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Die vier Jahreszeiten

von

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3.

Eiskalt [ Die Menschen ]
 

„Steh auf Junge! An die Arbeit, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit!“
 

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Dieses Geräusch...
 

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Schwermütig öffnete der Rothaarige kleine Mann seine Augen. Seit Tagen hatte er kaum geschlafen und trotz, dass seine Augen offen waren wirkte seine Umgebung seltsam verschwommen. Er hatte keine Kraft mehr. Auch wusste er, dass sein Körper es nicht mehr lange mitmachen würde, denn die Müdigkeit war nur eine Sache. Der Hunger und die Kälte waren auch zwei Dinge, die in seinem Leben täglich eine große Rolle spielten. Er holte einmal tief Luft ein und wagte es einen Schritt nach vorne zu gehen. Zu seiner eigenen Verwunderung blieb er sogar auf den Beinen. Sein Gegenüber betrachte ihn abschätzend. „Ich hoffe dir ist bewusst wie wichtig diese Sache für uns ist!“ Die Stimme des Dreckstypen klang ernst und drohend. „Falls du einen Fehler machst, bekommst du riesen Ärger vergiss das nicht und komm nicht auf den Gedanken, dass ich Mitleid haben würde!“ Die Stimme verblasste und der rothaarige Junge wusste, dass eine Antwort von ihm erwartet wurde. Trotzdem sagte er nichts. Vielleicht lag es daran, weil er nicht wusste was er antworten sollte. Das einzige wobei er sich sicher war, war die Tatsache, dass er es nicht vermasseln durfte. Er konnte trotz seinem jungen Alter erkennen, dass dieser Typ erbarmungslos war und ihn ernsthaft verletzten würde, aber er musste seine Aufgabe erledigen, ansonsten würde er bald vor lauter Hunger in einer Ecke kauernd sein Ende finden. „Nun verschwinde und bring mir die Ware!“ Der Junge zuckte leicht zusammen und sein Körper fing an zu zittern. Sofort wandte er dem Bastard den Rücken zu und rannte so schnell er konnte. Große Angst breitete sich in ihm aus und seine Augen füllten sich mit Tränen. Nun gab es kein zurück mehr. Er rannte weiter, bis er an seinem Ziel ankam. Zwischen Bäumen und Gebüschen versteckt, versuchte er seine Angst zu unterdrücken und sein Atem zu regeln. Schließlich hatte er vor in ein Haus einzubrechen und einen Fehler konnte er sich auf keinen Fall leisten. Nach einer Weile hatte er sich einigermaßen beruhigt und verließ sein Versteck. Man hatte ihm erklärt wie und von wo er in das Haus eintreten sollte. Mit etwas wackeligen Beinen beobachtete und analysierte er das Gebäude. Eine Villa, etwas außerhalb der Stadt, welche umhüllt war von einer nicht zu hohen Mauer. Kein einziges Licht brannte. Kein Wunder, es war ja auch schon kurz vor vier Uhr morgens. Das hieß, dass er sich beeilen musste. Viel Zeit blieb ihm nicht mehr, also machte er sich ran an die Arbeit. Vorsichtig trat er an die Mauer. Nun musste er es hinbekommen irgendwie darüber zu klettern. Er sprang, schaffte es jedoch nicht sich festzuhalten. Ein weiterer Versuch wurde gestartet, doch in dem Moment als er sich an der Mauer festhielt rutschte er wieder runter. Ein Seufzen verließ seine Lippen. So würde er es nicht schaffen. Er überlegte wie er die Mauer überwinden könnte und ging ein paar Schritte zurück, als er gegen irgendwas anstieß. Auf die Sekunde bekam er eine Gänsehaut und ein kalter Schauer lief ihm den Rücken runter, als ihn eine Hand an der Schulter packte. „Wer bist du Junge!“ Der rothaarige brachte kein Ton raus. „Wolltest du etwa einbrechen?!“ Plötzlich überkam dem Jungen die Panik und er versuchte sich aus dem Griff des Mannes zu befreien. „Wusste ich es doch!“ Rücksichtslos wurde der kleine gegen die Mauer geschleudert. Wieder füllten sich seine Augen mit Tränen und sein ganzer Körper zitterte vor lauter Unruhe. Was sollte er jetzt machen? Bevor er in irgendeiner Art reagieren konnte wurde er ein weiteres Mal gepackt und in der nächsten Sekunde spürte der Junge einen stechenden Schmerz in seinem Bauchbereich. Stöhnend fiel er zu Boden und kassierte noch einen Tritt von dem Unbekannten. Qualvolle schmerzen durchströmten seinen Körper. Er hatte keine Kraft um sich zu verteidigen. War das nun sein Ende? Nach einem weiteren Tritt schloss er seine Augen. Seine Sicht wirkte benebelt. Er wartete auf die nächste Schmerzwelle, doch die blieb aus. Stattdessen hörte er ein fluchen und einen Knall. Im nächsten Moment fühlte er Hände, die sich um seinen Körper legten und dann war alles schwarz.
 

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Diese Schmerzen...
 

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Höllische Schmerzen durchflossen seinen Körper als er wieder zu sich kam. Ein heller Lichtstrahl zielte genau auf seine Augen, welche ihn hinderte weiterzuschlafen… > Schlafen? < Warum schlief er? Er sollte doch in dieses Haus einbrechen. Wie vom Blitz getroffen öffnete er seinen eisblauen Augen und wollte aufspringen, doch sein Körper hinderte ihn daran und er ließ sich leidvoll wieder auf den Boden sinken. „Bleib lieber liegen.“ Erst jetzt realisierte der rothaarige, dass er nicht alleine war und suchte die Personen, vom dem die Stimme ausging. Schnell hatte er auch diese gefunden. Eine Person, die ihm unbekannt war. Ein Junge wahrscheinlich in seinem Alter stand ein paar Meter von ihm entfernt und musterte ihn ausdruckslos. „Geht es dir gut?“ Mit langsamen Schritten trat der Junge zu dem rothaarigen und setzte sich neben ihm. „Wie heißt du?“ Immer noch blickte der rothaarige sein Gegenüber an und versuchte sich zu sammeln. „Ich… ehm… mein Name ist Tala.“ Weiterhin blickten ihn die Augen ohne jene Empfindung an. „Tala… hmmm…“ Auch Tala musterte nun den Jungen. Er konnte sich nicht genau daran erinnern was geschehen war, doch das sollte sich jetzt ändern. „Was ist passiert?“ „Gute Frage… Ein Typ hat dich verdroschen.“ „… und du hast mich gerettet.“ „Sowas in der Art.“ Die zwei sahen sich für einen Moment in die Augen und plötzlich fühlte sich Tala erleichtert. „Danke…“ Der grauhaarige ihm gegenüber lächelte ihm zögernd zu und Tala verspürte eine angenehme Wärme ihm gegenüber. „Wie ist dein Name?“ „Bryan…“ „Danke… Bryan!“

Eine seltsame Stille breitete sich aus. Keiner der beiden wusste genau was sie sagen sollten. Tala betrachtete seine Umgebung. Er befand sich in einem Raum. Es war alt und dreckig. Die Tapeten waren zerrissen und die Wand hatte an einigen Stellen sogar kleine Löcher. Er selbst lag auf einer dünnen alten Matratze und eine große dicke Decke befand sich auf seinem Körper. Die Stille wurde durchbrochen als Talas Magen ein lautes Knurren von sich gab. Der grauhaarige sah ihn gleich an und musste lächeln. Talas Backen färbten sich ins Rote. „Ich besorg uns was zu essen, ruh du dich aus.“, gab der grauhaarige von sich, erhob sich und verschwand auch in Sekundenschnelle. Nachdenklich blickte Tala ihm nach. Er legte sich wieder hin und zog die Decke über seinen Körper. > Wärme… < Wie sehr er es doch vermisst hatte. Er schloss seine Augen und genoss den Moment, die Stille und das seltsame Gefühl, welches sich in ihm ausbreitete. Noch heute Morgen war die Welt eiskalt. Sein Herz schmerzte vor lauter Einsamkeit, doch nun fühlte er sich wie seit langem nicht mehr glücklich und vor allem nicht mehr allein. Er glaubte fest daran einen Freund gefunden zu haben.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Phoenix-of-Darkness
2019-09-02T06:37:17+00:00 02.09.2019 08:37
Ich muss gestehen dass ich noch sehr am rätseln bin.
Ein bisschen lässt du mich ja im Dunkeln.
Bei wem war Tala zu Beginn des Kapitels und wo genau ist er jetzt?
Ist Bryan aktuell alleine und dies sein Unterschlupf?
War der Typ der Tala verprügelt hat "nur" ein Unbekannter oder doch jemand, für die Story, Wichtiges?


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