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Bittersweet Affairs

von

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Der Tod und andere Gäste

Der nächste Tag brach so düster an, dass Draco, der sich gerade noch in seinem Bett im Tropfenden Kessel friedlich gewunden hatte, fast keine Lust fand aufzustehen.

Obwohl seine Laune nach dem gestrigen Tag blendend war und ihm die Arbeit mehr Spaß als sonst gemacht hatte, entlockte ihm der Anblick des dunklen Himmels und den wenigen Regentropfen, die gegen die Scheibe prasselten, einen tiefen Seufzer.

Nach meiner Laune zufolge sollte lieber die Sonne scheinen, dachte er mit gerunzelter Stirn, als er sich endlich aus dem Bett geschoben hatte und nun stand, um sich einmal richtig zu strecken. Sein Rücken knackte leicht bei den Bewegungen; ein kurzer, aber grober Schmerz durchfuhr seine beiden Schulterblätter.

Die anderen Bewegungen erfolgten zum Glück ohne Schmerz; routiniert ließ er sich kaltes Wasser über das Gesicht laufen, er wusch sich und putzte sich die Zähne, während er sich selbst im Spiegel betrachtete.

Trotz all der anmaßenden und eigentlichen schwerwiegenden Vorkommnisse in letzter Zeit fand er, dass er irgendwie glücklicher aussah als jemals im Leben zuvor. Seine grauen Augen schienen förmlich zu leuchten; die Haut war weich und makellos, und seine Haare lagen nach einem kurzen, berichtigenden Handgriff genau richtig.

Verschmitzt lächelte er, bevor er sich einen schwarzen Longsleeve Pullover aus dem Koffer nahm und ihn überzog, dazu graue Jeans; seine etwas schöneren Lederschuhe rundeten das Outfit schließlich ab.

Dass er sich eigentlich nur so anzog, weil er genau wusste, wer ihn heute noch besuchen würde, das war ihm nicht wirklich bewusst.

Der Gang zur Arbeit fiel leicht und verlief ereignislos; nur der Regen störte etwas, da er doller geworden war. Da er keine Kapuze an seiner dünnen Jacke hatte, waren seine Haare und sein Gesicht leicht durchnässt, als er endlich den Laden aufschloss, pünktlicher als sonst.

Und doch: etwas stimmte hier nicht.

Und zwar, dass Burks immer noch nicht da war. Es war absolut nicht normal für den alten Mann, sich gar nicht zu melden; wenn er mal länger als einen Tag frei machte, so hatte er Draco immer Bescheid gegeben.

Dass er nun aber schon zwei Tage ohne auch nur ein Wort weg war, das war Draco ein Dorn im Auge. Mit klopfendem Herzen sah er sich in dem noch sehr düsteren Geschäft um.

Stille drückte auf seinen Ohren, nichts als Stille. Seine Augen rollten hoch in Richtung Decke; denn er wusste genau, dass Burks direkt über dem Laden seine Wohnung hatte.

In Gedanken und Sorge versunken biss sich Draco auf die Unterlippe; während er darüber nachdachte, was wohl der Grund für diese Abwesenheit war, riss ihn das Klingeln der Türglocke so heftig aus den Gedanken, dass er unwillkürlich zusammen zuckte.

Sein Blick ging rasch in Richtung Tür; sein pochendes Herz hatte eigentlich jemand anders erwartet, wie ihm seltsamerweise bewusst wurde, als er eine leichte Schwelle der Enttäuschung durch seinen Körper sickern spürte; es war nur ein in einen schwarzen Samtanzug gekleideter Mann, der seinen Regenschirm neben der Tür abstellte und Draco freundlich zunickte.

„Sind Sie Mister Malfoy?“, fragte der Mann, nachdem er einige Schritte auf Draco zugegangen war und ihm feucht die Hand gegeben hatte; Draco nickte leicht.

„Was kann ich für Sie tun?“, fragte er, während er dem Mann mit den Blicken folgte; dieser sah sich neugierig im Laden um.

„Oh, ich suche nichts bestimmtes. Ich bin wegen etwas anderem hier.“, erklärte der Mann, dessen Hände nun durch die Haare fuhren. Er suchte Draco's Blick; Draco erwiderte diesen.

„Was möchten Sie dann?“

„Ich bin hier, um die Angelegenheiten von Mister Burks zu regeln. Ich bin sein Notar, ich bin Mister Tackels.“

„Sein Notar? Hören Sie, ich kann Ihnen da nicht helfen, ich habe Burks auch seit Tagen nicht mehr gesehen, deshalb...“

Doch Draco wurde mit einer leicht filigranen Handbewegung gestoppt.

Dass sein Herz nun wieder mehr pochte, ließ ihn ganz mulmig werden. Ein Gefühl, das innerlich ein wenig brannte, breitete sich in ihm aus; irgendwie ahnte er schon, was bevor stand.

Bitte nicht....

„Ich weiß, dass das für Sie sicher auch nicht leicht ist, aber Mister Burks... Ja, Mister Burks ist gestern von uns gegangen. Sein Heiler hat ihn tot in der oben liegenden Wohnung gefunden. Es tut mir sehr leid.“, murmelte Mister Tackels und sah kurz auf den Boden.

Draco schluckte; also war es doch nicht natürlich gewesen, dass der alte Mann schon länger nicht mehr da gewesen da. Tot war er also... Tot. Schmerzlich wurde Draco bewusst, dass er sich nie richtig bei Burks für alles bedankt hatte, was er ihm alles beigebracht hatte... was er alles wertvolles von dem alten Mann gelernt hatte, nicht nur für den Laden.

Als sich ein Brennen in Draco's Augen schlich, wischte er kurz darüber; nicht jetzt. Das war nicht der richtige Zeitpunkt.

Seine Arme und Beine fühlten sich an, als sei sämtliches Leben aus ihnen gesaugt worden. Alles war so kalt und gefühllos.

„Oh...“, brachte er nur hervor, während er den Blick des Mister Tackels wieder auffing. Was sagte man auch sonst zu einem Fremden?

„Ich bin auch nur eben hier, um sein Testament mit Ihnen zu besprechen. Sie sind nämlich der Einzige, den Mister Burks in seinem Erbe bedacht hat. Und es handelt sich hier um beträchtliche Summen und Hinterlassenschaften. Ich habe nicht erwartet, dass Sie so jung sind, Mister Malfoy. Sind Sie direkt nach der Schule bei Mister Burks angefangen?“

„Ja, genau. Ich arbeite etwas über drei Jahre hier.“

Mister Tackels öffnete auf der Ladentheke seinen Aktenkoffer und zog einen kleinen Stapel an verblichenen Pergamenten daraus hervor. Ebenso suchte er nach etwas anderem; als er es gefunden hatte, setzte er sich eine kleine Lesebrille auf. Draco verschränkte die Arme vor der Brust; Mister Tackels lachte jedoch nur.

„Jaja, die Augen werden im Alter nicht besser“, murrte er und begann damit, ein großes Pergamentstück auseinander zu falten. Nach einiger Zeit an Stille begann er vorzulesen:

„Hiermit setze ich, Joachim Baltasar Burks, Mister Draco Malfoy zu meinem alleinigen Erben ein. Ihm wird mein gesamter Besitz an Gold und Finanzen zufallen; ebenso hinterlasse ich ihm das komplette Gebäude, in dem sich mein Laden befindet und meine darüber liegende Wohnung. Es gibt keine anderen Verwandten, Familie oder sonstiges, weswegen keine anderen Ansprüche außer die von Mister Draco Malfoy geltend gemacht werden können.“

Eine hitzige Welle schoss durch Draco's Körper; einen Moment lang war er wie gelähmt. Es rührte ihn mehr als er gedacht hatte, dass Burks ihn zum Alleinerben gemacht hatte; sicher, er hatte immer damit gerechnet, dass Burks eines Tages sterben würde, jedoch kam es alles so stumpf und plötzlich, dass er es noch gar nicht begreifen konnte.

Er konnte weder begreifen, dass nun ihm alles gehörte, noch, dass er den alten, lustigen Greis nie mehr wiedersehen würde.

Letzteres schnürte ihm mehr die Kehle zu als die ganzen Besitztümer.

„Ich.. und wie muss ich das nun alles regeln?“, stotterte Draco leise, während sein Blick streng auf das Testament gerichtet war. Der Notar lachte.

„Ganz einfach: Sie unterzeichnen hier, und diese Abschrift ebenfalls, die Sie behalten dürfen, und dann gehört alles Ihnen. Nun ja, angesichts der Trauer ein wenig taktlos, jedoch herzlichen Glückwunsch. Sie sind nun der Besitzer von Borgin&Burks.“

„Danke.“, presste Draco hervor; nachdem der Notar ihm gezeigt hatte, wo er unterschreiben sollte, tat er dieses auch; mit fein säuberlicher Schrift setzte er seinen Namen unter die beiden Testamente, von denen er eines behalten durfte.

Ein Stück Papier, dass ihm die Liebe eines alten Mannes irgendwie doch sehr deutlich zeigte. Schade, dass es so schnell ging, dachte er, während der Notar seine Sachen wieder zusammen räumte.

„Ich verabschiede mich dann mal ganz fix von Ihnen, Mister Malfoy, ich habe noch weitere Termine. Auf Wiedersehen!“

Draco ergriff die kühle Hand des Mister Tackels und öffnete diesem noch die Tür, damit er schnell gehen konnte; draußen goss es mittlerweile wie aus Eimern.

Er wusste nicht, wie lange er dort in den Türrahmen gelehnt stand und in die schaurige Nässe starrte, die sich über die ganze Gasse ergoß; jegliches Zeitgefühl war ihm zuwider.

Der Tod des alten Mannes riss ihn doch sehr aus der Fassung.

Er machte sich bedächtig daran, die neuen Waren zu bearbeiten, die heute Morgen wieder gekommen waren; doch als er spürte, wie sich die brennende Gunst vieler heißer Tränen in seinen Augen sammelte, beschloss er, den Laden für heute einmal dicht zu machen.

Die Tür schloss er mit mechanischen Handgriffen ab; ein kleines Papierschild hatte er gefertigt, auf dem stand:
 

Heute aufgrund eines Todesfalls geschlossen.
 

Seltsam, wie viel Überwindung es ihn gekostet hatte, diesen kleinen Satz möglichst ohne Zittern auf das Blatt Papier zu bringen. Die herrschende Stille im Laden und die gähnende Leere drückten ihm auf das Gemüt.

Um nicht weiterhin in bitterer Trauer zu verfallen, die Draco genauso wenig leiden konnte wie den Regen draußen, machte er sich daran, die Wohnung oben zu inspizieren.

Bei all der Traurigkeit: etwas Besseres als diese Wohnung hätte er niemals gefunden.

Und so trat er kurz aus dem Laden hinaus in den Regen, ging zwei Meter zur Seite und kramte nach dem Schlüssel, der ihm mitsamt den Papieren übergeben worden war; ein kleiner, unscheinbarer und uralter Schlüssel, der direkt in die Tür neben dem Laden passte.

Die Tür war alt und dunkel und so unauffällig in den Backstein des Hauses eingelassen, dass sie kaum neben der Ladentür auffiel.

Draco verharrte einen Moment vor der Tür und atmete tief ein und aus; erst, als er sich wieder etwas beruhigt hatte, trat er durch die dunkle Tür hinein, stieg die vielen Stufen hinauf und schloss oben am Treppenabsatz die Wohnungstür auf.

Sie knarrte leise, als er sie öffnete; drinnen war es still und dunkel. Draco zündete ein paar Kerzen und Lampen an, um einen genauen Überblick zu bekommen: Die Wohnung war genauso eingerichtet, wie er es von dem alten Mann erwartet hatte. Alles etwas düster und leicht verstaubt, jedoch edel und mit einigen bedeutenden Sammelstücken darin.

Es war für Draco ein Genuss, sich umzusehen und alles zu erkunden; Burks Geruch klebte noch ein wenig in der Wohnung, doch Draco öffnete ein paar der alten Fenster, um den gewohnten Geruch zu vertreiben. Seiner Trauer tat es jedenfalls sehr gut.

Die Wohnung bestand aus mehreren Zimmern und war relativ groß für diese Lage. Sie hatte ein großes Bad, eine einladene Küche mit einer kleinen Essecke, ein großes Wohnzimmer, ein Schlafzimmer und noch einen leer stehenden Raum, in dem Draco sich gut ein Büro oder ein Gästezimmer vorstellen konnte.

Und mit diesen Gedanken begann er mit der ganzen Arbeit, die den ganzen Tag ausfüllen würde und noch mehrere.

Er befreite die Wohnung von Schmutz und alten Zeitungen, wischte Staub und räumte Dinge, die er nicht brauchte und die nicht wertvoll waren, weg. Ein altes Bild von Burks behielt er, als Erinnerung, und stellte es auf die im kleinen Flur stehende Kommode.

Es war ein Haufen Arbeit; er reinigte jeden der Räume von oben bis unten und versuchte schon einmal zu sortieren, welche der alten Möbel er behalten wollte und welche nicht.

Sein Stil war zwar auch eher antik und edel, jedoch etwas moderner angehaucht.

Außerdem musste ein wenig mehr Glanz in die Wohnung. Immerhin würde sie ihm bald als seine erste, eigene Wohnung dienen.

Er bekam fast gar nicht mit, wie der Tag verstrich, und ein plötzliches Läuten unten an der Tür riss ihn aus seinen Aufräumarbeiten.

Wer das wohl war?

Es konnte eigentlich niemand sein, den er kannte, denn noch keiner aus seiner Verwandtschaft oder seinem Freundeskreis wusste um seine neue Wohnung.

Er stieg die Treppen hinab und öffnete unten die Tür, die leicht knarzte.

Und er musste lachen, als er sah, wer dort ziemlich durchnässt und bibbernd vor ihm stand: Hermine Granger, die ihn leicht verwirrt ansah.

„Granger, dir entgeht auch nichts, oder?“, grinste er, während er sie mit einem seichten Griff an ihre Schulter hineinzog; der Regen hatte sie wirklich durchnässt.

Sie schniefte und schüttelte sich leicht; ihre Haare klebten förmlich an ihrem Gesicht, und sie schob sich einzelne Strähnen davon aus dem Gesicht.

„Nein, ich habe nur das Schild gelesen und gedacht, dass es deine Schrift war, also denke ich mal, dass Burks... nun ja, tot ist. Und da ich da oben Licht brennen sehen habe, bin ich direkt rüber gegangen. Hast du die Wohnung jetzt?“, sagte sie, während sie sich ihre Jacke auszog und sie in den kleinen Garderobenständer hängte, der neben der Haustür stand.

„Ja, da hast du recht, keine weiteren Erklärungen also mehr nötig, wie immer. Komm, ich zeig dir die Wohnung. Auch wenn ich ja eigentlich nicht gedacht hätte, dass du mal Fuß in eine meiner Behausungen wirfst.“

Hermine schnaubte leicht; ihr Blick war interessiert, als sie oben auf dem Treppenabsatz ankamen und Draco ihr die zweite Tür zur Wohnung öffnete. Im Türrahmen blieb sie stehen.

„Ist... Ist deine Freundin hier?“, fragte sie zögerlich, während ihre braunen Augen leicht huschend Draco's Blick suchten.

Draco atmete tief aus, ging durch die Tür und sagte:

„Nein, und die wird hier auch nicht wohnen. Wir haben uns getrennt.“

„Getrennt? Wieso?“

Hermine folgte ihm und sah sich neugierig in der Wohnung um; ihre Blicke streiften umher und gaben kaum Acht auf Draco.

„Private Angelegenheiten. Nichts besonderes. Aber mir geht es besser damit und ihr sicher auch, es hat einfach nicht mehr gepasst. Außerdem... wüsste ich nicht, was dich neugierige Gryffindor das anzugehen hat.“

Mit einem Satz war Draco hinter Hermine gesprungen und hatte sie gepackt; sie kreischte leicht und lachte, als er sie hochhob und über seine Schulter warf.

„Ein kleiner Rundgang gefälligst, Miss Weasley?“, raunte er, während sie sich lachend versuchte zu wehren.

„Nenn' mich nicht so, Draco! Und lass mich runter!“

„Niemals. Also, hier hätten wir die Küche....“

Er ging mit ihr in den mittlerweile sehr sauberen Raum; sie nickte, während sie immer noch mit einem stetigen, leichten Schlagen gegen Draco's Schulter versuchte, sich loszureißen.

„Granger, hör auf jetzt. Du wurdest gefangen genommen.“

„Haha! Oh, ich zittere ja vor Angst... so ein böser Todesser....“

„Sei ruhig, oder ich muss dich bestrafen.“

„Womit?“

„Geht dich gar nichts an.“, lachte er und versuchte die kleine Brünette zu bändigen; sie jedoch entwischte und ging schnellen Schrittes Richtung Schlafzimmer. Die Tür war noch zu.

Als sie die Tür öffnete, blieb sie einen kurzen Moment lang stehen; Draco wusste auch genau, weshalb.

Süffisant lächelnd stellte er sich ebenfalls in den Türrahmen des Schlafzimmers uns sah ihr dabei zu, wie sie mit glänzenden Augen den Raum inspizierte.

„Einen Kamin im Schlafzimmer? Oh, ich hätte nie gedacht, dass Burks einen eher romantischen Stil bevorzugt... und das Bett ist ja riesig...war er...“, fragte sie und ging mit leisen Schritten auf das enorme Bett zu, das mit flauschigen Decken und Kissen ausgestattet war.

Draco unterbrach ihre Frage.

„Nein, er war alleine. Aber anscheinend mochte er es gemütlich.“

Hermine ließ sich mit dem Rücken auf das Bett fallen; Draco, bedacht darauf, möglichst nicht zu schnell zu gehen, machte einige Schritte auf das Bett zu, auf sie.

Sie lag ausgestreckt und hatte die Augen geschlossen; ein hübsches Lächeln zierte ihre Lippen, und ein kleiner Streifen ihres flachen Bauches war entblößt, da sie die Arme nach oben ausgestreckt hatte. Der Pullover gab sogar ihren kleinen, tiefen Bauchnabel frei.

Draco, der nicht widerstehen konnte, ließ sich geschmeidig auf sie nieder; seine Hände streiften dabei über ihren Bauch, hoch bis zu ihren Rippen, während er sich mit seinem Oberkörper über den ihren beugte und auf sie hinabsah.

Sein Herz pochte hart gegen seinen Brustkorb.

„Granger...“, begann er, jedoch unterbrach sie ihn; sie öffnete die Augen, zog ihre Arme wieder an und umfasste mit beiden Händen sein Gesicht. Sie zog es ganz nah an ihr Gesicht, fast so nah, dass sich ihre beiden Nasenspitzen berührten; Draco schluckte.

„Wir sind allein“, hauchte sie ihm entgegen.

Draco konnte die aufkommende Hitze spüren, die sich in ihm aufkeimte; Lust loderte so jäh auf, dass er sie förmlich schmecken konnte.

Er entzog sich ihren Händen und begann, mit seinen Lippen über ihren Hals zu wandern; viele kleine, quälend langsame und intensive Küsse gab er ihrer zarten Haut, während er genau spürte, wie sich ihre Atmung beschleunigte.

Zwischen zwei Küssen zischte er leise gegen ihre Haut:

„Wir können ab jetzt immer hier allein sein...“

Er spürte genau, wie sie lächelte, auch wenn er es nicht sehen konnte; seine Hände fuhren ihr Rückgrat hoch drückten sie mit einer festen Bewegung gegen seinen Körper, der angespannt war; ein leichtes Zittern verriet ihr seine Erregung.

„Draco....“, hauchte sie, während sich ihre Fingernägel sachte in seinen Nacken gruben; oh, wie er ihre manchmal brutale Art doch liebte.

„Du kannst immer hier her kommen. Auch mal eine Nacht bleiben. Ich bin ein freier Mann, Granger.“, murmelte er, während er sich wieder einigen Küssen an ihrem Hals hingab.

Sie kicherte leise; ihre Nägel gruben sich fester in seine Haut.

„Wenn Ron davon nichts mitbekommt, gerne. Nur da muss ich echt aufpassen.“

Mit einem Mal spürte Draco eine Welle leichter Wut in sich aufsteigen, die sich hastig mit der Erregung mischte; eigentlich hatte es ihn nie gestört, wenn sie von Weasley sprach; er hatte immer gelacht. Doch irgendetwas reizte ihn gerade unheimlich an dem Wort „Ron.“

Es fiel ihm schwer, den Gedanken und die Wut verrauchen zu lassen, als ihm durch den Kopf schoss, dass Ron sie ganz besaß – und er nicht. Ob sie immer noch mit ihm schlief, obwohl sie Draco um eine Affäre gebeten hatte?

Seine Hand ballte sich leicht zu einer Faust; er ließ die Küsse leicht abklingen und suchte ihren Blick. Sie lächelte und fuhr ihm mit einer freien Hand durch die blonden Haare.

„Schläfst du noch mit ihm?“

Die Frage war aus ihm herausgeplatzt, ohne, dass er es gewollt hatte; einfach so war sie da gewesen. Einfach so.

Hermine starrte Draco einen Moment an; dann zog sie ihn wieder näher zu sich.

„Geht dich gar nichts an, Mister Slytherin....“, kicherte sie und zog ihn in einen engen, leidenschaftlichen Kuss, der Draco's Wut und das komische, aufsteigende Gefühl abklingen ließ für einen Moment; dennoch, als sich die Lippen voneinander lösten, stieg das Gefühl, das sich nach Wut anfühlte und irgendwie auch nicht, wieder hoch.

Er drückte ihre beiden Handgelenke fest auf das weiche Bett; ein Teil von ihm kochte erregend auf, als er sah, wie sie sich lustvoll unter seiner Gewalt wand.

„Und ob mich das etwas angeht, Granger....“, zischte er, während er ihre Handgelenke noch fester auf das Bett drückte. Er spürte genau, wie seine Erregung zwischen ihren Beinen pochte und sie am liebsten nackt sehen wollte; doch das andere, neue Gefühl wollte unbedingt erst eine Antwort auf seine drängende Frage wissen.

Sein Stolz sagte ihm, dass es ihn wirklich nichts anging; und wieso sie immer noch nicht nackt und stöhnend unter ihm lag.

Sie schien seinen inneren Kampf mitzubekommen; sie reckte sich ihm so weit entgegen, wie sie konnte, biss ihm leicht in die Unterlippe und hauchte ihm gegen seinen Mund, aus dem ein leichtes Stöhnen der Lust kam:

„Ist doch egal, Draco. Und jetzt nimm' mich.“

Wie konnte er diesen Befehl auch verweigern?

Keine Sekunde verging, sie hatte die Worte gerade ausgesprochen, da begann er, ihr ihre Klamotten herunter zu reißen, sie mit Küssen zu überdecken; sie immer wieder auf das Bett zu drücken, wenn sie ihn liebkosen wollte.

Er würde es ihr schon zeigen, wozu er fähig war. Er würde es ihr so besorgen, wie es noch nie erlebt hatte, dachte er, während seine Lippen den Weg hinunter zu ihrem Bauch fanden, ihre keuchende und stöhnende Atmung ignorierten und weiter Richtung Schoß krochen, bis sich die segende Hitze ihrer Lust über ihn ergab und ihn alle Sorgen vergessen ließ.

Ein lustvoller Aufschrei entfuhr ihr, als er die seidigen Regionen ihres Schoßes mit seiner hitzigen Zunge verwöhnte...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  horo_koi
2015-03-11T21:02:40+00:00 11.03.2015 22:02
oh merlin, da bekommt jemand eifersucht zu spüren
bin gespannt, wie weit das geht
aber das sie sich nun wieder lieben und das in so einer situation ist etwas unverständlich
burks ist grad erst einen tag zuvor tod in dieser wohnung gefunden worden und dann schon sex in dessen bett?
hmm na ich weiß ja nicht
bedenklich etwas
ich hätte eher angenommen, dass mione ihn tröstet (ohne sex)
Von:  Gioia
2015-03-11T17:09:27+00:00 11.03.2015 18:09
traurig, dass burks tot ist...
auch wenn sich das hart anhört,
so hilft draco burks tod doch sehr
was wohnung, arbeit, etc angeht...
aber auch schön, dass draco beginnt
neidisch auf draco zu werden^.^
endlich!
Antwort von:  Gioia
11.03.2015 21:15
*neidisch auf ron


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