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Last Desire Extra

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Dieses Kapitel war ein Vorschlag von abgemeldet gewesen, die unbedingt Liam und Jeremiel in einer Situation mit einem Drachen erleben wollte. Ich hoffe dir gefällt, was ich aus deiner Idee gezaubert habe. Komplett anzeigen

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Ein etwas seltsames Haustier

Jeremiel saß am Laptop und hatte gerade seinen letzten Fall abgeschlossen. Er streckte sich und lächelte zufrieden. Alles war hervorragend gelaufen und der Mordfall konnte aufgeklärt werden. Nun gab es nicht mehr viel zu tun und er konnte sich eine kleine Pause gönnen. Er sah auf die Uhr und stellte fest, dass es fast 14 Uhr war. Um die Zeit war Liam noch beschäftigt und da war es auch besser, ihn nicht zu stören. Na vielleicht schaute er nachher mal bei seiner Mutter und seinen Adoptivbrüdern vorbei und sah dort nach dem Rechten. L und Beyond steckten sowieso gerade in Arbeit und da war ein Besuch sowieso nicht ratsam. Also erhob er sich, trank noch seine Tasse Kaffee aus und wollte in die Bibliothek gehen und ein paar Bücher lesen, da kam ihm auch schon Gishi entgegen, die ein Paket bei sich hatte. Sie kam direkt auf ihn zu und sagte nur „Hier, das ist an dich adressiert.“ Zögernd nahm er das Paket an, auf dem dick und fett FRAGILE geschrieben stand und fragte „Von wem ist es?“ da er keinen Absender fand, doch auch Gishi hatte keine Ahnung und erklärte mit einem kurzen Achselzucken „Keine Ahnung. Ich habe das Paket auf der Türschwelle gefunden, als ich gerade aus der Werkstatt zurückkam. Schau einfach mal selber nach, was es ist. Vielleicht erklärt es sich ja so.“ Wahrscheinlich hatte sie Recht und so bedankte sich Jeremiel bei der Mechanikerin und nahm das Paket mit in eines der größeren Zimmer, die auch als Aufenthaltsräume dienten. Kaum, dass er sich auf das Sofa gesetzt hatte und das Paket öffnen wollte, kam auch schon Johnny herein. „Yo Jerry, was hast du da?“ „Mir hat irgendjemand ein Paket zugeschickt, ohne den Absender draufzuschreiben. Und nun will ich eben herausfinden, wer es ist und was er mir geschickt hat.“ „Au geil, da bin ich ja mal gespannt!“ rief der Informant und setzte sich dazu, da es ihn auch unsagbar interessierte, was da in dem Paket war. Vorsichtig öffnete Jeremiel es und holte zu seiner Verwunderung ein Ei heraus. Es hatte so ungefähr die Größe eines Straußeneis, hatte aber eine recht raue Oberfläche und besaß eine etwas dunklere Schale. Ungläubig sah sich der 26-jährige das Ei an und schüttelte den Kopf. „Und… was soll ich jetzt damit? Mir Rührei daraus machen?“

„Hey warum nicht? Ich könnte uns ein wunderbares Omelett zaubern. Egal aus welchem Vogelarsch das gekrochen kam, es reicht sicherlich für die ganze Familie.“ Na das sieht mir aber nicht wirklich nach einem Vogelei aus, dachte sich Jeremiel. Und für andere Tierarten war es auch viel zu groß. Aber welches Tier legte denn bitteschön solche Eier? „Vielleicht ist da ja was drin und wir müssen es zum Schlüpfen bringen.“ Bei dem Gedanken musste Johnny lauthals lachen. „Ey yo! Lass uns Delta holen, damit er das Ei ausbrütet. Er ist ja sowieso schon ein ganz warmer Bruder.“

„Haha… sehr witzig“, kommentierte Jeremiel etwas trocken und begann nun das seltsame Ei von allen Seiten zu betrachten. Es interessierte ihn einfach, was für einem Tier es gehörte. Als er dann aber eine Vibration spürte und kurz darauf ein Knacken hörte, legte er das Ei auf den Boden. „Ich glaube, es schlüpft gerade“, bemerkte er und ging einen Schritt zurück und Johnny tat es ihm gleich. Dieser zog eine Schmollmiene und grummelte „Na super. Dann wird wohl nichts aus dem Omelett. Jetzt muss ich warten, bis das Vieh ausgewachsen ist, damit man es essen kann.“ Jeremiel schenkte diesen Worten nicht sonderlich Beachtung und wartete gespannt darauf, was denn aus dem Ei schlüpfen würde. Mit einem Knacken brach die Schale auf und es ließ sich schon mal an der Schnauze erkennen, dass es sich nicht um einen Vogel, sondern offenbar um eine Echse handeln musste. Nun war er erst recht gespannt und dann endlich, nach ein paar Minuten, hatte sich das Tier seinen Weg in die Freiheit gebahnt. Und tatsächlich sah es aus wie eine Echse… nur hatte diese Flügel… Ungläubig starrten Johnny und Jeremiel auf das Tier herab und sagten erst mal nichts. Dann aber musste der Informant lachen. „Also entweder ist es der hässlichste Flugsaurier der Welt, oder aber es ist ein…“

„Drache“, unterbrach Jeremiel ihn und streckte seine Hand vorsichtig nach dem Kleinen aus, dessen Schuppen pechschwarz waren. Ein großes blaues Augenpaar starrte ihn an und ein leises schwaches Quieken war zu hören. Und es ließ sich ganz gut erkennen, dass er jetzt schon Zähne hatte. Jeremiel konnte es nicht fassen und schüttelte den Kopf. „Und dabei dachte ich immer, die gibt es nicht.“ „Die gibt es auch nicht“, erklärte der Informant mit felsenfester Überzeugung. „Zumindest nicht in dieser Welt. Keine Ahnung, wie es in anderen aussieht. Vermutlich wollte dir nur irgendjemand einen Streich spielen oder so. Und? Was willst du mit ihm machen? Ihn an den Zoo verkaufen oder so?“

„Ganz bestimmt nicht.“ Jeremiel hob den Drachen hoch, der die Größe einer ausgewachsenen Katze besaß und leise Quiektöne von sich gab, da es sich noch um ein Baby handelte. Vorsichtig hob der Detektiv ihn auf den Arm und streichelte sein Köpfchen. „Also ich finde ihn süß.“ „Im Ernst? Mit Sicherheit findest du sogar Godzilla süß. Jetzt hör mal: nicht umsonst werden die Viecher in Filmen gejagt. Die machen nichts als Ärger, sie werden mordsmäßig groß und spucken Feuer. Guck dir mal Die Herrschaft des Feuers an, dann verstehst du, was ich meine.“

„Aber es gibt auch zutrauliche Drachen. Und vielleicht wird er ja nicht so groß.“

„Ich will lieber nicht wissen, was Liam dazu sagen wird. Mich würde ja erst mal interessieren, wer dir denn ein Drachenei schickt.“

„Das wird sich noch zeigen. Bis dahin müssen wir einen Weg finden, um den Kleinen warm zu halten. Vielleicht findet sich irgendwo eine Wärmelampe oder so.“ Verständnislos schüttelte Johnny den Kopf und konnte nicht glauben, dass Jeremiel sich um das Ding da kümmern wollte. Das war ein Drache und keine Schmusekatze. Aber anscheinend konnte er sagen was er wollte, Jeremiel war ganz vernarrt in das Vieh und würde es auch nicht so schnell hergeben wollen. Sie verließen das Zimmer und mit dem Drachen auf dem Arm gingen sie den Flur entlang, wobei der Detektiv überlegte, woher denn bitteschön ein Drache kommen konnte, wenn es sie doch nicht in dieser Welt gab. Na was soll’s. Bis er die Antwort gefunden hatte, würde er sich um den kleinen Racker kümmern. In seinem Privatzimmer richtete er dem Kleinen eine warme und gemütliche Ecke ein und dachte nach. Aber viel Zeit hatte er dafür nicht, denn da wurde auch schon die Tür geöffnet und Liam kam herein. Und als er den kleinen Drachen im Körbchen sah, da fielen ihm fast die Augen heraus. Insbesondere als er sah, wie zärtlich sein Lebensgefährte mit dem Tier umging. „Was hat das zu bedeuten und wo kommt dieses Vieh her?“ „Es wurde mir als Ei per Post geschickt und es gab keinen Absender. Gerade eben ist er geschlüpft und jetzt wollte ich mich um ihn kümmern.“

„Sag mal… geht es dir noch gut? Hast du eine Ahnung, was das für ein Tier ist?“

„Ein Drache.“ Liam schüttelte verständnislos den Kopf, als er erkannte, wie gleichgültig Jeremiel damit umging. Als wäre es das normalste auf der Welt, sich einen Babydrachen im Haus zu halten. Aber in der Hinsicht war er eben etwas einfach gestrickt. Und er schien nicht mal Probleme damit zu haben, das Tier auf den Arm zu nehmen, obwohl es scharfe Krallen und Zähne besaß. Als würde ein kleines Kind mit einem ausgewachsenen Tiger spielen. „Ich hab mir gerade überlegt“, sagte Jeremiel schließlich „ob ich ihn vielleicht Araphel nennen soll.“ „Du sollst dem Ding da keine Namen geben. Denn wenn du es tust, baust du so etwas wie eine Bindung zu ihm auf und wir wissen nicht mal, woher er kommt.“

„Ich weiß nicht was du hast. Ich finde ihn süß.“ Liam schüttelte den Kopf und legte eine Hand auf Jeremiels Schulter. „Das kann doch wohl nicht dein Ernst sein. Er ist ein…“ Bevor Liam weitersprechen konnte, schnappte der Drache auch schon sofort zu und vergrub seine Zähne in die Hand des Mafiabosses. Dieser schrie kurz auf, als sich die Zähnchen des Tieres in seine Haut vergruben und er trotz der Tatsache, dass er gerade erst geschlüpft war, einen ziemlich kräftigen Biss hatte. Es gelang ihm noch, sich irgendwie zu befreien, trotzdem blutete die Wunde ordentlich. „Ich glaube, er hat Hunger“, bemerkte Jeremiel ganz cool und erhob sich. Liam setzte seine Verletzung zurück und konnte nicht fassen, wie bescheuert sich sein Lebensgefährte in diesem Moment anstellte. „Hast du dir irgendwie den Kopf gestoßen? Das Vieh ist gefährlich und wenn du nicht aufpasst, bist du der Nächste.“

„Ich denke nicht, dass er mir was antut. Ich glaub, er hält mich für seine Mami.“

„Was die Sache auch nicht sonderlich besser macht…“

„Ach bitte Liam. Können wir den kleinen Araphel nicht erst mal behalten? Zumindest nur so lange, bis wir wissen, woher er kommt.“ Zwar war Liam nicht sonderlich begeistert, aber er erklärte sich mit diesem Kompromiss einverstanden. Sogleich beauftragte er Johnny damit, herauszufinden, wer dieses Ei geschickt hatte und woher es kam. Somit machte sich der Informant auf den Weg und Jeremiel ging erst mal mit seinen kleinen Schützling in die Küche und überlegte, was Drachen denn fraßen. Den Zähnen nach zu urteilen, war das jedenfalls kein Vegetarier. „Vielleicht frisst er ja Fisch“, vermutete der Detektiv und begann im Kühlschrank nachzusehen. Liam schüttelte nur wieder den Kopf und meinte „Offenbar hast du zu viele Zeichentrickfilme mit Drachen gesehen. Wie kommt es, dass du immer auf die gefährlichste Sorte stehen musst?“ „Tja… ich habe eben so eine gewisse Schwäche für so etwas. Sonst hätte ich dich ja wohl kaum geheiratet, oder?“ Damit hatte er den Mafiaboss endgültig entwaffnet und dieser konnte nun nichts mehr dazu sagen. Schließlich versuchten sie gemeinsam, etwas Essbares für Araphel zu finden. Und wie sich herausstellte, war er tatsächlich ein Fleischfresser. Er ließ sich von Jeremiel seelenruhig füttern, Liam biss er jedes Mal sofort in die Finger, wenn dieser ihm zu nahe kam. Offenbar hatte Jeremiel mit seiner Vermutung Recht gehabt: der kleine Araphel hatte sich komplett auf ihn fixiert. „Hallöchen ihr Süßen!!!“ Delta kam herein und winkte ihnen fröhlich zu. „Na was habt…“ Der Kimonoträger sprach nicht weiter, als er das Drachenbaby sah. Er war mehr als verblufft, aber auch nur für einen Moment, als er auch schon „Mein Gott, ist der Kleine schnuckelig. Wo habt ihr den denn her?“

„Er ist vorhin erst aus einem Ei geschlüpft und…“

„Hat er schon einen Namen?“

„Ich hab ihn Araphel genannt.“

„Hör auf, dem Ding da einen Namen zu geben. Und vor allem sollst du ihn nicht nach mir benennen!“

„Aber seine Schuppen sind genauso schwarz wie dein Haar. Und ich finde, ihr seht euch sehr ähnlich.“ Liam war mehr als schlecht gelaunt und ihm war anzumerken, dass er das Tier nicht im Haus haben wollte. Delta hingegen war gänzlich hin und weg und wollte den kleinen Araphel natürlich unbedingt streicheln, wobei er mit ihm redete, als wäre er ein kleines Hündchen. Das hielt aber nicht lange, als der Drache mit einem kräftigen Nieser eine Feuerkugel spie, die Deltas Kimono sofort in Brand setzte. Dieser begann zu schreien und versuchte die Flammen auszuschlagen, während Liam schnell einen Topf mit Wasser füllte und dann damit den brennenden Kimono löschte. „Genau deswegen halte ich nichts von der Idee“, erklärte er und stellte den Topf beiseite. „Wir haben keine Ahnung, wie groß das Vieh eigentlich wird, ob es sich von Tieren oder von Menschen ernährt oder ob es gefährlich ist. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass es Feuer speien kann. Dieses Ding da ist eine Gefahr für uns alle!“ Doch Jeremiel schien da anderer Meinung zu sein und hob den Drachen wie einen kleinen Welpen hoch und sah ihn mit einem schwärmerischen Blick an. „Aber… er will doch nur spielen.“ „Engelchen, du klingst schon fast wie einer dieser Pitbullhalter auf dem Kinderspielplatz“, warf nun Delta ein, der tropfnass war und die Arme vor der Brust verschränkte. „Ich muss Herzchen da leider Recht geben. Er kann nicht hier bleiben. In dieser Welt hat er doch sowieso keine Chancen. Warum willst du ihn überhaupt behalten?“

„Na weil…“ Jeremiel sprach nicht weiter und wusste auch nicht, wie er das erklären sollte. Aber Delta ahnte schon so langsam, was der Grund war und seufzte. „Ach Engelchen. Ich glaube, du brauchst entweder ein vernünftiges Haustier, oder ihr solltet mal über Kinder nachdenken. Wenn ihr mich entschuldigt, ich gehe mich eben umziehen und danach müssen wir uns überlegen, was wir mit dem Kleinen da anstellen wollen.“ Damit ging der etwas verkokelte und zugleich tropfnasse Kimonoträger und verließ die Küche wieder. Nun wandte sich Liam überrascht seinem Lebensgefährten zu und war sprachlos. Vor allem, weil Jeremiels Gesichtsausdruck deutlich Bände sprach. Also setzten sie sich an den Küchentisch, während Jeremiel den kleinen Drachen mit Fleischstücken fütterte. „Hab ich das richtig verstanden? Du willst Kinder?“ Der Detektiv sagte erst nichts und wich Liams Blick aus. Dann aber seufzte er geschlagen und murmelte „Ich habe mal darüber nachgedacht. Weißt du, Rumiko hat Kinder, Oliver und Andrew haben ein Kind, Sariel hat jetzt auch schon Nachwuchs bekommen und Frederica ist auch schon schwanger. Schön und gut, wie sind zusammen und ich bin ja auch glücklich darüber, genauso wie mit meiner Arbeit. Johnny und Delta sind echt tolle Freunde, aber trotzdem denke ich mir manchmal so, dass es schön wäre, auch einen Sohn oder eine Tochter zu haben.“

„Und warum hast du nicht mit mir darüber geredet?“

„Weil ich mir nicht sicher war, wie du darüber denkst. Außerdem wusste ich auch gar nicht, wie ich dich darauf ansprechen sollte. Ich meine, so etwas ist ja auch ein schwieriges Thema. Ein Kind ist nicht dasselbe wie ein Haustier. Das verändert unser ganzes Leben und vor allem würde es nicht mal ein richtiges Menschenkind werden. Es würde ganz anders aufwachsen in einer anderen Welt leben als die anderen Kinder.“

„Schon verrückt“, murmelte Liam und konnte sich ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen. „Als es um unsere Beziehung ging, war ich immer derjenige gewesen, der hier die Einwände hatte und sich Sorgen gemacht hat, dass es schwer werden könnte und du hast mich vom Gegenteil überzeugt. Natürlich stimme ich dir zu und es ist nicht einfach. Aber ich glaube, ein Kind wäre mir immer noch lieber als das da.“ Und damit deutete er auf den Drachen, der einen ordentlichen Appetit an den Tag legte und in kürzester Zeit ein halbes Steak verputzt hatte. Jeremiel begann dem kleinen Drachen den Hals zu kraulen, was diesem sichtlich gefiel und er seinen Kopf daraufhin an Jeremiels Hand schmiegte. Und als Liam ihm zu nahe kam, schnappte er sofort wieder zu. „Wolltest du dich deshalb diesen Drachen als Haustier haben?“

„Kann sein“, murmelte der Detektiv und setzte seine Streicheleinheiten fort. „Weißt du, der Kleine kam mir in dem Moment irgendwie wie eine Art guter Ersatz vor. Ich weiß, dass das bescheuert klingt.“

„Nun, es klingt weniger bescheuert, als du glaubst. Hör mal, wenn dir das Thema Kind so wichtig ist, können wir noch mal in Ruhe miteinander darüber reden. Aber der Drache kann nicht bei uns bleiben. In unserer Welt hat er einfach keine Chancen. Ich weiß ja sowieso nicht, wo er herkommt und wieso er ausgerechnet dir anvertraut wurde. Aber wir müssen uns ernsthaft überlegen, wohin wir ihn bringen sollen.“ Jeremiel senkte den Blick und nickte. „Hast du eine Ahnung, wen wir fragen können?“

„Vielleicht meine Schwester. Ich ruf sie eben an.“ Damit ging Liam sein Handy suchen und so war Jeremiel alleine. Eine Weile lang war er gänzlich in Gedanken versunken, bis dann plötzlich der Drache von seinem Schoß sprang und dann plötzlich mit den Flügeln zu schlagen begann. Er begann durch die Luft zu kreisen und gab dabei laute Schreie von sich, die denen einer Krähe entfernt ähnelten. „Araphel!“ rief Jeremiel und sprang auf und versuchte, ihn zu fassen zu bekommen. Doch der kleine Drache war ein verdammt schneller Flieger und Jeremiel hatte alle Mühe, ihn zu fangen. Teilweise versuchte er es schon mit Küchengerätschaften, doch der kleine schwarze Drache war einfach zu flink und dann war er auch schon aus der Küche raus. Sogleich eilte der Detektiv ihm hinterher und versuchte ihn durch Kommandos aufzuhalten, was aber vollkommen sinnlos war. Das Tier hörte einfach nicht auf ihn. Durch das Geschrei aufmerksam geworden kam nun Gishi die Mechanikerin vorbei, die wie immer ihren Werkzeuggürtel trug und einen Schraubenschlüssel in der Hand hatte. „Was zum…“ „Halt ihn auf!“ rief Jeremiel ihr zu und die Japanerin kam erst gar nicht dazu, großartig nachzufragen. Sie warf einfach den Schraubenschlüssel, um den Drachen auf die Weise aus der Luft zu holen, doch der spukte nur eine Feuerkugel, die das Wurfgeschoss sofort schmolz. „ Mein Schraubenschlüssel!“ rief Gishi und wurde nun richtig sauer. Niemand vergriff sich an ihrem Werkzeug. Weder Johnny noch sonst irgendjemand. „Na warte du Mistvieh, jetzt ist Krieg angesagt!“ Damit warf sie nun mehrere Schraubendreher und griff sogar mit dem Hammer an. Der Drache wich einfach aus, flog noch höher, sodass Gishi ihn mit dem Hammer nicht erreichen konnte und dann ging der Flug weiter. Beide eilten nun hinter ihm her, bis der Drache um eine Ecke bog und sie direkt in Johnny reinliefen, der mit Delta offenbar beschäftigt war. „Hey, was ist denn mit euch los?“ „Wir müssen ihn wieder einfangen!“ Johnny und Delta sahen den Drachen und schlossen sich dem Verfolgungstrupp an. So ging die Jagd durch das ganze Haus, bis sie dann Marcel umrannten, der gerade mit ein paar Ordnern aus dem Büro kam und diese den anderen vor die Füße fielen. Das Ergebnis war, dass die Vorderen umfielen und die Hinteren ebenfalls ins Stolpern kamen und zu Boden fielen. Marcel tastete nach seiner Brille, setzte sie wieder auf und meinte „Ich frag besser nicht nach, was ihr Intelligenzlegastheniker wieder ausgeheckt habt…“

„Wir wollen einen ausgebüxten Drachen wieder einfangen.“

„Soll das etwa wieder eine Umschreibung für einen Kunden sein, oder meint ihr den Boss?“

„Nein, einen echten Drachen und der haut gerade ab!“ Johnny und Jeremiel waren als erstes wieder auf den Beinen und sogleich folgten auch Delta und Gishi. Marcel schüttelte den Kopf und meinte nur „Ihr habt doch alle ein psychokeramisches Syndrom“, bevor er dann tatsächlich den Drachen sah, der eine Feuerkugel spie, die Marcel nur knapp verfehlte. Sie jagten den Drachen quer durch das ganze Haus und ließen eine Welle des Chaos und der Zerstörung hinter sich. Es gelang ihnen nach einer halben Stunde endlich, das fliegende Reptil einzufangen und dafür zu sorgen, dass er nicht mehr davonfliegen und herumfackeln konnte. Während Johnny, Delta und Gishi das Chaos beseitigen gingen, widmete sich Marcel wieder seiner Arbeit zu und Liam kam wenig später zurück und hatte glücklicherweise eine Lösung gefunden. Ajin hatte offenbar eine Idee, wo der kleine Araphel ein sicheres Zuhause haben würde und nahm ihn gleich mit. Somit war das Problem gelöst und alle waren froh, dass der Echsenterror endlich vorbei war. Aber es blieb immer noch die Frage ungeklärt, woher der Drache denn eigentlich kam und warum er ausgerechnet Jeremiel geschickt wurde. Aber Fakt war, dass dieses Thema noch nicht vom Tisch war und sie noch herausfinden würden, wer sich diesen Scherz erlaubt hatte. Auch das Thema Familiennachwuchs würde noch intensiver besprochen werden müssen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2015-04-27T20:44:00+00:00 27.04.2015 22:44
Das Kapital war sehr süüüüß :3
Vor allem die Verfolgungsjagd war sehr lustig XD. Oder wie Araphel Liam ständig gebissen hat. Knuffig. Und der Film Herrschaft des Feuers ist doch toll.

LG^^Alien^^


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