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Wolkenbruch

Shikamaru x Samui
von

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Chaotisches Mosaik

»Das klären wir später.«

Karui vernahm die Worte ihrer Anführerin.

Die Mimik der Rothaarigen verfinsterte sich.

Samui, verantwortlich für die Stimmung, schaute trüben Blickes aus dem Fenster.

Die trockene Antwort auf Omois zuvor gestellte Frage hatte den Beigeschmack von Resignation.

Mit verschränkten Armen und zusammengekniffenen Augen, sprach er seine Teamführerin erneut an.

»Was soll das? Wir sind doch so nah dran«, ließ er frustriert verlauten.

Auf die Stille welche daraufhin folgte, begannen sich Karuis Muskeln anzuspannen und zu verkrampfen.

Das Blut in ihren Adern brannte wie Batteriesäure.

»Tut was ich euch sage und haltet euch einfach bereit«, erwiderte die Anführerin nüchtern und verharrte in ihrer Position.

Karui ballte die Fäuste.

Die Wut brachte die Mauern des Respekts vor ihrer Chefin zum einstürzen.

»Das ist doch total bescheuert!«

Mit zusammengebissenen Zähnen wandte sie sich ruckartig ab und stürmte aus dem Zimmer.
 

Die Sonne brannte noch immer.

Doch sie war nicht der Verursacher für den Schweiß, der sich den Weg über die dunkle Haut der Chunin bahnte.

Mit angespannten Kiefer starrte Karui auf den Boden vor ihr.

Sie konnte keinen klaren Gedanken fassen.

Ihre Gefühlswelt glich einem chaotischen Mosaik.

Zorn und Unverständnis zersplittert zwischen Loyalität und Gehorsam.

Gerade als sie ihr Bandana abnahm und sich ihre wütenden, gelben Augen im metallenen Stirnschutz spiegelten, bemerkte sie dass sie Gesellschaft bekam.
 

Minuten vergingen ehe Karui ihren Kameraden ansprach.

»Warum tut sie das?«

Der Frust in ihrer Stimme war geradezu greifbar.

Noch immer war ihr Blick auf das Zeichen ihrer Heimat gewidmet, welches auf dem Stirnschutz eingraviert war.

Omoi, nachdenklich dreinschauend, konnte nur spekulieren.

»Seit gestern..«, begann er laut zu denken. »Seit gestern ist sie echt seltsam.«

Karui wandte sich Omoi mit angespanntem Gesichtsausdruck zu.

»Seltsam?«, wiederholte sie seine Worte mit aufgebrachter Stimme.

»Die Mission abzubrechen obwohl wir so nah am Ziel sind?!

Das ist nicht seltsam, das ist absolute Scheiße!«

Sie kniff Augen und Zähne zusammen.

Eine pochende Ader trat an ihrer linken Schläfe hervor.

Unruhig atmend erwartete sie eine Reaktion ihres Kollegen.

In der Hoffnung dass er eine Lösung parat hätte.

Zumindest eine Erklärung.

»Ich weiß es nicht, Karui«, setzte er an.

»Ich habe keine Ahnung was in ihr vorgeht. Wir haben noch nie eine Mission abgebrochen. Es gibt nicht mal einen triftigen Grund.

Und was das bedeutet, wissen wir beide..«

Für einen kurzen Moment verschwand der Zorn aus Karuis Augen und machte Platz für eine fragende Mimik.

Omois monotone Stimme und seine Finger, die seine Schläfe massierten, ließen erkennen dass er es als belastend empfand seine Worte zu verdeutlichen.
 

»Verrat«, begann er.

»Samui bricht die Mission ab, ohne irgendeinen Grund.

Was meinst du wie das beim Raikage ankommt?

Das hier ist eine S-Mission. Absolute Priorität.

Wenn wir hier grundlos das Handtuch schmeißen, wird man uns als Verräter betrachten.

Die Lage in Kumogakure ist mehr als angespannt.

Wir haben diese Akatsuki-Typen am Hals, der Zweischwänzige ist fort, die Entführung des Kazekage..

Hast du nie darüber nachgedacht worauf das alles hindeutet?

Das riecht nach Krieg.«

Omoi starrte nachdenklich auf den Boden.

Die Emotionen in Karuis Gesicht wechselten sich weiterhin ab.

Aus Wut wurde Unverständnis, aus Unverständnis wurde Argwohn.

»Krieg?«, fragte sie etwas fassungslos.

Ihr Teamgenosse setzte seine Mutmaßungen fort.

»Ich hab' keine Ahnung was diese Akatsuki-Idioten vorhaben und damit bin ich nicht alleine.

Diese Typen sind Söldner, soweit ich es gehört habe.

Also muss es einen Auftraggeber gegeben haben, der den Kazekage ausschalten wollte.

Und wer käme dafür besser infrage als ein Kage der anderen Dörfer?

Zwischen den Dörfern herrscht berechtigtes Misstrauen.

Zwar haben wir Bee und große militärische Stärke aber sollten die anderen Dörfer sich zusammenschließen, war's das für uns.

Was meinst du warum wir Konoha infiltrieren und diese Clans mit ihren Techniken abgrasen?

Kein Clan aus Kumo hat ein Kekkei-Genkai. Wenn wir diese Schwäche nicht ausmerzen, sind wir noch schlechter dran.

Und als Zugabe«, Omoi pausierte für einige Sekunden, »bläst unsere Teamführerin alles ab und wir stehen im Dorf als Verräter da.«

Er wandte seinen Blick an Karui.

»Was glaubst du was der Raikage in so einer angespannten Situation mit uns anstellt?«
 

Karuis Reaktion auf seine Theorie war spärlicher Natur.

Doch dies resultierte aus Fassungslosigkeit und Schock.

Mit Zeigefinger und Daumen massierte sie ihre geschlossenen Augen und versuchte die Worte zu verarbeiten.

»Kekkei-Genkai, Akatsuki, Bijuu, Jinchuuriki, Verrat...Krieg.«

Die roten Haare fielen ihr ins Gesicht als sie ihren Kopf senkte und Omoi eine Frage stellte, ohne ihn anzusehen.

»Glaubst du wirklich dass wir gegen Konoha in den Krieg ziehen?«

Ihr Stimme war tonlos.

Omoi stockte kurz bevor er eine Antwort gab und blickte skeptisch drein.

»Ich rede hier von einem Weltkrieg. Wieso fragst du da ausgerechnet nach Konoha?«

Es dauerte nur Sekunden bis er sich selbst eine Antwort auf seine Frage geben konnte.

Seine Augen weiteten sich.

»Karui..«, er wartete bevor er es aussprach, »du denkst dabei doch nicht an diesen dicken..«

Bevor er seine Frage beenden konnte, sprang Karui auf, kniff die Augen zusammen und wandte sich mit geballten Fäusten ab.

»Halt die Fresse! Halt einfach die Fresse!«

Ohne sich umzusehen, entfernte die Dunkelhäutige sich hektisch von ihrem Kameraden.

In ihrem Gesicht vereinten sich Schweiß und die ersten Tränen.
 

Omoi blieb alleine zurück.

Die Sonnenstrahlen umspielten sein weißblondes Haar.

Seufzend atmete er aus.

Er blickte, über seine Schultern, hinauf zum Fenster an dem seine Chefin gestanden hatte.

Doch sie war nicht zu erblicken.

Allein der Strauß Lilien erwiderte seinen Blick durch die Glasscheiben.

Ob Samui sich über die Blumen gefreut hatte?

Die stille Anführerin verlor kein Wort des Dankes.

Stattdessen gab sie einfach nur die Order.

Konoha verlassen.

Die Zielobjekte laufen lassen.

Mit leeren Händen zurückkehren.

Grundlos.

Das Dorf verraten.

...Scheiße, Samui!

Was sollte das alles bedeuten?

Omoi wusste nicht was die Jonin im Sinn hatte.

Ausgerechnet sie, die stolze Jonin aus Kumogakure, sabotierte diese immens wichtige Mission.

Wenn sich seine Befürchtungen als wahr herausstellen würden, dann würde das Blut zukünftiger Kriegsopfer an ihren Händen kleben.
 


 


 

Das Zimmer war in kühlendem Schatten getaucht.

Samui lehnte, sitzend mit dem Rücken an der Wand, vor sich die Beine überschlagen.

Die violetten Lilien wurden, durch das Glas, von der Sonne umarmt.

Wieder tanzte der Staub schwerelos im Raum während er von den Lichtstrahlen sichtbar wurde.

Sobald diese Strahlen verschwanden und die Nacht anbrach, würde Samui mit ihren Chunin verschwinden.

Die Konsequenzen hatte sie mehrmals durchdacht und die Entscheidung war gefallen.

Sie würde die volle Verantwortung übernehmen.

Verantwortung für die abgebrochene Mission, die Illoyalität, die Enttäuschung ihrer Kameraden, den Zorn des Raikage.

Würde es das wert sein?

Die Erinnerung und das Gefühl an den gestrigen Abend bestätigten ihre Entscheidung noch einmal.

Vielleicht war es auch das warme Gefühl in ihrem Herzen.

Das Gefühl das sie beim Betrachten des Grabes hatte, als sie den Worten des Nara-Jungen gelauscht hatte..



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2015-06-13T22:21:09+00:00 14.06.2015 00:21
Spitzen Kapitel


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