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Als wir Kinder waren

von

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Flucht

Rans Schrei ging ihm durch Mark und Bein. Er hatte viele Menschen schreien hören, meist wegen ihm. Es hatte ihm nichts ausgemacht. Nein. Meist hatte er es sogar genossen. Doch dieser Schrei war für ihn kaum auszuhalten. Mit großer Anstrengung sah er auf Ran und seinen Foltermeister. Es quälte ihn nicht, weil der Schrei entsetzlich laut und voller Schmerz war. Nicht, weil es der Schrei eines gequälten Geistes war. Der Grund dafür war Ran. Oh, Schuldig hatte es längst begriffen. Er wusste ganz genau, was in ihm passiert war. Und er wusste genauso gut, dass er keine Chance haben würde. Nicht in ihrer Konstellation zueinander. Nicht bei Ran. Niemals.

Schuldig spürte, wie Ran immer tiefer in die Ohnmacht glitt und wusste, dass dies seinen Tod bedeuten würde. Er hatte jetzt nur noch die Möglichkeit seinen Kopf zu riskieren um Rans zu retten oder sie würden beide hier sterben. Leise schnaufte er. Es verwunderte ihn nicht mal, wie schnell er seine Entscheidung getroffen hatte. Wohl ein weiterer Beweis für den Wahnsinn, der sich seit Wochen in seinen Kopf eingenistet hatte.

Mit aller Kraft und Konzentration hieb er mental auf den Mann ein, der vor Ran hockte. Sein sadistisches Lächeln erstarb unter einem schmerzhaften Keuchen und er sah zu Schuldig, ging körperlich auf ihn los und schlug ihm mit den Fäusten ins Gesicht.

"So ganz verstehe ich es noch nicht", begann er, als er von Schuldig abließ und seinen Kragen richtete.

"Erst lockst du ihn in diese Todesfalle hier und nun versuchst du ihn zu retten?", wollte der Mann wissen. Schuldig spuckte das Blut vor seine Füße.

"Komm schon, Ivan. Ich sitze hier vor dir. Noch dazu gefesselt. Du brauchst ihn gar nicht. Wenn du dich rächen willst, wie ein kleines, bockiges Mädchen, mach nur! Vor dir würde ich nicht Mal weglaufen, wenn ich könnte.", gab er fast gelangweilt von sich. "Außerdem gehört sein Kopf mir. Wers findet, darfs auch behalten"

Ivan kicherte, stemmte seine Hände in die Hüfte und musterte Ran ausgiebig Mit einem mitleidigen Blick.

"Fast hätte ich geglaubt, du wärst noch irgendwo ein Mensch, Schuldig. Mit Gefühlen und dem ganzen Müll... So viel Lärm wie du um dich gemacht hast, nur um die Aufmerksamkeit des Rotschopfes zu bekommen. Ich dachte wirklich, er wäre dir wichtig. Sag mir, mit wem spielst du gerade? Mit mir oder mit ihm?" Ivan deutete abfällig auf Ran und Schuldig setzte sein dunkelstes Lächeln auf.

"Mit jedem in diesem verdammten Raum!", war seine Antwort und Ivan lachte schallend.

Diesen Moment musste er nutzen. Mit allem, was er noch an Kraft aufbringen konnte, schlug Schuldig auf Ivans Geist ein. Er sollte Erfolg haben. Ivan sackte, unter Stöhnen, ohnmächtig zusammen. Schuldig atmete einige Male tief durch um die höllischen Kopfschmerzen nicht gewinnen zu lassen. Er durfte jetzt nicht auch noch das Bewusstsein verlieren. Dann wäre alles um sonst gewesen. Ein letztes Mal atmete er ganz bewusst in den Bauch, ehe er mit dem Stuhl zu Ran rückte.

"Los! Wach auf, verdammt!", herrschte er ihn an. Langsam öffnete Ran die Augen und hob den Kopf ein wenig. Dabei begann ihm das Blut aus der Nase zu tropfen. Er schien Mühe zu haben, wach zu bleiben. Sein Blick war getrübt und er wirkte orientierungslos. Wütend kurrend trat Schuldig ihm an das verwundete Bein. Ran schrie auf. Bekanntlich schüttete der Körper bei Schmerzen Adrenalin aus. Das brauchte er jetzt. Sie mussten hier weg. Schnell und weit.



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