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Drei Jahre

von

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Ein unangenehmes Gespräch

Es wurde langsam aber doch etwas dunkel. Dennoch waren die Temperaturen außerhalb noch angenehm. Bulma hatte einige Kerzen angezündet, um nicht im Dunkeln sitzen zu müssen. Außerdem wollte sie eine angenehme Stimmung verbreiten, wenn sie sich mit dem Saiyajin unterhalten würde. Das Licht flackerte und sie beobachtete das helle Licht, das auf seinen Körper schien. Er hatte seine Muskeln angespannt und verschränkte wie üblich seine Arme. Wortkarg betrachtete der außerirdische Gast die Kerzen und schien darauf zu warten, was die Blauhaarige von ihm wollte. Sie fragte sich, was in ihm vorging und versuchte in seinen Augen seine Gedanken zu lesen.
 

„Also wenn du irgendwann mal jemanden zum Reden brauchst, kannst du gern zu mir kommen. Es muss doch furchtbar sein Gedanken zu haben, die man niemanden mitteilt oder nicht? Du musst mir natürlich keine neuen Kampftechniken verraten, wenn du Angst hast, dass ich sie vielleicht Son Goku verraten würde“, lächelte sie Vegeta an. Er atmete nur tief durch und gab keinen Mucks von sich. Mit etwas mehr Reaktion hatte sie schon gerechnet. Sie fügte noch hinzu: „Aber du könntest doch mal sagen, was in dir vorgeht ...?“
 

„In mir vorgehen? In mir geht nichts vor! Wird das jetzt so ein Psychogespräch, wo ich über meine Gefühle reden soll? Mein Herz besteht nur aus Hass und Wut, falls du das noch nicht wusstest“, motzte Vegeta und sah weg von der Flamme. Genervt spannte er sich noch mehr an, und schien desinteressiert zu wirken.
 

„So hab ich das gar nicht gemeint“, korrigierte sich Bulma. „Ich hätte nur einige Sachen gern gewusst, da ich eigentlich nicht viel über dich weiß. Wenn du hier schon wohnst, würde ich gern wissen mit wem ich es hier zu tun habe. Eigentlich weiß ich nur, dass du ein Saiyajin wie Son Goku bist und dass du mal ein Prinz von einem Planeten warst, den es nicht mehr gibt ... den Freezer zerstört hat?“ Sie blickte ihn fragend an und erhoffte sich ein zustimmendes Nicken auf ihre Feststellung. Jedoch sah die Erfinderin nur einen angespannten Saiyajin, der seinen Blick auf die Flammen der Kerzen konzentrierte.
 

„Ich würde zum Beispiel gerne wissen was die Unterschiede zwischen Saiyajins und Menschen sind, außer der Affenschwanz und die Kampfkraft natürlich.“
 

„Es ist nicht die Kampfkraft, die es ausmacht. Schwache Saiyajins gibt es auch so wie Kakarott, der als Unterklasse-Krieger auf die Erde geschickt wurde!“, antwortete Vegeta. Er sprach also doch! „Saiyajins haben einen unglaublichen Drang zum Kämpfen, wir sind ein Kriegervolk und deswegen haben wir so eine Kampfkraft. Wir streben danach, immer stärker zu werden und uns zu duellieren.“ Wenn es um die Beschreibung seiner Rasse ging, war Vegeta also doch gesprächig. Bulma merkte wieder, wie sich sein Stolz auf diese Weise zeigte und es gefiel ihr.
 

„Haben Saiyajins überhaupt keine … ähm … Bedürfnisse?“ Sie druckste etwas um diese Thematik herum und bemerkte, dass es doch unangenehmer war, wie zunächst vermutet. Ihr Kopf lief langsam rot an und sie war froh, dass bei dem dumpfen Kerzenschein dieser nicht allzu sichtbar war.
 

Vegeta zuckte zusammen und sah sie verdutzt an. Anscheinend verstand er nicht so genau, was sie ihm sagen wollte. Er betrachtete seine Gastgeberin genauer und bemerkte dann doch, dass sie rot angelaufen war. Ihr beschämender Gesichtsausdruck verriet außerdem auch Bände. Eine leichte Röte war auch in seinem Gesicht wiederzufinden.
 

„Du hast sie wohl nicht mehr alle! Als ob ich mit dir einen Kaffeeklatsch über so was führen würde. Hast du schon mal was von Privatsphäre gehört?“, keifte er sie an. Er verstand nicht so ganz, wie dieses Erdenweib ihn so aus der Fassung bringen konnte.
 

„Ach komm du kannst mir doch nicht verdenken, dass ich ein bisschen neugierig bin. Oder interessiert dich so was überhaupt nicht von … äh … anderen Menschen, wie z.B. mir? Mein Lieber, jetzt stell' dich doch nicht so an.“ Bulma genoss es irgendwie, ihn auf diese Art und Weise, etwas am Nerv zu kitzeln. Sie stützte ihr Gesicht mit ihrer linken Hand ab und sah ihn belustigt an.
 

„Was … mein Lieber? Wie redest du eigentlich mit mir?“ Vegeta verschränkte noch mehr seine Arme und am Kopf begann langsam aber sicher, eine Ader zu pulsieren.
 

„Vielleicht hattest du auch nie so ein … äh … Bedürfnis, weil du noch nie eine Frau hattest. Kann das vielleicht sein?“ Bulma schluckte heftig bei der Aussage. Irgendwie wurde das Ganze jetzt doch etwas peinlich. Sie nahm einen kräftigen Schluck Rotwein, der ihr dabei half, dieses Gespräch weiter zu führen.
 

Angespannt saß er da und sah sie weiterhin verdutzt an. Einen Moment lang wusste er nicht, was er sagen sollte, bis es aus ihm heraus platzte: „Du vulgäres Weib – was glaubst du eigentlich, wen du vor dir hast? Ich bin der stärkste Saiyajin im ganzen Universum. Wenn du glaubst, dass ich nicht mal eine Frau abbekommen kann, dann liegst du völlig falsch! Nicht dass dich das irgendwie was angehen würde!“
 

Bulma sah ihn überrascht an. Anscheinend passte es ihm überhaupt nicht, dass sie solche Vermutungen anstellte. Es störte ihn ziemlich, dass sie glaubte, er sei noch Jungfrau, wobei man ihr solche Annahmen nicht verdenken konnte. Vegeta biss sich auf die Zähne und gab ein scharfes Knurren von sich. Irgendwie hatte er gehofft, dass sie zusammenzucken und sich in ihr Zimmer verkriechen würde, wenn sie an ihrem Leben hängen würde. Doch es sah eher so aus, als würde sie einen Lachanfall zurückhalten.
 

„Also bist du doch keine Jungfrau mehr und hast einfach schon länger nicht mehr ...“, kicherte sie. Sie konnte ihr Lachen nicht mehr stoppen und hielt sich die Hand vor ihren Mund
 

„Hör auf zu gackern oder du kannst was erleben!“ Plötzlich stand der Prinz so heftig auf, dass sogar der Sessel zurückfiel. Den Tisch hatte er ebenfalls zum Wackeln gebracht und die Flasche Rotwein, die Bulma hingestellte hatte, rollte auf dem Boden, wo sie in tausend Stücke zerfiel. Normalerweise hätte sich die Blauhaarige darüber aufgeregt, jedoch war sie gerade so geladen, dass sie nicht anders konnte, als weiter rumzustochern.
 

„Ach komm stell dich nicht so an, ich meine es ja nicht böse … ich möchte dir ja nur helfen. Falls du eine Frau brauchst …“, grinste sie und verzog dabei das Gesicht.
 

„Nein danke! Ich habe keine Lust mich mit dir abzugeben, nur weil dein Stecher schon ein paar Monate außerhalb trainiert“, schrie er sie an und ballte seine Hände zu Fäusten.
 

Bulma kicherte weiter. Hatte er wirklich gedacht, dass sie sich ihm anbieten würde? Dabei wollte sich die Erfinderin nur einen Spaß machen, irgendwie war das Gespräch in ein Kabarett ausgeartet.
 

„Glaub mir Vegeta, nur weil du hier wohnst, versuche ich dich nicht zu verführen. Keine Fummelei! Das habe ich dir schon mal gesagt … Ich hätte dir sonst eine Bekannte oder so vorgestellt, die dir beim Abbau von diversen Druck helfen könnte. Keine Angst, mit sowas wie dir würde ich mich niemals einlassen“, versuchte Bulma klarzustellen.
 

Vegetas Fäuste waren noch immer geballt, jedoch hatte er nicht die Absicht ihr etwas anzutun. Er drehte ihr den Rücken zu und verabschiedete sich mit den Worten: „Dann behalt deine dummen Fragen das nächste Mal für dich! Bevor ich noch einmal so zu gequatscht werde, bin ich lieber allein! Dummes Waschweib!“
 

Bulma sah Vegeta noch hinterher, als er sich wieder ins Haus begab und wütend die Tür hinter sich zuschmiss, die daraufhin ein Haufen Kleinholz war.
 

„Soso der edle Saiyajin-Prinz hat also einen wunden Punkt. Der sollte sich echt nicht so anstellen! Das Leben kann doch nicht nur aus Kämpfen bestehen“, seufzte Bulma und trank den Rest ihres Rotweines aus. „Schade um den guten Wein ...“ Sie betrachtete die Scherben der Flasche, die Vegeta hinterlassen hatte. Heute hatte sie keine Lust mehr die Sauerei wegzuräumen. Stattdessen sah sie den Vollmond an und träumte vor sich hin. Sie erwischte sich selbst dabei, wie sie an Yamchu dachte. Zu lang war es her, dass sie ihn das letzte Mal gesehen hatte und sie fragte sich was er wohl tat jetzt in diesem Moment. Vielleicht schlief er, oder aß gerade zu Abend.
 

„Ach Yamchu“, seufzte Bulma. „Zuerst wünschte ich dich zum Teufel und jetzt wäre ich froh, wenn du hier wärst… ich hoffe es geht dir gut – egal wo du bist.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2015-03-19T22:39:40+00:00 19.03.2015 23:39
Das war eine Gradwanderung zwischen 'es könnte höllisch schiefgehen' und 'es ist trotzdem komisch'. Bulma wäre neben Son Goku wohl die Einzige, die ihm so zu setzen kann - und das Sperrholz am Ende ist das beste Zeichen dafür, es obendrein zu überleben. Vegetas Abfuhr war jedenfalls eindeutig. Mit der Kaffeeklatschphrase hast du die Latte in seinen Erwiderungen ziemlich hochgepackt...

Und ja, was tut wohl Yamchu? Und was passiert, wenn ein Saiyajin Rotwein trinkt? Fragen über Fragen...

Viele Grüße, Morgi


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