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Momente, in denen ein roter Hund auf der Seife ausrutschte

OS/Drabbelsammlung
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Achtzehn Worte, für die ich mir einen Klaps eingefangen habe
„Das ist ein altes Familienrezept“
„Mir scheint auch ich hätte ein Teil der Familie drinnen schwimmen sehen“
„Kid!“
(aus Zwanzig Worte zu Masken und Schrauben (Freundschaft; Killer, Eustass Kid) ) Komplett anzeigen

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Achtzehn Worte, für die ich mir einen Klaps eingefangen habe (Kid/Killer)

Misstrauisch beobachtete Kid die Brühe, welche fröhlich im verbeulten Topf vor sich hin blubberte. Es hatte zwar eine ungustiöse Farbe und auch die darin schwimmenden Brocken trugen nicht dazu bei, dass dem Jungen das Wasser im Mund zusammenlief, obwohl es die erste warme Mahlzeit seit über einer Woche war. Aber der Geruch, welcher zu ihm herüber wehte, versöhnte ihn beinahe mit der seltsamen Suppe.
 

Dabei konnte Kid einiges von sich behaupten, nur nicht dass er problematisch beim Essen war.

Schon in der Zeit, in der er nicht am heimatlichen Schrottplatz gehaust, und noch am mütterlichen Rockzipfel gehangen hatte, hatte er sich eine Sache nicht leisten können: nicht das zu essen, was auf den Tisch kam. Das Hurenhaus, in dem er seine ersten Lebensjahre verbracht hatte, hatte ihn nur äußerst ungerne mit durchgefüttert, wenn ihn die Frauenwirtin nicht sogar regelmäßig mit knurrendem Magen ins Bett geschickt hatte. Auch die Zeit nachher, als ihn das garstige Weibsstück hochkant nach dem Tod seiner Mutter hinausgeworfen hatte, war es für ihn nicht leistbar geblieben wählerisch zu sein. Die restlichen Dorfbewohner, vor allem diejenigen, welche sich in heuchlerischer Absicht in der kleinen Pfarrgemeinde durch vorgetäuschte Mildtätigkeit anbiedern wollten, hatten ihm regelmäßig etwas zu Essen zugesteckt, doch satt war er auch nie davon geworden. Killers Tante hatte ihm zwar auch nur Reste aus ihrer Spelunke zukommen lassen, aber dabei hatte sie ihm etwas viel Wertvolleres gegeben, und das noch dazu völlig unwissend, was Kid insgeheim schadenfroh stimmte. Killer war nicht nur, seitdem dessen Mutter ihn einfach bei ihrer Schwester gelassen hatte, regelmäßig zum Schrottplatz geschickt worden, er hatte sich zu seinem besten, wenn nicht einzig wahren Freund gemausert.
 

Dabei hatte ihre Freundschaft recht unspektakulär begonnen und Kid war sich bewusst, dass der vier Jahre ältere Junge mit ihm am Anfang wenig anzufangen gewusst hatte. Doch mit der Zeit hatte sich eine solide Freundschaft etabliert, von der beide Seiten profitierten und ihm bei ihrer gemeinsamen Flucht nach dem Überfall auf ihr Dorf mehr als einmal das Leben erleichtert hatte. Der steinerne Weg, welchen ihm das Schicksal eröffnet hatte, war mit einer treuen und helfenden Seele an seiner Seite einfacher zu ertragen.
 

„Komm schon Kid, ich weiß, was ich tue. Du brauchst den Kessel nicht tot zu starren.“

Killer hockte auf der anderen Seite und rührte in der undefinierbaren Brühe, während Kid im Hintergrund die Hunde um die Abfälle raufen sehen konnte, die sein Freund während der Zubereitung achtlos hinter sich geschmissen hatte. Eigentlich wollte er nicht genau wissen, was der Ältere alles in den Blechtopf getan hatte, und auch die Vergangenheit hatte ihm bewiesen, dass es besser war, manches nicht genauer zu hinterfragen. Killer verstand zwar was vom Kochen, keine Frage, aber seine Ausbildung bei seiner Tante, deren Spelunke die schmierigste der ganzen Stadt gewesen war, hielt den Jungen dazu an, nicht mehr als nötig die Tätigkeiten seines Freundes zu hinterfragen.

„Hier.“

Auffordernd hielt Killer ihm einen alten Blechnapf mit dem undefinierbaren Eintopf unter die Nase.

„Das ist ein altes Familienrezept.“

Immer noch nicht ganz mit der Suppe versöhnt stocherte Kid in der dicklichen Brühe und wirbelte auch ein paar größere Klumpen vom Boden auf.

„Mir scheint auch, ich hätte ein Teil der Familie drinnen schwimmen sehen“, meinte er dann achselzuckend, doch bevor er auch nur einen Bissen nehmen konnte, merkte er wie er einen Klaps gegen den Hinterkopf bekam.

„Kid!“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Betagelesen von AmayaLily (ff.de) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Valenfield
2015-04-17T21:10:14+00:00 17.04.2015 23:10
Hach, süß. ^^
Ich bin mit One Piece noch nicht durch, erfährt man über die Vergangenheit von Kid dort etwas? Ist ja eigentlich auch nicht so wichtig. Ich mag seine Gedanken, dass Killer so gesehen der einzige richtige Freund ist, den er hat und als solchen ansieht, und die grimmige Art, wie er dargestellt wird, ohne dabei kindisch zu wirken (zB durch Schmollen oder Ähnliches).
Kids Anmerkung, er hätte Teile der Familie in der Suppe schwimmen sehen...wuäh. Ich stelle mir dieses "Festmahl" gerade ohnehin sehr merkwürdig vor, auch wenn ich weiß, dass die ekligst aussehende Suppe wundervoll schmecken kann.

Ein bisschen "gestört" hat mich der größere Absatz gegen Anfang. Dem hätte hier und da ein Zeilenumbruch gut getan, da es sonst immer etwas wuchtig wirkt, aber das ist auch schon alles, was mir als "Kritik" einfallen würde.
--
Antwort von:  Sternenschwester
22.04.2015 14:33
Salute,
so komm ich mal dazu dir in Ruhe zu antworten...
Mhm, nein über Kid und Killer weiß man leider nicht viel, außer dass beide aus dem South Blue sind… es wurde auch nie irgendwo mit Sicherheit erwähnt das Killer wirklich Vize in Kids Crew ist… aber angesehen, wie Kid mit Killer umgeht und auch umgekehrt… ist es nicht mal so unwahrscheinlich… aber may Spekulation… Fein das du mit der Darstellung der beiden was anfangen kannst… ich bin was das angeht ein wenig FA beeinflusst^^°…
Mhm… ich habe jetzt versucht den Text ein wenig aufzulockern… danke für den Hinweis^^…
Lg, Sternenschwester
Von:  Yuiki
2015-04-10T03:43:02+00:00 10.04.2015 05:43
Interessante Backstory für Kid, amüsantes Gespräch mit Killer und ein insgesamt ganz angenehmer Schreibstil. Mehr! :3

Du hast die eine oder andere ziemlich..seltsame Formulierung drin (z.B. das "nicht leistbar gewesen wählerisch zu sein"). Das klingt nicht nur umständlich, ich zweifle auch ob das grammatikalisch überhaupt richtig ist ._.
Aber selbst wenn nicht...wäre nur eine Kleinigkeit^^
Antwort von:  Sternenschwester
12.04.2015 23:42
Salute, ^^
Freut mich das es gefallen hat... mhm du könntest Glück haben das noch mehr kommt... aus Gründen die mir noch nicht ganz klar sind... fällt mir einfach viel zu den beiden ein... (es gibt noch ein paar Kleinigkeiten zu den beiden in der anderen OS-Sammlung von mir, Augenblicke, in denen ein Krokodile übers Meer flog, falls es dich interessiert)... mhm danke für den Hinweis bezüglich der einen Formulierung... ich habe versucht sie zu beheben...
lg, Sternenschwester


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