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Freundschaftsband

Durch die Kraft des Bands der Freundschaft
von

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Abschied

"Wenn sie jedes mal in Ohnmacht fällt, wenn sie etwas zu sehr überrascht, wird diese Fernsehsendung wirklich sehr peinlich. Vielleicht sollten wir es sein lassen", ist das erste was ich höre, als ich langsam aus meiner zweiten Ohnmacht für diesen Tag erwache. Es ist mein Vater, der das ganze förmlich vor sich hin knurrt. Aber was sagt er da? Wir sollen es sein lassen? Heißt das, ich würde heute kein Pokémon bekommen? Nein, dass darf ich nicht zulassen!

Mit einem Satz fahre ich hoch und reiße entsetzt die Augen auf. "Nein, ich werde heute mir heute ein Pokémon aussuchen und in diese Fernsehshow kommen. Sagt mir schnell alles was ich wissen muss, ich weiß nicht wie viel Zeit mir noch bleibt!", rufe ich hektisch. Sie dürfen mir diese Chance, die sie mir gerade erst gegeben haben, jetzt nicht einfach so wieder weg nehmen! Das werde ich nicht zulassen!

Meine Eltern sehen mich etwas erschrocken an, vermutlich weil ich ohne Vorwarnung aus meiner Ohnmacht erwache und dann gleich rum schreie. Schließlich sagt meine Mutter: "Du hast noch fast zehn Minuten Zeit." Ich stoße einen spitzen Schrei aus und springe von meinem Bett. "Zehn Minuten?! Das ist viel zu wenig, um meine Tasche zu packen und alles vorzuereiten, mir alles zu erklären und überhaupt!" Ich bin den Tränen nah. Mein Traum und meine Hoffnung scheinen kurz davor, zu zerplatzen wie eine Seifenblase.

"Liebling, es ist alles gut", versucht mich meine Mutter zu beruhigen. "Wir haben schon alles vorbereitet." Ich sehe sie erstaunt an. Das hätte ich jetzt nicht erwartet. "Ja, wir haben schon deine Tasche mit allem nötigen gepackt und haben auch schon Klamotten für dich gekauft, du musst sie nur noch anziehen. Aber vorher erkläre ich dir noch den Rest", meint jetzt auch mein Vater. "Okay, dann los."

"Also, du wirst heute mit einigen anderen Kindern von Prof. Aquilon bekommen", beginnt mein Vater. Ich nicke. Das habe ich inzwischen verstanden und auch so ziemlich verkraftet. Mein Vater fährt nahtlos fort. "Einige von diesen Kindern sind ebenfalls in der Sendung, einige davon wissen, dass sie gefilmt werden, andere eben nicht. Du bist eine von denen, die offiziell nichts von den Kameras weiß." Ich nicke wieder. Auch das habe ich jetzt verstanden. "Ich glaube, du hast es noch nicht ganz verstanden. Egal, was auch passiert, du wirst immer gefilmt werden. Selbst wenn dir etwas passiert, wenn dich ein wildes Pokémon angreift, du verletzt wirst. Die Leute werden dir nicht helfen, das dürfen sie nicht. Und alles wird im Fernsehen über tragen. Sollte dich jemand auf deine Serie ansprechen, musst du überrascht sein und kannst es nicht glauben, denn du wirst nie eine von den Kameras zu Gesicht bekommen. Die Dinger sind zu klein, können fliegen, sich tarnen und so weiter. Du weißt ja, wie das abläuft, du kennst die Serie ja jetzt schon seid Jahren. Aber vermutlich wirst du sie nach einiger Zeit so wie so vergessen haben und dich ganz normal verhalten." Mein Vater sieht mich schief an. Das stimmt zwar, aber das es so ernst ist, das wusste ich nicht. Und ich glaube nicht, dass ich jemals vergessen könnte, dass ich im Fernsehen bin. "Wer noch zu den Trainern gehört, dürfen wir dir nicht sagen und du solltest auch nicht mehr diese Sendung sehen. Es kommt sehr seltsam rüber, wenn die Leute vor dem Fernseher sehen, wie Leute sich selbst im Fernsehen sehen und dann nicht ausrasten." Ich nicke erneut. Hört sich ja alles ganz logisch an. Mein Vater sieht mir fest in die Augen. "Hast du das wirklich alles verstanden?" Ich fasse schnell zusammen.

"Ich weiß nichts von den Kameras, werde diese auch nie sehen, die Leute davor dürfen mir unter keinen Umständen helfen, alles wird gezeigt. Wenn mich jemand anspricht, raste ich komplett aus, da ich im Fernsehen bin, darf die Sendung aber nicht sehen. Alles richtig?" Meine Mutter nickt.

"Ja, alles richtig. Liebling, du musst dich jetzt fertig machen, es bleibt nicht mehr viel Zeit. Hier, das haben wir für dich gekauft", sagt meine Mutter und reicht mir eine Einkaufstüte. Danach stehen die beiden auf, um aus dem Zimmer zu gehen, damit ich mich in schneller Ruhe umziehen kann.
 

Sobald die beiden draußen sind, stülpe ich die Tüte über meinem Bett aus und sehe mir alles an. Ich bin begeistert. Mama hat mir einen kürzeren, weißen Rock gekauft, der Mittig einen lilafarbenen breiten Streifen mit schönen, schwarzen Ornamenten hat. Dazu hat sie mir ein Top in dem selben Lilanen Farbton gekauft, was gerafft ist, am Ausschnitt schwarze Rüschen hat und am Ende des V Ausschnitts sind Schnüre, je nachdem, ob ich es enger oder weiter tragen will. Dazu hat sie mir noch eine weiße, dicke Strumpfhose, eine weiße Jacke mit schwarzen Ornamenten und reichlich Wechselsachen gekauft. Außerdem hat sie mir noch offene Handschuhe gekauft, die ebenfalls die selbe Lila Färbung haben, allerdings sind die Rüschen daran nicht schwarz, sondern türkis-blau, fast im selben Ton wie meine Augen. Doch das allerbeste ist das, was ich als letztes finde. Es sind Kopfhörer, in dem selben türkis-blau wie die Rüschen und der Sound ist viel besser als bei meinen alten Kopfhörern. Die Dinger sind unglaublich!

Musik ist meine große Leidenschaft. Sollte ich es nicht schaffen Champ zu werden, sollte mir das Trainer Leben keinen Spaß mehr machen und sollte ich als Schauspielerin nach dieser Sendung auch keinen Durchbruch erleben, werde ich auf jeden Fall Musikerin. Vielleicht werde ich komponieren, allerdings finde ich es fast noch cooler, als DJ auf der Bühne zu stehen.

Aber ich werden ja sehen, was die Zukunft so alles für mich bereit hält.
 

Schnell ziehe ich mir alles an, mache dann auch noch meine leicht rot-blonden Haare für die Kameras zurecht, schminke mich allgemein noch etwas und packe dann alles, was ich sonst noch so brauche in meinen Rucksack. Dann blicke ich auf meine Armbanduhr. " Schitt!" entfährt es mir. Es ist genau 15 Uhr. Jetzt geht die Pokémon Verteilung los. Mit laut gemurmelten Flüchen renne ich schnell die Treppe hinunter und versuche nicht zu fallen. Doch auf der letzten Stufe passiert es dann doch. Ich stolpere über meine eigenen Füße und denke schon, dass jetzt der dritte Ohnmachtsanfall für heute dran ist, doch plötzlich steht da meine Mutter und hält mich. Fest schließt sie mich in die Arme und sagt kein Wort. Obwohl ich mich wirklich beeilen muss, verweile ich dennoch in der Umarmung und atme ihren ganz persönlichen Geruch tief in mich ein, um ihn für meine Reise immer bei mir zu behalten. Meine Mama riecht nach zu Hause, nach Geborgenheit und Sicherheit, ich möchte sie am liebsten gar nicht mehr loslassen. Ihr fällt es ebenso schwer, sich von mir zu verabschieden. Doch ein Räuspern erinnert uns an die davon laufende Zeit. Ich löse mich langsam aus der Umarmung und gehe dann zu meinem Vater. Während ich ihn umarme, sehe ich aus den Augenwinkeln, wie meine Mutter sich die Tränen aus den Augen wischt. Ich schließe die Augen. Ich will nicht sehen, wie sehr mein Fortgehen sie verletzt.

Wenigstens mein Vater hat sich im Griff. Nach der Umarmung packt er mich an den Schultern und erklärt mir in ruhigem Ton: "Denk daran, sobald du durch diese Tür gehst, bist du auf jedem Fernsehbildschirm zu sehen. Also versuch nicht so oft in Ohnmacht zu fallen ja? Aber verstell dich auch nicht. Sei einfach ganz du selbst und vergiss die vielen Kameras. Alles klar?" Ich nicke. Ich bin bereit. "Dann los", meint mein Vater, schiebt mich auf die Tür zu und öffnet diese schließlich.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Dragonie
2015-03-07T13:09:16+00:00 07.03.2015 14:09
Oh ja, das ist gut...
Echt ein schickes Outfit, das würde ich mir am liebsten gleich mal ausleihen~ *w*___,

Ein schönes 2. Kapitel, wenn man bedenkt, dass sie sich auf ihr neues Leben und ihre Aufgabe besinnen muss.
Antwort von:  Tammix
08.03.2015 16:55
Danke schön, ich freu mich das es dir gefällt. =)


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