Zum Inhalt der Seite

Nur ein Experiment

oder doch Liebe auf den zweiten Schuss?
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Streit

Am nächsten Morgen kehrte dieser zurück, stolperte in die Küche und sah seinen Bruder. Langsam trug er das Tablett an den Tisch und rüttelte Rin wach, der offenbar eingeschlafen war. Er selbst setzte sich ihm gegenüber und zog den Mantel aus, auf dem überall Dämonenblut klebte. Er begann zu essen, während Rin langsam wach wurde.

„Hmm? Was ist denn los? Oh.. Yukio … du äh hast da was…“

Rin zeigte auf die Blutsspuren auf dem weißen Hemd und legte den Kopf schief.

„Ist doch egal, iss, die Schule geht bald los.“

Schweigend aßen sie. Rin musterte seinen Bruder und bemerkte die Schatten unter seinen Augen.

„Du solltest eigentlich ins Bett.“

Yukio schüttelte den Kopf, stand auf und brachte das Tablett weg. Dann nahm er seinen Mantel und zog ihn an.

„Ich geh schon mal vor. Denk dran der Unterricht beginnt bald.“

Damit verschwand Yukio und kurze Zeit später hörte Rin, wie die Tür ins Schloss fiel.

Wo er jetzt wohl wohnt?
 

Yukio setzte sich in aller Ruhe an den Lehrertisch und schloss die Augen.

Rin, der viel zu lange getrödelt hatte, rannte indessen in Richtung Kolleg, in der Annahme, dass er zu spät war.

„Bin ich zu spät?!“, schrie Rin, als er in das leere Klassenzimmer stürzte, wobei Yukio, der geschlafen hatte, vor Schreck mit dem Kopf auf den Tisch knallte.

„AUUU!“

„Eh? Alles okay?“

Rin sah sich langsam im Zimmer um und war verwirrt, dass außer ihnen noch niemand da war. Dann sah er zu seinem Bruder, der sich den Kopf rieb und blutete.

„Du blutest ja!“

In Zeitlupe drehte sich Yukio zu ihm und schaute ihn dermaßen genervt und wütend an, dass Rin schnell verstummte.

„Was…was hast du denn? Gibst du mir etwa die Schuld!?“

Langsam wischte sich der Jüngere das Blut von der Stirn und stöhnte vor Schmerz auf: „Arghh.“

„Was denn Argh!?“

„Tut mir leid, dass es weh tut?“

„Pah du Weichei!“, lachte Rin und grinste, bis Yukio ihn wieder wütend ansah.

„Wie bitte? Bin ich jetzt schuld daran, dass du mal wieder auf den Gängen rennst?“

„Hallo?! Was soll denn das? Ich hab mich beeilt hier herzukommen!“

„Du“, sagte Yukio jetzt mit lauterer Stimme, „du hättest noch über zehn Minuten Zeit gehabt! Selbst die anderen sind noch nicht da!“

„Ja und?! Ich dachte ich wär zu spät!“

„Dann geht man früher los, verdammt! Du trödelst immer so lange!“

Rin kam nun auf Yukio zu, baute sich vor ihm auf und schrie ihm ins Gesicht: „Na und?! Jetzt bin ich doch da verdammt!“

„Du kapierst es einfach nicht! Das wäre alles nicht passiert, wenn du besser in deiner Tagesplanung wärst. Dann würdest du rechtzeitig losgehen und pünktlich kommen ohne das du rennen müsstest!“

„Das kann ja alles sein, aber ich bin JETZT doch da!“

„Bruder, hörst du mir eigentlich zu, wenn ich was sage?!“

„Ja ich hör dir zu, keine Sorge!“

Rin verdrehte genervt die Augen und starrte seinen jüngeren Bruder genervt an.

„Und warum setzt du es dann nicht endlich in die Tat um?“

Yukio machte einen Schritt auf ihn zu und packte den Kleineren an den Schultern.

„Regt dich das jetzt wirklich so auf oder bist du einfach nur sauer, weil du dir wehgetan hast, hä?“, schrie Rin.

„Es regt mich schon die ganze Zeit auf, Nii-San! Ständig bist du nur am Träumen, anstatt mal was zu verändern! Geht das nicht in deinen Dickschädel? Du musst lernen und Verantwortung übernehmen, sonst wirst du nie Paladin werden, verdammt!“

„Ach halt doch die Klappe! Kann dir doch egal sein!“

„Es ist mir aber nicht egal! Nur weil du keine Verantwortung übernimmst, muss ich als dein jüngerer Bruder ran! Weißt du wie viel ich arbeite, damit es uns einigermaßen gut geht?!“

Yukio war indessen schon knallrot angelaufen und schäumte vor Wut.

„Man, denkst du ich weiß nicht zu schätzen was du tust? Tut mir ja leid wenn ich in deinen Augen ein Kind bin!“

„Verdammt, das mein ich doch nicht! Du musst nur endlich anfangen dich mal wie ein Erwachsener zu benehmen!!“

Indessen war Rin wieder einen Schritt auf seinen Bruder zu gegangen und hob seine rechte Hand: „Man jetzt hör endlich auf oder es knallt!“

„Ich glaub ich hör nicht recht“, rief Yukio und baute sich vor seinem Bruder auf.

„Doch du hast schon richtig gehört!“

„Du willst echt deinen kleinen Bruder schlagen, dem du so viel zu verdanken hast?“

Rin sah einen Moment weg und starrte seinem jüngeren Bruder dann feindselig in die Augen: „Aaargh! Sei jetzt sofort still!“

„Bring mich doch zum Schweigen du Möchtegern Exorcist!“

„DAS WAR ZU VIEL!“

Rins blaue Flammen loderten um seinen Körper, stärker als je zuvor und Yukio sah ihn eiskalt an, wich aber kein Stück zurück. Langsam tastete seine Hand nach der Pistole.

„Ich kann noch weiter gehen.“

„Mach doch“, schrie Rin und kam einen Schritt näher, während die Flammen weiter seinen Körper umspielten.

„Wenn du das unbedingt willst!“

„Ja los! Ich warte nur drauf oder traust du dich nicht und fängst gleich wieder an zu heulen?“

„Glaub ja nicht, dass ich so verweichlicht bin, du Arsch! Ich kann auch ganz anders und weißte was? Ich zieh ins normale Wohnheim und lass dich allein!“

„Ohhh er hat `Du Arsch´ gesagt! Mach doch du Penner!“

Yukio schaute seinen Bruder wütend an und zuckte mit den Schultern.

„Glaub mir mach ich auch, aber wunder dich nicht wenn du dann ohne Unterstützung deinen Abschluss machen musst!“

„Du traust mir wohl gar nichts zu, was?“, schrie Rin und begann Sachen nach seinem Bruder zu werfen. Dieser wich mit einer Leichtigkeit aus und rief: „Oh mein Gott, er hat´s verstanden! War das etwa schon alles?“

„Sag mal hast du sie noch alle? Wofür brauchst du mich eigentlich? Für deine Spielchen da? Sei ehrlich!“

„Ehrlich?“, schrie Yukio seinen Bruder an und lachte laut auf „Ich soll ehrlich zu dir sein? Brauchen tu ich dich überhaupt nicht! Eigentlich stehst du mir nur im Weg!“

„Ach ja?! Was war dann dieses `Ich liebe dich´ und `Ich bewundere dich´ und der ganze kack Rest?!“

„Stell dir mal vor: Ich kann mir auch nen anderen suchen mit dem ich´s mach. … So toll war´s nun auch wieder nicht!“

„Ha!“, rief Rin aus und lachte laut. „Ich seh´s dir an! Du hast gezögert, du Lusche!“

„Ich hab nicht gezögert, sondern nur überlegt, wie man deine „Fähigkeiten“ benennen kann!“

„Haha glaub mir, man hat es dir angesehen! Hättest dich sehen müssen“, Rin fing an zu lachen.

„Das bildest du dir ein, weil du es nicht wahrhaben willst!“
 

Klatsch.
 

Rin hatte zum Schlag ausgeholt und Yukio eine Ohrfeige gegeben. Der Handabdruck war deutlich zu erkennen und Yukio drehte sich wie in Zeitlupe zu seinem Bruder um, der rief: „Was zur Hölle läuft bei dir gerade falsch!?“

„Was läuft bei dir falsch?“, schrie Yukio und holte ebenfalls zum Schlag aus. Seine Blick war eiskalt und er sah bedrohlich aus.

„Los schlag zu! Dann sind wir quitt!“

„Da hast dus!“, rief Yukio, holte aus und schlug Rin in den Bauch.

Rin krümmte sich kurz zusammen und hustete: „Fein!“

Yukio spuckte neben seinen dämonischen Bruder auf den Boden, worauf dieser ausrief: „Oh du cooler!“ und ihm dann einen Kinnhaken verpasste.

Es knackte laut hörbar und Yukio spukte Blut, krümmte sich zusammen und schrie seinen Bruder an.

„War das alles, du?!“

„Du willst noch mehr? Nee lass mal nicht, dass du mir noch kaputt gehest! Du hälst ja gar nichts aus!“

Yukio drehte sich von seinem Bruder weg, hustete noch ein paar Mal und stützte sich am Lehrerpult ab. Rin wollte zu ihm gehen, war aber noch von der Wut besessen. Trotzdem merkte er, wie verletzlich sein Bruder aussah.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück