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Nur ein Experiment

oder doch Liebe auf den zweiten Schuss?
von

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Eine neue Situation

Rin lief knallrot an und murmelte dann: „Sonst würde was fehlen.“

Yukio starrte seinen Bruder komplett überrascht an und blieb stehen. Das sein älterer, cooler Bruder je so etwas sagen würde und dann noch vor ihm, hätte er nie gedacht.

„Was guckst du denn so? Bestimmt weil das jetzt so peinlich klang….hey Yukio! Los lach doch!“

Rin wurde ganz hibbelig und wippte auf der Stelle. Nebenbei strich er sich mehrmals durch sein wildes Haar. Der Jüngere schüttelte lächelnd den Kopf. „Nein… ich dachte bloß, dass ich dich damit nerve … und naja dass du mich deswegen….hasst?“

Wieder wurde Rin rot, als er sagte: „Ich könnte dich nie hassen und das weißt du auch …. denk ich jedenfalls….“

„Aber ich dachte …naja weil ich doch so blöd drauf war…nach Vaters Tod … und was …ich dann zu dir gesagt habe…“

Rin lächelte und grinste seinen Bruder an: „Nein! Mach dir deswegen doch keinen Kopf.“

Yukio lächelte und umarmte ihn glücklich. Manchmal wusste selbst er nicht, warum er dies damals zu seinem Bruder gesagt hatte. Ohne es zu verhindern rollten ihm sogar vor Erleichterung einige Tränen die Wange herab, sodass sein Bruder ihn dichter drückte und ihm über den Rücken strich.

„Rin? Was ist denn jetzt mit den Hausaufgaben?“

„Wobei wir wieder beim Thema „Nerven“ sind. Und ich … äh arbeite dran. Was sind das eigentlich für Kugeln in deinen Pistolen?“

Rin war ein Stück zurück gewichen und betrachtete jetzt ganz unschuldig seine Schuhe. Yukio schaute seinen Bruder genervt an. „Passt du denn nie im Unterricht auf, Rin?“

Damit nahm er die eine Pistole und lud sie mit einer Platzpatrone, die aber täuschend echt aussah. Er winkte seinen Bruder heran und hielt die Pistole auf Höhe seiner Stirn. „Komm mal her, Bruder. Ich zeig dir was.“

Rin kam langsam näher, nicht sicher ob das nun ein Scherz sei oder Yukios purer Ernst. Misstrauisch betrachtete er den Lauf der Pistole, die auf die Schläfe seines jüngeren Bruders gerichtet war.

„Was hast du vor, Yukio? Willst du mir zeigen, wie man sich erschießt? Nur zu.“

Rins Dämonenschwanz zuckte vor lauter Anspannung. Würde Yukio abdrücken? Das würde er doch nicht tun oder? Aber… er hatte doch gerade die Pistole geladen, mit den Kugeln die er sonst auch für Kämpfe benutzte. Außerdem bewegte er langsam den Finger, der den Abzug betätigen würde…

Rin stand nun direkt vor ihm und packte dann blitzschnell das Handgelenk seines Bruders. „Glaubst du ernsthaft ich lass dich jetzt abdrücken!?“

Rin drückte mehr auf Yukios Unterarm, bis dieser die Pistole sicherte und wegsteckte. Der Jüngere schaute den Älteren verwirrt an.

„W…was?“

„Was denkst du bitte von mir?“, schrie der Ältere ihn an, wobei blaue Flämmchen an seinen wilden Haaren leckten.

Yukio schaute seinen Bruder verwirrt und auch panisch an.

„S..sorry ich bin laut geworden“, murmelte dieser kleinlaut und warf einen Blick auf Yukios rechten Arm der hinter seinem Rücken verschwunden war, jederzeit bereit die Pistole zu ziehen. „Denkst… denkst du wirklich ich könnte dir etwas antun?“

„Naja manchmal, da wirkst du…“

Yukio schaute seinen Bruder an, dessen Blick immer noch animalische Züge trug. Er hatte immer noch die Finger um die Pistole geklammert. Langsam entspannt sich der Ältere und atmete tief durch.

„Achso…ja ich versteh schon.“

Rin drehte sich um und ging davon. Sein Dämonenschwanz schleifte dabei über den Boden und er ließ außerdem die Schultern hängen.

„Rin!“ Yukio rannt hinter ihm her und nahm ihn in den Arm. „Ach Bruder“, sagte der erwachsenere und strich dem Dämonen durch die Haare. Rin klammerte sich an den Mantel seines Bruders und bemühte sich die Tränen zu unterdrücken.

Lass mich jetzt bloß nicht los, Yukio.

Yukio drückte seinen Bruder fester an sich und strich ihm sacht über die Wange. Rin begann leicht zu zittern und sah zögerlich hoch. Langsam griff er nach der Hand seines Bruders und verschränkte vorsichtig die Finger mit seinen.

Erst als Rin zögerlich seine Hand drückte, sah Yukio ihm in die Augen.

„Nii-san?“

„Ja?“

„I…ich…“

„Ja…?“

Yukios Gesicht war immer näher an das seines Bruders gerückt und Rin merkte, wie er langsam rot wurde. Dann ganz langsam spürte er etwas weiches auf seinen Lippen und nach ein paar Sekunden hatte er realisiert, dass sein jüngerer Bruder ihn küsste. Unsicher erwiderte er den Kuss.

Waaaaaaaas? Was ist denn nun los?!

Yukio löste sich sacht und schaute ihn an.

„Ich frage mich nur…was du fühlst…“

„W….w…was ich fühle?“ Rin wurde erneut rot und sah zu Boden. „I…ich weiß es nicht so genau…“

Langsam beugte sich Yukio wieder zu ihm und flüsterte: „Sag es schon… Nii-san.“

Rin schaute seinen Bruder unsicher an, da küsste ihn dieser erneut.

„Ich…weiß nicht ob das so richtig ist“, meinte Rin, als sie sich voneinander trennten.

„Es geht darum was du fühlst, Bruder.“

Bildete er sich das nur ein oder war Yukios Blick sanfter geworden? Tatsächlich, er runzelte nicht wie sonst die Stirn. Rins Herz begann zu klopfen, als sein Bruder seine Hand leicht drückte. Es war alles so verwirrend, jedoch sah Yukio so … glücklich aus.

„I..ich..“, begann Rin, der blinzeln musste, weil Tränen seine Sicht blockierten „ ich weiß nicht…“

„Dann lass es uns herausfinden“, sagte Yukio liebevoll und zog in sanft in Richtung Wohnheim. Dabei hielt er stets seine Hand.
 

Kaum war die Haustür hinter den Beiden zugefallen, drehte der Größere den Älteren so, dass dieser mit dem Rücken an der Wand stand.

„Y…yukio?“

„Rin“, flüsterte dieser und strich ihm sacht eine Strähne aus dem Gesicht.

Rin schaute seinen Bruder unsicher an, als Yukios Finger langsam über seine Wange, seinen Hals bis zu seinem Herzen glitten.

„Schlägt dein Herz?“

Rin starrte seinen Bruder an: „Natürlich schlägt es! Immerhin lebe ich! Was soll die dumme Frage?“

Sein Bruder lachte leise und flüsterte: „Schlägt es schneller als sonst?“

„Naja es … ähm ist ein bisschen komisch, weil wir hier so stehen…“

Plötzlich hob ihn Yukio hoch und trug ihn ins gemeinsame Zimmer. Langsam legte er ihn auf sein Bett und beugte sich über ihn. „Liegen ist vielleicht besser.“

„Was?“

Yukio lächelte seinen verwirrten Bruder an und setzte die Brille ab.

„Yukio? Was hast du vor?“

Panik klang in seiner Stimme mit, doch Yukio küsste ihn sanft und legte dann wieder seine Hand auf Rins Herz.

„Es pocht so schnell, Bruder.“

„Weil…das ist alles so verwirrend…so kenn ich dich gar nicht…“

„Ist das denn so schlimm?“

„N…nein….aber…so anders…“

Yukio lächelte wieder, knöpfte sacht Rins Hemd auf und küsste ihn erneut. Liebevoll folgten seine Küsse den Fingern, die flink die Knöpfe öffneten.

„U..uaaah! Y…yukio…“

Yukio hob sacht den Kopf und schaute seinen Bruder an. „Was ist denn?“

„N..nichts…aber das könnte ich dich fragen!“

„Okay.“

Yukio strich mit einem Finger langsam über Rins flachen Bauch.

„Hey! Ignorier mich nicht!“

„Ich ignorier dich nicht.“

„U..und warum bekomme ich dann keine Antwort?!“

„Was willst du denn für eine haben?“

Yukio küsste seinen Bruder sacht und nahm dann dessen Gesicht in die Hände.

„Na…was mit dir los ist!“

„Mir geht´s gut… jetzt… und mit mir ist nichts los“, damit küsste er ihn wieder.

„S..so meinte ich das nicht.“

„Wie meintest du es denn dann?“, Yukio sah seinen Bruder fragend an.

„N..nun ja… du..“

„Ich was?“, flüsterte der Jüngere.

„Wa…was hast du für Gefühle für mich?“

Mit einem Schlag wurde Yukio knallrot und sah zur Seite. „I…ich…“, er seuftzte „ich liebe Nii-san.“ Damit sah er seinem Bruder in die dunkelblauen Augen.

Warum sagt er denn nichts? Ich wusste es…

Rin schaute seinen Bruder irritiert an. „H..hey..ich…“ Unsicher strich er ihm über den Kopf.

Leise schniefte dieser und legte fragend den Kopf schief: „Du…?“

Rin holte tief Luft und sah seinen jüngeren Bruder an: „Ich mag dich ja auch…aber nur… als meinen Bruder… oder anders gesagt… ich bin mir nicht wirklich über meine Gefühle im klaren…“

Plötzlich rutschte Yukio von Rin herunter, schnappte sich die Brille und setzte sich an seinen Schreibtisch, als ob nichts passiert war.

Rin, der immer noch völlig irritiert war, setzte sich im Bett auf und sah zu ihm herüber. „Yukio? Seit wann hast du diese Gefühle?“

Yukio schlug ein Schulbuch auf und erwiderte nichts. Langsam stand Rin auf und schlurfte zu ihm.

„Übrigens… die andere meinen, dass du der beste Lehrer am Kollege bist“, meinte Rin beiläufig und verschränkte die Arme.

„A..ach echt?“ Yukio hatte sich umgedreht und blickte direkt in die finstere Miene seines Bruders. Rasch drehte er sich wieder um.

„Soso der Herr redet also wieder mit mir, interessant.“

„Dreh dich doch nicht weg! Schau mich an!“

„A…aber warum?“ Yukio sah schnell über seine Schulter und dann wieder zurück in das Buch. Rin stand immer noch mit verschränkten Armen da.

„Weil ich wissen will seit wann!“

„Seit wann…?“

„Tu nicht so Mister Schlau! Seit wann existieren diese Gefühle?“

Yukio machte sich klein und murmelte leise: „Seit….seit wir fünf sind…“

„A….aber….“

„Aber was“, murmelte Yukio noch leiser.

„Ich … versteh das nicht…“

„WARUM!? Was ist bitte daran nicht zu verstehen!?“ Yukio war aufgesprungen und hatte seinen Bruder angeschrien. Plötzlich setzte er sich wieder auf den Stuhl, machte sich kleiner als zuvor und murmelte ein „Sorry“.

„Spätestens jetzt hätte sich doch alles ändern müssen, da du viel besser bist als ich.“

„Wie meinst du das?“, vorsichtig drehte sich Yukio zu Rin um.

„Mir kommt es so vor, dass du nur noch auf mich herab blickst…“

„N…nein! Ich …schau doch schon immer zu Nii-San auf!“

Rin schüttelte lächelnd den Kopf und ließ seine Arme locker hängen. „Das war doch als wir kleiner waren. Oder irre ich mich da?“

Yukio atmete tief durch und sagte dann: „Ich … schau schon mein ganzes Leben lang zu dir auf, Rin. Du bist cool, mutig und du … du zögerst nie, wenn es um deine Freunde geht.“

Rin schaut seinen Bruder fragend an.

„Yukio?“

„Ja?“

„Ehhh…. nichts ist schon gut…“

Yukio stand auf und hinderte Rin daran, das Zimmer zu verlassen. „Sag es mir bitte…“

„Ich bin nur so verwundert… dass du sowas zu mir sagst..:“

Yukio ließ ihn los, setzte sich wieder an den Schreibtisch und vergrub den Kopf in seinen Händen. „Warum…. ist das so seltsam?“

Fang jetzt bloß nicht anfangen zu weinen, Yukio…

„Es ist nicht seltsam… nur so komisch… Immerhin bist du hochrangiger als ich!“

Rin hatte sich neben Yukios Stuhl gestellt und strich im langsam über den Rücken. Nach einem kurzen Zögern hob der Jüngere den Kopf und Tränen liefen ihm über das Gesicht.

„D…das stimmt zwar… a…aber ich kann doch eh nur lernen….“

Liebevoll wischte Rin die Tränen seines kleinen Bruders weg: „Hör auf… Hör auf sowas zu sagen!“

Das erste Mal sah Yukio Rin wieder an. „…A…aber es stimmt doch!“
 

Der Ältere stellte sich ganz dicht an ihn, nahm sein Gesicht in beide Hände und fragte: „Yukio… was möchtest du in diesem Moment?“

„I…ich ….du wirst… mich hassen dafür….wenn ich es dir jetzt sage….“

„Sag es!“



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