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Melly oder wie zähme ich meinen Vampir

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Vorwort zu diesem Kapitel:
Vielleicht sind jetzt einige meiner Leser enttäuscht, dass ich die Geschichte hier an dieser Stelle beende. Aber irgendwie habe ich den Zugang verloren und konnte mich nicht dazu überwinden weiter zu machen. Nur wollte ich "Melly oder wie zähme ich meinen Vampir" nicht unbeendet lassen, daher dieses Kapitel. Ich hoffe ich konnte zumindest einige der offenen Fragen beantworten und habe ein einigermaßen akzepierbares Ende gefunden.
Danke an alle Leser, Kommi-Schreiber und Favorisierer.
Eure Kateling Komplett anzeigen

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Epilog

Epilog:
 

Die Wochen bis Weihnachten vergehen ziemlich schnell. Cyr und ich fahren morgens in die Organisation, arbeiten uns durch unendliche Stapel von Akten und am frühen Nachmittag gehen wir zu mir nach Hause. Inzwischen hat Cyr auch die restlichen Sachen aus seiner Wohnung geholt und ist mehr oder weniger bei mir eingezogen. Am Anfang hat er meinen Vorschlag abgewiesen, ich war einen Tag ziemlich eingeschnappt gewesen, bis Lucian mir einen seltsamen Tipp gegeben hat. Naja, aber am besten fange ich vorne an.
 

»Es ist in Cyrs Büro, kurz nach meinem Gespräch mit Lucian. Ich liege auf dem Sofa in der Zimmerecke, die Beine auf der Rückenlehne und eine Akte in den Händen. Darin geht es über einen Fall, der aus dem letzten Jahrhundert stammt und sprachlich eine einzige Katastrophe ist. Zumindest aus heutiger Sicht. Ich habe das jetzt schon zum dritten Mal gelesen und verstehe den Vorfall immer noch nicht eindeutig. Als die Tür sich öffnet, lasse ich die Akte sinken und sehe auf. Cyr kommt mit einem weiteren Papierstapel herein.

„Sag mir bitte, dass die Interessanter sind als das was ich hier gerade lese!“ Der Vampir grinst schief.

„Oberste Geheimstufe, die bekommst du nicht zu sehen!“ erklärt er. Ich verdrehe die Augen und wende mich wieder meiner Arbeit zu. Dann lese ich den nächsten Satz. Und dann kommt mir eine Idee, die ich sofort ausspreche:

„Zieh doch endgültig zu mir!“ Ich schiele zu Cyr hinüber, der mit dem Rücken zu mir steht.

„Klar doch!“ murmelt er.

„Ich meine das ernst!“ Darauf bekomme ich von ihm keine Antwort mehr. Ehrlichgesagt macht mich das etwas wütend. Eingeschnappt verbarrikadier ich mich hinter meinen Akten und ignoriere Cyr für den Rest des Tages. Ein wenig kindisch vielleicht, aber er hätte meinen Vorschlag schon etwas ernster nehmen können. Auch die Mittagspause verbringe ich heute ohne Cyr. Unruhig gehe ich auf dem Flur auf und ab.

„Mein Bruder nimmt solche Angebote viel zu selten ernst!“ Lucian lehnt an seiner Bürotür und beobachtet mich scheinbar schon etwas.

„Fahr mit ihm in seine Wohnung und frage ihn dann noch mal! Dann glaub mir, wird er ja sagen!“«
 

Und Lucian hatte Recht. Ich habe zwar bis heute noch nicht heraus bekommen, woher er das wusste, aber er hat recht behalten. Naja auf jeden Fall wohnt Cyr jetzt bei mir. Die Dachmittage und Abende verbringen wir ruhig zu Hause oder hin und wieder auch bei meinen Eltern. Mama und Papa haben ihn ins Herz geschlossen, schon seit ich das erste Mal mit ihm bei ihnen gewesen war. Seit dem bemuttert Mama ihn regelrecht und auch Papa behandelt ihn richtig freundlich. So hat er noch keinen meiner Freunde behandelt. Und ja Cyr ist mein Freund. Wir sind jetzt offiziell zusammen. Meine Mutter ist richtiggehend ausgeflippt als ich es ihr Cyr als meinen Freund vorgestellt habe.
 

»„Hallo Mama!“ Sie hat uns die Tür geöffnet und sieht jetzt Cyr freundlich an.

„Hallo Schatz. Hallo Cyr, schön dich wieder zu sehen.“ Er scheint nicht ganz so schüchtern wie beim ersten Mal. Er nickt meiner Mutter zu.

„Guten Abend Anna!“ Gemeinsam gehen wir ins Wohnzimmer wo auch mein Vater sitzt und jetzt den Fernseher ausschaltet.

„Ich muss euch etwas erzählen!“ platze ich heraus und greife nach Cyrs Hand. Sanft lächelt er zu mir herunter.

„Cyr und ich sind zusammen!“ Meine Mutter umarmt erst mich und dann Cyr freudestrahlend. Mein Freund steht steif mitten im Raum und wirkt etwas überrumpelt. Vor allem als auch Papa ihn in eine kurze aber feste Umarmung zieht. Dann verbringen wir einen gemütlichen Abend zusammen. Und Cyr wird immer lockerer. Ich glaube er mag meine Eltern auch.«
 

Inzwischen ist auch diese Treueschwurveranstaltung von der Lucian gesprochen hat vorbei. Ich war nicht mehr als eine Randfigur, aber es war überwältigend. Während ich mit den anderen menschlichen Mitgliedern der Organisation ganz hinten im Saal stand, stand Cyr vorne auf der Erhöhung hinter dem Thron seines Bruders. Die Macht die von den beiden Brüdern ausging spürte ich durch den ganzen Raum, trotz der vielen magischen Wesen, die einer nach dem anderen nach vorne trat und Treue schwor. Ich kann mich nicht an viel erinnern. Eigentlich habe ich nur während der ganzen Veranstaltung Cyr angesehen. Es ist alles so gelaufen wie die Brüder es sich erhofft haben. Lucian steht noch immer an der Spitze. Die meisten haben ihm die Treue geschworen und von denen die es nicht getan haben, geht keine akute Gefahr aus. Ich habe danach Cyrs Erleichterung gespürt. Es gab keine offizielle Party wie man es vielleicht erwartet hätte. Eher bestand das ganze aus einem Drink in Lucians Büro, dann habe ich Cyr mit nach Hause genommen. Und Lucian hat ihm frei gegeben. Bis heute.

Heute ist Heiligabend.

Gemeinsam mit Cyr und Luc sitze ich in meinem Wohnzimmer. In der Ecke steht ein Tannenbaum, den ich gestern zusammen mit Cyr geschmückt habe. Darunter liegt schon ein Stapel Geschenke. Becca liegt auf ihrem Kissen und schnarcht fröhlich vor sich hin. Der Tisch ist gedeckt und das Essen so gut wie fertig. Dann klingelt es an der Tür. Ich gehe aufmachen. Meine Familie ist da. Mama küsst mich auf die Wange und drückt sich mit einer riesigen Plätzchendose an mir vorbei, Papa ist mit Geschenken beladen. Meine kleine Schwester verzieht sich gleich in eine ruhige Ecke um bei ihrem Telefonat mit Simon nicht unterbrochen zu werden, der Momentan in England bei seinen Großeltern ist. Die Zwillinge stürzen sich gleich auf Cyr. Seit wir vier im Kino waren haben sie einen Narren an meinem Freund gefressen. Samuel grinst breit und gesellt sich dann zu Luc. Er hat Cyrs Bruder zufällig kennen gelernt, als er die Zwillinge mal zu mir gebracht hat. Lächelnd stehe ich in der Tür zum Wohnzimmer und beobachte das Treiben. Vor nicht einmal zwei Monaten hätte ich im Traum nicht damit gerechnet Cyr und Luc in meinem Wohnzimmer zu haben. Geschweige denn mit meiner Familie und ihnen zusammen Weihnachten zu feiern. Cyr sieht mich über die Köpfe der Zwillinge hinweg an und lächelt sanft.

Kurz nach Mitternacht stehe ich unten im Wohnzimmer. Es ist nur noch die Lichterkette vom Tannenbaum an und ich schaue aus dem Fenster nach draußen in den verschneiten Garten. Meine Eltern und Lucian sind schon vor Stunden aufgebrochen. Die Zwillinge und mein Bruder schlafen im Gästezimmer (In dem inzwischen tatsächlich ein Bett steht). Die Jungs sind fast im stehen eingeschlafen. Im Fensterglas sehe ich wie Cyr das Wohnzimmer betritt und auf mich zu kommt. Er schlingt die Arme um meine Hüften und legt das Kinn auf meinem Scheitel ab.

„Hey, was machst du noch hier unten?“ murmelt er leise. Ich lehne mich an ihn.

„Es war ein schöner Abend!“ erwidere ich.

„Ja, das war es.“ Ich sehe Cyr in der spiegelnden Scheibe lächeln. Ich drehe mich zu in seinen Armen.

„Lass uns nach oben gehen, Cyr.“ Er beugt sich zu mir herunter und haucht mir einen sanften Kuss auf die Lippen.

„Ich liebe dich Melly!“ Ich schlinge meine Arme um seinen Nacken.

„Ich liebe dich auch Cheiron.“ Mit Schwung hebt er mich auf seine Arme und trägt mich die Treppe hoch.

Es ist egal, dass Cyr 145-mal so alt ist wie ich. Es ist egal, dass er ein Vampir ist und ich ein Mensch bin. Wir lieben uns. Und egal was in der Zukunft passiert… daran wird sich nichts ändern.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Mei2001
2015-12-11T21:43:08+00:00 11.12.2015 22:43
schönes ende. ich muss sagen, da mir der Name Cheiron besser gefällt.
Von: abgemeldet
2015-11-28T22:03:13+00:00 28.11.2015 23:03
Ein besseres Ende hätte ich auch nicht erwartet. Sehr schön.
Ein wunderbares Happy End. ^^

Gruß Neami_Grayham. ^^
Antwort von:  kateling
28.11.2015 23:26
Danke :-*
Liebe Grüße kateling


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