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Als wir Kinder waren

von

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Wut

Wütend schlug er die Tür hinter sich zu und warf seinen Mantel auf das Bett. Er wusste schmollen brachte ihm in diesem Moment gar nichts, doch er wollte, dass der Rest seines Teams wusste, wie sehr sie ihn verärgert hatten. Zu gerne hätte er mental auf seinen Leader eingeprügelt. Für ihn hatte Brad nichts anderes verdient. Er hatte sich so gut amüsiert. Wer wusste, wann er das nächste Mal auf einen solch starken Geist treffen würde, der ihm Stand hielt? Wann er das nächste Mal die Gelegenheit hätte, so viel Spaß zu haben und einen Mann wie einen Bleistift zu brechen. Schuldig knurrte drohend, als Brad die Tür öffnete und eintrat.

„Verzeih dich!“, motze der Deutsche und verschränkte die Arme vor der Brust. Sein Blick richtete sich auf die Wand neben ihm. Er versuchte seine Wut unter Kontrolle zu halten.

„Benimm dich nicht wie ein Dreijähriger. Wir werden noch einmal auf sie treffen. Du wirst schon noch deinen Spaß haben. Für heute aber haben wir unsere Aufgabe erledigt.“

„Dann hättest du mich einfach da lassen können und ich hätte in meiner Freizeit weiter...“, begann Schuldig.

„Du hattest einen verdammten Auftrag!“, unterbrach ihn Crawford rüde.

„Du solltest nur den Hubschrauber sichern und dich nicht in deinen Spielen mit dem Weißleader verlieren.“

„Ich habe meine Aufgabe erledigt! Was ich in meiner Freizeit mache, geht dich einen Scheiß an! Ich bin nicht dein Lakai!“, rief Schuldig wütend. Er stand auf, schnappte sich seinen Mantel und verließ das Zimmer.

„Kotzt du dich nicht selbst an, mit dieser Art?“, rief er im Gehen und verließ die Villa. Er war sich sicher, Brad würde ihn jetzt als bockigen Teenager bezeichnen, doch das war ihm egal. Dann war er eben bockig. Aber er würde sich nicht herum kommandieren lassen, wie eine billige Aushilfskraft. Nein. Nicht von einem Typen, der als Kind einen halben Kopf kleiner war. Außerdem war er zu wichtig um sich scheuchen zu lassen. Für das Team und auch für Brad. Wo wären sie denn ohne seine Fähigkeiten? Schuldig schnaufte wütend, zündete sich eine Zigarette an und steckte die Hände in die Taschen. Wie stand er denn nun vor seinen Feinden da? Wie ein Typ, der den Schwanz einzog, wenn es ernst wurde. Wie ein blöder Hund, der kam, wenn man mit dem Finger schnippte. Nicht mit ihm. Das nächste Mal, würde er dem Rotschopf zeigen, dass er Dinge zu ende brachte.

„Verfluchter Brad! Alles deine Schuld! Ich bin sicher nicht deine kleine Schachfigur!“, schimpfte er. Schuldig hielt an einer Kneipe und begann zu lächeln. Ja. Alkohol war ein guter Anfang. Er schnippte die Kippe auf die Straße und betrat das Lokal.

Kurz nach ein Uhr nachts verließ er als letzter Gast das Lokal wieder. Er hatte seine unzähligen Drinks mit Crawfords Kreditkarte bezahlt. Sollte der Amerikaner mal schön für seinen Frust bezahlen. Es war kühl geworden und Schuldig schlug den Kragen seines Mantels hoch, ehe er sich eine Zigarette anmachte. Er war kein Kettenraucher. Aber wenn er sauer war mussten ein oder zwei Zigaretten einfach sein. Mit einem überraschten Blick in die leere Zigarettenschachtel stellte er fest, dass es heute Nacht wohl ein paar mehr waren. Er knüllte die Packung und warf sie über die Schulter, als er los lief. Wen kümmerte es? Er würde sicher nicht an den Folgen des Rauchens sterben. Sein Blick hob sich, als er Absätze klappern hörte. Sex wäre auch eine schöne Möglichkeit, seinen Frust zu vergessen. Die Frau blieb vor ihm stehen und sah ihn vielversprechend an. Er las ihre Gedanken und grinste sie breit an.

„Keine Chance Schätzchen. Ich bezahle nicht für Sex. Und wenn müsstest du mich bezahlen.“, meinte er leise. Sie überlegte kurz.

„Bist du so gut?“, fragte sie angetan, doch ihre Gedanken waren rein geschäftlich. Sie hatte heute Nacht noch nicht viel eingenommen. Schuldigs Grinsen wurde breiter.

„Nach mir willst du keinen Anderen mehr. Aber dich Matratze fasse ich sicher nicht an. Wo du schon überall warst!“, meinte er tadelnd und schnalzte mit der Zunge.

„Such dir einen Anderen!“ Damit ging er an ihr vorbei, zog dabei die Schulter eng an seinen Körper zur Verdeutlichung seiner Ablehnung. Die Flüche der Frau ließ er an sich vorbei ziehen. Mit einem dunklen Lächeln schenkte er ihr noch die Migräne ihres Lebens und lief weiter. Es tat gut. Er wusste er war mächtig. Zu gern hätte er es einigen anderen Personen ins Gedächtnis gebrannt, dass er ihnen allen überlegen war. Harte Bässe drangen an seine Ohren und zog seine Aufmerksamkeit auf die Club. Schuldig trat seine Zigarette aus und trat in den Club ein. Ein Lächeln zog sich über sein Gesicht. Der große Raum roch nach Sex, Drogen und Gewalt. Letzteres manifestierte sich in einer Schlägerei an der Bar. Hier war er richtig. Dieser Sündenpfuhl hatte soeben seinen König gefunden. Hier würde er sich die restliche Nacht um die Ohren schlagen. Oh er würde sich Prügeln. Er würde jemanden finden, der ihm das Machtgefühl gab, dass er bei diesem Weiß nicht bekommen hatte. Er würde sich an einem Geist austoben und ihn in kleine Stücke reißen. Genießerisch leckte er sich über die Lippen. Er erspähte sein Opfer für diese Nacht. Eine Frau, lehnte an der Bar. Ihr Geist war stark und lockte Schuldig zu ihr.

„Ein blöder Spruch und ich breche dir die Nase.“, drohte sie und nippte an ihrem Drink. Schuldig lächelte diabolisch.

„Wenn du das tust wirst du hier keinen mehr finden, der dir deine Grenzen zeigt.“, gab Schuldig von sich. Die Faust der Frau flog auf ihn zu und er fing sie ab. Ihr Blick war voller Unglauben. Seiner war überlegen. Sein Lächeln überheblich. Er brauchte keine Worte um sie von seiner Überlegenheit zu überzeugen.

Mit wilden Küssen drängte er sie an eine Wand im hinteren Teil des Clubs. Die harten Worte, die aus den Boxen schrien und die Grobheit der Frau in seinen Armen trieben ihn an. Es hatte begonnen ihm Spaß zu machen, doch nun löste er sich knurrend von ihr. Ihre willigen Gedanken begannen ihn anzuekeln. Er wollte nichts williges unter sich. Er wollte jemandem seinen Willen aufdrängen. Frustriert wollte er den Club verlassen. Er sah nur aus dem Augenwinkel, wie die Frau einem Türsteher etwas zurief. Dieser kam auf Schuldig zu und holte zum Schlag aus. Der Deutsche wich aus und schlug zurück. Der Schlag hatte gesessen. Er schüttelte kurz seine Hand und verließ den Club. In seinen Taschen kramte er nach einer Zigarette, bis ihm einfiel, dass er keine mehr hatte. Er schnaubte. Nun war er wieder so wütend, wie er es bei seinem Abgang aus der Villa war. Er fluchte ungehalten und beschloss heim zu gehen. Eine heiße Dusche würde ihn vielleicht besänftigen. Mit dem ersten Sonnenstrahl legte er sich ins Bett.
 

„Mit roher Gewalt kommst du nicht weit.“, meinte Ran und setzte sich neben mich unter den Baum und drückte mir einen kalten Lappen an die schmerzende Wange. Ich zischte und knurrte dann.

„Das sagt der, der einen Oberschüler nass gemacht hat.“, murrte ich und sah bockig auf das Gras vor meinen Füßen. Nach einiger Zeit schielte ich zu Ran, der auf den kleinen See sah.

„Du musst deine Kräfte kontrollieren und bewusst einsetzen. Nicht einfach drauf los gehen.So entscheidet man keinen Kampf für sich.“, erklärte er leise und ich konzentrierte sich auf den Jungen neben mir. Es kostete mich viel Kraft und doch konnte ich nicht in dessen Kopf um seine Aussage zu überprüfen.

„Was machst du da?“, fragte Ran und sah mich ruhig an.

„Ich versuche deine Gedanken zu lesen.“, gab Ich knapp zu verstehen und bemühte mich in Rans Geist zu dringen. Doch mehr als seine Ausstrahlung konnte ich nicht finden.

„Warum fragst du mich nicht einfach, was du wissen willst?“, fragte Ran und ich sank an den Stamm zurück. Ich schnaufte geschafft und sah Ran mich neugierig an.

„Stört es dich denn gar nicht, dass ich so etwas kann?“

Rann schüttelte den Kopf und sah wieder auf den See.

„Nicht wirklich. Eher überrascht. Jeder Mensch kann irgendetwas gut. Du kannst eben das.“, sagte er ungerührt und zuckte mit einer Schulter.

„Kann ich dann an dir üben? Ich muss besser werden.“, wollte ich wissen und setzte mich aufgeregt auf. Lange überlegte Ran und nickte dann.

„Aber schleich dich bitte nicht heimlich in meinen Kopf.“, bat er und ich nickte erstaunt. Ich würde dieses Versprechen nicht brechen. Gerade jetzt war ich froh jemanden bei mir zu haben, der stark war und mich auch noch an sich üben lies. Ran war ein echter Glücksfall.



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