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Das Gleichgewicht der Götter

von

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Diese Geschichte ist schon etwas älter! Daher bitte ich die, die schon welche von meinen Fanfics gelesen haben um Verständnis, wenn es nicht so ist, wie sie es gewohnt sind! Diese Geschichte war eine meiner ersten Fanfics! Ich denke, dass sich mein Schreibstil wohl verändert hat! Oder? Beurteilt selbst!

Viel Spaß!

Wie immer hoffe ich auf einige Kommentare! ^_-
 


 

Fushigi Yuugi
 

-Das Gleichgewicht der Götter-
 

Dies hier ist für alle Fushigi Yuugi Fans,

die diese Legende genau so wie ich lieben

oder ein weiteres Kapitel davon erleben wollen!
 

 by

Yui (Bettina) Spallek
 

Ein alter Freund
 

,Shunkaku?' Yui horchte auf. Hatte Yumi da gerade wirklich Shunkaku gesagt? Die blonde Schülerin legte ihr Buch beiseite und lauschte dem Gespräch ihrer Mitschülerinnen.

"Wenn ich es dir doch sage! Sein Name ist Bu Shunkaku, er hat so dunkelblonde bis braune Haare und sieht einfach gut aus!" Yumi verdrehte schwärmerisch die Augen.

"Und der kommt wirklich in unseren Chinesischkurs?"

"Ja!"...
 

Nicht aufzuhalten stürmte das braunhaarige Mädchen durch den Flur bis es die Tür erreichte, die es gesucht hatte. Dann riß sie diese mit einem lauten Knall auf. Fünfzehn entsetzte Augenpaare starrten auf das abgehetzte Mädchen, das nun im Türrahmen stand und dessen Haarbänder rot leuchteten. Nur Yui schlug gelassen ihr Heft zu und erhob sich.

"Yui-chan! Shunkaku, ich meine Su..." Weiter kam sie nicht.

"Ja, ich weiß Bescheid." Gelassen schritt das blonde Mädchen an ihrer Freundin vorbei, ihr Heft unter den Arm geklemmt. Verwundert starrte ihr Miaka nach. Doch so gelassen, wie sie tat war Yui in Wirklichkeit nicht! Im Gegenteil: In ihrem Inneren brannte es! Weckte doch der Name ,Shunkaku' in Yui einen Teil schmerzlicher Erinnerungen auf. Sie war nie gerne ,Seiryuu no Miko' gewesen und dachte schon gar nicht gerne an die Zeit im ,Universum der vier Götter' zurück. Schon allein, wegen des Kampfes gegen Miaka und Tamahome. Ja...richtig...Tamahome... Liebte Yui ihn eigentlich noch immer? Sie wußte es selbst nicht. Und bei dem Namen ,Shunkaku' regte sich ein Gefühl in der Jungfrau, das sie nicht beschreiben konnte. Sie wußte nicht, ob es nun Abneigung oder Freude war. Wahrscheinlich würde sie es erst herausfinden, wenn sie ihm wirklich wieder begegnen würde.

"Yui-sama?!" Die Angesprochene blieb sofort stehen. Dann drehte sie sich langsam um. Nicht weit von ihr stand ein junger Mann, der die übliche Schuluniform trug. Seine Augen strahlten blau-lila und sein kurzes blondes Haar hing ihm leicht ins Gesicht. Er lächelte.

"Suboshi!" Yui ließ vor Überraschung ihr Heft fallen. Ihr Augen sahen nichts anderes mehr, als den Jungen vor sich, der, wie auch schon früher, ein blaues Stirnband trug und sich somit nicht verändert zu haben schien. Unfähig ein Wort herauszubringen, stand Yui einfach nur da und sah ihrem Gegenüber direkt in die Augen. Dieser erwiderte ihren Blick einige Sekunden, bis er sich schließlich bückte und das Heft des Mädchens aufhob. Das brachte Yui wieder in die Gegenwart zurück.

"Was machst du hier?" Nervös nahm die Jungfrau das Heft entgegen und nickte zum Dank.

"Ich bin gekommen um Euch zu holen, Seiryuu no Miko-sama!" Bei diesem Wort zuckte Yui unweigerlich zusammen. Doch sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen.

"Was soll das heiße, du willst mich holen? Wie bist du überhaupt hierher gekommen?" Yui konnte keinen klaren Gedanken fassen. Und anstatt zu antworten zog der Junge vor ihr eine blaue Schleife aus seiner Hosentasche und reichte sie seiner Jungfrau. Diese nahm die Schleife und schloß die Augen. Ja, dieses blaue Band brachte viele Erinnerungen mit sich. Auch wenn es solche Schleifen zu hunderten gab, diese Eine war etwas ganz besonderes. Sie war nicht nur einfach die blaue Schleife, die Yui in der Mittelschule getragen hatten. Nein, dieses blaue Etwas brachte Erinnerungen mit sich. Schöne, genauso wie Schmerzliche. Yui erinnerte sich. Diese Schleife hatte sie Seiryuu Seishi Suboshi damals hinterlassen, bevor sie nach dem langen Krieg zwischen Kutou und Konan wieder nach Hause zurückgekehrt war. Yui öffnete die Augen wieder. Sie war nun wesentlich ruhiger. So stellte sich auch ihr Verstand wieder ein.

"Treffen wir uns nach der Schule am Park. Dort können wir reden.", sagte sie und gab Suboshi die Schleife zurück. Dann wandte sie sich, ohne ein weiteres Wort zu sagen, um und verschwand in einem Klassenzimmer. Der Junge steckte das Band in seine Tasche und verschwand ebenfalls ohne eine Regung zu zeigen. Doch in seinem Inneren war er glücklich seine Jungfrau wieder gesehen zu haben.
 


 

Yuis Entschluß
 

"Yui-chan!" Stürmisch umarmte Miaka ihre Freundin von Hinten. Schallendes Lachen erklang. Yui hatte ihre beste Freundin sofort erkannt.

"Sag, Yui-chan! Wo gehst du hin? Wir sollten doch nach Hause, lernen!" Yui lächelte.

"Du hast es sicher nötig! Ich kann mir eher mal einen Tag Ruhe gönnen!" Empört sah Miaka ihre Freundin an. Diese mußte bei Miakas Gesicht lachen. Das Mädchen sah zu komisch aus, wenn etwas nicht nach ihrem Kragen ging. Doch dann wurde sie ernst.

"Ich muß noch in den Park." Sofort blieb Miaka stehen.

"Du triffst dich mit Suboshi, habe ich recht?" Der Gesichtsausdruck der Seiryuu Priesterin wurde ernst, als auch sie anhielt. Dann nickte sie stumm.

"Laß das! Was ist, wenn er dir etwas tut?" Miakas Augen sahen besorgt dreien. Doch ihre Freundin ließ sich nicht von ihrem Vorhaben abbringen.

"Ich muß ihn sehen! Sonst erfahre ich nie, warum er hier ist. Außerdem...", die Jungfrau schluckte, "...außerdem war er immer gut zu mir." Stumm betrachtete Miaka Yui. Ihrer Freundin schien dieses Treffen nicht gerade leicht zu fallen, das merkte man deutlich. Doch gerade als Miaka Yui anbieten wollte sie zu begleiten, lösten sich die Schuhe der Seiryuu no Miko vom Asphalt und sie lief los.

"Wir sehen uns morgen in der Schule!", war das Einzige, was Miaka noch mitbekam, dann war Yui auch schon um die Straßenecke gebogen und die Suzaku Priesterin blieb, mit ihrem unguten Gefühl, alleine zurück.

Yui hingegen rannte, was sie konnte und kam schließlich völlig erschöpft am Eingang zum Park an. Sie hatte einfach nicht langsamer werden können. Doch vielleicht war das gar nicht schlecht gewesen. Jetzt fühlte sich Yui nämlich wesentlich besser als vorher. Sie war nun eher bereit mit Suboshi zu sprechen. Und als hätte dieser ihre Gedanken gehört stand er auch schon plötzlich vor der Priesterin. Besorgt sah er auf seine Miko, die immer noch schwer atmete.

"Ist alles in Ordnung, Yui-sama?" Diese wußte im ersten Augenblick gar nicht, was er meinte. Doch als es ihr bewußt wurde mußte sie lächeln.

"Ja, es geht mir gut. Ich bin nur zu viel gerannt, das ist auch schon alles." Geschwind strich Yui sich noch mal durch ihr blondes Haar, atmete tief durch und wandte sich dann ganz Suboshi zu.

"Laß uns ein Stück gehen." Nickend stimmt der Seishi zu.

Langsam schritten die Beiden den Weg entlang, wie ganz normale Schüler, die den Nachhauseweg antraten. Lange Zeit sagte keiner ein Wort. Beide schienen unsicher, Seishi, wie Miko. Doch schließlich riß sich Yui zusammen und stellte ihre brennende Frage noch einmal.

"Warum bist du hier, Suboshi? Warum hast du das Universum der Vier Götter verlassen?" Yuis aufmerksame Augen hafteten auf dem jungen Mann neben ihr. Dieser ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.

"Um euch zu suchen, Yui-sama! Wir brauchen eure Hilfe und so schickte mich Nakago hierher."

"Nakago?" Yui flüsterte die Worte nur so geschockt war sie. Doch Suboshi bemerkte das gar nicht. Er fuhr unbekümmert, jedoch ernst, fort.

"Er wußte durch Tomos Muschel, wie es hier aussieht und hat mir beigebracht, wie ich mich zu verhalten habe. Anfangs war es schwer für mich, doch ich hatte mein Ziel: Euch zu finden und zurückzubringen!" Nun sah auch Suboshi zu seiner Begleiterin. Diese jedoch glaubte nicht, was sie da hörte. So brauchte Yui einige Sekunden, um wieder zu sich zu finden. Doch dann war ihr eines sofort klar...

"Ich kehre nicht in das Universum der Vier Götter zurück!" Nun sahen Yuis Augen nicht mehr entsetzt, sondern entschlossen dreien. Die Jungfrau meinte, was sie sagte. Doch der Seishi gab nicht so leicht auf. Auch er war entschlossen seine Mission zu erfüllen. Hastig kniete er vor seiner Miko nieder.

"Bitte, Yui-sama! Überlegt es euch noch einmal!" Verwundert blickte Yui auf den vor sich knienden Suboshi. Der junge Mann schien zu allem bereit, so weit wie er ging. Seine flehenden Augen hielten starr an seiner Miko fest. Sie schienen direkt an Yuis Herz zu appellieren. Das verunsicherte das Mädchen. Suboshi hatte sie schließlich nie schlecht behandelt. Er war immer zuvorkommend zu ihr gewesen. Doch sie konnte nicht zurückgehen! Sie konnte einfach nicht! Wie viele schreckliche Sachen hatte sie doch in diesem Buch erlebt!

"Ich kann nicht!...Ich kann nicht! Nicht noch einmal..." Über Yuis Wange lief eine Träne. Die Erinnerung an ihre ersten Minuten in diesem Buch schmerzten zu sehr. Wie sehr hatte sie sich doch damals gewünscht Suzaku no Miko zu werden und dann passierte ihr so etwas... Nein, sie würde nie wieder in diese Welt gehen!

"Ich will nicht noch einmal so etwas erleben!" Yui flüsterte nur noch, als Suboshi plötzlich seine Arme um sie legte. Verwirrt wehrte sich die Jungfrau nicht.

"Ihr werdet nicht alleine sein! Diese Mal bin ich von Anfang an bei euch! Ich beschütze euch, egal was auch immer passiert! Nie werdet ihr alleine sein! Euch wird so etwas nicht noch einmal passieren! Das verspreche ich euch!" Und als ob Suboshi seine Aussage bekräftigen wollte, drückte er Yui fest an sich. Diese hielt noch immer still. Sie wußte einfach nicht, was sie jetzt tun sollte!

Wer weiß, was passiert wäre, wenn nicht plötzlich...

"Yui-chan!" Erschrocken löste sich die Gerufene aus der Umarmung und sah den Weg hinab, auf welchem Miaka heran gestürmt kam. Ihr folgte eine Gestalt, die Yui sehr gut kannte: Tamahome! Seit der Seishi in dieser Welt gekommen war, war Yui ihm oft begegnet und auch wenn sie Miaka Tamahome nun von ganzem Herzen gönnte, so hatte sie diesen jungen Mann doch nie ganz aus ihrem Inneren vertreiben können. Als Miaka schließlich vor ihrer Freundin stehen blieb war sie völlig außer Atem. Sie mußte den ganzen Weg gerannt sein. Typisch für die aufgedrehte Miko!

"Was willst du hier, Miaka?" Yui wußte die Antwort genau, doch sie stellte die Frage trotzdem.

"Ich habe mir Sorgen um dich gemacht!" Lächelnd kam Miaka wieder zu Atem.

"Das wäre nicht nötig gewesen, das habe ich dir doch gesagt!" Yui faßte sich an die Stirn. "Warum kannst du nie auf mich hören!?"

"Yui-sama ist bei mir sicher!", mischte sich nun Suboshi ein. Seine Stimme hatte einen dunklen Tonfall und er sah Miaka durchdringend an. Da trat Tamahome an die Seite seiner Geliebten.

"Da wäre ich mir nicht so sicher!" Starr blickte der Seishi in die Augen Suboshis. Dieser trat einen Schritt vor, doch bevor er etwas tun konnte, hatte sich ihm Yui in den Weg gestellt.

"Hör auf! Ich will keinen Streit!" Verwundert blickte der Seiryuu Seishi auf seine Miko, die mit flehenden Augen vor ihm stand. So kannte er Yui gar nicht. Diese erwiderte seinen Blick kurz und wandte sich dann an Miaka und Tamahome.

"Bitte geht! Es gibt wirklich nichts, worüber ihr euch Sorgen zu machen braucht. Er wird mir nichts tun!"

"Aber...Yui..." Tamahome wollte nicht locker lassen...

"Bitte!"...doch Yuis ernste Stimme überzeugte ihn schließlich. Er nahm Miakas Hand und zog seine Geliebte mit sich. Das Letzte was Yui noch vernahm war Miakas Stimme.

"Paß auf dich auf..." Dann waren die Beiden ihrem Sichtfeld entschwunden. Erleichtert atmete Yui auf. Dann drehte sie sich wieder zu ihrem Seishi um und sagte entschlossen:

"Ich werde dich begleiten!" Suboshi zögerte kurz, doch als er merkte, daß seine Miko es ernst meinte umarmte er sie stürmisch. Yuis Gesicht war ausdruckslos. Sie wußte nicht was sie zu diesem Entschluß bewegt hatte, doch sie ahnte, daß sie es nie erfahren würde, wenn sie nicht in das Buch zurückkehrte. Sie hatte sich einmal geschworen nie wieder in die andere Welt zu gehen, doch damals war ihr noch nicht bewußt gewesen, daß sie nur so mit sich ins Reine kommen würde....
 


 

Ich lasse dich nicht im Stich!
 

Es war dunkel. Doch trotzdem fand Yui ihren Weg. Sie kannte dieses Gebäude ganz genau. Genauso, wie die Treppen, welche zu einem Zimmer führten, das die Miko mit gemischten Gefühlen betrat. Auch wenn sie sich dem Schutz von Suboshi bewußt war, so nagten doch die schrecklichen Erinnerungen an ihr, als sie das alte Buch aus dem Regal zog. Verwirrt sah Suboshi auf seine Jungfrau.

"Yui-sama! Warum brauchen wir dieses Buch, um nach Kutou zurückzukehren?" Yui horchte auf. Natürlich! Der Seishi wußte ja noch gar nicht, daß seine Welt in einem Buch festgehalten wurde! Auch wenn Yui diese Welt schon lange nicht mehr als zweidimensional ansah, so war es für jeden anderen doch nur eine Geschichte. Doch Yui wollte sich nicht lange aufhalten.

"Das erkläre ich dir später einmal. Laß uns nun gehen!" Verständnisvoll nickte der Seishi...
 

"Yui? Die ist noch einmal weggegangen. Sie hat gesagt, daß sie noch eine Verabredung hätte. Wann sie zurückkommt kann ich dir leider nicht sagen, Miaka!"

"Trotzdem danke! Auf wieder hören!" Miaka legte den Hörer beiseite und sah Tamahome ernst an.

"Sie ist nicht zu Hause! Was ist, wenn sie und Suboshi..." Die Jungfrau hielt inne. Doch ihr Freund wußte genau, was Miaka dachte.

"Ich glaube nicht, daß Yui freiwillig in das Buch zurückkehrt!"

"Und wenn sie es doch tut?" Yui ließ Miakas Gedanken nicht los. "Laß uns zur Bibliothek gehen!" Gesagt, getan. Doch als die Beiden die Bibliothek erreichten war es bereits zu spät...
 

Yui öffnete das Buch. Sofort wurde sie und ihr Begleiter in ein blaues grelles Licht gehüllt. Yui schloß die Augen. Da betraten Miaka und Tamahome den Raum. Doch sie konnten die Beiden nicht mehr aufhalten. Das Universum der Vier Götter hatte seine Seiryuu no Miko und ihren Seishi wiedererkannt und wollte sie zurück in seine Welt holen. Verzweifelt versuchte Miaka an ihre Freundin heranzukommen.

"YUI!!!" Die Gerufene öffnete die Augen und sah ihre beste Freundin, welche entsetzt auf sie zu rannte. Yui wollte ihr die Hand reichen, doch es war zu spät. Sie spürte noch, wie sie ein Gefühl der Leichtigkeit überkam, dann verlor die Miko das Bewußtsein...
 

Als Yui erwachte brauchte sie nicht lange, um zu begreifen, wo sie war. Kannte sie dieses Zimmer doch noch zu gut. Langsam richtete sie sich auf. Wie lange sie wohl geschlafen hatte? Yui wußte es nicht. Doch sie war schon beruhigt, daß sie dieses Mal ohne Schwierigkeiten in diesen Palast gelangt war. Suboshi hatte sein Wort gehalten. Im Gegensatz zu ihr selbst. Traurig erinnerte sich die Miko an ihre Worte, mit denen sie ihrer Freundin damals versprochen hatte sich diesem Buch nie wieder zu nähern. Sie beide wollten diese Welt nie wieder betreten, auch wenn sie nicht nur Schlechtes in sich barg. Und was hatte sie getan? Yui begann leise zu weinen. Sie hatte Miaka verraten und ihr Versprechen gebrochen. Wie sollte sie ihr je wieder in die Augen sehen?

"Verzeih mir, Miaka!"
 

"Miaka!" Energisch packte Tamahome seine Geliebte am Arm.

"Nein! Ich lasse sie nicht alleine!" Entschlossen riß sich die Suzaku Priesterin los. "Ich habe sie schon einmal im Stich gelassen! Noch einmal wird mir das nicht passieren!"

"Aber du konntest damals nichts dafür!" Der Seishi ließ nicht locker. Er wollte unter allen Umständen verhindern, daß Miaka sich in Gefahr begab.

"Das ist egal! Yui braucht mich jetzt! Kannst du das nicht verstehen?" Hoffnungsvoll sah Miaka Tamahome in die Augen. Da merkte dieser, daß er Miaka nicht von ihrem Vorhaben abbringen konnte.

"Also gut...aber ich werde dich begleiten!" Miakas Gesicht begann zu strahlen. Sie hatte von Anfang an gewußt, daß er sie nie alleine gehen lassen würde. Und in Gedanken versprach sie:

,Warte auf mich, Yui! Ich lasse dich nicht im Stich!'
 


 

Eine neue Aufgabe
 

Yui richtete ihr Krawatte und wandte sich dann zur Tür. Als sie sie gerade öffnen wollte trat Suboshi ein. Der Seishi trug wieder seine übliche chinesische Kleidung. Er verbeugte sich leicht vor seiner Jungfrau.

"Guten Morgen, Seiryuu no Miko-sama! Wie ich sehe seit ihr bereit. Nakago-sama erwartet euch bereits." Yui nickte und folgte dann ihrem Seishi. Sie war etwas nervös, hätte Suboshi das allerdings nie gezeigt. Wie sollte sie auch ruhig sein. Hatte Nakago sie damals doch nur benutzt. Doch trotz allem fürchtete sich Yui nicht vor ihm. Sie begegnete Nakago mit Respekt, doch wollte sie sich dieses Mal nicht mehr einwickeln lassen.

Als Yui den abgedunkelten Raum betrat war sie jedoch plötzlich nicht mehr so entschlossen, wie zuvor. Als dann auch noch die ihr sehr vertraute dunkle Stimme erklang, wußte die Priesterin nicht mehr so recht, wieso sie sich auf das Ganze hier eingelassen hatte.

"Es freut mich euch wieder zu sehen, Yui-sama!" Aus einer Ecke trat eine große Gestalt. Ihr Haar war blond und ihr blauer Umhang viel locker über die breiten Schultern. Ohne Zweifel handelte es sich hier um den Ersten der Seiryuu Seishi: Nakago!

Schon etwas ruhiger, da der erste Kontakt überstanden war, begrüßte nun auch Yui ihren Seishi.

"Freut mich, daß du wohlauf bist, Nakago." Yui lächelte. Warum wußte sie nicht. Es war einfach so über sie gekommen. Doch anstatt Yuis Lächeln zu erwidern wandte sich Nakago an Suboshi.

"Das hast du gut gemacht. Geh jetzt!" Ohne ein weiteres Wort verließ der Seishi den Raum. Insgeheim freute er sich jedoch über Nakagos Lob.

Nun waren die Beiden wieder alleine. Früher war das nichts ungewöhnliches, doch jetzt war Yui vorsichtig, allerdings auch neugierig. So brach sie die sich ausbreitende Stille schnell:

"Wie gesagt, es ist schön dich wieder zu sehen. Aber warum hast du mich holen lassen?" Auf Nakagos Gesicht erschien ein Lächeln, was Yui gar nicht gefiel.

"Nehmt Platz, Yui-sama." Höflich reichte Nakago seiner Priesterin einen Stuhl. Geduldig setzte diese sich und sah Nakago fragend an.

"Ich werde euch alles erklären..." Nakago trat ans Fenster. "Als ihr damals in eure Welt zurückkehrtet und eure drei Wünsche verbraucht waren wurde Seiryuu versiegelt. Die große Statue aus unserem Gebetsraum verschwand. Anfangs war dies nicht schlimm, hatten wir doch den Krieg überstanden und mit Konan Frieden geschlossen. Unser Kaiser war zufrieden. Doch nun ist wieder etwas schreckliches passiert! Und um das aufzuhalten brauchen wir Seiryuu. Doch wir konnten ihn nicht finden. Nur die Priesterin ist dazu in der Lage...um genauer zu sein: Nur ihr könnt ihn finden, Yui-sama!" Nakago blickte ins Leere und schwieg. Anscheinend war das alles, was er sagen wollte. Das verwirrte Yui. Sie verstand nicht genau, was das alles zu bedeuten hatte. Was war mit Seiryuu und dem Land geschehen?

"Sag, Nakago...warum verschwand Seiryuu damals? Und was bedroht euch?"

"Das Seiryuu verschwunden ist, ist ganz normal. Da er nur von seiner Jungfrau gerufen werden kann. Wenn die Jungfrau nicht mehr zurückkehrt, dann ist auch die Macht Seiryuus verloren. So ist das bei allen vier Göttern. Es sei denn eine neue Miko taucht auf. Diese wird allerdings nur akzeptiert, wenn es die Letzte nicht mehr gibt." Nakago schwieg wieder. Er hatte sich wirklich nicht verändert. Er sagte immer nur so viel, wie er für nötig hielt und auch nur dann, wenn er es wollte. So hakte Yui nicht mehr nach. Auch, wenn ihre zweite Frage nicht beantwortet worden war. Am Besten war wohl sie hielt sich an Suboshi. Doch auf eine Frage mußte Nakago noch antworten:

"Und wie soll ich Seiryuu finden?"

"Ihr werdet es selbst wissen!" Fragend sah Yui ihren ersten Seishi an. Warum mußte hier in dieser Welt nur alles so kompliziert sein? Doch was half es sich den Kopf darüber zu zerbrechen...

Yui erhob sich.

"Wenn es nichts mehr gibt, dann ziehe ich mich jetzt zurück." Nakago nickte und verbeugte sich leicht. Und als Yui sich an der Tür noch einmal umwandte war auch seine Gestalt verschwunden.
 

Als Yui durch den Palast in ihr Zimmer zurückging dachte sie an Nakagos Worte. Was war, wenn er sie wieder nur benutzte? Yui kannte ja noch nicht einmal den Grund, warum Seiryuu so dringen gebraucht wurde! Warum sollte sie ihm also helfen? Am Besten, sie versuchte erst einmal der Sache auf den Grund zu gehen, bevor sie sich wieder in etwas verstricken ließ. Entschlossen ihre Gedanken in die Tat umzusetzen bog Yui in den Gang zu ihrem Zimmer ab, als sie plötzlich ein starkes Gefühl überkam. Die Seiryuu Priesterin sank auf die Knie und legte die Hand auf ihr Herz. Genau dort hatte sie etwas vertrautes gespürt und dann...ja, dann hatte sie etwas vor ihrem geistigen Auge gesehen. Plötzlich war sich Yui sicher: Sie hatte ihre beste Freundin gesehen! Ja, das war eindeutig Miaka gewesen. Yuis Herz begann laut zu schlagen. Sie war doch nicht etwa auch wieder in diese Welt zurückgekehrt?
 


 

So wie damals...
 

Langsam öffnete Miaka die Augen. Hatte sie es geschafft? Die Suzaku Priesterin sah sich um. Tatsächlich! Nirgendwo war es so schön grün, wie in dem Universum der Vier Götter. Doch wo befand sie sich eigentlich? Miaka kam der Wald um sie herum sehr bekannt vor, doch wo sie sich genau befand wußte sie nicht. Vorsichtig stand sie auf und sah sich um. Da merkte sie erst, daß sie auf einer Anhöhe gelandet war. Natürlich! Sie war in den Bergen von Leikaku! Miaka jubelte. Hier konnten Tamahome und sie sich gleich auf die Suche nach...Moment! Wo war Tamahome eigentlich? Hektisch sah sich Miaka um. Doch ihr Geliebter war nirgends zu entdecken. Das durfte doch nicht war sein! War er etwa von ihr getrennt worden?

"Tamahome!!!" Miaka schrie aus vollem Halse, doch niemand antwortete ihr...
 

"Ist alles in Ordnung, Yui-sama?!" Als Yui die warme Hand auf ihrer Schulter spürte kam sie wieder zu Besinnung. Sie sah auf und blickte in ein Paar blaue Augen. Zuerst dachte die Seiryuu Priesterin Suboshi vor sich zu haben, doch zwei Sekunden später wurde ihr klar, daß sie jemand anderem in die Augen sah.

"Amiboshi!" Langsam richtete sich Yui auf. "Dich habe ich hier nun wirklich nicht erwartet." Ein Lächeln glitt über das Gesicht des Seishi.

"Nun, ich bin schließlich auch ein Beschützer der Seiryuu no Miko und als ich spürte, daß man mich hier braucht bin ich sofort gekommen." Nun lächelte auch Yui. Amiboshi war wirklich eine treue Seele. Er war das totale Gegenteil seines Bruders. Und doch waren die Beiden vom Äußerlichen her nicht zu unterscheiden. Wie Yui das schaffte fragte sie sich selbst immer wieder. Doch die Priesterin hatte keinerlei Probleme damit. Vielleicht weil sie ihre Seishi waren...wer wußte das schon.
 

Miaka kämpfte sich durch das Gestrüpp und verfolgte beharrlich ihren Weg. Die Suzaku Priesterin hatte beschlossen sich alleine auf die Suche nach ihrem fünften Seishi zu machen. Schließlich waren das hier die Berge, in denen sie ihm zum ersten Mal begegnet war.

Als Miaka schon glaubte in die falsche Richtung zu laufen und beinahe am Aufgeben war brach sie plötzlich durch den Wald und sah vor sich eine große Hütte. Erleichtert endlich eine menschliche Behausung gefunden zu haben lief sie darauf zu. Vorsichtig klopfte sie an die Tür. Nichts rührte sich. Miaka versuchte es noch einmal, doch es geschah immer noch nichts. Da wurde Miaka wütend. Angriffslustig trat sie gegen die Tür, die sofort in sich zusammenfiel. Entsetzt über ihre Kraft starrte die Priesterin auf die zerstörte Haustür. Das hatte sie eigentlich nicht beabsichtigt. Aber da die Tür nun einmal kaputt war, trat Miaka in die Hütte. Sofort kamen Bilder der Erinnerung in ihr hoch. Das hier war die Hütte, in die Tasuki sie damals verschleppt hatte! Doch nun schien sie nicht mehr oft benutzt zu werden. Überall hingen Spinnweben und zerfressenes Holz lag herum. Die Holzwürmer schienen sich hier wohl gefühlt zu haben. Doch das half Miaka auch nicht! Sie hatte eigentlich gehofft hier jemanden zu finden, der ihr den Weg zeigte, der sie zu Tasuki führte. Außerdem hatte sie schon wieder Hunger. Verzweifelt begann Miaka zu weinen (oder besser gesagt zu heulen). So bemerkte sie auch nicht die Person, die durch das Gestrüpp trat und sie fassungslos ansah. Erst durch deren Stimme hörte Miaka auf.

"Hey!" Erschrocken sah sich das Mädchen um und wischte sich die Tränen aus den Augen. Sofort wurde ihr klar, wer da vor ihr stand.

"KOJI!!!" Überglücklich fiel Miaka dem entsetzten jungen Mann um den Hals. Dieser wußte gar nicht, wie ihm geschah und versuchte das klammernde Mädchen abzuschütteln. Als er es endlich geschafft hatte holte er erst einmal tief Luft und betrachtete sich dann das strahlende junge Mädchen vor sich. Natürlich wußte auch Koji, wen er da vor sich hatte, wollte es aber nicht so recht glauben.

Als die Beiden eine halbe Stunde später endlich an der Festung der Banditen ankamen wurden sie neugierig beäugt. Wen schleppte Koji da nur an? Doch die neugierigen Blicke störten Miaka gar nicht. Sie freute sich nur darauf endlich Tasuki wiederzusehen. So wartete sie voller Ungeduld, als Koji an die Tür seines Bosses klopfte und seinen üblichen Spruch von sich gab:

"Klopf, klopf!...Wer ist da?...Es ist Koji....Koji wer?...Genrous Kumpel, das ist er!...Oh, das ist toll, komm rein!...Danke!" Mit den letzten Worten öffnete Koji die Tür und trat ein. Tasuki saß mit dem Rücken zur Tür und bemerkte dadurch nicht, daß Miaka ebenfalls den Raum betrat.

"Was gibt es, Koji?" Tasuki schien sehr beschäftigt. Er saß an einem Tisch und säuberte anscheinend seinen kostbaren Fächer. Typisch Tasuki!

"Ich habe dir etwas von meinem Rundgang mitgebracht!" Langsam drehte sich der Angesprochene um.

"Was wird das schon sei..." Kaum hatte der Anführer der Banditen seinen Kopf zur Tür gedreht, als ihm auch schon die Worte im Hals stecken blieben.

"Mi...Miaka!" Voller Überraschung sah der Fünfte der Seishi seine Jungfrau an. Diese lächelte wie immer fröhlich.

"Schön dich wieder zu sehen, Tasuki!" Ja, Tasuki! Den Namen hatte der Bandenchef schon seit langem nicht mehr gehört. War er doch bei seinen Kumpels nur unter Genrou bekannt. Und ohne eine weiteres Wort zu sagen ging der Seishi auf Miaka zu und nahm sie in den Arm.

"Du bist wirklich hier!" Feste drückte Tasuki seine Priesterin an sich. Miaka wehrte sich nicht. Ihr wurde warm ums Herz. Wie sehr hatte sie ihre Freunde doch vermißt...
 

Als Yui an diesem Abend in ihrem Bett lag. Mußte sie an diesen ereignisreichen Tag denken. Es war genau so, wie damals. Da war sie auch von Miaka getrennt gewesen und wußte meist gar nicht, wie es ihr ging. Denn ihre beste Freundin war hier, da war sich die Seiryuu Priesterin mittlerweile sicher. Ob Tamahome wohl auch in seine "alte Welt" zurückgekehrt war? Bestimmt hatte er Miaka begleitet. Traurig schloß Yui die Augen. Sie fühlte sich plötzlich wieder so furchtbar einsam...so, wie damals...
 


 

Wiedersehen und Erkenntnisse
 

Yui öffnete die Augen. Doch sie war nicht wach. Wie in Trance stand sie auf und schritt in die Mitte des Zimmers. Dort blieb sie plötzlich stehen. Ihre ausdruckslosen Augen starr geradeaus gerichtet. Da begann die Luft vor ihr zu flimmern und wenige Augenblicke später erschien der Hüter des Gottes des Ostens vor der Jungfrau. Yui rührte sich nicht vom Fleck. Der Hüter hob seine rechte Hand und legte zwei Finger auf die Stirn der Priesterin.

"Du, Jungfrau des Seiryuu, bist zurückgekehrt, um deine neue Aufgabe zu erfüllen. Suche den Gott des Ostens und erfülle seinen Wunsch!" Vorsichtig zog der Hüter seine Hand zurück und verschwand ohne eine Miene zu verziehen. Kaum war Yui wieder alleine in ihrem Raum, sank sie zu Boden. Erst als sie auf dem Fußboden lag erwachte die Priesterin. Erschrocken sah sie sich um.

,Warum liege ich hier?', dachte sie verwirrt und erhob sich. Langsam ging sie einen Schritt in Richtung Fenster. Doch kaum hatte die Jungfrau ihren Fuß aufgesetzt, als sie auch schon wieder inne hielt. Sie hatte Seiryuu gesehen. Ganz deutlich hatte sie die Konturen des blauen Drachen erkannt. Sofort wußte Yui, wo sich ihr Gott befand und sie würde ihn finden...
 

Am nächsten Morgen machte sich eine Gruppe Krieger auf den Weg in die Berge von Kutou. Es waren die sieben Seishi des Seiryuu und ihre Jungfrau. Und obwohl Yui vier ihrer Beschützer nach dieser langen Zeit das erste Mal wieder sah gab es keine herzliche Begrüßung. Zwar wurde sie durch ein Kopfnicken willkommen geheißen doch niemand sprach ein Wort. Wie sollten sie auch. Yui traute ihnen ja selbst teilweise nicht, wie sollten sie sich da verstehen?
 

Doch nicht nur im Palast von Kutou herrschte Aufbruchsstimmung, auch in den Bergen von Leikaku war man an diesem Morgen nicht tatenlos. Tasuki und Miaka hatten beschlossen sich auf die Suche nach den anderen Seishi zu machen. Vor allem wollten sie natürlich Tamahome wiederfinden, der vermutlich irgendwo in der Nähe "gelandet" war. Koji sollte unterdessen die Banditen anführen. Tasuki wußte, daß er sich auf seinen Kumpel verlassen konnte, hatte er ihn doch schon einmal würdig vertreten.

So wanderte Miaka also mit ihrem Seishi durch den Wald, welcher sie ins Tal führen sollte, als Tasuki plötzlich stehen blieb. Lauschend hob er den Kopf.

"Was ist los? Ist was passiert?" Miaka verstand die Reaktion ihres Begleiters nicht.

"Wir müss'n verschwinden. Los in die Büsche!" Ohne weitere Erklärungen zerrte Tasuki Miaka hinter sich her. Doch diese ließ sich das nicht so einfach gefallen. Kaum hatte Tasuki seine Miko abgesetzt, als diese auch schon wild zu toben begann.

"WAS SOLL DAS GANZE?!?! BIST DU ÜBERGESCHNAPPT?!?!"

"Sei leise, sonst hör'n sie uns noch!" Besorgt blickte der Seishi auf den Waldweg, auf dem sie gekommen waren. Doch Miaka schien das wenig zu interessieren. Sie schrie weiter. Auch Tasukis Versuch ihr den Mund zuzuhalten klappte nicht. Und die Geräusche kamen immer näher. Schließlich riß Tasuki der Geduldsfaden und er gab Miaka einen langen Kuß. Verdutzt hielt diese still und gab keinen Ton mehr von sich. Wie auch! Erst als die Gefahr gebannt war ließ Tasuki von Miaka ab. Leicht rot entschuldigte er sich.

"Es...es tut mir leid." Doch dann wandte sich der Seishi energisch ab. "Wenn du auch nich' die Klappe halt'n kannst! Diese Banditen kam'n immer näher! Ich wollt' schließlich nich' als Schaschlik end'n. Immerhin war'n die zu zehnt!" Immer noch verdutzt hörte Miaka zu und als Tasuki schließlich weiterging folgte sie ihm kleinlaut. So hatte sie Tasuki noch nie erlebt.
 

Nakago setzte Yui wieder auf sein Pferd und schwang sich dann direkt hinter sie. Auch die anderen Seishi stiegen auf. Die Rast hatte allen gut getan, doch sie mußten weiter. Das Yui allerdings bei Nakago mitritt sah Suboshi gar nicht gerne. Doch er hatte nichts gesagt. Nakago ließ sich nicht gerne reinreden und Suboshi hatte nicht wenig Respekt vor dem ersten Seiryuu Seishi. Anfangs hatte Yui auch ein komisches Gefühl bei der Sache gehabt, ausgerechnet auf Nakagos Pferd sitzen zu müssen, doch auch sie hatte keinen Einspruch erhoben. Mittlerweile störte es die Miko auch gar nicht mehr. Sie fühlt sich irgendwie unglaublich sicher bei Nakago. Er strahlte nun einmal Kraft und Autorität aus. So ritt die Gruppe also in die Berge. Gemächlich folgten sie dem Weg, der sie immer näher an ihr Ziel brachte, als plötzlich die Erde zu schwanken begann. Entsetzt bäumten sich die Pferde auf. Nakago versuchte sein Pferd zu zügeln, doch er hatte keinen Erfolg. Der Rappe warf ihn und seine Begleiterin ab. Gekonnt landete Nakago, Yui sicher in seinen Armen. Suboshi und Amiboshi schafften es ihre Pferde zu beruhigen, doch das Erdbeben ließ nicht nach. Yui klammerte sich Halt suchend an Nakago, der trotz allem ziemlich standhaft schien. Doch das alleine reichte nicht. Denn das Erdbeben brache nicht nur die Erde zum Beben, sondern auch die Berge. Überall fielen Gesteinsbrocken herab. Yui war entsetzt. Was war nur los? Nun, viel Zeit zum Nachdenken blieb der Seiryuu Priesterin nicht. Nakago hatte sie von sich gestoßen und zerteilte zwei Sekunden später einen riesigen Felsblock mit seiner Kraft. Doch die Gefahr war noch lange nicht gebannt. Schon wieder zitterte die Erde und ehe Yui sich versah kam schon wieder ein Felsbrocken auf sie zu.

"Hakûjinraiho!", erklang Sois Stimme und der Felsen zerbarst. Verwundert und erleichtert zugleich sah Yui auf ihre Beschützerin. So etwas hatte sie von Soi nicht erwartet. Diese sagte auch kein Wort, sondern sah ihre Miko nur kurz an. Dann wandte sie sich ab, als Nakago seiner Priesterin aufhalf.

"Wir ziehen weiter." Das Beben hatte aufgehört und die Welt schien wieder in Ordnung.

Am Abend hatte die Gruppe ihr Nachtlager aufgeschlagen. Von den sieben Pferden waren noch vier übriggeblieben. Glücklicherweise auch das Packpferd. So hatten die Seishi und ihre Miko in einem kleinen Tal ihre Zelte aufgeschlagen. Es war ruhig im Lager. Yui schritt durch die klare Nachtluft. Sie suchte Soi. Sie fand die Seishi an einen Baum gelehnt in der Nähe von Nakagos Zelt.

"Soi?" Die Angesprochene wandte sich um, doch als sie ihre Miko erblickte, sah sie weg.

"Was gibt es?" Sois Stimme klang nicht gerade erfreut. Doch Yui ließ sich deswegen nicht entmutigen.

"Ich wollte mich bei Dir bedanken."

"Das braucht ihr nicht. Ich habe nicht euretwegen so gehandelt." Soi verschränkte die Arme und wollte gehen, doch Yuis Worte hielten sie noch zurück.

"Ich weiß. Trotzdem...danke!" Soi antwortete nicht mehr. Sie ging. Yui seufzte. Sie wußte, daß Soi ihr nur wegen Nakago geholfen hatte, doch sie war ihrer Kriegerin trotzdem dankbar. Und auch wenn die Seiryuu no Miko nie so vertraut mit ihren Seishi gewesen war wie Miaka, so konnte sie sich doch auf sie verlassen. Wenn auch auf eine andere Weise.

"Ihr seit schlau, Miko-sama!" Yui schrak aus ihren Gedanken und blickte in Richtung Baum, wo die Stimme hergekommen war. Dort sah sie nur ein geschminktes Gesicht.

"Tomo!"

"Ihr wißt eure Worte weise einzusetzen, Seiryuu no Miko-sama!" Tomos Gesicht verzog sich zu einem Lächeln. Dann verschwand es. Nachdenklich blickte Yui in den Himmel. Was hatte Tomo damit nur gemeint?

"Yui-sama..." Suboshi trat aus einem Zelt und legte Yui eine Decke um die Schultern. "Ihr erkältet euch noch, wenn ihr so lange in der kalten Nachtluft bleibt." Yui verzog keine Miene und nahm die Decke, ihren Blick unverändert in die Nacht gerichtet.

"Danke."
 

"Was ist das?" Miaka begann zu taumeln. Doch kurz bevor sie ganz den Halt verlor wurde sie von zwei Armen gestützt. Zwei Sekunden später war das Rumpeln auch schon wieder vorbei. Sofort wandte sich die Priesterin um und sah in ein lachendes Gesicht.

"Chichiri!"

"Guten Tag, no da!" Lachend streichelte der Seishi Miaka über den Kopf, als eine kleine weiße Katze auf die Jungfrau zusprang. Gekonnt fing Miaka sie auf.

"Tama!...Das bedeutet das...Mitsukake!" Nun hatte Miaka auch den sechsten ihrer Seishi entdeckt. Dieser stand direkt hinter Chichiri und lachte sie an.

"Wo kommt ihr den so plötzlich her?"

"Wir waren auf der Wanderschaft, no da!"

"Chichiri hat dein Chi gespürt, Miaka-san!" Mitsukake hob Tama, der wieder von Miaka abgelassen hatte hoch und setzte die Katze auf seine Schulter.

"Na, ihr kamt gerade im rechten Moment. Das Erdbeben hat uns ganz schön erschreckt, nicht war Tasuki?!" Erleichtert schaute Miaka auf den Platz, wo ihr fünfter Seishi gerade noch gestanden hatte. Doch dieser war nicht mehr da. Das Erdbeben hatte ihn in einen Busch am Wegrand befördert, in dem er nun hoffnungslos festhing.

"Ich war nich' überrascht!", murmelte Tasuki während Mitsukake ihm aus seiner verzwickten Lage half. Miaka verbiß sich ein Lachen. Doch dann wurde sie ernst.

"Sag' Chichiri, was hat das zu bedeuten? Hier hat es noch nie Erdbeben gegeben." Besorgt blickte der vierte Seishi dreien.

"Etwas ist nicht in Ordnung, no da. Das Gleichgewicht stimmt nicht mehr, no da."

"Welches Gleichgewicht denn?" Neugierig wurde Chichiri von drei Augenpaaren beobachtet.

"Nun, das Gleichgewicht der vier Götter, no da!"

"Und was stimmt daran nicht?" Miaka wollte nun alles genau wissen.

"Nun, du mußt wissen, daß jeder der vier Götter gleichviel Macht besitzt, no da. Und wenn nun ein Gott zu viel Macht bekommt oder einer zu wenig, dann ist das Gleichgewicht gestört, no da."

"Und was hat die Veränderung bewirkt?"

"Ich habe keine Ahnung, no da. Tut mir leid, Miaka-chan!"
 

"Hotohori!" Überglücklich umarmte Miaka den jungen Kaiser. Dieser drückte sie fest an sich.

"Schön dich wieder zu sehen, Miaka!"

"Wie geht es Chiriko? Ich habe gehört, daß er bei dir seine Studien weiterführt." Kaum hatte Miaka den Satz beendet, als sich die Tür öffnete und ein kleiner Junge eintrat.

"Ihr habt mich rufen lassen, Hotohori-sama?" Chiriko verbeugte sich leicht und bevor er sich wieder aufrichten konnte hatte Tasuki ihn schon spielerisch in den Schwitzkasten genommen.

"Chiriko!!!"

"AAH!" Verzweifelt versuchte der kleine Seishi sich zu befreien, aber Tasuki war zu stark. Wie sehr hatte er doch seinen kleinen Freund vermißt. Lachend beobachteten die Anderen die Szene, bis Hotohori etwas auffiel.

"Wo ist eigentlich Tamahome?" Verwirrt sah der Kaiser Miaka an. Diese senkte ihren Blick.

"Ich hatte gehofft ihr wüßtet es. Er kehrte mit mir zurück, aber als ich aufwachte war er nicht mehr bei mir."

"Macht euch keine Sorgen, Miaka-san! Wir finden ihn schon!" Chiriko lachte seine Miko an und Miaka ging es gleich besser.

"Danke, Chiriko!"

"Wie wäre es erst einmal mit etwas zu Essen? Ihr müßt ja total ausgehungert sein, nach der langen Reise hierher." Erfreut nickte Miaka. Endlich was zu Essen!!!
 

Wiedererweckung
 

Yui stolperte in die dunkle Höhle. Als sie sich umwandte sah sie, wie Suboshi eine riesige Lavaschlange mit seinen Ryuuseisui zerschlug und Amiboshi seine Flöte zückte. Miboshi ließ ebenfalls Schlangen erscheinen und bekämpfte so die Lavagebilde. Sein Kreisel drehte sich unaufhörlich. Erschrocken wich Yui einen Schritt zurück. Wo waren diese Monster nur hergekommen? So etwas hatte die Seiryuu Priesterin noch nicht erlebt. Erst das Erdbeben am Vortag und nun Schlangenmonster aus Lava. Was passierte in dieser Welt?

Amiboshi spielte eine kurze Melodie und zwei Schlangen zerbarsten in der Luft.

"Ihr müßt ihn finden, Yui-sama! Geht!" Erschrocken über den angestrengten Gesichtsausdruck des Zwillings sah Yui noch, wie Ashitare eine Schlange zerdrückte, dann rannte sie los. Immer tiefer lief sie in die Höhle, bis sie nichts mehr sehen konnte. Schnaufend hielt sie an. Wie sollte sie Seiryuu in dieser Dunkelheit finden? Erschöpft ließ sich Yui auf einem Felsen nieder. Doch kaum hatte sie sich gesetzt, als sie auch schon wieder aufsprang. Hatte sich der Felsen nicht gerade bewegt? Angestrengt versuchte die Seiryuu Priesterin etwas in der Dunkelheit zu erkennen, als plötzlich ein Licht sie blendete. Überrascht schloß Yui kurz die Augen, um sie dann aber auch gleich wieder zu öffnen. Ein schwaches Licht erleuchtete nun die Höhle und die Jungfrau blickte auf eine lebensgroße Steinstatue.

"Seiryuu!" Sofort hatte Yui ihren Beschützer erkannt. Vorsichtig berührte sie das steinige Tier.

"Wie bist du bloß hierher gekommen? Du gehörst ins Meer!", flüsterte die Miko und ihr Herz begann wild zu schlagen. "Ich werde dir helfen! Schon allein, weil du uns helfen musst!" So trat Yui einen Schritt zurück. Dann rief sie sich die Worte, welche sie schon einmal mit klopfendem Herzen gesprochen hatte, in Erinnerung und sprach, ohne auch nur einmal zu stocken:

"Shi gû no ten to shi hô no chi fuka ki hô to shin to zen o motte nan pô shiyu go no 'Seiryuu' on mi ni tsu zetamawaku ware ima ko no kotoba o na su shichi shiyuku ten yori chi ni gen zu wa on mi o katsu gô su shiyu jiyô no tame no yue koko ni o ite moromoro no aku o messhi so no shin riki de ware ra o ku go subeshi tada nega wakuha kore o kike ten yori wa gamotohe o ri ta chi tama e*!!!" (*Ich garantiere nicht für absolute Richtigkeit!) Kaum hatte die Seiryuu no Miko geendet, als der Steindrache Risse bekam und das Zeichen von Seiryuu auf Yuis Stirn erschien. Ein blaues Licht hüllte Yui und den Drachen ein. Einen Augenblick später schwebte Yui mit Seiryuu im blauen Nichts. Die Priesterin trug ihr Zeremoniegewand. Ihre Halskette strahlte. Sie lächelte, nahm den Kopf des riesigen Drachens in beide Hände und legte ihren Kopf an seine Schnauze. Dann überkam Yui ein Gefühl der Leichtigkeit und sie verlor das Bewusstsein...
 

Langsam öffnete Tamahome die Augen. Sofort fuhr er auf. Wo war er nur gelandet? Und vor allem, wo war Miaka? Forschend sah er sich um. Er lag in einem Futon auf dem Boden und von Miaka war weit und breit nichts zu sehen. Der Seishi erhob sich und schritt zur Tür. Doch gerade, als er sie beiseite schieben wollte, kam ihm jemand zuvor.

"Tamahome!!! Bist du endlich wach?!" Erschrocken wich der erste Seishi zurück und fiel auf den Boden. Nuriko hatte die Tür so ruckartig aufgerissen, dass Tamahome sich zu Tode erschrocken hatte.

"Nu...Nuriko?", stammelte er und starrte seinen Freund ungläubig an. Dieser grinste breit.

"Wie du siehst!" Kaum hatte Nuriko ausgesprochen, als Tamahome Miaka wieder einfiel.

"Wo ist Miaka? Ist sie hier?" Die Gesichtszüge des dritten Seishi wurden ernst.

"Nein, wir haben nur dich gefunden, sonst niemanden. Du hingst einfach in den Büschen vor dem Tempel.", Nuriko stockte kurz, dann fuhr er fort, "Ich bin sicher, dass es Miaka gut geht! Sonst hätten wir bestimmt was erfahren!" Überzeugend blinzelte Nuriko seinem Freund zu. "So, jetzt musst Du aber erst einmal etwas essen. Schließlich hast du zwei Tage geschlafen."

"Zwei Tage?!", brachte der erste Seishi noch heraus, dann wurde er auch schon von Nuriko zur Tür hinausgeschleift.
 

"Also muss ich Suzaku erst finden, bevor wir etwas tun können!", stellte Miaka fest. Chichiri nickte ernst. Die Suzaku no Miko und ihre Seishi hatten sich, bis auf Tamahome und Nuriko natürlich, zusammengefunden und beratschlagten nun, was sie tun konnten, um das Gleichgewicht der Götter, von dem Chichiri gesprochen hatte, wieder herzustellen.

"Ich schlage vor, dass wir zu erst einmal Nuriko aufsuchen!" Mitsukake hatte sich mit dem Problem auseinandergesetzt.

"Was? Ihr wisst, wo Nuriko steckt?" Miaka strahlte.

"Natürlich! Er besucht seinen großen Bruder, der in einem Tempel etwas abseits in den Wäldern von Konan lebt." Hotohori schien über Nurikos Aktivitäten gut Bescheid zu wissen. Miaka sprang auf.

"Dann auf zu Nuriko!" Und in Gedanken fügte sie noch hinzu. ,Keine Angst, Yui-chan! Wenn ich Suzaku gefunden habe wird alles wieder gut. Ich lasse dich nicht im Stich!'
 

Tetsuya legte das Buch beiseite und sah seinen Freund Keisuke ernst an.

"Wenn das stimmt, was hier steht, dann..." Weiter kam der junge Student nicht. Wie aus dem Nichts fiel ihm Yui in die Arme. Geistesgegenwärtig fing Tetsuya sie auf, wobei ihm seine Sonnenbrille von der Nase rutschte.

"Was habe ich gesagt?" Triumphierend lächelte der Student. "Sie ist wieder da! Genau, wie ich es gerade sagen wollte!" Langsam begann sich Yui zu regen und öffnete die Augen. Hatte sie nicht gerade die Stimmen von Tetsuya und Keisuke gehört? Tatsächlich! Erschrocken sah die Schülerin in das Gesicht ihres Freundes, den sie ohne seine Sonnebrille kaum erkannte.

"Tetsuya!" Leicht rot richtete die Jungfrau sich auf, als sie bemerkte, dass sie geradewegs auf Tetsuya saß. Dieser grinste immer noch. Es gefiel ihm anscheinend Yui so nah bei sich zu haben. Wogegen Keisuke die Beiden misstrauisch beäugte.
 

"Nuriko!!! Wir sind da!!!" Stürmisch riss Miaka die Tür zum Tempel auf und starrte auf einen jungen Mann, der vor einem kleinen Altar kniete. Sofort wurde sie rot und verbeugte sich beschämt.

"Ent...Entschuldigung!", stammelte die Suzaku Priesterin, während der junge Mann belustigt lächelte.

"Ihr sucht bestimmt Nuriko.", stellte er fest, als er hinter Miaka die anderen Seishi erblickte. "Ich bin übrigens Rokô, Nurikos älterer Bruder. Nuriko ist in der Küche und macht Essen." Lächelnd verbeugte sich der junge Mann leicht zum Gruß. "Kommt! Ich bringe euch hin." Ohne ein weiteres Wort folgten die Seishi und ihre Miko. Doch kaum hatte Rokô die Tür zur Küche geöffnet, als Miaka überrascht stehen blieb. Der junge Mann, der da an dem kleinen Küchentisch saß war doch...

"Tamahome!" Miaka flüsterte das Wort nur, doch sofort wandte sich der Kopf des Seishi zur Tür als hätte er seinen Namen gehört. Einen Augenblick später flog der Stuhl auf dem Tamahome gerade noch gesessen hatte und als er auf dem Boden aufschlug lag sich das Liebespaar in den Armen.
 

Munter schimmerte die Morgensonne durch die zugezogenen Vorhänge. Yui schlüpfte in ihre Pantoffeln und stahl sich in das Wohnzimmer der Studentenwohnung. Es herrschte tiefes Schweigen. Tetsuya und Keisuke schienen noch zu schlafen, doch Yui hatte es in ihrem Bett nicht mehr ausgehalten. Wiederwillig hatte sie am Abend ihre Schuluniform abgelegt. Sie hatte den Kontakt zu Miaka nicht verlieren wollen, doch in der Uniform ließ sich schlecht schlafen. So trug sie immer noch ihr Nachthemd. Leichtfüßig ließ sie sich auf der Couch nieder und nahm das "Universum der Vier Götter" in die Hand, welches Tetsuya am Abend auf den Wohnzimmertisch gelegt hatte. Dann atmete sie einmal kräftig durch, öffnete das Buch und begann laut zu lesen:

"Langsam schritt die Suzaku Priesterin auf die Statue aus Stein zu. Als sich ihre Augen an die Dunkelheit des Waldes gewöhnt hatten erkannte die Miko ihren Beschützer. Sofort wusste sie, was sie zu tun hatte und ohne zu zögern sprach sie die Worte, die den Beschützer des Südens befreien sollten. Kaum hatte die Suzaku no Miko zu Ende gesprochen, als das harte Gestein Risse bekam und der Vogel sich in Mitten eines roten Lichtes in den Himmel aufschwang. Zufrieden blickte die Priesterin ihrem Gott hinterher, als sie etwas heißes an ihrer Hand spürte. Erschrocken hob sie den Arm und sah auf ihren Ring, der rot leuchtete. Einen Augenblick lang glaubten die Seishi ihr Miko in ihrem Zeremoniengewand zu sehen, doch dann war das Licht auch schon wieder verschwunden und der Ring erloschen. Nachdenklich betrachtete die Suzaku no Miko immer noch ihren Ringfinger, als sie eine Hand auf ihrer Schulter spürte. Doch sie brauchte sich nicht umzudrehen, sie wusste auch so, dass Tamahome bei ihr stand. Das Einzige, was niemand der Seishi und auch nicht die Miko selbst ahnte war, dass sich nun einer der geheimnisvollen Shinzahos in ihren Händen befand!" Verwundert hielt Yui inne. Hatte sie da wirklich "Shinzaho" gelesen?

"Du irrst dich nicht! Miakas Ring ist der Shinzaho Suzakus!" Erschrocken sah die aus ihren Gedanken gerissene Seiryuu no Miko auf Keisuke, der in der Tür stand.

"Du musst wissen, dass auch du einen Shinzaho besitzt. Als du Seiryuu wieder zum Leben erwecktest, blieben dir zwar die drei Wünsche verwehrt, da du ihn schon einmal gerufen hattest, aber der Drache hinterließ dir ein Geschenk..."

"...Deine Kette von der Seiryuu Zeremonie, einen neuen Shinzaho!", fiel Tetsuya ein und kam hinter seinem Freund zum Vorschein.
 


 

Die Shitennô
 

Miaka zog ihre Jacke zu recht und strahlte in den Spiegel. So konnte sie sich nach draußen wagen. Und vielleicht würde sich ja heute einiges klären. Doch als nächstes musste sie erst einmal Yui finden. Das hatte die Suzaku Priesterin sich vor dem Einschlafen fest vorgenommen. Schließlich war sie anfangs nur in diese Welt zurückgekehrt, um ihrer Freundin zu helfen. Aber als erstes musste sie sich einmal stärken. So schlug Miaka den Weg zur Küche ein. Hier im Tempel lag diese glücklicherweise nicht weit von ihrem Zimmer entfernt. Sie wollte gerade die Tür öffnen, als sie inne hielt...

,Suzaku no Miko!' Und auch Yui, welche gerade beim Frühstück saß ließ vor Schreck ihre Eßstäbchen fallen.

,Seiryuu no Miko!' Beide Mädchen hatten die gleiche Stimme vernommen, die nur in ihren Köpfen zu existieren schien.

,Hört mich an!... Bitte helft ihr! Helft meiner Byakko no Miko!' Mehr sagte die Stimme nicht. So plötzlich wie sie gekommen war, so plötzlich war sie auch wieder verschwunden. Nachdem Yui sich wieder gefasst und aus ihrer Starrheit gelöst hatte sah sie Tetsuya und Keisuke entschlossen an.

"Ich muss zurück!", war das Einzige, was die Miko sagte, dann wandte sie sich zu dem "Universum der Vier Götter" um, welches wieder auf dem Couchtisch lag...
 

"Ist alles in Ordnung, Miaka?" Nuriko hatte die Küchentür geöffnet und die erstarrte Miko vorgefunden. Diese kam durch die Stimme ihres Seishi wieder zu sich.

"Ja, danke Nuriko!", lächelnd verbarg Miaka ihre Sorge um das gerade Geschehene. Wer hatte da wohl gesprochen? Und warum sollte sie der Byakko no Miko helfen? Es gab sie doch gar nicht mehr. Verwirrt wollte Miaka in die Küche treten, doch sie konnte ihren Fuß nicht bewegen. Erschrocken sah sie, wie etwas Grelles auf sie zuschoß, doch die Miko konnte sich nicht rühren. Ängstlich sah sie ihr Schicksal schon besiegelt, als vor ihr plötzlich ein blauer Haarschopf auftauchte: Chichiri! Der Seishi hielt seinen Stab vor sich in beiden Händen, ein Knie auf den Boden gestützt. So wehrte er die grelle kleine Lichtkugel im letzten Augenblick ab. Und kaum war die Kugel abgeprallt, da konnte sich Miaka wieder bewegen.

"Danke, Chichiri!" Erleichtert trat die Miko einen Schritt auf ihren Seishi zu, als dieser ihr durch eine Handbewegung zu verstehen gab, dass die Gefahr noch nicht gebannt sei. Und er hatte recht. Die grelle Kugel war zwar abgeprallt, doch das hieß noch lange nicht, dass sie, oder besser gesagt ER, kampflos aufgab. Denn als die Kugel zurückprallte formte sich, kurz bevor sie auf dem Boden aufkam, ein Mensch aus ihr. Es war ein junger Mann, mit lilanem Haar, welches ihm über die Schultern fiel und zu einem dünnen Pferdeschwanz gebunden war. Seine Augen funkelten dunkellila und blickten hinterlistig drein.

"Wer bist du?", fragte Hotohori grimmig. Der Kaiser und zweite Seishi hatte die Gefahr ebenso, wie die anderen Krieger gespürt und waren sofort herbeigeeilt. Nun standen sie alle kampfbereit dem jungen Angreifer gegenüber. Hotohori hatte sein Schwert gezückt und starrte den Jüngling böse an. Dieser ließ sich jedoch nicht so schnell aus der Fassung bringen. Er setzte ein überlegenes Lächeln auf und antwortete übertrieben höflich:

"Mein Name ist Renhô. Ich bin ein Shitennô Tenkôs, dem zukünftigen Herrscher über diese Welt!" Entsetzen machte sich auf den Gesichtern der Seishi und ihrer Miko breit. Dem zukünftigen Herrscher dieser Welt??? Wer war dieser Tenkô, dass er sich so etwas traute? Wußte er nicht, dass diese Welt von vier Göttern beschützt wurde? Nun, wie auch immer, Zeit um über das Ganze gleich nachzudenken blieb den Suzaku Seishi und ihrer Miko nicht. Sie mussten handeln.

"Was willst du von uns?" Tamahome sprach die Frage, die allen auf der Seele gebrannt hatte aus.

"Den Shinzaho Suzakus!"

"Vergiß' es! Den bekommst du nich'!" Tasuki griff an. Er hatte sich nun lange genug zurückgehalten. "REKKA SHINEN!" Eine Feuerwalze rollte auf den Eindringling zu.
 

Erleichtert sah Yui die Zelte des Lagers vor sich. Ihr Konzentration hatte also geholfen. Sie war genau in dem Lager der Seiryuu Seishi gelandet, wie sie es gewollt und gehofft hatte. Schließlich musste sie alleine in das Buch zurückkehren und wollte nicht noch einmal zur falschen Zeit am falschen Ort sein. Zufrieden schritt sie auf eines der Zelte zu, als sie ein Gefühl durchfuhr. Es war kein gutes Gefühl und was am Schlimmsten war, sie hatte Miboshi gesehen. Doch es war kein schönes Bild gewesen. Erschrocken beschleunigte die Miko ihren Schritt und trat ohne Rücksicht in ein Zelt. Suboshi und sein Bruder fuhren sofort hoch. Doch als sie Yui erkannten hellten sich ihre Mienen auf.

"Yui-sama! Ihr seit zurück!", stellte der jüngere Zwilling überglücklich fest. Doch die Seiryuu Priesterin ging gar nicht auf seine Worte ein.

"Was ist mit Miboshi passiert? Ich habe ihn gesehen! Er war..." Yui sprach nicht weiter. Sie konnte einfach nicht. Das Bild war zur schrecklich gewesen. Doch ihre Vision schien richtig gewesen zu sein, denn kaum hatte die Miko den Namen des siebten Seiryuu Seishi erwähnt, da senkten die beiden Brüder ihre Köpfe und sahen weg. Eine schreckliche Stille entstand. Niemand sagte auch nur ein Wort. Bis plötzlich die Zeltplane zurückgeschoben wurde und Nakago eintrat. Als er die bedrückten Gesichter sah schien er sofort zu wissen, um was es ging.

"Miboshi ist bei dem Angriff der Lavaschlangen umgekommen, Yui-sama. Wir hatten keine Möglichkeit ihn zu retten. Ebenso, wie Ashitare." Blitzschnell fuhr Yuis Kopf hoch und sie sah Nakago direkt in die Augen.

"Ashitare auch?"

"Seine menschliche Gestalt starb ebenfalls. Den Wolf habe ich in den Bergen zurückgelassen." Nakago verzog keine Miene. Doch Yui verstand nun. Der Seishi Ashitare war zwar tot, doch sein Blut floß immer noch in den Adern eines Wolfes. Darum hatte sie von ihm wohl keine Vision gehabt. Und auch wenn Yui nun etwas traurig war, Tränen vergoß sie keine. Sie fühlte Mitleid für die beiden Seishi, doch sie behielt ihre Fassung. Ohne weiter auf das Ganze einzugehen wollte sich die Seiryuu Priesterin in ihr Zelt begeben, als plötzlich das Zelt in dem sie sich befanden in die Luft gerissen wurde. Erschrocken sahen sich alle um. Soi und Tomo stürzten durch den Lärm aus einem anderen Zelt. Und dann sahen sie sie. Eine junge Frau mit lilanem Haar und lila schimmernden Augen. Ein überhebliches Lächeln glitt über ihr Gesicht, als sie auf Yui sah. Diese wich erschrocken einen Schritt zurück und Amiboshi und sein Bruder traten vor ihre Miko. Keiner sollte ihr etwas tun!

"Wer bist du? Und was willst du hier?" Amiboshi zückte seine Flöte.

"Eigentlich geht euch das alles ja nichts an, aber ich sage es euch trotzdem. Mein Name ist Miisu. Ich bin ein Shitennô Tenkôs..." Nakago horchte auf. Hatte die junge Frau Tenkô gesagt? "...und meine Aufgabe ist es den Shinzaho Seiryuus an mich zu bringen!"

"Versuch es und du wirst es bereuen!" Suboshi schwang seine Ryuuseisui und sprang auf die junge Frau zu. Doch Miisu ließ sich nicht einschüchtern. Sie wich Suboshis Angriff geschickt aus und biß ihn einen Augenblick später in den Hals. Sofort sank der Seishi auf die Knie. Er spürte, wie sein Blut zu pulsieren begann. Erschrocken fasste Suboshi sich an sein Herz. Er war zu langsam gewesen...
 

Tasuki landete sicher. Sein linker Ohrring fiel klirrend vor Miakas Füße. Nuriko kam neben ihm zum stehen, allerdings nur, um dann gleich wieder anzugreifen.

Verzweifelt betrachtete Miaka, wie ihre Seishi vergeblich versuchten Renhô in die Knie zu zwingen. Doch sie schafften es einfach nicht. Der junge Mann war zu stark. Tamahome griff wieder an. Eine Reihe von Fußtritten und Schlägen folgten, doch Renhô wich immer wieder aus. Was sollten die Suzaku Seishi tun? Keiner wusste eine Antwort. Selbst der kleine Chiriko stand ratlos neben seiner Miko. Doch plötzlich, während sich die Seishi abmühten wurden sie, samt Feind in ein lilanes Licht gehüllt. Miaka schrie auf. Sie hatte den Kontakt zu ihren Beschützern verloren. Überall gab es nur dieses Licht.

Als die Suzaku no Miko wieder etwas erkennen konnte stellte sie verwundert fest, dass sie sich nicht mehr beim Tempel befanden. Und als sich Miaka umwandte da sah sie sie.

"Yui-chan!!!" Miaka rannte, ohne auf irgendetwas oder irgendjemanden zu achten auf ihre beste Freundin zu.

"Miaka?" Bei der ihr bekannten Stimme hatte sich auch Yui umgewandt und sah nun ihre Freundin auf sich zustürzen. Überrascht nahm die Seiryuu Priesterin sie in ihren Armen auf.

"Es geht dir gut!" Mit Tränen in den Augen hörte Yui diese Worte und sie waren wie ein Geschenk für sie. Und anstatt ihre Freundin wieder loszulassen drückte sie sie fester an sich.

"Es tut mir leid! Ich habe unser Versprechen gebrochen! Bitte verzeih mir, Miaka!... Bitte verzeih mir!" Miaka befreite sich sanft aus Yuis Umarmung und lächelte sie an.

"Wie rührend!" Erschrocken über die Unterbrechung blickten die beiden Freundinnen gleichzeitig auf Miisu und Renhô, welche beisammen standen. Da erst fiel Miaka das Licht wieder ein und sie erkannte, dass nicht nur sie ihren Standort gewechselt hatte. Ihre Seishi und der Shitennô hatten sie begleitet. Außerdem erkannte die Miko einige der Seiryuu Seishi. Und die Lage wurde ihr wieder bewusst.

Suboshi stützte sich auf Amiboshi. Er atmete schwer. Und als er zu Husten begann merkte Yui entsetzt, dass er Blut spuckte. Sie wollte zu ihrem Seishi eilen, aber Nakago hielt sie zurück.

"Yui-sama, bleibt zurück. Ich werde das erledigen." Gehorsam blieb Yui stehen und wartete. Amiboshi setzte seinen Bruder vorsichtig unter einem Baum ab. Nakago ging ein paar Schritte auf Renhô und Miisu zu. Entsetzt folgte ihm Soi.

"Nakago-sama! Laßt mich das erledigen!" Ohne auf die Worte des weiblichen Seishi zu achten ging Nakago weiter. Ängstlich blieb Soi zurück. Ebenso, wie Yui, die sich nicht wohl bei der Sache fühlte. Was hatte Nakago vor? Neugierig wurde der erste Seiryuu Seishi von den Beschützern Suzakus beobachtet. Keiner sagte ein Wort. Selbst die beiden Shitennô sahen skeptisch drein.

"Du hast doch nicht vor uns alleine zu besiegen!" Triumphierend lachte Miisu auf. Doch den ersten Seiryuu Seishi beeindruckte das nicht. Nakagos Zeichen erschien auf seiner Stirn. Er hob den Arm und urplötzlich schossen lauter blaue dünne Fäden aus dem Himmel direkt durch die Shitennô hindurch. Alles war so schnell gegangen, die Beiden hatten nicht einmal schreien können. Stöhnend sanken sie zusammen, während die Anderen erschrocken dreinblickte. Nakagos Macht war nicht zu verachten, das wussten alle, aber was sie eben gesehen hatten übertraf alles. Die zwei Shitennô gegen welche die Suzaku Seishi verzweifelt gekämpft hatten, lagen stöhnend am Boden. Der Angriff war zu plötzlich gekommen, als das sie hätten reagieren können. Und ohne noch irgendetwas tun zu können lösten sich die Beiden auf. Fest ineinander verschlungen verschwanden sie. Nakago war ihr Untergang gewesen.
 


 

Byakko no Miko
 

"Wie ich sehe hast Du nichts verlernt!" Die tiefe Stimme ließ alle, bis auf Nakago, zusammenfahren. Dann begann die Luft über dem Boden, wo eben noch die beiden Shitennô gelegen hatten, zu flimmern und die Gestalt eines Mannes erschien. Er hatte langes weißes Haar und trug ein Diadem auf der Stirn. Geistesgegenwärtig scharten sich die Suzaku Seishi vor ihre Miko. Doch der Mann beachtete sie gar nicht. Er blickte auf Nakago.

"Ich wusste, dass ihr auftauchen würdet, Tenkô-sama. Ihr glaubtet doch nicht wirklich, dass diese Beiden uns gefährlich werden könnten?" Ein überhebliches Lächeln machte sich auf Nakagos Gesicht breit, während Chichiri blitzschnell zu schalten schien.

"Das ist er, no da! Derjenige, welcher die Götter aus dem Gleichgewicht gebracht hat, no da!" Die anderen Suzaku Seishi horchten auf und Tenkô sah auf Chichiri. Er musste seine Worte gehört haben.

"Gut erkannt! Aber sicher möchtest du auch wissen, wie ich das gemacht habe!" Tenkô streckte beide Arme aus. Ein Licht erschien und darin ein junges Mädchen. Sie trug ein Zeremoniegewand und hatte zwei Zöpfe. Verängstigt sah sie auf die Menschen unter sich.

"Darf ich vorstellen: Byakko no Miko!" Erschrocken fuhr Miaka zusammen.

"Suzuno-san!!!"

"Was wollt ihr von ihr? Sie hat Byakko bereits gerufen! Sie kann es nicht noch einmal!" Amiboshi mischte sich unerwartet ein. Er hatte sich vor seinem Bruder aufgebaut, als der Böse erschienen war. Doch Tenkô beeindruckte das nicht.

"Sie war tot! Doch ich habe sie wieder zum Leben erweckt! Das hat das Gleichgewicht etwas durcheinander gebracht, da sie ihre drei Wünsche noch frei hat und so unglaublich viel Macht besitzt! Byakko wird sie als neue Miko anerkennen und ihre Kraft erwecken!" Tenkôs Lache war grausam und durchtrieben. Doch dann hielt sie inne. "Allerdings benötige ich dazu die zwei Shinzahos, denn die Byakko Seishi gibt es schon lange nicht mehr!" Kaum hatte Tenkô seinen Satz beendet, als die Zeit plötzlich still zu stehen schien. Zwei silberne Ringe schossen durch die Luft und zerschnitten die Lichtkugel. Suzuno fiel. Doch kurz vor dem harten Boden wurde sie von einem jungen silberhaarigen Mann aufgefangen. Er lächelte triumphierend. Neben ihm kam eine junge hübsche Frau zum Stehen. Niemand hatte etwas tun können. Es war, als ob die Zeit für einen kurzen Moment angehalten hätte und nun ohne Probleme weiterlief.

"Ihr irrt euch! Nicht alle Byakko Seishi kamen ums Leben!" Lächelnd blinzelte die junge Frau Miaka und ihren Seishi zu.

"Subaru-san! Tokaki-san!" Überrascht und erfreut zugleich erkannte Miaka die zwei Byakko Seishi, welche ihnen schon einmal geholfen hatten.

"Meister!" Auch Tamahome erkannte seinen Lehrer sofort.

"Wie ich sehe gibt es dich auch noch, "Kleiner Geist"!" Sauer verzog Tamahome bei diesen Worten das Gesicht, während Tasuki nur vor sich hingrinste. Tenkô hingegen schien nicht gerade erfreut. Mit diesem Zwischenfall hatte er nicht gerechnet. Doch geschlagen war er noch lange nicht. Kurzerhand wandte der Schurke sich an Nakago.

"Nakago! Wenn du wieder für mich arbeitest, verspreche ich dir ungeheure Macht!"

"Wieder?" Soi und die anderen Beteiligten horchten entsetzt auf. Doch der erste Seiryuu Seishi zeigte keine Regung.

"Nein, danke! Ich habe schon einmal mein Leben für euch riskiert und auch wenn ihr mein Meister wart, so unterstehe ich euch schon lange nicht mehr!"

"Wenn das so ist, dann werde ich dich wohl zwingen müssen!" Nakago horchte auf. Tenkô fixierte Yui und ließ seine Kraft gegen sie los. Die entsetzte Miko war wie erstarrt. Ängstlich verbarg sie ihr Gesicht in den Armen. Zwei Sekunden vergingen, doch Yui passierte nichts. So öffnete die Miko vorsichtig ihren Augen. Entsetzt sah sie, wie der blutverschmierte Suboshi vor ihr zusammenbrach.

"NEEEEIIIN!!!"
 


 

Die vier Götter
 

Sofort war Amiboshi bei seinem Bruder, während Yui immer noch wie gelähmt auf den verletzten Suboshi starrte. Auch die Suzaku Seishi schienen entsetzt. Miaka fing sich als erste wieder.

"Mitsukake!", war allerdings das Einzige, was sie hervorbrachte. Doch dieser reagierte sofort. Tenkô hingegen sah herablassend auf die Szene herunter. Er schien es lächerlich zu finden, dass man versuchte Suboshi zu retten. Doch Mitsukake versuchte es, trotz der Tatsache, dass Suboshi ein Seiryuu Seishi war und ihnen schon viel Ärger bereitet hatte. Allerdings gab es keine Hoffnung. Miisu hatte dem Krieger innerlich schon zu viele Wunden zugefügt, dass Mitsukake nach einigen Minuten seinen Kopf schüttelte und Yui, die inzwischen neben ihrem Seishi niedergekniet war und ihn stützte, traurig ansah. Yui verstand sofort, doch sie wollte es nicht wahrhaben. Tränen stiegen in ihre Augen, während Tenkô versuchte sein Vorhaben, die Shinzahos in seine Gewalt zu bringen, in die Tat umsetzte. Er griff die Suzaku Seishi selbst an. Anscheinend hatte er sein Vorhaben, Nakago auf seine Seite zu bringen, aufgegeben. Doch so leicht ließen sich die Beschützer Suzakus nicht besiegen. Verbissen versuchten sie Miaka und deren Ring zu schützen, während die Seiryuu Seishi zusahen.

"Wir müssen ihnen helfen!" Amiboshi hatte sich zu Nakago, Soi und Tomo gesellt und seinen Bruder Mitsukake überlassen.

"Warum sollten wir?" Soi sah keinen Grund.

"Weil er UNS angreifen wird, wenn er mit ihnen fertig ist! Gemeinsam könnten wir ihn besiegen!" Amiboshi zückte seine Flöte.

"Auch gemeinsam hätten wir keine Chance!" Nakagos tiefe Stimme war wie ein Schlag, der alle Hoffnung beiseite schob.
 

Während die Anderen noch diskutierten, die Suzaku Seishi weiter kämpften und die Byakko Seishi ihre Miko beschützten, behielt Yui ihren treuen Seishi fest im Arm.

"Suboshi..." Der verletzte Seishi öffnete die Augen.

"Yui-sama!" Suboshi atmete schwer, doch er hatte ein Lächeln auf dem Gesicht. "Euch...ist nichts passiert, Yui-sama!"

"Nein, Suboshi! Mir geht es gut! Mach dir keine Sorgen. Auch dir wird es bald wieder besser gehen." Suboshi schloß halb die Augen, als ihm Tränen die verschmutzten Wangen hinunterrannen.

"Es geht mir gut,...solange ich bei euch sein kann,...Yui-sama!" Kaum hatte der Seishi den Satz beendet, da schloß er die Augen. Zwei Sekunden später sank Amiboshi mit aufgerissenen Augen auf die Knie. Yui wollte schreien, aber ihre Stimme versagte und so brachte sie nur ein Schluchzen heraus. Doch als Amiboshi zu seinem Bruder blickte und sah, wie seine Miko ihn immer noch weinend in ihren Armen hielt, da hallte ein Schrei durch die Gegend, der sogar den Kampf der Suzakus mit Tenkô unterbrach.

"AAAAHHHH!!!!"
 

Überrascht blickten alle in Richtung Seiryuu Seishi. Amiboshi kniete auf der Erde. Er hatte seine Arme um seinen Körper geschlungen und starrte auf den Boden. Tränen liefen ihm die Wangen herunter, aber er beachtete sie gar nicht. Soi und Tomo sahen entsetzt auf ihren Kameraden, während Nakago keine Miene verzog. Zwei Sekunden rührte sich nichts. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können, so leise war es. Doch dann legte Yui Suboshi vorsichtig ins Gras und erhob sich mit gesenktem Kopf. Mitsukake sah sie fragend an, doch die Jungfrau reagierte nicht. Erst als auch Amiboshi sich aufrichtete hob die Seiryuu Priesterin ihren Kopf.

"Nein, Amiboshi! Du kommst alleine nicht gegen ihn an!" Verwundert wandte sich der angesprochene Seishi um. Woher hatte seine Miko gewusst, was er vorgehabt hatte?

"Aber ich verspreche Dir..." Yui stockte, dann richtete sie ihren Blick auf Tenkô. "...WIR WERDEN SUBOSHI RÄCHEN! DENN ICH BIN SEIRYUU NO MIKO UND SEIRYUU WIRD MIR HELFEN!!!" Yui hatte ihre Fäuste geballt und starrte immer noch zornig auf Tenkô, als sie plötzlich eine Hand auf ihrer Schulter spürte.

"Gemeinsam werden wir es schaffen! Denn auch Suzaku wird uns helfen!" Überrascht blickte Yui in die Augen ihrer besten Freundin, die urplötzlich neben ihr stand. Dann nickte sie ernst.

"Ha! Ihr glaubt doch nicht, dass ihr gegen MICH ankommt!" Tenkô hatte alles genau verfolgt, doch nun konnte er sich sein Lachen nicht mehr verkneifen.

"Und ob! Denn auch Byakko wird uns zur Seite stehen!" Suzuno war aus dem Schatten ihrer Seishi getreten und nickte Miaka und Yui zu. Die Suzaku no Miko dankte ihr mit einem warmen Lächeln. Yui sah indessen zu Nakago. Dieser wusste sofort, was seine Miko wollte und ohne ein Wort reichte er Yui den Shinzaho. Überrascht blickte Soi auf Nakago. Warum überließ er der Miko so einfach den Shinzaho? Er hätte ihm mehr Kraft gegeben! Außerdem war es sehr ungewöhnlich, dass Nakago sich nicht einmischte, um mehr Macht zu erlangen!

"Die Shinzahos werden euch nichts nützen!" Tenkô gab es zwar nicht zu, aber er fragte sich doch ernsthaft, was die drei Miko vorhatten. Doch diese ließen sich nicht ablenken und bildeten einen Kreis. Sie schlossen die Augen und falteten ihre Hände, wie zu einem Gebet. Dann begann Yui zu sprechen. Sie hatte die Halskette in ihre gefalteten Hände genommen.

"Hilf uns Seiryuu, Gott des Ostens!" Dann kam Miaka.

"Rette uns Suzaku, Gott des Südens!" Und Suzuno.

"Stärke uns Byakko, Gott des Westens!" Und eine vierte Stimme schloß das Ganze:

"Beschütze uns Genbu, Gott des Nordens!" Überrascht blickten die Seishi Byakkos, Suzakus und Seiryuus auf den Kreis, der durch eine vierte Gestalt geschlossen worden war.

"Genbu no Miko!" Chiriko konnte es ebenso, wie seine Kameraden nicht fassen. Auch wenn man das Mädchen nicht erkennen konnte, so hatte doch jeder die Stimme gehört und sah die Silhouette der vierten Miko, die ihren Kameradinnen zu Hilfe gekommen war. Doch Miaka, Yui und Suzuno ließen sich nicht beirren. Und so sprachen die vier Miko den letzten Satz im Chor.

"Gebt uns eure Kraft!" Der Schrei eines Vogels erklang. Dann war das Fauchen eines Tigers zu hören, in den sich das Gebrüll eines Drachen mischte. Schließlich vernahm man das Zischen einer Schlange vermischt mit lautem Getöse. Auf der Stirn eines jeden Mädchens leuchtete das Zeichen ihres Gottes kurz auf. Dann war auch schon wieder alles vorbei.
 


 

Drei Wünsche
 

"Und was sollte das nun?" Tenkô sah überheblich auf die mittlerweile wieder drei Mädchen herab. "Wie ihr seht ist mir nichts passiert! Ich glaube, irgend etwas ist da schief gegangen!" Tenkôs Sarkasmus war nicht zu überhören! Doch die Mädchen achteten gar nicht darauf. Sie reagierten dementsprechend. Besser gesagt Suzuno reagierte:

"Kaijin!" Erschrocken wich Tenkô bei diesem Wort zurück. Die Miko hatte doch nicht etwa ihre drei Wünsche erhalten?

"Byakko! Verbanne Tenkô und laß ihn diese Welt nie wieder stören!!!" Das Zeichen des Gottes des Westens erschien auf Suzunos Stirn. Einen Augenblick später traf ein Lichtstrahl den verwirrten Tenkô.

"Das werdet ihr bereuen...", war das Letzte, was man noch von ihm hörte, dann war der Böse verschwunden. Überglücklich begannen die Suzaku Seishi zu jubeln, während Nakago nur lächelte. Doch war es ein Lächeln, welches seine Freude über den Sieg ausdrückte? Nein, es schien eher so, als ob alles genau nach Nakagos Plan verlaufen wäre und er nun bereits wieder etwas plante, jetzt wo sein größter Widersacher aus dem Weg geräumt war. Doch niemand bemerkte es. Sie alle waren viel zu Glücklich. Und während Miaka mit ihren Seishi um die Wette jubelte, stand Yui etwas abseits. Sie lächelte über die Ausgelassenheit ihrer Freundin, die mit Nuriko um die Wette schrie. Doch als ihr Blick wanderte wurde ihr Gesicht wieder ernst. Sie hatte Amiboshi erblickt, der traurig neben seinem toten Bruder kniete. Wie lange würde es wohl dauern, bis der Seishi den Tod seines Zwillings überwunden hatte? Lange beobachtete Yui die traurige Szene. Erst als sie eine Stimme vernahm, sah sie Richtung Westen in die Bäume.

"Ich danke dir, Suzaku no Miko und auch dir, Seiryuu no Miko, dass ihr meine Byakko no Miko gerettet habt!" Und auch Miaka wandte sich um. Die Anderen folgten ihren Blicken. Zwischen den Bäumen trat eine schwach schimmernde Gestalt hervor. Verwirrt erkannten die Byakko Seishi ihren Kameraden:

"Tatara!!!" Tokaki und Subaru wichen zurück und gaben Suzuno den Blick auf ihren Seishi frei. Der Miko stiegen vor Freude Tränen in die Augen, als sie ihren Geliebten erblickte. Sofort eilte sie auf ihn zu. Lächelnd streckte der Seishi ihr die Arme entgegen. Doch als Suzuno ihre Arme um Tatara legen wollte griff sie ins Leere. Erschrocken stolperte die Miko durch ihren Seishi hindurch und lehnte sich an einen Baum. Dann begann sie bitterlich zu weinen, während Tatara traurig auf den Boden sah. Der Byakko Seishi war tot und würde es auch bleiben, während sie, Suzuno, wieder lebte! Wie lange würde es wohl dauern, bis sie eines natürlichen Todes starb und zu ihrem Liebsten konnte? Denn sich Umbringen brachte gar nichts. Dann würde sie nicht wiedergeboren werden und schon gar nicht zu Tatara kommen. Sonst hätte es die Miko wohl auf der Stelle getan.

Mitfühlend schmiegte sich Miaka an Tamahome. Sie fand es schrecklich, wie die Byakko no Miko litt und sie wusste genau, was Suzuno empfand. Auch Yui konnte das nicht mit ansehen. Das konnte wohl keiner, der ein Herz besaß.

Der Shinzaho Seiryuus leuchtet auf und die Seiryuu no Miko reagierte ohne noch länger zu zögern.

"Kaijin!...Seiryuu! Töte die Byakko no Miko! Sofort!" Erschrocken blickten alle auf Yui, die diesen harten Wunsch geäußert hatte. Nur die, zu erst erstaunte, doch dann frohe, Suzuno bedachte die Miko mit einem Lächeln, bevor sie zusammenbrach. Tokaki teleportierte sich zu ihr und fing sie auf. Dann sah er Yui empört an. Doch sagen konnte er nichts. Denn kaum hatte er den Mund geöffnet, als sich eine durchsichtige Hand darauf legte. Erschrocken sah der Seishi auf und erkannte den Geist seiner toten Miko. Sofort hielt er inne und starrte ihr entsetzt nach, wie sie auf Tatara zuschritt. Als die Byakko no Miko an Yui vorbeikam streifte ihre Hand die Wange der Seiryuu no Miko. Mit Tränen in den Augen nickte Yui Suzuno zu, deren Augen vor Dankbarkeit strahlten. Dann nahm Tatara seine Geliebter bei der Hand und beide verschwanden Richtung Himmel. Mit ihnen die Byakko Seishi, genauso unauffällig, wie sie gekommen waren.

Doch nun war die Fragerei groß. Warum hatte Yui einen Wunsch erhalten? Hatte nicht Suzuno einen geäußert? Hatte sie nicht noch einmal die Macht Byakkos erhalten? Miaka und Yui sahen sich an, dann begannen die Beiden zu erklären.

"Wir haben keinen Gott gerufen. Wir haben die vier Götter einzig und allein um Hilfe gebeten. So gaben sie uns jeder einen Wunsch." Miaka sah Tamahome glücklich an und Yui fuhr fort.

"Suzuno bekam Einen, weil sie in ihrem wiedererweckten Leben noch keinen Wunsch erhalten hatte und als "neue" Miko zählte. Miaka und ich bekamen auf Kosten der beiden Shinzahos je einen." Yui hielt ihre alte Zeremoniekette hoch.

"Nun ist er völlig nutzlos."
 

Miakas Hochzeitsring leuchtete auf.

"Kaijin!" Das Zeichen Suzakus erschien auf Miakas Stirn. Sie sah auf und blickte in die Augen ihrer sieben Seishi. Bei dem Gedanken ihre Freunde nun wieder verlassen zu müssen kullerte Miaka eine Träne über die Wange. Tapfer unterdrückte sie den herannahenden Tränenfluß. Tamahome würde wieder zu ihr kommen, da war sich die Miko sicher. Er hatte es schon einmal geschafft und würde es wieder schaffen. Schade war nur, dass er nicht gleich mitkommen konnte. Wie hatte Chichiri das erklärt...weil Tamahome dann zweidimensional wäre und kein richtiger Mensch. Nun, Chichiri schien mehr über Miakas und Yuis Welt zu wissen, als sie dachten. Wußte er etwa, dass sie alle nur Figuren in einem Buch waren? Ach was, sie waren keine Figuren in einem Buch! Sie waren Menschen aus einer anderen Welt! Das stand für die zwei Mädchen mittlerweile fest! Und darum würde Tamahome auch dieses Mal wieder die Schranken brechen und zu Miaka kommen.

"Suzaku! Bring uns in unsere Welt zurück!"'...Und öffne auch ein Tor für Tamahome...', fügte die Miko in Gedanken hinzu, dann griff sie nach Yuis Hand. Einen Augenblick später fühlten die beiden Freundinnen die Schwerelosigkeit und sahen nichts als das rote Licht. Mit gemischten Gefühlen dachte Yui an ihre Seishi zurück. Sie hatte sich nur von Amiboshi richtig verabschiedet. Der Zwilling war als Einziger da geblieben, während die anderen drei sich in die Zelte zurückgezogen hatten. Was wohl auch besser gewesen war. Wer weiß, was passiert wäre, wenn die Suzaku und Seiryuu Seishi noch lange beieinander gestanden hätten. Schließlich war Yui zu Miaka gelaufen. Die Anderen hatten ihr verschwinden wahrscheinlich gar nicht bemerkt. Nun ja, Nakago vielleicht schon. Schließlich wusste der Seiryuu Erste immer alles. Zumindest, wenn es um Yui ging. Abwesend berührte die Miko ihren blauen Ohrring, den sie stets trug. Auch sie würde ihre Seishi vermissen. Besonders Suboshi... Und auch, wenn dieses Mal wieder nicht alles ohne Probleme verlaufen war, so war es doch ein Erfolg für Yui gewesen. Sie hatte nun verstanden, warum sie in dieses Buch zurückgekehrt war. Sie war Seiryuu no Miko! Und das würde sie von nun an nie mehr leugnen...

Yui sah an ihrem Arm entlang nach unten auf Miaka, die sie immer noch an der Hand hielt. Ihre Freundin sah ebenfalls in die Tiefe.

"Er wird zurückkommen, Miaka!" Aufmunternd nickte Yui ihrer Freundin zu, die bei ihren Worten den Kopf gehoben hatte. Miaka drückte dankend die Hand ihrer besten Freundin.

"Ich weiß..."
 


 

Zurück in der "anderen" Welt
 

Kaum hatte Yui den Schulhof betreten, als sie auch schon wieder stehen blieb. Mit ausdruckslosem Gesicht betrachtete sie Miaka und Tamahome. Ja, der Seishi hatte es tatsächlich wieder geschafft. Er war in diese Welt zurückgekehrt.

"Bis heute Nachmittag!"

"Ja, und komm nicht wieder zu spät!" Lachend, weil Miaka ihm die Zunge herausgestreckt hatte, verabschiedete Tamahome sich und lief los. Als er Yui erblickte lächelte er sie an.

"Guten Morgen!" Dann war er auch schon vom Pausenhof verschwunden. Yui straffte sich und schritt auf ihre Freundin zu.

"Morgen, Miaka!" Lachend klopfte sie ihr auf die Schulter, dass die Suzaku no Miko fast umgefallen wäre.

"Oh! Guten Morgen, Yui-chan!"

"Laß uns gehen, sonst kommen wir zu spät!" Yui zog Miaka mit sich. Erst auf dem Flur trennten sich die Beiden. Schließlich musste jeder in seine Klasse.
 

"Beil dich, sonst kommst du nur wieder zu spät!" Yui trieb Miaka zur Eile an, als diese umständlich ihre Schulsachen verstaute. Die Seiryuu no Miko stand in der Tür und sah auf die Uhr. Es schien sich nichts verändert zu haben, seit die beiden Freundinnen aus der anderen Welt zurückgekehrt waren. Nun ja, fasst nichts...Doch dieses Eine hatte Yui überglücklich gemacht und den Morgen vergessen lassen. Jetzt würde sie Miaka und Tamahome bestimmt nie wieder mit gemischten Gefühlen betrachten.

"Sag mal, Yui-chan...Stimmt es, dass ihr einen neuen Schüler in eurem Chinesischkurs habt?", fragte Miaka, als die beiden die Treppen des Schulhauses hinabliefen. Yui nickte lächelnd.

"Und wie heißt er?" Die Seiryuu no Miko blinzelte ihrer Freundin zu.

"Shunkaku..." Überrascht sah die Suzaku no Miko auf Yui. Doch dann begann sie zu strahlen. "Aber nun beeil dich!" Yui lief schnell über den Schulhof und Miaka folgte ihr eilig.

"Nur wegen dir müssen wir jetzt wieder so hetzen!" Schnaufend verlangsamte Yui ihren Schritt, als sie bemerkte, dass Miaka hinter ihr zurückgeblieben war. "Wo bleibst du denn?"

"Ich hatte etwas verloren!", rechtfertigte sich die Suzaku no Miko.

"Was denn?"

"Das hier!" Lächelnd zeigte Miaka ihrer Freundin einen Ohrring. "Er gehört Tasuki!"

"Und warum schleppst du ihn mit dir herum?" Vorsichtig verstaute die Suzaku Priesterin den Ohrring wieder in ihrer Jackentasche.

"Nun, man weiß schließlich nie, wann wir wieder in das "Universum der Vier Götter" zurückkehren und ich will ihn Tasuki so schnell wie möglich zurückgeben!" Miaka strahlte ihre beste Freundin an. Diese sah kurz verdutzt drein und fing dann an zu lachen.

"Warte nur, das erzähle ich Tamahome, dass du etwas von einem Anderen immer bei dir trägst!!!" Empört blickte Miaka ihre Freundin an, die, als Miaka die Faust hob, lachend das Weite suchte.

"Du bist gemein!!!...Hey, warte auf mich!"...
 


 

Ende DIESES "Mysteriösen Spiels"...

Ende des Ganzen? Wohl kaum!

Denn...wird es je ein Ende geben?...
 

Yui ^_-



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2004-05-26T22:00:47+00:00 27.05.2004 00:00
Eigentlich hätten sie Suboshi auch noch wiedererwecken können am Ende ;-)
Von: abgemeldet
2002-01-19T12:57:51+00:00 19.01.2002 13:57
GEILE GESCHICHTE!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Man ich kam aus dem lesen gar nicht mehr heraus! *uff*
Klasse, wann kommt der nächste Teil?


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