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Wen ich wirklich liebe

SasoDei, DeiKuro, SasoSaku
von

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Mit einem stillen Seufzen ließ sich Sasori nach vorne auf die Knie sinken. Es hatte ihn die restliche Zeit des Nachmittags gekostet hierher zu kommen; nachdem er mit einer U-Bahn zum Stadtrand gefahren war, hatte er einen Bus genommen, um an dessen Endstation schließlich auszusteigen gestiegen,sodass er nun an den Ort gelangt war, wo er sich einst geschworen hatte, alle seine Gefühle zu vergraben.

Langsam steckte er die Räucherstäbchen an und starrte auf den kleinen Grabstein. Es war nicht der von seinen Eltern, sondern von einer anderen Person, die für ihn mehr als nur besonders gewesen war.

„Sandaime...“, entwich es ihm schwach, sodass er über die aufkommende Trauer lächeln musste. Damals als er noch zu klein zum Arbeiten gewesen war, hatte dieser Mann ihr Cafè regelmäßig besucht. Er hatte sich um ihn gekümmert, wie niemand anderes und Sasori hatte ihn dafür geliebt. Er hatte ihn so heiß und innig geliebt, dass es ihn regelrecht zerbrochen hatte, als ihm irgendwann die Freundin dieses Mannes vorgestellt worden war. Die schwangere Freundin, wegen der er die Stadt verlassen hatte wollen; wegen der er einen Autounfall gehabt hatte und letztlich verstorben war, obwohl das ungeborene Gör noch nicht einmal von ihm selbst gewesen war und was diese Frau schließlich noch einen anderen Mann untergeschummelt hatte. Damals hatte Sasori verstanden, dass Menschen einfach so waren. Dass sie logen, betrogen und andere verletzten, weshalb er alles an diesem Ort zurückgelassen hatte, um niemals mehr verletzt zu werden, aber Deidara hatte ihn etwas Besserem belehrt. Der Blonde hatte sich nicht nur auf eine seltsame Art und Weise einen Platz in seinem Herz erschlichen, er war auch selber zu diese Art Mensch geworden, die er verabscheute. Selbst er hatte Sakura verletzt, auch wenn diese es ihm im Nachhinein scheinbar nicht übel nahm. Nur leider ging es hier um das Prinzip.
 

Deidara war nervös, als er das Klassenzimmer betrat. Vor Ewigkeiten war er das letzte Mal in der Schule gewesen und heute gab es nur einen Grund für sein Auftauchen; allerdings war Sasoris Platz leer. Er konnte ihn auch weder telefonisch erreichen, noch hatte er ihn gestern Abend im Cafè oder bei sich zu Hause angetroffen. Nachdem er verstanden hatte, dass sein Freund gegangen war, war er ihm sofort gefolgt, aber scheinbar hatte sich der Rotschopf einfach irgendwohin zurückgezogen, wo er ihn nicht erreichen konnte. Verständlich. Er wusste von dessen Seite und hatte ihn dennoch in voller Absicht belogen, was allerdings nichts an seinen Gefühlen änderte. Das war ihm bewusst, zumal es nichts weiter als ein großes Missverständnis war.

„Hmph. Da ist der Typ.“, hörte Deidara es von irgendwoher aus dem Klassenzimmer raunen. „Genau so ein Freak wie Sasori!“

Seitdem er seine Klassenkameradin auf dem Spielplatz angefasst hatte, hatten sich die anderen Mitschüler von ihm abgewendet. Hinter seinem Rücken tuschelten sie, aber auch das hatte er verdient. Brummend ließ er sich auf seinem Platz nieder und gerade als er sich vorne über beugte, um ein Buch hervorzuziehen, merkte er wie eine schmale Person an seinem Tisch vorbeiging, woraufhin er sich sofort nach hinten umdrehte.

„Danna!“, entkam es ihm aufgeregt, doch die kühlen Augen seines Freundes wichen ihm aus. Er schaute einfach nur nach draußen, ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen. „U-un, ich muss später unbedingt mit dir reden!“ Es war zumindest ein Versuch wert und wenn Sasori nicht darauf einging, würde er ihn im Laufe des Tages irgendwie zu einem Gespräch zwingen, denn er musste dieses Missverständnis aus der Welt schaffen.

Die Schulstunden vergingen und der Rotschopf hatte sich ihm immer wieder entzogen, indem er ihn einfach mied. Aber dann sah er seine Chance endlich im Sportunterricht.

„D-danna... wegen der Sache mit Kurotsuchi...“

Deidara blickte zur Seite, wo Sasori stillschweigend neben ihm joggte. Sie mussten sich mit einigen Runden um den Sportplatz aufwärmen und es war die perfekte Gelegenheit. Zumindest solange bis der Rotschopf sein Tempo aus einnmal anzog, woraufhin er nur noch mühsam mit ihm Schritt halten konnte.

„...das ist nicht so... wie du denkst...“, begann er, spürte allerdings schon, wie es in seinen Seiten zu stechen begann und auch in seiner Lunge brannte es. Vielleicht hätte er anstatt zu faulenzen und Alkohol zu trinken ein bisschen mehr Sport treiben sollen, denn die Kondition des Kleineren war um einiges besser als seine eigene, weshalb er aufgeben musste. Entweder laufen oder reden; beides zusammen schaffte sein Körper mit dieser Geschwindigkeit nicht, nur hatte er auch in der restlichen Sportstunde keine Gelegenheit dazu.

„Verdammt!“ Wütend über sich selbst, schlug er die Tür seines Spindes zu, ehe er sich auszog und zu den Duschen stapfte. Nicht nur die meisten der anderen Jungs waren schon nach Hause gegangen, auch Sasori war verschwunden. Nur weil er Derjenige gewesen war, der hatte aufräumen und putzen müssen, war er noch hier, was ihn ärgerte, denn es erschien ihm, dass sich die Situation nur noch stärker festfahren würde, je mehr Zeit er verstreichen ließ.

Zähneknirschend betrat er den Duschraum, von wo ihm eine warme Wolke aus Wasserdampf entgegenschlug. Jemand hatte die gesamte Dusche in eine Sauna verwandelt und er wusste auch sofort, wer dieser Schüler war, da ihn der Geruch von Sasoris Duschgel förmlich einnebelte, sodass sein Herz einen Hüpfer machte. Vielleicht würde er doch noch seine Chance bekommen?

Sein Blick glitt in die hinterste Ecke des Raumes, wo sein Freund stand. Er drehte ihm den Rücken zu, hielt seinen Kopf gesenkt und ließ das Wasser einfach nur über seinen Körper laufen. Dass es viel zu heiß war, war dabei offensichtlich, weil sich seine Schultern bereits rötlich verfärbt hatten, zumal auch seine blasse Haut an anderen Körperstellen bereits die Farbe wechselte.

Vorsichtig näherte sich Deidara ihm von hinten, doch gerade in dem Moment, wo er sich neben ihn gestellt hatte, drehte dieser das Wasser ab und ging, nahm sein Duschgel mit und zog sein Handtuch von der Stange, ehe er es sich um die Hüften schlang. Der Blonde musste schwach durchatmeten. Seine Geduld war bei weitem nicht so, wie die von Sasori, weshalb er sich nun an diesen wandte.

„Meinst du nicht, dass du dich wie ein kleines Gör verhältst, weil du so tust, als würde ich nicht existieren?“, bemerkte er, wobei seine Stimme verletzter klang, als er es eigentlich beabsichtigt hatte. Allerdings zeigte diese Provokation Wirkung. Sasori drehte sich wieder um.

„So? Wenn du mir etwas sagen möchtest, warte ich draußen und du weißt, wie ich warten hasse.“

Kaum hatte Deidara dies gehört, drehte er hastig das Wasser auf, öffnete seinen Zopf und begann sich abzuduschen. Er wollte den anderen unter keinen Umständen zu lange warten lassen, was sich als gute Entscheidung herausstellte, denn als er mit triefend nassen Haaren aus dem Duschraum gestürmt kam, saß Sasori bereits angezogen auf der Bank in der Umkleide.

„Danna, ich...“, setzte er aus diesem Grund sofort an, sah aber nur, wie sein Gegenüber den Kopf leicht zur Seite drehte.

„Zieh dich an. So kann man doch kein vernünftiges Gespräch führen.“

Nickend kam er dieser Aufforderung nach, indem er sich schnell abtrocknete und seine Schuluniform überzog. Mit seinen Haaren zu einem lockeren Zopf gebunden drehte er sich schließlich wieder um, wo Sasori immer noch zur Seite blickend auf ihn wartete. Ein schwacher rötlicher Schleier lag auf seinen Wangen, weshalb sich Deidara nur noch einmal wundern konnte, wie dieser nur so heiß hatte duschen können und dabei dachte er, er würde ihn verstehen können, aber scheinbar war dem nicht so.

„Also?“

Als Sasori aufstand, folgte er ihm hastig. Immerhin waren sie alleine, sodass sie sich ungestört unterhalten konnten. Aus diesem Grund würde er auch kein Blatt vor dem Mund nehmen, während sie die Umkleiden verließen und am großen Sportplatz vorbeigingen.

„Das mit Kurotsuchi ist einfach nur ein Missverständnis, un. Ich habe mit ihr Schluss gemacht. Außerdem sind wir doch jetzt zusammen, deshalb-“

„Sind wir das?“, wurde er jedoch von Sasori unterbrochen.

„Natürlich! Du hast doch-“

„Hm? Dann meinst du, es ist nur ein Missverständnis, was zwischen dir und Kurotsuchi passiert ist?“

„Un.“ Deidara nickte.

Obwohl er nicht ausreden konnte, atmete er erleichtert auf, als er bemerkte, dass der andere es verstand. Lächelnd schaute er zur Seite, sah aber nur, wie der Rotschopf mit einem eingefrorenen Blick nach vorne starrte, ehe er plötzlich stehen blieb. Von einem Moment auf den nächsten, war sein positive Gefühl verschwunden, indem Deidara begriff, dass es doch nicht so einfach war.

„Verstehe. Du hast mich also auch versehentlich dazu angestiftet mit Sakura Schluss zu machen, damit du dich mit mir treffen kannst? Und es war auch nur ein Versehen, dass du mir verschwiegen hast, dass du eigentlich noch in einer Beziehung bist?“

Damit brachte Sasori das Problem nicht nur auf den Punkt, sondern hatte ihm auch mit diesen beiden Fragen die Sprache verschlagen.

„Also...“, begann er zu stammeln, wobei er krampfhaft nach den richtigen Worten suchte. Er hatte das Gefühl, dass er sofort alleine zurückgelassen werden würde, wenn er etwas falsches sagte, was er deshalb vermeiden wollte. Nur wusste er einfach nicht wie. „Ja?“, antwortete er schließlich, woraufhin sich Sasori wieder in Bewegung setzte und er schnell nach dessen Arm griff.

„Es war nur ein Missverstädnis!“, wiederholte er sich, „Für mich war die Beziehung mit Kurotsuchi zu diesem Zeitpunkt längst beendet!“

Aber sein Freund wimmelte ihn ab, um schweigend weiter zu gehen und Deidara verstand es nicht, wollte allerdings noch nicht so einfach aufgeben, sodass er ihm nachrannte. Als Sasori vor ihm jedoch auf einmal wieder stehen blieb, stieß er förmlich in diesen, verlor sein Gleichgewicht und fiel zu Boden.

„Aah... verdammt!“ Fluchend rappelte er sich wieder auf.

„Dein Missverständnis steht da und wartete auf dich.“, hörte er Sasori leise raunen, bevor er sich wieder in Bewegung setzte und Deidara beobachtete, wie er kommentarlos an Kurotsuchi vorbeiging, die an der Schulmauer gelehnt stand. Mit einem sehnsüchtigen Blick schaute sie zu ihm herüber, aber er selbst ging ebenfalls an ihr vorbei.

„Ich habe doch gesagt, dass es vorbei ist, un!“, sagte er dabei laut genug, dass er von beiden gehört werden konnte, allerdings hatte er keine Chance Sasori noch weiter zu folgen, da sich Kurotsuchi ihm in den Weg stellte.

„Du bist wirklich das Letzte...“

An dem Ton ihrer Stimme, wusste Deidara, dass sie nicht hierher gekommen war, um ihn noch einmal überreden zu wollen. Jetzt ging es ihr wohl wirklich nur noch darum, ihren Frust an ihm abzulassen und ihre dunklen Augen blitzen auf, als sie ihre Hände in die Seiten stemmte.

„Lass das...“, brummte er ihr entgegen, wobei seine eigene Laune ebenfalls stetig zu sinken begann. Wenn er sich ihr nicht schnell entledigte, könnte es unangenehm werden, zumal er noch sah, wie Sasori sie mit einem kühlen Blick über seine Schulter beobachtete.

„Du bist so ein Mistkerl! Ich werde dir nicht verzeihen! Ich werde...“ Sie ging einen Schritt auf ihn zu, doch bevor noch irgendetwas passieren konnte, wurde sie tatsächlich von dem Rotschopf aufgehalten.

„Ja, er ist ein dummes, kleines Gör, aber sich an ihm zu rächen bringt dich auch nicht weiter.“, erklärte er ihr ruhig, sodass sie sichtlich zusammenzuckte, „Wenn du ihn vergessen willst, dann vergiss ihn.“ Mit diesen Worten ließ er sie wieder los und Kurotsuchi blickte Sasori an, als hätte dieser ihr irgendein unglaubliches Geheimnis erzählt, nickte aber stockend, rieb sich über die Augen und rannte quer über die Straße auf die andere Seite des Bürgersteigs. Auch Deidara musste seinen Freund nun irritiert anstarren. Niemals hätte er damit gerechnet, dass er für ihn Position beziehen würde, doch bei der Art, wie er ihn nun anschaute, lief ihm ein kalter Schauer über den Rücken.

„Unglaublich. Dass du das Mädchen, das du so geliebt hast, so sehr verletzen musstest.“, begann die Moralpredigt.

„Aber-“, wollte er ihm widersprechen, wurde allerdings erneut unterbrochen.

„War es wirklich nur ein Missverständnis?“

Langsam öffnete Deidara seine Lippen. Er wollte auf diese Frage antworten, nur entkam ihm kein Laut, bis er schließlich seinen Kopf senkte.

„Nein, war es nicht. Ich wollte sie vergessen und ich war auf Sakura eifersüchtig, aber ich habe Kurotsuchi wirklich geliebt, als ich noch mit ihr zusammen gewesen bin.“, gestand er sehr kleinlaut. „Vielleicht... war es wirklich meine Schuld?“

„Immerhin siehst du es ein. Und jetzt?“

Deidara blinzelte verwirrt zu seinem Gegenüber, als er dessen Frage hörte. Er verstand diese nicht richtig und fragte sich deswegen kurz, worauf Sasori nun abzielte.

„Jetzt? Jetzt liebe ich dich... wirklich.“, murmelte er zögerlich, „Aber... ich verstehe jetzt auch, was du meintest. Ich hätte dich nicht belügen sollen. Ich hab es wohl verdient, dass du mit mir Schluss machst, un?“

„Schluss machen?“ Deidara schluckte schwer, da sein Freund diese Worte auf seltsame Art wiederholte, wobei er sich ihm näherte und plötzlich nach der Krawatte seiner Schuluniform griff. „Vielleicht sollte ich das machen, nachdem ich mich so verletzt gefühlt habe, aber ich habe nachgedacht. Immerhin wollte ich dich nicht mehr gehen lassen und es missfällt mir diese Aussage wieder zurückziehen zu müssen.“

Angespannt blinzelte der Blonde zu Sasori, dessen Gesicht seinem auf einmal sehr nah gekommen war. Er konnte seinen Atem spüren, weshalb er ganz automatisch die Augen schloss. Innerlich hoffte er auf einen Kuss, doch nichts geschah. Stattdessen spürte er nur, wie sich der Griff an der Krawatte wieder lockerte.

„Aber ich werde es dir noch länger übel nehmen und glaube nicht, dass ich in nächster Zeit so nett wie zuvor sein werde!“

Sasori hatte sich von Deidara entfernt; er lächelte düster, freute sich allerdings wirklich. Immerhin hatte der Blonde es verstanden und wenn er so einfach mit ihm Schluss gemacht hätte, hätte er ihn ebenfalls verletzt.

„Danna?“

Mit einem zufriedenen Blick schaute der Kleinere hinter sich, wo Deidara mit dem dümmlichsten Gesichtsausdruck stand, den er jemals gesehen hatte. Wenn er ihn wirklich liebte, würde er sein Vertrauen nicht noch einmal brechen, aber viel wichtiger war es, dass er das Prinzip verstanden hatte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Schrecklich. Deidara ist so ein Mädchen und wie hab ich es überhaupt geschafft, dass die beiden am Ende doch zusammen sind? Argh, ich bin so unzufrieden, aber wenn ich sie das nächste Mal shippe, wird es besser! Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Sakami-Mx
2015-03-21T10:09:11+00:00 21.03.2015 11:09
O.o das war ja mal ne richtig geile FF! Ich hab sie in einem Rutsch durchgelesen und ich bin richtig begeistert gewesen :3. Schade, dass sie jetzt vorbei ist, ich hätte sie noch ewig weiterlesen können xD. Riesen Lob an dich, war echt ne hammer coole FF. Ich bin einfach nur mega begeistert^^


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