Zum Inhalt der Seite

Mogelpackung

Sasuke/Sakura
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Aufruhr der Elemente

[Dienstag, 14 Juli, 06:15 Uhr]
 

Ihr Aufwachen war noch nie dermaßen angenehm gewesen, trotz des etwas steifen Nackens, den die langgehaltene Liegeposition mit sich gebracht hatte und auch trotz dem lauten Geklingel, das sie abrupt aus dem Schlaf zog. Ihr menschengroßes, warmes Kissen regte sich, sie fühlte das Spiel seiner Brustmuskeln, als sich eins seiner Arme ausstreckte und nach dem Handy griff, um das eindringliche Dudeln des Weckalarms abzustellen. Sakura wäre völlig damit zufrieden gewesen, wieder einzudösen, doch Sasuke hatte anscheinend andere Pläne.
 

"Wir müssen aufstehen."
 

Nicht sollten, nicht könnten, sie mussten. Sie kräuselte ihr formschönes Näschen und klammerte sich widerwillig an ihm fest. "Wieso denn..." Konnten sie heute nicht einfach nur im Bett bleiben? Verdient hätten sie es...
 

"Es ist Dienstag." Dienstagmorgen wohlgemerkt, ein Schultag. Es war viertel nach sechs, Sasukes bevorzugte Aufstehzeit. Er hasste es nämlich, sich beim Aufstehen und Fertigmachen abzuhetzen, deswegen plante er immer mindestens eine gute Extrastunde ein, um sich gemächlich und in Ruhe auf den kommenden Schulalltag vorzubereiten.
 

Das liebliche Wesen auf ihm öffnete träge ein Auge und kniff es sofort ob der Helligkeit des Morgens, die durch die dünnen Vorhänge des Schlafzimmers schlug, wieder zu. "Können wir heute nicht einfach blaumachen?" Sie als vorbildliche Einserschülerin konnte es sich wohl erlauben, oder? Die Welt würde davon schon nicht untergehen...
 

Sasuke quittierte die Aussage mit einem amüsierten Schnauben, seine Antwort war jedoch kategorisch und nicht Gegenstand einer Debatte: "Nein." Dafür sah er überhaupt keinen Grund. Ein wenig Schlafmangel und gemütliche Zweisamkeit waren kein Freifahrtschein zum Schwänzen, besonders wenige Wochen vom Schuljahresende.
 

Sie seufzte ergeben und regte sich, genoss dabei das prickelnde Gefühl ihrer nackten Haut an seiner. Den Kopf gehoben, drehte sie sich auf den Bauch, legte ihre Arme quer über seine Brust und stützte das Kinn auf dem Gebilde ab. Nunmehr wach und aufmerksam, fokussierte ihr lebhaftes Peridot sich auf den undefinierbaren Ausdruck des nachtschwarzen Gegenpaars. "All meine Schulsachen sind Daheim," merkte sie leise an. Sie müsste sich ohnehin in ein neues Outfit schmeißen, denn die Bluse des gegenwärtigen war dahin.
 

Einen Arm unter seinem Kopf, legte Sasuke den anderen über ihren entblößten Rücken, da die Decke durch ihre Bewegung runter zu ihrer Taille gerutscht war. Sein Daumen strich gemütlich die unglaublich weiche Haut an der kurvigen Seite ihrer Taille entlang und bescherte ihr einen warmen Schauer.
 

"Dann fahren wir eben hin." Simpel wie eh und je.
 

Sakura kräuselte missmutig ihre makellose Stirn. "Ich will aber nicht..." Konnten sie echt nicht einfach nur hier bleiben? Oder er ging zur Schule, und sie blieb hier? Für den Rest ihres Lebens.
 

"Deine Mutter wird sich Sorgen machen," und seine nüchterne Intonation verriet, dass er dies nicht wirklich gutheißen konnte. Familie war Familie... egal, was vorgefallen war, sie einfach im Dunkeln tappen und sich grauenhafte Szenarien ausmalen zu lassen war unfair.
 

"Soll sie doch...", brummte die pinkhaarige Schönheit eingeschnappt und starrte angestrengt auf die schöne, maskulin geformte Rundung seiner strammen Schulter. Stark und verlässlich, das verriet der kräftige Bau davon.
 

Er zog die Brauen zusammen. "Sei nicht kindisch. Das steht dir nicht." Das stand keinem, zumindest in seiner Sicht. Sasuke mochte es ungern, wenn Menschen sich wie bockige Fünfjährige benahmen.
 

Diesmal war sie es, die schnaubte, aus unerfindlichem Grunde erzürnt und wegen seiner verurteilenden Bemerkung in irgendeiner Ecke ihres Egos gekränkt. "Was weißt du schon davon?" Ehrlich mal! Er kannte doch nicht mal die Hälfte der ganzen Geschichte, sie hatte allen Recht, auf ihre Mutter sauer zu sein, auf welche Weise es ihr auch immer beliebt war!
 

Kaum eine Sekunde später zog Sakura scharf die Luft ein, als Sasuke sich abrupt zur Seite rollte und sie von ihm runter rücklings in die Matratze glitt. Er war prompt halb über ihr gebeugt, ein harter Ausdruck auf seinem Gesicht und sein Ton vernichtend ernst. "Ich weiß, dass sie deine Mutter ist, und Besseres verdient, als sich mit Angstvorstellungen zu quälen, ihre Tochter läge womöglich tot oder geschändet in irgendeinem Graben. Und bevor sie dir noch die Polizei hinterher hetzt, sollst du ihr ein verdammtes Lebenszeichen geben."
 

Sie senkte schuldig ihren Blick und biss sich auf die Unterlippe. Seiner Reaktion nach zu urteilen verstand er in diesem einen Punkt wirklich keinen Spaß, und er hatte ja auch vollkommen Recht... Ihre Mutter müsste wahnsinnig vor Sorge sein. Sie hatte wahrscheinlich kein Auge zugetan und sich die Seele aus dem Leib geheult, was sie sicherlich nahe einem kompletten Nervenzusammenbruch gebracht haben musste. Wenn sie nicht bereits jetzt das gesamte Polizeirevier auf die Ohren gestellt hatte, würden sie noch Glück haben. Den Ärger brauchte nun wirklich niemand. Sie benahm sich hier wohl in der Tat wie eine trotzige Göre... es war Sakura rückblickend fast schon peinlich - wenn sie sich so vor Sasuke benahm, würde er sie auch nie als irgendetwas anderes sehen.
 

"Lass uns aufstehen," sagte sie letztendlich leise und sah dann mit einem festen Lächeln zu ihm auf. Seine stattliche Gesichtszüge glätteten sich wieder, er lehnte sich vor und fing ihre Lippen in einem wohltuenden Kuss ein, der sie augenblicklich fast die ganze Welt um sich herum vergessen ließ. Ihre Augen fielen beinahe genüsslich zu, doch ihre periphere Sicht erhaschte just dann etwas auf seinem Torso.
 

Sie löste den Kuss und hob ihre Hand, um sachte die Stelle etwas oberhalb des wohlgeformten Rechtecks seines rechten Brustmuskels zu streifen. Die Haut dort war heller, geformt in einem kleinen, kantigen Kreis. Eine Narbe. Gestern, gefangen im Feuer der Lust und Leidenschaft, hatte es sie den kleinen Dingen gegenüber blind gemacht, aber jetzt erblickte sie diese mit einem klaren, mulmigen Gefühl, das sich in ihr breit machte. Ihre Finger tappten tiefer und stießen gegen eine milde aber distinkte Furchung: eine weitere, viel längere Narbe, die sich von knapp der Mitte des zweitletzten Rippenrings diagonal über sein ansehnliches Sixpack zog und irgendwo an dem Hüftknochen zu enden schien, ganz einsehbar war es nicht, denn er lag auf der Seite.
 

"Woher hast du die...?", flüsterte sie mit einer Note Ehrfurcht. Das konnte doch nur von einer Art tiefem Einschnitt gekommen sein. Wann? Warum? Womit? Unfall? OP? Oder gar... gewaltsam zugefügt?
 

"Lange Geschichte." Damit schwang Sasuke einen Augenblick später die Füße von der Matratze und setzte sich mit dem Rücken zu ihr auf der Bettkante auf.
 

Die Decke in Falten vor ihrer entblößten Brust haltend, richtete sich auch Sakura im Bett auf, ihr wachsamer Blick nun um einiges sorgfältiger, als sie sich seine unverhüllte Rückseite besah. Sie musste ungewollt schlucken, die gleiche rundliche Narbe war dort knapp mittig auf dem Schulterblatt, auf fast der gleichen Höhe, wie die auf seiner Brust. Sakura liebte Kriminalfilme, Actionflicks und Detektivromane. War das... eine Durchschusswunde gewesen? Es sei denn, etwas anderes Spitzes und Rundes hatte sich mal durch seinen Oberkörper geschlagen, was keine wirklich bessere Vorstellung war.
 

Ihr Blick wanderte etwas weiter den durchtrainierten Rücken runter und blieb an einer Verformung der sanft gebräunten, festgewebten Haut hängen, genau in der leichten Einsenkung der Taille auf der rechten Hälfte. Gezackt und uneben war die Textur viel heller, vage rechteckig und recht flächendeckend, sie hatte diese Art Wundmal ebenfalls schon mal gesehen, zumindest im Fernsehen: die sehnige, blassere Gewebenachbildung, die über einer stark verbrannten Körperstelle nachwuchs. Narben verschönerten ja bekanntlich einen Mann, aber seine wisperten von Ereignissen, die in irgendeinem Ausmaße grauenvoll wenn nicht gar traumatisierend gewesen sein mussten. Die Fragen brannte auf der Spitze ihrer Zunge, doch sie hielt diese zurück. Sie hatte das Gefühl, er würde nicht darüber reden wollen und so richtig traute sie sich nach seiner Antwort von vorhin auch nicht mehr. Nichtsdestotrotz machte es ihn auf eine Art nur noch anziehender und seine Stärke und Gemütsruhe umso respektwürdiger.
 

Sasuke stand auf und ihre Gedanken fanden sich für einen Moment von der hinreißenden Ansicht seiner knackigen Kehrseite abgelenkt, bevor diese von dem schwarzen Material der Boxershorts wieder verhüllt wurde.
 

"Ist dein Oberschenkel auch eine lange Geschichte?", kam sie letztendlich nicht umher, leise nachzufragen, als sie eine weitere zackige Einkerbung, die vage an ein Kreuz erinnerte, an der Seite des besagten Oberschenkels bemerkte.
 

Er blickte kurz zu der Stelle runter und zuckte kurz die Schultern. "Offener Bruch." Der Knochen, der bei besagtem Bruch blutig und kantig aus seiner Haut herausgestochen hatte, war gut und ohne üble Nachwirkungen verwachsen worden, eins musste man seinem Körper lassen, dieser war unglaublich durabel und heilungsaktiv.
 

"Wie kam es dazu...?"
 

Sasuke blickte über eine jener Schultern zu ihr. "Motorradsturz." Er klopfte fast schon andächtig gegen die betreffende Narbe. "Ich war 14." Na ja, fast 14.
 

Daraufhin starrte Sakura ihn entgeistert an. "Mit 14 darf man doch noch gar kein Motorrad fahren!"
 

Das gab ein Schmunzeln und ein einvernehmliches Schnalzen mit der Zunge. "Und jetzt weiß du auch, warum." Nicht, dass es ihn damals gekratzt hatte. Es war ja nicht mal sein Motorrad gewesen, das eigene Gefährt hatte er sich legal erst vor einem Jahr anschaffen dürfen.
 

Sie beobachtete ihn dabei, wie er zum Kleiderschrank trat und diesen aufmachte, um in einer lockeren Bewegung einen Hänger mit seiner Schuluniform zu greifen. Die Knie angezogen, legte sie den Kopf darauf und schaute aus dieser geneigten Perspektive, wie er in seine Hose schlüpfte. "Du hattest ein hartes Leben... oder?", wunderte sie sich leise.
 

Er zuckte die Achseln. "Hätte schlimmer sein können." Geschickte Finger zogen den Reißverschluss zu und schubsten den Hosenknopf durch die Ose. Gut gebaute Arme schlüpften durch schneeweiße Ärmel, eine lässige Bewegung mit den Schultern beförderte sein Hemd gänzlich auf den athletischen Oberkörper. Er war fast wie ein lebendes Kunstwerk und sie schaute ihn bei diesen prosaischen Aktivitäten zu, als wäre es ein überaus spannender Actionfilm.
 

"Ich wünschte, ich wäre da gewesen..."
 

Sasuke knöpfte das Kleidungstück zu, versteckte somit all jene Narben, über die sie jetzt sicherlich immerzu nachdenken würde, und rollte in einer habituellen Geste die Ärmel bis über die Ellenbogen auf. "Du musst mich nicht bemitleiden." Das mochte er überhaupt nicht, mit ein Grund, warum er seine Vergangenheit für sich behielt. Abgesehen davon, dass es die meisten Menschen sowieso nichts anging.
 

Sakura fixierte gedankenverloren das schwarze Band der Krawatte, das er sich geschwind um den Kragen legte. "Das meinte ich nicht. Ich will dich nur besser verstehen." Und der Schlüssel dazu lag in all diesen Sachen, die er ihr nicht erzählen wollte. Oder nicht erzählen konnte. Er vertraute ihr nicht genug dafür. Etwas, voran sie entschlossen war, zu arbeiten.
 

Sasuke drehte sich ihr zu und schaute sie für eine Weile einfach nur an. Dann trat er zum Bett, stützte kurz ein Knie darauf ab und beugte sich herunter, um einen sanften Kuss gegen ihre Schläfe zu drücken. "Zieh dich an."
 

Sie tat, wie ihr geheißen und nach einem nahrhaften Frühstück schwang sie sich hinter ihm auf sein glänzend schwarzes Bike, damit dieses sie beide zu Sakuras verhasstem Zuhause tragen konnte. Der Motor verstummte nicht und der Besitzer des Gefährtes stieg nicht ab, was Sakura sich beeilen ließ. Sie hatte die Hausschlüssel gestern nicht mitgenommen und klingelte nun an der Eingangstür, baldig begrüßt von ihrer Mutter, die genauso aussah, wie ihre Tochter es vermutet hatte - verweint, mit dunklen Augenringen und einem bekümmerten Glitzern in den sorgentrüben Augen. Sie brach auch umgehend in Tränen aus, als sie ihr Kind erblickte, auch wenn Sakura sich geschickt an ihrer Mutter vorbeimogelte, bevor jene Arme sie in einer Umarmung einfangen konnten.
 

"Um Himmels Willen, Sakura... Wo warst du?! Ich-"
 

Sie drückte ihrer Mutter einen flüchtigen Kuss auf die feuchte, salzige Wange. "Es tut mir Leid, dass ich einfach so abgehauen bin, Mama. Es geht mir gut, ich habe bei meinem Freund übernachtet. Wir reden, wenn ich zurück bin, okay? Ich muss jetzt los, sonst kommen wir zu spät zur Schule." Das alles war schnell in einem Atemzug runter gerattert worden und bevor Fragen kamen, huschte das Mädchen nach oben in ihr Zimmer. Sie schnappe sich ihre Schultasche, tauschte ihre Uniform gegen eine Kombination aus kurzen Jeanshorts und einem schwarzen Top mit Spaghettiträgern aus, schnappte sich eine geblümte Sommerjacke und war genauso geschwind wieder aus der Tür.
 

Das ließ Yukiko verdattert und unbeholfen schluchzend zurück, ihre Gedanken ein einziges Durcheinander. Sakura hatte einen Freund? Etwa Seiichiro? Sie konnte sich nicht daran entsinnen, dass der Junge ein Motorrad fuhr... Und was hieß hier, übernachtet? Zusammen, mit ihm allein? Sie war zu ausgelaugt, sie konnte nicht mal wütend sein. Sie war einfach nur unglaublich froh und erleichtert, dass ihrer Tochter nichts passiert und diese wieder nach Hause gekommen war... Gott, sie selbst brauchte eine Mütze Schlaf. Bis Sakura wieder aus der Schule zurückkam, würde sie eher keine Antworten auf ihre Unmengen an Fragen erhalten, da konnte sie die Zeit auch nutzen, sich ein wenig zu erholen und zu beruhigen.
 

Knapp eine Viertelstunde später kamen Sasuke und Sakura an ihrer Schule an und es wäre eine freche Lüge, zu behaupten, das Mädchen spürte nicht das flatternden, absolut flaue Gefühl im Magen, als sein Motorrad, von ruhigen Händen gelenkt, in die Parklücke rollte und zum Stehen kam. Alles in ihr schien zu zitternd und sich willkürlich zu verkrampfen, doch sie versuchte ihr Bestes, so selbstsicher wie möglich zu wirken, nachdem sie abgestiegen und sich den Helm vom Haupt genommen hatte. Ihr Begleiter, allzeit unerschütterlich, tat es ihr gleich und beäugte sie dann mit leichter Skepsis.
 

"Alles klar?" Ihre perfekte, helle Haut sah etwas blasser aus und das Glimmern der inneren Unruhe verlieh ihren Augen einen leicht verschüchterten Ausdruck.
 

Sie nahm einen tiefen Atemzug und lächelte dann fest, ihre Stimme voller aufgewühltem Elan. "Yep!" Es war immerhin ihre Entscheidung gewesen, jetzt einen Rückzieher zu machen wäre ja lächerlich und ihm gegenüber nicht fair. Sie musste nur versuchen, genauso ruhig und locker zu bleiben... Himmelherrgott, wie machte er das und konnte es vielleicht ganz schnell auf sie abfärben? Sie bemerkte bereits die neugierig-evaluierend-verurteilende Blicke einiger, die an den Parkplätzen vorbei Richtung Schulgebäude schlenderten. Egal. Die konnten doch alle denken, was sie wollten.
 

"Lass uns los!", zwitscherte sie stattdessen fröhlich.
 

Sasuke schnaubte daraufhin amüsiert und nickte ihr zu. Gemeinsam schritten sie in die Menge an jungen Leuten und schlossen sich so dem Menschenstrom Richtung der Schule an.
 

"Ich kriege wahrscheinlich wegen gestern tierisch Ärger," sinnierte Sakura laut heraus, daran versucht, das gelegentliche Getuschel in Tandem mit verstohlen Blicken in ihrer beider Richtung von hier und da bestmöglich zu ignorieren.
 

"Sag, es war ein Notfall." Schlug Sasuke prosaisch vor und sie lachte auf.
 

"Sicher. Was denn für einer?"
 

Er zuckte nonchalant die Schultern. "Du bist gewitzt, dir fällt schon was ein." Seine nachtschwarzen Augen waren viel aufmerksamer, denn im Gegensatz zu Sakura, die versuchte, ihrer Umgebung so wenig Beachtung wie möglich zu schenken, tat Sasuke das genaue Gegenteil, auch wenn seine natürliche Gelassenheit nicht viel davon verriet. Hier und da bemerkte er Mitglieder von Seiichiros breitgefächerter Clique, ihre Blicke waren unverhohlen dreist und herausfordernd. Der blasierte Anführer war heute also wieder da.
 

Sakura indes, nickte beschwingt. "Danke fürs Vertrauen, irgendeine Ausrede spinn' ich mir wohl zusammen. Aber nachsitzen werde ich heute trotzdem müssen." Und morgen, und übermorgen und höchstwahrscheinlich bis zum Ende dieses Schuljahres und einige Wochen ins nächste hinein. Was ein Mist.
 

Sie kamen an den Stufen an und begannen, diese in genormtem Schritttempo hoch zu steigen.
 

"Keine Sorge, ich leiste dir Gesellschaft."
 

Eine fein gezupfte Braue gehoben, schielte sie sowohl ungläubig als auch erfreut zu ihm. "Wirklich?" Meinte er das Ernst? Er würde freiwillig beim Nachsitzen dabei sein, ihretwegen?
 

"Ich kann dich jetzt nicht mehr alleine lassen." Seine Antwort war prägnant und sachlich, und doch mit das Süßeste, was je jemand zu ihr gesagt hatte, ungeachtet all den Komplimenten, die ihr sooft wie Rosenblätter zu Füßen gestreut wurden.
 

Sasuke blickte zu ihr und schien für einen Moment ob ihres verliebt-verzaubertem Ausdruck fast verlegen zu werden, begreifend wie sich der vermeidlich nüchterne Satz wohl für sie angehört haben muss. "Das ist zu gefährlich," ergänzte er die vorhergegangene Aussage grummelnd, fast wie eine Art Rechtfertigung. Sakura unterdrückte daraufhin mit mäßigem Erfolg ein mädchenhaften Kichern. Ohne es zu wollen konnte er manchmal ja so-
 

Ihr Gedankengang riss abrupt ab, als sein Gesichtsausdruck sich schlagartig mit kühler Ernsthaftigkeit verfinsterte. Erst jetzt bemerkte sie, dass der Schülerfluss um sie herum Abstand genommen hatte, sodass man meinen könnte sie und Sasuke waren ein herausragender Stein, der von der Strömung vorsichtig umflossen wurde. Sie verstand auch umgehend, warum: auf der letzten Treppenstufe stand Seiichiro, Arme lässig vor der Brust verschränkt und eine Traube Lakaien um sich herum.
 

Sie schluckte schwer und hielt an, als Sasukes Hand leicht ihr Handgelenk berührte, wie eine stumme, wenn nicht schützende, Aufforderung dazu. Der Schülerratvorsitzende und seine Gefolgschaft blockierten dem Paar erfolgreich die Passage und blickten allesamt von der strategisch gewählten, ein paar Treppenstufen höheren Position spöttisch-provokant auf die zwei herunter.
 

"Aus dem Weg."
 

Ob der eisigen Schärfe in Sasukes dunkler, angespannter Stimme lief es sogar Sakura kalt den Rücken runter. Sie hatte seine samtig-tiefe Tonlage noch nie dermaßen bedrohlich klingend erlebt.
 

Seiichiros Mundwinkel zuckte hoch in einem minimalen, machthaberischen Grinsen. "Entspann dich, Uchiha, zu dir komm' ich noch. Bin eigentlich nur hier, um mein Mädel abzuholen. Sie weiß immerhin, was gut für sie ist. Nicht wahr, Sakura?" Seine Sicht fixierte lauernd-gebieterisch ihre zierliche Gestalt. "Um den Loser hier ist's schon geschehen, aber du kriegst noch eine letzte Chance von mir."
 

Ihr Herz pochte fast schmerzhaft wild in ihrer Brust, emotionsgeladene smaragdgrüne Augen kreuzten sich resolut mit Seiichiros dunklen Iriden. In der nächsten Sekunde schlang sie beide Arme um Sasukes eigenen, bestimmt und haltsuchend zugleich, während ihr hübsches Antlitz sich mit Abscheu verdunkelte. "Steck dir deine Chance sonst wohin. Du widerst mich an, du arrogantes Arschloch."
 

Der hasserfüllte, jähzornige Funken verletzten Stolzes passierte Seis Augen blitzartig aber bemerkbar, bevor diese sich hämisch-dominant verengten und er belustigt grunzte. "Wie du willst. Geht ihr halt zusammen unter, wie bei der Titanic." Seine Kumpels akkreditierten das mit ähnlichen höhnischen Lauten.
 

Jetzt war es nämlich persönlich und er würde dafür sorgen, dass Schule für Winslet und DiCaprio dort zur Hölle wurde. Wenn Sasuke ihn unbedingt dermaßen dreist herausfordern wollte... Seiichiro war niemand, der den Schwanz einzog und jetzt würde er erst recht wirklich Ernst machen. Was vorher nur lässige Keilereien zwischen zwei verschiedenen Welten waren, würde er zum Krieg erklären und er war mal sehr gespannt, was genau Sasuke ihm da entgegen zu setzten hätte. Wenn Seiichiro es wollte, könnte er in dieser Schule eine Armee für seine Sache aufstellen. Wer würde es riskieren, für zwei von ihm erklärten Außenseiter einzustehen? Wenn er die richtigen Stränge zog, würden nicht mal die Lehrer einen Finger für sie rühren und das öffnete die Pforten für eine ganz neue Art von Mobbing.
 

Der Fakt, dass sein Nemesis alles hier mit solcher überheblichen Ruhe hinnahm, war ein sehr schlechtes Zeichen an sich, das war auch Sasuke bewusst. Die Atmosphäre hatte sich grundlegend geändert, eine andere Wahl, als sich dem entgegen zu stellen, hatte er jedoch nicht mehr. "Ich wiederhole es nur noch einmal. Aus dem Weg, falls du keine zweite Nasenkorrektur bezahlen willst." Besagtes Organ war nämlich wieder säuberlich gerichtet und wies nicht den Hauch einer Spur Beschädigung mehr auf, doch Sasuke war gerne bereit, es zu ändern. Dieses blöde Herumgestehe hier und Seiichiros hochmütiges Posen gingen ihm langsam gehörig auf die Nerven.
 

"Locker bleiben, Uchiha. Keine Sorge, du wirst es alles schon sehr bald sehr stark bereuen." Damit trat Seiichiro überzogen höflich zur Seite, und die Gruppe um ihn teilte sich in der Mitte, um den Durchgang zu gewähren, obwohl es Sakura ganz und gar nicht geheuer war, zwischen den zwei Hälften seiner Gefolgschaft hindurch zu müssen.
 

Sie klammerte sich unbewusst fester an Sasuke, während dieser sicheren Schrittes voranging. Sie selbst hatte gerade den eigenen Fuß auf die letzte Treppenstufe gesetzt, als einer der Jungs nach ihrem Haar langte, offensichtlich um gehässig ein Kaugummi rein zu drücken. Sie konnte nur erschrocken die Luft einziehen, spürend wie der Arm in ihrer Umklammerung um ihren Rücken griff, damit Sasuke sie mit gezwungener Schroffheit an sich ziehen konnte, sodass sie abrupt gegen seine Brust stolperte. Seine freie Hand war rapide vorgeschossen, um das Handgelenk des Übeltäters in einem eisernen Ring starker Finger einzufangen. Das Kaugummi fiel zu Boden, ohne je eine ihrer seidenen, pinken Strähnen zu berühren und ein geschicktes Verdrehen der Gliedmaße brachte besagten Übeltäter zum kurzen Aufschreien, das Gewicht notgedrungen dermaßen verlagert, dass er mehr oder minder auf der Stufenkante balancierte und die Treppe nur dank Sasukes Griff an ihm nicht kopfüber runter purzelte. Sei und seine Entourage hielten sich zurück, immerhin, sollte Sasuke ihretwegen loslassen, würde ihr Kumpel einen sehr unsanften Sturz erleben.
 

"Zieht Leine." Die Stimme des Neunzehnjährigen war mit einer bedrohlichen Note unterlegt, genauso wie der gefährliche Funken in den Tiefen nachtschwarzer Augen.
 

"Ist ja gut, Rambo." Seiichiro hob gespielt abwehrend die Hände und trat einen Schritt zurück, gemimt durch seine Gefolgschaft, von denen manche den Funken respektvoller Ehrfurcht schlechter maskieren konnten als andere.
 

Gut. Sie fürchteten ihn also noch. Hoffentlich würde das so lange wie möglich auch dabei bleiben. Sasuke setzte seinen Weg fort, Sakura durch seinen Arm um sie sanft dazu angespornt, ihm zu folgen. Im Bewegungsverlauf gab er dem Pechvogel von vorhin noch einen scharfen Ruck, um ihn wieder vernünftig auf die Füße zu ziehen und ließ dessen Handgelenk wieder frei.
 

Seine geruhsame Stimme holte Sakura nach ein paar weiteren Schritten, die sie beide aus der Hör- und Sichtweite von Sei und seiner Clique gebracht hatten, aus ihrem Stupor: "Ist schon gut. Kannst dich wieder entspannen."
 

Erst jetzt bemerkte sie, wie krampfhaft fest ihre Arme um den seinigen geschlungen waren, sie drückte sich so nah an seine Seite, dass sie ihm dabei fast auf die Füße trat. Sie atmete tief durch und zwang ihre Muskeln zum Auflockern. "Danke...", flüsterte sie, bemüht, ihre Fassung wiederzuerlangen. Ihr Innerstes zitterte immer noch im Nachklang der nahezu stattgefundenen Eskalation, an der sie so knapp vorbeigeschrammt waren. Langsam wurde ihr der Ernst ihrer Situation wirklich bewusst, so gravierend hatte sie es sich nicht vorgestellt. Aber nun... Augen zu und durch, zurückrudern konnte man jetzt auch nicht mehr. Nicht, dass sie es überhaupt wollte.
 

"Dein Klassenraum?" Erkundigte er sich und sie nannte mechanisch die Raumnummer.
 

Er begleitete sie bis dahin und dort angekommen musste sie sich von ihm und seiner sicherheitsspendenden Präsens leider trennen. Unwillig löste sie ihre Umklammerung um seinen Arm und schaute auf mit einem tapferen, festen Lächeln. "Bis nachher."
 

Wenn sein gekräuselter Zeigefinger sich sachte unter ihr Kinn legte, langten ihre feingliedrigen Finger kurz nach seinem Hemd nahe seiner Hüfte, um dort eine faustvoll Stoff in diesen zu zerknautschen, während sie sich seinem neigenden Kopf entgegenstreckte, damit ihrer beider Lippen sich in einem sanften, wohltuenden Kuss trafen. Wer es sah und was er dabei dachte oder welche Miene er dabei schnitt war ihr in der Sekunde vollkommen egal, ihre smaragdgrünen Augen leuchteten rein und glückselig als sie sich wieder lösten. Sasukes Finger glitt von unter ihrem Kinn weg und streifte flüchtig ihre Nasenspitze, was die gehobene Linie ihres lieblichen Munds noch kurviger machte.
 

"Bis naher. Du schaffst das schon," sprach er mit milder Belustigung und einer Note Ermutigung und dieser eine kleine, fast spaßige Satz erfüllte sie mit einem ungeahnten Maß an Courage. Recht hatte er. Sie würde das schaffen. Sie beide würden es tun, zusammen.
 

Die erste Stunde des Blockunterrichts verlief normal, und nach knapp der Hälfte der zweiten entschuldigte Sasuke sich aus dem Unterricht. Ein kleiner Sprint durch die leeren Gänge und raus aus dem Gebäude, doch die Jungentoilette war dabei nicht sein Ziel. Kaum eine Minute später schnappe er eine mit einem Taschenmesser bewaffnete Hand ums Gelenk, bevor sich die Spitze des Tatwerkzeugs in das Gummi seines Motorradreifens verbeißen konnte. Er parkte sein kostbares Fahrzeug immer wohlberechnet an dem Platz, den er von seinem Fenster im Klassenraum aus gut sehen konnte und diese kleine Ratte hatte er genau rechtzeitig verstohlen darauf zukriechen sehen. Diese letzten zwei Wochen würden nicht einfach werden.
 

Er verpasste dem Unterstufler eine gehörige Kopfnuss und konfiszierte auch das Messer, was den Jungen sich fast vor Angst einnässen ließ in der Befürchtung, die Kopfnuss möge nicht die einzige Strafe bleiben, die er erhalten würde. Immerhin verhieß Sasukes Reputation in der Schule, dass er für weitaus kleinere Sachen weitaus schlimmer austeilte.
 

"Der Nächste, der es versucht, verliert ein paar Finger. Sag's gerne so weiter." Mit dieser Warnung scheuchte Sasuke den kleinen Idioten davon.
 

Ob die Drohung gegen Seiichiros Hardcore-Speichellecker funktionieren würde, wusste er nicht, insofern beschloss er, sein treues metallisches Ross für alle Fälle umzuparken. Das führe dazu, dass er erst kurz vor dem Ende des Unterrichts wieder in der Klasse eintraf, woraufhin der Lehrer ihn gehörig angeschnauzt und für die letzten Minuten umgehend wieder rausgeschickt hatte. Ein kleiner Preis für die Unversehrtheit seines Fahrzeugs, wie Sasuke fand und es passte ihm auch recht gut, er hätte sowieso vorgehabt, vor der Pausenklingel aus der Klasse raus zu sein, damit er mit dem Ertönen dieser bei Sakuras Klassenraum sein konnte, denn jetzt durfte man von Seiichiro wirklich alles erwarten und je weniger er sie alleine ließ, desto sicherer war es für sie.
 

Die kleine Grazie blühte förmlich auf, als sie ihn beim Heraustreten aus der Tür dieser gegenüber locker an die Fensterbank gelehnt erblickte und flatterte gleich einem hübschen Schmetterling geschwind auf ihn zu. Somit verbrachten sie die erste Pause zusammen außerhalb des Schulhofs und er lieferte sie gewissenhaft wieder an ihrer Klassenzimmertür ab. Sakura verabschiedete sich für weitere zwei Stunden von ihm und trat in den Raum ein, doch diesmal wartete eine unangenehme Überraschung auf sie. Alle saßen auf ihren Plätzen doch ihrer war leer - komplett leer. Auf der Stelle nebst dem Fenster begrüßte sie nur der nackte Boden, sowohl ihr Tisch als auch ihr Stuhl waren verschwunden. Verhaltenes Gegrunze und Gekicher untermalte die paar Momente, wo sie erst einmal ratlos und verloren vor diesem Nichts dastand.
 

Dann glätteten sich ihre perfekten Gesichtszüge zu einer Maske der Gleichgültigkeit. Fein. So lief der Hase also nun. Sie schnaubte verächtlich, hüpfte dann auf die Fensterbank drauf, ihre Schultasche neben sich abgestellt, und holte ihre Sachen raus. Das würde jetzt zwar etwas umständlich sein, aber die Genugtuung, hier dran zu verzweifeln, würde sie niemandem von ihnen gönnen. Mehr allgemeine Belustigung auf ihre Kosten, welche sie versuchte, geflissentlich zu ignorieren, stattdessen starrte sie angestrengt in ihr auf dem Schoß abgelegtes Mathematikbuch.
 

Der Lehrer traf wenig später ein und bedachte sie sofort mit einem fragenden Blick. "Was soll das werden, Sakura?"
 

Sie blickte auf und zuckte lässig mit den Schultern, eine Geste, die sie sich von ihrem Freund abgeguckt hatte. "Ist mein neuer Platz. Gefällt's Ihnen?"
 

Gefallen tat's dem Lehrer natürlich nicht, aber die Unterrichtszeit mit dem Suchen ihres alten oder dem Beschaffen eines neuen Tisches zu verbringen wollte er auch wieder nicht. Also ging die Doppelstunde normal weiter, und sie ertrug stoisch die spöttischen Blicke, welche ihrer auf der Fensterbank nistenden Gestalt über die 90 Minuten hin zuteil wurden.
 

Sasuke fand sich beim Betreten des eigenen Klassenraums mit dem gleichen Problem konfrontiert, obschon seine Lösung viel simpler und gradliniger ausfiel. Er drehte sich einfach nur zu dem Sitznachbarn hinter ihm und zog dessen Tisch auf den Platz von seinem eigenen. Dann packte er den vorherigen Besitzer am Kragen, um ihn locker von seinem Stuhl zu ziehen. Der Junge machte erst Anstalten, sich zu wehren, aber nach einem stechend-finsterer Blick aus gefährlich verengten schwarzen Augen ergab er sich seinem Schicksal und verabschiedete auch seinen Stuhl, auf den Sasuke sich wenig später fallen ließ und eine großzügig wischende Bewegung seiner Hand beförderte den Kram seines Klassenkameraden von der Tischfläche auf den Boden. Gehindert hatte ihn bei der ganzen Aktion keiner, da fehlte ihnen entweder der Mumm oder die Lust, Seiichiro aber feixte durchgehend. Es würde ein langer Schultag werden und alle weiteren versprachen, unter Umständen schlimmer und schlimmer zu werden. Diese Sachen fingen meistens relativ harmlos an, aber sie tendierten dazu, schnell auszuarten, besonders wenn jemand wie Seiichiro der Kriegshetzer war.
 

Auch diesmal verließ er die Stunde etwas frühzeitig, wogegen der Lehrer nicht mal protestiert hatte. Sakura sah ein wenig geknickt aus, als sie herauskam, doch ihn dort an der Fensterbank warten zu sehen hellte ihre Gemütslage augenblicklich auf und zauberte prompt ein erfreutes Lächeln auf die sinnlich roten Lippen.
 

"Meinst du, in der Cafeteria ist es ungefährlich?", fragte sie mit Belustigung in der Stimme und er grinste leicht.
 

"Würd' ich nicht drauf wetten." Er stieß sich von der Fensterbank ab und sie presste sich bereitwillig an seine Seite, wenn sein Arm sich locker um ihre Schultern legte. Bevor sie gemeinsam losliefen, drückte er einen flüchtigen Kuss auf ihren Haarschopf. "Komm, ich weiß einen besseren Ort."
 

Sakura nickte beschwingt. Sie schienen beide beschlossen zu haben, es mit einer Prise Humor zu nehmen und solange sie zusammen durch diesen Mist wateten, war es irgendwie auch halb so schlimm. Solange Sasuke in ihrer Nähe war, fühlte sie sich stark, sicher und wohlbehütet, er hatte beweisen, dass er von jetzt an ein Adlerauge auf sie hatte. Ihr würde nichts passieren, dafür würde er sorgen und sie vertraute ihm blind.
 

Die große 30-Minuten Pause verbrachten sie also nicht in der Mensa, sondern in einem kleinen Cafe nicht weit vom Schulgelände, obwohl sie es eigentlich nicht verlassen durften. Sasuke gönnte sich dort auch eine Zigarette und es hinterließ einen sanften Beigeschmack an Menthol auf ihrer Zunge, nachdem sie vorm Zurückkehren in die Schule einen langen Kuss geteilt hatten.
 

Sakura verbrachte die nächsten vier Stunden auf ihrer Fensterbank, Sasukes 'ausgeliehenen' Tisch fasste niemand mehr an. Die kleine Pause dazwischen überbrückten sie wieder ereignislos zusammen, wahrscheinlich dank der Tatsache, dass sie sich wieder nicht im Schulhof blicken gelassen und stattdessen eine Spazierrunde um das Gelände gedreht hatten. Soweit so gut und nach dem Ende der achten Stunde blieb Sakura allein im Klassenzimmer zurück in Erwartung ihrer Aufsicht, denn Nachsitzen stand für sie immer noch nach wie vor an. Lange blieb sie nicht allein.
 

"Was ist'n das?" Sasuke hob eine Augenbraue, als er den Klassenraum betrat und sie auf besagter Fensterbank erblickte, ihre Schulsachen und Federmäppchen neben ihr und ihr Heft auf dem Schoß.
 

Sie grinste unbekümmert, die langen Beine leicht baumelnd. "Mein neuer Sitzplatz. Schick, oder?"
 

Er hielt neben ihr an und schmunzelte, bevor ihr mit dem angewinkelten Zeigefinger über die samtweiche Wange zu streifen. "Absolut."
 

Dieses Problem hier war nichts, womit er ihr wirklich aushelfen konnte, aber sie schien auch so eine eigene Lösung gefunden zu haben. Vielleicht nicht ganz so optimal wie die seinige, doch immerhin kreativ und effektiv genug. Sie ließ sich nicht unterkriegen und das war das Wichtigste. Die meisten an ihrer Stelle würden sich mittlerweile überlegen, ob sie Seiichiros Angebot nicht doch noch annahmen, denn er hätte ihr die Bitte bestimmt nicht abgeschlagen, wenn sie reuevoll an seine Seite zurückkehrte. Doch Sakura würde lieber komplett die Schule wechseln, als sich so weit sinken zu lassen. Sie stand zu ihrem Wort und zu ihrem Mann, sie wollte Sasuke und niemand anderen. Welche Hürden sie dabei auf sich nehmen müssen würde, war ihr vollkommen Schnuppe.
 

"Sasuke-kun? Was machst du denn hier?"
 

Sie drehten sich dem durch den Türrahmen geschrittenen Pädagogen zu, sie kannte ihn als ihren Geographielehrer, Sasuke kannte ihn vom Geschichtsunterricht.
 

"Nachsitzen." War die lässige Antwort des Jungen, die Lehrkraft ihnen gegenüber für einen Augenblick ratlos doch nach Diskussionen war ihm offensichtlich nicht zu Mute.
 

"Nun ja... Hm. Wie du meinst," sagte er und fügte nachdenklich hinzu: "Trifft sich vielleicht sogar ganz gut. Ein bisschen Muskelkraft kommt hier ganz gelegen."
 

Was er damit meinte, erfuhren die beiden Schüler wenig später, als sie bei den Sporthallen ankamen. In einer davon hatte allem Anschein nach irgendeine Art Wettkampf stattgefunden und sie durften nun die Aufräumarbeiten verrichten. Der Lehrer reichte Sasuke den Schlüssel. "Schließt bitte ab, wenn ihr fertig seid," wies er sie an und war verschwunden.
 

War den beiden recht und Sakura hatte noch nie so viel Spaß in der Schule gehabt, wie beim Nachsitzen mit Sasuke. Ans Aufräumen dachte der Neunzehnjährige nicht im Geringsten, stattdessen machten sie sich einen Spaß draus, die vielen Gerätschaften mal selbst zu benutzen. Sie stellte ihre Eleganz und Biegsamkeit auf der Gymnastikmatte und dem Balken unter Beweis, er seine Kraft auf dem Reck und bei den Gewichten, bevor ihnen der Basketball in die Finger kam und sie sich für gut eine Stunde beim Spiel austobten. Irgendwie sah die Halle mittlerweile noch chaotischer aus, als vorher, kümmerte aber weder ihn noch sie.
 

Ihr Gesicht glühte warm und in einem gesunden Pink von den energischen Aktivitäten, als Sakura sich rücklings auf eine der dicken Matten auf dem Boden fallen ließ, schwer atmend und unkontrolliert lachend. "Das war unfair!", beschwerte sie sich durch die unregelmäßige Luftzufuhr hindurch und blitzte Sasuke an, als er vor selbiger Matte mit einem selbstgefälligen Grinsen zum Stehen kam und amüsiert auf sie heruntersah.
 

"War es nicht. Damit steht's wie viel? Fünfzehn zu Null?"
 

Sie kräuselte ihre Nase und schürzte die Lippen in einem niedlichen Schmollen. "Du hättest ja mal ein Gentleman sein und mir wenigstens den einen Punkt gönnen können!", warf sie ihm gespielt beleidigt vor. Sie war so nah dran gewesen!
 

"Sagt die Richtige. Du hast mich dabei auch nicht gerade ladylike angerempelt." Schnaubte er belustigt und sah zu, wie Sakura sich bei der Erinnerung daran die wohl schmerzende Hüfte rieb.
 

Besagter Rempler war eigentlich gar nicht Absicht gewesen, nur in der Hitze des Moments hatte sie alle Vorsicht vergessen gehabt. "Aha. Ich glaube, ich habe mir selbst dabei sowieso mehr weh getan als dir," klagte sie und griff dann nach seiner Hand, die er ihr entgegenstreckte. Ihr Herz hastete ihr davon, als er sie mit Leichtigkeit auf die Füße zog und sie ihm mit mildem Schwung entgegenfiel.
 

"Ich glaube, ich weiß, wie ich's wiedergutmachen kann."
 

Ihre Hände legten sich auf seine strammen Schultern und ihre Knie wurden weich wie Pudding, sobald jene Arme mit resoluter Sanftheit um sie gingen, eine um ihre zierlichen Schultern und eine um ihre schlanke Taille und dessen hinziehender Druck bog sie regelrecht weiter in ihn hinein. Der heißersehnte Kuss passierte aber nicht, denn von einer Sekunde auf die andere erbleichte sie, der schlanke Körper eingefangen von leichtem Zittern, welches sich auch auf ihre erstickte Stimme übertrug: "Sasuke..."
 

Er warf ob ihres angsterfüllten Flüsterns einen Blick über die eigene Schulter und folgte der vor Furcht starren, geweiteten Sicht ihrer Augen. Seine eigenen verengten sich augenblicklich, die wohlbekannte, unangenehme Anspannung machte sich auf den Weg in jeden Muskel. Eins... drei... fünf... sieben. Sieben.
 

Sasuke löste seine Umarmung um die kleine Schönheit dich an ihn gepresst, und drehte sich um. Einen Schritt vortretend, schob er Sakura sachte weiter hinter sich. Sie griff verzweifelt seinen Arm und zog unbeholfen dran, ihre Tonlage ein kaum hörbares Wispern. "Lass uns einfach nur schnell gehen... Bitte..."
 

Das würde keinen Sinn machen, dafür war es bereits zu spät. Die Gruppe, die durch den einzigen Eingang gekommen war, blockierte diesen nun auch erfolgreich, während sie sich in einem Halbkreis ausstreuten, eine kleine Umzinglung aus der es so schnell kein Entkommen geben würde. Besonders nicht zu zweit.
 

"Bleib hinter mir," seine Stimme war abgesenkt, ruhig und kühl, nachtschwarze Tiefen aufmerksam auf die Gestalten fixiert, die nun auf noch akzeptabler Distanz um sie herum zum Stehen kamen. Die Ausdrücke auf den Gesichtern variierten, von hämischem Feixen über neugieriges Mustern bis zu wachsamer, scharfer Beobachtung. Die meisten davon waren Lakaien, die er schon gesehen hatte, die Baseballschläger in ihren Händen entgingen ihm ebenfalls nicht, auch wenn ihm etwas anderes viel eher Sorgen bereitete - einige in der Gruppe waren erwachsene, durchtrainierte Männer, die den Eindruck professioneller Schläger erweckten. Seiichiro hatte diesmal also Absicherung mitgebracht... Na wunderbar.
 

"Hab ich's dir nicht gesagt, Uchiha? Dass du's bereuen wirst?" Erwähnter, die Arme vor der Brust verkreuzt, blitzte seinen schwarzhaarigen Schulkameraden düster an. "Ich hoffe, du bist bereit, mit deinem Blut zu gurgeln, während wir deine kleine Schlampe mal richtig durchnehmen." Sein Blick streifte die pinkhaarige Grazie hinter seinem Nemesis und Sakura krallte sich mit einem Aufwimmern fester in Sasukes Arm, als jene Welle puren Odiums und Rachgier ihr entgegen schwappte.
 

Ihr wurde in dem Moment so klar bewusst... Seiichiro hasste sie abgrundtief, er hasste sie beide, und er wollte sie leiden sehen und dieser echte, leidenschaftliche Hass aus so für sie belanglos erscheinenden Gründen war das Fürchterlichste, was sie bisher erlebt hatte. Sie hatte ihm doch nur eine Abfuhr erteilt... aber er hatte sich so rein gesteigert, man könnte meinen, sie hätte ihm etwas unaussprechlich Scheußliches zugefügt und verdiente dafür das härteste Urteil. In ihrem ganzen Leben war sie noch nie so verängstigt gewesen, sie spürte kaum ihre Beine und die aufkommenden Tränen des Terrors drückten ihr die Kehle zu. Alles, was zwischen ihr und den versprochenen Grausamkeiten stand, war Sasuke und wenn er-
 

"Keine Angst. Es ist alles gut." Seine Worte, leise und geruhsam, hatten eine unerschütterliche Selbstsicherheit in ihnen, der sie so sehr glauben wollte. Aber wie... wie sollte das hier je gut ausgehen, zumindest für sie beide? Die anderen waren zu siebt... er war allein und sie war keine große Unterstützung, eher eine unheimliche Behinderung. Weglaufen? Eine Möglichkeit dazu sah sie nicht. Nach Hilfe schreien? Die Schule war längst aus, wer würde sie hier hören?
 

Dass sich die Situation weniger als rosig präsentierte, war auch Sasuke akut bewusst. Wäre er alleine, sähe es nochmal anders aus, aber mit Profis im Mix und mit jemanden zum Beschützen würde es ganz und gar nicht einfach werden. Eine Wahl hatte er kaum, die Ruhe und Coolness musste er aber bewahren, um Sakuras Willen und auch, weil der kleineste gezeigte Funken Selbstzweifel oder Unsicherheit gegenüber einem Pack, wie diesem, fatal sein könnte. Es war schon einige Jahre her, dass er dieses klammkalte Gefühl verspürte, welches sich gerade durch sein Innerstes zog und irgendwo zwischen Brustkorb und Bauch nistete, dieses mulmige Unwohlsein, wenn sich Anspannung und Nervosität vermischten.
 

Seiichiro indes, lachte vergnügt auf. "Na dann, Jungs. Sollen wir?"


Nachwort zu diesem Kapitel:
Saaa~ Kapitelchen ist ein bisschen länger geworden, und ich hoffe, ihr hattet Spaß beim Lesen. Falls es der Fall war, teilt mir doch eure Meinung in einem Kommentar mit, Ansporn und Motivation sind immer willkommen!

Wir sehen uns hoffentlich bald beim nächsten Kapitel, und ich wünsche allen noch ein schönes und erholsames Wochenende!

Liebe Grüße,
Lynn Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (16)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  -Louise
2015-06-29T13:23:53+00:00 29.06.2015 15:23
Oh mannooooo genau an dieser Stelle hörst du auf ...das ist echt mies...
ich find das Kapitel echt klasse und ih frage mich echt wie Sasuke die Situation retten will.. vlt kommt Kakashi zur Hilfe ^^
Antwort von:  Aislynn
29.06.2015 16:45
Ja, scheint, als waren meine Musen wieder böse gewesen *lach* Vor irgendeinem spannenden Ereignis brauchen sie immer eine Verschnaufpause, bevor's weitergehen kann =)

Drücken wir Sasuke also fest die Daumen, und schauen mal, wie er sich und Sakura da heile rausbringt, ob mit oder ohne Hilfe x3

Danke für dein Kommentar!

Liebe Grüße,
Lynn
Von:  franny
2015-06-29T12:00:21+00:00 29.06.2015 14:00
Hey,
wieder ein super Kapitel, und wie immer an der spannendsten Stelle aufgehört^^
Bin schon gespannt wie es in der Turnhalle ausgeht! Schreib schnell weiter. =)
glg franny
Antwort von:  Aislynn
29.06.2015 16:43
Freut mich sehr, dass dir das Kapitel trotz dem fiesen Einsatz des Cliffhanger-no-Jutsus gut gefallen hat! Drücken wir Sasuke und Sakura die Daumen und hoffen, sie kommen da in der Tat heile raus =)

Danke für deinen Kommentar!

Liebe Grüße,
Lynn
Von:  Sasu1988
2015-06-29T08:05:01+00:00 29.06.2015 10:05
Hammer Kapitel ich bin so gespannt wie es weiter geht...man spürt förmlich wie die funken fliegen in der Turnhalle...die Typen sind so feige so viele im Gegensatz gen die zwei...unfähr...aber solche wie die gibt es ja wie Sand am Meer...😡
Wie du sasuke beschreibst finde ich klasse er ist durch und durch geheimnisvoll und sehr einfühlsam....und sakura ist sehr stark..ich denke das ich auch so reagiert hätte mit dem verschwinden des Tisches und ihrem stuhl...ich weiß wie sie sich fühlen muss mir ging es früher nicht anders...*hüstel*ich schweife aus...sry*hihi*

Jedenfalls schreib bitte schnell weiter bin schon so gespannt wie das in der Turnhalle ausgeht..vll.kommt ja kakashi^-^
Bb lg Sasu...
Antwort von:  Aislynn
29.06.2015 16:42
Freut mich sehr, dass es dir gefallen hat und die Spannung spürbar war =) Ja, Menschen sind leider Rudeltiere und greifen sich sehr gerne Einzelgänger heraus, besonders wenn der Anführer jemand wie Seiichiro ist und schon mal in einem eins-gegen-eins (und sogar drei-gegen-eins) Kampf richtig abgeschmiert ist. Jetzt müssen bei ihm wohl die schweren Geschütze ran.

Schön, dass dir die Darstellung von Sasukes Charakter so gut gefällt, ich mag das 'harte Schale, weicher Kern' Konzept selbst ebenfalls sehr gern =) Ah~ Mobbing. Ich glaube, fast jeder hatte es irgendwann man erfahren, manche nur etwas härter und länger, als andere. Als jemand, der selbst in der Realschule jahrelang durch diesen Dreck musste, kann ich dir sehr gut nachempfinden. Doch nun, was einen nicht umbringt, macht einen stärker und auch nach der tiefsten Nacht kommt immer wieder die Sonne raus und es sieht so aus, als hätten auch wir beide uns durch unsere Tiefen gekämpft und den Sieg davongetragen <3 Und oh, mach dir keine Sorgen, Abschweifen ist bei mir Allerzeit erlaubt, ich tu's ja selbst gern und oft *lach*

Meine Musen und ich arbeiten fleißig am nächsten Kapitel, also schauen wir mal, was sich dabei letztendlich ergibt :3

Vielen lieben Dank für deinen Kommentar und deine Unterstützung!

Liebe Grüße,
Lynn
Von:  Biest90
2015-06-28T13:45:51+00:00 28.06.2015 15:45
Du bist so gemein. Wie kannst du nur an dieser Stelle aufhören.
Das erste gemeinsame Aufwachen war definitiv nicht so wie ich es erwartet hatte, nein, es war viel besser.
Trotz das Sasuke eigentlich der Badboy ist, hat er doch dieses unglaublich Pflichtbewusstsein zwecks Schule und Sakura's Mutter.
Seine coole Lässigkeit mit der er jede Situation meistert waren geradezu mit Händen zu greifen.
Ich bin mal wieder baff.
Ich konnte sogar die Anspannnung in der Turnhalle fühlen. Einfach unglaublich deine Art zuschreiben und damit die Leute zufesseln.
Man will gar nicht mehr aufhören zu lesen. Das ist wie ein Droge und ich der Junkie.

Bitte schreib ganz schnell weiter und naja vielleicht kommt ja ein Retter hinzu, der später zum besten Freund wird.

Einen schönen kreativen Sonntag
Glg Biest90
Antwort von:  Aislynn
28.06.2015 19:12
Ja, das Cliffhanger-no-Jutsu ist eines Autors schlimmste Waffe <.<°

Freut mich sehr, dass dir der Anfang und das gemeinsame Aufwachen gut gefallen haben und danke auch, dass du es in deinem Kommentar aufgegriffen hast. Manchmal hat man das Gefühl, die Leute konzentrieren sich beim Kommentieren irgendwo immer auf das Ende des Kapitels und der Anfang und die Mitte fallen etwas unter den Tisch *lach*

Aye, ich schreibe Sasuke in der Hinsicht ungemein gern. Als jemand, der sich nur wünschen kann, die gleiche Art Ausgeglichenheit und Ruhe zu besitzen, fand ich Menschen wie ihn immer schon ziemlich bewundernswert. Umso mehr Spaß macht es auch, sie auch mal aus der Ruhe gebracht darzustellen, aber soweit sind wir ja noch nicht x3

Ich finde, Spannung im Fließtext zu erzeugen ist manchmal unglaublich schwer, besonders für jemand wie mich, der sehr detailreich schreibt und die Länge der Beschreibungen manchmal von der Spannung wegnehmen kann. Insofern bin ich sehr froh, zu hören, dass die Atmosphäre in der Turnhalle so gut und nachempfindbar rübergekommen ist!

Vielen lieben Dank für deinen Kommentar, den Lob und die Unterstützung, das ist natürlich wie immer ein zusätzlicher Windstoß des Ansporns unter den Flügeln meiner Musen. Mal schauen, wohin ihr Flug die Geschichte im nächsten Kapitel tragen wird =)

Ich hoffe, auch du hattest einen wunderschönen Sonntag gehabt!

Liebe Grüße,
Lynn
Von:  Levisto
2015-06-27T23:29:40+00:00 28.06.2015 01:29
Puh, da geht es heiß her. Und ob Sasuke sich und Sakura rausboxen kann...Wir werden sehen.
Find es auch super das du so schnell weiter schreibst, bin beim kommentieren zwischendurch abgekommen. Gomen!

Aber ich freue mich immer, wenn eine so schöne Story weiter geht.
Levisto
Antwort von:  Aislynn
28.06.2015 19:02
Und das ist gerade mal der Anfang! *lach* Aber drücken wir Sakura und Sasuke erstmal in der Tat die Daumen, dass sie da heile rauskommen.

Ja~ meine Musen fühlen sich zur Zeit sehr beflügelt =) Zudem motiviert anderer Leute Ansporn einen natürlich immer zusätzlich, insofern ist jeder Kommentar willkommen.

Also vielen Dank auch für deine Unterstützung!

Liebe Grüße,
Lynn
Von:  Xiaolie
2015-06-27T16:23:05+00:00 27.06.2015 18:23
Oh mein Gott!!!
Ist der wahnsinnig geworden!?
Professionelle Schläger! (Ich betone Professionelle)
Genau das ist ein gutes Beispiel, was passiert wen jemand zu viel Geld hat und kein Hirn. Bin mal gespannt, wie die Beiden heil aus der Nummer raus kommen. Ich nehme nicht an das ­Seiichiros in irgendeiner weiße ärger bekommt.
Wie froh ich in diesem Moment bin auf einer ganz normal Schule zu sein. Keiner, der zu viel Geld hat, um sich damit professionelle Schläger zu holen. Keine Schulschönheit, die missverstanden ist, kein Rowdy, der eigentlich keiner ist und eine dunkle Vergangenheit hat.
Es lebe die Normalität!*Arm in die Luft recken*

Bye, bis bald Luna
Antwort von:  Aislynn
27.06.2015 21:07
Na ja, Seiichiros Logik nach ist es wohl, wenn man schon mal drei-gegen-eins verloren hat, bringt man beim nächsten Mal am besten professionelle Verstärkung mit *lach* Drücken wir also mal in der Tat Sasuke und Sakura ganz fest die Daumen, dass sie da noch heile rauskommen.

Ja~ manche Menschen nörgeln zwar immer ob der Normalität um sie herum, aber eigentlich haben die meisten es sehr gut in ihrem Leben. Man lernt halt etwas nicht zu schätzen, wenn man es das ganze Leben lang gehabt hat und manche Sachen bemerkt man auch erst, wenn sie plötzlich nicht mehr da sind. In der Hinsicht stimme ich dir vollkommen zu, vertrete aber selbst eher die andere Seite *lach*

Bin zwar keine missverstandene Schönheit und kein Rowdy, aber habe schon das eine oder andere miterlebt in meiner dunklen Vergangenheit und würde die Erfahrungen, gut und schlecht gleichermaßen, eigentlich nicht missen wollen. Früher wollte ich auch immer 'normal' sein und 'normal' aufwachsen, aber jetzt wo ich älter bin und so zurückblicke... hatte irgendwo alles seinen Sinn und Zweck. Es hat mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin und ich bin eigentlich sehr zufrieden mit meinem erwachsenen Ich. Ändert aber nichts an dem Fakt, dass ich es trotzdem den meisten Menschen wünschen würde, in Normalität aufzuwachen und zu leben, anstatt irgendwelche härteren Lebenswege durchmachen zu müssen, denn leider sind bei weitem nicht alle dazu in der Lage, jene Wege auch zu bewältigen.

Jedenfalls freut es mich, dass das Kapitel dich die Normalität preisen gelassen hat und danke für dein Kommentar!

Liebe Grüße,
Lynn
Von:  jillianZ
2015-06-27T11:44:49+00:00 27.06.2015 13:44
Der Hammer. Hoffe es geht gut für die beiden aus. Schreib schnell weiter ja? Lg ^ω^
Antwort von:  Aislynn
27.06.2015 14:27
Freut mich, dass es dir gefallen hat und ja, drücken wir den beiden mal ganz fest die Daumen =)

Danke für den Kommentar!

Liebe Grüße,
Lynn
Von: abgemeldet
2015-06-27T10:35:23+00:00 27.06.2015 12:35
Boah gerade hier machst du schluss 😖😖😖
Lade schnell das neue Kapitel hoch kann es kaum abwarten
Antwort von:  Aislynn
27.06.2015 14:26
Ich weiß, das Cliffhanger-no-Jutsu ist sehr gemein *lach* Aber nach 6000+ Wörtern musste ich irgendwo langsam einen Cut setzten XD

Danke für deinen Kommentar!

Liebe Grüße,
Lynn
Von:  Luli87
2015-06-27T07:18:49+00:00 27.06.2015 09:18
Ich bin wie immer begeistert , und hab nicht zum kritisieren.
Ich muss sagen , ich liebe den männlichen Part der Geschichte
(Sie ist natürlich auch ganz toll).
Warum ich es nicht mag die Namen zu erwähnen- liegt daran : das sie für mich, nicht mit SasuSaku zu tun haben.
Zu meinen letzten Kritik punkten , von letzten Kapitel :
Du hast sie alle nichtig gemacht , da ich deiner Argumentation zu stimme.
Ich bin so was von gespannt ,wie es weiter geht

Antwort von:  Aislynn
27.06.2015 14:25
Freut mich, dass dir das Lesen weiterhin Spaß macht und die männliche POV besonderen Gefallen findet!

Und keine Sorge, die Namen sind eigentlich auch nicht wirklich wichtig, Seiichiro, die Schule und das ganze drum herum um Sasuke und Sakura sind mehr oder minder die Einleitung und werden bald von der Bildfläche verschwinden, wenn endlich die namenhaften Charaktere als echte Antagonisten und weitere Protagonisten dazukommen =)

Ganz Unrecht hattest du mit deinen Aussagen vom letzten Kommentar sicherlich nicht, zu diesem Zeitpunkt der Geschichte sind sie auch relativ legitim. Meine Musen und ich sind halt etwas langsam mit dem Aufdecken der Argumente in der Geschichte selbst, deshalb hab ich mir in meiner vorherigen Antwort auch etwas vorgegriffen *lach*

Ich hoffe, es wird auch weiterhin spannend bleiben, und bedanke mich herzlich für deine Unterstützung!

Liebe Grüße,
Lynn
Von:  Stef_Luthien
2015-06-26T21:42:59+00:00 26.06.2015 23:42
Wow, wow, wow! Das Kapitel war prima und man fiebert so richtig mit Sakura und Sasuke mit. ^-^
Aber wie kann es nur dazu kommen, dass so ein reicher, kleiner, feiger und verwöhnter Schnösel wie Seiichiro fast alle in der Schule so kontrollieren kann? Und vorallem die Lehrer? Sowas ist immer schlimm, aber das schlimmste ist meiner Meinung nach, das es direkt mit Prügelleien enden muss, die auch noch Waffen beinhalten.
Klar, das hier ist sicher iwo Realität, aber es ist trotzdem erschreckend.
Ich mag es wie Sasuke sich um Sakura kümmert und sie beschützt. :)
Unbedingt genauso gut weiterschreiben und nichts an der Länge ändern, die ist prima. :) ;)
Antwort von:  Aislynn
27.06.2015 01:09
Freut mich sehr, dass dir das Kapitel und Sasukes und Sakuras kleine Abenteuerreise von schönem Morgen bis zum schrecklichen Abend gut gefallen haben!

Hm, ich würde sagen, es ist viel weniger Seiichiro selbst, der irgendwelche Macht hat, sondern der Name und Prestige seines Vaters, welche er ziemlich schamlos ausnutzt. In unserer Gesellschaft können mittlerweile sogar die ganz normalen Teenager, die die Schamlosigkeit und Cleverness dazu haben, ihre Lehrer und Mitschüler ohne Konsequenzen zu verschiedenen Graden erpressen, wenn man dann noch Geld und soziales Ansehen von Seiichiros Level in den Mix bringt, artet es manchmal unglaublich schnell aus. Die Medien berichten auch nur einen Bruchteil davon, was an manchen Schulen vor sich geht, und mit ein Grund ist, dass gewissen Verhältnisse in Westeuropa auch viel seltener auftreten. Aber wenn man weiter östlich wandert, trifft man durchaus öfter auf Zustände, die einem die Nackenhaare zu Berge stehen lassen.

Ich selbst bin in einer kleinen Stadt an der Grenze zu Kasachstan aufgewachsen, und unsere Schule hatte einen Seiichiro Verschnitt. Seinem Vater gehörte praktisch die halbe Stadt, weil er die meisten Betriebe, Läden und Kleinkonzerne dort erbaut und finanziert hatte und Beziehungen in allen möglichen Zweigen pflegte. Sein Sohn hatte damit alle Freiheiten, die man aufgrund dessen so haben kann und kam (genauso wie sein Papa) mit allem möglichen Scheiß ungeschoren davon. Er hatte so einen riesigen Schäferhund, der mal eine ältere Dame angefallen hat, weil er mit seine Clique es im Alkoholrausch lustig gefunden hatte, die Töle auf sie zu hetzten. Aber natürlich fanden sich im Endeffekt weder Zeugen, noch war die örtliche Polizei wirklich lange an dem Fall dran.

Er hatte auch mal richtig Zoff mit einem anderen Jungen aus seiner Klasse, der wurde dann in den Sommerferien auf dem Rückweg nach Hause angefallen und krankenhausreif verprügelt worden. Natürlich wusste keiner, wer's war, irgendwelche Straßenraudies, hieß es, niemand hat was gesehen und es wurde als Raubüberfall verzeichnet, die Täter wurden nie geschnappt. Nach dem Motto - "So was passiert halt, ne? Hatte der Junge eben Pech gehabt, dass es ausgerechnet ihm passiert war."

Es gibt nichts, was Geld nicht kaufen oder verdecken kann, es sei denn, jemand von der gleichen Stärke und Machtposition aber mit genau umgekehrten Moralvorstellungen klemmt sich wirklich dahinter und bringt den ganzen Dreck ans Licht oder geht gezielt dagegen vor. Solche Menschen sind aber in derber Unterzahl, besonders in Vergleich zu denen, die Geld und Einfluss nur zum persönlichen Wohl und persönlicher Gunst benutzen. Im Endeffekt ist jeder Mensch käuflich oder erpressbar, solange man die Macht und Mittel dazu hat.

Ich würde natürlich nie sagen, dass es die Norm ist, die meisten von uns führen ein Leben, in dem wir mit solchen Sachen nur in der Presse oder in Filmen konfrontiert werden. Aber es kommt in der Tat vor und erschreckend ist es auf alle Fälle.

Da es hier aber eine Fiction ist, hab ich's auch frei heraus eine Stufe höher gegriffen, dieses "was wäre wenn" Szenario, wo Sei bzw. sein Erzeuger so viel Macht hat, dass er sich nicht mal allzu viel Mühe macht, seine Überschreitungen zu verdecken. Es ist schon ein wenig dämlich, sich ein paar Schläger anzuheuern und auch noch persönlich mit dabei sein, wenn diese seinen Schulkameraden, die er vorher noch mehr oder minder öffentlich bedroht hatte, auf dem Schulgelände auf die Pelle rücken, zeugt aber nur davon, dass Seiichiro wirklich fast alle Angst vor irgendwelchen Konsequenzen verloren hat.

Solche Menschen verlieren dann auch irgendwann komplett den Sinn für Grenzen, weil sie meinen, ihnen würde nie was passieren und niemand könnte ihnen was anhaben. Mit je mehr sie durch- und davonkommen, desto weiter gehen sie beim nächsten Mal. Und Sasuke war ihm ja schon immer ein Dorn im Auge, wahrscheinlich wollte er schon seit einer ganzen Weile genau das machen, was er jetzt tut, und nun hat er alle Vorwände, Gründe und das nötige volle Fass an verletztem Ego, um Wunschvorstellungen in die Tat umzusetzen. Und Jungs sind nun mal Jungs, handgreiflich werden ist der erste Instinkt, besonders wenn der Andere einem schon einmal die Fresse poliert hatte - kann man ja so nicht auf sich sitzen lassen, und wenn man weiß, dass man eins-gegen-eins nur wieder kläglich abloosen wird, bringt man halt Verstärkung mit. Wie das Ganze ausgeht - nun. Das werden meine Musen und ich wohl beim Schreiben des nächsten Kapitel durchspielen *lach*

Ich hab hier jetzt auch total viel geplappert, wie ich sehe, entschuldige XD Ich finde das Thema an sich einfach nur überaus interessant und es freut mich, dass dich Seis gesamtes Verhalten so empört hat (auch wenn das sich jetzt so böse anhört) *lach* Scheint, als sei mir sein Charakter in der Hinsicht recht gut gelungen.

Sasuke mit Beschützerinstinkt ist <3 Ich selbst liebe diese Sorte Männer ja am meisten x3

Wortanzahltechnisch versuche ich, mich soweit noch in der 4000-5000 Grenze zu bewegen, aber hier mal eben über die 6000 herausgeschossen. Doch solange die Leute es gern lesen, ist alles gut =)

Vielen lieben Dank für deinen Kommentar und die Unterstützung!

Liebe Grüße,
Lynn
Antwort von:  Stef_Luthien
27.06.2015 09:43
Haha, danke für deine Antwort. :)
Ich fands ganz gut davon zu lesen, dass du ein paar Erfahrungen gesammelt hattest. Das klingt jetzt vllt auch blöd, aber das soll keinesfalls böse gemeint sein. :) Ich wollte dir nur danken, das du es erwähnt hast. ;)
Ja, solche Themen sind interessant, aber vorallem würd ich sagen, auch für Leute die es selbst nicht miterlebt haben, sondern nur davon gehört haben. Denn das was man kennt ist meist spannender, als etwas das man bereits kennt. :)

Jungs mit Beschützerinstinkt sind toll und du hast es wirklich gut bei Sasuke gemacht, deshalb hatte ich das ja auch erwähnt. ;) Du übertreibst in deiner FF wenigstens auch nicht damit, sondern verwendest genau die richtige Menge. :)
Antwort von:  Aislynn
27.06.2015 14:12
Bitte, bitte =) Ich teile meine Erfahrungen an sich auch gern, wenn's die Menschen interessiert, bin ja in meinen relativ jungen Jahren schon viel rumgekommen und so einiges von der Welt gesehen - Gutes, sowohl auch Schlechtes, doch auf die schlechten Erfahrungen würd ich mittlerweile auch nicht mehr verzichten wollen, immerhin ist es die Gesamtheit des Ganzen, dass mich zu dem Menschen gemacht hat, der ich heute bin und an sich bin ich eigentlich zufrieden damit, was aus mir so geworden ist *lach*

Das freut mich! Auch bei Beschützerinstinkten muss man in der Tat das richtige Maß finden, schön, dass es bei Sasuke soweit der Fall ist =)


Zurück