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Der Schlüssel zu meinem Herzen

von

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Das Licht, das die Dunkelheit durchbricht

„Natsu...“ wimmere ich vor mich hin. Das darf nicht wahr sein. Langsam gewöhnen sich meine Augen an die Dunkelheit. Doch was ich dann sehen muss, ist der blanke Horror. Erza und Gray liegen ebenfalls verblutend am Boden. An einen Baumstamm gelehnt ist noch jemand. „Lucy...“, sagt er mit letzter Kraft meinen Namen. Loki! Warum ist er hier? Ich stolpere zu ihm hin, knie mich vor ihn. „Bleib bei mir, bitte! Hörst du mich? LOKI!“, durch einen winzigen Spalt sieht er mich schmerzverzerrt an. „Es tut mir leid...“, mit diesen Worten verstummt er und kippt zur Seite. Sie sind tot. Alle meine geliebten Menschen sind tot. Ich bin allein, gefangen in der Dunkelheit. Ich schreie mir die Seele aus dem Leib, bis kein Fünckchen Kraft in mir verbleibt, weine, bis die Quelle der Tränen versiegt. Es gibt keinen Grund mehr, für mich zu leben. Ich nehme den Dolch, der in Natsus Gürtel steckt und setze ihn an. Meine Hände zittern. Ich hole aus und steche zu.
 

-Loki-
 

Nachdem ich die ganze Nacht bei Lucy war, war ich recht schwach und froh, etwas Energie tanken zu können. Es war schon eine Weile her, dass ich eine so lange Zeitspanne in der Menschenwelt verbracht habe. Erschöpft lasse ich mich auf einem Stein am Ufer eines Wasserfalles nieder. Das Wasser schimmert in den buntesten Farben und das Rauschen des niederschießenden Wassers beruhigt mich. Mit einem leichten Grinsen im Gesicht denke ich an die letzte Nacht. Es war so schön, sie so nah zu spüren, dieses Mal sogar ohne dass sie sich wehrte. Im Gegenteil, ich hatte das Gefühl, sie genoss meine Gegenwart.

Ich muss eingeschlafen sein. Eine ganze Weile ist vergangen, das kann ich am Stand der Sonne sehen. Ich konzentriere mich auf meinen Schlüssel, will wissen, wie es meiner Prinzessin geht. Ich spüre ihre Aura nur sehr schwach, außerdem macht sich ein Gefühl von Verzweiflung in mir breit. Ich nehme jedoch sehr deutlich eine ekelhafte Aura an meinem Schlüssel wahr. Mit einem Messer bewaffnet erscheine ich in der Menschenwelt. Das Messer an den Hals des fiesen Typen gelegt überkommt ich eine plötzliche Mordlust. Wie wagt er es, so mit meiner Lucy umzugehen?! Im Augenwinkel kann ich sehen, dass sie nur noch ihre Unterwäsche anhat, deshalb sehe ich sie nicht an. Dieser Perversling muss sie gezwungen haben, sich auszuziehen. Ich hole aus, um zuzustechen, da ruft mich eine verzweifelte Stimme und ich komme zu mir. Mit dem Griff des Messers haue ich den Typen bewusstlos. Ich hätte fast einen Menschen umgebracht! Was ist nur in mich gefahren? Es muss diese dunkle Aura sein, die auch den Wald umgeben hat. Ohne Lucy hätte sie womöglich Besitz von mir ergriffen. „Die Dunkelheit hätte fast...“, mich trifft ein Blitz, der mir bis in die Knochen dringt und mich mit einem Mal zurück in meine Welt schleudert. Ich kann mich nicht bewegen und merke nur, wie sich Lucys Aura immer weiter von mir entfernt.
 

- Ende Loki -
 

Ein gleißendes Licht erfüllt meine Umgebung. Mein Herz füllt sich mit Wärme, eine vertraute Geborgenheit baut sich in mir auf. „DU WAGST ES, MEINEN KINDERN SO ETWAS ANZUTUN?“, höre ich noch die aufgebrachte Stimme eines Giganten, dann wird es wieder schwarz.
 

Als ich wieder zu mir komme, ruckelt es ganz schön. Benommen sehe ich mich um. Ich werde huckepack getragen. Die ganze Gilde scheint hier zu sein. Neben mir schwebt Happy, er weint und trägt Natsu, der schlimm zugerichtet ist. Erza und Gray sind auch da. Mir fällt ein riesiger Stein vom Herzen und ich fange an, vor Erleichterung zu schluchzen. „Du bist wach!“, höre ich die freudige Stimme des Mannes, der mich trägt. „Loki! Ich bin ja so froh“ schniefe ich. Vor lauter Heulerei bekomme ich gar keine Luft mehr. „Geht schonmal vor, wir kommen gleich nach“, sagt Loki zu den anderen. Vorsichtig setzt er mich ab und lehnt mich an einen Baum. „Was ist denn los?“, fragt er mich ruhig. „Ich... ich... d-dachte ihr seid alle... seid alle...“

„Beruhige dich erstmal, es ist alles gut.“ Er reicht mir ein Taschentuch und ich schniefe ordentlich hinein. „Ich dachte, ihr seid alle tot! Ich hab es gesehen!“, heule ich. „Es war so real, ich konnte es fühlen“. „Aber das ist es nicht. Ich bin bei dir. Jetzt hör bitte auf zu weinen“, sagt Loki liebevoll. Er nimmt mich in den Arm und sein Geruch beruhigt mich. Er ist da, alle sind noch da. „Master hat Gebrauch von Fairy Law gemacht, oder?“, frage ich ihn, nun wieder einigermaßen bei Sinnen. „Ja, es gab keinen anderen Weg.“ Ich wusste es, dieses wunderbare Licht konnte nur unser Master sein. Er hat uns gerettet. Ich spüre, wie Loki seine Hände auf meine Wangen legt. Sein Gesicht ist so nah, dass ich seinen Atem spüren kann. Mein Herz fängt an, sprunghaft zu schlagen, meine Hut kribbelt unter seiner Berührung. Kommt er näher?! „Lass uns weitergehen, sonst machen sich die anderen noch Sorgen“, höre ich mich sagen. Feigling! Du bist so ein erbärmlicher Angsthase! „Kannst du laufen?“, fragt Loki und drückt mir dabei meine Schlüssel in die Hand. Freudentränen kullern meine Wangen hinunter, wenn auch etwas getrübt von meinem Verhalten vorhin. „Ja, aber bitte stütz mich.“ Somit machen wir uns auf den Weg zurück zur Gilde.
 

In der Gilde angekommen werden Natsu und die anderen sofort auf die Krankenstation gebracht. Wendy begleitet sie, sogar Porlyusica wartet dort bereits. Alle anderen versammeln sich in der ertsen Etage der Gilde. Nach einigen Minuten klettert der Master auf die Theke, um kurz darauf seine magisch verstärkte Stimme erklingen zu lassen.
 

„Die verletzten sind stabil.“ Durch lautes Jubeln und Klatschen wird er schon nach seinem ersten Satz unterbrochen. „Ähem.“ Langsam kehrt wieder Ruhe ein. „Auch wenn wir es geschafft haben, die dunkle Gilde zu besiegen, ist das Wesen, dass sich dort befand entkommen.“ Betroffenes Schweigen macht sich breit, ihnen ist scheinbar bewusst, dass es sich dabei um etwas Schreckliches handelt. „Jedoch“ fährt der kleine Mann fort, „haben wir mal wieder bewiesen, dass man sich nicht mit Fairy Tail anlegen sollte!“ Die ganze Gilde bricht in Siegesgeschrei aus und Hände schnellen in die Luft um das Zeichen zu formen, dass für Zusammenhalt in Fairy Tail steht. „Mit dem dunklen Wesen soll sich das magische Konzil rumschlagen!“ fügt der Master mit einem lauten Lachen hinzu.
 

Auch wenn die Freude mich einen Moment den Schmerz vergessen ließ, so kehrt er jetzt mit voller Wucht zurück. „Bringst du mich nach Hause?“, frage ich Loki erschöpft. Er nickt und wir bahnen uns den Weg durch die tosende Masse. Der Weg bis zu meiner Wohnung kommt mir unglaublich lang vor. Wenigstens macht Loki keine Anstalten, mich anzugraben. Mich über seine Art aufzuregen, würde mir jetzt auch nicht gerade gut tun. Als wir endlich angekommen sind, muss er mich die Treppen hochtragen. Sanft legt er mich auf meinem Bett ab. Er setzt sich an die Bettkante und sieht mich eindringlich an. Seinen Blick kann ich jedoch nicht deuten. Mit einer Hand streicht er leicht über meine Wange, er berührt mich dabei kaum. Mein Herz beginnt sofort schneller zu schlagen, als es mir angenehm ist (mal wieder). Beruhig dich Lucy, er weiß ganz genau, was er machen muss, damit Frauen so reagieren, wie du gerade! Krieg dich wieder ein! „Ich bin so froh, dass es dir gut geht. Ich hätte den Typen am liebsten in Stücke gerissen!“ Bei dem Gedanken an dieses fiese Monster läuft mir ein Schauer über den Rücken. „Außer mir darf dich keiner auffordern, dich auszuziehen“, fügt er mit einem Zwinkern hinzu und lockert die Situation augenblicklich auf. Das klang schon viel mehr nach dem Loki, den ich kenne. „Es tut mir leid Prinzessin, aber ich muss zurück. Ruf mich sofort, wenn du mich brauchst!“ Er haucht mir einen Kuss auf die Stirn und mit glühendem Kopf verabschiede ich meinen ewigen Retter.
 

Ein Sonnenstrahl, der durch mein Fenster fällt, weckt mich. Ich setzte mich auf und strecke mich genüsslich. Was für ein wunderschöner Morgen! Einige Tage waren vergangen, seit wir aus der Höhle zurückgekehrt sind. Loki ist in dieser Zeit jeden Tag mehrere Stunden bei Gray gewesen, bis dieser gestern endlich aufgewacht ist. Erza ist einen Tag früher aufgewacht und jetzt warten alle sehnsüchtig darauf, dass Natsu dem Vorbild der beiden folgt. Porlyusica hat es geschafft, die dunkle Macht aus seinem Körper zu bannen und Wendy hat ihr dabei geholfen. Jeden Morgen lässt sie ihre Magie auf Natsu wirken, um dessen Heilungsprozess anzukurbeln. Nachdem ich mich erholt hatte, bin ich nicht von Natsus Seite gewichen. Doch gestern schien es ihm deutlich besser zu gehen, deshalb entschloss ich, diese Nacht in meinem Bett zu verbringen und eine ordentliche Dusche zu nehmen. Jetzt jedoch bin ich wieder unterwegs zur Gilde, ich möchte an seiner Seite sein, wenn Natsu aufwacht. Ich balanciere über die Mauer am Fluss und genieße die Sonnenstrahlen. Auf dem Weg zur Gilde kaufe ich mir ein Brötchen, ich hatte die letzten Tage keine Zeit, einkaufen zu gehen. Als ich das Gildengebäude betrete, sehe ich Gray und Loki an der Theke sitzen, sie scheinen sich über ein ernstes Thema zu unterhalten. Juvia haben sie scheinbar weggeschickt, denn diese befindet sich in einer Ecke des großen Raumes und feuert ihre dunkle Ausstrahlung auf Loki ab. Gray wirft mir ein ernsten Blick zu, den ich nicht verstehe, weshalb ich schulterzuckend meinen Weg zur Krankenstation fortsetze. Im Vorbeigehen werfe ich Loki ein freudiges Lächeln zu. Im Krankenzimmer angekommen vernehme ich ein lautes Schnarchen. Nein, es sind zwei Personen die schnarchen, jedoch ist das eine eher ein leises Schnurren. Happy liegt bei Natsu auf dem Bett, seine Augen geschwollen vom vielen Weinen. Der arme kleine Kerl musste echt eine harte Zeit durchmachen. Jetzt blinzelt er mich an und sobald er mich erkennt, fliegt er in meine Arme. Ich knuddle ihn ganz fest. „Hörst du das, Happy?“ flüstere ich in sein Ohr. „Was denn?“ schnnieft er. „Na das!“ Happy macht große Augen. Natsus lautes Schnarchen ist ein gutes Zeichen. Er könnte bald aufwachen! Sofort kommt mir der perfekte Plan in den Sinn. Grinsend setzte ich Happy wieder auf Natsus Bett. „Du passt auf ihn auf, ich bin in einer Stunde spätestens zurück!“ Freudig renne ich die Treppen hinunter und aus der Gilde. Loki habe ich nicht gesehen.
 

Mit einem Korb duftender Brötchen, zwei Fischen und Aufschnitt kehre ich zurück. Breit grinsend teile ich Mira mit, dass ich Natsu jetzt wecken werde. Stolz stapfe ich in das Zimmer und wedel wie blöd mit den Armen, damit der Duft der Brötchen Natsus feine Nase so richtig umgibt. Das Schnarchen hört auf und Happys Augen werden immer größer. Wieder füllen sie ich mit Tränen, doch dieses Mal aus purer Freude. „NATSUUUUU...schnief... Endlich bist du wieder wach, Natsu!“ Der kleine Kater hampelt wie verrückt in Natsus Armen, der ihn fest an sich drückt. „Es tut mir so leid...“ Doch bevor er in schlechte Stimmung fällt, fordere ich die beiden auf, erstmal zuzugreifen, damit die beiden wieder zu Kräften kommen. „LUCY!“ schreit Happy „Sind die etwa BEIDE für mich?!“ „Na klar, so ein tapferer Begleiter braucht doch eine ordentliche Stärkung!“ zwinkere ich ihm zu und jetzt ist es mit ihm vorbei. Während des ganzen Frühstücks wimmert er freudig vor sich hin und ist total aus dem Häuschen. So süß, der Kleine.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2015-03-07T23:16:01+00:00 08.03.2015 00:16
Spitzen Kapitel


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