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Ein Hauch von Schicksal

von

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Arc II.I/ North Blue - Regeln


 

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Arc II.I/ North Blue - Regeln
 

Anno 1529
 

~~ North Blue / Death ~~
 

Allys Stimme verklang im Raum. Es war nicht einfach für sie, ihre Geschichte zu erzählen. War sie doch anders, als alle anderen. Stumm saßen sie und Law im Raum – in den eigenen Gedanken versunken.

„Als ich damals aufgewacht bin“, begann die Dunkelhaarige von neuen: „Hatte mir Dragon – sama alles erklärt. Hatte mich bei sich aufgenommen. Zeigte mir die Welt. Erklärte mir alles. Gab mir ein Leben.“, beendete sie ihren Vortrag. Wieder verfiel sie in ein Schweigen.

Law hatte die ganze Zeit ihrer Erzählung gelauscht. Bei dem Thema der 'Bernstein – Krankheit' wurde er hellhörig. Mit teilnahmsloser Miene sah er auf seinen Neuzugang. Zeigte keine Emotionen, obwohl er innerlich mit sich kämpfte. Ein Kribbeln machte sich in seiner linken Hand bemerkbar und er löste die Faust, die er während der Erzählung unbewusst geballt hatte.

Stumm stand er auf – verfolgt von goldenen Augen – und ging zur Tür. Kurz bevor er ging, nickte er ihr zu und verschwand. Ally nahm es als Dank für die Wahrheit an und sah ihrem Käpt'n hinter her. Verzweifelt - seufzend vergrub sie ihr Gesicht in ihre Hände. Was hatte sie nur getan? Ihre Geschichte, ihre Vergangenheit – war für so gut wie keinen einfach so annehmbar. Hatte sie es doch schon öfters erlebt.

Nicht vielen hatte Ally ihre Geschichte erzählt – sie konnte es sich an zwei Händen abzählen. Aber davon hatten die meisten sie danach nur skeptisch angeschaut. Niemand hatte ihr geglaubt, bis sie ihre Geschichte nicht mehr erzählt hatte. Nur sehr Vertraute. Aber sie war es Law schuldig, war sie doch nun Mitglied seiner Bande – hoffte sie.

Seufzend erhob Ally sich und räumte die Karten wieder ordentlich ein und verstaute sie wieder im Schrank. Die Karte von North Blue lag nun auf ihrem Bett. Vorsichtig hob sie sie auf und verließ ihr Zimmer, um – wie versprochen – die Karte zurück zu bringen.
 

Seine geballte Faust prallte auf die Wand. Seit Law in sein Zimmer gegangen war, kämpfte er mit der Wut. Eine Wut über die Weltregierung. Wenn er richtig gerechnet hatte, dann hatte man ein Heilmittel gefunden – genau in der Zeit, in der seine Heimat vernichtet wurde.

Nochmals fand seine Faust den Weg zur Wand. Ein unendlicher Hass hatte sich in seinen Inneren aufgebaut. Ein Hass, den er vor Jahren überwunden hatte, kam nun auf einmal wieder. Mit seinem eisernen Willen verbannte er ihn wieder in seinen hintersten Winkel seines Herzens.

Aufatmend erhob sich der Schwarzhaarige wieder und entspannte seine Hand. Mit seiner teilnahmslosen Miene setzte er sich an seinen Schreibtisch und begann das neue Buch über die Herzchirurgie durch zu lesen. Was er jetzt einfach brauchte, war Ablenkung. Dies schaffte er meistens mit Arbeit. Eigentlich hätte wieder ins Labor gehen müssen. Aber dafür hatte er keine Nerven.

Die ganze Nacht saß er an seinem Schreibtisch über das Buch. Auch das Klopfen an der Tür – jemand wollte ihn zum Essen holen – wurde ignoriert. Nach einer Weile hatten ihn die Finesse und die detailgetreue Beschreibung des Autors in den Bann gezogen.

Erst als die ersten Sonnenstrahlen durch das Fenster fielen, merkte der junge Käpt'n, dass er mal wieder die Nacht durch gemacht hatte. Seufzend streckte er sich und fuhr sich dann durch die Haare. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es bald Frühstück gab.

Also erhob er sich und begab er sich in sein Badezimmer. Nach einer heißen Dusche waren auch seine Muskeln wieder lockerer. Mit einem Handtuch um die Hüfte trat er wieder in sein Schlafzimmer und begab sich zu seinem Kleiderschrank. Schnell waren Klamotten gefunden und angezogen. Kurz massierte er sich den Nacken und verließ dann seine Kajüte.

Eine weitere Tür hatte sich im selben Moment geöffnet, als auch der Arzt auf den Gang trat. Sein Neuling sah ihn an und er erkannte sofort, dass auch Ally kaum geschlafen hatte. Mit noch feuchten Haaren stand sie an ihrer Tür und sah zu ihrem Käpt'n. Ein leicht - zittriges Lächeln legte sich auf ihren Lippen: „Morgen, Käpt'n“, begrüßte sie ihn.

Leichte Zweifel lagen in ihrer Stimme, die Law die Braue heben ließ. War das eine Frage gewesen? Skeptisch sah er sie an. „Warum hast du nicht geschlafen?“, fragte er sie nur. „Ich habe geschlafen“, gab sie als Antwort. Plötzlich legte sich eine Hand an ihre Kehle und stahlgraue Augen sahen sie an. „Lüg mich nicht an“, gab er von sich und drückte die zierliche Gestalt an die Tür. „Ich habe geschlafen“, wiederholte sie und hielt seinen Blick stand. „Nur nicht gut“, fügte sie hinzu.

Law sah die Wahrheit in ihren goldenen Augen und ließ von ihr ab. Es erstaunte ihn, dass sie seinen Blick standgehalten hatte. Schon wieder. „Nach dem Frühstück im Behandlungszimmer“, gab er ihr den Befehl. Ein erleichtertes Aufblitzen sah man kurz in ihren Augen, dann legte sie verwirrt die Stirn in Falten. Schon wieder das Behandlungszimmer?

Fragend sah sie ihren Käpt'n hinter her, der den Weg zur Kombüse eingeschlagen hatte. Beide traten sie ein. Noch war der Speisesaal leer, aber sie konnten leise Geräusche aus der Küche hören. „Kaffee?“, fragte die Blauhaarige und sah zu ihrem Käpt'n. Nickend sah er sie an und begab sich auf seinen Platz. Die heutige Zeitung lag schon dort.

Ally betrat die Küche und sah die beiden Köche darin herum werkeln. Mit einem 'Guten Morgen.' trat sie an die Kaffeemaschine heran und holte zwei Tassen aus dem Schrank. Ein fröhliches 'Morgen.' bekam sie zurück. Lächelnd drehte sie sich um und sah neugierig auf das Frühstück. „Was gibt es denn?“, fragte sie Chen. „Lass dich überraschen“, meinte er nur.

Gespielt schmollend wandte sie sich um und nahm die zwei gefüllten Tassen in die Hand. „Nun schmoll nicht“, sprach daraufhin nur Shachi. Frech streckte sie ihm die Zunge heraus und begab sich in den Speisesaal. Ein Lachen verfolgte sie. Lächelnd stellte Ally den Kaffee für Law in seiner Nähe auf den Tisch, setzte sich ihn gegenüber und nahm aus ihrem eigenen Becher einen Schluck. Der Käpt'n blätterte durch die Zeitung und nahm dann seine Tasse in die Hand.

Schweigend tranken die beiden Heart – Piraten ihren Kaffee. Nach und nach füllte sich der Raum mit der Crew. Morgendliches Gemurmel erfüllte den Raum. Als alle anwesend waren, tischte die Köche das Frühstück auf. Mit freudig blitzenden Augen sah Ally auf das Frühstück. Es gab Pancakes.

Doch bevor es ans Essen fassen ging, nahm der Käpt'n noch kurz das Wort an sich. „Heute und auch in den nächsten Tagen wird eine Routineuntersuchung durchgeführt. Haltet euch also bereit.“, und sah auf seine Crew. Alle hatten es verstanden und nickten ihm zu. Jetzt verstand auch Ally die Anweisung von Law. Als die Sache geklärt wurde, begann das Frühstück, das sie sich schmecken ließen.

Nach dem Frühstück erhob sich Law und gab seinem Neuzugang nur ein Handzeichen. Die Angesprochene sah nur auf und nickte ihm zu. Der junge Käpt'n nahm sich noch einen frischen Kaffee und verließ die Kombüse. Ally sah ihm hinterher. Innerlich schüttelte sie nur den Kopf und wandte sich wieder der Zeitung zu, die vor ihr lag. Sie hatte sie sich genommen, als ihr Käpt'n damit fertig war.

„Ally – chan?“, wurde sie angesprochen und die junge Frau sah neben sich. Pengiun hatte sich zu ihr gedreht und sah sie unter dem Schirm seiner Mütze an. Fragend hob sie eine Augenbraue: „Ja?“ „Du solltest am besten gleich dem Käpt'n folgen. Er ist da ein bisschen empfindlich“, riet ihr der Mützenträger. Die zweite Braue gesellte sich zu der anderen nach oben. Nickend dankte sie ihm, legte die Zeitung beiseite und erhob sich. Wie zuvor Law holte sie sich auch einen neuen Kaffee und begab sich in das Behandlungszimmer.

An der Tür blieb sie stehen, klopfte und wartete – sie hatte ihre Lektion beim letzten Mal gelernt. Gesittet stand sie auf dem Gang und nippte an ihre Tasse. Als sie ein 'Herein' hörte, betrat sie den Raum.

Law saß an seinem Schreibtisch und sortierte Unterlagen. Als die Dunkelhaarige eintrat, sah er kurz auf und winkte sie zu sich. Neugierig trat sie auf ihn zu und späte auf die Unterlagen. Patientenakten, wie sich heraus stellte. „Setz dich“, meinte Law und wies auf den kleinen Drehstuhl neben sich.

Brav setzte sich die Heartpiratin und sah zu ihrem Käpt'n. Dieser wandte sich zu ihr und schlug die Beine übereinander. Mit einem Griff zu seiner Tasse nahm er sie in die Hand. „Zuerst erklär ich dir die Regeln auf meinen Schiff.“, und sah sie fordernd an – und bekam ein Nicken als Antwort. „1. Jeder hat hier seine Aufgaben und erfüllt diese gewissenhaft. Falls es Probleme geben sollte, klären wir diese entweder zusammen oder mit der Einzelperson. Gemeinschaftsaufgaben werden auf einem Schwarze Brett im Gemeinschaftsraum verteilt. Das kommt auf den Dienstplan darauf an – also ändert der sich ständig. Welche deine Aufgaben sind, werden wir noch heraus finden.“, wieder bekam er ein Nicken als Antwort. „2. Wenn Not am Mann ist, hilft jeder mit. Egal, was vorher anlag. 3. Keiner bringt seine Bekanntschaft auf das Schiff, wenn wir irgendwo angelegt haben. 4. Für dich: Keine Beziehung an Bord, die über die Freundschaft hinausgeht.“ Law sah sie eindringlich an und nahm das Schulter zucken von der Dunkelhaarigen war. Stirn runzelnd nahm er es zur Kenntnis.

„5. Befolge meine Befehle! Kein Nachfragen, kein Zögern. Sonst könnte es ernsthafte Konsequenzen mit sich führen. Und das wichtigste: Gib mir keine Befehle!“, und sah auf seine Nakama. Diese hob nur eine Augenbrauen, nickte dann aber: „Aye, Käpt'n“, nahm sie die Regeln zur Kenntnis.

Ally hatte aufmerksam zugehört und hatte schon mit so etwas gerechnet. „Noch was“, fing der Schwarzhaarige nochmals an: „Wenn meine Tür geschlossen ist, dann stör mich nicht. Hier und auch im Labor nicht, da du dort auch arbeiten wirst.“ Lächelnd nickte sie ihm zu.

„Nun zu deinen Aufgaben.“, und drehte sich zu seinem Schreibtisch um. „Du wirst mich hier, im Labor und auch im OP unterstützen. Auch eigene Operationen durchführen. Im Labor...“ „Äh, Käpt'n?“, wurde er zaghaft unterbrochen. Der Angesprochene wandte sein Gesicht zu Ally und diese konnte ein zorniges Aufblitzen in seinen Augen sehen. „Unterbrich mich nicht und gib mir keine Widerworte!“, wurde sie zurecht gewiesen. Ein leises 'Tschuldigung' kam von ihr.

Aufseufzend sah Law zu ihr: „Was?“, fragte er nach. „Ich kann dich bei allem unterstützen. Übernehme sogar das Saubermachen im Nachhinein oder den Schreibkram. Aber ich werde nicht operieren“, gab sie von sich. Leicht neugierig sah er zu Ally. „Warum?“ „Ich kann es nicht.“, antwortete sie wahrheitsgemäß: „Sobald ich ein Skalpell in der Hand halte – sofern ich es selbst benutzen muss -, fange ich an zu zittern und bekomme Panik.“

Schweigen breitete sich im Raum aus und das unausgesprochene 'Warum?' lag schwer im Raum. Aber Ally schwieg. 'Noch ein Rätsel.', dachte sich Law, nahm es aber hin. Er würde die Rätsel der Frau schon noch lösen. „Gut“, meinte er und sah wieder auf seine Unterlagen. Dann erklärte er ihr sein System und zeigte ihr die wesentlichen Materialien hier im Raum.

Danach führte er sie in sein Labor umher und zeigte auch dort alles. Sie spürte es richtig in den Fingern kribbeln, ein paar der Geräte zu benutzen. Hier und dort stellte sie Fragen hinsichtlich der Bedienung und Nutzung. Als Law ihr alles gezeigt hatte, gingen sie wieder zurück in das Behandlungszimmer und setzten sich wieder. Der junge Arzt gab ihr ein paar Akten, die sie lesen sollte.

Ally besah sich die Akten – Krankenakten von ihren Nakama. Es war fünf an der Zahl. Sie waren präzise und mit einer leserlichen – fast schon schönen – Handschrift gefüllt. Ein paar Abkürzungen kamen ihr aber unbekannt vor und sie fragte einfach nach.

Als Law die Fragen hörte, sah er auf und schaute sich die Abkürzungen an. In seiner Studienzeit hatte sich Law ein paar Verkürzungen angeeignet, die er noch heute unbewusst einsetzte. Schnell erklärte er ihr die Bedeutungen und war verwirrt, als Ally aus einer ihrer Taschen ein kleines Buch zückte. „Was ist das?“, fragte er nach.

Die Dunkelhaarige sah kurz auf, schrieb dann aber weiter in das Büchlein. „Kleine Notizen, damit ich es nicht vergesse und nicht andauernd nachfragen muss“, meinte sie und klappte es wieder zu. Noch immer lagen die stahlgrauen Augen auf sie und Ally sah fragend zurück. „Was?“, fragte sie nach und legte den Kopf leicht schief. Law schüttelte nur den Kopf und gab ein 'Nichts' von sich. Danach vertieften sich beide wieder in die vor ihnen liegende Unterlagen.
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Rinnava
2015-07-12T21:08:30+00:00 12.07.2015 23:08
tolles kapi
ich freue mich auf das nächste
Lg Rin


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