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Kindersegen

Schuldig x Ran
von

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29

-Schuldigs POV-
 

Sanft streichelte ich Ran, der sich trotz der immer größer werdenden Lust wehrte. Ich würde ihn hier nicht verführen. Den Anblick den er dabei abgab würde ich mit keiner Sicherheitskamera und keinem anderen Menschen teilen. Sie sollten nur wissen, dass wir beschäftigt waren. Für einen Moment war ich unachtsam. Ran drehte sich auf mich und ich blickte etwas erschrocken zu ihm auf. Wollte er es doch zu einem Abschluss bringen? Sein Körper schrie regelrecht danach. Er funkelte mich bitter böse an und titschte mich unter Wasser. Dabei stand er von mir auf. Mit einem tiefen Atemzug tauchte ich auf. Das heiße Wasser brannte auf meiner Haut und ich strich mir die Haare aus dem Gesicht um Ran nachzusehen. Ein Teil in mir wollte ihm nach, der andere Teil war beruhigt, dass er so wütend auf mich war. Das würde mir später einiges einfacher machen. Ich blieb noch knapp eine viertel Stunde in dem Pool sitzen. Das sollte genug Zeit gewesen sein. Ich suchte die anderen Weiß. Ken und Omi dösten in den Liegestühlen und Yoji flirtete was das Zeug hielt. Beim Vorbeigehen tippte ich Omi an und dieser erwachte. Vermutlich hatte er nur so getan und alles andere beobachtet. Langsam ging ich zu der Schleuse und rieb mir mit einem Handtuch, dass ich mir bei einem unbewachten Liegestuhl ausgeliehen hatte die Haare trocken. Mit Omi im Schlepptau ging ich zum Fahrstuhl und vor unseren Zimmern trennten sich unsere Wege. Ein einziger Blick von mir reichte um Omi zu deuten, dass die Mission begonnen hatte. Ich trat in das Zimmer ein und stutzte. Ran war offensichtlich duschen gewesen. Er trug ein Handtuch um die Hüfte und zog sich ein trockenes Shirt über. Mein Grinsen wurde breit. Genau in diesem Moment reizte er mich besonders. Ich trat an ihn heran und umarmte ihn von Hinten. Ein wütender Blick durch den Spiegel vor uns war mein Lohn. Seine Haut war eiskalt und ich begann zu kichern.
 

-Rans POV-
 

Duschen. Kalt duschen. Eiskalt! Mehr war in diesem Moment nicht wichtig gewesen. Das Eiswasser hatte mich keuchen und mein Herz kurz stocken lassen. Doch mein eigentliches Problem wurde sofort im Keim erstickt. Ich blieb lange unter der Dusche, ließ das Wasser weiterhin kalt. Irgendwann war ich aus dem Bad gekommen, hatte mir ein Handtuch um die Hüfte geschlungen und mich mit einem zweiten abgetrocknet. Ich war eingenommen von meiner Wut auf Schuldig. Wie konnte man sich nur so schamlos verhalten? Wie konnte er mir das nur in aller Öffentlichkeit antun? Allmählich kam mir der Gedanke, dass Deutschland Schuldig vielleicht rausgeschmissen hatte um sein Ansehen nicht unnötig zu schädigen. Sicher hatten sie ihm eine neue Identität gegeben und ihm lebenslang verboten deutschen Boden zu betreten. Ich schnaufte. Wenn ich einen Staat leiten müsste, würde ich so verfahren. Warme Hände strichen über meine Haut und ich warf einen bösen Blick durch den Spiegel zu Schuldig. Sein Kichern ärgerte mich weiter. Ich löste mich ruhig von ihm, schnappte mir meine Hose und verschwand im Bad. Angezogen kam ich zurück und strafte den Deutschen mit kalter Ruhe. Er hatte sich in der Zwischenzeit umgezogen und saß auf der Bettkante.

„Sagst du mir, jetzt, was du hier für ein Spiel spielst?“, fragte ich fast gelangweilt. Schuldig stand auf, steckte seine Hände in die Tasche und setzte dieses überlegen, arrogante Mienenspiel auf, dass nichts sagte und doch eine böse Vorahnung in meine Knochen trieb.

„Sieh du lieber zu, dass du runter kommst. Nicht, dass du noch wen tötest.“, flötete er sarkastisch und verließ das Zimmer. Ich möchte keine Überraschungen und noch weniger mochte ich es eine Schachfigur in Schuldigs Spiel zu sein. Würde ich ein Bauer sein, den er bereit war zu opfern? War er der Läufer, der das Spiel entschied und würde es auch alle anderen Figuren das Leben kosten? Ich musste mir eingestehen, das die Zeit mit ihm mich verklärt hatte. Ich hatte aufgehört ihn als den überlegenen Mann zu sehen, der eine fast sadistische Freude daran hatte mit anderen zu spielen. Meine Zähne rieben aufeinander. Immer mehr wurde mir bewusst, dass wohl jeder meines Teams nur einen Bruchteil der Informationen hatte, die Schuldig in seinem Kopf herumtrug. Was musste er planen, dass er einen Menschen, seine eigene Tochter als Köder benutzte und dabei scheinbar noch Spaß hatte. Konnte ich mich so in ihm getäuscht haben? Mein Blick wanderte an meinem langen Schatten zum Balkon und darüber hinaus auf den Horizont, an dem die Sonne langsam verschwand. Ich kniff die Augen zusammen und hob schützend eine Hand. Ich hatte eine gefühlte Ewigkeit hier gestanden. Würde es mir zum Verhängnis werden, ihn damals gerettet zu haben? Ich zog mir meine Missionskleidung an und schob mein Schwert, dass ich unter der Matratze gefunden hatte unter meinen Mantel. Vorsichtig trat ich aus dem Zimmer und sah auf den Flur. Ich hatte eine Tür in der Nähe meines Zimmers schlagen hören. Lautlos lauschte ich an den Türen in meiner Umgebung und hörte vertraute Stimmen. Ich öffnete die Tür und blieb im Türrahmen stehen. Omi saß an einem Schreibtisch vor einem, vermutlich geklauten, Laptop. Schuldig stand neben ihm, stützte sich mit einer Hand auf den Tisch und hatte die Andere in seiner Hosentasche verschwinden lassen. Auch sie trugen ihre Missionskleidung. Ich drückte die Tür in die Angeln, als der Telepath seinen Kopf etwas drehte und mich aus amüsiertem Blau anblitze. Er war in seinem Element und ich hasste ihn dafür. Ich trat an Omis andere Seite und blickte auf den Bildschirm. Ein kleiner roter Punkt blinkte auf dem Bildschirm herum. Als er einige Male an der selben Stelle blinkte, richtete sich Schuldig auf.

„Sie sind da. Los geht’s!“, befahl er und trat auf die Tür zu. Omi folgte ihm auf dem Fuße und auch ich schob alle Sentimentalität zur Seite. Akinas Leben war jetzt wichtiger.

Beim Gehen klopfte er an eine andere Tür. Ich vermutete Ken und Yoji würden uns in angemessenem Abstand folgen. Wir waren zu dritt in unserer Kleidung schon auffällig genug. Schuldig führte uns zum Auto und wir stiegen ein. Er fuhr schnell, ignorierte Ampeln und Verkehrszeichen und brachte uns an ein Industriegebiet. Ruhig stellte er Motor und Licht ab und lehnte sein Kinn an das Lenkrad um an dem Gebäude empor sehen zu können.

„Keine Einzelgänge.“, meinte er bestimmt, aber ruhig. Er sah mich mahnend an.

„Und keine Widerworte.“ Ich nickte, obwohl ich wusste, dass er eigentlich noch etwas hätte sagen sollen. Wir stiegen aus und drückten die Türen des Wagens leise in ihr schloss. Knapp hinter uns kamen auch Ken und Yoji an. Wir drangen in das Gebäude und teilten uns auf. Ken und Omi würden den Kontrollraum suchen und uns sagen, welche Wege wir gehen mussten. Yoji, Schuldig und ich schoben uns langsam ins Innere des Gebäudes hinein. Es musste sich um eine alte Stahlfabrik handeln. Überall hingen oder lagen verrostete Schmelzöfen. Riesige Lufträume erstreckten sich über die gesamte Höhe. In einem dieser Lufträume stand ein Stuhl und auf ihm saß Akina. Gefesselt und geknebelt und blickte uns erleichtert an. Yoji machte einen Schritt auf sie zu und wurde von Schuldig mit einer Hand auf der Brust zurück gehalten.

„Ist es nicht auffällig, wie sie da sitzt?“, fragte er ruhig und in Akinas Augen funkelte der Unglaube. Sie rief gegen den Knebel um Hilfe und wehrte sich heftiger gegen den Stuhl. Tränen rannen ihr über das Gesicht. Ich trat neben Schuldig. Es war wirklich auffällig. Ich blickte auf dem Boden umher und fand eine verräterische Staubschicht. Ich machte einen großen Schritt um die, wie auch immer geartete Falle nicht auszulösen. Ich deutete ihr mit einem Finger auf meinen Lippen ganz leise zu sein. Bewusst langsam löste ich ihre Fesseln um keine zweite Falle zu übersehen. Sie warf sich mir in die Arme und schluchzte in meinen Hals. Ihr Körper zitterte und ich nahm sie auf die Arme. Schuldig grinste mich wissend an. Hinter ihm tauchte ein Mann aus dem Schatten auf, der nur ein Mundwinkelzucken, Schuldigs später in sich zusammensackte. Ich kam auf Yoji und Schuldig zu, als der Alarm schrill aufjaulte. Schuldigs Grinsen verschwand und er sah in die oberen Etagen.

„Verschwindet von hier. Lauft weg. Weit weg!“, bestimmte er und sah mich ernst an. Ich knurrte. Und ihn hier allein lassen?

„Sicher nicht!“, bestimmte ich und wurde rüde am Arm gepackt. Er zerrte mich zu sich und schob mich weiter.

„Ran ich sage das nur einmal. Bring verdammt nochmal meine Tochter hier raus!“, rief er ungehalten und ich zuckte tatsächlich zusammen. Er knurrte und wandte sich ab. Sekunden später war er im Dunkel der Gänge verschwunden. Ich brachte Akina zum Wagen, verfrachtete sie auf die Rückbank und setzte mich auf den Fahrersitz. Schuldig hatte doch tatsächlich den Schlüssel stecken lassen. Omi und Ken liefen an uns vorbei zu Yoji in seinem Seven. Mit einem Mal wurde es mir klar. Er hatte es so gewollt. Schuldig wollte allein in diesem Gebäude sein. Eine eisige Gänsehaut zog sich auf meiner Haut entlang.
 

-Schuldigs POV-
 

Ich drückte mich mit dem Rücken an eine Wand um möglichst weit in ihrem Schatten zu verschwinden. Ich hörte Schritte und einen Augenblick der Konzentration später hörte ich wie der Körper auf dem Boden aufschlug. Ich lauschte noch einmal in den Gang, dann lief ich weiter. Ich spürte Nagi und folgte seiner Spur. Er war schwach, doch er war am Leben. Ich trat in den großen Raum ein und fand ihn auf einer Liege. Mit Bedacht trat ich auf ihn zu, wollte nicht irgendetwas übersehen. Vorsichtig tastete ich nach seinem Puls. Er war ruhig und gleichmäßig. Ich drang in seinen Geist und fand die Art der Ohnmacht, die nur starke Medikamente hervorrufen konnten. Das metallene Geräusch von Ketten ließ mich aufsehen. Ich folgte ihm. Im Nachbarzimmer fand ich Jay, der kopfüber in eine Zwangsjacke gewickelt von der Decke hing. Ein leises Schnarchen kam mir entgegen und ich seufzte. Der Typ würde mir ein ewiges Rätsel bleiben. Seine Schmerzunempfindlichkeit in allen Ehren, doch hier entspannt rumzuhängen und zu schlafen, fand selbst ich ein wenig skurril. Ich schüttelte den Kopf und ging auf ihn zu.

„Hey.“, sprach ich ihn an und er öffnete beide Augen. Ich bemühte mich um ein ausdrucksloses Gesicht. Die fehlende Augenklappe wurde mir erst jetzt bewusst. Immer mal hatte ich wissen wollen, was sich darunter verbarg, doch diese dunkle Höhle in seinem Kopf ließ auch mir kalte Schauer über den Rücken laufen. Ich hing ihn von der Decke ab, als ich die schnellen Schritte hörte. Ich befreite Jay von seiner Jacke und er band sich die Augenklappe um. Das Klingeln in seinem Kopf wurde lauter und ich ließ ihm den Vortritt. Während er sich an den Wachen ausließ nahm ich Nagi auf die Arme.

„Genug gespielt, Farf. Wir fahren heim!“, rief ich. Der Ire, stieg aus seinem Gemetzel empor folgte mir treu. Aus dem Gebäude getreten hing mein Blick auf meinem R8 und Yojis Seven.

„Weiß“, hörte ich Farf neben mir grollen und seufzte. Der Heimweg würde wohl eine logistische Meisterleistung erfordern.



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