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Behind the horizon

von

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Trauriger Engel

Sie wusste nicht wie lange sie dort saß und einfach nur vor sich hin starrte, aber es musste lange gewesen sein, denn ein Blick durch das Fenster verriet ihr, dass es bereits nachts war. Langsam stand sie auf und versuchte in die Küche zu kommen. Sie brauchte jetzt Alkohol, wer auch immer sagt, dass es nichts hilft zu trinken, der lügt. Nach solch einer Erkenntnis war so ein edler Tropfen, auch wenn es nur eine angefangene Flasche Sekt war, ein willkommener Partner um ihre Trauer runter zu spülen.

Sie nahm die Flasche aus dem Kühlschrank und kontrollierte die Menge. Es fehlte vielleicht ein Glas…sehr gut. Sie setzte an und trank die halbe Flasche in einem Zug. Und wie gut es tat! Sie sah aus dem Küchenfenster, von dem sie genau in die Wohnung der Nachbarn schauen konnte. Welch Ironie war es zu sehen, wie die Beiden von neben an sich gerade leidenschaftlich liebten?? Sie lachte laut. Das konnte doch nicht wahr sein!

Bunny hörte ihr Handy, sie ging durch den Flur in das geräumige Wohnzimmer, welches sie mit so viel Hingabe eingerichtet hatte. Alles für den Arsch, dachte sie sich.

Auf dem großen weißen Esstisch lag ihr Handy. Sie nahm es in die Hand…25 Nachrichten und acht Anrufe in Abwesenheit. Hat sich ja schnell herum gesprochen! Sie öffnete die Nachrichten und siehe da, sie hatte Recht. Ihre Freunde hatte er anscheinend schon in Kenntnis gesetzt. Sie überflog die Nachrichten, in denen sie ihr Mitleid ihr gegenüber zum Ausdruck brachten und es gar nicht glauben konnten und falls was sein sollte, könnte sie sich jederzeit melden, das übliche halt. Er hatte ihr auch geschrieben. Sie setzte sich hin und las die Mail, die doch recht kurz ausgefallen war. Er blieb noch bis morgen bei seinen Eltern und würde dann wieder zu Hause schlafen, schließlich wäre es auch seine Wohnung. Arsch, einfach Arsch, das war ihr erster Gedanke an ihn. Sie merkte wie sich die nächsten Tränen ihren Weg bahnten und setzte die Flasche, welche sie die ganze Zeit in der Hand hielt, erneut an und trank den Rest aus. Es tat gut, keine Frage. Doch es würde nicht reichen. Sie ging ihre Kontaktdaten durch und wählte eine Nummer.

„Mein Hase, ich hatte schon Angst, dass du dir was angetan hast! Wie geht es dir Maus?“. Bunny musste das Handy etwas entfernt halten, damit ihr Trommelfell nicht platzt.

„Ich brauch Alkohol!“

„Haha, das glaub ich! Von eins bis zehn, wie schlimm siehst du aus?“ Bunny stand auf und ging ins Bad, sie musste für einen kurzen Moment die Augen von dem grellen Licht zusammen kneifen, sah aber dann in den Spiegel und war selbst überrascht, wie gefasst sie aussah. Nur ein paar gerötete Augen und Wangen.

„Ich würde sagen eine fünf, aber mit Make up wird’s vielleicht eine zwei bis drei!“ Während sie mit ihrer besten Freundin sprach, besah sie sich weiterhin im Spiegel. Sie sah wirklich nicht so schlimm aus. Zwei traurige und leere Augen blickten sie an.

„Na das hört sich doch gut an, in einer halben Stunde bin ich bei dir, mach dich fertig!“

Sie legte auf und ein Grinsen schlich sich auf Bunny`s Gesicht. Ja auf Naru konnte sie sich verlassen. Auch ohne große Worte wusste ihre Freundin was sie braucht.

Bunny ging ins Schlafzimmer und suchte sich was Nettes für heut Abend raus. Wieder ging sie ins Bad und versuchte die Röte in ihrem Gesicht unter Kontrolle zu bringen, was ihr auch ziemlich gut gelang, wie sie fand. Wenn man nicht wüsste, dass sie gerade verlassen wurde, könnte man meinen, sie hätte nur ein bisschen zu tief ins Glas geschaut.

Sie ging in den Flur, nahm ihren Schlüssel und wollte runter gehen um auf Naru zu warten. Der große Spiegel im Flur hielt sie auf. Sie sah sich noch mal genauer an. Ja, sie sah wirklich gut aus, fand sie. Sie war schön, nicht wunderschön fand sie, aber dennoch über dem Durchschnitt, was sie eigentlich ihren Augen zu verdanken hatte. Ja, ihre Augen haben ihr das Leben in so manchen Situationen einfacher gemacht. Niemand konnte ihnen widerstehen. Große süße Knopfaugen, welche auch noch blau wie der Himmel waren und die zu ihren blonden langen Haaren einfach perfekt passten. Ihr Blick musterte ihren Körper, besah sich ihr eng anliegendes schwarzes Kleid, welches bis kurz über den Knien endete. Sie war nicht dünn, aber auch nicht dick. Sie hatte Kurven genau an den richtigen Stellen und das wusste sie einzusetzen. Ihr Blick endete an den Stiefeln, die ihr Outfit noch abrundeten. Ja, sie war eine schöne und starke Frau, die gerade in der Blüte ihres Lebens stand…und verlassen wurde!

„Es hat nicht gereicht, Bunny!“ Sie sah sich wieder in die Augen, die nicht mehr so glänzten wie früher, als sie die Worte flüsterte. „Es hat einfach nicht gereicht!“. Sie seufzte und dachte an die glücklichen Zeiten, als sie noch glaubte, dass sie endlich die Liebe ihres Lebens gefunden hatte… das Leben war ein Arschloch.

Ein Hupen riss sie aus ihren Gedanken und holte sie wieder zurück in die Gegenwart. Sie schnappte sich ihren Mantel und verlies die Wohnung.
 

„Weißt du eigentlich, dass ich jetzt noch neidischer bin? Ich meine, du wurdest heute verlassen und siehst aus, wie die Sünde persönlich!“ Naru lehnte sich über den Beifahrersitz und sah Bunny von oben bis unten an.

„Weißt du eigentlich, dass er mich ein halbes Jahr belogen hat? Mit mir schlief, obwohl er mich nicht mehr liebte und sich trennen wollte?“

„Touchè!“ Sie lehnte sich wieder zurück auf ihre Seite und Bunny stieg ein.

„Bei dem Körper hätte ich auch noch alles mitgenommen was geht!“ Naru sah sie von der Seite an und grinste fies.

„Du bist bescheuert, los lass uns fahren, ich brauch unbedingt einen Drink!“ Bunny rammte ihren Ellbogen spielerisch in Naru`s Seite. Beide lachten und es tat gut, wie Bunny fand. Ja, ihre Freundin schaffte es sogar aus solch einer bitteren Situation einen Lacher heraus zu kitzeln. Naru zwinkerte ihr noch kurz zu und startete den Motor.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  solty004
2015-04-20T08:17:58+00:00 20.04.2015 10:17
Hey,
Spät aber doch ein Kommentar. Hatte leider sehr viel die letzten Wochen oder besser Monate um die Ohren. Das ich nicht richtig zum lesen oder gar zu schreiben bin gekommen und das wird leider noch eine Weile anhalten. Bis ich wider regelmäßig zu Kommentare schreiben kommen.

Es waren echt spitzen Kapiteln!
Leider sehr kurz doch ehrlich gemeint. Das nächste mall versuche ich wie viel es gewohnt sind von mir ein ausführlicherer mein Kommentar zu schreiben.

Bis dahin, bin schon gespannt wie es weiter geht, Neugier halt durch bis zum nächsten Kapitel.
Freu mich schon auf das nächste Kapitel von dir für mein Kopf Kino.

LG Solty

Von:  fahnm
2015-04-18T23:16:47+00:00 19.04.2015 01:16
Alkohol ist keine Lösung.
Es macht nur noch mehr Probleme
Von:  Lunata79
2015-04-18T19:21:56+00:00 18.04.2015 21:21
Na, hoffentlich wird Bunny zu keiner Alkoholikerin, wenn sie jetzt schon so anfängt.
Bin gespannt, wie es weitergeht.

Lg
Lunata79


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