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Leben

von

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Vertrag?

,,Raizel bitte.... hör auf." mit jedem Atemzug den ich tat trank Raizel mehr von meinem Blut. Und noch immer bekam ich keine Reaktion. Ich fühlte mich verraten. Hatte Raizel das vielleicht schon die ganze Zeit vor gehabt? Mich umzubringen? Aber warum hatte er mich dann gerettet? Eine Träne ran meine Wange nach unten. Mit jedem Schluck der Raizel zu stärken schien und seine Wunden heilte, wurden meine inzwischen fahrigen Bewegungen schwächer. Bis sie schließlich ganz erstarben. "Raizel... ich... ich da... dachte du... wärst anders." keuchte ich mit letzter Kraft und kämpfte gegen die aufkommende Bewusstlosigkeit an. Endlich schien Raizel mich wahrgenommen zu haben denn ich fiel mit einem fauchenden Kommentar zu Boden und Raizel sprang mit einem gewaltigen Satz von mir weg.

"Oh Gott Shiro... ich... ich... es tut mir Leid... ich wollte nicht..." stammelte er, vielleicht dachte er ja wirklich ich wäre noch imstande auch nur eines seiner Wörter wirklich zu begreifen. Verzweifelt versuchte ich die Wunde an meinem Hals zu zudrücken, aber noch immer floss das Blut an meiner Hand nach unten und färbte meine Uniform am Ärmel rot. Meine Sicht zerfaserte an den Rändern und schwarze Punkte trübten noch immer meine Sicht.

"Verschwinde!" war alles was ich noch sagen konnte dann kippte ich zur Seite und meine Welt wurde dunkel, am Rande bemerkte ich noch wie mich Raizel hochhob und mir beinahe zärtlich über die Wange strich.
 

Schmerz durch zuckte meinen Körper und riss mich aus dem Delirium. Wimmernd krümmte ich mich zusammen und wand mich in Qualen die sich ein normaler Mensch nicht mal vor stellen konnte. Mein Blut schien aus Säure zu bestehen und der Biss im Hals brannte noch schlimmer als meine Adern. Starke Hände drückten mich wieder auf den Boden und redete mir gut zu. Ich solle mich beruhigen es sei gleich vorbei. Ich wollte diese Person von mir stoßen aber schon der Gedanke an eine Bewegung ließ meinen Körper sich wieder aufbäumen. Die Worte schrillten in meinen Ohren und der Geruch von Blut erregte den Wunsch in mir mich zu übergeben.

Das Gute an diese Art von Schmerzen war man wusste das man lebte und so etwas war mir eigentlich willkommen, nur warum dauerte das immer so verdammt lange?
 

Keine Ahnung wie lange ich mich in diesen Krämpfen wand, ich wusste nur das es sich wie Jahre anfühlte, so war es immer und wird es auch immer sein, auch wenn es vermutlich kaum mehr als eine halbe Stunde war. Dann, so schnell der Schmerz gekommen war, war er wieder verschwunden, schnell im Sinne von plötzlich beendet und nicht im Sinne von kurzer Dauer. Dennoch öffnete ich nur langsam die Augen und sah mich verwirrt um.

Ich befand mich in meiner Wohnung aber wie war ich hier her gekommen. "Ich habe dich her getragen.", kam mal wieder die genau passende Antwort von dem Mann im Schatten,...Raizel. Sofort fuhr ich auf und rutschte bis zum Ende meines Bettes. "Was... was willst du hier?" fragte ich panisch. "Das sagte ich doch schon. Ich habe dich her getragen und..."

"Das weiß ich... ich meinte wie du hier her gefunden hast?!" unterbrach ich ihn schroff und er sah... schuldbewusst(?) nach unten. "Ich bin deinen Geruch hier her gefolgt und du hattest in deiner Tasche einen Schlüssel."

"Ah also bist du nicht nur ein Vampir sondern auch noch ein...ein..." Ich musste tief Luft holen um nicht noch weiter zu reden.

"Es... es tut mir wirklich wahnsinnig leid. Aber dein Blut... es ... es ist anderes als das von anderen Menschen... verlockender...." "Na super! Jetzt bin ich nicht nur dein Frühstück sondern gleich noch eine Delikatesse, warum nur beruhigt mich das nicht?" Unterbrach ich ihn ein zweites Mal ungehalten. Raizel seufzte und rieb sich den Nacken. "Also warum hast du mich her gebracht?"

"Ich musste dich aus der Sonne bekommen und ich bin nun für dich verantwortlich, so sind die Regeln..." er stockte und sah erstaunt auf, als hätte er erst jetzt etwas wichtiges bemerkt und war sich nicht sicher ob es die Wirklichkeit war oder nur Einbildung.

"Wie... wie kann das sein?" schneller als ich reagieren konnte, die Schuld daran gab ich meiner nun vorhandenen Anämie, griff er nach meinem Arm und starrte auf meinen Brustkorb.

"Du bist... noch immer..."

"Ja ich bin ein Mensch was soll ich auch sonst sein?" unterbrach ich abermals.

"Aber ich habe dich gebissen..."

"Was du nicht sagst!"

"Du kannst kein Mensch mehr sein... die Krämpfe... und all deine Kraft.... das ist unmöglich... du wurdest sogar von zwei Vampiren..."

"Nein ich wurde von mehr als zwei gebissen ich habe mit 6 aufgehört zuzählen." Raizel wurde blass, auch wenn ich nicht wusste das das noch möglich war.

"Wie alt bist du?" fragte er nun sehr leise.

"Ich bin 19."

"19? Und seit du 6 bist..." wieder machte er eine Pause," ... 13 Jahre lang? Wieso bist du noch ein Mensch?"

"Woher soll ich das wissen?! Ich habe genug Probleme mit deines Gleichen, da ist es mir relativ egal warum ich noch immer ein Mensch bin!" erwiderte ich schärfer als beabsichtigt.

Raizel blinzelte nun selber verwirrt und schaute aus dem Fenster. "Egal ich bin jetzt verantwortlich, wenn der Rat erfährt das ich aufgeflogen bin, dann reißen die mir den Kopf ab!"

"Wie meinst du das?" Raizel seufzte und setzte sich auf den Stuhl wo sonst immer meine Sachen drauf verstreut lagen. "Ich bin ein Jäger kann man sagen, ich jage die meiner Art, die sich nicht an unsere Gesetze halten und nur noch dem Blutdurst frönen. Seit knapp 100 Jahren haben wir es verboten Menschen so öffentlich zu beißen. Hier in Tokio fällt es langsam auf das immer mehr Menschen verschwinden und die Politiker fangen an Fragen zu stellen. Normalerweise ernähren wir uns nur noch von Menschen wenn es dringend notwendig ist, wenn wir verletzt sind und kurz vor dem Sterben, ansonsten nehmen wir Konserven oder aber benutzen Schnittwunden, das ist eh nicht so auffällig. Diese Vampire hier töten nur noch zum Spaß. Sie verstecken die Opfer zwar, aber dennoch fällt es auf und es sind immer mehr Vampire unterwegs, Vampire die nicht erzogen wurden und keine Ahnung von unseren Gesetzen haben. Und diese wandeln wieder Menschen in Vampire um, es ist ein Teufelskreis." erklärte er ruhig ohne mich dabei aus den Augen zu lassen.

"Du scheinst Vampire anzuziehen wie Honig die Fliegen und verwandelst dich trotz der ganzen Bisse nicht zu einem von uns. Ich habe keine andere Wahl als dich entweder dem Rat zu präsentieren, weshalb du durch dein Wissen vermutlich sterben würdest, oder aber du hilfst mir, deine Entscheidung." bei der Drohung zuckte er nicht mal mit der Wimper. Mit aufgerissenen Augen starrte ich nach unten auf meine Hände, die Wunde dort hatte sich fast geschlossen, aber etwas weißes funkelte aus einem der Löcher hervor. Noch immer leicht in Trance zog ich dieses Etwas aus meinem Fleisch und betrachtete den Zahn der Vampirin. So ein kleines unscheinbares Teil brachte mich fast jede Nacht dazu schreiend aus dem Schlaf hochzustrecken und schweiß gebadet nach Atem zu ringen. Dabei war es eigentlich nicht der Zahn der mir so viel Schmerz bereitete sondern eigentlich der Eigentümer des Zahnes und doch träumte ich nur von den Zähnen, dabei waren die das geringste Übel. Schlimmer schien das Gift zu sein, denn das verwandelte das eigene Blut in Säure. Kaum das ich den Zahn aus meinem Fleisch und damit auch Blut gefischt hatte, zerfiel er auch schon zu staub und rieselte auf meine Beine herab. Ich musste noch immer eine Entscheidung treffen, sterben, oder sich in etwas hinein stürzen dessen Grund er nicht kannte und damit war das schon alleine purer Selbstmord. "Du musst deine Entscheidung nicht sofort treffen, aber ich werde dich nicht verlassen bist du sie mir gegeben hast." sagte Raizel in einer Stille die sogar ich als unangenehm empfand.

Entgeistert blickte ich zu ihm nach oben. Ich wollte nicht glauben was ich da hörte. er wollte mich nun nicht mal alleine lassen! Ich seufzte und sah auf meine nun schon geheilte Bisswunde an meinem Unterarm, eine weitere Narbe unter vielen. "Worin besteht meine Hilfe?" fragte ich leise ohne zu ihm auf zu sehen. "Das weiß ich auch noch nicht so genau. Aber ich will nicht das du stirbst." Diese Antwort überraschte mich. Warum wollte der Vampir nicht meinen Tod. Er war ein Vampir verdammt noch mal! Und auch wenn jetzt endlich alles einen Sinn ergab, so war er dennoch einer der Art die meine Familie auf dem Gewissen hatte! Alles ergab einen Sinn, wie konnte ich nur so blind gewesen sein! Seine Wirkung auf die ganzen anderen Menschen, seine Intelligenz, das unmenschliche Knurren, seine Geschwindigkeit und seinem Verhalten meinem Blut gegenüber. Alles war so einfach!

Ich gab dem Wort Naivität eine ganz neue Bedeutung. "Nun gut ich helfe dir." sagte ich ohne auch nur den Hauch einer Anstrengung zu verbergen wie sehr mir das alles gegen den Strich ging. Ich war noch etwas schwach, aber auch wenn Raizel wirklich genug getrunken hatte, so war das die einzige Nebenwirkung die ich spürte. Es ging mir wieder gut.

Die verschwommene Sicht war einem leichtem Pochen in meinem Schädel gewichen und ein trockener Hals war an Stelle meiner brennenden Lunge getreten. Also stand ich auf und ging in die Küche um etwas dagegen zu tun.

"Was nun?" fragte ich leise, meine Stimme macht noch nicht mehr mit.

"Ich bleibe wie gesagt bei dir. Alleine deine Anwesenheit erleichtert meine Arbeit, ich erwähnte bereits deine Wirkung auf meine Art." Diese Antwort würdigte ich nicht mal einen Lidschlag und ignorierte sie ganz wie sie es verdiente. Der Vampir folgte mir in die Küche und sah mir dabei zu wie ich anfing etwas Gemüse zu putzen.

"Dir scheint es schon wieder besser zu gehen."

"Normalerweise verliere ich mehr Blut, es scheint ebenso wenig normal zu sein wie die Tatsache das ich mich nicht in einen Vampir verwandle."

"Wie wahr!" stimmte er mir schnell zu. "...ein normaler Mensch würde wenigstens noch einen Tag im Bett liegen bevor er auch nur wieder wach wird und du springst schon rum wie ein junges Reh." fügte er nach einer kleinen Pause hinzu, als habe er überlegt wie ich mit dem Zwischenfall umzugehen gedenke.

Nun ich wusste es selber noch nicht. "Das wundere ich mich auch zugegebener Maßen auch schon eine ganze Weile. Ich bezweifle das meine... Gäste... auch nur daran dachten mir etwas von meinem Blut über zu lassen..."

"...ganz bestimmt nicht. Es kostete fast meine ganze Willenskraft dich heute morgen nicht anzugreifen, dabei habe ich das eigentlich im Griff. Aber vorhin... ich war verletzt und durch die Jagd auch ein wenig ausgehungert und dein Blut..."

"OK. Danke. Das reicht. Ich will gar nicht mehr wissen." beeilte ich mich zu sagen und schüttelte den Kopf. Die Wunde an meinem Hals war noch nicht ganz verheilt, aber man konnte dabei zusehen.
 

"Wer war diese Frau? Sie scheint dich gekannt zu haben." Das war eine Frage die ich eigentlich vermeiden wollte. "Ja, ich kannte sie." sagte ich leise und sah auf meine in Starre stehenden Hände herab. Raizel schwieg und schien darauf zu warten das ich weiter redete, ich hingegen suchte nach den richtigen Worten, oder warte selber darauf das Raizel die Frage zurück zog. Was genau es war wusste ich selber nicht so genau.

Raizel hatte diese Frau getötet und verdiente eine Antwort. Aber wie sollte ich auf etwas antworten deren Antwort mir selber nicht ganz klar ist. "Ja, ich kannte sie." Wiederholte ich und legte das Messer mit einem seufzen weg und drehte mich zu den noch immer in der Tür stehenden Raizel. "Sie war es die meine Familie getötet hatte und mich beinahe ebenfalls. Schon damals konnte ich durch Blutverlust nicht sterben wie es scheint." fuhr ich leise fort und sah aus dem Fenster.

Die Sonne begann bereits aufzugehen. Mir war gar nicht aufgefallen das es kein Licht im Raum gab, wieder etwas das anscheint nicht ganz so normal war wie ich anfangs dachte.

"Kein Wunder das du mich hasst..."

"Ich hasse nicht dich, sondern deine Art. Wenn ich dich hassen würde, dann würde ich gewiss nicht vor dir stehen und mit dir plaudern." unterbrach ich ihn wieder.

Dieses mal war es Raizel der die Augenbrauen hoch zog und mich nun noch einmal eindringlicher zu mustern. Aber er sagte dazu nichts weiter sondern sah ebenfalls auf den Boden. Es war für uns Beide eine schwere Situation und jede Seite versuchte sich in die andere hineinzuversetzen vermutlich war ich deswegen nicht in der Lage ihn zu hassen, so wie ich es wollte. Als ich nach einer ganzen Weile zu dem Entschluss kam, das wir zumindest gleich stur waren drehte ich mich wieder zu meinem Messer und Gemüse, das Essen macht sich immerhin nicht von alleine. "Du bist also eine Waise... das meinte also der Lehrer vorhin mit Mittellos und dem anderen Kram." Neben dem gerade abgelegtem Thema war das was er jetzt anschneiden wollte auch nicht besser. "Ja, ich gehe auf diese Schule und das obwohl ich wirklich kaum genug habe über die Runden zukommen oder meine ganzen kaputten Fenster zu ersetzen. Allein dem Rektor verdanke ich es das ich noch auf dieser Schule bin und gewisse... Privilegien besitze die man sich nicht mit Geld kaufen kann." sagte ich wieder seufzend und schmiss das geschnittene Grünzeug in eine Pfanne und dünstete es zusammen mit dem Reis, nun noch ein paar Eier in eine andere Pfanne und einige kleine Würstchen und schon konnte man sich ein Bento basteln, aber leider waren auch nun meine Hände nicht mehr beschäftigt.

Raizel kam nun doch noch einige Schritte näher und späte in die offene Box.

"Aber du scheinst da auch nicht sonderlich glücklich drüber zu sein.Du wirktest heute in jeder Stunde so... teilnahmslos." So langsam wollte ich auch dieses Thema wechseln. "Ich verfolge dennoch den Unterricht, aber ich habe es satt das man die ganze Zeit über mich redet und das obwohl sie wissen ich kann sie hören. Diese Art aus dem Fenster zu starren ist meine einzige Ausweichmöglichkeit davor."

"Verstehe." war alles was er dazu sagte. Damit war das Thema für mich auch erledigt. Wieder kam eine Stille auf, dieses Mal war es aber eine unangenehme, genau wie die Lage in der ich mich noch immer befand.

Erst jetzt stieg mir der Geruch von Blut in die Nase.

Kein Wunder ich trug noch immer meine Uniform und dank der Vampirin befand sich auch etwas von meinem Blut am Kragen. Angewidert vom kupfernden Geruch zog ich es aus und warf es im Bad in den Wäschekorb.

Hinter mir zog Raizel, der mir wohl mal wieder gefolgt war, scharf die Luft ein. Verwundert sah ich erst auf und dann mir nach unten als er die Narben erwähnte.

Ich fand daran nicht wirklich etwas seltsames, nun gut es waren viele aber das war es auch schon.

"Ja?" fragte ich noch mal nach und betrachtete wieder Raizels bleiches Gesicht.

"Von wie vielen sagtest du wurdest du noch mal angegriffen?" fragte er leise, fast lautlos.

"Von genug. Eigentlich mehrmals in der Woche. Aber die meisten Narben habe ich von Menschen, nur die am Hals, Schultern und Arme sind von den Vampiren... ihr habt die Angewohnheit diese Stellen zu bevorzugen."

"War..."

"Warum? Das frage ich mich auch immer wieder, aber wie erwähnt bin ich sowohl bei deiner als auch bei meiner Art nicht sonderlich beliebt, oder bei deiner wohl zu sehr."Unterbrach ich ihn und marschierte in mein Schlafzimmer. Genau wie der Rest meiner Wohnung war es ebenfalls sehr groß, es wirkte durch fehlende Dekoration und Mobiliar ein wenig kahl und trostlos, ich hatte dazu zum einen nicht das Geld und zum anderen mochte ich es so wie es war.

Schweigend schnappte ich mir eine neue Uniform und ging ins Bad, bevor Raizel mir auch dorthin folgen konnte schloss ich die Tür ab und ging duschen.

Das heiße Wasser floss über meine Schultern und wusch das letzte getrocknete Blut zusammen mit Anspannung und schlechter Laune weg. Die Wunde war fast verheilt, die war nur noch ein heller halb Mond unter vielen anderen, nur brannte sie noch immer ein wenig.

Es war entspannend, zum einen das prasseln auf meinem Rücken als auch das Rauschen der Dusche, welches immer gleichbleibend auf meine Schultern traf.

Tief zog ich den Atem ein und sah nach dem Duschkopf hinauf, das das Wasser dabei in meine Augen lief war mir egal, es war eine willkommene Ruhe, die ich nur selten empfand.

Keine Ahnung wie lange genau ich schon unter der Dusche stand, jedenfalls lange genug um die Geduld des draußen wartenden Vampirs zu strapazieren und ihn an die Tür hämmern zu lassen. "Shiro alles in Ordnung?" rief er noch, dann Ruhe, kurz darauf erneutes Hämmern.

Ich seufzte und machte das Wasser aus. "Ja ich komme gleich!" antwortete ich, nicht das meine arme unschuldige Tür noch eine Delle oder gar ein Loch bekam.

Schnell war ich angezogen und hatte mir die Zähne geputzt, um dann aufzuschließen. Natürlich kam Raizel sofort rein und lächelte überrascht.

"Ich mag dich mehr und mehr. Ihr Menschen habt die Angewohnheit stinkende Seife zu verwenden... oder Deo... du hingegen..." merkte Raizel an nachdem er meinem Blick im Spiegel auffing.

"Ich habe eine feine Nase..."

"Vielleicht sollte ich einen ...Leistungstest(?) mit dir machen. Du scheinst noch menschlich zu sein, aber deine Sinne, Kraft, Heilung und Schnelligkeit kommt der meinen sehr nahe, vor allem wenn ich hungrig bin . Außerdem konntest du dich lange genug gegen einen von uns wehren bis ich eingreifen konnte. Kein Mensch sollte das können."

Ich verharrte in der Bewegung meine Haare trocken zu rubbeln und betrachtete Raizel nachdenklich, erwiderte aber nichts.

Nach gut einer Minute wurde es mir zu doof und ich beschloss das sie trocken genug seien, dann ging ich in die Küche holte meine Sachen und ging dann mit Raizel im Schlepptau los.

Die Sonne schien erbarmungslos auf uns herab. Mit zusammengekniffenen Augen sah ich zu ihr nach oben und dann zu Raizel. Der mal wieder meine Gedanken erriet, ohne auch nur zu mir zu sehen.

"Sie verbrennt uns nicht, sie schwächt uns nur und... bereitet uns allgemeines Unbehagen. Die Jüngeren meiner Art können von zu viel Sonne auch sterben, aber sie verdursten und gehen nicht in Flammen auf, wie es in den Büchern der Menschen steht."

Mit einem Schulter zucken nahm ich es zur Kenntnis und schlenderte Richtung Park.

Wie immer erstrahlte der Park: die jungen Blätter der Bäume glitzerten in lindgrün.

Die Wiesen waren dank einiger Frühlingsblumen bunt gesprenkelt.

Und in dem großen Teich in der Mitte des Parks führten die Koi und Goldfische lebendig einen hypnotisierenden Tanz auf.

Der blumige Geruch lag süßlich in der Luft und erfreute die Nasen der Menschen, die ihn auch zu schätzen wussten, für mich jedoch war es einfach nur widerlich. Meine Nase war für diese starken Duftnuancen einfach zu fein, es brannte und verursachte Kopfschmerzen und die vom Wasser gespiegelte Sonne rundete es dann ab.

Ich ging zwar gerne in der Natur spazieren, aber wie Raizel schon anmerkte waren meine Sinne einfach zu scharf um die Mannigfaltigkeit genießen zu können.
 

Obwohl wir wirklich spät los gelaufen waren, waren wir so ziemlich die ersten im Klassenraum. Aber auch wenn wir hier die einzigen waren, sah das auf dem Weg dorthin hin ganz anders aus.

Die Blicke waren einfach zu deuten in Raizels Richtung fielen die Frauen Scharenweise um vor Begeisterung und bei mir schärften sie ihre Krallen, Messer und Zähne um mich am liebsten zu vernichten. Wie eigentlich immer ignorierte ich diese Blicke und setzte mich auf meinen Platz.

Kaum das ich saß befand sich auch schon der Tisch von Raizel an meinen und verwandelte die vernichtenden Blicke zu hasserfüllten. "Ehm Raizel?" Ein fragender Blick in meine Richtung und ich sprach weiter, "...willst du mich wirklich umbringen?" Der Blick wurde noch fragender. Ich deutete auf die anderen im Raum.

Raizel folgte meinem Blick und sein fragender Blick wurde nun durch ein freches Grinsen abgelöst und als eben dieses Grinsen auf mich fiel passte es mir gar nicht.

Natürlich hatte ich Recht!

Er griff mir ans Kinn, fest genug das ich nicht mehr entkam, dann küsste er mich.

Meine Augen waren weit aufgerissen als mein Verstand die erstickten Schreie, meine Überraschung und die leichte Panik verarbeiten musste. Mir stockte der Atem als Raizel mir auch noch seine Zunge in dem Mund schob.

Die Schreie wanderten nur langsam in mein Bewusstsein aber als sie dort angekommen waren, hatte sich Raizels Hand von meinem Kinn zu meinem Nacken bewegt und hielt mich nun noch fester an seine Lippen gedrückt.

Die Gesichter der anderen zeigten blankes Entsetzen, weshalb ich Raizels Spiel mitspielte und den Kuss erwiderte. Es war ein wenig unbeholfen, aber dennoch spürte ich schnell wie sich das Grinsen von Raizel noch weiter ausbreitete, er hatte wirklich eine wahre Freude daran.

Ich hatte erwartet das Raizel ein wenig nach Blut schmecken und riechen würde, aber riechen tat ich ihn gar nicht und er schmeckte nur nach etwas Moschus er hatte nicht mal ein Herzschlag und war nicht annähernd so kalt wie man es in Büchern las.

Nach einer knappen Minute hoffte ich das Raizel daran dachte das ich ein Mensch war und damit auch etwas Sauerstoff benötigte, denn der wurde langsam wirklich knapp. Nach einer weiteren Minute biss ich ihm dann hart auf die Unterlippe und schmeckte kurz darauf sein Blut. Raizel lachte zwar nicht wirklich aber ein Augenlid schien belustigt zu zucken.

Jetzt vermied ich es wirklich in Dunkle Gassen zu gehen, die Mädchen strahlten hier gerade pure Mordlust aus und ich war der festen Überzeugung das ich, wenn ich schon die Vampire überlebte ich mich auch nicht von meinen Klassenkameraden ermorden ließ!

Was hatte er damit bezweckt? Wollte er die Geduld der anderen testen oder spielte er einfach nur mit mir, nun da mein Leben eigentlich in seinen Händen lag. Oder tat er das einfach nur weil er es konnte und ihm die Blicke genervt hatten? Ich wusste es nicht, aber genau wie Raizel wusste auch ich das es nicht der richtige Zeitpunkt und Ort war um das aus zudiskutieren.

Dennoch warf ich ihm einen finsteren Blick zu, aber der lümmelte sich einfach in seinen Stuhl und schaffte es auch noch dabei elegant auszusehen!

Auch ich gab mich nun unbeteiligt und sah wieder aus meinem Fenster, in dem Versuch die Mord Gedanken zu ignorieren die sich eindeutig gegen mich richteten.

Als der Lehrer rein kam wunderte der sich zwar über unsere zusammengeschobenen Tische, aber als Raizel meinte er hätte seine Bücher noch nicht und er würde deswegen lieber bei mir mit rein sehen gab er Ruhe und begann den Geschichtsunterricht.

Während der Stunde passierte nichts besonderes. Ich sah wie immer aus dem Fenster, Raizel mimte Interesse und Aufmerksamkeit und der Lehrer verzichtete darauf mich mit Kreide zu bewerfen. Vermutlich wusste er einfach das er mich eh nicht traf, oder aber und das hielt ich wahrscheinlicher, wollte er nicht sein letztes Stück als Munition verwenden um sich dann neue besorgen zu müssen.

Als es klingelte zuckten nicht nur meine Hände nach oben zu meinen Ohren sondern auch die von Raizel. "Warum muss dieses Ding auch so verdammt schrill sein?" fluchte Raizel leise genug um nur von mir gehört zu werden.

"Es ist eben so." erwiderte ich bloß und packte meine Sachen zusammen.

"Schmollst du?" ein lachen lag in Raizels Stimme, das mich finster zu ihm sehen ließ. "Nein!" verdammt ich schmollte tatsächlich. Ich hoffte nur das ich keinen Schmollmund zog sondern einfach nur finster drein sah.

Ohne wirklich auf Raizel zu achten verließ ich den Raum und ging raus auf den Schulhof und suchte mir eine ruhige Ecke.

"Nun spuck es schon aus!" verlangte Raizel nach einer Weile des Schweigens und griff an meine Schulter und drehte mich zu sich um.

"Was hast du dir dabei gedacht?!" platzte ich hervor und schlug seine Hand von meiner Schulter.

"Mit dem Kuss?" fragte er und ignorierte meinen Ton in dem er ruhig antwortete.

"Nein dein gespieltes Interesse am Unterricht... natürlich den Kuss! Was sollte ich sonst meinen du Idiot?" fuhr ich ihn erregt an und hatte Mühe nicht zu schreien.

"Zwei Dinge... Erstens..." er hob seinen Fingen und sprach dann weiter. " Es hat dich dazu gebracht mein Blut zutrinken, sei es auch nur ein Tropfen gewesen. Damit gehörst du offiziell mir und wenn andere meiner Art sich an dir nähren wollen habe ich jedes Recht sie zu töten, Abtrünniger hin oder her." Ich glaubte es kaum und fuhr mir mit einer Hand über die Lippe. "Zweitens..." der zweite Finger wanderte nach oben. "...diese Gören waren nervend und so habe ich ihnen wenigstens gezeigt das ich keinerlei Interesse an ihnen habe und es nie haben werde. Dieses Gekreische und Gedränge zerrt an meiner Selbstbeherrschung wie kaum etwas anderes. Sie sind laut und stinken nach Deo und Parfüm es die reine Folter für meine Sinne. Das Einzige das mich noch mehr aus der Fassung bringt ist Blutgeruch vor allem deines. Ich hätte dich gestern beinahe vor der ganzen Klassen genommen!"

"Bitte formuliere das anders! Es hört sich etwas... pervers an. Sag ausgesaugt oder gebissen aber nicht genommen... bitte." fiel ich ihm schnell ins Wort, vor allem nach dem Kuss brauchte ich zweideutige Äußerungen seinerseits nun wirklich nicht.

"Also gut gebissen." lenkte er ein und zog eine Augenbraue hoch als ich bestätigend Nickte.

"...dabei war ich wirklich gut genährt und war weder Sonne noch geweihtem ausgesetzt." fuhr er dann fort ohne auch nur überlegen zu müssen wo er vorher war.

Die beiden Gründe waren an sich logisch, so musste sich Raizel nicht vor diesem Rat rechtfertigen und er wurde in Ruhe gelassen und ich sparte vermutlich Literweise Blut, denn leider war ich ein regelrechter Tollpatsch und bekam schnell irgendwelche Kratzer. Sie heilten zwar ebenso schnell wie ich sie bekam, aber dennoch floss mein Blut und das Gift eines Vampirs war wirklich sehr schmerzhaft.

"Dennoch will mich jetzt jeder hier umbringen. Ich habe schon genug andere Probleme!" warf ich noch ein und deutete mit einer ausladenden Geste über den Schulhof und schloss das ganze Gelände und die sich darauf befindenden Personen mit ein.

"Glaubst du wirklich ich würde das zulassen? Wo kämen wir denn da hin? Der Einzige ...'Mensch', ob du wirklich einer bist weiß ich noch immer nicht so genau... jedenfalls der einzige Mensch an dieser Schule und sehr wahrscheinlich auch Bezirk, der mich weder vergöttert, noch hasst, und keine Angst vor mir hat, lass ich doch nicht von diesen Wesen da töten... ganz zu schweigen von deinem wirklich angenehmen Geruch und Angewohnheiten Krach und Licht zu vermeiden."

Ich blinzelte verstört in seine Richtung und versuchte einen Zusammenhang zwischen Kuss und denen von Raizel beschriebenen Umständen in Einklang zubringen.

Es ergab vielleicht Sinn aber dennoch passte mir der Kuss nicht, egal ob nun gerechtfertigt oder nicht. Es war mein Erster gewesen!

"Auch wenn es mich ziemlich überraschte das du eben nicht ausgeflippt bist. Die Meisten hätten wenigstens versucht weg zu rennen, du hingegen hast mich nur gebeten aufzuhören und hattest nicht mal Angst."

Er riss mich damit wieder aus meinen Gedanken und ich brauchte eine Weile bis ich den ganzen Inhalt der Aussage verstanden und verarbeitet hatte.

Verwirrt blinzelte ich kurz in seine Richtung.

"Oh ich hatte Angst, sogar riesige Angst. Aber ich habe gelernt damit umzugehen..." ich stockte kurz und musste gegen meinen Willen schmunzeln, "außerdem habe ich mich mit den Jahren daran gewöhnt."

"An so etwas sollte man sich aber nicht gewöhnen!"

Damit hatte er zwar vermutlich Recht, aber ich konnte doch auch nichts dafür wenn ich nun mal keine Angst empfand, Obwohl..."Ich muss mich berichtigen. Ich hatte keine Angst, jedenfalls nicht vor den Biss, oder deiner Art, sondern vor dem Gift."

Raizel nickte kaum merklich und bog auf einen anderen Weg ab.

Etwas musste ich meinen Schritt beschleunigen, um den vor mir laufenden Raizel einzuholen.

"Weißt du...", ich stockte und lächelte ein wenig gequält, " schon gut vergiss es.", meinte ich als der andere fragend zu mir sah.

Vermutlich geisterte noch immer zu sehr der Kuss in meinen Gedanken umher, oder heute war einfach nicht mein Tag.

Denn es dauerte nicht lange und wir liefen direkt in Kaito und einigen von seinen Jungs hinein.

Wir sahen uns beide an und beschlossen wohl einstimmig, das wir das lieber lassen sollten und drehten deswegen schnell wieder um, in der Hoffnung Yamagushi hätte uns nicht gesehen.

Leider hofften wir zu viel.

Zwei Männer stellten sich und in den Weg und drei mit den drei anderen, die sich nun neben ihrem Schützling aufbauten und bildeten damit eine Überzahl. Sicherlich selbst wenn Raizel kein Vampir wäre, würde ich es schaffen es mit den Männern aufzunehmen. Aber nun da Raizel anwesend war, sah die Sache anders aus. Nun musste ich nicht nur gewinnen, sondern durfte auch nicht bluten und das war gegen bewaffnete Yakuza verdammt schwer. Vor allem da ich noch immer vom Biss geschwächt war.

"Albino... wer hätte das gedacht. Ich habe dich schon gesucht, immerhin schulde ich dir noch etwas und so etwas habe ich nicht gerne." Er rieb sich seine Magengrube, als würde sie noch immer weh tun. Nun das tat meine Seite auch noch, nur leider war ich ja nach wie vor ein Hund in seinen Augen und deswegen kümmerte ihn seine Rache mit der Tennismaschine herzlich wenig.

"Lass uns in Ruhe, Kaito." knurrte ich leise und stellte mich etwas vor Raizel.

Nicht um ihn zu beschützen, sondern mehr um ihn unter Kontrolle halten zu können falls ich es nicht schaffte das ganze friedlich zu lösen.

"Oh aber nicht doch. Die Sache mit dem Ball hat echt weh getan! Kümmert euch um ihn!" sagte er giftig und deutete mit seinem Finger theatralisch auf mich.

Nun stellte sich Raizel vor mich.

"Geh aus dem Weg, Neuer!", knurrte Kaito und wollte den Vampir mit einer simplen Handbewegung aus seinem Blickfeld schieben.

Dieser jedoch verschränkte nur die Arme vor seiner Brust und sagte nichts. Er schien den Anderen sogar einfach zu ignorieren und wannte sich stattdessen den Yakuza zu.

"Lasst ihn in Ruhe!" zischte er sie an und rührte keinen Muskel als einer der Männer so tat als wolle er Raizel schlagen.

"Weißt du überhaupt wer ich bin?!" wetterte Kaito und stapfte mit dem Fuß auf, jetzt fehlte nur noch der Schnuller und das Bild war abgerundet.

"Nein. Aber ich weiß was du bist!" erwiderte Raizel und sah zu dem etwa zwei Köpfe kleineren Yamagushi hin. "Du bist ein verwöhntes Gör, dass zu viel Geld und Macht in den Händen hält. Wie ein Kleinkind mit einem Maschinengewehr, das wild um sich ballert wenn ihm etwas nicht passt!" zischte der Vampir und bewegte noch immer keinen Muskel.

"Wag es ja nicht..." sagte noch Kaito hatte dann aber schon einen Stock am Kopf geworfen bekommen. "Er hat recht. Du versteckst dich immer hinter den Mitgliedern des Yamagushi-Klans, statt dich selbst mit mir anzulegen!" wie es schien gaben mir auch die Yakuza recht.

Man konnte sagen was man wollte, aber Yakuza verfolgten nach wie vor eine Art Kodex und Ehre war darin fett gedruckt. Und das was Kaito hier abzog hatte rein gar nichts mit Ehre zu tun. Wie Raizel schon erwähnte er war nichts weiter als ein verwöhntes Gör.

"Killt die zwei nun endlich!" verlangte besagtes Gör und deutete wieder auf Raizel un meiner Wenigkeit.

"Aber Boss, wenn wir das tun kann nicht mal dein Vater oder das Oberhaupt etwas dagegen tun. Es sind nur Kinder!" ganz vorsichtig sprach das einer der Yakuza aus und nahm eine etwas friedlichere Haltung.

Mord schien noch immer nicht gerade ihr Metier zu sein, auch wenn sie dazu fähig waren wenn es nötig sein sollte.

Nun wirklich sauer schnappte sich Kaito einen der Baseballschläger aus den Händen seiner Männer und holte zum Schlag aus. Ich stieß Raizel zur Seite und riss selbst meinen Arm hoch.

Lieber riskierte ich einen gebrochenen Arm als 6 Leichen vor mir, wenn Raizel angegriffen werden würde und dadurch die Kontrolle verlor.

Es knackte auch und der Schmerz zog sich hoch bis in meine Schulter.

Einer der Yakuza wagte es echt Kaito den Schläger aus der Hand zu reißen und verpasste ihm eine Ohrfeige, die ihn zurück taumeln ließ.

Der schien so verdattert darüber zu sein, das er den Yakuza folgte und sich dabei mit offenen Mund die Wange rieb.

"Es tut uns Leid. Er hatte uns gesagt, ihr seid von den Sumiyoshi. Es wird ein Nachspiel haben, das er seinen Onkel belog und nun entschuldigt mich bitte." nun war es an mir verwirrt zu blinzeln.

"Was war denn das gerade?" fragte ich niemand bestimmtes und doch antwortete mir ein übel launiger Vampir," Er hat Respekt vor dir gewonnen. Immerhin hast du den Schlag für mich abgefangen... wobei wir auch schon beim Thema wären! Zeig her!" zischte er und griff recht unsanft nach meinem nun schon dicker werdenden Arm.

Kurz wimmerte ich auf als er zu fest zu drückte. "Er ist gebrochen." knurrte er und blickte noch einmal zu den Silhouetten der sich entfernenden Menschen.

"Das heilt wieder." murrte ich, als er mich zum Krankenzimmer schleifte. Er wusste nun zwar auch das ich schnell heilte, aber ich gab zu mein Arm befand sich in einer nicht gerade natürlichen Position und musste gerichtet werden, aber das konnte doch gewiss auch Raizel tun!

"Das kann nicht so weiter gehen, Shiro!" meckerte er noch immer als wir das Schwesternzimmer wieder verließen. Die Schwester und er waren in dem Punkt einer Meinung. Sie sagte das sie eine Anzeige auf unbekannt aufgeben würde und Raizel würde finanziell dafür sorgen, das die Leute nicht bestochen werden und vor allem würde er auch dafür sorgen das der Einfluss der Leute keine Rolle spielen würde, ganz zu schweigen von seiner Zeugenaussage.

"Wir können es aber nicht ändern!" wiederholte ich zum keine Ahnung wie vielten Male.

"Oh doch wir können!" wiederholte auch er.

Ich seufzte leise und betrachtete den provisorischen Verband. Da ich mich strickt weigerte in ein Krankenhaus zu gehen und in dem Fall auch Raizel versprach, mit mir in eines zu gehen, hatten sich die Schwestern einverstanden erklärt meinen Arm nur zu schienen. Jetzt zierte ein grüner elastischer Verband meinen Körper und hielt meinen Arm an der Stelle wo er sein sollte. Außerdem schränkte er ziemlich meine Bewegungen ein. Sie hatten wirklich ganze Arbeit geleistet um zu verhindern das ich ihn bewegen konnte und Raizel war es zu verdanken das ich die Schiene nicht mehr abbekam. Denn der, großzügig wie er war hatte sich noch eine Schiene gebogt und sie vor weniger als 5 Minuten um meinen Arm gebogen, wie eine Schlange um ihre Beute.

"War das wirklich nötig? Ich spüre meine Hand nicht mehr!" jammerte ich und testete wieder die Stärke des grünen Stoffes. Auch da hatte der Vampir nach geholfen. Er hatte so viel von dem Kram darum gewickelt das selbst er sich anstrengen musste um die ganzen Lagen zu zerreißen und der Knoten war auf meinem Rücken.

"Du heilst schnell, aber selbst meine Art muss gebrochene Gliedmaßen ruhig halten um sicher zu sein das sie wieder richtig zusammen wachsen und du bist keiner meiner Art. Auch wenn es sehr nahe dran ist." beleidigt sah ich zur Seite weg und bewegte probeweise meine Finger.

"Aber du schleppst mich doch nicht wirklich in ein Krankenhaus oder?", fragte ich nach einer Weile und sah mit einen traurigen Blick zu ihm nach oben.

"Werden wir sehen. Ich sehe morgen nach, ob dein Arm so heilt wie er soll oder ob doch noch ein Arzt drauf schauen sollte."

Nickend dirigierte ich ihn Richtung Klassenraum.

"Danke." hörte ich nach einer Weile neben mir Raizel sagen und blieb erstaunt stehen.

"Wofür?"

"Wenn du mich nicht zur Seite gestoßen hättest, wären diese Jungen vielleicht gestorben.", fragend zog ich eine Augenbraue nach oben, "Ich habe mich vielleicht gut im Griff.",mein Schnauben ließ ihn mahnend zu mir funkeln,"du bist anders! Normales Blut reizt mich ja, aber deines macht mich wahnsinnig", fuhr er auf und deutete mir an endlich Ruhe zu geben, ergeben deutete ich eine Verbeugung an, die er gekonnt ignorierte. "Hätten sie mich wirklich getroffen, dann hätte es sein können das ich aus reinem Reflex angegriffen hätte. Wenn du dich erinnerst jage ich ja meine eigene Art, dort einige Reflexe zu haben ist nur ratsam und rettet dir ab und an das Leben!", dagegen hatte ich nichts einzuwenden. Aber danken müsse er mir dennoch nicht. Eigentlich müsste ich mich entschuldigen, es wäre um diesen Arsch nicht schade gewesen. Vielen wäre ein riesiger Stein vom Herzen gefallen und seine Angestellten hätten vermutlich eine riesige Party gefeiert.

"Ich will nicht in den Unterricht!" maulte ich nach einer Zeit des Schweigens und blieb stehen.

Raizel schien kurz überlegen zu müssen und lachte dann leise.

"Keine Sorge ich lasse nicht mehr zu, das dir ein Haar gekrümmt wird. Auch nicht von einem übereifrigen Lehrer, der irgendetwas gegen Waise und Arme zu haben scheint.", knurrend ging ich weiter und verbiss es mir zu sagen das das nicht alles war.

Vorhin war ich mehr oder weniger aus dem Raum geflohen und das hatte rein gar nichts mit dem Unterricht, sondern mehr mit einen gewissen Kuss zu tun, der noch immer an meinen Nerven zerrte.

Wenig begeistert betrat ich den Raum und wurde vermutlich schon wieder rot als mich sämtliche Leute im Raum anstarrten.

Schnell setzte ich mich auf meinen Platz und versteckte mich mehr oder weniger hinter Raizel, der sich vor mir auf einen Stuhl gesetzt hatte.

"Grins nicht so!" polterte ich nach einer Weile.

"Warum denn nicht?" knurrend drehte ich mich etwas weg und sah wieder aus dem Fenster. "Ich finde es wirklich amüsant, dass dich dieser Kuss mehr aufregt als deine scharfzahnigen Verehrer!" Ich antwortete darauf nicht sondern schnaubte nur,... was sehr schnell in ein keuchen überging als ich mich auf meinen Arm stützen wollten.

Raizel verzog das Gesicht als er die Tränen in meinen Augen sah. "Gehts?"

Ich nickte während ich die Tränen in meinen Augen wegblinzelte und mir auf die Unterlippe biss.

"Ich weiß nicht, entweder bist du wirklich vom Pech verfolgt, oder aber du bist wirklich ein Tollpatsch und machst mir meine Arbeit wirklich schwer!" ich wusste nicht was daran so lustig sein sollte, mein Arm schmerzte wirklich sehr außerdem kam gerade Herr Moto rein und sah giftig zu mir als er meinen Aufsatz zurück gab.

Auf der ein in Wut geschriebenes A stand. Das hob meine Laune dann doch wieder etwas an, nicht wegen der Note, sondern wegen des Gesichtes. Der Vampir neben mir schien zwar immer gute Laune aber ich würde schwören das auch Raizel zufriedener aussah.

"Gut gemacht!" hörte ich neben mir leise Raizel sagen und wagte es kurz zu ihm zu sehen, nur um dann ebenfalls etwas grinsen.

"Was gibt es zu grinsen, Okumura?" wurde ich da auch gleich gefragt.

"Ich habe mich nur über meine Note gefreut." antwortete ich ruhig und versteckte meine Hand unter dem bereits verschlissenen pult und ballte sie zu einer Faust.

"Und was ist mit deinem Arm passiert?" geduzt zu werden war an dieser Schule eine Art Beleidigung, jeder der Schüler hier hatte genügend Einfluss um gewaltigen Schaden an der Kariere eines jeden Lehrers hier anzurichten, zu mindest wenn sie einen triftigen Grund hätten und fehlender Respekt war so einer.

Der Einzige auf dem das nicht zu traf war natürlich ich, aber darüber konnte ich hinwegsehen.

"Er ist verstaucht. Ich war ein wenig ungeschickt und bin an die falschen Leute geraten als ich arbeiten gegangen bin. Nun ja und das ist dabei raus gekommen." , ich mochte es zwar nicht zu lügen aber die Wahrheit hätte mich in Schwierigkeiten gebracht und zwar in Größere als in die mich der Lehrer ziehen konnte, wenn er herausfand das ich ihn belog.

"Ah... und warum sieht der Verband ganz nach unserer Schule aus?"

"Weil ich vorhin mit Raizel unten war und mir einen neuen Verband anlegen lassen, da der andere beim duschen nass und dadurch recht unbequem geworden ist und auf meine Verletzung drückte." log ich weiter und zuckte mit der gesunden Schulter.

"Tra..Tri..." suchte der Lehrer nach Raizels Nachnamen, bis dieser ihn erlöste und einfach meine Geschichte bestätigte.

Nun ohne irgendein Lüftchen in seinen Segeln ließ der Mann von mir ab und kehrte zum Unterricht zurück.

"Dieser verdammte Arsch scheint dich wirklich nicht zu mögen!" Raizel schien ihn wohl eben so wenig leiden zu können wie ich.

Aber ich antwortete nicht auf Raizels Aussage sondern sah weiter nach vorn und schrieb sogar mit!

"Albino!" zischte es nun von vorn und ich fuhr überrascht zusammen. Dieser Kerl war vielleicht wirklich etwas respektlos mir gegenüber, aber so etwas hatte er bis her noch nie gewagt.

"Bitte was?!" fragte ich leise noch mal nach sah nach vorne zu Herrn Moto.

"Sie stören schon wieder meinen Unterricht!"

" Aber ich habe gar nichts gesagt!"erwiderte ich schnell und rieb mir meine Schulter!

"Ruhe! Du untergräbst meine Autorität wo du nur kannst, achtest nicht auf meinen Unterricht, machst dich über mich lustig und wagst es auch noch so schamlos zu lügen und zu allem Überfluss versuchst du auch noch einen neuen Schüler mit in dein Loch zu ziehen..."

"Es reicht!!!" polterte Raizel neben mir und stand auf. Er war um mehr als einen Kopf größer als der gute Sensei und sah drohend auf ihn herab.

"Shiro hat rein gar nichts gemacht außer mit zu schreiben! Ebenso wenig wie gestern, als sie ihn zum Nachsitzen verdonnert haben!", der Lehrer wollte etwas sagen zu wollen aber er kam gar nicht dazu, denn Raizel sprach schon weiter," Sie hingegen sehen auf ihn herab, bewerten ihn schlechter weil er keine Unsummen auf dem Konto hat und nun beleidigen Sie ihn auch noch. Ganz zu schweigen von der Tatsache das sie gestern seine Familiären Umstände ausnutzten, um ihn mit Absicht zu verletzen! Sie bezeichnen ihn als einen Tunichtgut, Schmarotzer und Lügner! Als Lehrer müssten sie einen Eid geschworen haben jeden gleich zu behandel egal welche Umstände einen ihrer Schüler umgeben.", Raizel machte eine Pause und ich glaubte das ich kurz seinen Reißzahn hindurch schimmern sah," sollte ich so etwas noch einmal erleben, dann werden sie von meiner Familie hören. Hier in Japan sagt Ihnen mein Name vielleicht nichts, aber in meiner Heimat gehören Sie der Königsfamilie an und hier mit stelle ich Shirogane Okumura unter dem Schutz des Königshauses von Rumänien, wenn Sie ihn angreifen, greifen Sie mich an, wenn Sie mich angreifen, dann greifen Sie meine Familie an und damit die älteste Familie Rumäniens die ebenfalls mit dem Präsidenten Japans befreundet ist." ,er stockte kurz und genoss die Stille die er verursacht hatte, "und nun werden Shiro und ich uns in die Rumänische Botschaft begeben und melden was das hier für eine Schule ist!" fügte er noch rau hinzu, schnappte sich mein Handgelenk und zog mich einfach davon. "Unsere Sachen wird nach her jemand abholen, wenn er meine Anmeldung zurückzieht und natürlich Shiros Abschlusszeugnis abholt. Auf Wiedersehen!" sagte er und dann waren wir verschwunden.

"Ist das dein Ernst?" fragte ich nach einer Weile, als wir uns zum Rektor aufmachten.

"Zum Teil, ja." ,dafür konnte ich nur den Kopf schütteln, "meine Familie stammt wirklich von dem Königshaus ab und wenn ich ehrlich sein soll wurde ich in diese Zeit hineingeboren. Meine Familie war der Grund des Gerüchtes um Dracula.", als ich das hörte musste ich einfach stehen bleiben. "Bitte was?"

Dracula galt als der bösartigste Herrscher Rumäniens. "Du meist Dracul...schuldige... Wlad der Pfähler stammt aus deiner Familie?" fragte ich lieber noch mal nach.

"Was weißt du darüber?" fragte Raizel interessiert nach und lenkte mich in die Cafeteria, wo er mir einen Kakao bestellte und etwas zu Essen.

"Ich weiß das Dracula so wie es unsere Mythen sagen nie existierte. Aber ich weiß das der Mythos selbst seinen Ursprung in Vlad dem III fand. Er selbst bekam seinen Beinamen erst nach seinem Tod. Er erhielt ihn weil er angeblich seine Feinde und politischen Gegner auf hölzernen Pfählen aufspießte und dann wie ein Tyrann über das Volk herrschte. Dracula wurde von seinem Vater abgeleitet der den Namen Dracul trug und selbst nicht gerade ein freundlicher Graf war. Dracula wurde von moderner Literatur daraus gemacht. Früher hieß es wohl Draculea, was soviel wie der Sohn vom Drachen hieß, oder auch Sohn des Teufels. Aber es waren seine Feinde die ihm den Namen Pfähler gaben, es wurden zwar auch von Opfern in der Bevölkerung gesprochen, aber meist waren es Türken die so hingerichtet wurden und nicht seine Untertanen. Eher im Gegenteil er half seinem Volk wo er nur konnte und wurde schnell zum Herrscher über Rumänien. Zum Vampir wurde er erstmals von Abraham Stoker gemacht. Gestorben ist er wohl durch Enthauptung oder so ähnlich.", damit endete mein Bericht und Raizel schien mich nun wieder zu mustern. "Das wissen nur wenige und noch weniger wissen, das Draculea von seinem eigenen Sohn getötet wurde, nachdem er zum wirklichen Vampir wurde. Und dieser dann von einem anderen Familien Mitglied. Dracul übrigens wurde zwar angeblichen von den Türken getötet aber das stimmt nicht ganz. Sie hatten nur die Reste gefunden. Getötet wurden die Nachfahren von mir. Und dieser Autor der Draculea zum Vampir machte war einer der Jäger, die damals gegen meine Art kämpften und nicht gerade selten siegreich waren."

Schweigend hatte ich mir das erwähnte angehört, nur um mich dann zu verfluchen das ich mit dem trinken nicht solange gewartet hatte das Raizel geendet hatte. Nun versuchte ich zu verhindern das ich dem Vampir meinen Kakao ins Gesicht spuckte und das Getränk erst zu schlucken bevor ich hustete.

Nachdem ich endlich mit tränenden Augen und schmerzendem Hals zu Raizel hoch sah wartete dieser auf irgendetwas.

"Das war im 15 Jahrhundert!"

"Ja und? Vampire altern nicht schon vergessen?"

"Wie alt bist du denn?"

"Alt genug um zu wissen das Vlad nicht ganz so schrecklich war wie man es sich sagte. Erst als der Blutdurst zu viel wurde mussten wir ihn töten. Ihn und der Rest seiner Familie. Ich bin der einzige überlebende der Tepes. Über die Jahre nahm ich immer die Identitäten der meiner angeblichen Nachfahren an und heuerte Leute an die meine Eltern spielten."

ich war baff und nicht imstande irgendetwas zu sagen.

"Was ich dem Sensei vorhin sagte ist also nicht ganz gelogen. Ich stamme aus einem Königsgeschlecht Rumäniens und dort genießen wir auch noch immer einiges an Einfluss."

"Du meinst wohl eher, das du es gegründet hast."

"Nein ich entstamme einer Zweitlinie und wurde dann im Alter von 20 Jahren zum Vampir. Ich lebte zusammen mit der Hauptfamilie, da meine getötet wurde. Als dann der letzte davon starb nahm ich seinen Platz ein und verschwand von der Bildfläche bis ich die letzten meiner Verwandten tötete um somit unzähligen Menschen das Leben zu retten.

Ich lebte dann als Sohn von Vlad III weiter."

"Ah...", war alles was ich erwidern konnte.

"Nun der Rest war einfach nur erfunden. Ich kenne zwar den Präsidenten Japans und habe auch seine Vorfahren gekannt, aber ich bezweifle das er mich erkennt. Nur weiß das Herr Moto nicht und wird sich hüten danach zu fragen, davor hätte er zu viel Angst. Und deine Klasse... nun die sind Einflussreich aber nicht so einflussreich um es wagen zu können nach den Beziehungen vom Präsidenten zu fragen."

kopfschüttelnd aß ich auf und erhob mich dann wieder.

"Nun gut den Rest kannst du mir nach her erzählen, nun sollten wir weiter gehen."

Raizel nickte und folgte mir zum Rektor der mich zwar nicht erwartete, aber auch nicht sonderlich überrascht war mich zu sehen. Vor allem wenn er meinen Stundenplan kannte.

"Shiro... was hat er dir nun wieder vorgeworfen?" fragte mich der Rektor und seufzte gequält.

"Sie wissen es?", geschockt sah Raizel zum Rektor um dann angewidert das Gesicht zu verziehen.

"Ja ich weiß es. Aber ich kann nichts tun. Wenn ich etwas machen würde, dann würde alles auf Shiro zurückfallen."

"Er hat Recht. Wir haben es versucht. Es wurden Suspendierungen verteilt und die Lehrer erhielten Verwarnungen. Aber kurz darauf tauchte bei mir das Jugendamt und bei ihm der Schülerrat auf. Sie haben mich in ein Heim gesteckt und meine Wohnung sollte versteigert werden. Hätte sich meine Vermieterin nicht geweigert einen anderen als mich in ihrem Haus zu dulden, würde ich jetzt auf der Straße sitzen. Das Jugendamt musste mich wieder gehen lassen, da Unstimmigkeiten aufgetaucht sind und sowohl die Vermieterin als auch der Rektor aussagten, das ich alleine zurecht käme und die Schule bereits von meinen Eltern bezahlt wurde, bevor sie getötet wurden. Nach einigen Wochen tauchten plötzlich Yakuza in der Wohnung meiner Bekannten auf und bedrohten die Kinder. Hätte ich es nicht mitbekommen, dann hätte es übel enden können."

sowohl der Rektor als auch ich seufzten bei den Gedanken und ich kratzte mich noch am verbundenen Arm.

"Was wäre wenn ich euch Unterstützung zusichern würde. Meine Familie ist noch immer sehr wohlhabend und hat einiges zusagen. Das Personal wird sich für die Sicherheit Eurer Familien und Bekannten kümmern, also Unternehmen sie etwas.

Dieser Kaito schreckt nicht davor zurück seine Verbindungen zu nutzen und greift Shiro damit an. Bewaffnet!" fuhr er auf und zeigte seine Zähne, zum Glück waren sie nicht so spitz wie ich sie erlebt hatte.

"Bewaffnet?!"

Wir beide nickten deuteten auf meinen Arm, der nun, meiner Aufmerksamkeit wieder bewusst, anfing zu schmerzen.

"Und Herr Moto hat ihn Abends hier her zitiert ohne Grund und gefährdet seine Sicherheit damit. Wäre ich nicht aufgetaucht, wäre er überfallen worden und vermutlich tot. Außerdem nutzt er jede Chance um Shiro zu beleidigen oder anzuschreien. Wenn das so weiter geht sehe ich mich gezwungen die Polizei zu informieren und egal wie viel Geld und Einfluss Eure Schüler hier haben, ich habe mehr davon!", nun fing der Rektor an zustrahlen und sprang auf.

Er war klein und etwas runder als es vielleicht Gesund war, aber er war ein herzensguter Mensch und freute sich offensichtlich endlich etwas tun zu können.

"Noch etwas...", nun wurde ich angesehen von beiden," Raizel drohte vorhin diese Schule zu verlassen. Falls sie gefragt werden sagen sie einfach sie hätten mit der Familie Raizels eine Art Vereinbarung getroffen. Sie sorgen dafür das hier alles gerecht bleibt und dafür fällt sowohl die Sache mit meinem Arm, als auch das Verhalten des Lehrers unter dem Tisch, solange es nicht noch einmal passiert. Um das zu gewährleisten finanziert Raiziels Familie die Anwälte der Schule, als auch die Kosten der Verfahren und sorgt natürlich für deren Neutralität.", damit ging ich zusammen mit Raizel wieder und verließen zusammen die Schule, natürlich holten wir erst noch meine Sachen in der Pause und gingen dann.

Es war über die Zeit bewölkt geworden und so beschlossen wir noch etwas draußen zu bleiben und zur Bucht zu gehen.

"Warum hast du das dem Rektor gesagt?"

"Du meinst diese verpackte Drohung?"

Raizel nickte und sah herunter zu den heraneilenden Wellen.

"Ganz einfach. Ich habe den Rektor versprochen das ich auf der Schule bleibe und er half mir schon so oft aus der Klemme, stellte sich sogar Kaitos Familie entgegen so gut er konnte. Aber er kam an diese Position durch Verdienste an der Schule und stammt nicht aus guten Verhältnissen. Er würde sich keine Unterstützung sichern können wenn es Hart auf Hart kommen würde. Da du sie ihm aber gewährst erhält er wirklich die Position an der Schule die ihm sein Titel eigentlich gewähren müsste."

"Verstehe du hast seine Macht ausgebaut und dafür gesorgt das er wirklich respektiert wird. Auch von den Eltern der Schüler und mit dem Versprechen, das die Gerichte Neutral bleiben würden egal wer da gegen wen streitet und welche Macht er besitzt, hast du denen die Möglichkeit genommen Bestechungen zu tätigen. Aber woher weißt du das ich mir das alles leisten kann?"

"Du hast es mir doch gesagt.", grinsend drehte ich mich zu ihm und legte ihm neckisch eine Hand auf die Schulter, "schon vergessen, gestern meintest du das dein Vater dafür sorgte das du weißt das Geld keine Selbstverständlichkeit ist."

"Ich könnte gelogen haben."

"Ich bitte dich. Meine Ohren sind besser als normal, hast du selbst gesagt, und ich kann sagen wenn jemand lügt, die Pupillen weiten sich und die Halsschlagader pumpt stärker. Außerdem bist du wohl auch der Ansicht das die besten Lügen die sind, welche einen hohen Wahrheitsgehalt haben. Du hast nie ein Datum oder eine Zeitspanne erwähnt und eben hast du auch nicht gelogen. Das du mehr Einfluss und Geld hast als selbst Kaitos Familie und das ist die wirklich stärkte Familie hier in Tokio."

Wieder griff Raizel nach meinem Kinn und kam etwas näher. Erst dachte ich er wollte mich wieder küssen, aber er verharrte einige Zentimeter vor meinem Gesicht und musterte jeden Millimeter davon.

"Deine Beobachtungsgabe ist ausgezeichnet, du bist intelligenter als jeder andere Mensch den ich getroffen habe, dein Gedächtnis scheint ebenfalls beinahe perfekt zu sein -wenn du es willst- und deine Kombinationsfähigkeiten übertreffen sogar meine. Dein Allgemeinwissen ist auch außergewöhnlich.", er stockte kurz und ließ mich wieder los, verharrte aber nahe bei mir.

"Wenn die Jäger dich in die Finger bekommen würden, hätten wir Vampire ein riesiges Problem und ich bin froh das ich dich gefunden habe und nicht der Rat. Dein Wissen über uns ist zwar begrenzt aber du weißt von uns und kannst uns mit deinen Fähigkeiten sehr gefährlich werden!"

Damit stand er auf und zog mich ebenfalls nach oben.

"Wir sollten in deine Wohnung gehen. Wir müssen unsere....Partnerschaft wohl etwas vertiefen, sonst kann ich für deine Sicherheit nicht garantieren, wenn der Rat erfährt wie gefährlich du uns werden kannst."

Blinzelnd klopfte ich mir den Sand von der Hose und schaute noch einmal in die Bucht.

"Gut, aber wir müssen erst noch einkaufen. Meine Schuluniform ist gestern wohl etwas... kaputt gegangen und das hier ist meine letzte." Raizel nickte und betrachtete mich nachdenklich. "Du könntest auch so neue Sachen vertragen, und ein Handy damit ich dich doch mal erreichen kann, wenn wir getrennt werden würden." meinte er und zupfte meinen Verband zurecht.

"Mach das Ding einfach ab, das wäre viel einfacher und auch angenehmer."

"Vergiss es. Du heilst zwar schnell, aber deine Knochen sollen gerade zusammen heilen, ich will sie dir nicht noch mal brechen müssen." grummelnd ging ich dann vor und betrat nach einigen Minuten die Einkaufsstraße.

Geschäfte säumten links und rechts die Straßen und in den Schaufenstern wurden die neuesten Dinge angepriesen. In einem der Preislich weit über meinem Niveau lag drängte mich Raizel zu erst und sagte der überraschten Verkäuferin auch gleich was er suchte.

Er schob mich in die Mitte des Ladens und betrachtete kritisch die Sachen die die gute Frau zu ihm brachte, wenn die Farben ihm nicht gefielen schickte er sie gleich wieder weg und legte die Teile an und verwarf die meisten wieder.

Aus irgendeinem Grund fühlte ich mich wie eine Puppe, noch dazu da Raizel meinen gesunden Arm immer wieder in eine andere Position brachte um so die Armlänge zu prüfen.

Am Ende gingen wir aus dem Laden und hatten ihn gerade Mal um ein Hemd erleichtert und das war nicht mal sonderlich teuer gewesen.

"Kaufst du immer so ein?" fragte ich nach einer Weile und schaute zu Raizel rüber der pfeifend neben mir her ging und mit der Tüte in der Hand spielte.

"Sie verdienen damit ihr Geld, also sollten sie damit zurecht kommen!", er schien genau zu wissen was ich meinte und lachte leise.

"Das war eine Boutique und kein einfacher Laden, die sind das da gewöhnt."

"Wenn du meinst..."

Am Ende gingen wir mit einigen Taschen und Beutel wieder in Richtung Wohnung und ich verstaute die Sachen wieder in meinen Schränken, während Raizel die kaputten, blutigen Teile kurzerhand einfach entsorgte und den Mülleimer in den Müllschlucker warf.

Eigentlich wollte ich noch Lebensmittel kaufen, aber nach der ganzen Tour war keiner von uns wirklich versessen darauf voll geladen in einen Supermarkt zu gehen, außerdem war es inzwischen wirklich spät geworden und die meisten Läden schlossen schon.

Nach dem der Müll weg war, machte sich Raizel daran das Handy einzurichten und speicherte gleich seine Nummer ein und merkte sich die Meine.

"Also wie willst du unsere Partnerschaft vertiefen?" fragte ich nach einer Weile des Schweigens und setzte mich zu ihm auf die Couch. Sterben wollte ich nun wirklich nicht und Raizel schien der festen Überzeugung das der Rat, wenn er von mir erfährt, mich töten würde und darauf konnte ich verzichten.

"Gleich zum Thema kommen was?", seine Stimme klang vielleicht etwas belustigt aber das grinsen erschien nicht in seinem Gesicht. "Mit dem Vertrag bindest du dich an mich und ich mich an dich. Es wäre eine Verbindung die niemand zerreißen darf, auch nicht der Rat und sie werden es nicht wagen mich umzubringen, denn nur so könnten sie dich von mir trennen und wenn sie dich töten, dann wüssten sie sie würden mich zu einem Feind machen und das ist ebenso wenig in ihrem Interesse wie in meinem." Raizel stand auf und suchte in einem meiner Schränke eine großes Glas, betrachtete es kritisch und ritzte auf dem Weg zurück zu mir einige Runen ins Glas, die dann rot aufleuchteten und sich ins Glas ätzten.

Staunend betrachtete ich das veränderte Glas und sah wieder fragend zu Raizel hoch.

Er stellte den Becher vor mir ab und fing an sein Shirt auszuziehen.

"Was zur Hölle machst du da?" fragte ich knall rot und hielt mir die Augen zu.

"Mich ausziehen genau wie du jetzt auch! Für das Ritual müssen wir so gut wie nackt sein!" erklärte er mir, während nun auch seine Hose zu Boden segelte.

Mit zitternden Händen begann ich auch meine Hose auszuziehen und zupfte an meinem Verband herum, der wirklich fest saß.

Alleine bekam ich den wohl nicht ab, deswegen wartete ich bis Raizel fertig war.

In der Zeit hatte ich die Muße seinen Körper näher zu betrachten.

Er war sehr gut gebaut. Seine Haut glänzte wie Alabaster und wies nicht eine Unebenheit auf, keine wulstigen Narben oder Sommersprossen wie bei mir.

Flexible und gleichzeitig stählerne Muskeln zeichneten sich auf seinem Oberkörper ab und gaben seinem Aussehen etwas sportliches, aber auch nicht so sehr das in einem der Ekel hoch kam, es waren nur leichte Andeutungen von Muskeln und doch sah man sie unter seiner Haut spielen.

Als er mit dem ausziehen fertig war stand ich auf und pikste ihn leicht am Oberarm.

"Ich bekomme den Verband nicht ab!", beschwerte ich mich und dreht mich mit dem Rücken zu ihm.

"Warte ich helfe dir.", sagte er unbekümmert und Riss den Knoten einfach auf und nahm ganz vorsichtig den verband wieder ab.

Ebenso umsichtig half er mir auch aus meiner Uniform und betrachtete dann meinen Arm.

Er schillerte in allen Farben die der menschliche Körper annehmen konnte und war geschwollen. Langsam tastete er über die Schwellung und drückte zwar sanft zu, aber dennoch knirschte ich stöhnend mit den Zähnen und verzog schmerzerfüllt das Gesicht. "Der Knochen sitzt noch immer an der richtigen Stelle und ist einiger Maßen geheilt. Du solltest aber dennoch den Verband wieder tragen, sobald wir hier fertig sind. Deine Knochen sind noch lange nicht stabil genug um wieder genutzt zu werden."

Irgendwie freute es mich zwar, das sich der Bruch wieder geschlossen hatte aber der Verband war nervig.

Nun da sowohl Raizel als auch ich nichts weiter als unsere Shorts trugen setzten wir uns an den Kelch und Raizel stimmte ein leises Gebet an. Wenn es wirklich eines war, denn die Sprache kannte ich nicht mal geschweige denn das ich sie verstand. Es war jedenfalls weder Latein noch irgendeine andere Sprache die meist für Rituale verwendet wurde.

Dann biss er sich ins Handgelenk und ließ sein Blut in den Kelch laufen. Leicht angewidert verzog ich das Gesicht und sah verwundert zu Raizel als er eine Augenbraue hoch zog. Er wollte doch nicht etwa... natürlich wollte er.

Statt freundlich zu warten, das ich dafür bereit war schnappte er sich mein Handgelenk und schnitt mit angehaltenen Atem hinein. Zischend sah ich zu wie mein Blut sich zu dem Raizels gesellte und den Kelch füllte.

Als der strom aus meinem Handgelenk versiegte bekam ich meine Hand zurück und konnte etwas darauf drücken, das der Geruch davon etwas verschwand.

Als ich nichts mehr davon wahrnahm zählte ich noch mal bis 100 und nickte dann Raizel zu. Dieser stimmte dann gleich wieder das Gebet an.

Gebannt beobachtete ich wie das Blut in dem Kelch sich anfing zu drehen und sich zu einem perfekten Ying und Yang Zeichen zuformen und dann wieder in den Kelch zu ruhen, als dieser Singsang endete.

" Mein Name ist Raizel Treves van Travius und ich stimme dem Vertrag zu, den Menschen Shirogane Okumura mit meinem Leben zu schützen!", sprach Raizel und nickte mir dann aufmunternd zu. "Mein Name ist Shirogane Okumura und ich dem Vertrag zu Raziel Treves van Travius ihm zu helfen in allen Belangen und ihm mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, bis er mich von diesem Vertrag entbindet." sprach dann auch ich und wurde rot als Raizel mich grinsend ansah, dann das Glas/ Kelch aufnahm und einen Schluck davon trank. Die Runen leuchteten auf und fingen an auf seiner Haut, zu seiner Brust zu fließen und dort zu verharren. Nun drückte er mir das Gefäß in die Hand und lächelte mir aufmunternd zu.

Das durfte doch nicht wahr sein! Jetzt musste ich das auch noch trinken!

Vor Ekel erstarrtem Gesicht nahm ich den Kelch entgegen und stürzte den Rest herunter.

Es schmeckte genauso widerlich wie man es sich vorstellte, obwohl...nein... es war schlimmer.

Hustend übergab ich den Kelch wieder an Raziel der nun wieder mein Handgelenk ergriff und meine Hand auf das nun pulsierende Zeichen legte. Das selbe tat er auch bei mir und ein heftiges Ziehen breitete sich in meiner Brust aus und ging in ein brennen über das mir den Atem raubte. Dazu kam mein nun wieder schmerzender Arm und die heftigen Kopfschmerzen, die sich nun in meinem Schädel breit machen und ich Raizels Stimme in meinem Kopf hörte der mir irgendetwas in der anderen Sprache zu rief.

Dann ebenso schnell wie der schmerz gekommen war, war er wieder vorbei und nur noch das Brennen auf meiner Brust blieb zurück. Der Geruch von verbranntem Fleisch vermischte sich mit dem von Blut und Moschus.

Als ich an mir nach unten sah wusste ich auch warum: Dort zierte eine bereits verheilte Brandnarbe meine Haut. Es war das selbe Zeichen wie auch auf Raizels Brust, nur das seines aussah als hätte man es gezeichnet.

Und zwar mir einer weißer Farbe, man sah es kaum und doch wagte ich zu bezweifel das man es vor meinen Augen verbergen konnte.

Er zog mich an sich und küsste mich erneut innig. Er schob mir seine Zunge in den Mund und spielte dort mit meiner während er mir den Atem raubte und mich mit seinem Blick zwang den Kuss zu erwidern.

Als er den Kuss wieder löste sank ich atemlos zurück gegen die Couch und betrachtete Raizel, der den Kelch gleich in die Küche brachte und ausspülte. Nun war es wieder ein ganz normales Glas und erinnerte nicht mehr an den verzierten Kelch von eben.

Aber das interessierte mich nicht mehr, sondern nur noch das der Vertag nun geschlossen war und ich einiger Maßen sicher!



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