat die kleine Werkstatt. „Mister Colman?“, rief Duo und sah sich kurz um. Wenige Augenblicke später trat ein großer, dunkelhaariger Mann aus dem Büro und lächelte zufrieden. „Mister Maxwell, nehme ich an?“; fragte er charmant und schüttelte ihm mit einem sehr festen Druck die Hand. „Ja. Ihre Bestellung steht draußen auf dem Hof und wartet bereits auf sie“, meinte der Amerikaner. „Kommen Sie doch in mein Büro, Mister Maxwell. Ich hab noch einiges mit Ihnen zu besprechen“, Colman ging vor und hielt dem Langhaarigen die Tür auf, damit er eintreten konnte. „Setzen Sie sich nur. Wissen Sie, ich wollte mit Ihnen über einen Dauerauftrag sprechen. Ich benötige immer wieder einige Teile und hatte gehofft, dass Sie mir in regelmäßigen Abständen eine Lieferung zukommen lassen könnten“, schilderte der Ältere sein Problem, während er Duo etwas zu trinken anbot. Dankend nahm er das Glas entgegen und überlegte einen Augenblick. „Wie oft brauchen Sie denn die Teile? Ich könnte maximal aller zwei Wochen kommen“, er hatte viel zu tun und bald fand auch wieder ihr alljährliches Treffen statt. Dafür musste er auch noch einige Erledigungen machen. Geschenke holen, dazu brauchte er noch neue Klamotten und er musste sich eine Unterkunft suchen, immerhin wollte der Quatre nicht zur Last fallen, auch wenn er wusste, dass es dem ehemaligen Piloten nichts ausmachen würde, wenn er sich bei ihm einquartieren würde.

„Das wäre vollkommen in Ordnung“, warf der Dunkelhaarige ein und lächelte. „Wollen wir gleich den Vertrag aufsetzen? Dann haben wir das hinter uns~“, Duo kam dieser Mann allerdings doch sehr komisch vor. Er war viel zu freundlich und wirkte aufgesetzt. Colman lächelte ihn an, grinste aber innerlich. Er war schon gespannt darauf, wie der ehemalige 02 auf seinen kleinen Plan reagierte~

„Ich kann Ihnen das nächste Mal das Schriftstück mitbringen“, versicherte der Amerikaner und die beiden schüttelten sich nur kurz die Hand, um den Vertrag mündlich zu besiegeln. „Dann werde ich mal Ihre Lieferung ausladen“, Duo verließ das Büro, Colman folgte ihm und half dabei alle Teile auszuladen. Es dauerte knapp eine Stunde bis sie fertig waren. „Das nächste Mal sollten Sie sich jemanden einstellen, der das machen kann...“, jammerte der Amerikaner erschöpft, während er sich den Schweiß aus der Stirn wischte. „Scheint mir eine gute Idee zu sein“, sein Auftraggeber war genauso erschöpft wie er selbst. „Gut. Dann sehen wir uns in zwei Wochen wieder. Die selben Teile?“, wollte er wissen und Colman nickte leicht, ehe Duo das Gelände wieder verließ und zurück fuhr.

„Bin wieder da“, rief er in die Wohnung hinein, allerdings kam nichts zurück. Stattdessen fand Duo nur einen Zettel in der Küche mit einer Nachricht von Hilde:

'Bin einkaufen. Kann spät werden. Lass uns das mit dem Kino morgen machen~♥'

„Na toll..“, entwich es ihm genervt. Erst will sie weggehen und dann geht sie lieber einkaufen? Frauen konnten wirklich anstrengend sein. Aber wenn Hilde nicht mit ihm weggehen wollte, dann machte er sich eben einen gemütlichen Abend vor dem Fernseher. Hätte er auch nur ansatzweise geahnt, dass sein neuer Kunde nicht ganz so unschuldig war, wie er ihm mit seinem Auftreten versichert hatte, dann würde Duo mit Sicherheit nicht so entspannt auf dem Sofa sitzen und irgendeine Sitcom schauen, während er genüsslich einige Chips aß.
 

Die Tage vergingen und Duo hatte es wirklich endlich geschafft sich einen freien Tag zu nehmen, an dem er die Dinge erledigen konnte, die er schon viel zu lange vor sich her geschoben hatte. Bald stand Weihnachten vor der Tür und somit wieder ihr jährliches Treffen, auf das er sich immer tierisch freute. Außerdem konnte er so jedem ein Geschenk holen, auch wenn sich nur Quatre offen und ehrlich darüber freute und die anderen drei sich immer nur stumm mit einem kurzen Nicken und einem zaghaften Lächeln gedankten. Er wollte ihnen ja nur eine Freude machen und verlangte nicht einmal, dass sie ihm auch etwas schenkten. Das verlangte er von keinem.

Gemütlich schlenderte er durch die Einkaufsstraße und betrachtete die Läden. Hier und da gab es interessante Sachen zu sehen und er kam nicht umhin, sich selber endlich neue Klamotten zu kaufen. Schlicht und in schwarz. Aber auch die Geschenke für die anderen fand er recht zügig. Für Hilde hatte er eine feine Kette gefunden. Heero würde eine elegante Armbanduhr bekommen. Er hatte sie gesehen und musste sofort an den Japaner denken. Für Trowa hatte der Amerikaner ein schönes Parfum bekommen. Es roch weder zu stark noch zu schwach und man nahm immer nur eine leichte, aber wirklich angenehme Brise des Duftes wahr. Quatre wollte er einfach zu einem guten Essen einladen. Er kümmerte sich immer so um ihr Wohlergehen und Duo wollte ihm etwas zurückgeben und Wufei sollte einen chinesischen Glücksbringer in Form eines Drachen bekommen. Duo war sich nicht sicher, ob es dem Chinesen gefallen würde, hoffte aber darauf.

Er entschloss sich dazu noch etwas essen zu gehen und betrat eines der Restaurants. Dass er die ganze Zeit schon beobachtete wurde, bemerkte der junge Amerikaner nicht. Nachdem Essen ging er endlich nach Hause und begann schon damit die Geschenke fein säuberlich einzupacken. Er hatte sich mittlerweile angewöhnt nicht alles kurz vor dem Ende zu machen und wie er feststellen musste, war das eine der besten Entscheidungen, die er hätte treffen können.

Weitere Tage zogen ins Land und allmählich wurde der Amerikaner nervös. Er freute sich immer darauf, seine Freunde wiederzusehen. Weihnachten war im Augenblick die einzige Chance sie alle sehen zu können. Ansonsten war jeder von ihnen damit beschäftigt seiner Arbeit nachzugehen.

Ein paar Tage vor seiner Abreise, belud er ein weiteres Mal den Laster und fuhr zu seinem Kunden. Gemeinsam brachten sie die Ware in die Lagerhalle. Eingestellt hatte Colman noch immer niemanden, obwohl er das Geld dafür zu haben schien.

„Bis später“, Duo hob zum Abschied die Hand und fuhr wieder nach Hause, wo er seine Tasche packte und duschen ging. Er musste am nächsten Tag los, wenn er rechtzeitig da sein wollte.
 

15.03.2015



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Nordstern
2019-05-09T09:58:58+00:00 09.05.2019 11:58
Hallo hab deine Geschichte grade gelesen. Gefällt mir gut. Bitte schreib weiter. Die Figuren sind gut getroffen.


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