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Keine Kompromisse

Kaiba gegen die Yakuza
von

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das Wichtigste im Leben

~~ Seto Kaiba ~~
 

Dieses Yakuza-Hündchen weiß anscheinend nicht, wann es besser die Klappe halten sollte, allerdings hat er Recht damit, dass Noah etwas blass um die Nase ist, als würde er wirklich gleich ohnmächtig werden.
 

„Hast Du starke Schmerzen?“
 

Er schaut mich etwas merkwürdig an und schüttelt dann den Kopf.
 

„Nein. Ich war nur etwas überrascht, Dich mitten in der Auffahrt streiten zu sehen. Willst Du mich Deiner Begleitung vorstellen?“
 

Er war überrascht? Ich werfe einen Blick auf das blonde Hündchen neben mir, der Noah mit einem mitleidigen Blick betrachtet. Nun ja. Vermutlich ist mein momentanes Verhalten wirklich überraschend, woran mag das liegen?
 

„Das ist Katsuya Jonouchi.“
 

„Saburos Sohn? Hat es einen Grund, warum er hier ist?“
 

Ich seufze leise und streich mir durch die Haare.
 

„Er hat mich davon in Kenntnis gesetzt, dass sein Vater drastischere Maßnahmen ergreifen würde, um an unsere Firma zu kommen und uns zu vernichten. Dann hat er mich begleitet, um euch aus der verzwickten Lage zu helfen. Im Gegenzug biete ich ihm einen Unterschlupf und die Möglichkeit, gegen seinen Vater anzutreten.“
 

Das ist nur die halbe Wahrheit, aber mehr muss Noah nicht wissen und das Yakuza-Hündchen scheint das ähnlich zu sehen, denn von dort kommt keinerlei Protest oder zusätzlicher Kommentar.
 

„Verstehe. Und Du bist sicher, dass Du ihm vertrauen kannst?“
 

Vertrauen?
 

„Ich vertraue niemandem, das solltest Du doch wissen.“
 

„Aber, Du duldest ihn hier und seinen Kumpel ebenfalls?“
 

Es passt ihm scheinbar nicht, dass die beiden Yakuza-Bengels hier sind, aber es überrascht mich nicht, denn immerhin gehören sie zum Feind.
 

„Sie haben wichtige Insiderinformationen und kämpferisch sollte man sie ebenfalls nicht unterschätzen. Sie werden uns sehr nützlich sein.“
 

Er mustert das Yakuza-Hündchen neben mir skeptisch.
 

„Ich hoffe, Du weißt, was Du tust, Seto!“
 

„Keine Sorge, das weiß ich durchaus.“
 

Obwohl ich nicht ganz sicher bin, warum ich die Schuldenrückzahlung des Hündchens in dieser etwas eigenwilligen Form akzeptiert habe, anstatt ihn hochkant rauszuwerfen, für diese Dreistigkeit. Bisher hat es niemand gewagt, mich auf eine derart plumpe Weise verführen zu wollen, auch wenn er es nicht wirklich darauf angelegt hatte, mich zu verführen, sondern sich mir einfach nur voll und ganz hingab. Es war dennoch ziemlich dreist.
 

Noah mustert das Hündchen noch einmal kurz und reicht ihm dann die rechte Hand zum Gruß.
 

„Noah Kaiba, Sohn von Gozaburo Kaiba und derzeit Vize-Präsident der Kaiba Corporation.“
 

Das Hündchen grinst und ergreift Noahs Hand.
 

„Katsuya Jonouchi, Sohn von Saburo Jonouchi, ehemals Mitglied der Jonogami-kai, ungelernter Buchhalter meines Vaters und seine rechte Hand, auch wenn letzteres nie offiziell war. Einfach nur Katsuya reicht aber vollkommen.“
 

Noah nickt und lächelt ein wenig.
 

„Dann sag Noah zu mir, Katsuya. Willkommen in der Welt der Kaibas.“
 

„Danke, Noah. Ich wollte schon immer mal wissen, die ihr Kaibas so lebt und warum mein sogenannter Vater euch so gar nicht leiden kann.“
 

„Und zu welcher Erkenntnis bist Du bisher gekommen?“
 

Das Hündchen wirft mir einen kurzen, leicht amüsierten Blick zu und grinst dann breit.
 

„Ich weiß zumindest, warum er Seto nicht ausstehen kann, denn der verkörpert genau das, was mein Vater nicht besitzt und das passt dem anscheinend gar nicht in den Kram, obwohl sich die beiden eigentlich ziemlich ähnlich sind.“
 

Noah zieht skeptisch seine rechte Augenbraue nach oben.
 

„Und was soll das sein?“
 

Das Grinsen des Yakuza-Hündchens verwandelt sich sekundenlang zu einem fast melancholischen Lächeln.
 

„Trotz all der Qualen, die er mit Sicherheit durchlitten hat, hat er sich hinter seiner eiskalten Fassade ein paar sehr wichtige Dinge bewahren können, die meinem Vater schon vor etlichen Jahren verloren gegangen sind.“
 

„Welche?“
 

Irgendwie will ich die Antwort auf Noahs Frage nicht hören und ich spiele sekundenlang mit dem Gedanken, den Köter zu erwürgen, bevor er etwas ausspricht, was mich in Verlegenheit bringen könnte. Und doch bin ich ein klitzekleines bisschen neugierig, was das Hündchen zu sagen hat.
 

„Familiensinn und Menschlichkeit.“
 

Noahs Augen weiten sich überrascht und auch ich kann meine Überraschung nur schwer verbergen. Was fällt diesem verlausten Köter eigentlich ein? Bevor ich ihm an die Gurgel gehen kann, bricht Noah in schallendes Gelächter aus, was mich mehr als nur irritiert.
 

„Seto! Ich mag den Kerl! Der ist einmalig! Wie lange ist er jetzt hier? Ein Tag? Und doch hat er Dich sofort durchschaut, das hat bisher noch niemand geschafft! Können wir ihn behalten?“
 

~~ Mokuba Kaiba ~~
 

Ein wenig irritiert und in Sorge marschiere ich seit einer halben Stunde durch die Villa auf der Suche nach Seto. Er ist weder in seinem Schlafzimmer, noch in seinem Arbeitszimmer, auch nicht in der Küche oder sonst irgendwo. Wo steckt mein großer Bruder nur bloß?
 

„Suchst Du jemanden?“
 

Überrascht drehe ich mich im Gang um und starre an diesem Yakuza-Typen hinauf. Wie hieß der noch gleich?
 

„Hiroto?“
 

Er zieht seine linke Augenbraue in die Höhe.
 

„Jupp, so heiße ich. Das beantwortet aber nicht meine Frage.“
 

Ich mustere ihn von oben bis unten. Er sieht schmutzig aus, voller Öl und Dreck.
 

„Was ist denn mit Dir passiert?“
 

Er schaut an sich hinab und kratzt sich dann etwas verlegen am Hinterkopf.
 

„Ich hab mir die etwas ramponierte Limousine angeschaut, da war unteranderem auch ein Einschussloch in der Ölwanne. Dass da nicht mehr passiert ist, war pures Glück. Der Garagenboden sieht allerdings ziemlich übel aus, über Nacht ist da nämlich fast das ganze Öl ausgelaufen, ne echte Sauerei, kann ich Dir sagen, wenn das die Umweltschutzbehörde mitkriegt, wird das teuer für euch. Soviel Öl kann das Grundwasser wirklich arg verschmutzen, wenn man nicht aufpasst. Ich wollte Kaiba gerade darum bitten, mir etwas Ölbindemittel zu besorgen, scheinbar habt ihr sowas nicht hier. Weißt Du wo Dein Bruder sich rumtreibt?“
 

Ich schüttle den Kopf.
 

„Ich war auch auf der Suche nach ihm. In der Villa scheint er nicht zu sein und draußen oder bei den Garagen scheinbar ja ebenfalls nicht.“
 

„Vielleicht ist er ja vorne? Ich bin durch den Hintereingang von den Garagen gekommen.“
 

Ich nicke nachdenklich und dreh mich um, um in Richtung Vordereingang durch den Gang zu marschieren. Hiroto folgt mir unaufgefordert.
 

„Kriegst Du die Limousine wieder in Gang?“
 

„Weiß nicht. Denke schon. Bei der Gelegenheit kümmere ich mich auch um das Sicherheitsglas und die bessere Panzerung der Karosserie, damit so ein Vorfall nicht mehr vorkommen kann. Ich bin zwar kein gelernter Mechaniker oder derartiges, aber mit Fahrzeugen und deren Sicherheit kenne ich mich wirklich gut aus, das deckt sich gut mit Katsuyas Interessen, der ein verdammter Waffennarr ist. Während er für die Buchhaltung und die Waffenbeschaffung der Jonogami-kai verantwortlich war, war ich eher der Fahrzeug- und Sicherheitsexperte. Wenn ich nicht bei der Yakuza wäre, wäre ich vermutlich Automobilmechaniker oder Sicherheitstechniker geworden.“
 

Ich werfe ihm einen Seitenblick zu.
 

„Wieso geworden? Das kannst Du doch noch immer werden. Was hindert Dich daran?“
 

Er lächelt etwas gequält und schüttelt den Kopf.
 

„Wer stellt heutzutage denn einen Yakuza ein? Noch dazu ohne abgeschlossene Schul- oder Berufsausbildung? Weder Katsuya noch ich haben jemals die High-School abgeschlossen, für einen Yakuza ist ein High-School-Abschluss niemals wichtig, ebenso wenig wie eine ordentliche Berufsausbildung. Alles was zählt, ist die Fähigkeit, schnell und präzise zu töten und Befehle ohne zu zögern zu befolgen. Wir haben nur auf dem Papier ganz normale Jobs wie jeder andere. In Wirklichkeit sind wir nur willenlose Tötungsmaschinen. Nicht mehr und nicht weniger.“
 

Nachdenklich runzle ich die Stirn.
 

„Nein. Du hast Unrecht, Hiroto. Wäret ihr wirklich willenlose Tötungsmaschinen, dann wäret ihr jetzt nicht hier, an Setos Seite. Dann würdet ihr euch nicht gegen Saburo und die Jonogami-kai auflehnen. Dann würdest Du mich jetzt einfach töten oder entführen, anstatt Dir darüber Gedanken zu machen, wie Du den Ölfleck in unserer Garage entfernen oder unsere Limousine sicherer machen kannst.“
 

Er zieht seine Augenbrauen leicht zusammen, als würde er meine Worte ernsthaft überdenken.
 

„Ja. Vielleicht. Vermutlich hast Du Recht und wir sind wirklich nicht so willenlos, zumindest auf Katsuya trifft das unweigerlich zu, der war schon immer ein Rebell, der den Gehorsam verweigert und sich gegen seinen Vater aufgelehnt hat. Was mich betrifft, so kann ich nur sagen, dass meine Loyalität einzig und alleine Katsuya gehört, nicht seinem Vater oder der Jonogami-kai und auch nicht euch Kaibas, sondern alleine meinem besten Freund. Ganz egal zu welchem Preis.“
 

„Warum?“
 

Er seufzt leise.
 

„Ich verdanke ihm mein Leben und das Leben meiner großen Schwester. Mehr möchte ich dazu nicht sagen, versteh das bitte.“
 

Ich nicke verstehend und öffne ohne weitere Worte die Eingangstür der Villa, um draußen nach meinem Bruder zu suchen. Hiroto scheint ebenso wie ich zu wissen, was das Wichtigste im Leben ist. Denn nichts ist wichtiger als Familie und Freundschaft. Ich habe beides. Leonhard von Schroider als meinen besten Freund.
 

„Hallo, Mokuba, ich bin wieder da.“
 

Und Noah und Seto als meine Familie.
 

„Willkommen zuhause, Noah. Und ich hab Dich gesucht, Seto.“
 

„Und was ist mit mir?“
 

„Du bist nur das Haustier, Hündchen, also halt die Klappe!“
 

Und Katsuya als Haustier, zumindest wenn es nach Seto geht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Herzloser
2015-07-20T00:09:48+00:00 20.07.2015 02:09
Der Schluss ist genial :'D Klasse Kapitel <3
Von:  Niua-chan
2015-07-19T16:54:25+00:00 19.07.2015 18:54
Noah wird mir immer Sympathischer^^
Mokubas Worte zu Hiroto fand ich echt nett aber auch dessen Antwort sehr deutlich.
Die Vorstellung von Katsuya als Haustier Fund ich echt gut^^


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