Zum Inhalt der Seite

When Love chooses a Slytherin

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Morgendlicher Rückfall

Blind tastete die Hand, die nur widerwillig unter der warmen Decke hervorkroch, nach der Brille auf dem Nachttisch. Ein wenig dauerte es, bis die Finger um das Gestell glitten und die Brille mit festem Druck nahmen, dann jedoch hatte er es endlich.

Ein Seufzen entfuhr ihm, und Harry setzte sich auf, die Augen noch ganz verquollen vom Schlaf. Es war ein Tag wie jeder andere in Hogwarts; die Sonne war noch nicht ganz aufgegangen, und trübe hingen die Wolken vor ihr.

Als er die Brille aufgesetzt hatte, konnte er endlich wieder richtig scharf sehen. Die meisten im Schlafsaal waren noch im Schlaf, nur Ron's Hin- und Hergewälze verriet, dass er bereits halb wach war.

Harry stand auf und zog sich an; die Uniform und der Schulmantel waren schnell angezogen, nur einen seiner Schuhe suchte er verzweifelt.

„Ron...“

Ein Grunzen ertönte.

„Ron!“

„Was'n los... isses schon morgen....?“

„Ja. Ron, weißt du, wo mein Schuh ist?“

Ron, dessen Haare vom Schlaf noch wild abstanden, runzelte die Stirn und raunte: „Deshalb weckst du mich? Oh man, du spinnst doch... Guck mal unter deinem Bett nach....“

„Danke.“

Und siehe da, als Harry sich hinunterbeugte, fand er den Schuh dort. Die Schnürsenkel waren noch ganz verknotet. Jedoch machte er sich darüber keine Gedanken; in Hogwarts geschahen meistens solche kleineren, komischen Dinge.

„Ich geh schon mal vor.“

„Sicher, sicher....“

Anhand seiner Stimme wusste Harry, dass Ron sich noch einmal umdrehen und wieder verschlafen würde; heute jedoch scherte es ihn nicht. Vielmehr ging er relativ gut gelaunt die Stufen in den Gryffindor Gemeinschaftsraum hinunter.

Ein Blick in den großen Spiegel, der dort hing, verriet ihm, dass er wie immer aussah; die Brille auf der Nase, die schwarzen Haare wild verstrubbelt, und die grünen Augen neugierig und aufgeweckt.

„Guten Morgen, Harry.“

Es war Hermine, die sich mit einem Lächeln hinter ihn stellte.

„Hey.“

„Schläft Mister Murmeltier noch?“, fragte sie und strich sich eine Strähne ihres braunen Haares hinter das Ohr.

„Ohja. Ich wollte ihn eigentlich wecken, aber er muss auch einmal lernen, alleine aufzustehen... meinst du nicht?“

Sie kicherte und nickte.

„Dann lass uns schon mal essen gehen.“, sagte sie und zog ihn an der Hand mit durch das Portraitloch.

Die Große Halle war schon gut gefüllt, als sie eintraten und sich zu ihren Kameraden an den Gryffindortisch setzten.

Harry warf wie immer einen Blick durch die Große Halle, wie jeden Morgen. Er liebte es einfach, in die Runde zu sehen, wer schon wach war, wer nicht... Wer von den Lehrern noch aß, ob Dumbledore da war, ob Hagrid ihnen wieder fröhlich mit einer Hühnerkeule zuwinken würde... und schließlich fiel sein Blick auch wie gewohnt auf den Tisch seines am meist gehassten Hauses der Schule: Slytherin.

Besonders die Truppe um Draco Malfoy hatte es ihm wieder angetan. Goyle, der schon bald einen Bankplatz für zwei einnahm, so breit wurde sein Hintern, schien einen Witz zu erzählen: Draco lachte, ebenso wie Crabbe, Pansy Parkinson, Blaise Zabini und anderen, die eher mit milchig schleimigen Blicken die Truppe begutachtete.

„Wie kann man sich nur dermaßen bei einem Volltrottel wie Malfoy einschleimen....“ murrte Harry Hermine zu, während er sich ein Stück Toast mit frischem Ei auftat.

Hermine, die schon in die morgendliche Ausgabe des Tagespropheten vertieft war, runzelte nur die Stirn und seufzte.

„Harry, ich weiß es nicht. Wie jeden zweiten Tag. Reg dich nicht so über ihn auf. Er ist und bleibt ein arroganter, dreckiger kleiner Mistkerl.“

„Hm“, machte Harry und biss von seinem Toast ab.

Draco Malfoy hatte sein Mahl, wie es schien, schon beendet. Seine spitze Nase und die feinen Züge in seinem Gesicht waren gerümpft; anscheinend hatte jemand etwas gesagt, dass ihn ganz und gar nicht erfreute. Die blonden Haare waren heute einmal locker und fielen Draco an den Seiten leicht in die Stirn.

Ohne, dass er es vorerst bemerkte, trafen die grauen Augen, in denen sich das Sonnenlicht leicht schimmerte, die von Harry. Einen Moment lang starrten sich die zwei finster an; Harry war kaum merkbar zusammengezuckt, als er sein Fauxpas bemerkt hatte.

Sobald Draco den Blick Harrys auf ihn bemerkt hatte, gröhlte er zum Tisch herüber:

„Na, Potter? Was glotzen wir denn so? Hast du auf deinem Tisch nichts vernünftiges stehen, oder beneidest du uns mal wieder einfach nur so?“

Harry hob nur die Augenbrauen und wandte sich ab, wieder seinem Toast zu.

Er hasste diesen Kerl so sehr. Jedes Mal gerieten sie sich in die Haare, jedes Mal gab es verletzende Worte und Streitereien.

Einmal, das wusste Harry noch ganz genau, hatten sie sich sogar einmal derart zerstritten, dass es zu einer Prügelei gekommen war. Draco war nicht unbedingt das Weichei, von dem Harry immer dachte, dass er es wäre: Nein. Draco's Fäuste hatten ganz schön Schlagkraft, wenn man seine Mutter als „Hexennase“ beschimpft hatte. Oder war es ein schlimmeres Wort gewesen...? Vielleicht war es auch „Nutte“ gewesen - so sicher war er sich da nicht mehr.

Harry entsinnte sich leider sehr genau der rauen Schläge Malfoys und wie ihm das Blut aus der Nase gespritzt war; warm war das gewesen und hatte unheimlich weh getan. Jedoch wusste er dadurch, dass man Draco nicht immer unterschätzen durfte. Draco's Haut war trotz der Härte seiner Schläge weich gewesen; anscheinend prügelte der eingebildete, nasehochhaltende Schönling sich nicht so oft wie Harry.

Er schämte sich einen Moment für den Gedanken an Draco's Haut, auch dafür, dass ihm sofort wieder der unglaublich einprägende Geruch Draco's in die Nase stieg, als er ihm damals so nah gekommen war: eine Mischung aus etwas dunklem, Sandelholz vielleicht, frisch gewaschener, duftender Wäsche und ein Geruch, der nur Draco's Haut hatte sein können; leicht süßlich....

„Harry!“

Er zuckte derart heftig zusammen, dass sein letztes Stück Toast in seinen Becher Orangensaft fiel.

Hermine, die ihn aus den Gedanken an (Oh man, war er betrunken?) Draco's Haut gerissen hatte, starrte ihn wütend an.

„Was denn? Man, guck dir das an. Aufgeweichtes Orangen-Ei-Toast-Getränk...“

„Ich hab gefragt, ob du die Hausaufgaben gemacht hast für Zaubertränke.“

„Nein!“

„Wieso nicht?!“

„Weil... vergessen.“

„Wozu hab ich dir einen Hausaufgabenplaner geschenkt?“, raunzte sie.

„Damit ich nichts reinschreibe.... Sorry, Hermine.“

Sie verdrehte die Augen und nahm einen Schluck aus ihrem Saft.

„Komm, wir...“

Ihr Satz wurde von Ron unterbrochen, der mit falsch gebundener Krawatte und verschlafenen Augen am Tisch erschien.

„Wieso habt ihr mich nicht geweckt?!“, keuchte er, erschöpft vom Laufen.

„Weil du einmal lernen sollst, alleine aufzustehen“, fauchte Hermine und packte Harry und Ron an den Ärmeln, um die beiden zum Unterricht zu ziehen.

„Aber das Essen...“, wimmerte Ron und versuchte, sich aus Hermine's Klammergriff zu befreien- vergeblich.

„Das kannst du mal vergessen! Selbst schuld! Und außerdem hast du in letzter Zeit leicht zugenommen...“

„Pah!“, schnaubte Ron entsetzt; jedoch sah Harry genau mit einem Lächeln, dass er hinunter zu seinem Bauch blickte, wo das falsch zugeknöpfte Hemd noch herausschaute.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück