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Lost in paradise

SakuxSai | SakuxSasu
von

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Hingabe

Nagoya, 1. April 2011
 

Die Sonne ließ sich hinter all den Wolken endlich blicken und wärmte Sakuras helltönendes Gesicht. Zufrieden schloss sie die Augen und richtete ihren Kopf Richtung Fenster.

Die Anwesenheitsliste konnte von ihr aus den ganzen Tag so weitergehen.

„Ich sehe, die Sonnenanbeterin ist abwesend“, meldete sich der Lehrer Namens Sarutobi. Einzelne Schüler kicherten.

„Das würde ich aber auch machen, wenn ich am Fenster säße, echt jetzt... will nach Hause...“, meckerte der blonde Mitschüler, der seine Fäuste nach oben hob und sich ausgiebig streckte. Sein Name war Naruto.

Wenn er einmal den Mund aufmachte, dann sprudelte die ganze Energie aus ihm heraus, als müsse er der gesamten Welt etwas mitteilen. Sakura schätzte ihn sehr als guten Kumpel, den sie eine Ewigkeit schon kannte.
 

„Naruto, egal wie alt du dann auch bist, du wirst immer und überall deinen Senf dazu geben. Das werden wir nicht mehr an dir ändern können. Aber gebe dir wenigstens die Mühe, okey?“, redete der große und breite Lehrer mit seinem Schüler und warf ihm einen etwas einschüchternden und tiefen Blick zu, bis Naruto ein „Ja, ja“, dahin nuschelte, die Arme vor der Brust verschränke und seine Unterlippe beleidigt hervor schob. Somit war das Thema vorerst erledigt.

Die Anwesenheitsliste ging weiter und der Name „Sai“ wurde erwähnt.

Ein Junge in der ersten Reihe meldete sich. Sakura kannte ihn gar nicht.

Zumindest war sie sich sicher, ihn weder an der Mittelschule noch früher gesehen zu haben.

Erst zwei Tage später stellte sich ein Fehler in der Organisation heraus. Sai gehörte nicht in diese Klasse, sondern in eine höhere und so war der Junge für eine lange Zeit wieder in Vergessenheit geraten.
 

Wenige Monate später ergab sich dann eine Gelegenheit.
 

Da Sakura die Nase voll hatte von den Nörgeleien ihrer Eltern, entschloss sie sich, nach der Schule in der Schulbibliothek zu lernen.

Am späten Nachmittag betrat sie das Gebäude und sah sich erst einmal um.

In jeden Fall wollte sie in Ruhe lernen und fand, dass die Ecke ganz vorne auf der anderen Seite des Raumes doch ganz einladend aussah. Mit schnellen Schritten steuerte sie auf den Tisch zu und bemerkte erst kurz vor dem Ziel, dass da noch jemand saß.

Etwas verwirrt sah sich das Mädchen um. Am Rande hier waren alle Tische schon besetzt und der Junge vor ihr war wenigstens ihr Schulkamerad, erinnerte sie sich vom Sehen her.

„Ähm...“, fing die Rosahaarige räuspernd an. „Ist hier noch was frei?“

Der Junge namens Sai, fiel Sakura inzwischen ein, sah von seinem Buch auf und blickte Sakura lächelnd an. Er schien sehr freundlich zu sein.

„Natürlich.“, und blätterte weiter im Buch.

„Ist es hier immer so voll? Ich bin sogut wie nie zum Lernen hier...“, begann Sakura mit einem kleinen Smalltalk, damit es von Anfang an nicht so still zwischen den Beiden ist. Außerdem waren es die ersten Worte seit dem Schulbeginn vor sechs Monaten.

Die ersten Worte und somit der Beginn einer Beziehung, die sich im Laufe der Zeit entwickelte.
 

Je mehr Zeit verging, desto unerträglicher wurden die Eltern. Auf der einen Seite verstand Sakura, warum die Beiden nichts anderes als das eine Thema im Kopf hatten, nämlich ihr zukünftiges Medizinstudium. Sakura versicherte ihnen, dass alles gut laufen und dass sie genug lernen würde, denn nur sie konnte am besten wissen, wie ihre Leistungen genau waren. Doch sie wollten sich nicht richtig beruhigen.

Da blieb Sakura nichts anderes mehr übrig, als nach der Schule in die Bibliothek zu verschwinden oder, was ihr neustes Hobby war, draußen zu fotografieren, um die Beiden wenig zu Gesicht zu bekommen.

Als Schein nahm sie ihre Schultasche und transportierte so ihr Fotoequipment nach draußen. So weit kam es also schon, dass man etwas vorspielen musste.

Die liebe Sakura hatte immer so schrecklich viel zu büffeln, dass sie angeblich in ihrer Freizeit auch noch bei Freunden lernte!

Dass sie nicht lachte.

Die Chance stand vielleicht eins zu einer Million, dass ihre Eltern das Ganze nachvollziehen könnten. Nämlich, dass Sakura ganz einfach etwas Abwechslung brauchte! Sonst könnte das nicht gut enden, nämlich wie ihre ältere Cousine Ai. Diese musste in eine Anstalt für einige Monate geliefert werden, weil sie kaum lebte. Sie aß und schlief nicht, verlor ihr Lachen und ihr Leben gab sie ihrem Job als Redakteurin.

Und Sakura wollte alles andere als ausgebrannt sein.

Draußen schöne Dinge fotografieren, mehr brauchte das Mädchen in so einem Moment nicht.

Und vielleicht, wenn das Weekend vor der Tür stand, sich mit ihrer besten Freundin Ino treffen.
 

Neulich hatte Sakura ihren Lernpartner Sai mitgebracht, als sie mit Ino verabredet war. Natürlich wurde Ino davor eingeweiht, dass die zwei seit einer gewissen Zeit miteinander lernten und untereinander gut zurecht kamen. Mehr war da nicht drin.

„Meine Freundin Ino kennst du bestimmt schon, von der ich dir erzählt habe“, stellte Sakura sie vor und blickte grinsend zu Ino rüber.

„Schön, dass ich dich kennen lernen darf“, erwiderte Sai höfflich mit einem Lächeln auf dem Gesicht und was niemand von den Mädchen erwartete, lag dieser einen Arm um die Blondine um sie kurz zu drücken.

Kurz darauf errötete Ino.

„O-ok, wollen wir mal reingehen?“, fragte Ino etwas stotternd die kleine Runde, als es ruhig geworden ist.

„Nichts lieber als das“, beantwortete die andere lachend die Frage, da ihr die Situation gerade etwas doof und beschämend vorkam. Sakura glaubte, dass Sai nicht immer wusste, wie man sich angemessen in manchen Situationen benahm. Und zwar, dass man fremde Menschen nicht überrumpelt. Irgendwann würde sie ihn darauf ansprechen. Ob es überhaupt eine gute Idee war, ihn mitgenommen zu haben?

Das ergab sich im Laufe des Abends.

Glücklicherweise verlief alles ganz wunderbar. Zudem war kurze Zeit später Naruto und Hinata aufgetaucht. Sie verkündeten, besser gesagt Naruto verkündete laut, dass sie nun ein Paar waren. Besonders Sakura freute sich unheimlich für sie und umarmte ihren langjährigen Kumpel. Mit leisen Worten, dass sie wusste, dass es irgendwann klappen würde mit denen Zwei.

Auf das Ereignis stießen die fünf an und genossen die Zeit, die ausnahmsweise nichts mit Lerngesprächen zu tun hatte.
 

Sakuras Vater war zu dieser Zeit im Außendienst und würde erst in einer Woche wieder zurück sein. Und da war das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter lockerer.

Darum sagte ihre Mutter auch nichts, als Sakura in ihre rosa Handtasche das Nötigste einpackte und sich mit den Worten „Ich schlafe heut´ bei Ino, bis morgen!“, verabschiedete.
 

Jedes Mal, wenn die Mädchen auf Inos Bett saßen, analysierten sie das Liebesleben der anderen. Sakura fragte sich jedes Mal, warum Ino als attraktive junge Frau mit atemberaubenden blauen Augen keinen festen Freund hatte. Ino sagte mal, dass sie hohe Ansprüche an die Männerwelt setzte und darum sich nie richtig verliebte.

„Sakura, in einem halben Jahr studieren wir wahrscheinlich und sind 18, hallo?!

Und ich glaube, dass wir da einen für dich gefunden haben...“, die Blondine sah ihre Freundin verführerisch an und warf sich auf sie, sodass Sakura in dem Moment keine Chance hatte, weg zukommen.

„Geh runter von mir, du Sau“, Sakura lachte auf, Ino schloss sich dem Lachen ebenso an und blickte zu Sakura runter.

„Erst, wenn du mir erzählst, warum du mit dem Kerl immer lernst, denn: Es ist KEIN Argument GENUG, dass er ein Überflieger in der Schule ist. Da steckt noch mehr dahinter...“, während Ino den Satz beendete, wirkte ihr Gesicht plötzlich so nachdenklich und rollte von Sakura runter auf das Bett. Sie nahm die Seitenposition ein und stützte sich mit dem Ellbogen ab, während sie Sakura ansah.

„Und er war heute Abend bei der Begrüßung so komisch“, als die Blondine das sagte, wusste Sakura schon vor Stunden, dass Ino sie drauf ansprechen würde.

„Hey, ich war genauso wie du perplex. Aber ich denke, er meinte es nur gut und wollte sich von der besten Seite zeigen.“, Auf die Aussage zuckte Ino mit den Schultern.

„Trotzdem allen Sakura... denke ich, dass er dich mag und ich an deiner Stelle würde dem Ganzen mal eine Chance geben“, Sakura wusste sofort, was Ino meinte. Sakura und Sai sollten ein Date haben.

„Weißt du Ino, ich fühle mich nicht bereit dazu. Ja, wir kennen uns jetzt zwei Jahre, lernen manchmal zusammen und … er kennt einen Teil meines Lebens. Aber ich weiß noch so gut wie nichts über ihn.“, verzweifelt seufzte Sakura und starrte an die Decke, als würde sie da oben eine Antwort erwarten.

„Mädchen, du zerreißt dir wirklich den Kopf. Wenn ihr miteinander geht, dann erfährst du mehr über ihn.“

„Ja Ino, vielleicht hast du ja Recht...“
 

Und seitdem wurde nie mehr so intensiv über Sai geredet.
 

Sai, der eine Stufe höher wie Sakura war, hatte natürlich schon vor einem halben Jahr sein Studium begonnen. Trotzdem verabredeten sie sich immer wieder zum gemeinsamen Lernen, auch wenn es seltener geworden war.

Das letzte Mal, als Sakura bei Ino übernachtete und sie über Beziehungen geredet haben, war über sieben Wochen her. Und Sakura wusste nicht, ob es Zufall war, dass seit dem Gespräch ihr Verhalten gegenüber Sai sich verändert hatte. Sie sah die Dinge langsam mit anderen Augen.

Sakura fing an genauer zu beobachten und immer mehr über „die Chance“ nachzudenken.
 

Es gab Momente, wo sie nebeneinander saßen und Sai mit dem Zeigefinger über eine Textzeile fuhr. Sakura zeigte anschließend eine andere Textstelle und so berührten sich ihre Zeigefinger. Ob das Mädchen das bewusst tat, wusste sie wirklich nicht.

Es war zwar nichts atemberaubendes, aber sie hatten sonst nie direkten Körperkontakt gehabt.

Musste das nicht ein erschreckender Gedanke sein, dass es in den zwei Jahren keinerlei Berührungen gab?

Nicht einmal eine Umarmung als Dankbarkeit?
 

Doch Sakura erinnerte sich noch gut an diesen einen Moment.

Es war ein kühler Dezembertag gewesen, als die Beiden (zum gefühlten hundertsten Mal) zusammen büffelten. Da heute Freitag war, wollten sie früher aufhören.

Es sah stark bewölkt aus, es würde wohl leider regnen.

Sakura und Sai verließen den Ort und gingen ihren üblichen Weg nach Hause, um später sich an einer Ampel zu verabschieden.

Als Sakura mit ihrem Gesprächsthema, Fotografie, fertig war, blieb Sai plötzlich stehen.
 

„Sakura?“
 

Es hörte sich diesmal so anders an, ihren Namen in einem sanften Ton zu hören, der irgendwie aber etwas nervös klang.

Die junge Frau drehte sich um und näherte sich ihm.
 

„Wenn wir jetzt nach rechts gehen die Straße lang, gibt es da einen neuen Sushi. Hast du Lust?“, fragte er und setzte sein Lächeln auf, wie so oft schon.
 

Im ersten Moment brachte das Mädchen kein Wort über ihre Lippen, doch sie hatte sich schnell wieder gefangen. Sie hatte damit einfach nicht gerechnet.

„Gerne... wieso auch nicht? Jetzt dürfen wir Restaurant - Tester sein“, entgegnete Sakura und brachte ein leichtes Lachen zu Stande.

Sakura konnte sich nicht erinnern, einmal ganz alleine mit Sai etwas unternommen zu haben. Sonst war immer mindestens Ino dabei.

Sai hatte sich so seine Gedanken gemacht. Warum nicht mal mit einer Lernpartnerin essen gehen? Zum Glück hatte Sakura es ihm nicht übel genommen, dass er so spontan handelte.

Und er war der Meinung, dass sie auch mal alleine etwas unternehmen konnten, ohne dass immer jemand dazwischen lief und die Hauptrolle übernahm.

Aber um auch klipp und klar zu sagen: Er hatte sie gern.
 

Im glanz-neuen Sushi – Restaurant angekommen, nahmen Sai und Sakura in der hintersten Ecke des Raumes Platz. Das kam Sakura sehr bekannt vor, wenn es um Platz Sucherei ging.

Sie hatten irgendwie ihre Vorliebe entwickelt, unauffällig zu sein und das Geschehen von der Seite zu beobachten.

Es machte Sakura zwar nie etwas aus, wenn sie beispielsweise Abends in Bars oder in der Schule von Männern Blicke abbekam, doch es fühlte sich bei Sai richtig an mit ihm am Rande zu sitzen.
 

Nachdem sie eine „große Platte für zwei“ bestellt hatten, verschränkte Sakura ihre Arme und stützte sie auf dem Tisch. Grinsend musste sie ihren Gegenüber ansehen.
 

„Sag mal Sai... führst du etwas im Schilde?“, dabei schenkte sie ihm weiterhin ihr sympathisches Lächeln, damit das Ganze lockerer wirkte.
 

„Wie meinst du das denn?“
 

„Naja, ich weiß es nicht... sag du es mir?“
 

Sakura würde ihn jetzt solange foltern, bis sie das bekam, was sie wollte.

Sai wendete seinen Blick von ihr ab und nahm sich zuerst ein Schluck aus seinem Glas Wasser.

Je länger die Schweigepause anhielt, desto nervöser wurde sie. Weil sie nicht wusste, was jetzt kommen würde.

Sai stellte sein Glas ab und sah ihr wieder in die Augen.
 

„Weil ich Hunger habe.“
 

Würde Sakura sich jetzt in einer Animeserie befinden, hätte sie „gemalte“ Wassertropfen am Kopf und würde vom Stuhl runter fliegen.
 

„Ahso... ja, das erklärt einiges. Natürlich“, kommentierte sie seinen „guten“ Argument und Sai wusste jetzt nicht so Recht, ob das gerade eben Ironie war.
 

„Darf ich nicht mit dir einen Nachmittag verbringen, ohne Formeln und Anatomie?“, fragte dieser plötzlich so ernst, worauf Sakura etwas erstarrte.
 

Sai sah sie fast so an, als wäre er verletzt. Aber nur vielleicht, denn das Mädchen wusste mittlerweile, dass er eine Art „Pokerface“ perfektionierte. Warum machte er das immer? Sie seufzte.
 

„Sai, kann ich dich was fragen, bezogen auf die Persönlichkeit?“
 

Dieser nickte nur und wartete anschließend Sakuras Frage ab.
 

„Warum hebst du dich so ab von den anderen Menschen? Zum Beispiel hast du oft den gleichen Gesichtsausdruck. Ich meine, ich finde es ja nicht schlimm und komme bis jetzt klar mit dir...“
 

Sakura wusste nun nicht weiter. Ihre Hände machten eine Geste, als würde sie nach weiteren Worten suchen. Irgendwie hatte sie sogar Angst, weiter zu sprechen, womöglich sie noch ihm auf dem Fuß treten wird.

Wieder nach einer Schweigepause wie davor, begann er zu sprechen.
 

„Ich bin Weise, seit ich sieben bin. Die Zeit wurde auch nicht besser, als ich in einem Haus mit anderen elternlosen Kindern unter gebracht wurde. Es geschahen viele schreckliche Dinge, die ich nicht erzählen möchte.

Mit der Zeit hatte ich gelernt, niemanden zu trauen und niemanden zu sagen, was man gerade fühlt. Die Hölle war endlich vorbei, als ich mit 13 mit einem Freund abhaute und kein Dach mehr über den Kopf hatten. Doch das war die schönste Zeit.

Ich wusste endlich, was Freiheit bedeutet. In einer Nacht wurden wir von Schlägen geweckt, die mein bester Freund nicht mehr überlebte... es war ja nie einfach, da draußen einen sicheren Platz zu finden, ohne dass solche Leute kamen.

Mit 15 hatte ich nur das Glück, dass ein Helfer mich aufnahm und ich bei ihm wohnen und lernen konnte. Ich ging regelmäßiger in die Schule und schaffte es an die Oberschule.

Es könnte das sein, warum ich anders bin.“
 

Die ganze Zeit lang hörte sie ihm zu und verfluchte sich so sehr. Sie verfluchte sich dafür, dass sie ihm damals nicht helfen konnte.
 

„Es tut mir schrecklich leid.“
 

Das war alles, was sie hervorbringen konnte.
 

„Wir sollten lieber unseren Sushi essen“, wechselte Sai mit einem Lächeln das Thema und trennte das Essstäbchen von der anderen. Verhielt sich so, als hätten sie gerade eben über Benzinpreise gesprochen. Und Sakura noch mehr offene Fragen.
 

Es verging eine gewisse Zeit, bis sie gemeinsam das Restaurant verließen.

Nach zögerlichen Anfängen wurden die Gespräche lockerer, vorallem Sakura brachte immer viel Begeisterung in die Themen. Sai war eher der Zuhörer, aber dafür ein guter, der manchmal auch einen Satz dazu sagte und Sakura noch mehr antrieb, weiter zu erzählen.

Es amüsierte ihn, abgelenkt zu sein und er fragte sich, ob es Sakuras Absicht war.

Das war ihm auch egal. Hauptsache nicht an die Vergangenheit denken.
 

Nun waren sie an der berühmten Ampel angekommen und es war mittlerweile dunkel geworden. Schließlich fielen auch noch die ersten Regentropfen, die die Beiden schnell zu fühlen bekamen. Muss das jetzt sein?, dachte sich Sakura ihren Teil und sah nach oben, Sai folgte ihrem Blick.
 

„Bei so vielen Wolken wird es wohl eine Weile regnen“, stellte der junge Mann fest.
 

„Scheint so... ich muss leider los und ...mich beeilen“, verabschiedete Sakura sich etwas zögernd und wollte zum Laufen ansetzen, doch sie wurde von einer Hand abgehalten.
 

Sakura konnte nicht schnell genug reagieren, weil Sai an ihrem Handgelenk zügig zog und sie darauf hin in seine Richtung stolperte.

Sie nahm wahr, dass er sie auffing und ihre Beine wieder richtig stehen konnten.

Und sie nahm wahr, wie seine Arme um ihre schmale Taille geschlungen waren und ihre Augen mit seinem Blick gefangen hielt.
 

Die Regentropfen nahmen an Stärke zu, fanden auf ihren Gesichtern überall den Weg, entlang zu laufen.

Nicht einmal die Nässe nahm Sakura wahr, da es ihr heiß im Gesicht wurde.

Im nächsten Moment näherte Sai sich ihrem Gesicht und küsste ihre vom Regen nasse Lippen.

Zum ersten Mal war Sai bereit gewesen, Sakura seine Gefühle durch diesen einen Kuss zu gestehen. Er dachte einfach, dass es richtig sein musste.

Sakura war anschließend die Erste, die diesen Kuss löste und etwas erschrocken ihre Finger auf die Lippen legte.
 

„Gute Nacht, bis Dienstag“, sagte Sai ihr leise und verschwand in die Richtung, wo sich seine Wohnung befand.
 

Sakura stand noch eine Weile in der Nähe der Ampel, bevor sie ein Fuß nach dem anderen langsam ansetzte und schließlich nach Hause rannte.
 

Über das Wochenende dachte sie viel über das Geschehende nach und kam wieder zurück auf das Gespräch mit Ino.
 

Wenn ihr miteinander geht, dann erfährst du mehr über ihn!
 

Dieser Satz hallte ihr im Kopf rum.

Es war schrecklich zu sagen, dass Sakura nach dem Kuss nicht sagen konnte, ob sie soetwas wie Liebe für ihn empfand. Vielleicht kam das alles so überraschend und vorallem hätte Sakura nie und nimmer damit gerechnet, von IHM geküsst zu werden.

Sie überlegte sich tatsächlich, ob sie sich eine Ohrfeige verpassen sollte um sicher zu gehen, dass es kein merkwürdiger Traum war.
 

Doch was hatte die junge Frau eigentlich zu verlieren?

Warum nur eine süße Freundschaft, wenn man doch mehr daraus machen könnte?

Mit einem schwachen Lächeln und einem verträumten Blick kuschelte sie sich noch enger in ihre rosa Kuscheldecke und hoffte, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Info: Dieses Kapitel spielt sich in der Vergangenheit ab, der nächste Kapitel geht normal weiter (Gegenwart) :) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Guardian
2015-08-16T15:27:28+00:00 16.08.2015 17:27
Hallo erneut ;)

Ich war anfangs etwas irritiert, da ich den zusammenhang am anfang nicht sofort verstand, bis mir klar wurde, das es wohl vor dem Medizinstudium war. Ich fand es wirklich eine interessante Perspektive und war sichtlch überrascht, wie sich Sakura und Sai in wirklichkeit kennengelernt haben. Es war süß, das es erstmals mit dem lernen angefangen hat oder eher damit, das es durch das system in die falsche Klasse gesetzt worden ist. Bei der Szene mit Ino und Sakura, als sie sich gegenseitig analysierten, musste ich hier und da schmunzeln. Das war eine konstanze Ferundschaft und wünsche mir für die Zwei eine dauerhafte Freundschaft. Sakuras halbes Date im Resturant fand ich auch interessant und habe gehofft, das Sai mehr von sich preisgeben würde.

Es bleibt gespannt und ich freue mich gleich dein nachfolgendes kapitel zu lesen!

Liebe Grüße
Von:  kate332003
2015-03-15T13:16:12+00:00 15.03.2015 14:16
Klasse Kapitel*---* Dein Schreibstil ist wirklich klasse^^ Ich bin schon gespannt auf das nächste Kapitel^-^
Von:  jillianZ
2015-03-14T12:15:35+00:00 14.03.2015 13:15
Super kapi. Bin gespannt aufs nächste lg
Von:  fahnm
2015-03-14T09:25:56+00:00 14.03.2015 10:25
Spitzen Kapitel


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