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Mogelpackung

Sasuke/Sakura
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Saa~ Da wären wir also, bei dem Kapitel, in dem Sasukes Vergangenheit enthüllt wird, oder zumindest ein Teil davon. Ich hoffe, meine Musen und ich haben es gut hinbekommen, emotional war es auf jeden Fall gewesen und ist es hoffentlich auch geworden.

Ich wünsche viel Spaß beim Lesen des Kapitels, und würde mich wie immer sehr darüber freuen, im Anschluss eure Meinung dazu zu hören =)

Na dann, Vorhang auf! Komplett anzeigen

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Sasukes Wahrheit

[Dienstag, 14 Juli, 22:39 Uhr]
 

Die Autobahn schlängelte sich in einer dunklen Linie hinter den Fenstern, das Radio war aus und so hörte man im Autosalon nur das Rauschen der Reifen über den Asphalt, ein gelindes Hintergrundgeräusch zu dem Klang der weichen, tiefen Stimme, die einen geruhsamen Ton anschlug, als Kakashi seine Erzählung begann.
 

"Sasukes Vater, Fugaku, war der Leiter eines Sonderkommandos von Hinokunis Militär, das sich auf außerordentliche Art Verbrechen spezialisierte. Es unterlag direkt der Befehlsordnung des Hokage, und niemand anderem."
 

Somit fing die Geschichte an, und Sakura verspürte sofort die aufkommende innere Aufwühlung. "Außerordentliche Verbrechen...?" Sie wusste sich nicht wirklich was darunter vorzustellen und allem Anschein nach sollte sie es auch nicht.
 

"Glaube mir, das willst du gar nicht wissen." Zudem es sowieso Gegenstand striktester Geheimhaltung und nicht dieser Konversation war. "Sasuke war Zwölf, als sein Vater anfing, an einem der härtesten Fälle zu arbeiten, mit dem unser Gesetzessystem sich bis dato je konfrontiert fand." Ein Fall, die Wahrheit von welchem viel zu spät ans Licht gekommen, die Bedrohung zu spät erkannt worden war. "Niemand hat den wirklichen Ausmaß der Gefahr damals gewusst. Je weiter die Ermittlungen gingen, desto verworrener und grimmiger - und verrückter - wurde das Gesamtbild." Das Schlangennest, auf das sie gestoßen waren, hatte jede mögliche Horrorvorstellung überstiegen. "Ein Jahr später passierte es dann."
 

Das Mädchen schluckte ungewollt hart, ihre Stimme ein ehrfürchtiges Flüstern. "Passierte was?" Sie hatte eine Vorahnung und sie wünschte sich, diese Geschichte würde einen Happy End haben. Doch sie wusste, dass diese Hoffnung hier ultimativ vergebens war.
 

Kakashi seufzte mild. "Das Übel, das er jagte... hatte Fugaku aufgespürt. Und den Spieß umgedreht. Es fand ihn in seinem Zuhause." Trotz schärfster Sicherheitsvorkehrungen, trotz allergrößter Vorsicht... Die böswillige Macht, die ihnen gegenübergestanden hatte, war zu gewaltig gewesen.
 

"Was...?", hauchte Sakura indes mitgenommen aus. Es fand ihn in seinem Zuhause...?
 

"Es hat alle Agenten des Sonderkommandos erwischt. Ihre Familien, ihre Verwandten... Zweiundzwanzig Sippen, fast komplett ausradiert, soweit die Blutsverwandtschaft reichen konnte." Die Todeszahl ging in die Hunderte, auch wenn die Staatsmächte alles mögliche unternommen hatten, um es so gut es ging vor der Öffentlichkeit zu verbergen.
 

Sakura faltete die Hände vor der Brust und drückte verzweifelt die Finger gegeneinander. "Wie grauenvoll..." Zweiundzwanzig Familienbäume... fast komplett ausgelöscht? Also auch... "Sasukes Familie... sie sind tot? Alle?"
 

Ein knappes Nicken. "Onkeln, Tanten, Großeltern, Neffen und Nichten, Cousinen und Cousins... alle Familienzweige allen möglichen Grades." Systematisch niedergebrannt, soweit die Wurzel verfolgbar war. Es hatte nicht nur die Uchihas erwischt, es war ein mittelkleines Massaker an fast zwei Dutzend Klans gewesen. "All jene Tode haben ihn zwar mitgenommen... aber davon erfuhr er erst im Nachhinein. Am Schlimmsten war das, was er selbst miterlebt hatte. Miterleben musste."
 

"Seine Familie...", wisperte sie erstickt. Mit zwölf Jahren konnte er unmöglich irgendwo anders gewesen sein, mit irgendjemand anderem gelebt haben, als mit denen, die dem Großteil der Menschen immer am meisten bedeuteten.
 

"Ja. Seine Eltern und sein Bruder." Verloren. Entrissen. Ermordet. "Fugaku war ein sehr vorsichtiger Mann, die Sicherheit seiner Familie war stets seine höchste Priorität gewesen. Als der älteste Sohn war Itachi dafür bestimmt, später in die Fußstapfen seines Vaters zu treten, Sasuke und die Mutter der Jungs, Mikoto, wussten überhaupt nichts über seine Tätigkeiten, es war fehlerlos als ein anspruchsvoller Bürojob getarnt. Wie es also überhaupt zu jenen grauenvollen Ereignissen kommen konnte... das ist bis heute noch sehr unklar." Kakashi selbst hatte sich daran dumm und dämlich recherchiert, eine eindeutige Erklärung war immer noch nicht zu ersehen.
 

"Niemand hatte es erwartet. Und dann... war es einfach nur passiert." In einer Nacht, von einen Schlag auf anderen. "Ich habe mit Sasukes Vater jahrelang zusammengearbeitet, wir waren nicht nur Partner... sondern beste Freunde. Ich kannte ihn und Mikoto seit über einer Dekade. Ich habe ihrer beider Jungs aufwachsen sehen..." Er schüttelte reuevoll den Kopf. "Retten konnte ich aber nur einen. Nur Sasuke." Auch das war schon ein Segen an sich gewesen, machte die Last der Schuld jedoch nicht um allzu viel leichter, egal, wie irrational das Gefühl gewesen sein mag. Er hatte nichts davon beeinflussen oder vorausahnen können und dennoch... Dennoch.
 

"Und Ihre Familie...?", erkundigte Sakura sich leise, die klare Klangfarbe ihres femininen Soprans vibrierend mit gefasster Erschütterung.
 

"Ich schätze... in der Hinsicht hatte ich Glück. Ich bin Waise. Ich habe meine Wurzeln nie gekannt." Er hatte keinen Klan, den man ausrotten konnte und wenn es einen gab, wusste er selbst nie davon und hatte es auch nie darauf angelegt, es zu erfahren. In seinem Arbeitsfeld war es besser so. "In jener Nacht bin ich selbst nur um eine Haaresbreite davongekommen."
 

Er hatte eine fremde Präsens in den eigenen vier Wänden nicht einmal bemerkt, und das hieß einiges, wenn jemand so professionell war, dass seine Anwesenheit einem Profi nicht auffiel, denn normalerweise funktionierte Kakashis sechster Sinn in solchen Sachen einwandfrei. Er war gerade im Bad, vor dem Waschbecken und dabei, nach seiner Zahnbürste zu greifen, als er einen Schatten ins Zimmer huschen sah. Seine ausgezeichneten Reflexe reichten gerade noch dafür, sich minimal zu Seite zu werfen, der Schuss aus dem mit Schalldämpfer ausgestattetem Lauf jagte die Kugel von hinten glatt durch seine Schulter anstatt seiner Lunge hindurch.
 

Das erste, was ihm in die Hände kam, war der Duschvorhang und er riss ihn mit einem Ruck runter, das Material segelte auf den Angreifer und ein paar weitere, leise 'plopp's der abgefeuerten Waffe hallten in dem kleinen Zimmer. Die Metallkugeln fraßen sich in die Fliesen und er schaffte es, den Eindringling mit einem gezielten Schlag gegen die Beine von ebenjenen zu befördern. Eine kleine Rangelei auf dem Boden später gelang es ihm, die Waffe in den eigenen Besitz zu bringen und er drückte ab, sobald der Lauf sich nah genug am Kopf des Anderen fand.
 

Dessen Körper lag nun reglos auf dem kleinen Badezimmerteppich, das grob gewebte Material saugte sich mit dem Blut aus der Schusswunde voll. Sich auf die Beine aufrappelnd, griff er sich an die eigene Schulter, sein dunkelblauer Tanktop an der Stelle durchnässt vom gleichen Scharlach, wie sich dieses zu seinen Füßen ausbreitete. Er schreckte zusammen, wenn der Totgeglaubte vor ihm urplötzlich wieder hochsprang. Eine Kugel im Gehirn vergraben, war er immer noch am Leben, für kaum einige Sekunden, aber diese nutzte er dazu, um ein Messer zu zücken und die Klinge in das Auge des silberhaarigen Mannes zu rammen.
 

Der Schmerzensschrei hallte dumpf durch die Wohnung, Blut und zerstörtes Augapfelgewebe vermischten sich beim Heraustreten aus der Augenhöhle. Er feuerte das ganze restliche Magazin in den bereits leblosen Körper ab, der für einen Atemzug noch auf den Beinen stand und dann durchlöchert zu Boden krachte.
 

Draußen im Wohnzimmer trällerte sein Handy auf dem Kaffeetisch. Mit einem leidvollen Grunzen zwang er sich zum Vorwärtsbewegen, eine Hand auf die heiße, pochende Stelle in seinem Gesicht gepresst, das ruinierte Sehorgan fühlte sich eklig klamm gegen seine Handfläche an. Er erreichte das Couchset und ließ sich schwerfällig in den Sessel fallen, die freie Hand griff das klingelnde Gerät und nahm den Anruf an.
 

"Kakashi-san." Die gezwungen ruhige, feste Stimme drang in einem angespannten Flüstern zu ihm durch.
 

Er setzte sich sofort kerzengerade im Sessel auf. "Itachi." Bitte sag ihm keiner, dass er in dieser Nacht nicht das einzige Anschlagopfer war... Doch genau das bestätigte ihm der Siebzehnjährige am anderen Ende der Leitung.
 

"Es sind Leute in unserem Haus. Mutter und Tou-sama..." Der Teenager brach abrupt ab, aber Kakashi konnte sich den Rest des Satzes gut selbst erdenken. Er sprang auf die Füße und humpelte etwas auf seinem Weg zurück ins Bad, wo sich ein kleiner Medizinkoffer versteckte. Sobald er sich notdürftig verarztet hatte, würde er umgehend zu dem Haus seines Freunds und Partners aufbrechen.
 

"Ich komme, so schnell ich kann." Lass ihn nicht zu spät sein... Himmel und Hölle, lass ihn nicht zu spät sein...
 

"Es bleibt keine Zeit mehr," Itachi klang nun gehetzt, seine Fassung war vorbildlich, doch sie schien ihm langsam zu entgleiten. "Das Dojo, die dritte Planke von Links. Kümmern Sie sich um Sasuke."
 

Kakashi wusste, was sich unter der dritten Planke von Links in dem Familiendojo auf dem Gelände des Uchiha-Anwesens befand. Ein kleiner Schutzraum, den Fugaku in seiner Vorsicht und Voraussicht dort eingerichtet hatte. Wenn Itachi seinen kleinen Bruder dorthin gebracht hatte, war die Chance groß, dass der Kleine überlebte. Warum war der Älteste der Geschwister aber nicht selbst mit drin...? Was hatte er vor...? Kakashis Herz zog sich in einer üblen Vorahnung zusammen. Es war gut möglich, dass die Eltern der Jungs noch irgendwie mehr oder minder am Leben waren, oder es zumindest eine kleine Hoffnung dazu bestand. Nichtsdestotrotz...
 

"Itachi, mach' bitte keine Dummheiten," sprach er gleichwohl mit Nachdruck und Ersuchen in den Hörer. Alles, was er darauf zu Antwort erhielt, war ein leises, fest gesprochenes:
 

"Ich verlass' mich auf Sie."
 

"Als ich an ihrem Haus ankam... Brannte es lichterloh. Auch das Dojo, aber das Feuer hatte viel später auf es übergegriffen. Itachi hatte Sasuke in der Tat dort verstaut, jedoch war alles eingestürzt, auch das Versteck. Ein brennender Balken hatte ihn eingeklemmt und er war bewusstlos, aber am Leben... Eine Verbrennung dritten Grades und eine Rauchvergiftung, doch er hatte überlebt. Ich habe ihn retten können. Nur ihn."
 

Sakura schluckte gegen die Tränen, die ihr langsam aber sicher die Kehle zuschnürten. Jene Brandnarbe auf der Rückseite seiner Taille... Nicht mal ihre schlimmsten Fantasien hatten die Ursache dafür erraten können.
 

"Nach der absolut nötigsten Behandlung im Krankenhaus für uns beide, habe ich meine sieben Sachen gepackt und bin zusammen mit ihm abgetaucht." Die ersten Tage waren die Hölle gewesen... Sie beide waren eigentlich stetig auf Schmerzmittel und das hatte es etwas erträglicher gemacht, dennoch... der Zwölfjährige in seiner Obhut war ein Schatten seines früheren selbst geworden. Wochenlange Apathie, in denen er nicht gesprochen und kaum etwas zu sich genommen hatte, manchmal hatte Kakashi ihm das Essen regelrecht runter stopfen müssen. Und mit der Zeit wurde es nicht wirklich besser.
 

"Sasuke... Nachdem ich uns an einem sicheren Ort so etwas wie ein bisschen Normalität verschaffen konnte und er wieder einigermaßen auf den Beinen war..." Wie beschrieb man einen solchen Zustand am besten? Gab es überhaupt die richtigen Worte dafür? "Er geriet total außer Kontrolle. Er rutschte ab... verkehrte mit der absolut falschen Sorte Leute. Straßengangs, Alkoholexzesse... Gewalt, Kriminalität." Eine schwarze Spirale, die ihn eisern umfing und sich tief in die Dunkelheit schraubte.
 

Er begrüßte den Jungen an der Haustür, sobald er diese aufgehen gehört hatte. Sasuke schälte sich aus seiner leichten Herbstjacke, die mit Schlamm bedeckten Schuhe locker absteifend, womit sie als eine kleine Sauerei auf dem Flur liegen blieben.
 

"Du warst heute wieder nicht in der Schule."
 

Die strenge Stimme ließ den Dreizehnjährigen unbeeindruckt, er zuckte lediglich die Schultern und schob sich an Kakashi vorbei in die Küche. "Scheiß' auf die Schule. Wenn ich hingehe, werd ich eh nur wieder suspendiert." Was stimmte, seit er an ihrem neuen Wohnort auf die neue Schule ging, hatte er es geschafft, jeden Monat mindestens einmal wegen Prügeleien und aggressivem Verhalten rauszufliegen oder suspendiert zu werden.
 

"Dann solltest du vielleicht nicht immer deine Klassenkameraden zusammenschlagen, " seufzte Kakashi auf und drehte sich um. In der Küche angekommen nahm er einen Teller aus dem Hängeschrank, während Sasuke sich auf den Stuhl am Tisch fallen ließ.
 

"Dann sollen sie mich nicht immerzu nerven."
 

Das war jedoch kein Kunststück, den Sasuke nervte wirklich alles. Es genügte manchmal nur ein schiefer Blick, um ihn wie ein Pulverfass explodieren zu lassen. Kakashi füllte den Teller mit Ramen, seine Kochkünste waren dürftig, aber das schaffte er noch.
 

"Wo warst du?" Er stellte den Teller vor dem Jungen ab und dieser machte sich freudig ans Werk.
 

"Raus mit Ryosuke."
 

Die halbwegs unter der Maske verborgene Stirn legte sich in Falten. Ryosuke hatte keinen guten Ruf in dieser Stadt, drei Jahre älter als Sasuke selbst war er und seine Geschwister eng mit den Machenschaften der örtlichen Straßengangs verflochten und man munkelte, Drogenverkehr war sein Spezialgebiet. Er warf einen flüchtigen Blick auf die in dem einfachen Shirt entblößten Ellenbogenkehlen und Unterarme des Jungen, erleichtert ob ihrer Unversehrtheit.
 

"Und was habt ihr gemacht?"
 

Sasuke schaute auf und grinste düster. "Gekifft, gesauft und Nutten abgeschleppt."
 

Kakashi entfloh fast die Suppenkehle aus der Hand. "Wie bitte?!"
 

Der Dreizehnjährige ihm gegenüber schnaubte belustigt. "Ganz ruhig, alter Mann. War nur ein Witz. Haben nur ein paar Sachen gedreht."
 

Von der Antwort wurde Kakashi auch nicht unbedingt leichter ums Herz. "Was für Sachen?"
 

Der junge Uchiha zuckte nur nonchalant die Schultern. "Musst du nicht wissen."
 

"Mit der Zeit wurde es nur immer schlimmer, und ich fühlte mich immer hilfloser. Es gab Tage, da habe ich ihn kaum wiedererkannt." Und seine abgesenkte, ruhige Stimme verriet trotzdem, dass ihm die Erinnerungen daran und die damit verbundenen Gefühle immer noch nicht allzu leicht fielen.
 

Es war spät am Abend, als er nach einem anstrengenden Arbeitstag Zuhause ankam. Sasukes Jacke lag auf dem Boden im Foyer, direkt neben seinen nassen, dreckigen Schuhen, alles wie gewohnt. Es war mittlerweile Mitte des Winters, der in diesen Breitengraden immer verhältnismäßig mild ausfiel, was einfach nur zu ganz viel Matsch auf den Straßen führte.
 

Kakashi seufzte und hob die Jacke auf, um diese auf den Haken zu hängen, dabei glitt etwas aus der Jackentasche auf den Boden. Zigarettenschachtel? Er fuhr sich erschöpft durch das silberne Haar, das hatte ihm noch gefehlt. Dieses Gift sollte er umgehend in den Müll kloppen, auch wenn er wusste, dass es wahrscheinlich nicht viel bringen würde.
 

Er sammelte die Schuhe auf und stellte sie zur Seite, eine Minute später wischte er auch den Boden sauber, nur um umgehend im Badezimmer von noch einer unangenehmen Überraschung begrüßt zu werden. Ein sauer Geruch stach in seine Nase und der Grund dafür war schnell herausgefunden - die Toilettenschüssel war gefüllt mit Erbrochenem, zur Betätigung der Spülung hatte es anscheinend entweder mangels an Lust oder an Kraft nicht gereicht.
 

Er drehte sich auf dem Absatz um und kam wenig später an Sasukes Zimmertür an. Die Rollladen waren bis zum Anschlag runtergelassen, drinnen war es stockdunkel und totenstill, er hörte das mühevolle Atmen erst, als er näher am Bett war. Blind ertastete er den Knopf der Nachttischlampe und weiches, gelbliches Licht erleuchtete die unter der Decke zusammengerollte Gestalt auf dem Bett.
 

Er setzte sich auf die Bettkante und berührte sachte die Schulter des Jungen, seine Brauen rückten sorgenvoll zusammen. "Sasuke. Hey, was ist los? Geht's dir nicht gut?" Etwas Schlechtes gegessen? Einen Virus aufgeschnappt? Er schüttelte jene Schulter etwas fester und erhielt endlich eine Antwort auf mehr als nur eine Frage.
 

"Lass'mi'n Ruh..."
 

Die Sorgenfalte auf seiner Stirn vertiefte sich, diesmal mit klarer Verstimmung.
 

"Bist du betrunken?!"
 

Wo zur Hölle hatte er das Zeug überhaupt hergekriegt? Obschon, wenn er mit Leuten wie Ryosuke abhing... war's wirklich ein Wunder?
 

"Verschwinde..."
 

Verzweiflung und Jähzorn vermischten sich in Kakashis Stimme, als er jene Schulter fester griff. "Hast du sie noch alle?! Sasuke, du bist 13! Weißt du überhaupt, was du dir mit dem ganzen Mist antust?!" Er wusste nicht mal, wie man darüber eine Standpauke hielt. Sollte er ihn zusammenschreien? Ihn bestrafen? Wie, ohne ihn noch tiefer in dieses Loch zu stürzen, in dem er auch so schon hoffnungslos am Versinken war?
 

"Geh doch einfach... Bitte...", murmelte der Junge nur gequält und zuckte die Schulter, um die Hand darauf abzuschütteln.
 

"Das würde dir so passen. Steh auf, Freundchen. Eine kalte Dusche kriegt dich schon wieder nüchtern." Damit zog er schroff die Decke von dem schmalen Körper runter und packte seinen Schützling am Oberarm. "Komm, auf mit dir!"
 

Sasuke setzte sich mit einem Ruck auf und Kakashi erhaschte nur einen flüchtigen Blick auf das tränenüberströmte Gesicht, bevor der Junge mit der freien Hand nach der Nachttischlampe griff: "Fick dich!"
 

Der Mann sprang notgedrungen auf, der Stecker flog aus der Dose und die nach ihm geworfene Lampe zerschellte irgendwo an der Wand hinter ihm.
 

"Ich will einfach nur vergessen, kapiert?! Und jetzt verschwinde schon! Lass mich allein!"
 

Die Abruptheit der Bewegung vereinbarte sich schlecht mit dem allgemeinen, bedauernswerten Zustand des Dreizehnjährigen und was Kakashi unmittelbar danach hörte, war verzweifeltes Würgen vermischt mit Schluchzern. Sasuke hatte es wohl noch wenigstens geschafft, sich über die Bettkante zu beugen, dem Platschgeräusch gegen den Fußboden nach zu urteilen.
 

Den einen Schritt zurück zum Bett getan, ließ Kakashi sich müde wieder auf den Platz fallen, von dem er eben aufgesprungen war, und langte in der Dunkelheit nach dem leidenden Geschöpf irgendwo neben ihm. Er ertastete Rücken, Schultern und griff mit der Hand letztendlich um den Nacken, den Jungen abrupt und mit sanfter Schroffheit zu sich ziehend. Jene Stirn traf gegen seine Brust auf, gegen welche auch das herzzerreißende Weinen und die trostlosen Tränen gedämpft wurden. Alles, was er tun konnte, war die Augen zu schließen und Sasuke mit behutsamer Stärke näher zu drücken. Strafe...? Rügen...? Wie sollte er das je tun können...? Dieses kleine, entwurzelte, zerstörte Leben fiel in seinen Händen auseinander, und er konnte es nicht aufhalten.
 

"Er war immer schon ein kleines Genie gewesen, ganz sein Bruder, doch nach den ganzen Geschehnissen... verwendete er sein Intellekt für all die falschen Sachen. Er trug so viel Wut, so viel Hass auf die ganze Welt in sich, und ich war einfach nur ratlos. Ich wusste nicht, wie ich ihm helfen konnte. Ich konnte nur zusehen, wie er sich selbst ruinierte."
 

Seine Gestalt stürzte durch die Türen des Krankenhauses wie vom Teufel gejagt.
 

"Wo ist er?!"
 

Die in reinem, ordentlichen Weiß gekleidete Krankenschwester brachte seine aufgebrachte Präsens die Flure entlang zu dem Zimmer, wo Sasuke in Gips und Bandagen auf dem Bett lag.
 

"Ein paar Prellungen, verstauchtes Handgelenk und ein offener Bruch am Oberschenkel. Ansonsten geht es ihm relativ gut, er hat unheimlich viel Glück gehabt," erklärte die junge Frau, während Kakashi benommen auf den Plastikstuhl neben dem Krankenbett plumpste. Er hatte fast einen Herzkasper gekriegt, nachdem er den Anruf erhalten hatte, der verhieß, Sasuke hätte einen Unfall gehabt und war nunmehr im Krankenhaus - ganze vier verdammte Städte von ihrem momentanen Zuhause entfernt. Er war wie ein Verrückter fast drei Stunden hierher gehetzt und beinahe selber ein paar Unfälle gebaut. Danach musste er sich auch noch mit der örtlichen Polizei rumschlagen, bevor man ihn endlich freie Passage zum Krankenhaus gewährte.
 

"Du hast ein Motorrad gestohlen...?", war die fassungslose Frage, die er dem Jungen stellte. Dieser war allem Anschein ziemlich erquickt dank den Schmerzmitteln, die durch sein System kursierten, insofern gluckste er für ein paar Momente vergnügt vor sich hin, bevor es eine beschwingte, fröhliche Antwort gab:
 

"Yep! Bin ich weit damit gekommen? Ryosuke meinte, ich würde es nicht mal aus der Stadt heraus schaffen! Aber so schwer ist Motorradfahren gar nicht... Nach ein paar Runden durch den Hof konnte ich's ganz gut!" Der kindliche Stolz in jener Stimme und die glücklich leuchtenden, tiefschwarzen Augen raubten Kakashi für einen Moment das Sprachvermögen.
 

"Du hättest dich umbringen können...", schüttelte er letztendlich bestürzt den Kopf, und von der Erkenntnis und Vorstellung wurde ihm selbst augenblicklich übel. Ein paar Prellungen und ein offener Bruch... Es hätte auch ein gebrochenes Genick werden können. Oder lebenslanges Anketten an einen Rollstuhl. Begriff er das denn nicht? Oder war es ihm-
 

"Ist mir egal," zuckte Sasuke mit den Schultern, als könne er die Gedanken seines Vormunds lesen. Der vergipste Fuß in der Schlaufe schaukelte leicht ob des ausgelassenen Lachens, das den jugendlichen Körper erschütterte. "Wenigstens hatte ich mal wieder etwas Spaß." Es riss genauso schnell ab, wie es angefangen hatte und für einen Moment waren jene ansehnlichen Gesichtszüge absolut ernst. "Ne, Kakashi... beim Fahren, da hab ich mich richtig lebendig gefühlt. So, wie schon lange nicht mehr." Dann zuckten die Mundwinkel wieder nach oben und er grinste mit der Sonne um die Wette. "Kann ich ein Motorrad haben?"
 

Kakashi fuhr sich gestresst und verzweifelt durchs Haar, auch wenn er sich von einem unbeholfenen Auflachen ebenfalls nicht abhalten konnte. "Nur über meine Leiche."
 

Der Traum vom mechanischen Ross hatte dort seine Anfänge genommen. Doch es würde noch so einiges an Horror passieren, bevor dieser erfüllt werden konnte. "Nachdem er aus dem Krankenhaus entlassen wurde, ging es mit ihm nur noch steiler bergab. Er sank einfach nur immer weiter in diese Teufelsspirale hinein. Kam ständig mit irgendwelchen Verletzungen heim, schmiss die Schule fast komplett... Drehte zwielichtige Sachen mit seiner Bande, schlug ständig irgendjemanden zusammen und wurde dabei von Mal zu Mal brutaler." Das, was sich langsam auf dem Horizont für Sasuke abgezeichnet hatte... waren entweder durch irgendeine Dummheit herbeigeführter eigener Tod oder die Zelle einer Jugendstrafanstalt.
 

"Ich versuchte mein Bestes, aber es war einfach nicht gut genug. Ich konnte ihn nicht kontrollieren, und er hörte überhaupt nicht auf mich." Kakashi hatte sich noch nie für die Vaterrolle geschaffen gefühlt, noch weniger war er gut darin, mit einem Problemkind klar zu kommen. Vielleicht war es auch die Tatsache, dass er Sasuke einfach nur viel zu gut verstand in den Gefühlen, die den Jungen zu all jenen Sachen verleiteten. "Kaum ein halbes Jahr später gab es dann den einen Vorfall..." Den einen, der alles änderte.
 

Er hatte diese Nacht wieder nicht geschlafen. Es war eigentlich Gang und Gebe, dass Sasuke entweder spät nachts Zuhause ankam oder einen oder gar mehrere Tage wegblieb, und jedes Mal war es eine Tortur für Kakashi, auch wenn er dank dem ein oder anderem Trick immer ungefähr von dem Aufenthaltsort des Jungen wusste. Jedoch wusste er nie, was dieser dort trieb und meistens jagte eine Horrorvorstellung die nächste in seinem Kopf, besonders nach der Sache mit dem Motorradunfall.
 

Dieses Mal... wurde eine solche Vorstellung wahr.
 

Er hörte den Schlüssel im Schlüsselloch, die Tür, die salopp aufgestoßen wurde, die scharrenden Schritte über die Schwelle und das sachte Zuschlagen des Holzes im Türrahmen. In den Flur herausgetreten, betätigte seine Hand den Lichtschalter und er erblicke Sasuke, der schwerfällig mit der Schulter gegen die Wand lehnte, halb übergebeugt und einen Arm um seine Körpermitte geschlungen.
 

"Kakashi... Ich glaube... ich glaube, mich hat's diesmal echt erwischt...", keuchte er in rauer, kratziger Stimme und Angesprochener war in zwei Sekunden bei ihm.
 

Vom Kopf bis Fuß von Schlammwasser bedeckt, klebte die feuchte Erde überall an Sasukes Kleidung, Haut und Haaren, er hob das Gesicht und trotz dem Dreck daran konnte man erkennen, wie aschfahl es war.
 

"Was ist passie-" Weiter kam Kakashi nicht, denn schon erhaschte sein Expertenauge den Blick auf die Brust des Jungen, das blutige Loch in diesem, der Anblick von welchem mit einem Phantomschmerz in der eigenen Durchschussnarbe echote. Schlimmer jedoch war der Anblick weiter unten... der tiefe Schnitt, der knapp unter dem zweiten Rippenring anfing und sich quer bis zum Hüftknochen zu ziehen schien, der dran gepresste Arm ein dürftiger Druckverband und der gesamte Ärmel und die Oberbekleidung waren bereits verschmiert in zähem, dunklen Rot.
 

"Verdammte Scheiße...", entfloh es ihm geschockt. "Kleiner Idiot... was hast du getan?!" Er fing den kaum Vierzehnjährigen auf, als dieser ihm endgültig entkräftet entgegen kippte.
 

"Der Kerl, von dem wir das Motorrad gestohlen haben... der war nicht glücklich drüber," war die mit Mühe halbgeröchelte Antwort. "Meine Jungs und ich, gegen seine Jungs und ihn... Auch wenn der Schlappschwanz anscheinend eine Knarre zu einen Messerkampf brachte... Und wir haben trotzdem gewonnen... Hah." Er schaffte es noch tatsächlich, mit einem blutfeuchten Gurgeln triumphierend aufzulachen.
 

Kakashi seinerseits, konnte nur um etwas Fassung ringen. Wenn Sasuke jetzt in seinen Armen starb... wie sollte er je wieder Fugaku in die Augen sehen, dort im Jenseits? Und Mikoto, und Itachi... Wenn er ihren Sohn und Bruder einfach so sterben ließ, den letzten ihrer Linie, ein halbes Kind, das so viel mehr vom Leben verdiente, als ihn zuteil geworden war?
 

Die nächsten zwei Wochen im Krankenhaus, an Sasukes Bett umringt mit piependen Maschinen, die den letzten lebenden Uchiha durch sein Koma trugen, waren mit die Schlimmsten in Kakashis Leben. Der Junge hatte sich letztendlich durchgekämpft, er war wieder aufgewacht... Die Ärzte waren optimistisch, doch Kakashi... Kakashi war mit seinem Latein am Ende.
 

Noch eine Woche später setzte er sich auf die Kante des Krankenbett, nahm Sasukes schlaffe Hand mit der IV-Nadel im Handrücken in die seinige und drückte behutsam zu. Seine Stimme war schwer unterlegt mit dem Druck der Emotionen, die allesamt sein Herz zu zerquetschen schienen, er war genauso ausgelaugt wie das arme, junge Geschöpf vor ihm es wahrscheinlich schon lange sein musste.
 

"Sasuke... so kann es nicht weitergehen. Ich kann nicht..." Er atmete gezwungen aus und schluckte hörbar. "Ich werde nicht weiter mit ansehen, wie du dich selbst zu Grunde richtest. Ich weiß nicht mehr weiter..." Und das war die unverhohlene Wahrheit, ein schamvolles und dennoch ehrliches Geständnis.
 

Der Kopf des Vierzehnjährigen war von seinem Vormund weggedreht, er starrte teilnahmslos aus dem Fester, aber Kakashi wusste, dass er ihn sehr gut hörte und wahrscheinlich alles auch klipp und klar verstand. Immerhin war er ein sehr intelligenter, geistvoller Bursche.
 

"Wenn sich nichts ändert... wenn du dich nicht änderst..." Er schloss das Auge für einen Moment absoluter Stille, bevor langsam auszuatmen. "Werde ich die Vormundschaft abtreten. An jemanden, der professionell mit so etwas umzugehen weiß... an einem Ort, wo man dir helfen kann. Ich kann es nicht mehr, und ich werde nicht zulassen, dass du dich mit diesem ganzen Mist umbringst." Was bei dieser Auslage der Dinge sehr bald passieren würde. Es war einmal, zweimal gut gegangen... Irgendwann würde Fortuna sich von ihm abwenden, sie war ihm bereits schon viel treuer gewesen, als sie es den meisten Menschen gegenüber je war.
 

Die Augen des Jungen verengten sich minimal, er presste die Lippen so stark zusammen, sie waren nichts mehr, denn eine dünne Linie, die nachtschwarzen Augen starrten jedoch stur und unbeugsam geradeaus. Er musste wissen, was gemeint war. Ein Traumazentrum, eine Anstalt für Schwererziehbare... vielleicht gar weiße Kitteln und lustige, bunte Pillen. Doch was blieb noch anderes übrig?
 

"Hörst du mich...? Sasuke?"
 

Keine Antwort und Kakashi selbst konnte die bedrückende Atmosphäre und den apathischen Ausdruck auf jenen vertrauten Konturen nicht ertragen. Er stand abrupt auf und verließ schnellen Schrittes das Krankenzimmer. Er konnte selbst kaum glauben, dass er die Option in Erwägung zog, doch welche Lösung gab es noch? Wenn Sasuke sich nicht selbst in den Griff kriegen konnte, und wenn er nicht auf Kakashi hörte... gab es nur noch eine Möglichkeit, ihn zu retten, und zwar mit professioneller Hilfe. Er wusste einfach nicht mehr weiter, das Einzige, was er wusste, war... er würde nichts unversucht lassen, um dieses wertvolle Leben zu retten.
 

Er kam nicht weit, denn einige Meter den sterilen Flur runter hörte er ein lautes Krachen aus dem Zimmer, welches er eben verlassen hatte. Mit vor Schreck geweitetem Auge stürmte er umgehend in dieses zurück, das Herz jedes Mal erfrierend in seiner Brust mit jedem weiteren Karacho und Geklirre, das aus der Richtung hallte.
 

Als er die Tür aufriss und rein gestürmt war, erblickte er Sasuke auf dem Boden, der Junge saß in einem Chaos aus umgeworfenem Bett, umgekippten Maschinen, aufgeplatztem IV-Beutel und zerschellter Blumenvase. Er hatte es alles umgeschmissen und ausgerissen und zerdeppert, sein simples, weißen Krankenhemd färbte sich rot an Schulter und Brust, die zu frischen Wunden zu sehr gestört unter ihren Bandagen und jetzt weinten sie rote Tränen, während selbige, kristallklar und salzig, auch über Sasukes Wangen rollten. Die Scherben der Vase waren zu nah an seiner in sich zusammengesackten Gestalt und trotz der wahnsinnigen Besorgnis trat Kakashi sachte und mit aller Ruhe, die er aufbringen konnte, an seinen leidenden Schützling heran.
 

"Sasuke..."
 

Jener Kopf schellte hoch und der Junge rappelte sich mit größter Anstrengung wieder auf die Füße. "Ich weiß nicht, was ich tun soll...", flüsterte er und stolperte ein paar Schritte zurück, sein Rücken schlug gegen die Wand auf und er sank schwerfällig gegen den weißgestrichenen Zement. "Ich weiß nicht, was ich tun soll!" Die Hand hochgeworfen, griff er sich in das schwarze Haar, die Finger krallten sich verzweifelt in die seidig weichen Strähnen. Die freie Hand packte an die Brust, hakte sich in das weiße Material, das es bedeckte, dort wo das zerstörte Herz wild und gepeinigt pulsierte.
 

"Es schmerzt... Es schmerzt. Es tut weh, und es hört nicht auf! Es hört einfach nicht auf..." Das er dabei nicht den körperlichen Schmerz meinte, war allzu offensichtlich, doch genau dieser zwang ihn einen Moment später in die Knie. Kakashi war in Windeseile bei ihm und fing das geschwächte, gemarterte Wesen in seinen Armen auf. Sie sanken zusammen zu Boden und Sasukes Arme schnappten um das Torso des Mannes mit aller Stärke, die er aufbringen konnte.
 

"Du kannst mich nicht aufgeben," schluchzte er unbeholfen gegen Kakashis Brust und dieser kniff fest sein Auge zu, weil er selbst das verräterische Brennen dahinter spürte.
 

"Du bist alles, was ich noch habe... du kannst mich nicht auch noch verlassen. Bitte... bitte, gib mich nicht auf... Ich weiß nicht, wie... Wie kann ich besser werden? Wie kann ich es besser machen? Wie bringe ich mich dazu, es zu überwinden? Wie bringe ich es dazu, aufzuhören? Wie heile ich mich davon...?!" All die kindliche Hilflosigkeit, Verzagtheit, Unverständnis und Verzweiflung in jener Stimme schlug wie ein Hammerkopf gegen sein Herz, hinterließ Delle über Delle, bis es sich anfühlte, es wäre der pochende Muskel nur noch ein winziger, blutiger Klumpen in dem Käfig der Rippen.
 

"Alles, was du sagst... Ich werde alles tun, was du sagst... Nur gib mich nicht weg. Gib mich nicht auf, Kakashi, bitte..."
 

Und wie konnte er nun? Er drückte Sasuke mit aller Vorsicht und Zärtlichkeit an sich, als dieser sich an seiner Brust ausweinte, und sein eigener Kopf war leer. Leer, bis auf den Gedanken, dass er ihn nicht alleine lassen konnte. Sie waren wirklich alles, was einander geblieben war... Er durfte ihn nicht aufgeben. Er konnte es nicht.
 

Und das hatte er auch nicht, wie die Gegenwart bewies. Ihn und Sasuke verband ein Strang, der nie wieder gekappt werden konnte. Es war für beide Männer, weil sie eben Männer waren, bequemer und auch sicherer, die Verbindung Lehrmeister und Schüler zur Schau zu tragen, doch unter der kleinen Mogelverpackung versteckte sich eine viel tiefere Beziehung von Pflegevater und Ziehsohn. Blutverwandt oder nicht, ganz egal, wie erwachsen und ernst Sasuke werden würde, Kakashis schützende Hand über ihm würde immer da sein. Das war er sich selbst, Sasuke, und der Familie des Jungen schuldig, jedoch war es bei weitem Nichts, das er als Pflicht oder Obligation ansah. Ihm lag sehr viel an Sasuke, und in diesem Sentiment war er offensichtlich nicht mehr allein, denn das Mädchen neben ihm schien langsam mehr und mehr genauso zu fühlen.
 

Die Hände über den Mund gepresst, um ihre leisen Schluchzer zu dämpfen, weinte Sakura, spürend, wie die Tränen heiß über die Rückseite ihrer Finger liefen. Sasukes Wahrheit... sie tat ihr weh... und wenn es so weh tat, es nur zu hören... wie sehr muss es weh getan haben, es auf eigener Haut zu erleben? Ihr Herz zerbrach, wieder und wieder, für Kakashi und umso mehr für Sasuke. Niemand verdiente so etwas... Es war nicht fair, es war nicht fair, es war nicht fair... Sie dachte an ihn, und sie wollte ihn sehen, so, so sehr. Sie wollte ihn umarmen... fest, ganz, ganz fest, und ihn nie wieder loslassen.
 

"Als er wieder aus dem Krankenhaus entlassen und einigermaßen auf den Beinen war..."
 

Kakashi hatte bis dahin ein neues Haus gekauft. Klein, aber in einer ruhigen, gemütlichen Gegend und noch viel wichtiger... es hatte einen voll ausgestatteten Fitnessraum im Keller und ein kleines Dojo statt einem Geräteschuppen. Dort brachte er Sasuke als erstes hin.
 

"Wenn du wirklich ein Ventil für deine Wut suchst... Wenn du deine Emotionen in etwas investieren willst... auf etwas konzentrieren willst... kann ich dir vielleicht eine bessere Option dafür anbieten, als Schlägereien und Messerstecherei. Falls du es wirklich willst... kann ich dir helfen, stark zu werden." Ohne dabei sich selbst und andere in Lebensgefahr zu bringen.
 

"So habe ich angefangen, ihn zu trainieren. Ich habe ihm alles beigebracht, was ich wusste. Über Kampf, über Waffen, über innere und äußere Stärke. Er trainiere, wie besessen. Tag und Nacht, wenn er nicht gerade aß oder schlief, steckte er all seine Zeit und Energie darin, stärker zu werden." Erst mit einer fast selbstzerstörerischen Verbissenheit, doch nach und nach mit einer ruhigeren Art Strebsamkeit und Hingabe.
 

Kampfsport, Körperkultur und Waffentraining schienen auf einmal eine Auslastung zu schaffen; im Sparring mit Kakashi oder beim Schwitzen an Gewichten und Geräten schien Sasuke für einen Moment alles zu vergessen, während er sich an körperliche Grenzen trieb und diese immer wieder überschritt und erweiterte. Seine Reflexe und Kampfinstinkte waren bald genauso scharf wie sein Intellekt, welcher ihm nur umso mehr zu Gunsten kam, ob bei Angriff oder Verteidigung. Etwas, was Sakura mit eigenen Augen gesehen hatte und jetzt wurde es ihr um einiges klarer, warum der junge Uchiha solch beachtlichen Fähigkeiten besaß und wie er sie erworben hatte.
 

"Mit 17 war er fast schon besser, als ich selbst und er hörte nicht auf. Schulisch holte er problemlos alles nach, und vor knapp zwei Jahren brachte ich ihn nach Ikibukoro. Er wollte selbstständig sein und ich hatte keine Bedenken, ihn alleine zu lassen, nicht mehr. Seine Persönlichkeit hatte sich um 180 Grad gedreht... er hatte sich absolut verändert."
 

Schritt für Schritt, Millimeter um Millimeter, hatte Sasuke sich nach ein paar Schubsern in die richtige Richtung langsam selbst aus der Dunkelheit herausgezogen, in die er versunken gewesen war. Mit Ausdauer, eisernem Willen und Entschlossenheit riss er sich von seinen Dämonen los, oder sperrte sie zumindest so weit weg, dass sie keine Kontrolle mehr über ihn hatten. Er war durch die Hölle gegangen, und dadurch über sich hinaus gewachsen. "Er wurde zu dem Sasuke, den du kennen gelernt hast." Dem verschlossenen, distanzierten, introvertierten jungen Erwachsenen, der scheinbar nie die Ruhe verlor und im eleganten, stillen Selbstbewusstsein würdevoll und eminent sein Leben bestritt.
 

"Aber was ist jetzt passiert? Wo will er hin?", fragte Sakura in leiser und nach wie vor von Betroffenheit angeschlagener Tonlage. Sie hatte sich wieder etwas gefangen, die letzten salzigen Spuren ihrer Erschütterung weggewischt von ihrer eigenen Hand, die nun flüchtig einige lose, seidige Strähnen ihres Haars hinter ihr Ohr strich.
 

Kakashi sagte für einen Moment lang nichts. Dann... "Es gibt etwas, was ich ihm das letzte Jahr über verschwiegen hatte. Heute ist er darauf gestoßen und er will es nun mit eigenen Augen sehen, denn allem anderen würde er einfach nicht glauben."
 

Gerade als sich Sasukes Leben wieder einigermaßen in ruhigen Ufern eingefunden zu haben schien, war ihm diese Ruhe wohl nicht für sehr lange gegönnt sein sollen. Doch wenn Kakashi zu Sakura blickte... hatte das Schicksal Sasuke vielleicht dennoch ein wenig entlohnt. Sie war der kleine Lichtstrahl, der den einen Funken in jene tiefschwarzen Augen bringen konnte, von dem Kakashi geglaubt hatte, ihn nie wieder erblicken zu dürfen. Er schien für immer erloschen gewesen zu sein, doch sie... sie hauchte Leben auf die fast verglommene Kohlen. Er wusste, wie sehr sich Sasuke davor fürchtete, sich wieder zu verbrennen, sollte jene Flamme einmal mehr entfacht werden... doch er hoffte inständig, dass Sakura nicht aufgeben würde, bis sie diese eine Wärme wieder in das Leben des Jungen gebracht hatte. Er wusste, dass Sasuke es wollte. Dass er es brauchte. Er musste es nur zulassen... Und solange sie nur nicht aufgab, würde er es irgendwann tun.
 

Wenn Kakashi sah, wie Sakuras einfühlsame, zutrauliche Seele für Sasuke litt und ihre hübschen, klaren Augen für ihn kristallklare Tränen vergossen... gab es ihm die Hoffnung, dass sie es tun konnte. Jenes unter sieben Siegeln verschlossene Herz erreichen, um es in ihren zierlichen Händen aufzuwärmen und verheilen zu lassen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (17)
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Von:  Levisto
2015-07-24T06:58:24+00:00 24.07.2015 08:58
Hoppla, irgendwie hab ich zwei Kapitel verpasst xD
Und dann noch solche wichtigen. Es hat den Hintergrund ordentlich angekurbelt. Auch wenn nicht viel passiert ist, jetzt sind wir schlauer *lach*
Dann les ich gleich mal weiter.
Von:  EviLaNGeL14
2015-07-20T15:05:19+00:00 20.07.2015 17:05
Oh man was für eine Klasse Geschichte. Ich bin echt gefangen...es muss unbedingtg ganz schnell weiter gehen. I love it *.*
Antwort von:  Aislynn
23.07.2015 18:47
Freut mich sehr, dass dir die Geschichte so gut gefällt und dich fesseln konnte =)

Danke für deinen Kommentar!

Liebe Grüße,
Lynn
Von:  bella-swan1
2015-07-20T10:41:21+00:00 20.07.2015 12:41
Super Kapi.
Freu mich schon drauf wie es weiter geht.

Lg.
Antwort von:  Aislynn
23.07.2015 18:47
Danke, freut mich, dass es dir gefallen hat =)

Liebe Grüße,
Lynn
Von:  Michi006
2015-07-19T18:30:36+00:00 19.07.2015 20:30
Wow wieder mal ein sehr gelungenes Kapitel von dir. Muss gestehen das ich eigentlich total müde war aber als ich gesehen hab das du ein neues Kapitel wieder hochgeladen hast war ich gleich aufgeregt und musste es lesen xD .

War vom ersten Satz an wieder total gefangen in der Story wie eh und je bei dir :D
Und auch das du uns jetzt einen genauen Einblick verschafft hast in sasukes Erinnerungen was das schreckliche Drama angeht hast du wieder sehr anschaulich und bis in kleinste Detail beschrieben. Also wer da noch Probleme hat sich da reinzuversetzen oder sich das vorzustellen den versteh ich nicht xD

Ich wusste es das es itachi war ich wusste es einfach xD wer anders sollte sasuke sonst so aus der Fassung bringen
Wobei ich gestehen muss das ich zwischenzeitlich echt verunsichert war xD
Aber es war auch sehr herzzerreißend wie die zwei sich dann endlich wieder in die Arme nehmen konnten musste mir zwei drei Tränen wegwischen aus dem Augenwinkel

Bin gespannt wie der weitere Verlauf nun ist und wie es erst wird wenn Sakura mit Kakashi vor sasuke und itachi steht :D
Freu mich schon darauf zu erfahren wie es nun wird mit der Story und wie viele Sendungen du noch ein Aust mit denen wir Leser nicht rechnen ;D
Schreib bitte schnell weiter ganz liebe Grüße an dich und auch an deine Musen darauf das sie dich weiter so beflügeln :)
Antwort von:  Aislynn
23.07.2015 18:46
Freut mich sehr, dass dir das Kapitel so gut gefallen hat und sogar die Müdigkeit vertreiben konnte =)

Ich mag Flashbacks supergern, und die Ausarbeitung einer Vergangenheit bei meinen Charakteren ist mir ebenfalls immer sehr wichtig, schließlich liegen die Wurzeln für die Persönlichkeit und das Verhalten eines jeden eben in seiner Vergangenheit, und wenn man diese kennt, kann man die Person auch nach und nach besser verstehen. Schön, dass es dank den Erinnerungen auch bei Sasuke hier der Fall war.

Ja~ So ein großes Geheimnis konnte ich nicht daraus machen *lach* Ich bin ein großer Itachi-Fan und ich konnte es mir absolut nicht nehmen lassen, ihn in die Story zu intergrieren. Zudem liebe ich die brüderliche Dynamik zwischen den beiden und es freut mich sehr, dass ihre Wiedervereinigung an den Herzsaiten ziehen konnte. Ich fand es immer Schade, dass sie im Anime/Manga nie wirklich die Chance hatten, wieder zusammen zu sein, aber dafür gibt's ja Fiction x3

Sakura und Kakashi sehen wir im übernächsten Kapitel wieder, denn zuerst müssen wir die ein oder andere Sache über Itachi (und ein paar Charaktere mehr) enthüllen XD Ich und meine Musen habe noch so einige Pläne mal schauen, wo es uns alles am Ende hinführt =)

Vielen lieben Dank für deinen Kommentar, den Lob und deine Unterstützung <3!

Liebe Grüße,
Lynn
Von:  Sayuri_Hatake
2015-07-19T13:43:31+00:00 19.07.2015 15:43
Hey :)
Also ich hab beschlossen, dir bis hier hin erstmal einen Gesamtkommi da zu lassen. Mein Resume: Großartige Arbeit und mein Respekt. Du hast einen brillanten Schreibstil und eine geniale Idee. Du setzt jeden einzelnen Charakter perfekt und nicht übertrieben in Szene und es wirkt ! Ich praktisch "Feuer und Flamme" und konnte wirklich nicht aufhören, die Story zu lesen. Ich bin ehrlich gespannt, wie es weiter geht.
Weiter so :)
Lg Sayuri
Antwort von:  Aislynn
23.07.2015 18:41
Hi ^_^/)

Es freut mich sehr, dass dir die Geschichte, mein Schreibstil und die Grundideen der Handlung so gut gefallen haben! Meine Charaktere liegen mir meist sehr am Herzen, insofern passen ich und meine Musen in der Tat immer auf, dass niemand zu sehr untergeht oder zu sueig rüberkommt. Ich hoffe, wir werden die Spannung auch weiterhin erhalten können =)

Vielen Dank für dein Kommentar und deine Unterstützung!

Liebe Grüße,
Lynn
Von:  Michi006
2015-07-10T10:04:21+00:00 10.07.2015 12:04
Wow klasse Kapitel mit dem du uns einen kleinen Einblick von sasukes Vergangenheit lieferst sehr emotional für sakura natürlich und auch für kakashi obwohl es schon so lang her ist :(

Endlich versteht man Sasuke etwas besser und auch warum er in gewissen Situationen so handelt wie geht er eben handelt
Ich bin schon wahnsinnig gespannt wen sasuke antreffen wird

Ich finde es so süß von Sakura das sie für sasuke alles stehen und liegen lässt nur um für ihn da zu sein einfach toll :)
Wenn die zwei nicht zusammen gehören dann weiß ich ja auch nicht xD

Schreib schnell weiter kann es kaum erwarten das du endlich das große Geheimnis um den großen Unbekannten lüftest xD
Es wird immer Aktionreicher emotionaler und was weiß ich noch hoffentlich geht deine Story ewig weiter xD

Ganz viele liebe Grüße :-*
Antwort von:  Aislynn
10.07.2015 20:41
Freut mich sehr, dass dir das Kapitel und Kakashis Erzählung gut gefallen haben. Emotional war es auf jeden Fall gewesen, auch für mich als Schreiber, schön, dass es auch de Leserschaft so ergangen ist =)

Ich habe auf jeden Fall drauf gebaut, dass das Kapitel besseres Verständnis für Sasukes Verhalten und Persönlichkeit ermöglichen wird. Die Mystery-Person, die er bald treffen wird, wird das hoffentlich ebenfalls tun.

*lach* Ja, Sakura versteht es definitiv, um ihren auserkorenen Mann zu kämpfen und ich denke, mit einer anderen Einstellung würde man an jemanden wie Sasuke auch gar nicht rankommen können. Er ist halt die Sorte, der man aktiv nachjagen muss. Wortwörtlich XD

Aye, es geht langsam wirklich an das Eingemachte, und ich denke, es wird in der nahen Zukunft noch um so einiges actionreicher werden =3 Hoffentlich wird das nächste Kapitel, und auch die danach, den Erwartungen gerecht!

Vielen lieben Dank für deinen Kommentar und die Unterstützung!

Liebe Grüße,
Lynn
Von:  Jikan
2015-07-10T07:45:14+00:00 10.07.2015 09:45
Ein sehr emotionales Kapitel Q.q nun kann man zumindestens einige Sachen an Sasuke verstehen, ich glaube sogar fast eine Ahnung zu haben wer der ominöse "Helfer" sein könnte, kann mich natürtlich auch täuschen, deswegen lass ich mich einfach mal überraschen wen Sasuke nun hoffentlich bald findet :D

Und ja Saku ist sein Licht so. *demonstrativ die arme vor der Brust verschränk und schnaub*
Antwort von:  Aislynn
10.07.2015 20:33
Freut mich, dass das Kapitel an den Herzsaiten ziehen und etwas mehr Licht auf Sasukes Persönlichkeit scheinen konnte =) Die mysteriose Mystery-Person wird im nächsten Kapitel enthüllt, und wird es hoffentlich schaffen, noch eine weitere Prise Spannung in die ganze Sache zu bringen.

Das ist sie in der Tat! Ohne Licht kein Schatten, und ohne Saku kein Sasuke *lach*

Vielen Dank für deinen Kommentar!

Liebe Grüße,
Lynn
Von:  franny
2015-07-10T05:59:20+00:00 10.07.2015 07:59
Wie toll :-)
Klasse Kapitel. Bin mal gespannt wie Sasuke reagiert wenn kakashi mit sakura bei ihm auftaucht, jetzt auch wo sie die Vergangenheit weiß von Sasuke.
Freu mich schon aufs weiterlesen ^^
Glg franny
Antwort von:  Aislynn
10.07.2015 20:25
Freut mich sehr, dass dir das Kapitel gefallen hat =) Auf Sasukes und Sakuras Wiedertreffen darf man definitiv gespannt sein, das sollte auf jeden Fall sehr interessant werden *lach*

Vielen Dank für deinen Kommentar!

Liebe Grüße,
Lynn
Von:  Stef_Luthien
2015-07-09T21:44:47+00:00 09.07.2015 23:44
Juhu, endlich haben wir mehr über Sasuke erfahren. Auch wenn dies wirklich ziemlich schlimm war, bin ich erstaunt, dass er es allein da wieder raus geschafft hat. :)
Schreib bitte so weiter. :) ;)

LG,
Asuna
Antwort von:  Aislynn
10.07.2015 20:24
In der Tat! Hat ja auch nur 14 Kapitel gedauert *lach*

Aye, Sasuke ist sicherlich eine sehr starke Persönlichkeit, körperlich sowohl auch seelisch. Der Junge ist sicherlich nicht zu unterschätzen =)

Vielen Dank für deinen Kommentar!

Liebe Grüße,
Lynn
Von:  yume-ko
2015-07-09T20:31:28+00:00 09.07.2015 22:31
Nanananana Kakashiii~ haha ich mag ihn einfach- obwohl er mich irgendwie mehr an Iruka erinnert, aber seine und Sasukes Geschiche... D,:

Wie immer finde ich, man kann sich unheimlich gut in die Personen und Situationen einfühlen, deshalb ist es einfach sehr traurig und trotzdem irgendwie schön (wohl weil sie sich zusammengerauft haben :) )
Am besten gefallen hat mir die Stelle, in der Sasuke sein Krankenzimmer verwüstet und Kakashi bittet, ihn nicht allein zu lassen. Das war so rührend! Ich bin immer noch ganz ergriffen ;///;

Zum ersten mal ist mir aufgefallen, dass Kakshi schon öfter gedacht hat "wieder" und "erneut", im Bezug auf Sakura und Sasukes Lebenswillen... jetzt frag ich mih, ob das wirklich nur auf seine Vergangenheit bezogen war, oder es wohl schon einmal eine Frau in seinem Leben gab... ich kann mich nur noch dunkel an Sasukes Gedankengänge dazu erinnern, ich weiß nur dass er Frauen nie zu nah an sich ran lassen wollte- aber vielleicht seh' ich einfach schon Gespenster und interpretiere zu viel hinein haha

Nichtsdestotrotz- wer um HIMMELSWILLEN ist es denn nun, der ihn so aufgebracht hat?! *haare rauf*

Auf das deine Musen dich noch mehr beflügeln als sonst und das nächste Kapitel mich endlich wieder schlafen lässt ;P
Ich wünsch dir wie immer, viel Spaß beim Verfassen und hoffe wir schreiben uns ganz bald wieder :D

glg yume
Antwort von:  Aislynn
10.07.2015 20:19
*lach* Ah, wäre es nicht schön gewesen, wenn Kakashi im Manga Sasukes Iruka gewesen wäre? Ich bin mir sicher, der arme Junge hätte es nicht weniger gebraucht denn Naruto.

Freut mich sehr, dass man mit den Personen mitfühlen und sich in das Szenario hineinversetzt fühlen konnte. Die Szene im Krankenhaus war auch für mich mit die emotionalste Stelle, als ich das Kapitel schrieb, schön, dass ich die bittersüße Tragik davon gut einfangen und damit an den Herzsaiten ziehen konnte. Kakashi und Sasuke haben definitiv ein tiefgehendes Band in dieser Geschichte, und ich wollte auf jeden Fall rüberbringen, dass dem nicht ohne Grund so ist.

Na ja, das "wieder" und "erneut" waren in diesem Falle mehr auf Sasukes Jugend bezogen, wo er noch dieser lebensfrohe, energische Pre-Teen war. Er ist ja bis zu dem Zeitpunkt jener bedauerlichen und grausamen Ereignisse eigentlich sehr wohlbehütet und glücklich aufgewachsen, und viel offener und unbeschwerter gewesen. Obwohl man es mit meinen Musen auch nie so genau sagen kann *lach* Sie halten sich gerne Optionen offen und nicht mal ich kann immer mit Sicherheit sagen, was sie sich noch so überlegen können.

Aye! Nächstes Kapitel wird das große Geheimnis gelüftet und beschert dir dann hoffentlich wieder ruhigere Nächte. Ich kann aber für nichts garantieren!

Vielen lieben Dank für deinen Kommentar und deine Unterstützung <3!

Liebe Grüße,
Lynn


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