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Down Hill 1: Arrival

Welcome to Hell
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo liebe Leute! Dankeschön, dass ihr euch diese Fanfiction anschaut und ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen. Für diese Geschichte habe ich mich ein wenig von „Under Grand Hotel“ und „Outlast“ inspirieren lassen. Ich hab mich aber bemüht, „Down Hill“ dennoch so original wie möglich zu gestalten. Wer aber dennoch zumindest eines der beiden kennt, wird vielleicht kleine Ähnlichkeiten feststellen können ;-) Komplett anzeigen

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Ein heftiger Streit

Der Himmel war düster und bewölkt. Es regnete in Strömen, Donner ertönte und das Wetter wirkte so trostlos und eintönig, dass selbst die ganze Stadt grau und trist erschien. Der Regen prasselte gegen die Scheiben und das einzige Geräusch außer dem Regenprasseln kam von den Tasten des Laptops und vom Fernseher her, wo gerade ein Actionfilm lief. Der vertraute Geruch von Nikotin hing in der Luft und hatte seltsamerweise etwas Beruhigendes an sich. Zumindest störte er Mello nicht. Er kannte ihn von damals her und bis heute war er sein ständiger Begleiter. Das mochte vor allem daher kommen, weil sein Mitbewohner und bester Freund Matt nicht ohne diese verdammten Sargnägel leben konnte. Ihr gemeinsamer Alltag war irgendwie eintönig geworden, als das Waisenhaus damals abgerissen wurde und mit ihm auch das Erbe des letzten L’s dahin war. Sie waren in diese Welt hineingeboren worden, in der Kira der totalitäre Herrscher war und als lebende Gottheit verehrt wurde. Damals, vor knapp 26 Jahren, hatte die Ära des legendären Phantomdetektivs ein Ende gefunden, als der Kampf gegen Kira in einer Niederlage endete. Der L nach ihm hatte es zwar auch versucht, war aber genauso getötet worden wie alle danach. Und kaum, dass bekannt war, dass dieses Waisenhaus in Winchester, welches auch Wammys House genannt wurde, eine Art Ausbildungsstätte für den nächsten L war, wurde es geschlossen. Einige Kinder waren spurlos verschwunden und nie wieder gesehen worden, manche wurden getötet, einige konnten am Leben bleiben. Matt und Mello bildeten da keine Ausnahme. Near hatte es damals leider nicht geschafft. Zusammen mit Linda, Cole und einigen anderen war er verschleppt worden und sie wussten alle, dass sie längst nicht mehr unter den Lebenden weilten. Zugegeben, Mello bedauerte es schon ein klein wenig, dass sein Rivale um den Titel des nächsten L’s nicht mehr lebte. Auch wenn er diesen Zwerg nie wirklich leiden konnte, aber so ein Ende hatte Near nicht verdient. Er hätte kämpfend sterben sollen, dann hätte er wenigstens noch beweisen können, dass man sich nicht mit den Erben L’s anlegen sollte. Doch die Zeiten waren längst vorbei. Den Kampf des letzten großen L hatte Mello nur noch wage in Erinnerung. Er hatte wirklich zu ihm aufgesehen, ihn bewundert und davon geträumt, wie er zu werden. Doch selbst dieser L hatte es nicht geschafft. Nichts und niemand vermochte Kira wirklich aufzuhalten. Es war… hoffnungslos. Nach dem Tod seines einzigen Helden hatte Mello in mehrerlei Hinsicht resigniert und sich einfach an das jetzige Leben angepasst. Genauso wie Matt. Naja, bei Matt war es ja auch überhaupt nicht verwunderlich. Dieser Kerl war so anpassungsfähig, dass er wirklich überall zurechtgekommen wäre. Sie beide hingen wirklich immer zusammen ab und zwischen ihnen existierte eine tiefe Freundschaft. Doch diese Freundschaft war für sie beide vielleicht nicht ganz der Begriff, mit dem sie das verbanden, was sie wirklich fühlten. Mello war nicht entgangen, dass Matt zwar eine recht gleichgültige Einstellung zur ganzen Welt hatte und ihm die Menschen herzlich egal waren, sowie auch das derzeitige Regime. Ja er hatte überhaupt keine Motivation und lebte in den Tag hinein und war zufrieden mit dem, was er hatte. Er besaß keine Ziele. Aber was bei ihm herausstach, war die Tatsache, dass er sich sehr um seinen besten Freund zu kümmern schien. Er war zur Stelle, wenn man ihn brauchte und er hatte immer ein offenes Ohr. Auch schien er der Einzige zu sein, der Mellos aggressive und gewaltbereite Seite aushalten konnte und dieser auch mit einer fast schon gelangweilt anmutenden Gelassenheit gegenübertrat. Manchmal fragte sich Mello schon, ob es überhaupt etwas gab, was seinen besten Freund wirklich zur Weißglut bringen konnte. Nun, wahrscheinlich musste schon der Weltuntergang folgen. Oder ein Stromausfall… oder ein Tabakverbot. Nachdem sie das Waisenhaus verlassen hatten und nach Amerika ausgewandert waren, waren sie zusammengezogen und teilten sich die Wohnung. Zuerst verlief alles ganz normal und unspektakulär. Matt arbeitete als Hacker und Mello betrieb ab und zu mal illegale Geschäfte mit der Mafia. Irgendwie musste man sich ja über Wasser halten. Aber dann irgendwann war die Veränderung in ihre Freundschaft gekommen. Und das war, als sie das erste Mal miteinander geschlafen hatten. Nun, sie waren betrunken gewesen, besonders Mello hatte kaum noch geradeaus laufen können und er war in Matts Bett eingeschlafen. Da war es irgendwie dazu gekommen, dass mehr daraus wurde. Und was zunächst ein einmaliger Ausrutscher blieb, wurde bald mehr. So verrückt es auch klang, aber es kam hin und wieder mal vor, dass sie wieder miteinander schliefen. Dazu brauchten sie nicht mal einen großartigen Anlass. Für Mello war es eine Art Stressabbau und für Matt… tja, da war sich der 20-jährige nicht ganz sicher. Vielleicht war der Sex für Matt ja ein Mittel, um sich die Langeweile zu vertreiben und etwas mehr Abwechslung in den Alltag zu kriegen. Aber so ganz sicher war er sich da nicht. Immerhin traf er sich nicht noch zusätzlich mit Frauen, so wie Mello. Manchmal fiel es dem Kleinmafioso schwer, seinen besten Freund richtig zu durchschauen und zu erkennen, ob das jetzt nur tiefe Freundschaft für ihn war oder nicht. Selbst diese Fliegerbrille, die er ihm damals geschenkt hatte, als Matt völlig verweint als kleiner Junge ins Waisenhaus gekommen war, trug er bis heute noch und das fast ohne Ausnahme. „Hört sich an, als würde es gleich gewittern“, meinte Matt, ohne von seinem Laptop aufzusehen. „Wolltest du nicht noch raus?“ „Bist du bescheuert? Bei dem Wetter doch nicht. Hab keinen Bock, nass zu werden.“ Wieder ein kurzes Schweigen, nachdem ein kurzes, bestätigendes „Hm“ gefolgt war. Matt schien völlig in seine eigene Welt abgetaucht zu sein. Doch das änderte sich, als er das Tippen sein ließ und zu Mello rübersah. „Sag mal, wie soll das eigentlich mit uns beiden weitergehen?“ Der Blondhaarige zog bei der Frage die Augenbrauen zusammen. „Wie kommst du jetzt auf den Mist?“

„Ich meine ja nur. Wir wohnen zusammen, arbeiten für uns und wir schlafen miteinander. Was genau ist das für dich?“

„Na was wohl?“, meinte Mello und zuckte mit den Achseln. Dann nahm er sich eine Tafel Schokolade und biss ein Stück ab. „Wir sind Freunde, die ab und zu mal Sex haben. Mehr nicht. Ist doch klar.“ Hier aber klappte Matt den Laptop plötzlich zu und sein Blick wurde ernst. Und das war bei ihm nur selten zu beobachten. „Ach so. Und da ist es nicht seltsam für dich, ausgerechnet mit deinem besten Freund in die Kiste zu springen?“ „Was willst du damit andeuten?“

„Du schleppst hier diese ganzen Frauenzimmer rein, nagelst sie und schickst sie wieder in die Wüste. Das ist deine Masche, ich bin sie ja schon gewöhnt. Aber mit mir machst du das nicht. Da ist es doch fraglich, ob du nicht vielleicht…“ Er ließ den Satz absichtlich unbeendet, damit sich sein Freund den Rest denken konnte. Und genau das sorgte dafür, dass Mello rot sah. Er sprang auf, warf die Schokoladentafel beiseite und ging zu Matt hin, dann packte er diesen am Kragen und zerrte ihn hoch. „Was willst du damit andeuten? Dass ich schwul wäre oder so? Ist es das, was du denkst?“ „Was regst du dich auf?“ fragte Matt nur und blieb gelassen, doch Mello geriet immer mehr in Rage. Er konnte sich nicht mehr beherrschen und schlug Matt direkt ins Gesicht. Noch ehe sich der 19-jährige davon erholen konnte, schlug Mello ihn erneut und verpasste ihm einen Tritt in die Magengrube, der seinen besten Freund zu Boden schleuderte. „Jetzt lass dir mal eines gesagt sein: ich bin kein verdammter Homo! Nur weil wir zwei miteinander schlafen, heißt das noch lange nicht, dass ich auf Kerle stehe und anderen die Schwänze lutsche, klar? Sag das noch einmal, dass ich eine Schwuchtel bin und ich schlag dir die Zähne aus! Wir beide sind nur Freunde, also hör ja auf, mir irgend so eine kranke Scheiße anzuhängen.“ Er wusste, dass das, was er da sagte, nicht richtig war, aber er war in diesem Moment so sauer, dass es ihm vollkommen egal war. Matt blieb immer noch ruhig, doch sein Blick blieb weiterhin sehr ernst. „Was hast du für ein Problem damit? Du hast ja auch nie sonderlich herumgemeckert, wenn ich es dir besorgt habe.“ Ein weiterer Schlag folgte und in dem Moment war Mello einfach nur so sauer, dass er im schlimmsten Fall seinen besten Freund krankenhausreif geprügelt hätte. „Wenn du eine Schwuchtel bist, ist das allein dein Problem, also hör gefälligst auf, mich verschwulen zu wollen, nur weil es dir in den Kram passt. Wir zwei sind Freunde, kapiert? Nur Freunde, die miteinander schlafen, sonst nichts. Das macht mich noch lange nicht zum Homo.“ Eigentlich rechnete Mello damit, dass Matt das Thema begraben würde, doch nun stand dieser auf und nun war er es, der zuschlug. Und zum allerersten Mal erlebte Mello ihn wirklich wütend. Die Wucht des Schlages war so heftig, dass der 20-jährige das Gleichgewicht verlor und stürzte. Doch Matt sagte nichts, er stand einfach nur da und sah auf seinen besten Freund herab. In seinen Augen, die hinter dem Glas der Fliegerbrille verborgen lagen, war Wut, Enttäuschung und Schmerz zu sehen. „Schön“, sagte er nur noch tonlos und wandte sich ab. Mello, der nun gar nichts mehr verstand, kam langsam wieder auf die Beine und presste sich eine Hand gegen seine Wange. Auch wenn Matt nicht danach aussah, er konnte zuschlagen wie ein Boxer. Er sah, wie sein bester Freund zur Tür ging und diese öffnete. „Matt… wo willst du hin?“ „Raus“, sagte dieser, ohne sich auch nur ein einziges Mal umzudrehen. „Ich muss mal an die frische Luft.“

„Willst du mir jetzt etwa die Schuld geben? Du hast mit deinen scheiß Homogehabe angefangen!“

„Lass mich in Ruhe, Mihael!“ Damit knallte er die Tür hinter sich zu und ließ Mello zurück. Dieser setzte sich auf die Couch, aß seine Schokolade weiter und nach einer Weile hatte er sich wieder beruhigt. Und insgeheim bereute er auch, dass er so ausgerastet war und Matt geschlagen hatte. Oh Mann, dachte er und biss ein Stück von der Tafel ab. Ich hab es dieses Mal wohl echt übertrieben. Naja, dann entschuldige ich mich eben, wenn er wieder zurück ist und dann hat sich die Sache geklärt. Also wartete Mello, bis Matt zurückkehrte. Doch selbst als es spät wurde, kam dieser nicht zurück. Selbst in den darauf folgenden Tagen tat sich nichts. Mello versuchte ihn daraufhin anzurufen und schrieb ihm Nachrichten, doch Matt antwortete nicht und als vier Tage lang nichts geschah, machte er sich langsam ernsthaft Sorgen, schnappte sich sein Motorrad und fuhr die Gegend ab, um nach ihm zu suchen. Er versuchte das Handy orten zu lassen und fand es in einer Gasse nicht weit vom Haus entfernt neben einem Müllcontainer liegen. Es vergingen Tage und schließlich Wochen, in denen Mello nach seinem besten Freund suchte. Die Wochen wurden zu Monaten und als ein Jahr ins Land ging, begann sich ein schrecklicher Gedanke in seinem Kopf zu manifestieren: Matt war endgültig fort. Er hatte es endgültig zu weit getrieben und nun hatte er den einzigen Menschen vertrieben, der es mit ihm all die Jahre ausgehalten hatte. Und damit auch den einzigen Menschen, der ihm wirklich wichtig war. Warum nur hatte er auch so dermaßen ausrasten und Matt schlagen müssen? Warum nur hatte dieser plötzlich mit solchen Sachen kommen und ihn so überfahren müssen? Er hatte doch gar nicht so heftig reagieren wollen. Und jetzt… jetzt hatte er endgültig niemanden mehr.
 

Er war allein…



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  San-Jul
2015-04-20T14:51:36+00:00 20.04.2015 16:51
Wow, also ich liebe das Pair und finds toll, das du dazu auch ne fanfiction schreibst und noch besser, dass du dich an "under grand hotel" orientiert.
Lg San-Jul
Antwort von:  Sky-
20.04.2015 16:55
Ach cool, du kennst den Manga also. Naja, ich sag es mal so: ich orientiere mich nur an der Idee von einem unterirdischen Gefängnis, aber mehr auch nicht. Denn Wachpersonal und strenge Regeln wird es in diesem Gefängnis nicht geben. So viel sei schon mal gesagt. Hier haben die Häftlinge das Sagen.
Antwort von:  San-Jul
21.04.2015 15:06
Jupp, die Bände stehen in meinem Schrank ;)
Find ich auch cool, das die Häftlinge das sagen haben. Das wird bestimmt richtig genial ;)
Von: abgemeldet
2015-04-18T21:18:25+00:00 18.04.2015 23:18
Da bin ich wieder XD und stalke dich weiter.
Nun die neue FF hört wirklich gut an. Vor allem die eigene Charaktere sind spannend und interessant. Ich kann es schon kaum erwarten, wenn es weiter geht.

LG^^Alien^^


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