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Schatten an der Wand

von

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Das Abendbrot

Wir liefen erst spät Abends zu Minatos Wohnung..

“Heute darfst du meine Frau kennenlernen.” lächelte mich der blonde Shinobi an.

“Oh wirklich? Ist sie denn eine tolle Frau?” nahm ich seine Hand und schaute ihn eindringlich an.

Er fing an zu Lachen und sagte:” Ja sie ist eine wundervolle Person. Hoffentlich wirst du verstehen, was ich meine, wenn du sie kennenlernst.”

Diese Aussage verwirrte mich leicht. Wieso lachte er so als ich ihn fragte?
 

“Wir sind da.” öffnete er mir nebenbei die Tür.

Von drinnen hörte ich eine Frau, welche auch schon angerannt kam, als ich meinen Fuß in die Wohnung stellte.

“Miiinaaaatoooo!!!” schrie sie und rannte immer noch auf uns zu. Ich schluckte einmal deutlich hörbar. Diese Frau war ganz schön aufbrausend.

“Hallo Liebling wir haben einen Gast. Kushina das ist Yuki.” stellte er mich vor und kratzte sich dabei am Kopf.

“Oh du bist ja eine süße, kleine Maus.” sagte die Rothaarige und beugte sich zu mir herunter.

Ich bin nicht süß und schon gar nicht klein. Ich hasste es, wenn man mich verniedlichte. Bloß, weil ich Blond und ein niedliches Kindergesicht hatte, sehe ich nun wirklich nicht aus, wie eine Puppe. Leider behandelte man mich auch immer als wäre ich aus Porzellan.

“Und deine Haare sind zu rot...” flüsterte ich kaum hörbar.

Kushina ließ ihren Kopf hängen und ihr Miene verfinsterte sich.

Plötzlich schrie sie los: “ Komm her du kleiner Wurm!!!” Ich rannte in die Wohnung.

“Fang mich doch Rotschopf!” schrie ich nun zurück.

“Nenn´ mich nicht so Püppchen!”

“Was hast du gesagt?” funkelte ich sie böse an.

“Püppchen!” betonte Kushina extra langsam.

Ich rannte mit einem Kampfschrei auf sie zu, der nur aus “aaaaahhhhh” bestand.

“Könntet ihr euch bitte beruhigen? Wir wollten doch essen oder?” störte Minato uns und rieb sich die Nasenschläfe.

“Ja stimmt Schatz. Es wird sonst nur kalt.” lächelte Kushina Minato an und löste ihre Zwiebelquetsche, in welcher ich steckte.
 

Wir setzten uns an den Tisch und fingen an zu essen. Währenddessen entstand ein Anstarrduell zwischen mir und Kushina. Minato stöhnte laut hörbar und schien sichtlich genervt von uns.

“Und Yuki, wie hast du dich denn bis jetzt in unserem schönen Dorf eingelebt?” fragte mich nun der Blonde. Ich unterbrach das Duell mit Kushina und schaute nun zu Minato.

“Sehr gut. Ich habe auch schon den einen oder anderen Freund getroffen ...denke ich.”

“Oh wer ist es denn?”

Voller Erwartungen schaute er mich an. Wen hoffte er sich zu hören?

“Ich denke Guy-kun könnte ein guter Freund werden.” lachte ich nun als ich sah wie Minato bei dem Namen „Guy“ den Kopf schlagartig abklappte.

“Ach Kakashi hatte ich auch kennengelernt.” erzählte ich ihm.

“Und? Wie findest du ihn?”

“Ich kann ihn nicht leiden. Er ist ein Angeber und egoistisch. Außerdem benimmt er so cool mit seinen perfekten Haaren und seinem Tuch um den Mund.” antwortete ich ihm und wieder klappte sein Kopf ab.

Ich winkte hektisch und versicherte Minato: “Keine Angst. Ich werde mich schon noch bei ihm bedanken dafür, dass er mein Leben rette.”

Minato schaute zu mir hoch und lächelte. Doch sein Lächeln war genauso falsch wie meine Aussage. Ich hatte nie vor mich bei Kakashi zu bedanken.
 

Ein Klopfen riss mich aus meinen Gedanken. Minato stand auf und ging in Richtung Tür. Kushina schaute mich das erste Mal nicht ernst, sondern etwas wehleidig an. Wusste sie etwa was ich fühlte?

“Oh Kakashi. Wir hatten gerade von dir gesprochen. Komm doch noch schnell rein.”

“Hey.” kam es als Einziges aus seinem Mund.

Schon ein kleines “Hey” machte mich stinksauer. Warum musste er immer so cool sein?

“Kakashi, was willst du hier?” schrie ich nun und stellte mich auf den Stuhl und zeigte mit meinem Finger auf ihn.

“Ich soll nur eine Nachricht überbringen. Wir haben morgen eine Mission Minato Sensei.”

Er ignorierte mich vollkommen und würdigte mir nicht mal seines Blickes. Frechheit!

Ich setzte mich nun wieder auf meinen Stuhl. Ich verschränkte die Arme und plusterte meine Wangen auf. Kurz gesagt, ich schmollte was das Zeug hielt.

“Ich würde gern nach Hause gehen. Danke Kushina das Essen war sehr lecker.” sagte ich freundlich und sie schaute mich immer noch mit ihrem verständnisvollen Blick an.

Dann lächelte sie mir zu.
 

“Hey Prinzessin! Kakashi kann dich doch nach Hause schaffen. Er ist schließlich schon unterwegs und muss auch nach Hause gehen.” Minato lächelte mich so lieb an. Wie konnte man da schon Nein sagen? Er wollte unbedingt, dass wir uns verstehen.

Ich seufzte und sprach: “Okay.”

Ich bedankte mich nochmal ausgiebig bei den Beiden und Minato wünschte uns einen guten Heimweg. Ich winkte beiden noch einmal zu, während Kakashi einfach ging.

Wir liefen die Straße schweigend entlang. Plötzlich unterbrach Kakashi die Stille.

“Wie war noch gleich dein Name?” fragte er ohne mich dabei anzusehen und hielt die Hände in den Hosentaschen. Das kann doch nicht sein Ernst sein!

“Hast du das wirklich vergessen? Wie taktlos!” und schubste ihn gegen die Wand neben uns. Man konnte erkennen, dass er nicht damit rechnete, denn er konnte sich gerade noch vor einem harten Aufprall retten.

“Ich heiße Yuki. Hoffentlich vergisst du ihn jetzt nicht mehr.” schmollte ich wieder und lief stur weiter.

“Mir deinen Namen zu merken ist unwichtig. Ich möchte ein guter Shinobi werden. Das ist alles was zählt.” er setzte seine Fassade wieder auf und lief wieder neben mir.

“Was bedeutet Shinobi für dich?” fragte ich ihn erwartungsvoll.

“Ich muss meine Mission befolgen und diese vollenden. Mehr nicht.” war seine kühle Antwort.

“Und wenn deine Freunde dabei sterben?”

“Das ist bei einer Mission unwichtig. Hauptsache sie wird erfolgreich ausgeführt. Egal wie viele fallen. Das sind nun mal die Regeln eines Shinobi. Das solltest du dir merken, wenn du auch einer werden möchtest.”

Er würde seine Freunde opfern um den erfolgreichen Abschluss einer Mission zu garantieren? Das fühlte sich falsch an.

“Wenn das der Sinn eines Shinobis ist, dann möchte ich keiner werden.” schaute ich traurig zu Boden.

“Dann solltest du es lassen. Du bist sowieso zu lieb um einer zu werden.”

Ich begann zu weinen. Er nahm mir alle Hoffnung. Obwohl ich den Gedanken lange Zeit gut verdrängen konnte, dachte ich nun an meine Eltern. Minato sagte, dass sie mich schützten um mein Leben zu retten.
 

“Wieso hast du mich gerettet Kakashi?” fragte ich nun den grauhaarigen Jungen direkt.

“Du warst die einzige Überlebende. Ich dachte du könntest unserem Dorf nützlich sein.”

Nützlich? Mehr war ich nicht Wert, als eine einfache Information für das Dorf? Wieso dachte er nur so pragmatisch?

“Du hättest mich nicht retten sollen.” entgegnete ich ihm.

Er schaute mich verwundert an. Er dachte wahrscheinlich, dass ich mich nun bei dem tollen Kakashi bedankte. Falsch gedacht Idiot!

“Du hättest mich liegen lassen sollen. Ich wäre am liebsten dort mit meinen Eltern zusammen gestorben. Was hab ich denn hier? Nichts! Ich bin allein! Alle zeigen nur Mitleid und behandeln mich, als wäre ich zerbrechlich! Nacht für Nacht sehe ich meine Eltern, sobald ich schlafe. Ihre Augen die mich kalt anschauen. Du hättest mich sterben lassen sollen!!!” schrie ich ihn nun an und weinte los.

Plötzlich nahm er mich in den Arm. Warum tat er das? Es fühlte sich, wie das Mitleid an, was mir

alle entgegen brachten. Doch komischerweise genoss ich es bei ihm. Die Welt sollte für immer still stehen. Für immer möchte ich seinen Geruch einatmen und mich in seine weichen Sachen kuscheln. Doch genau so schnell wie es begann, endete es.

Er löste die Umarmung und ging nun einen Schritt von mir weg. “Wir sind da. Ich muss los. Ich habe morgen eine Mission.” mit diesen Worten ging er und ließ mich stehen. Immer noch mit Tränen in den Augen stand ich da. Ein leichtes Lächeln zierte mein Gesicht. Ich spürte wie sich mein Blut wieder im Körper verteilte und meine knallroten Wangen abklimmten. Was war nur los? Ich hasste doch seine unausstehliche Art und seine Ansichten die er besaß.

Ich ging wie in Trance meine Treppe hinauf und öffnete meine Wohnungstür. Ich knallte meine Schuhe in die Ecke und lief in Richtung des Bettes. Dort kuschelte ich mich in die Bettdecke und schaute noch für einen Moment aus dem Fenster. Ein gelber, großer Mond stand weit oben am Himmel. Um ihn herum kleine, funkelnde Sterne. Sie sahen aus wie kleine Diamanten. Mein Vater sagte mir, dass wenn er und Mama nicht mehr sind, würde ich nur in den Sternenhimmel sehen müssen. Dort warteten sie auf mich. Ich könnte die Sterne alles fragen. Die Antwort würde ich dort finden.

Mit diesem Gedanken schlief ich ein.



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