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Bittersweet Affairs

von

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Wissen hilft weiter

Der Gang nach Hause war erschwerend und fühlte sich nicht gerade glücklich an für Draco. Er hatte sich nach dem Treffen mit Hermine ausgelaugt gefühlt, und ihr Blick ging ihm nicht aus dem Kopf, als sie den Ring gesehen hatte.

Als er zu Hause gerade ein entspanntes Bad nahm, in der großen Zinnbadewanne, die die Malfoys in einem ihrer Bäder hatten, sank er besonders tief in das schöne warme Nass und ließ sich einen Moment so treiben. Der Schaum knisterte angenehm an seinen Ohren, und das Gefühl, in dieser vollkommenden Wärme zu versinken, tat ihm in der Seele gut.

Nur das plötzliche Klopfen und die leise Stimme Alyssa's rissen ihn aus den Gedanken.

„Darf ich reinkommen, Schatz?“

Er brauchte einen Moment, bis er seine Stimme wiederfand und soweit aufgetaucht war, dass er wieder normal in der Wanne saß.

„Meinetwegen.“, murrte er und ließ ein wenig Wasser über seine Arme laufen.

Alyssa trat mit leisen Schritten ein und schloss die Tür hinter sich; Draco hörte genau den Schlüssel, den sie im Schloss drehte. Auch das noch, dachte er. Aber weglaufen konnte er jetzt nicht, ohne dass seine schlechte Laune langsam zu auffällig wurde.

„Ich habe extra gewartet, bis du wieder da bist.“, sagte sie mit einem Lächeln auf ihren vollen Lippen; sie kniete sich neben die Wanne und ließ ein, zwei Finger sanft in das Badewasser gleiten, in dem Draco saß.

„Darf ich mich zu dir gesellen? Ich könnte ein Bad vertragen.“

Draco zuckte mit den Schultern, räusperte sich kurz und brauchte eine Weile, bis er eine passende Antwort gefunden hatte.

„Ich glaube nicht, Schatz... Das Wasser ist schon ziemlich dreckig und außerdem ist in dieser Wanne doch nicht genug Platz.“

Alyssa's Augen verengten sich kurz. Sie zog die Finger aus dem Wasser und verkreuzte die Arme vor der Brust. An ihrem Atmen konnte Draco hören, dass er etwas falsches gesagt hatte.

„Draco, was ist bitte los?“

„Was soll los sein? Nichts ist los. Ich hatte einen harten Arbeitstag.“

Alyssa schnaubte.

„Natürlich! Aber den hast du fast jeden Tag. Und eigentlich kommen Männer nach Hause und wollen mit ihrer Freundin... mit ihrer Verlobten schlafen. Du aber nicht. Du wendest dich sonst nie ab und weist mich auch nicht ab. Also was ist los?“

Draco atmete tief ein, dann wieder aus. Sein Blick war stur auf das Badewasser geheftet.

„Alyssa, es ist nichts. Und dass ich mal keine Lust auf dich habe ist völlig normal.“

Sie schritt vor der Badwanne auf und ab, tippte immer wieder mit dem Fuss auf und versuchte Draco's Blicke zu erhaschen.

„Du siehst mich ja nicht einmal an! Waren wieder hübsche Mädels im Laden, die dir den Kopf verdreht haben?!“

„Nein, du weißt ganz genau dass nicht oft Frauen in den Laden kommen. Und selbst wenn, das würde dich garantiert nichts angehen.“

„Wir sind verlobt!“

„Ja, ach.... und bald auch noch verheiratet.....“

Mit einem Seufzen stieg Draco aus der Wanne; er musste zugeben, dass sein letztes Wort zu der Sache ein wenig barsch klang; aber was sollte er auch machen?

Er wollte sie eigentlich gar nicht heiraten.

Er wollte sowieso noch gar nicht heiraten.

Und das kapierte hier in diesem Haus einfach niemand. Hauptsache die anderen waren glücklich und bestimmten, was er im Leben tun sollte.

Alyssa stand nur dort, kämpfte mit den Tränen und zitterte leicht.

„Drac... Draco, das meinst du doch nicht so.“

„Doch, meine ich.“

„Du bist doch ebenso glücklich über unsere Hochzeit!“

„Gut, dass du das weißt.“

Er zog sich so schnell er konnte seine Klamotten über. Die Boxershorts, ein Shirt, eine Jogginghose, da er gleich eh zu Bett gehen wollte.

Er ließ Alyssa stehen, ohne sich noch einmal umzusehen. Er wusste genau, dass sie so oder so zu seiner Mutter rennen würde und ihr die ganze Sache erklären und erzählen würde, bis ins kleinste Detail.

In seinem Zimmer angekommen, ging er direkt zu Bett. Nur ein Buch nahm er sich noch zum Lesen; die kleine Nachttischlampe zündete er an, damit sie ihm genügend Licht zum Lesen brachte. Es war nicht einmal eine Stunde später, als Alyssa ebenfalls in das Zimmer trat, immer noch verweint.

Sie redete jedoch kein Wort mit ihm und drehte ihm den Rücken zu.

Draco war das nur recht; er hatte keine Lust auf weitere Diskussionen gehabt und auf ihr ewiges Geheule und ihre Eifersucht.
 

Der nächste Morgen brach früh an; er hatte trotz der ganzen Gedanken sehr gut geschlafen und stand auf, ohne Alyssa, die immer noch tief schlummerte, zu wecken.

Aus seinem Kleiderschrank entnahm er ein schlichtes weißes Shirt, eine Jeans, einen Gürtel und sonst nichts. Heute war Mittwoch, ein Tag, bei dem meistens eh nur Arbeiten im Hinterzimmer angesagt waren. Die meisten Kunden kamen Donnerstags und am Wochenende.

Als er sich fertig angezogen hatte und die Haare heute einmal streng nach hinten trug, wie er es damals noch zu Schulzeiten gemacht hatte, nahm er seine Jacke und ging ohne Frühstück aus dem Haus. Denn er hatte ganz genau gehört, dass seine Mutter in der Küche am werkeln war. Sicher hatte sie ihn wegen seiner Aktion gestern zur Rede stellen wollen.
 

Burks war wie immer schon da und brummte ein klägliches Guten Morgen; es hörte sich schlechter an als vorher. Draco warf dem mittlerweile alten Mann einen besorgten Blick zu.

„Burks, du solltest zum St. Mungos gehen. Du siehst erbärmlich aus.“

Der lachte nur, gefolgt von einem heftigen Hustenanfall.

„Vielleicht hast du ja recht, Malfoy. Schaffst du es denn alleine?“

Draco, der sich vor Burks hingestellt hatte und den Mann mit einem immer noch besorgten Ausdruck musterte, nickte.

„Klar, heute ist Mittwoch. Da ist eh nicht so viel los. Du weißt, dass ich das kann.“

„Natürlich“, brummte der Alte und stand auf, um seinen Mantel anzuziehen.

„Ich gehe danach direkt nach Hause. Einen Schlüssel zum Abschließen hast du ja.“, fügte Burks hüstelnd hinzu und ging, ohne Tschüss zu sagen.

Einen Moment lang kaute Draco noch auf seiner Unterlippe herum, bevor er sich an die Arbeit machte.

Schon nach einer Stunde war er froh, dass er sich ein T-Shirt angezogen hatte und kein Hemd; neue Ware kam und es war so viel, dass er aus Bewegung und Arbeit gar nicht mehr herauskam. Dass der Laden so ruhig war, war wenigstens eine Erleichterung. Außer ein paar Stammkunden, die sich nur die neuen Dinge ansahen, kamen nicht viele.

Draco räumte gerade drei afrikanische Schrumpfköpfe in eine Glasvitrine, als er die Türglocke mit einem leisen Klingen vernahm.

Er konnte jedoch gerade nicht gucken, da es einiges an Geschick erforderte, die Schrumpfköpfe exakt zu platzieren; er sagte nur kurz:

„Ich bin sofort für Sie da, einen kurzen Moment nur!“

Ein leises Kichern ertönte.

„Ich kann warten, keine Sorge.“

Ah, die Stimme kannte er mittlerweile. Es war Hermine, und mit langsamen Schritten kam sie um die große Mittelsäule des Ladens herum und sah Draco dabei zu, wie er die Schrumpfköpfe mit feinen Fäden an einer Halterung aufhing.

„Die sehen ziemlich unheimlich aus. Sind die verflucht?“

Draco grinste ein wenig, wandte den Blick jedoch nicht von den kleinen Köpfchen ab.

„Wenn diese verflucht wären“, antwortete er, „dann könnte ich sie jetzt nicht so aufhängen. Für die schlimmsten Sachen haben wir spezielle Handschuhe, die verhext wurden.“

Hermine lächelte und schaute weiterhin zu; jedoch wanderte sie um die Vitrine herum, um die neue Ware von allen Seiten zu mustern.

„Deine Bücher... naja, zumindest ein Teil... sind auch gekommen. Zwei Stück. Fehlen nur noch fünf.“

Ein leises, erfreutes Klatschen in die Hände ertönte; sie schien äußerst erfreut über diese Nachricht zu sein.

„Wunderbar. Es lohnt sich ja richtig, dir jeden Tag einen Besuch abzustatten!“, sagte sie mit heiterer Stimme und folgte Draco mit den Blicken, als er langsam wieder zu Boden kam und sich kurz mit der Hand über Stirn wischte.
 

Sein Blick fiel nun zum ersten Mal auf sie; hübsch sah sie aus. Ihre braunen Augen strahlten ihn an, sie hatte diese ein ganz kleines wenig geschminkt. Die braunen Haare waren wie meistens offen und wirkten verspielt und weniger buschig. Und als wäre dies nicht alles genug, trug sie heute einen Cardigan, unter dem ein Top zu sehen war, das zwar schlicht, aber einen faszinierend schönen Blick auf ihre Brüste freigab.

Um nicht auffallend zu wirken, schaute er ihr wieder schnell ins Gesicht; sie schien seinen Ausflug über ihr Dekoltée nicht bemerkt zu haben.

„Ich hol dir eben deine Bücher.“

„Ist gut.“

Sie lehnte sich mit dem Oberkörper auf die Theke, die Ellbogen als Stütze, und sah ihm dabei zu, wie er aus dem Nebenraum kam und zwei frische neue Bücher in der Hand hielt.

„Hier. Die sind heute auch erst gekommen. Alles gut soweit, du kannst es gerne nachprüfen.“, sagte er und legte die beiden schwarz gebundenen Bücher auf die Theke.

„Danke, Malfoy. Aber ich vertraue dir da. Du scheinst ja ein äußerst guter Verkäufer zu sein, was das angeht.“, schmunzelte sie und warf ihm einen erfreuten Blick zu.

Die grauen Augen sahen sie noch eine Weile an, bevor er sich streckte.

„Ich freu mich schon auf Mittag, ich hab seit heute Morgen nichts gegessen.“, murmelte sie und blätterte kurz in einem der Bücher.

„Ich habe heute noch gar nichts gegessen.“

„Wieso?“, fragte sie, und ihre Augen fanden wieder die seinen.

Mein Gott, konnte sie sich vielleicht nicht weniger erotisch über die verdammte Theke lehnen, dachte er, als er wieder einen kurzen Blick auf ihre Brüste warf, die einfach perfekt aussahen in dem schwarzen schlichten Top.

Er schluckte.

„Einfach keine Zeit gehabt.“

„Zeit zum Essen gibt es immer.“, kicherte sie und biss sich auf die Unterlippe.

Ihr Blick fuhr seine freien Unterarme entlang; an seinem rechten Arm trug er immer noch deutlich sichtbar das Dunkle Mal, dass er damals aus seiner Zeit als Todesser hatte, bevor Voldemort gestürzt worden war.

„Du trägst es immer noch?“, bemerkte sie und fuhr mit dem Finger einmal kurz darüber; eine Bewegung, die Draco nicht einmal ansatzweise erwartet hatte. Machte sie ihn gerade an?

„Naja, Granger, wie das so mit Tättowierungen ist, gehen die nicht weg. Solltest du als kluges Mädchen doch wissen.“

Seine Antwort brachte sie zum Lachen. Ihre Finger verweilten einen Moment auf seiner Haut, bevor sie diese wegzog und in ihrer Tasche kramte.

„Wie viel bekommst du, Malfoy?“

„23 Galleonen diesmal.“

„Uh, teuer. Aber das ist es wert.“

Sie lächelte und gab ihm das Geld; oh man, sieh ihr nicht immer auf die Brüste, schoss es Draco durch den Kopf.

Du bist verlobt und das ist Granger. Schlammblut-Granger.

Das mit dem Schlammblut stimmte; doch das mit dem verlobt sein nahm er in diesen Augenblicken nicht so wild.

„Malfoy“, fing sie an und sah ihm in die Augen; seine grauen Augen erwiderten diesen Blick standhaft. „Hast du Lust mit mir etwas zu Mittag zu essen? Bei Florence&Flours um die Ecke in der Winkelgasse?“

Draco klappte der Mund kurz auf, dann wieder zu.

„Du und ich? Essen gehen?“, fragte er ungläubig und verschränkte die Arme vor Brust; ein schelmisches Grinsen konnte er sich jedoch nicht verkneifen.

„Ja, keine große Sache, nur Essen. Oder erlaubt dein Frauchen es nicht?“, warf sie ein und ihre Augen schimmerten herausfordernd.

„Nein, können wir machen. Ich mache mir nur Sorgen um Weasley.“

„Warum?“, sagte sie, den Blick nicht abwendend.

„Na, der wird ziemlich eifersüchtig werden, wenn er das erfährt.“

„Ist mir doch egal. Also?“

Draco grinste und nickte.

„Also gut. Ich schliess nur noch kurz ab.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  BlackAmathia
2015-01-15T09:03:23+00:00 15.01.2015 10:03
Uhhh~ ich bin voll gespannt, wie es weiter geht! *.*
Ich hab ja das Gefühl, dass es bei Ron und Hermine auch nicht so gut läuft, wenn die beiden nicht schon auseinander sind. ^^
Ist auf jeden Fall super schön geschrieben und lässt sich gut lesen. Ich mag deinen Schreibstil. ^.~
Von:  Gioia
2015-01-10T12:17:55+00:00 10.01.2015 13:17
also ich mag diese geschichte jetzt schon sehr *.*
mir gefällt einfach das ganze drumherum und überhaupt^^
weiter so *däumchen hoch halt*


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