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Love Happens

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
woah :O
endlich ein weiteres Kapitel online!
hat ja auch lang genug gedauert >_< sorry

(ich wollte dich nicht länger mobben Soralai XD..) Komplett anzeigen

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Hilfe

Aus dem Wasserhahn der Mädchentoilette kam nur kaltes Wasser heraus. Konnte sich diese verdammte Schule denn kein warmes leisten? Ihre Hände waren bereits durchgefroren und taub von der Kälte, aber Mio wollte sich die Milch schnellstmöglich aus den Haaren waschen. Der Tag war die reinste Hölle gewesen und das Schlimmste war: er war noch längst nicht vorbei. Sie hatte noch 4 Stunden vor sich. Sollte sie schwänzen? Nein… Diesen Gefallen würde sie ihnen nicht tun. Sie würde nicht wie ein Feigling davonlaufen. Das wollten sie doch nur.

Und doch sehnte sie das Ende des Tages herbei.

Mio wrang ihre Haare aus, knetete sie kurz mit den Händen und warf sie zurück. Sie sah aus wie ein nasser Pudel. Hatte sie nicht zufällig einen Kamm dabei? Sie wühlte in ihrer Schultasche und wurde fündig. Wenigstens war ihr ein bisschen Glück vergönnt.

Als wäre ihr Tag nicht eh schon eine Katastrophe, kam ihr auch noch Keiji in die Quere und hatte sie wie aus heiterem Himmel geküsst. Dieser aufgeblasene Affe! Was fiel ihm überhaupt ein? Sie hatte mit ihm Schluss gemacht, doch das kümmerte ihn nicht. Stattdessen überfiel er sie mit seiner Kussattacke. Doch das Erschreckende daran war nicht der Kuss selber, sondern dass er ihr gefiel. Sie hatte sich zwar versucht zu währen, aber nur weil er sie überrascht hatte. Und mal ehrlich… wer wollte schon geküsst werden, wenn ihm Milch aus den Haaren tropfte?

Mio schloss die Augen und atmete tief durch, wobei sie eine Hand auf ihren Bauch legte. Genau da hatte es angenehm geprickelt, als er sie geküsst hatte. Das war doch nicht normal, dass man so empfand, wenn man gegen seinen Willen geküsst wurde. Sie musste der Wahrheit ins Gesicht sehen: Sie war genauso verkorkst wie er!

 

Der Rest des Tages verlief genauso, wie er angefangen hatte und der nächste wurde nicht besser. Nanami und ihre Gefolgschaft ließen Mio nicht in Ruhe und dachten sich neue Gemeinheiten aus. Zwar merkte Mio, dass nicht alle so viel Freude an dem Mobbing ausstrahlten wie Nanami, sich jedoch keiner von ihnen dagegenstellte. Mio hatte nie viele Freunde gehabt, aber sie war niemals ein Mobbingopfer gewesen. In der Leichtathletik-AG war sie sogar ziemlich beliebt. Na ja, bis vor kurzem noch. Jetzt gingen ihr alle aus dem Weg, entweder aus Angst, weil sie nicht ebenso Nanamis Zorn ausgesetzt sein wollten, oder aus Gleichgültigkeit. Welcher Grund es auch war, für Mio waren sie allesamt Feiglinge.

Mit Dori konnte Mio allerdings nicht ganz abschließen. Sie war ihre Freundin, auch wenn diese Bezeichnung nicht mehr ganz zutreffend war.

Trotz des derzeitigen angespannten Verhältnisses zu ihren Klassenkameraden ließ sich Mio ihren Sport nicht nehmen. Wegen so etwas würde sie die Leichtathletik-AG garantiert nicht schwänzen. Außerdem würde Matsura-Sensei sie umbringen, wenn sie nicht aufkreuzte. Bald stand doch der Wettkampf bevor.

Auf dem Weg zur Umkleidekabine wurde Mio jedoch ausgerechnet von Dori aufgehalten.

„Mio! Du willst doch nicht etwa zur AG?“

Mio hob skeptisch eine Augenbraue und verschränkte ihre Arme vor der Brust. Was sollte das denn jetzt?

„Und wenn doch?“, erwiderte sie provozierend und fixierte ihre ehemalige Freundin mit einem scharfen Blick. Sie sah deutlich, wie Dori sich anspannte.

„Bitte geh nicht“, murmelte diese und sah sich nervös um, „sie haben wieder irgendwas geplant!“

Skeptisch betrachtete Mio die Verräterin, die einst ihre Freundin gewesen war, und wägte ab, ob sie die Wahrheit sagte oder nicht.

„Geh zur Seite“, meinte Mio schließlich. Es war ihr letztendlich egal, ob diese blöden Gänse etwas ausgehackt hatten oder nicht. Mio hatte sich bereits entschlossen zum Sport zu gehen und sie würde sich von ihrem Vorhaben nicht abbringen lassen.

Unerwartet hatte Dori sie am Arm gepackt und hielt sie zurück.

„Bitte Mio, glaube mir! Ich habe gehört, wie sie geredet haben. Leider konnte ich nicht genau verstehen, was sie vorhaben.“

Mios Herz schlug aufgeregt schneller, doch sie wusste nicht recht warum. War es Wut oder Furcht, die durch ihre Adern kroch? Mio riss sich los.

„Warum erzählst du mir das?“

Bei ihrem eisigen Ton, zuckte Dori zusammen und ihr Blick wanderte langsam zu Boden. Sie spielte nervös mit ihren Händen und suchte nach einer Erklärung. Mio wartete ungeduldig auf ihre Antwort.

„Ich… wollte dich nur warnen…“

Mio weitete überrascht die Augen. Warnen? Sollte das ein Witz sein? Sie wollte nur ihr schlechtes Gewissen besänftigen.

„Hättest du dir sparen können.“ Mio wandte sich ab. Sie brauchte ihre Hilfe nicht. Schon gar nicht von einer Verräterin.

„Es tut mir leid!“, rief Dori ihr hinterher und brachte Mio somit erneut zum Stehen. Mio hörte das Mädchen hinter sich schluchzen und ihr Herz zog sich merkwürdigerweise zusammen. Sie hatte doch nicht etwas Mitleid mit jemanden, der sie hintergangen hatte? Mio ballte eine Hand zur Faust und widerstand dem Drang sich umzudrehen und Dori in den Arm zu nehmen. Sie setzte ihren Weg fort und drehte sich nicht mehr um.

 

Matsura-Sensei war heute auf Hochtouren. Da in wenigen Wochen das Leichtathletik-Tournier bevorstand, sollten alle noch einmal richtig Gas geben. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Mio konnte Dori nirgends entdecken. War auch besser so. Sie wollte ihr trauriges, verräterisches Gesicht nicht sehen.

Nachdem sich die Gruppe aufgewärmt hatte, versammelten sich Mio, Nanami und noch zwei weitere an der Startlinie.

Das Karma meint es nicht gut mit mir, dachte Mio bei sich, als sie ein mulmiges Gefühl überkam, und widerstand dem Drang zu Nanami zu sehen.

Die Startklappe ertönte und Mio rannte los. Automatisch schalteten sich alle negativen Gedanken ab und Mio konzentrierte sich nur noch aufs Laufen. Das Laufen hatte eine entspannte Wirkung auf sie und befreite ihren Kopf und ihren Geist von allen möglichen Gedanken und Sorgen.

Plötzlich tauchte jemand blitzschnell in ihrem Blickfeld auf und bevor sie sich versah, stürzte sie mit voller Wucht auf den Boden. Brennender Schmerz durchzog ihre Knie und Hände. Mio verzog sich qualvoll das Gesicht.

Sofort versammelte sich die Menge um sie herum. Matsura-Sensei redete auf sie ein, doch Mio schien ihre Umgebung gar nicht richtig wahrzunehmen. Sie hockte auf dem Boden mit aufgeschürften, blutigen Knien und Händen, die vor Schmerz pochten.

Mio schloss die Augen und versuchte den Schmerz herunterzuschlucken. Nur ein einziger Gedanke drang kurz in ihr Bewusstsein: Nanami.

„Jemand muss sie ins Krankenzimmer begleiten.“ Das war Senseis Stimme.

Erst jetzt sah Mio auf. Keiner rührte sich, keiner bot ihr seine Hilfe an. Das hatte sie auch nicht erwartet.

„Nicht nötig. Ich schaff das allein, Matsura-Sensei.“

Mio versuchte sich aufzurappeln, aber als sie sich aufrichten wollte, schoss ein jäher Schmerz durch ihren Knöchel und sie knickte wieder um. Sie wäre wieder auf den Boden gestürzt, hätte sie nicht jemand festgehalten.

„Ich bring sie hin“, meldete sich eine vertraute Stimme.

Akira.

Perplex starrte Mio ihn an, unfähig sich zu rühren oder etwas zu erwidern. Im Hintergrund vernahm sie anregendes Getuschel.

„Vielen Dank, Akira-San“, sagte Sensei, „und ihr anderen wieder auf ihre Plätze. Los!“

Als die Gruppe sich auflöste, wollte Akira Mios Arm um seine Schulter legen, damit sie sich abstützen konnte, doch Mio ließ das nicht zu.

„Lass mich! Ich schaff das schon. Kannst weiter trainieren gehen.“

Sie versuchte sich aus Akiras Griff zu befreien, doch er hielt sie unnachgiebig fest.

„Stell dich nicht so an.“

„Tu ich nicht! Du sollst mich einfach loslassen!“

Mio riss langsam der Geduldsfaden. Warum taten die Jungs in ihrer Umgebung nie das, was sie von ihnen verlangte?

Während sie krampfhaft überlegte, wie sie ihm entkommen konnte, hob er sie auf einmal auf seine Arme.

„Hey! Was soll das?“, protestierte sie.

„Sei nicht so stur, Mio. Dein Knöchel ist verletzt. Du kannst kaum stehen“, erwiderte Akira und machte sich auf den Weg Richtung Schule. Dagegen konnte sie leider nichts sagen, denn er hatte recht. Unzufrieden und nicht ganz freiwillig ließ sie sich also von ihm ins Krankenzimmer bringen.

 

„Das hättest du nicht machen müssen“, sagte Mio zu Akira, nachdem die Schulkrankenschwester das Zimmer verlassen hatte. Sie hatte die Wunden ausgewaschen und verarztet. Mio hatte sich außerdem den Knöchel verstaucht. Sie sollte ihn bestmöglich einige Zeit nicht zu sehr belasten, was so viel hieß, dass Sport erst mal für sie ausfiel.

„Doch, irgendwie schon“, erwiderte Akira, der an einer Wand gelehnt in unmittelbarer Nähe des Bettes stand, auf dem Mio saß. Er hatte seine Arme vor der Brust verschränkt und seinen Blick auf sie gerichtet.

Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus und Mio sah zur Seite.

Was wollte er noch hier?

Seit sie von seinem Verrat erfahren und ihm eine verpasst hatte, hatten sie nicht mehr miteinander gesprochen. Es hatte sie ziemlich gewundert, weshalb er ihr überhaupt geholfen hatte. Wollte er sein schlechtes Gewissen damit bereinigen?

„Ich vermisse dich, Mio“, sagte er unvermittelt und Mio zuckte zusammen, als sie seine Worte hörte. Sie sah wieder zu ihm, doch diesmal hatte er seinen Blick gesenkt.

„Als Freundin, meine ich“, fügte Akira hinzu. „Was ich getan habe, war eine scheiß Aktion, ich geb's ja zu. Habe mich zu sehr von meinen Gefühlen leiten lassen.“ Er seufzte und fuhr sich durchs Haar. „Ganz schön dumm, ich weiß.“

Sein schiefes Lächeln ließ ihn aufrichtig erscheinen. Es schien ihm wirklich leid zu tun.

Doch Mio konnte in diesem Augenblick nichts dazu sagen. Sie war sprachlos, was selten der Fall war. Vielleicht lag das auch an der Schmerztablette, die sie bekommen hatte, aber sie fühlte sich träge und ausgelaugt. Sie hatte keine Kraft mit ihm zu diskutieren.

„Ich verstehe, wenn du nichts dazu sagen willst. Ich wollte nur, dass du es weißt.“

Er stieß sich von der Wand ab und kehrte ihr den Rücken.

„Akira?“

Er stand gerade bei der Tür, bereit das Zimmer zu verlassen. Ein letztes Mal sah er zu ihr.

„Danke“, murmelte Mio und ein leichtes Lächeln legte sich auf Akiras Lippen. Er nickte ihr kurz zu und ließ sie allein.


Nachwort zu diesem Kapitel:
#Spoiler!!

na, was hattet ihr gedacht, wer zur Hilfe kommt? ^^

Ich dachte mal, ich bringe IHN wieder ins Spiel, sonst wird es ja langweilig XD Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Yinyin24
2018-07-19T16:50:59+00:00 19.07.2018 18:50
Voll süß von Akira 😍
Von:  Yinyin24
2018-07-19T16:50:43+00:00 19.07.2018 18:50
Voll süß von Akira 😍
Von:  Yinyin24
2018-07-19T16:50:32+00:00 19.07.2018 18:50
Voll süß von Akira 😍
Von:  Tasha88
2018-02-24T07:05:22+00:00 24.02.2018 08:05
Passend Vielleicht, passend

Ein Mobbing Kapitel um Sora nicht länger zu mobben XD
Ob sie sich das so gedacht hat?

Aber Hauptsache ist, dass es weiter geht, da kann ich mich ihr nur anschließen.

Und das Kapitel war wirklich fies. Nanami gehört unter Hazels Baseballschläger, und das aus meinem Mund >.<

Schönes Wochenende <3
Antwort von:  Soralai
24.02.2018 10:10
Solange sie noch so mobbt darf sie das ruhig täglich ;)

Nanami gehört wirklich mal verprügelt das wohl wahr... die würde ja anscheinend wohl über Leichen gehen und sowas ist unbefugten nicht gestattet!

Schönes Wochenende :)
Antwort von:  Soralai
24.02.2018 10:13
Achso und ja es verwundert nicht das er ihr hilft... er hat ja diesen ganzen Mist eingebrockt!!! zu 95% bestimmt

und ich hoffe das Keiji Nanami erwischt und sie ordentlich in den Keller sperrt und dort liegen lässt bis .... hm... und noch länger....
Ah bis Tasha Mitleid mit ihr kriegt ;P
Antwort von:  May_Be
24.02.2018 19:15
Mitleid? XD Tasha holt doch eher den Baseballschläger :D

Keiji hat bestimmt so einen special-keller :D kann ich mir gut bei ihm vorstellen XD

schönes Wochenende euch beiden :*
Antwort von:  Soralai
24.02.2018 19:18
Solltest du nicht wissen was er hat :P

ich schreibsel gerade weiter ... oder versuche es <.<
Antwort von:  May_Be
24.02.2018 19:21
Sollte ich das? Können meine Charaktere denn keine Geheimnisse vor mir haben? XD

ui ^_^ bin ganz gespannt
Ist es eine neue Geschichte? Oder die Fortsetzung von "Ferienlager"?
Antwort von:  Soralai
24.02.2018 19:23
ich glaub die haben mehr als einem lieb ist >.<

Es geht endlich weiter ... ^^° war ja naja gerade erst angefangen ... gab noch nicht genug Drama und keinen richtigen Bauchkribbel und Atemnotkuss XD


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