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Ein Hauch von Schicksal

von

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Arc II/ Meigui - „Damit habe ich wohl gewonnen.“


 

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Arc II/ Meigui - „Damit habe ich wohl gewonnen.“
 

„Du hast mir mein Herz gestohlen?!“
 

Law nahm diese geflüsterten Worte kaum war. Mit neutralem Blick schaute er zuerst auf das Objekt des Unglaubens, dann auf seine rechte Hand. Innerlich war er etwas überrascht. Also waren seine Kräfte noch ausbaufähiger als er gedacht hatte.

Wortlos erhob sich der Chirurg und steckte die Hände in den Hosentaschen. Vor ihn kniete bzw. saß Ally und sah geschockt auf das pochende Herz. Mit einem abgrundtiefen Seufzer ließ sie sich nach hinten fallen und lag nun – im wahrsten Sinne des Wortes – zu seinen Füßen.

Schnaubend sah sie auf und traf seine Augen, die seine gefangen nahmen. Erschöpft blieb die Dunkelhaarige liegen und schloss resigniert die Augen. Die Glieder von sich gestreckt lag sie dort am Boden, wie eine Opfergabe. Der Schwarzhaarige schlenderte um sie herum und bückte sich nach dem Herzen. Vorsichtig nahm er es auf und drehte es vor seinen Augen.

„Damit habe ich wohl gewonnen“, meinte er ganz sachlich und sah wieder auf sein neuestes Crewmitglied. Ein kurzer Schluchzer war zu hören, dann legte sie einen Arm über ihre Augen und murmelte ein 'Aye Käpt'n'. Zufrieden grinsend trat er neben sie und hockte sich zu ihr herunter. Ein leises Murmeln – ein sehr ausschweifender Fluch – bekam er mit.

„Willkommen in der Crew“, meinte Law und hob ihren Arm von den Augen. Ein leicht aufmüpfiges Glitzern lag in ihren goldenen Augen und wieder entkam ihr ein Seufzer. Mit erhobener Augenbraue sah Law auf die Liegende. Dann erschien ein halbes Lächeln auf ihren Lippen und Ally setzte sich auf.

Ein paar Strähnen hatten sich aus ihren Zopf verirrt und hingen ihr nun im Gesicht. Auch ihr Hemd war leicht verschmutzt und mit kleineren Schnitten versehen, von den Ausweichmanövern ihrerseits.

„Willst du es wieder haben?“, fragte der Arzt monoton und streckte sein Hand aus. Das Herz pulsierte weiterhin in dieser. Beide sahen zu dem pulsierenden Organ. Zuerst schaute die Dunkelhaarige auf die Hand, dann in die Augen ihres 'Käpt'n'. Die Angesprochene schüttelte nur den Kopf und murmelte ein 'Nein, kannst behalten.' in ihren nicht vorhandenen Bart.

Danach fuhren ihre Hände zu ihren Haaren, zerrte das Haarband heraus und durchstrich die Haare forsch. Danach vergriffen sie sich in diesen und Ally ließ den Kopf hängen. Verzweifelt drehten sich ihre Gedanken. Man wird sie umbringen! Verdammt noch mal, wie blöd muss sie eigentlich sein, nicht in Vollbesitz ihrer Kräfte gegen solch einen Gegner anzutreten?! Wem wollte sie etwas beweisen?! Ihre Familie wird kurzen Prozess mit ihr machen. Alle gemeinsam oder einzeln. Egal, aber ihr letztes Stündlein hatte so wie so geschlagen.

Der Käpt'n der Heart - Piraten nahm die Verzweiflung der jungen Frau nicht war und erhob sich zu seiner vollen Größe. Das Herz ließ er in eine seiner Tasche verschwinden. Auf der Death würde er einen sicheren Platz dafür finden.

Mit einem undefinierbaren Blick schaute er auf das einzige weibliche Crewmitglied und reichte ihr die Hand. Verwirrt schaute diese auf die Hand und dann in das Gesicht von Law. Langsam entwirrt sie ihre Hände aus den Haaren und griff nach seiner. Mit einem Ruck stand sie wieder auf ihren Beinen und sie fand auch erstaunlich schnell wieder ihr Gleichgewicht.

Dankbar nickend ließ Ally die Hand ihres Käpt’n los und drehte sich zu ihren Schwertern, die ein wenig abseits im Gras lagen. Schlürfend ging sie auf diese zu und bückte sich nach ihren. Wie von selbst verschwand es in die Scheide und auch Laws Schwert fand seinen Weg in ihre Hand. Danach wandte sie sich an diesen, der ihr gemütlich gefolgt war.

Mit ernstem Gesicht drehte sich die Dunkelhaarige zu dem Heartpiraten um und reichte ihm sein Schwert. Dieser nahm es nickend an, verblieb aber an Ort und Stelle – ihr Gesicht sagte es, dass nun etwas kommen würde, das ihm ganz und gar nicht in den Kram passte.

„Es gibt da ein paar Sachen bzw. eine wichtige Sache, die du wissen musst, bevor du es offiziell machst“; meinte Ally und sah in seine sturmgrauen Augen. „Sprich“, forderte er nur. Ein paar Schritte trat Ally zurück, stellte sich aufrechter hin und sprach mit einer sehr bestimmenden Stimme, die seine Braue auf Wanderschaft schickte.

„Mein Name ist Yambara Allison, aber alle nennen mich Ally. Ich bin 22 Jahre alt und kenne mich in Sachen Medizin sehr gut aus.“ Law kannte diese Fakten schon, obwohl der Name ihn doch überraschte. Hieß 'Yambara' nicht Bernstein? „Bevor ich dich offiziell und unwiderruflich als meinen Käpt'n akzeptiere, hab ich eine Bedingung.“ Wut und Zorn machte sich in Law breit. Er hasste Ultimaten und dabei hatte sie ihm ihr Wort gegeben. Doch neugierig geworden, wenn auch mit gewissem Zorn im Bauch, nickte er zum Weitersprechen. „Ich werde dir und der Crew loyal und mit allen mir möglichen Mitteln zur Verfügung stehen. Außer meine Familie braucht meine Hilfe. Wenn es sein sollte, dass meine Familie mich um Hilfe bittet – egal wann und egal wo – ich werde gehen. Mit und ohne deine Zustimmung.“

Law ging besagtes nochmals durch. Es war ein sehr gewagtes Ultimatum. Aber anscheinend waren ihr diese Personen wichtig. Sehr wichtig sogar, wenn sie vorher eine Desertur angab bzw. versprach. Ein Gesicht mit einem breiten Grinsen erschien kurz vor seinem Auge, aber er schüttelte die Erinnerung wieder ab und sah auf die junge Frau vor sich. Stocksteif und mit undurchdringlicher Miene stand sie vor ihm.

„Akzeptiert“, sagte er und sah ihre aufrechte Haltung zusammen brechen. Ein dankendes als auch entschuldigendes Lächeln erschien auf ihren Lippen. Dann aber errötete sie leicht und sah auf ihre Füße. Zerstreut knetete sie die Hemdaufschläge und biss sich auf die Lippe.

Seufzend verschränkte Law die Arme vor der Brust, sein Schwert weiterhin in einer Hand. „Was?“, fragte er sie, da er noch etwas vermutete. Sie räusperte sich kurz und nahm wohl ihren restlichen Mut zusammen. „Naja, ich... ich hätt... da noch 'ne Bitte oder eher 'n Wunsch“, meinte sie und strich sich ihr Hemd gerade, zerknitterte es aber gleich wieder.

Seufzend stand Law da und wartete. „Weiter.“, ermutigte er sie zum Weitersprechen, obwohl eine leichte Gereiztheit in seiner Stimme mitschwang. „'n simpler Wunsch“, nuschelte sie und sah ihn dabei ins Gesicht. Dann raspelte sie ihr Mantra herunter: „Ich wünsche mir eine heiße Dusche, etwas zu essen und mindestens acht Stunden Schlaf“, und holte danach tief Luft.

Law sah leicht verwirrt auf die junge Frau, dann breitete sich ein Grinsen auf seinem Gesicht aus, das sich zu einem lauten Lachen entwickelte. Ally sah ihn verständnislos an. Was war denn nun? Bepo, der sich vor dem Kampf in den Schatten gesetzt hatte und eingedöst war, erschrak aus seinem Schlummer und hörte seinem Käpt'n lauthals lachen.

Verwundert rappelte er sich auf. Es war schon einiger Zeit her, dass er Law so lachen hörte und es verwunderte ihn zutiefst, da der Käpt'n meist seine Emotionen versteckte. Mit tapsigen Schritten kam er auf seinen Freund und der jungen Frau zu. Noch immer lachte Law, aber es wurde langsam eher zu einem Glucksen.

„Was war so lustig, Käpt'n?“, fragte der weiße Riese und Law nahm die Scheide, die Bepo ihm reichte, entgegen. Immer noch zierte ein deutliches Grinsen sein Gesicht. Ally, die verlegen mit den Füßen scharrte, sah nicht auf. Der Käpt'n winkte ab, steckte sein Schwert zurück in die Scheide und lehnte dieses an seine Schulter. 'So etwas simples, nach so einer Bedingung', ging es den jungen Käpt'n durch den Kopf.

„Bewilligt“, meinte Law nur unbeteiligt zu Ally, obwohl eine leichte Belustigung noch in seinen grauen – fast silbrig schimmernden – Augen war zu nehmen war. „Aye, Käpt'n“, und schenkte ihm wieder ein kleines Lächeln, in dem die Erschöpfung steckte.

Bepo sah von einem zum anderen und konnte sich keinen Reim darauf bilden. Die beiden Anwesenden schwiegen über seine Frage. Mit einem Seufzer drehte sich Ally um, zu dem Weg, aus dem sie gekommen waren. Auch Law setzte sich in Bewegung, Bepo hinter ihm her. Doch dann fiel dem sanften Riesen etwas ein: „Hat sie dich gerade 'Käpt'n' genannt?“, und wandte sich an den Schwarzhaarigen.

Dieser sah kurz zu seinem Vize, nickte dann aber auf seine Frage. „Das heißt, sie kommt mit uns und bleibt?“, fragte Bepo nochmals nach. Um ganz sicher zu seine. Ein 'Ja' seitens Law ließ den Eisbären auf quietschen und auf die junge Frau zu laufen.

Ally bekam von der Unterhaltung nichts mit, da sie sich auf ihre Schritte konzentrieren musste. Die Erschöpfung machte sich langsam in ihren ganzen Körper breit. Noch konnte sie dagegen halten, aber nicht mehr lang. Es war einfach zu viel.

Plötzlich verlor Ally den Boden unter den Füßen und wurde im Kreis gedreht. Ein kurzer Aufschrei entkam ihrer Kehle und sie griff instinktiv in den Stoff vor sich. Als sie bemerkte, wo sie war und in welchen Armen, musste sie kurz lachen, denn Bepo hatte sie in seine Arme geschlossen. Dann verging ihr aber das Lachen, da sie keine Luft mehr bekam. Der sanfte Riese hatte wirklich Kraft. Klopfend und leicht gequält gab sie ein 'Bepo' von sich. Sofort löste sich der Griff und die junge Frau holte schnappend nach Luft.

Sanft und vorsichtig stellte Bepo seine neue Nakama auf die Füße und ließ die Ohren hängen. Ein 'Tschuldige' entkam ihn verlegen. Dann spürte er einen leichten Druck an seinem Ohr und ließ sich kraulen. „Kein Ding“, gab sie von sich.

Law, der nun neben den ungleichen Pärchen stand, hob nur eine Augenbraue. Aber dann schüttelte er nur den Kopf. Sein Vize war eben ein Unikat, genauso wie die Dunkelhaarige. Ein Räuspern seinerseits ließ die beiden aufschauen. „Wir sollten weiter.“, und schritt weiter. Die beiden Heartpiraten sahen zu ihren Käpt'n und folgten diesen dann mit etwas Abstand.

Nach ungefähr der Hälfte des Weges – den sie schweigend verbracht hatte – kam ein leichter Wind auf und umspielte die junge Frau. Ihre Haare wehten ihr ins Gesicht. Dann wurde dieser Wind stärker und Ally blieb abrupt stehen. Ihre Augen weiteten sich entsetzt und sie wurde leichenblass.

Law bemerkte den Stimmungsumschwung und sah auf Ally.

Die Schockstarre und ihr erblasstes Gesicht wühlten auch bei ihm ein ungutes Gefühl an die Oberfläche. Irgendetwas war nicht richtig. Ein metallisches Knarzen und das Blitzen in der Sonne ließen ihn in seinen Bewegungen erstarren. 
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Rinnava
2015-04-14T15:37:58+00:00 14.04.2015 17:37
Super tolles kapi ich liebe es ☺


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