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Zwischen den Welten

Das Mary Sue-Projekt
von
Koautor:  Erenya

Vorwort zu diesem Kapitel:
Anweisung der Göttin:
»Super Shicchi, einfach super. Die erste Schicht ist überstanden, die zweite in Sicht. Noch dazu darfst du diese mit Ikki verbringen. Perfekt oder? Leider ist sie zu bald vorbei und du kommst zum weniger spaßigen Teil des Tages.«

Darf ich vorab erwähnen, dass ich noch nie auf solch einer Veranstaltung war? Das Kapitel war ein persönlicher Graus, aus mehreren Gründen. Komplett anzeigen

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Die Kunstausstellung

Die Stunden ziehen vorüber und ehe ich mich versehe, läutet Waka das wöchentliche Abendevent ein. Das Café ist gut besucht, einige der Kunden scheinen extra fürs gemeinsame Spielen gekommen zu sein. Mir begegnen so viele fremde Gesichter, wie seit dem Nikolaus-Event nicht mehr.

„Geben wir unser Bestes“, zwinkert Ikki mir zu und gesellt sich an einen der Tische, der bis auf den letzten Platz mit jungen Frauen besetzt ist. Eine weitere Traube gesellt sich hinzu, kaum dass er Platz genommen hat, und versperrt mir fast jegliche Sicht.

„Was wünscht Ihr zu trinken, Herrin?“, erkundigt sich Waka bei den Damen und beginnt zu notieren. Er verzieht keine Miene dabei, verbeugt sich im Anschluss und verschwindet als gleich hinter der Theke. Während der Spiele hilft er in der Bedienung aus.

Ich tue das Gleiche bei einem Trio von Herren, eher Jungen in meinem Alter, nebendran empfiehlt Hanna eine Auswahl an Spielen. Auf einem Tablett balanciere ich die bestellten Getränke, jedes in doppelter Ausführung, und verteile sie an meine Kunden.

„Magst du mit uns spielen?“, fragt einer von ihnen, optisch der Jüngste, und lächelt aus strahlend blauen Augen erwartungsvoll zu mir hoch.

„Ich wäre sehr erfreut“, entgegne ich freundlich und lächle aufgesetzt. „Wünschen Sie, dass ich Ihnen die Spiele-Karte bringe, Herr?“

„Entscheide du“, sagt sein Nebenmann, ein dicklicher Bub mit grüner Rundrahmbrille und fleckigen Wangen. Auf seinem farblosen Shirt grient ein schwarzer Manga-Katzenkopf.

„Woher kommst du?“, fragt der Dritte. Sein Haar leuchtet in einem Rot, das mich unweigerlich an Pumuckel erinnert. Die strubbelige Frisur tut ihr Übriges.

„Aus Deutschland“, sage ich.

Rotschopfs Augen werden groß. „Deutschland, echt? Wow!“

„In Deutschland machen sie gute Schokolade“, grinst Neko-Boy über das runde Gesicht.

„Kennst du Daifugō?“, fragt der Jüngste an mich.

Ich nicke. „Ja, Herr.“ Ich erinnere mich, Ikki am vergangenen Spielabend bei einer Runde zugesehen zu haben. Auch auf Shins Geburtstagsfeier wurde es kurz gespielt. Toma und Sawa hatten es mir zu erklären versucht, leider ist nicht viel davon hängengeblieben. „Aber nicht sehr gut“, räume ich ein. „Ich habe noch nicht alle Regeln verstanden.“

„Das ist kein Problem“, grinst der Jüngste mich an. „Wir erklären es dir. Komm, setz dich dazu.“

Die Regeln sind einfach. Ein Kartendeck wird unter den Spielern der Reihe nach ausgeteilt. Gelegt wird eine Zahlenfolge ab drei oder mindestens zwei gleichwertige Karten. Ist beides nicht möglich, geht jede beliebige Karte. Der nächste Spieler versucht diesen Zug zu überbieten, indem er die nächsthöhere Zahl oder eine höherwertige Straße in gleicher Menge legt. Die Zwei überbietet das Ass und der Joker darf als jede beliebige Karte eingesetzt werden. Kann nicht überboten werden, wird ausgesetzt und der Nächste versucht sein Glück. Ein freiwilliges Aussetzen ist jederzeit möglich, auch wenn man legen könnte. Haben alle gepasst, beginnt ein neuer Spielzug.

Ziel ist es, als Erster alle Karten loszuwerden. Um dies zu erleichtern, vor allem in Hinblick auf die Zeit, legen wir als Sonderregelung fest, dass Straßen symbolisch gemischt sein dürfen.

„Ich fange an“, verkündet Rotschopf und legt ein Duo Sechsen. Der Jüngste beantwortet es mit einer Duo-Sieben und sieht zu mir. Ich zögere.

Mein Blatt ist gut. Ich habe ein Duo Damen und ein Duo-Ass vorzuweisen. Die Damen könnte ich auch für eine lange Straße verwenden, aber eine kurze tut es vielleicht auch.

Ich entscheide mich für die Damen und zwinge Neko-Boy in einen Pass. Jetzt kämpfen nur noch Rotschopf und ich: seine Könige schlagen meine Damen, ich kontere mit Doppel-Ass und er triumphiert mit einem Duo Zweien. Somit geht dieser Zug an ihn.

Rotschopf entlässt einen witzelnden Kommentar, legt ein Ass, ich eine Zwei nach Jungsters Pass und eröffne neu mit Duo-Fünf. Die Straße halte ich mir sicher, doch das Spiel verläuft nicht, wie ich es gern hätte.

Die nächsten Runden setze ich aus, bis Neko-Boy als Erstes sein Blatt geleert hat. Ab da spielen wir klein, jeder je eine Karte. Und obwohl ich meine wertvolle Straße Unwillens aufgeben muss, bin doch ich es, die als Zweites keine Karte mehr hält. Mir wird gratuliert und ich lächle, verblüfft, dass andere noch schlechter spielen als ich.

„Noch eine Runde?“, fragt Rotschopf und grinst mich an. Er scheint wenig zerknirscht über seinen immerhin-noch-Platz Drei.

„Ich muss zuerst die verehrten Kunden bedienen“, sage ich und lächle, mich meiner eigentlichen Rolle ermahnend.

Rotschopf grinst über das ganze Gesicht. Neko-Boy neben ihm hebt die Hand. „Wann machen wir das Foto?“

„Ich bringe Ihnen gleich die Kamera, Herr“, antworte ich höflich. Der Gedanke widerstrebt mir, doch so war es ausgemacht: der Gewinner bekommt ein Foto mit der Maid. Meine geringe Begeisterung hat wenig mit Neko-Boy zu tun, ich bin einfach nur kamerascheu. Jede Linse ist mein geschworener Feind.

Ich durchstreife einmal das Café und trete an jeden Tisch, der mir nach wartender Bedienung aussieht. Zwei Herren bestellen etwas zu trinken, zwei Damen etwas zu essen. Auf meinem Weg zur Küche sehe ich Hanna, wie sie eine Art Hütchen-Spiel mit zwei Herren, einer Dame und einem Kind spielt. Ikki ist ebenfalls in ein Kartenspiel involviert, ein anderes als Daifugō. Es liegt ein verdeckter Kreis vor ihm ausgebreitet, in dessen Mitte zwei unordentlich aufgedeckte Stapel sind. Ich bin gewillt, mich dazuzustellen und eine Weile zuzusehen, aber bei dem Durcheinander an plappernder und quiekender Frauen will ich meine Trommelfelle lieber schonen. Die Arbeit geht außerdem vor.

Shin hilft mir, einige Bestellungen zu verteilen, im Anschluss kehre ich zu meinen Kunden zurück. Ich gestatte Neko-Boy, einen Arm um meine Schulter zu legen, während der Jüngste das Foto schießt. Auf Wunsch versehe ich es mit einer persönlichen Botschaft und schreibe möglichst hübsch in Deutsch darauf: »Gut gespielt, Meister Miki-dono!« Dahinter male ich ein Herz und setze noch meinen Namen darunter. Ich erkläre nicht, dass Meister und –dono eine unnötige Doppelung sind, die sich im normalen Japanischgebrauch gegenseitig ausschließen würden. Wunsch ist eben Wunsch.

„Sōshi ist dai-hinmin, er fängt an“, flötet Rotschopf fröhlich, nachdem ihr Jüngster alle Karten verteilt hat. Er, Sōshi, lächelt sanftmütig, ordnet kurz seine Hand, bevor er mit einem Duo Dreien eröffnet.

 

In dieser zweiten Runde ist mein Blatt vielversprechen, doch ich kann es nicht spielen, wie ich es gern möchte. Nach nur vier Zügen habe ich meine besten Karten verbraucht und bin zum Passen verdammt. In der Zwischenzeit macht Rotschopf den Ausstieg, welchem Neko-Boy Miki wenig später folgt. Sōshi und ich spielen noch je eine Karte, dann hat auch er es geschafft und übertrumpft mich mit Abstand. In meiner Hand bleiben vier Karten zurück. Damit bin ich Verlierer.

„Na, wie läuft es hier?“, höre ich Ikki hinter mir sagen. Allein seine Stimme vermag mich ein wenig zu trösten. „Amüsieren sich die Herren mit unserer Maid?“

„Nicht so gut“, seufze ich leise und nehme den wüst liegenden Stapel vom Tisch. „Meine Herren spielen hervorragend. Ich habe bis jetzt jede Runde verloren.“

„Oh, ist das so?“

„Sie ist in dieser Runde dai-hinmin!“, verkündet Rotschopf voll Frohsinn. „Aber davor war sie immerhin Zweite. So schlecht ist sie gar nicht, dafür dass sie zum ersten Mal spielt.“

„Hei-kun“, stutzt Sōshi ihren Wüstling zurecht, ohne die Stimme zu erheben. Neko-Boy präsentiert Ikki stolz seine Errungenschaft.

„Gestatten die Herren, dass Ihre Maid kurz ihrer Verpflichtung nachkommt. Ich übernehme derweil das Mischen der Karten, wenn keine Einwände bestehen. Ich gehe doch recht in der Annahme, es ist eine Anzahl an Spielen gemäß der Anzahl der Herren erwünscht?“

Mir ist nicht ganz klar, was Ikki vorhat. Doch ich widerspreche ihm nicht, lächle und täusche meinen Dank vor, worauf ich die geleerten Gläser entferne. Aus einem Seitenblick beobachte ich, wie Ikki geübt die Karten mischt und dabei die Jungs unterhält. Er setzt sich nicht, auch nicht, als ich zu ihnen zurückkehre. Er zwinkert mir zu, weist mir zu sitzen und teilt an meiner statt die Karten aus.

Urgh, kein gutes Blatt. Auf meiner Hand halte ich drei Duos, die problemlos überboten werden können. Dazu eine Zwei. Mit etwas Glück bekomme ich zwei Straßen ausgelegt, wofür ich allerdings zwei Paare opfern müsste. Das kann nicht gut ausgehen.

Dai-hinmin fängt an“, erinnert mich Rotschopf, den die anderen Hei-kun nennen. Ich grübele kurz und entscheide mich für meinen einzigen Trumpf: eine Straße Drei bis Sechs.

Zu meiner Enttäuschung ergibt sich daraus kein Vorsprung. Sōshi legt eine Straße, die meine übertrifft und von Miki noch überboten wird. Endend auf Ass gibt es nichts Höheres, weswegen er eine neue Straße beginnt, die Hei-kun problemlos überdecken kann.

Ich studiere meine Karten und überlege angestrengt. Theoretisch könnte ich eine Straße legen, die nur von der Top-Drei-Formation geschlagen werden kann. Doch damit würde ich zwei Duos auflösen, der Rest ist absolut unbrauchbar. Wagen oder nicht? Im Falle der Führung könnte ich direkt die nächste Straße legen, danach ein Duo und dann …

„Pass“, flüstert mir Ikki ins Ohr.

Ich nicke, senke mein Blatt und sehe nach vorn. „Pass.“

In diesem Moment ist das Spiel ganze sechs Runden im Voraus entschieden.

 

Ich kann es nicht fassen, als ich als Erste meine letzte Karte aufs Feld werfe. Den Pik-Buben.

Die Jungs halten je noch eine Karte auf der Hand, wobei Hei-kun und Sōshi gleichwertig sind. Mikis Karte ist die schwächste, womit er Rundenletzter ist. Ich freue mich aufrichtig über meinen ersten und einzigen Sieg, und zeige es, indem ich über das ganze Gesicht strahle.

„Gut gespielt.“ Jemand klatscht gemächlichen in die Hände, dicht hinter mir stehend. Diese butterweiche Stimme erkenne ich sofort. „Das war inspirierend! Wie nicht anders von meiner Freundin zu erwarten. Ich bin stolz auf dich.“

Ich wende mich um und bin überrascht, tatsächlich Luka zu sehen. Weit vor der vereinbarten Zeit, wie mir ein Blick Richtung Wanduhr verrät. Wie üblich prollt der üppige Pelz um seine Schultern, doch unter dem offenen Mantel erwartet mich ein vollkommen fremdes Bild.

Ein Anzug, wie ich anhand von Kragen und Stoff vermute. Schwarz mit pastellgrünem Hemd darunter, das seine Augen betont. Ordentlich polierte Schuhe dazu. Und, Moment, was ist das für ein Duft? Ein Herrenparfum? Es riecht unglaublich angenehm …

Wie gebannt starre ich ihn an. Luka ist attraktiv, soweit keine Neuigkeit. Aber in dieser Aufmachung strapaziert er wirklich jedes Maß an Erträglichem. Unmöglich, mich dem zu verschließen. Auf einmal wird mir ganz bange, wie ich diesen Abend nur überstehen soll. Die ganze Zeit an der Seite dieses Mannes … Wie?!

Lukas Augen fangen mich ein. Dann, ehe ich reagieren kann, legt er eine Hand an meinen Rücken und haucht einen Kuss auf meine Wange. Ich glühe auf.

„Luka! Nicht vor den Gästen“, flüstere ich fiepsend und dränge ihn bestimmt zurück. Prüfend schicke ich meinen Blick durch die Runde. Sōshi, Hei-kun, das halbe Café sieht zu uns her. Verdammt, das muss an Lukas Aufmachung liegen. Dieser dämliche Prollmantel!

„Du bist zu früh dran“, sage ich gefasster und halte Ausschau nach Waka. Sollte er spitzkriegen, was hier abläuft, wird er das ganz sicher nicht gutheißen. Und wo steckt eigentlich Ikki? War er nicht eben noch bei mir? „Was machst du schon hier? Es ist erst …“

„Ich weiß“, unterbricht er und zeigt sich kein bisschen beeindruckt von all dem Getuschel, das er zu verschulden hat. „Ich konnte nicht warten, dich endlich zu sehen. Wo ist euer Geschäftsführer? Ich will mit ihm sprechen.“

„Ich könnte ihn holen“, bietet sich Ikki an, worauf Luka dankend nickt. Ich habe nicht gesehen, woher er so plötzlich gekommen ist.  Wie viel hat Ikki von dem ganzen Theater wohl mitbekommen?

Ikki verneigt sich und verschwindet sogleich im hinteren Personalbereich. Derweil  führe ich Luka an einen freien Tisch und biete ihm etwas zu trinken an. Er lehnt ab, und ich gehe wieder meiner Arbeit nach. Hier kann ich ohnehin nichts mehr tun.

 

Wenig später sind Luka und Waka in dessen Büro verschwunden. Schnell wurde klar, dass es bei Lukas Anliegen um mich geht, was mir einen frostigen Blick meines Bosses einbrachte. „Privatgespräche haben auf dem Schlachtfeld nichts verloren! Wie oft muss ich das noch wiederholen?“, sollte er mir wohl sagen.

Ich seufze ermüdet.

„Ist alles in Ordnung?“, erkundigt sich Ikki an meiner Seite. Auf seiner Hand balanciert er ein Tablett leerer Gläser und Teller.

Ich nicke. „Ich fürchte nur, Waka-san wird gleich nicht so gut auf mich zu sprechen sein. Mir graut es davor, wenn die beiden herauskommen.“

„Es machte den Anschein, als wollte dein Freund dich abholen. Aber ist es nicht etwas zu früh dafür? Einige der Gäste kommen extra für den Spielabend hierher. Waka-san wird dich nur ungerne gehen lassen.“

„Ich weiß“, sage ich und stöhne gequält. „Ah, wenn er sich doch nur einmal an einen Plan halten würde!“

Ikki lacht leise. „Sie sind schon ziemlich lange da hinten. Komm, nutzen wir die Zeit für ein Spiel. Ich habe den Damen dort drüben ein paar Pfeile versprochen. Möchtest du dich zu uns gesellen?“

 

Ich nehme sein Angebot an und finde mich bei besagter Gruppe ein. Ikki hat das Dartbrett angebracht und wirft einige Pfeile, jeder ein Treffer und jeder ein Anblick. Es regnet Applaus und die Damen jubeln verzückt. Der Aufruhr zieht weitere Schaulustige an, und bald wagen sich einige Herren an die Herausforderung. Doch erst ihr Bemühen macht deutlich, auf welch hohem Niveau Ikki spielt. Er könnte in der Profiliga sein, dagegen findet nicht einmal die Hälfte aller anderen Pfeile ihren Weg an das kreisrunde Brett.

In einer Runde von Frauen lasse ich mir von Ikki erklären, was es beim Dart zu beachten gibt. Er zeigt uns die beste Positionierung, das Halten des Pfeils, die Anpeilung des Ziels und schließlich den Abwurf. – Treffer!

Als ich es selber versuche, merke ich, dass es gar nicht so einfach ist, wie es bei ihm den Anschein macht. Beim dritten Anlauf treffe ich, wenn auch nur den äußersten Rand. Egal, es macht mich wahnsinnig stolz! Und der Jubel um mich herum tut sein Übriges.

 

Es muss eine gute halbe Stunde vergangen sein, bis ich Waka in nächster Nähe bemerke. Luka steht bei ihm, beide unterhalten sich noch. Als ich dem Blick meines Bosses begegne, nickt er mich zu sich herüber, und ich entschuldige mich bei den anwesenden Gästen.

„Geh dich umziehen“, weist Waka mich an. Alles an ihm wirkt übellaunig. „Du bist von deinen Pflichten entbunden. Mine wird deinen Posten besetzen.“

Bitte?! Er hat Mine gerufen, um mich früher gehen zu lassen? Das kann nicht sein Ernst sein!

Ich will protestieren, da wendet er sich ab. Wie verwurzelt sehe ich ihm nach und versuche zu verstehen, was in seinem Büro passiert sein mag. Was mochte Luka ihm erzählt haben? Wie hat er es geschafft, dass Waka mich Widerwillens entlässt?

„Hier“, holt mich Luka aus meiner Starre. Seiner Ansprache folgt ein knisterndes Bündel, das er mir in die Arme drückt. „Rika lässt dich grüßen. Sie bittet dich, das heute Abend zu tragen. Sie hat viel Zeit und Mühe dafür investiert.“

Böse funkle ich ihn an. Zu gern würde ich ihm sagen, dass sein Benehmen unterste Kanone ist. Da hilft auch sein gutes Aussehen nichts. Doch was sollte es bringen? Luka scheint es ohnehin nicht zu kümmern, und Diskutieren bringt jetzt auch nichts mehr. Ich füge mich also und rede mir ein, dass ich es ausschließlich für die Gäste tue. Nicht für ihn, auf keinen Fall!

 

Im leeren Pausenraum entwirre ich das Plastikbündel. Es handelt sich um ein Kostüm, feinsäuberlich in mehrere Lagen Schutzfolie gewickelt. Die Farbgebung sticht mir zuerst ins Auge: schwarz-lila. Na immerhin hat Rika meinen Geschmack getroffen.

Ich vergeude keine Zeit und tauche in den Stoff hinein. Das Kleid wird am Rücken durch einen Reißverschluss gehalten, der bis zu der Taille reicht. Vorne ist ein Korsett eingenäht, das mit weiteren Haken am Rücken fixiert wird. Ich verrenke mich nach Leibeskräften, doch den obersten Haken kriege ich nicht zu fassen. Ich werde Hilfe brauchen, also lasse ich es und werfe den Rock aus, der in mehreren Lagen bis zu den Knöcheln fällt. Die fächernden Ärmel aus schwarzer Spitze reichen bis zu den Ellen und werden durch beiliegende Stulpen ergänzt. Alles passt farblich zusammen.

In einer separaten Tüte finde ich Plateaus, die mich an meine alte Gothic-Zeit erinnern. Es bereitet mir größtes Vergnügen, in die hohen Stiefel zu schlüpfen, die mich gute zehn Zentimeter anheben. Dann entdecke ich noch ein Halsband, einen Haarreif mit Spitze und ein Täschchen, in das kaum ein Sandwich passt. Ich nehme an, all das soll irgendwie Verwendung finden, nur wie?

„Bist du fertig?“, fragt Luka durch die Tür und tritt herein, ohne anzuklopfen. Er betrachtet mich einen langen Moment, fordert eine Drehung. Dann klatscht er in die Hände. „Hervorragend! Oh, was für eine meisterhafte Arbeit! Rika hat sich wieder selbst übertroffen. Diese Farben, die Stoffe, der Schnitt … Ganz meine kleine Schwester! Du siehst hinreißend aus. Welch Inspiration!“

„Danke“, sage ich und streiche das Korsett glatt. Obwohl es aus Polyester besteht, ist es sehr weich und schmiegt sich wunderbar an. „Aber ich könnte deine Hilfe gebrauchen. Kannst du mir vielleicht den letzten Haken schließen? Ich komme nicht ran.“

Verdeutlichend drehe ich Luka den Rücken zu, bis er versteht. Er behebt das Problem in wenigen Handgriffen, überraschend geübt. Dann tritt er zurück und wird still. Ich bemerke, wie er mich konzentriert ansieht, als ich mich ihm zuwende.

„Stimmt etwas nicht?“

„Hm? Nein.“ Er schüttelt abwehrend den Kopf. „Nein, alles bestens. Bist du dann soweit?“

„Gib mir noch fünf Minuten“, sage ich und gehe an meinen Spind. Dort hole ich meine Tasche hervor. „Ich muss noch schnell Haare machen und Make Up auftragen. Ich beeile mich, versprochen.“

„In Ordnung, ich warte draußen. Man wird schon noch einen Moment ohne mich auskommen.“

Dann verlässt Luka den Raum. Ich suche alles Nötige zusammen und mache mich im angrenzenden Badezimmer ans Werk.

 

Wie ein Flüchtiger schleiche ich aus dem Meido. Ich luge um jede Ecke, halte die Luft an und raffe den Rock, nur um mit knisternden Tüten durch den Personalflur zu stöckeln. Mein Timing stimmt zum Glück und ich erreiche den Ausgang, ohne entdeckt worden zu sein.

Ich entdecke Luka unweit vom Meido. Hinter ihm parkt ein nachtblauer Jaguar gleich neben dem Straßenhand. Ich schlussfolgere, dass es wohl seiner ist. Ein sehr hübsches Auto, wie ich zugeben muss. Sicher kein Unterklassegefährt. Wenn ich es recht bedenke, muss es Luka gehören.

„Steig bitte ein“, fordert auf und hilft mir hinein, kaum dass ich in Sichtweite gerate. Drinnen erwartet mich schwarzes Leder, das seinen typischen Duft verströmt. Der Innenraum ist sehr geräumig, alles wirkt gepflegt und modern.

Das Emblem der silbernen Raubkatze im Sprung lässt meinen Blick am Lenkrad verweilen. Während ich es betrachte, werden mir einige Dinge von Neuem bewusst.

Ich bin auf dem Weg zu einer Ausstellung. Mit Luka und Rika. Es geht um Kunst. Ich habe dort nichts verloren. Was zur Hölle mache ich hier?

„Schnall dich bitte an“, weist Luka an und startet den Motor. Sein Ton ist der einer schnurrenden Katze. Dann setzt sich der Wagen sanft in Bewegung. „Ich hoffe, es wird dir gefallen. Es wurde viel Aufwand betrieben, es ist erstaunlich! Ich kann es kaum erwarten, dir alles zu zeigen. Rika wartet vor Ort auf uns.“

„Du warst wohl schon dort?“

„Kurz, ja“, bestätigt er. „Oh, aber es ist großartig! Das Ambiente, die Aufmachung, die vielen Leute … Der Direktor hat sich viel Mühe gegeben. Du wirst ihn heute Abend kennenlernen. Ich freue mich darauf, dich ihm vorzustellen.“

Ich kaue nervös an meiner Unterlippe. „Wäre es nicht besser gewesen, wenn ich ein Taxi genommen hätte? Es ist bestimmt unhöflich, die Veranstaltung einfach so zu verlassen.“

Luka sieht mich an. Kurz nur, aber mit so viel Entsetzen, dass ich mich mies fühle. „Was redest du da?“, entgegnet er vorwurfsvoll und sieht wieder nach vorn. „Ich vertraue meine Freundin doch nicht einem Fremden zu so später Stunde an. Wer weiß, an was du geraten könntest! Mir ist viel wohler, wenn ich dich persönlich ans Ziel bringe. So weiß ich, dass es dir gut geht und dir nichts geschieht. Jeder Mann sähe das an meiner Stelle genauso. Dafür hat jeder Verständnis.“

Ich lasse meinen Blick aus dem Fenster schweifen. Vermutlich hat er recht. Und vermutlich bin ich sogar dankbar für seine Ansicht.

„Danke“, sage ich. „Aber das rechtfertigt trotzdem noch nicht, dass du zu früh warst!“

Luka lacht neben mir. „Ich konnte es eben nicht länger erwarten“, meint er. „Rika hat so ein Geheimnis um ihre Arbeit gemacht. Ich wollte der Erste sein, der es an dir zu Gesicht bekommt. Findest du das verwerflich?“

„Nein“, sage ich. „Es ist immerhin die Arbeit deiner Schwester. Das verstehe ich.“

„Darum geht es mir nicht.“ Luka wird still, als dächte er nach. „Es ist Rikas Arbeit, aber du bist meine Freundin. Ganz egal, was es ist: Ich möchte immer der Erste an deiner Seite sein. Es muss nicht immer ein Kleid sein.“

Ich sehe ihn an und prüfe ihn eingehend. Luka macht nicht den Anschein, dass er lügt. Ich mustere die glatten Gesichtszüge, seine Augen, die fest auf die Straße gerichtet. Ich würde ihm glauben, wäre da nicht …

Ich rufe mir ins Bewusstsein, warum ich  noch zweifle. Die Warnungen von Orion und Mari. Die Sache mit dem Buch. Die handgeschriebenen Zettel in seiner Wohnung. Selbst im Spiel konnte man Luka nicht trauen. Er ist gefährlich. Alles spricht gegen ihn.

Und doch will ich ihm glauben. Ich will ihm vertrauen, dass er nichts im Schilde führt. Dass nichts davon stimmt, was andere sagen. Er würde mir niemals schaden, warum sollte er auch?

Ich bereue diese Gedanken zutiefst. Warum müssen die Dinge nur so kompliziert sein?

 

Nach etwa zwanzigminütiger Fahrt biegt Luka auf eine Abzweigung, die zu einem abgelegenen Grundstück führt. Noch auf der Straße bemerke ich den plötzlichen Andrang. Überall stehen Autos, kleinere und größere Menschengruppen scharen und laufen an ihnen entlang. Die meisten sind auffallend gekleidet, mehrere vornehm, andere prächtig. Ich bekomme nicht genug, all die Damen zu bestaunen, die ihre hochwertigen  Kimono und aufwendige Kleider zur Schau tragen. Weniger Abwechslung bieten die Herren, was die Vielfalt unter den Damen umso deutlicher macht.

Wir parken recht nah bei dem hell erleuchteten Haus, das ich lieber als Anwesen bezeichne. Eigentlich hatte ich mir die Suche nach einem Stellplatz komplizierter vorgestellt, doch ein Reservierungsschild direkt vor meiner Nase erinnert mich daran, dass ich mir absolut keine Vorstellung zu dem Bevorstehenden mache.

„Onii-sama!“ Ich höre Rika, bevor ich sie erkenne. Ich muss zweimal hinsehen, um sicherzugehen, dass sie es ist. „Willkommen zurück. Ich hoffe, eure Fahr verlief unkompliziert. Man erwartet dich bereits. Guten Abend, Shizana-san.“

Ich nicke erwidernd, dann verbeuge ich mich eilig.

Rikas Anblick verwirrt mich. Statt pompöser Hüte und üppiger Röcke trägt sie heute ein Kleid, das eher schlicht wirkt. In gerader Linie fließt es ihren Körper hinab, betont schemenhaft ihre Hüften. Keine Auffälligkeiten daran. Farblich scheint es auf Luka abgestimmt. Unglaublich, wie Grün diesen Geschwistern schmeichelt.

Und schon bin wieder ich es, die hier nicht ins Bild passt.

„ Hattest du Schwierigkeiten, die Kleider anzulegen? Ich muss sagen, es steht dir wirklich ausgezeichnet. Viel besser als erwartet. Entspricht denn alles deiner Zufriedenheit?“

„Oh ja, es ist wundervoll!“, antwortet Luka an meiner Stelle. Er umfasst Rikas Hände und küsst sie ehrfürchtig. „Eine vollkommene Arbeit von dir. Keiner kommt dem gleich. Danke, Rika, dass du mir diese Freude gemacht hast. Ich habe die beste Schwester der Welt.“

Rika wirkt wenig beherzt, ihren Bruder zurückzuweisen. Jedoch ist es süß, wie sie versucht, eine verlorene Strähne hinter ihr Ohr zu streichen. Wo keine ist. Ihr Haar trägt sie nach oben gesteckt.

Am Ende erlaubt Luka, dass ich mich persönlich bedanke. Meine Worte scheinen Rika nicht zu genügen. Sie überprüft lieber selbst, ob alles korrekt sitzt.  Ihre fachkundigen Hände zupfen und richten an mir, bis sie gänzlich zufrieden ist. Alles soll perfekt sein für ihren Bruder.

„Wollen wir reingehen?“, eröffnet Luka und fasst meine Hand. „Drinnen ist es wärmer. Und sie servieren Champagner und Häppchen. Ich muss dich zuerst dem Direktor vorstellen. Danach sollten wir …“

„Verzeih, verehrter Bruder“, erhebt Rika höflich und stellt sich an meine Seite. „Ich weiß, dies ist ein wichtiger Tag für dich, und ich bin wirklich untröstlich. Aber würde es dir etwas ausmachen, ohne uns vorzugehen? Ich brauche Shizana-san für noch einen Moment. Unter Frauen.“

Ich bin irritiert, nicht minder ist es Luka. Er nickt nur zaghaft lässt meine Hand los.

In diesem Moment hören wir einen Mann rufen: „Da sind Sie ja!“

Ich sehe fragend auf den kleinwüchsigen Mann, der schwitzend und keuchend vor uns zum Stehen kommt. Luka stellt ihn mir als Oni-dono vor, Kunsthändler von Rang und Namen, Hausherr und Veranstalter der heutigen Ausstellung. Faktisch unser Gastgeber. Und wie Rika flüsternd ergänzt, zudem ein sehr guter Kunde, der schon viele Bildern von Luka erstanden hat.

Der Direktor tupft seine glänzende Stirn. „Ach, wie gut, dass ich Sie gefunden habe. Ich störe ja nur ungern – die Damen.“ Er nickt einmal gehetzt, und Rika und ich verbeugen uns höflich. „Aber Sie ahnen ja nicht, was heute los ist! Luka-san, im oberen Stock warten einige Gäste auf Sie. Sie wollen den Künstler unbedingt kennenlernen. Ich muss Sie bitten, mich zu begleiten. Jetzt gleich, bitte.“

Die Geschwister tauschen einen Blick. Dann tritt Luka nach vorn an die Seite des Mannes. „Aber natürlich, dafür habe ich größtes Verständnis, Oni-dono. Gehen wir, lassen wir die Damen und Herren nicht warten. Im Übrigen bewundere ich, was Sie hier errichtet haben. Sagen Sie, wie viele Leute nehmen an dieser Herrlichkeit teil? Wenn ich mich nicht täusche, ist Heika-san vor Ort? Ich bin sicher, sie am Empfang gesehen zu haben. Wie haben Sie …“

„Shizana-san“, höre ich Rika sagen, schon strauchle ich hinter ihr her. Ich weiß nicht, wann der Austausch erfolgt ist, aber plötzlich sehe ich mich auf die Rückbank von Lukas Wagen bugsiert. Rika drängt sich neben mich. Die Tür fällt hinter ihr zu.

„Wir haben nicht viel Zeit“, erklärt sie und wühlt in ihrer Handtasche. Noch so ein winziges Teil. „Mein Bruder ist ein geübter Redner, aber er hat berufliche Pflichten zu erfüllen. Unsere Aufgabe ist es, ihn zu unterstützen. Das verstehst du doch sicher? Halt bitte still. Schließ die Augen. Wir haben nur einen Versuch“, weist sie mich an.

Ich bin noch ganz überrumpelt, lasse sie jedoch gewähren. Etwas Kühles trifft mein Gesicht, fährt feucht die Konturen entlang. Ich schaudere im ersten Moment, dann folgt ein Gefühl, als würde ein Schwamm über meine Haut fahren. Make Up?

Ich halte still, so gut ich kann. Rikas Finger werkeln an meinen Augen. Auf Anweisung öffne ich sie und erdulde, dass sie mit Maskara und Stiften meine Lider bestreicht. Ein Lippenstift folgt, dann fährt sie mit weichem Brush abschließend über Stirn, Wangen und Kinn. Ein letztes Mal besieht sie mich kritisch.

„So, fertig“, beschließt sie. An einem feuchten Kosmetiktuch reinigt sie ihre Hände. Es duftet rosig. „Bitte, nimm den an dich. Trag ihn immer dann neu auf, wenn du etwas gegessen oder getrunken hast. Überprüfe dein Aussehen bitte mehrmals während des Abends und komm zu mir, wenn es etwas zu richten gibt. Ich weiß, dass mein Bruder sehr nachsichtig mit deinem Äußeren ist, aber heute Abend können wir das nicht dulden. Er wird dich vielen wichtigen Leuten vorstellen. Es ist von großer Bedeutung, welchen Eindruck sie von dir gewinnen. Du bist immerhin die Freundin eines begabten Künstlers. Also bitte, enttäusche meinen Bruder nicht.“

Ich nicke und packe den Lippenstift in meine Tasche hinein. Rika ordnet noch einige Strähnen meines Haars, korrigiert mein Pony. Dann packt sie zusammen.

„Rika-san, darf ich dich etwas fragen?“

„Aber sicher“, meint sie und hält für mich inne.

Nervös streiche ich meinen Rock glatt. „Hat Luka-san schon einmal ein Mädchen zu so einem wichtigen Anlass mitgenommen?“

Rika betrachtet mich einige Zeit „Nein. Du bist die Erste.“ Dann lächelt sie. „Dass du den heutigen Anlass mit ihm teilst, bedeutet meinem Bruder sehr viel. Shizana-san, es ist mir ein Anliegen, dass du ihn heute Abend begleitest. Ich werde euch nicht im Wege stehen. Bitte genieße eure gemeinsame Zeit. Ich wünsche dir einen schönen Aufenthalt.“

 

Luka und der Direktor stehen noch beim Empfang, als wir zurückkehren. Mein neuer Glanz wird sofort bemerkt und des Lobes befunden, wovon ein Großteil an Rika geht. Ich räume ein, dass sie es verdient. In meiner Handtasche ruht der kleine Spiegel, den sie mir für den restlichen Abend anvertraut hat.

Nachdem unsere Namen in einer Liste vermerkt und unsere Mäntel entfernt sind, machen wir uns auf ins Getümmel. Vorbei an etlichen Leuten, dicht beieinander gedrängt und angeregt plaudernd. Irgendwo spielt leise Musik, die kaum zu verstehen ist. Die Luft ist reich an aufdringlichen Düften, von denen einige unangenehm in der Nase stechen.

Eine elegant uniformierte Kellnerin verteilt Gläser auf einem Tablett an jeden vorbeigehenden Gast. Ich vermute Champagner darin. Es ist das erste Mal, dass ich dieses spritzige Getränk zu schmecken bekomme. Erinnert mich etwas an Sekt, nur nicht so aufdringlich. Intensiver allerdings, fruchtiger.

„Bitte hier entlang. Verzeihung, Verzeihung. Entschuldigen Sie bitte.“ Die Stimme des Direktors dient uns als Lotse. Er ist wirklich flink. Dank seiner Größe findet er jede Lücke zwischen den Menschentrauben, und führt uns zügig voran.

Ich halte an Lukas Hand und vertraue, dass sie mich führt. In dieser Menge an Leuten möchte ich ungern verlorengehen. Vermutlich fände ich Luka nie mehr wieder. Dieses Haus ist riesig!

Ich habe kaum Zeit, ich vielen Kunstwerke zu bestaunen, die überall an den Wänden zieren. Gelegentlich fällt mir eines ins Auge, und immer scheint es dasselbe Thema zu sein: möglichst süße und aufwendig designte Figuren der unterschiedlichsten Settings und Farben. Ich entdecke unzählige Maids, Prinzessinnen und Kämpferinnen. Selbst die männlichen Figuren, wesentlich rarer vertreten, könnten perfekt als Idols oder Otome-Boys dienen. Ich fühle ich mich mehr auf einer AniManga-Convention, denn auf einer Ausstellung. So hatte ich es nicht erwartet.

Wir gehen auf die zweite Etage, an mehreren geöffneten Räumen vorbei. In jedem tummeln sich Gäste, die bewundern und plaudern. Am Ende des Gangs befindet sich ein längerer Saal, den wir betreten. Mittig scharen sich Grüppchen um einzelne Tische. Ringsum sind die Wände mit unzähligen Bildern behangen, jedes gerahmt. Auch hier fällt mir auf, dass Shoujo das Thema zu sein scheint. Wie viele Magical Girls mögen das sein? Dort drüben sehe ich eine Priesterin, gleich nebendran eine Gijinka mit plüschigen Tierohren und Schweif. Eine Blondine in weißem Mini-Kimono erregt meine Aufmerksamkeit. Ist das Jeanne, die Kamikaze-Diebin? Diese Augen, der Stil … Die Ähnlichkeit ist verblüffend!

„Hier ist er“, verkündet Oni-dono und wir kommen zum Stehen.

Ich mache fast einen Sprung, als ich das Gemälde entdecke, das Mari posend zur Schau stellt. Vor aller Augen, und in beeindruckender Größe. Älter, aber immer noch eindeutig sie. Ich bin so überwältigt wie damals, als Luka sie mir zum ersten Mal zeigte. Und genauso verstehe ich nicht, wie es überhaupt möglich ist.

Ich versinke so in Gedanken, dass ich nichts anderes mitbekomme.

„Wenn ich vorstellen darf“, höre ich Luka nur deswegen sagen, weil er aus heiteren Himmels meine Hand hebt. Irritiert sehe ich auf und erkenne erst jetzt, dass eine Traube von Leuten sich um uns versammelt hat.

Luka haucht einen Kuss auf meine Finger. „Shizana-san, meine Freundin und Muse. Meine Inspiration. Ihr verdanke ich, dass manche der Bilder heute das sind, was Sie hier vor sich sehen. Sie ist meine strengste Kritikerin, in vielerlei Hinsicht. Ihr entgeht einfach nichts.“ Er lächelt mich an. Sein Druck um meine Finger ist zärtlich. Ich spüre, wie meine Wangen heiß werden.

Ich verneige mich tief, wie es die Etikette verlangt. Dann stellt mir Luka jeden der Herrschaften im Einzelnen vor. Ein Sponsor, ein Händler und zwei Interessenten, wie sich herausstellt. Die Dame ist eine Agentin.

Ihr Interesse an mir ist kurzweilig. Verständlich, hier geht es auch nicht um mich, sondern um Luka. Bald sind sie so sehr in Fachthemen verstrickt, dass es mir schwerfällt, den Gesprächen zu folgen. Irgendwann lächle ich nur noch und hoffe, dass es genügt.

In kürzester Zeit wächst die Zuhörerschaft. Ich weiß nicht, ob es Lukas Charme oder sein ausführliches Reden ist, das all diese Leute anzieht. Das Gedränge wird so dicht, dass ich meinen Platz an seiner Seite verliere. Ich versuche erst gar nicht, sie zurückzuerobern. Das wäre nicht höflich. Also warte und beobachte ich, während ich an meinem Champagner nippe.

Nach zwanzig Minuten wird der Aufruhr nicht kleiner.

Mein Glas ist irgendwann leer. Wie es aussieht, kann das hier noch länger gehen. Kein Ende der Gespräche in Sicht. Also gestatte ich mir, mich ein kleinwenig umzusehen. Das ist doch der Sinn einer Ausstellung? Welch eine Schande, dass ich erst jetzt daran denke.

Zwischen all den kreativen Kunstwerken erregt eines ganz besonders meine Aufmerksamkeit. Ich bleibe vor dem Bild eines Mädchens stehen und betrachte sie eingehend. Könnte das nicht Miaka aus Fushigi Yuugi sein? In einer ähnlichen Tracht, mit derselben Frisur wie auf dem Cover des Artbooks, das ich besitze. Fehlt nur ein rot glühendes Zeichen auf ihrer Stirn, und sie könnte Suzaku beschwören. Der Stil ähnelt sehr … Ein Zufall?

„You Okuda“, sagt eine ältere Frau an meiner Seite. Ich sehe zu ihr und bemerke auf Anhieb, dass sie wohlhabend ist. Der viele Schmuck verrät es. Er wirkt wie ein starker Kontrast zu dem traditionellen Kimono mit dem aufwendigen Obi an ihrem Rücken. Andererseits, was weiß ich schon vom Wert eines Kimono? Wohlmöglich war er teurer, als er aussieht.

Sie rümpft sich und rückt die breite, schwarzumrandete Brille zurecht. „Seine Strichführung ist unverkennbar. Welch eine Verschwendung, diese Kunst nur in Büchern zu verwenden. Finden Sie nicht auch?“

Ich nicke und sehe mich um. Niemand sonst steht vor diesem Kunstwerk, und da fällt mir auf: Wo ist meine Gruppe Geblieben? Eben haben sie noch dort drüben gestanden. Wo sind sie nur hin?

„Gehört das Bild zu einer Mangareihe?“, frage ich höflich. Parallel suche ich den Saal nach einem bekannten Gesicht ab.

Die Dame rümpft sich erneut. „Sie sind also nicht mit seiner Arbeit vertraut. Interessant. Ihnen  hätte ich zugetraut, in diesen Gefilden unterwegs zu sein.“

Gefilde? Was soll das bitte heißen?

„Suchen Sie jemanden, Kindchen?“

„Ähm, ja“, raufe ich mich zurecht. Sie muss mich als unhöflich empfinden. „Ich bin in Begleitung hier. Vielleicht kennen Sie ihn, Luka-san.  Er ist ausstellender Künstler hier. Diese Bilder stammen von ihm.“ Ich verweise in entsprechende Richtung.

„Oh, ich kenne ihn“, sagt sie. „Jedes Bild ein Klischee, jedoch begabt. Ein junger Mann mit dem Auge fürs Detail. Stets eine saubere Strichführung, starke Farben … Sagen Sie, sind Sie seine Agentin oder seine Freundin?“

 „Freundin“, sage ich verblüfft.

„Dann nehme ich an, sind Sie ebenfalls in Künstlerkreisen vertreten?“

„Nicht direkt“, entgegne ich zögern. Ihr abschätzender Blick lässt mich ergänzen: „Ich bin Autorin.“

„Ach. So?“

Sie geht ohne ein weiteres Wort. Mich lässt sie einfach so stehen. Jedes Interesse an mir scheint verflogen.

Ich bin verwirrt. Nur langsam wird mir bewusst, was hier passiert ist.

Die Erkenntnis macht mich wütend. Seit Ewigkeiten wurde ich nicht mehr so sehr beleidigt!

Ich stampfe förmlich aus dem Saal. Für jetzt muss ich Luka finden.

 

Nach einer Stunde gebe ich meine Suche auf. Dieses Haus ist einfach zu groß und menschengefüllt, um eine einzelne Person ausfindig zu machen. Zum ersten Mal wünschte ich, Luka würde seinen verfluchten Mantel tragen. Mit ihm wäre er leicht zu erkennen. Tut er aber nicht, verdammt.

Ich kehre an den Ort zurück, wo ich ihn verloren habe. Falls Luka bereits nach mir sucht, wird dies sein erster Ansatzpunkt sein. Das ist nur naheliegend. Ich vertraue darauf, dass er genauso denkt.

An einem der Stehtische reserviere ich mir einen Platz mit Sicht auf die Tür. Ich lege meine Tasche vor mir ab und nehme das Handy zur Hand. Keine neue Nachricht. Seit meiner Nachricht an Luka, dass ich ihn suche, hat er nur einmal versucht, mich anzurufen. Das liegt zwanzig Minuten zurück. Erreicht habe ich ihn seitdem nicht mehr.

Unruhig nippe ich an einem neuen Getränk. Ich schelte mich selbst dafür, meine einzige Bezugsperson aus den Augen gelassen zu haben. Eine tolle Begleitung bin ich, von einer Freundin ganz zu schweigen. Luka muss enttäuscht von mir sein. Ich wäre es an seiner Stelle.

Vielleicht sollte ich jemanden um Hilfe bitten. Luka ist einer der ausstellender Künstler, irgendjemand muss ihn gesehen haben. Immerhin weiß ich, dass er nicht mehr bei der Gruppe von vorhin ist. Ich war dieser Agentin begegnet, doch wo sie Luka gelassen hatte, hatte sie mir nicht sagen können. Wenn sie es nicht wusste, wer dann?

Nein, das bringt mich nicht weiter. Ich muss es anders angehen.

Ich sende Luka eine Nachricht mit meinem Standpunkt. Dann lege ich das Handy zur Seite und beobachte die Tür.  Früher oder später wird er dort auftauchen und nach mir suchen. Ich muss nur warten. Champagner trinken und warten.

 

Zehn Minuten vergehen, bis ich Rika entdecke. Mir fällt ein zentnerschwerer Stein vom Herzen, und ich winke, damit sie mich schneller bemerkt.

„Rika-san, Gott sei Dank“, seufze ich und mache ihr Platz. „Ich bin wirklich so froh, dich zu sehen. Wo ist Luka-san?“

„Wir haben deine Nachricht erhalten“, erklärt sie und stellt ihr Glas vor sich ab. „Mein werter Bruder lässt sich entschuldigen. Er wäre gern persönlich zu dir gekommen, jedoch nimmt ihn ein wichtiges Interessentengespräch in Anspruch. Das verstehst du doch sicher?“

„Sicher“, sage ich. Rika ruft eine vorbeigehende Serviererin zu uns, die mein leeres Glas durch ein Frisches ersetzt. „Es tut mir leid, dass ich ihn verloren habe. Ich habe kurz nicht aufgepasst.“

„Das kann passieren“, entgegnet sie verständnisvoller, als ich erwartet hätte. Sie lächelt sogar ein wenig. „Shizana-san, dies ist dein erstes Mal auf einer Veranstaltung wie dieser, nicht wahr? Es bedarf etwas Übung, jemanden in dieser Menschenansammlung nicht zu verlieren. Wenn man noch dazu die Begleitung von jemand wie meinen geliebten Bruder ist … Früher oder später wird man beiseite gedrängt. Es ist schier unmöglich, den Überblick zu behalten.“

„Also ist das normal?“, frage ich hoffnungsvoll.

„Wenn man sich nicht durchzusetzen weiß“, sagt sie. Es versetzt mir einen Schlag ins Genick. „Aber mach dir nichts draus. Bislang war immer ich es, die meinen werten Bruder begleitet hat. Doch ich bin zuversichtlich, je mehr Gelegenheit er bekommt, desto besser wird mein Bruder lernen, auf seine Begleitung zu achten. Sei bitte nachsichtig mit ihm.“

Nachsichtig, ich mit ihm? Das muss sie im Scherz meinen. Ich bin es, die ihren Job hier vergeigt hat. Ich hätte mit etwas mehr Vorwurf gerechnet. Wobei …?

„Natürlich wäre es das Einfachste für meinen Bruder, wenn er mehr Zeit mit seiner Freundin verbringen könnte“, redet Rika weiter. Dann spricht sie eindringlich. „Shizana-san. Denkst du nicht auch, dass es an der Zeit wäre, in eurer Beziehung den nächsten Schritt zu tun?“

„Welchen nächsten Schritt?“, frage ich. Mir ist nicht wohl bei ihrem Blick.

„Liebende sollten ab einem gewissen Punkt in ihrer Beziehung darüber nachdenken, ihren Alltag zu einen“, erklärt sie. Wie beiläufig nimmt sie ihr Glas in die Hand. „Wie du sicherlich weißt, verfügt mein Bruder über ein akzeptables Apartment. Es bietet ausreichend Platz für zwei Personen und alles, was sie benötigen. Wäre es nicht leichter, die Bürde der Kosten miteinander zu teilen? Seien wir ehrlich, dein Verdienst in diesem Café kann dir unmöglich auf Dauer einen Lebensunterhalt sichern. Mein Bruder würde dich unterstützen, im Gegenzug bräuchte er sich nicht länger zu sorgen, wenn er das nächste Mal beruflich die Stadt verlässt. Ich sehe nichts, was dem entgegenstünde.“

Ich sehe sie an, als sei ich vom Blitz getroffen. „Zusammenziehen, Luka und ich? Das wäre viel zu früh! Wir sind doch erst …“

„Zwei Monate zusammen“, ergänzt sie. Beiläufig nippt sie an ihrem Champagner. „Nicht wahr? Es sind schon zwei Monate. Findest du nicht, dass es genug Zeit ist?“

 „Nein“, widerspreche ich gefasst. „In dieser Zeit hatten wir nur wenige Dates. Wir haben uns ein paarmal gesehen, waren zusammen unterwegs – das war’s. Ich würde nicht sagen, dass wir uns gut genug kennen. Wir haben uns ja noch nicht einmal richtig ge…!“ Ich stoppe mich im letzten Moment und presse die Lippen zusammen. Meine Ohren beginnen zu glühen. Bestimmt weiß Rika ohnehin bestens Bescheid, dennoch möchte ich mir diese Blöße nicht geben. Diese Themen gehen sie nun wirklich nichts an.

Sie besieht mich in aller Ruhe, studiert mein Gesicht.

„Ich verstehe deine Argumente nicht“, sagt sie schließlich und spricht sehr betont. Plötzlich wirkt das Gespräch recht unterkühlt. „Sag, gelten dieselben Bedingungen für deine derzeitige Wohnsituation? Mit diesem Landstreicher, Ukyo. Ich muss sagen, dein Verhältnis zu ihm schickt sich nicht sonderlich.“

Mir schleicht der Schock in alle Glieder. Mein Rücken fühlt sich unangenehm steif an.

Wie kann es sein, dass Rika das weiß? Und wenn dem so ist, wie steht es um Luka? Im Meido wusste es niemand, mit Ausnahme von Waka, das weiß ich gewiss. Selbst Ikki schien überrascht, Ukyo vor meinem Haus zu sehen. Wieso muss ausgerechnet Rika es sein, die uns ertappt?

„Wenn ich dir einen wohlmeinenden Rat geben darf“, fährt sie indes fort, „dieser Mann tut niemandem wohl. Er ist für nichts und niemanden gut. Vertrau mir, er übt einen schlechten Einfluss auf die aus, denen er nah kommt. Wir wollen doch nicht, dass er noch eine Beziehung zerstört?“

Beziehung zerstört, wovon spricht sie da nur? Hält sie Ukyo für das Aus zwischen Ikki und Hanna verantwortlich? Das ist doch absurd!

Mir schießt das Blut in die Ohren. In meinen Schläfen pulsiert es. Meine Wangen brennen so heiß, dass Eis keine Linderung brächte. Ich will explodieren, ihr so richtig die Meinung geigen, doch mit Wut erreiche ich gar nichts.

Ich ermahne mich, ruhig zu bleiben. Erst als sich mein Pulsschlag normalisiert, spreche ich deutlich: „Zum Ersten: Ukyo ist kein Landstreicher, er ist Fotograf. Zum Zweiten: Er ist nicht irgendwer, sondern mein bester Freund in dieser Welt, dem ich mein Leben verdanke. Im wörtlichen Sinne. Mehrfach. Und mit der Trennung von Hanna und Ikki hat er nichts zu tun. Ich bin mir sicher, dass du das weißt. Du bist doch mit Ikki-san vertraut, oder nicht?“

Rika sagt nichts. Ihre Mimik wirkt finster, doch sie erhebt kein einziges Wort. Ich kann förmlich spüren, wie frostig unser Verhältnis mit einem Mal ist.

„Du wirst meinen Rat demnach nicht befolgen?“, fragt sie.

„Ich werde mich nicht dafür rechtfertigen“, sage ich.

„Und mein Bruder?“

Ich ziehe die Luft ein und überlege mir meine nächsten Worte genau. „Mit Verlaub, Rika-san. Das ist eine Sache zwischen Luka und mir.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Aufgaben:

1. Beschreibe drei Spielrunden mit deinen Gästen anhand von Würfelergebnisse.
2. Luka erscheint zu früh im Café. Deine Belehrungen bewirken nichts, stattdessen fordert er, mit Waka zu sprechen. Irgendwie erreicht er, dass du früher gehen darfst. Luka reicht dir ein Kleid für die Eröffnung und bittet dich, es anzuziehen. Rika hat es gefertigt. Richte dich her.
3. Diskutiere mit Luka im Auto, warum du es als unnötig empfindest, dich persönlich abzuholen. Bringe folgende Sätze (Luka) sinngemäß unter: „Ich lasse dich eben nicht entkommen“, „Welcher Freund würde seine Freundin nicht als Erster in einem bezaubernden Kleid sehen wollen?“, „Man wird schon einen Moment ohne mich auskommen.“
4. Vor Ort stößt Rika zu euch. Sie macht dir Komplimente zu dem Kleid, Luka lobt Rika zu ihrer vortrefflichen Wahl. Du bekommst die geballte Ladung Geschwisterliebe zu spüren. Der Veranstalter unterbricht und fragt Luka, ob alle Bildpräsentationen seiner Vorstellung entsprechend. Lass dich von Luka zu seinen Bildern führen.
5. Beim Herumgehen fällt dir auf, dass die Bilder alle sehr Shojo-Manga-mäßig sind. Lukas Bilder passen perfekt hinein. Luka stellt dir ein paar Sponsoren vor und präsentiert dich stolz als seine Freundin und Muse.
6. Du und Luka verliert euch. Du endest in einem Gespräch mit einer alten, gutbetuchten Dame. Anfangs interessiert, weil du die Freundin eines Künstlers bist, ändert sich das mit deinem Outing als Autor. Wieder stehst du allein da und siehst dich ein wenig um. Ein Bild erinnert dich an Fushigi Yuugi, ein anderes an Kamikaze Kaito Jeanne. Seltsam, oder?
7. Rika stößt zu dir und entschuldigt sich für ihren Bruder. Er ist in einem Interessentengespräch verwickelt. Sie behandelt es leichtfertig. Rika verkündet, dass es Zeit wird, dass du und Luka zusammenzieht, immerhin bietet seine Wohnung genug Platz. Sie müssten sich dann auch keine Sorgen mehr um Ukyo machen, den sie dir schlechtzureden versucht. Sie hält Ukyo für das Aus zwischen Ikki und Hanna verantwortlich, jetzt versucht er dasselbe bei Luka und dir. Verteidigst du Ukyo oder schweigst du, um dir die Geschwister nicht zum Feind zu machen?

Uff, so viel zu beschreiben. So harter Stoff zu verarbeiten … Ich habe bei den Aufgaben erst schlucken müssen.
Das Schreiben fiel mir schwer. Einerseits hatte ich lange Pause, andererseits war ich teilweise sehr unsicher. Ich wusste nicht, wie ich vorgehen sollte.
Nach viel Überarbeitung bin ich zufrieden. Und ich stehe zu meinem Entschluss. Nun bin ich gespannt, was sich meine Göttin als Nächstes überlegt. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  PenguinGirl
2020-02-17T20:55:20+00:00 17.02.2020 21:55
Ich muss ja sagen, dass ich Kunst echt liiiebe
Leider ist mein Wissen sehr begrenzt in dem Bereich, aber auf so eine Kunstaustellung würde ich schon echt gerne mal...;;
Und auch fällt mir auf, dass jedes Mal wenn ich "Waka" lese, ich an meinen Lieblingscharakter(Wakamatsu aus Kuroko no Basket) denken muss ahhhh xD
Wow du hast das Kartenspiel echt gut erklärt und ich sage das als Person die sich gar nicht damit auskennt :'D
Luka ist ein Ninja und passend zu deinem Sieg war er auch °^° Man könnte es Talent nennen :D
Ich würde bei so viel Aufmerksamkeit glaube ich sterben, die ich an der Seite von Männern wie Luka und Ikki hätte
"Ich habe nicht gesehen, woher er so plötzlich gekommen ist." nevermind, Ikki ist der Ninja hier
Sowohl Angst als auch Neugierde sammelt sich gerade wegen Wakas späterer 'Behandlung' dir gegenüber, nach Lukas...Gespräch >>
Halleluja das Outfit klingt ja hammer! Hast du dich da irgendwie an existenten Outfits oder sowas inspirieren lassen? Würde sowas ja echt gerne mal in visueller Version sehen xD
Die kleine Vielfalt bei Männeroutfits ist bei solchen Events irgendwie traurig...:'c
Und ich will kurz vermerken, dass ich meine Aussage vom Beginn des Kommentars revidieren will. Ich will zwar auf eine Kunstausstellung...aber nicht so eine, Himmel so voll und so viele Menschen>>
Woah Shoujo wirkt wie ein geniales Thema x3 Richtig traumhaft, generell so viel Anime ähnliches und so :D
Okay jetzt durch das...Gespräch am Ende...Wow.
Ich habe ehrlich die Luft angehalten und wurde selbst mit sauer bei dem was Rika sagte XD
Das muss ich erstmal verdauen...Und dann auch noch direkt ein Schluss...Als Leser muss ich sagen, dass das gemein ist ;;
Wie soll ich jetzt die Zeit bis zum nächsten Kapitel überbrücken?!Dx
Antwort von:  Shizana
18.02.2020 08:09
Hallo Anzu,

du bist wirklich schnell im Lesen. Hat mich überrascht. xD
Ich würde fast anraten, mit dem Re-Read noch ein wenig zu warten. (So … ein Jahr? xD) Ich habe vor, es noch einmal komplett zu überarbeiten, weil sich mit der Zeit Unstimmigkeiten eingeschlichen haben und ich mit manchen Texten auch nicht mehr zufrieden bin. Aber wenn es rein ums Auffrischen der Erinnerung geht … ich denke, das lässt sich durchstehen.

Ninja ist dein Lieblingswort. xD
Ich täte mich auch nicht sonderlich wohl an der Seite solcher Leute fühlen. Tat mein SI anfangs ebenfalls nicht, aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran.
Ob Eri nochmal auf Waka eingehen wird, weiß ich nicht. Ich teile es ihr aber mit. Sie ist gerne fies. Mir graut es eher vor der Predigt von Mine. *schauder*
Das Shoujo-Thema ist aus dem Drama gegriffen. Ich weiß nicht, ob es im Game auch zur Sprache kommt, was Luka für Kunst ausübt, aber in den Dramen kommt es sehr witzig hervor. Mir tut es fast ein wenig leid, dass es nichts Ernsthafteres ist. ^^'

Aufgaben fürs nächste Kapitel habe ich. Ich kann dir so viel verraten: Es wird recht unangenehm für meinen SI. (Aber sicherlich lustig für den Leser. <_<)

Hab' eine gute Zeit bis dahin!
Danke für dein Feedback. :)
Antwort von:  Shizana
18.02.2020 08:17
Ah, ganz vergessen.
Ja, beim Outfit habe ich mich im Ansatz an etwas Existentem orientiert. Nichts, was ich 1:1 tatsächlich besitze, aber sowohl mit Korsett (bzw. Coursage) als auch Plateau kenne ich mich aus. Anfangs hatte ich Rika ein extravagantes Outfit gegeben, farblich sehr auffallend, aber das änderte ich, weil mir aufging, dass Rika ihren Bruder unterstützen will – und damit folglich seine Freundin in den Vordergrund rücken wird. Also bekam sie etwas Schlichtes und der SI dafür das Extravagante.
Wie's auch im Text steht, habe ich mich ein wenig an meine Gothic-Zeit erinnert gefühlt. Die Inspiration stammt aus dieser Zeit, deswegen dürfte sich mein SI einigermaßen wohl in den Klamotten fühlen. :)


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