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La storia della Vongola I

Das Leben des Vongola Primo
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Für das folgende Kapitel habe ich mich zu großen Teilen an die Flashbacks aus dem Manga gehalten. Da ich auch nicht groß wusste, was ich noch zusätzlich einschieben sollte und die Szenen immer recht kurz waren ist auch das Chapter eher kürzer.

Viel Spaß beim Lesen. Komplett anzeigen

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Keeping earth in balance

Jahr 1870 [14]
 

Es dauerte ein paar Monate bis sich das Leben wieder normalisiert und sich alle Bewohner an die beunruhigenden Änderungen gewöhnt hatten. Ein mit Antonio befreundeter Seemann hatte G ein Tattoo gestochen, welches die Brandnarben des Vorfalls zum größten Teil verbarg. Für G waren diese roten Flammen ein Symbol, das ihn immer daran erinnern sollte, Giotto zur Seite zu stehen und ihn zu beschützen.

Es war ihnen zudem keine lange Ruhe vergönnt, da das ganze Umland nach und nach ins Chaos zu verfallen begann. Zunächst war es kaum zu bemerken, die Menschen aus der kleinen Stadt in der Nähe wurden lediglich ruhiger und verschlossener. Dann aber begann es zu eskalieren und Gewalt machte sich breit. Es bildeten sich kriminelle Banden, die die Ladeninhaber der Stadt unter Druck setzen und von ihnen Geld und Rabatte verlangten. Sollte sich jemand weigern, dann fielen am nächsten Tag Bandenmitglieder ein und zerschlugen alles was sie finden konnten. Zunächst waren die Beträge noch klein gewesen und die meisten der Bewohner hatten sie aus purer Angst bezahlt, aber mit der Zeit schossen die Beträge in utopische Höhen und um das Geld zusammen zu bekommen, konnten sich manche nicht einmal mehr Nahrungsmittel leisten.

Irgendwann hielt Giotto es nicht mehr aus nichts zu tun und begann den Bewohnern hier und da etwas zukommen zu lassen, da sein Großvater einige Ländereien besaß und sich über die Jahrzehnte einen gewissen Wohlstand erarbeitet hatte, gehörten sie selbst nicht zu den Betroffenen. Bislang hatte es noch niemand gewagt sie unter Druck zu setzen. Vermutlich war dies den zahlreichen Kontakten und dem Ruf seines Großvaters zu verdanken.

Eines Tages ließ Giotto darum auch vollkommen beabsichtigt eine Ration Lebensmittel bei einem Mann namens Paolo zurück. Begleitet von G war er gerade dabei wieder zu gehen, als ihm ein Beutel Münzen auffiel, der vorhin noch nicht hier gewesen war. Er musste dem Jungen gehören, der bis eben noch hier gewesen war. Giotto nahm den Beutel rasch an sich.

„Wir müssen ihn einholen.“ Erklärte er dann bestimmt und sofort nahmen die beiden die Verfolgung auf. Sie brauchten nur ein paar Straßen bevor sie den Rotschopf in der Ferne erkennen konnten.

„Hey, du! Mit den roten Haaren!“ rief Giotto ihm zu und versuchte noch immer ihn einzuholen.

Der Junge blieb stehen und wandte sich verwundert um, während Giotto etwas außer Atem vor ihm zum Stehen kam. Er nahm sich einen Moment, um seinen Atem zu beruhigen, bevor er weiter sprach.
 

„Du hast deinen Beutel vergessen. Wir haben ihn bei Paolo gefunden.“ Erklärte er rasch und hielt dem Jungen den Beutel hin. Dieser jedoch schien nicht sonderlich überrascht zu sein, stattdessen lächelte er leicht und sein Blick verharrte kurz auf dem Beutel, ehe er anfing zu sprechen.

„Ah, das ist schlecht… ich habe ihn absichtlich liegen lassen. Ich konnte es nicht mehr mit ansehen, wie Paolo und seine Familie sich zu Tode hungern…“

Einen Moment herrschte Stille und Giotto betrachtete nun ebenfalls den Beutel in seiner Hand. Hatte er einen Fehler gemacht?

„Ich verstehe … das tut mir Leid … aber es gibt keinen Grund sich Sorgen über Paolos Familie zu machen. Wir haben das Essen das wir gekauft haben auch bei Paolo zurück gelassen.“

Auf diese Worte hin begann der Fremde breit zu grinsen, ehe er amüsiert zu Lachen begann. Sein Lachen war dabei so herzlich, dass sich Giotto sofort von ihm anstecken ließ.

„Ihr also auch?“ fragte er amüsiert, als er sich wieder beruhigt hatte.

“Ja.” Erwiderte Giotto mit einem ebenso breiten Grinsen.

“Ich bin Shimon Cozart.“ Der Fremde Junge reichte ihm seine Hand. „Ich besuche gerade meine Tante.“

„Ah, mein Großvater hat mir von deiner Familie erzählt.“ Erwiderte Giotto mit einem leichten Nicken, dann wies er auf den Jungen hinter sich. „Das ist mein Freund G. Mein Name ist Giotto.”

Dann schüttelte er leicht die Hand seines neuen Freundes.
 

Von diesem Zeitpunkt an kam Cozart oft zu Besuch und sie unternahmen ihre Ausflüge zu Dritt und versuchten dabei den Bewohnern der Stadt zu helfen ohne dass es zu auffällig wurde. Dann und wann malten sie sich ihre Zukunft aus. Wie sie alles verbessern konnten und die Welt an sich besser werden würde. Die meisten dieser Träumereien waren vollkommen unrealistisch und dennoch wurden sie nicht müde darüber zu sprechen.

Dies änderte sich jedoch rasch. Giotto war gerade auf dem Weg nach Hause, als er auf ein Paar aufmerksam wurde, dass am Straßenrand hektisch miteinander diskutierte, eine junge Frau eilte mit ihrem Kind über die Straßen und eine unheimliche Stille herrschte im Ort. Irgendetwas schien passiert zu sein und als Giotto den Namen Franco vernahm rutschte ihm das Herz in die Hose. Rasch änderte er sein Ziel und je näher er kam desto unwohler wurde ihm. Die Straßen waren wie ausgestorben und als Francos Laden in Sicht kam, wich ihm die Farbe aus dem Gesicht. Von Francos Blumenladen war nicht mehr viel zu sehen, der Laden war vollkommen zerstört und es hatte sich schon eine Gruppe von Menschen versammelt. Mittlerweile hatte Giotto angefangen zu rennen.

„Wie geht es Franco?“ keuchte Giotto schließlich außer Atem und als er sich einen kurzen Überblick verschaffte bemerkte er, dass sowohl G als auch Cozart bereits anwesend waren.

„Nicht besonders gut.“ Erwiderte Cozart ziemlich beklemmt. „Sie haben die bedroht und die sind deshalb immer noch nicht aufgetaucht.“

„Wie ist Franco nur in das alles hineingeraten?!“ Für Giotto war es unbegreiflich. Wenn er jemanden in dieser Stadt kannte, der das nicht verdient hatte, dann war es Franco. Er war ein älterer Herr, der häufig von seinen Kinder und Enkel besucht wurde und trotz seines Alters noch immer wundervolle Blumen verkaufte. Stets grüßte er freundlich und man konnte sich auch gut mit ihm unterhalten.

„Er wollten ihnen keinen Rabatt von 90 Prozent geben…“ erklärte ihm nun G, der die Szene recht unzufrieden musterte.

„Was?!” fragte Giotto entsetzt. Ein Rabatt von 90% erschien ihm geradezu wahnsinnig. Kein Laden in dieser Stadt könnte eine solche Forderung stemmen und es wunderte ihn kaum, dass Franco nicht darauf eingegangen war. Was war nur aus dieser Stadt geworden, die er so liebte.

„Diese Stadt ist ein Paradies für Kriminelle. Sie bedrohen die Einwohner und nehmen ihnen ihr Geld weg. Wenn wir uns weigern, dann führt das nur zu weiterer Gewalt und auf die Polizei können wir uns auch nicht verlassen, die haben bereits aufgegeben.“

Cozart zog rasch die beiden weinenden Kinder in die Arme, bei denen es sich um Francos Enkel handelte und strich ihnen beruhigend über den Rücken. Ihre Eltern waren noch nicht eingetroffen, aber glücklicherweise war den beiden nichts passiert. Mit einer Mischung aus Trauer und Nachdenklichkeit hob Giotto eine der Rosen vom Boden, die diesen Angriff halbwegs überstanden zu haben schien.

„Ich liebe diese Stadt.“ Sagte er schließlich sehr leise, während sein Blick weiterhin fest auf die Rose gerichtet war. “Sie mag arm sein, aber sie scheint wie die Sonne. Ihre Bewohner sind glücklich und ich liebe ihr Lächeln.“

Dann allerdings änderte sich die Stimmung und Giottos Melancholie schien sich schon beinahe in Wut zu verwandeln. Auch wenn er äußerlich zunächst ruhig schien, so war das Brodeln unter der Oberfläche doch spürbar. Giotto schien aufgewühlt und er war sichtlich angespannt. „Nur still zu sein und dabei zuzusehen wie die Stadt immer mehr zerfällt. Das halte ich einfach nicht mehr aus.“

Sein Blick war noch immer auf die Blume gerichtet, während Cozart ihn einen Moment schweigend betrachtete.

„Eine Bürgerwehr …“ Schlug er dann nachdenklich vor.

Giotto sah irritiert auf.

„Eine Bürgerwehr?“

„Ja. Wenn uns niemand helfen kann, dann müssen wir diese Stadt eben selbst retten. Aber um das zu erreichen, brauchen wir einen starken Anführer, jemanden der mit Menschen umgehen kann. Wie der Himmel, der den Regen, den Sturm und selbst die Sonne umhüllt.“ Erklärte Cozart und sein Blick haftete auf seinem besten Freund.

„Es gibt niemand anderen der das tun kann als dich, Giotto.“
 

Nach diesem Tag begannen sie sich noch häufiger zu treffen und dabei konkrete Pläne für die Zukunft zu entwickeln. Cozart und G waren sich einig, dass nur Giotto diese Bürgerwehr anführen konnte und dieser hatte sich notgedrungen in sein Schicksal gefügt und die Führung übernommen. Während sie sich bislang damit begnügt hatten die Bewohner der Stadt zu unterstützen, so hatten sie nun eine wesentlich größere Aufgabe zu bewältigen. Sie mussten unter der Bevölkerung nach Verbündeten suchen, die bereit waren ohne eine Entlohnung für das Wohl der Stadt zu arbeiten. Dafür würden sie nicht nur eine Menge Kraft brauchen, sondern ihre Familien auch in den Fokus der Banditen rücken. Es stellte sich allerdings heraus, dass viele Bewohner sehr großes Vertrauen in Giotto zu haben schienen und daher zumindest bei dem Versuch helfen wollten sich gegen diese Willkür zur Wehr zu setzen.

Während sich Giotto vor allem mit der Organisation der Wachen beschäftigte, begleiteten Cozart und G die Trupps abwechselnd um selbst einen Überblick zu behalten. Dabei patrouillierten sie durch die Stadt und sobald sie etwas Verdächtiges oder Bedrohliches wahrnahmen wurden alle anderen Mitglieder der Bürgerwehr informiert, um sich zu sammeln. Sobald daher eine Bande in der Stadt war, konnten sie jederzeit direkt auf die Bedrohung reagieren. Bislang hatten sie damit wenige Probleme gehabt. Die Banditen waren überrascht gewesen auf so gut organisierten Widerstand zu treffen und hatten sich rasch zurückgezogen und auch wenn sich Giotto momentan Sorgen darüber machte, dass sie eventuell mit Verstärkung zurückkommen mochten, so hatten sie zumindest für eine kurze Dauer für Frieden gesorgt.

„Sag mal Giotto“ fragte Cozart bei einem ihrer Treffen. Es war das erste Treffen seit einiger Zeit und sie alle waren erschöpft von ihrer Arbeit. „Hast du mittlerweile über einen Namen für die Bürgerwehr nachgedacht?“

Giotto sah einen Moment nachdenklich aus, dann aber lächelte er leicht.

„Ja. Der Name wird Vongola sein. Eine Muschel, die mit ihrer harten Schale das schöne Kleinod in ihrem Inneren schützt.“ Erklärte er dann zuversichtlich.

„Ein guter Name.“ Bestätigte ihm Cozart mit einem zufriedenen Nicken und sie begannen über ein Wappen nachzudenken, dass sie benutzen konnten.

Es sollte sich jedoch alles anders entwickeln, denn noch am selben Tag erhielt Cozart einen dringenden Brief seiner Eltern, der ihn zurück rief und so musste er die kaum etablierte Bürgerwehr verlassen, um in seine Heimat zurückzukehren. Er versprach Giotto zwar mit ihm in Kontakt zu bleiben, aber dennoch sollte es viele Jahre dauern, bis sich ihre Wege erneut kreuzen sollten.



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