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Zwischen zwei Welten

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Sorgen

Kapitel 36

(Sorgen)
 

'Verdammt noch mal Aimeé!! Du.. Ach ihr solltet doch nicht gleich..' stand Jamila mit geballten Fäusten vor ihrem Mädchen.

'Schrei mich nicht an! Ich wusste genau was ich getan habe. Und wir.. er.. David, er hat es genau so getan wie Charles bei dir.' schnautze Aimeé zurück, sie ließ sich nicht einfach so anschreien ohne das ihre Liebste wusste was überhaupt geschehen ist.

Jamila hielt sich zurück, sie wollte eigentlich nicht so laut werden, das war nicht ihre Art.

'Entschuldige... ich.. ich hatte nur nicht gedacht das ihr es doch tut und alles was ich dir gesagt und gezeigt habe, das alles umsonst war.' schnaufte Jamila und beruhigte sich wieder.

'Ich habe ihm gesagt wie er es tun soll und er hat es auch so gemacht.. es war zwar nicht so hmm.. naja nicht so schön.' erklärte Aimeé und setzte sich auf das große Bett wo sie und David am Vortag sich noch innigst vergnügt hatten.

'Ich weiß.. es ist nicht so schön, aber besser als zu schmachten. Ich hoffe trotzdem das nicht passiert ist und du mir hier später mit kugelrunden Bauch herum läufst.'sah Jamila Aimeé an.

'Es wird schon nicht so sein.' gab Aimeé selbstsicher von sich.

'Und... wollt ihr auch heiraten?' fragte Jamila nun neugierig, denn sie hatte ja schon alles geplant mit ihrem Hof. Aimeé sah auf ihre Hände, war nachdenklich bei dieser Frage und sie überlegte eine Weile.

'Ich denke schon... meine Eltern wissen noch von gar nichts. Ich müsste ihnen eine Brief schreiben..' klang sie sehr bedrückt, denn ihre Eltern hatten andere Vorstellungen von einem Schwiegersohn, als einen Sohn eines Pferdezüchters.

'Sie werden dann sicher hier kommen um deinen David in Augenschein zu nehmen.' grinste Jamila frech und trat an das Bett zu Aimeé.

'Er ist nicht im Sinne meiner Eltern.' war Aimeés Stimme immer noch bedrückt, sie hatte Sorgen, das ihren Eltern David nicht gut genug ist. Jamilas Augen sahen Aimeé erschrocken an, denn David war ein guter junger Mann und kein Bauer ohne Manieren und Erziehung.

'Sie werden ihn akzeptieren müssen, denn ich glaube nicht, das du ihn je wieder hergeben würdest.' machte Jamila ihrem Mädchen Mut und grinste wieder frech.

'Nein, ich werde ihn nicht mehr hergeben. Meine Eltern müssen ihn als meinen Mann und ihren Schwiegersohn annehmen.' zog Aimeé ihre Augenbrauen zu einem ernsten Blick zusammen und stand auf, sie wollte das Zimmer verlassen um den Brief an ihre Eltern zu schreiben.
 

Eine Woche später bekam Aimeé einen Brief von ihren Eltern. In dem stand, das ihre Eltern zu ihr kommen werden um David kennen zu lernen.

Besorgt und nervös saß Aimeé mit dem Brief im Salon, bei ihr Jim und Anna. Charles war mit Jamila in der Stadt.

'Werden du und David heiraten?' platze es auf Anna, die Neugierde konnte sie nicht mehr unterdrücken und musste Aimeé einfach fragen.

'Ähm, ja ich denke schon. Wieso fragst du denn Anna?' war das junge Mädchen von der Frage mehr als überrascht.

'Mama hatte so etwas gesagt, mit Heirat und so...und das du uns dann verlässt und.. mit David dann zusammen auf den Hof meiner Mama wohnt.' plapperte Anna die eigentlich Überraschung aus die Jamila David und Aimeé erst zur Hochzeit sagen wollte. Es wäre das Hochzeitsgeschenk gewesen.

Auf Jamilas alten Hof waren schon fleißig Handwerker und einige der Dienstmädchen dabei die Stallungen und die Zimmer im Haus wieder herzurichten.
 

~Auf den Hof von Jamila? Mit David zusammen? Oh, das wäre wunderbar.~ freute sich Aimeé, sie hatte keine Ahnung gehabt über Jamilas Pläne.

'Ach, ich weiß nicht. Das dauert ja noch bis der Hof wieder bewohnbar ist. Bis dahin haben David und ich sicher noch nicht geheiratet. So etwas braucht Zeit, weißt du.' gab sie Anna zur Antwort und wollte nicht weiter darüber reden, gab Anna auf weiter Schreiben zu üben und dachte lieber über Dinge nach die nur Erwachsene was anginge. Aber so war Anna eben, neugierig und äußerst Aufmerksam bei Dingen die sie nichts angingen, vernachlässigte sie dabei dann die wichtigen Dinge, wie eben Schreiben zu üben.

Als die Lernstunden vorüber waren und alles wieder an seinem vorherigen Platz war, ging Aimeé zum Stall, sie suchte David um ihm vom Brief ihrer Eltern zu erzählen, denn auch er müsste sich dafür vorbereiten. An Anstand und Höflichkeit mangelte es ihm nicht, dafür an angemessenen Kleidern. Er sollte sich neue, gute Kleider kaufen. Den Vorschlag was von Jamila oder Charles zu leihen blockte Aimeé sofort ab, denn die Kleider von Jamila wären ihm zu eng und zu klein, die von Charles wären ihm zu groß, hatte Charles viel breitere Schultern. Den dritten Vorschlag, das er nach Hause zu seinen Eltern fährt um dort in seiner Kleiderkammer nachzusehen ob was passendes dabei wäre, erlaubte Aimeé ihm, er könne anbei seinen Eltern ebenfalls auf den neusten Stand bringen und vielleicht würden sie sich für ihren Sohn freuen. Aimeé würde seine Eltern dann auch kennen lernen wollen.

David blieb bei der Ankündigung, das Aimeés Eltern bald kamen um ihn kennen zu lernen gefasst, denn so war das eben. Er versuchte sich so gut zu geben wie es seine Mutter lehrte. Seine Eltern waren überaus glücklich, das ihr Sohn endlich eine Frau gefunden hat die er liebt und heiraten möchte. Zum Besuch von Aimeés Eltern wollten sie auch dabei sein, man müsste sich ja schließlich kennenlernen, man ist ja dann verwandt. Davids Eltern hatten für ihren Sohn dafür Geld bei Seite gelegt um ihm dann für den großen Tag, die Hochzeit, angemessene Kleidung kaufen zu können.
 

Dann kam der Tag an dem Aimeés Eltern auf den Hof der de Burghs eintrafen. Mittags erreichte die Kutsche den Hof. Davids Eltern waren schon da und saßen mit ihrem Sohn, ihrer zukünftigen Schwiegertochter, Charles und Jamila im Salon. Charles und Jamila würden sich für die Zeit zurückziehen, den Salon und den Hof den beiden Elternparteien und deren Kinder überlassen., Anna würden sie dann auch mitnehmen, diese neugierige Nase sollte nicht stören mit Fragen. Die Dienstmädchen standen den Gästen auch mit ihren Diensten zur vollen Verfügung, es war einfach alles vorbereitet um den Aufenthalt so angenehm wie möglich für alle zu machen.

'Komm Anna, wie gehen Jim von der Schule abholen.' sprach Jamila ihre Tochter an und reichte ihr die Hand. Anna trug heute wieder eines ihre Kleider, sie griff gleich nach der Hand ihrer Mutter, denn sie freute sich wieder die Schule ihres Bruders zu sehen und Etienne.

'Hast du dich auch warm angezogen?' fragte Jamila und kniete sich zu ihrer Tochter, griff nach den Schal und ordnete ihn, dann zog sie den Mantel ihrer Tochter noch zurecht.

'Das ist zu warm Mama..' beschwerte sich Anna, aber ihre Mutter gab keine Antwort, denn sie wusste ja, das es so richtig war, denn das Wetter war immer noch kalt, der Winter wollte nicht dem Frühling weichen.

'Komm, wir wollen Jim nicht warten lassen.' nahm sie wieder Anna Hand und verließen den Hof, die gingen zu Fuß zu Jims Schule.

Im Salon auf dem Hof wurde erst noch scheinbar friedlich und ruhig gesprochen, bis die Stimmung umschlug, als es darum ging, was David denn zu bieten hätte, könne er eine Familie ernähren mit dem was ein Pferdezüchter denn so verdient, denn dieses war doch sehr unterschiedlich, mal reißen einem die Leute die Pferde aus den Händen und dann gab es Zeiten an denen man auf Jungpferde sitzen bleibt und kein Geld verdient. Das waren die größten Sorgen von Aimeés Eltern, ihr einziges Kind sollte es gut haben und an nichts fehlen.

Aimeé schwieg die meiste Zeit, antwortete nur, wenn sie etwas gefragt oder nach ihrer Meinung zu etwas gebeten wurde, aber nun brodelte es in ihr, denn sie kannte ja nun Jamilas Plan mit ihrem alten Hof, das sie mit David dort wohnen sollten und David dort die Jungpferde ausbilden sollte, er würde dafür weniger bezahlt werden als jetzt, aber dafür dürfte er ja auf den Hof wohnen und seinen Tagesablauf so planen wie er es möchte.

Aimeé griff in den Stoff ihres Kleides, die möchte das laute diskutieren nicht, denn es heizte sich immer mehr auf, bald würde ihr Vater explodieren und dann würde es sehr laut hier werden.

David sah Aimeés zitternde Fäuste, fasste an ihre Schulter worauf sie kurz zusammen zuckte.

'Bitte beruhige dich.' flüsterte David und Aimeé sah ihn an.

'Nein...' gab sie erst leise von sich, sah wieder auf die Elternpaare die immer lauter stritten.

''NEIN!! NEIN!!! HALTET JETZT ENDLICH DEN MUND!!! schrie Aimeé und stand von ihrem Platz auf.

'DAVID WÜRDE NIE ZU LASSEN DAS ES UNS AN IRGENDETWAS FEHLEN WIRD!!' schrie Aimeé einfach in den Raum, ihr war das alles zu viel, sie wollte keinen Streit zwischen ihren Eltern und Davids Eltern.

Wie erstarrt sahen die Eltern Aimeé an. Sie sortierte ihre Gedanken bevor weiter gestritten wird.

'Jamila lässt David und mich auf ihren Hof wohnen, das ist ihr Geschenk von ihr zu unserer Hochzeit.' sprach sie die eigentliche Überraschung aus.

'Es wird uns an nicht fehlen und David hat weiterhin Arbeit. Und ich will nicht das weiter über mich hier bestimmt wird was gut und was schlecht für mich ist! Ich bin alt genug um selbst über mich bestimmen zu können. Ich bin kein kleines Mädchen mehr Papa... ich bin eine Frau! blickte sie auf ihre Eltern, besonders auf ihren Vater. Ihre Mutter schritt bei den letzten Worten ihrer Tochter gleich auf sie zu, denn das bedeute das ihre Tochter ihre Unschuld David geschenkt hatte.

'Oh mon dieu, mein Kind.' sprach Aimeés Mutter und nahm ihre Tochter in die Arme, für sie war es ein einschneidendes Ereignis, ihre Tochter könnte nämlich schwanger sein.

David ließ rot an, denn ihm war es, wie so vieles, unangenehm.

Nun hatten beide Parteien ganz vergessen worüber sie stritten und sie unterhielten sich jetzt mehr über Jamilas Hof, was David dort genau machen sollte und wie das alle geregelt und gedacht ist.
 

An Jims Schule warteten seine Eltern und seine Schwester nicht lange auf ihn, er wusste nicht, das er abgeholt wird und freute sich das seine Eltern am Eingang zum Schulhof standen.

Etienne begrüßte Jims Eltern wie immer höflich und sah wie sooft erstaunt zu Anna, das tat er immer, wenn sie ein Kleid trug, er fand sie einfach hübsch in einem Kleid, ihre Haare hatte sie auch schön zurecht gelegt.

Charles bemerkte Etiennes Blick auf seine Tochter. ~hmm~ grinste er kurz.

'Was guckst du denn so, Etienne?' platze es auf Anna, sie sprach ja immer gleich aus was sie dachte.

Etienne zuckte und bekam erst kein Wort gesprochen.

'Nichts.. du äh... vous regardez très jolie .. dans une robe...' stotterte Etienne, fand er nicht die richten deutschen Worte und sprach sie in seiner Muttersprache aus.

Jamila sah kurz zu Etienne, sie ordnete Jims Kleider, den er ging nicht so sorgsam mit seinen Kleidungsstücken um wie seine Schwester.

„Est-ce que vous aimez à propos de mon Anna?“fragte Jamila den blonden Jungen frei heraus. Etienne erstarrte bei dieser direkten Frage.

„Et si tel était le cas?“ schrie Etienne und rannte dann Richtung Innenstadt, nach Hause. Er wusste selbst nicht was es war, wenn er Anna sah, so hübsch in einem Kleid, vielleicht war es Liebe, aber ist er nicht zu jung um zu wissen was Liebe ist, wie man liebt und was es bedeutet jemanden zu lieben? Er würde seine Eltern fragen, sie wussten auf sicher eine Antwort.
 

'Was hast du Etienne gesagt und was hat er gesagt, Mama?' wollte Anna wissen, sie stand die ganze Zeit bei ihrem Vater und hielt seine Hand.

'Das ist nicht so wichtig, denk nicht mehr darüber nach.' stand Jamila wieder auf, hatte sie Jims Mantel und Schal gerichtet und nahm ihm die Bücher ab, die er zur Schule immer wieder mal brauchte. Er schwieg die ganze Zeit.

'Lass uns nach Hause gehen, es wird immer später.' sprach Charles und bewegte sich schon von der Schule weg, zog Anna mit leichten Druck mit, sie sollte nicht mehr daran denken und überlegen was ihre Mutter zu Etienne gesagt hat und was er antwortete.

Jim brachte seine Schwester dann auf andere Gedanken, er schmiss einen Schneeball nach ihr, kurz darauf liefen beide durch den immer noch hohen Schnee.

'Sagst du mir denn was du Etienne gesagt hast?' fragte Charles neugierig, er verstand ja kein französisch.

'Hmmm... das überlege ich mir noch...' gab sie zur Antwort, wissend, das sie mehr wusste als ihr Mann. Jamila hielt die Bücher ihres Sohnes vor sich mit beiden Händen fest.

'Na gut.. Wie du willst.' gab Charles nach, er würde es schon noch herauskriegen. 'Weißt du, das du mit den Büchern genau so aussiehst wie damals, als wir noch zur Schule gingen? Nur das einfache Kleid fehlt.' musterte er seine Frau mit den Büchern.

'Jetzt fang nicht schon wieder an von früher zu reden...' seufzte Jamila, denn die Schulzeit in der Privatschule war nicht immer so einfach gewesen, als Mädchen, als Halbwaise mit nicht so einem großen Vermögen wie es manche der anderen Kinder hatten.

'Ist schon gut, ich werde nicht mehr davon reden.' legte Charles einen Arm um ihren Rücken an ihre Hüfte und drückte sie leicht an sich.
 

Am frühen Nachmittag kamen die Familie de Burgh wieder auf ihren Hof an. Kaum betraten sie die Eingangshalle stürmten auch schon die Eltern von David und Aimeé aus den Salon. Sie wollten wissen was es mit dem alten Hof auf sich hat und was sie für Pläne hatte mit David und Aimeé.

Sie grummelte innerlich, das war doch eine Überraschung, woher wussten die jetzt davon.

'Woher wisst ihr davon?' fragte sie in die Runde und sah dann auf Aimeé, die hervor trat.

'Ich.. ich habe es ihnen gesagt.' stand sie vor Jamila.

'Und woher weißt du es? Es sollte doch eine Überraschung sein.' fragte sie leicht angesäuert und folgte Aimeés Blickt der auf Anna fiel, sagen brauchte Aimeé nichts.

'ANNA!!' sah Jamila ihre Tochter böse an.

'Ups....' und Anna verschwand so schnell sie konnte in ihrem Zimmer. Jamila seufzte, es war nicht mehr zu ändern, sie bat alle wieder in den Salon zu gehen, dann erklärte sie allen ihre Pläne mit dem alten Hof, mit David und Aimeé.

Es dauerte eine Weile bis alles erklärt und geklärt war. Es fielen einige Fragen, die sie so gut es ging beantwortete, am Ende waren dann nun alle zufrieden. Aimeés Eltern konnten sicher sein, das ihre Tochter gut untergebracht war, ihr an nichts fehlen wird und einen guten Mann heiraten würde und Davids Eltern waren mehr als zufrieden mit Aimeé, auch wenn sie etwas unmanierlich war, Davids Mutter hätte sich lieber ein keuscheres Mädchen gewünscht, war Aimeé ihr etwas zu vorlaut und selbst denkend, aber ihrem Sohn könnte sie Aimeé nicht mehr ausreden.

Charles war seiner Tochter gefolgt und stellte sie zu Rede, er wollte von ihr wissen warum sie Aimeé die Pläne mit den alten Hof erzählt hat. Er war etwas verstimmt darüber was seine Tochter ihm erzählte, es war ein versehen, die hatte nicht mehr daran gedacht, das es eine Überraschung für David und Aimeé ist. Es bestrafte seine Tochter kurzer Hand für ihre Unachtsamkeit, sie sollte auf ihrem Zimmer bleiben bis zum Abendessen.

Am frühen Abend verließen alle Besucher den Hof, Jamila war mehr als erleichtert.

'Meine Güte.. ich hoffe so etwas nicht noch einmal durchmachen zu müssen..' sprach sie leise zu sich selbst, fasste sich an die Stirn, ihr Kopf schmerzte.

Langsam ging vom Salon Richtung Küche, sie brauchte ein Bier oder einen leichten Wein und was Schokolade für die Nerven.

Ein Dienstmädchen brachte ihr ein Glas Bier und etwas Bruchschokolade.

Mit Kopfschmerzen saß sie am Tisch an dem normalerweise die Bediensteten speisten und sah bei der Zubereitung des Abendessen zu, Aimeé hatte den Tag heute frei, wegen dem Besuch ihrer Eltern.

'Macht nicht soviel. Ich werde heute Abend nicht mit essen.' stand Jamila auf mit der Hand an der Stirn und verließ die Küche. Sie kniff die Augen zusammen und schritt langsam zur Treppe, die Stufen hinauf und ging weiter zu ihrem Zimmer, ließ sich einfach auf ihr Bett fallen, zog die Schleife der Kordel auf die den Vorhang vom Bett zusammen hielt, zog diesen zur Hälfte zu, die wollte es dunkel haben, selbst den Schein einer Kerze konnte sie nicht ertragen und sie versuchte etwas zu schlafen um diese Kopfschmerzen los zu werden.

Sie hatte vorher noch nie so starke Kopfschmerzen gehabt wie heute.

Erst nach dem Abendessen kam Charles ins Zimmer um nach seiner Frau zu sehen. Eines der Dienstmädchen hatte ihm gesagt, das sich die Hausherrin zurückgezogen hatte und nicht mit zu Abend essen würde, den Grund warum wusste sie nicht.

Charles hatte sich erst einmal keine große Sorgen gemacht.

Er trat ins Zimmer, nur die Kerze auf dem kleinen Tisch brannte. Mit der Kerze in der Hand griff er der Vorhang am Bett, raffte ihn wieder zusammen und sah seine Liebste schlafen. Die Kerze stellte er auf dem Nachttisch ab und band den Vorhang wieder fest, setzte sich dann vorsichtig zu Jamila aufs Bett, sah sie einfach nur an wie sie da lag und schlief, er wollte sie nicht wecken.

Aber sie schlief nicht feste, döste nur vor sich hin und versuchte den schmerzenden Kopf zu vergessen. Sie bemerkte Charles und wie er sich zu ihr aufs Bett setzte.

'Ihr seit schon fertig mit Abendessen?'erklang ihre müde Stimme, sie öffnete ihre Augen nicht, auch wenn es schon dunkel war.

'Geht es dir nicht gut? Unsere Kinder haben nach dir gefragt.' antwortete Charles nicht auf ihre Frage und stellte eine Gegenfrage. Er sah sie weiter an und strich ihr vorsichtig eine Strähne aus dem Gesicht. Als Jamila seine Fingerspitzen auf ihrer Wange spürte öffnete sie ihre Augen und sah ihren Charles an.

'Ich hat.. habe starken Kopfschmerzen... als ich kurz in der Küche war, wurde mir richtig schlecht. Da habe ich mich lieber zurück gezogen.' erklärte sie ihrem Mann und erst jetzt sah Charles, das seine Frau noch ihre ganzen Kleider an hatte und sich allen Anschein nach einfach hingelegt hatte.

'Ist es denn jetzt besser? Brauchst du irgendwas?' sorgte sich Charles um seine Frau, sie hatte noch nie viel mit Kopfschmerzen zu tun gehabt.

Sie drehte sich auf den Rücke, verdeckte ihre Augen mit einem Arm und atmete tief ein und aus.

'Was hast du denn im Angebot?' schnaufte Jamila, ihr Kopf schmerzte immer noch, wenn auch nicht mehr so heftig wie vor knapp Zwei Stunden.

'Nun ich habe immer noch was Laudanum da und sonst kann ich dir nur was Tee zu trinken anbieten.' unterbreitet er ihr sein Angebot was er für sie tun konnte. Sie grummelte darauf leise.

'Ich nehme ersteres und hoffe das die Schmerzen dann endlich verschwinden.' sprach sie ihre Wahl aus.

'Gut und wenn ich wieder da bin hast du dich umgezogen. Du sollst nicht in deinen guten Kleidern im Bett liegen.' stand Charles vom Bett auf und ging zur Tür des Zimmer, Jamila hatte ihm nicht geantwortet, aber tat worum Charles sie bat. Hunger oder gar Appetit hatte sie nicht.

Nachdem Charles die Flasche Laudanum und ein Glas brachte, ging er wieder um seine Kinder zu Bett zu bringen.

Als Jamila ein Glas der alkoholhaltigen Medizin geleert hatte, deckte sie sich zu und drehte sich zu Charles Bettseite um, das Kerzenlicht war ihr immer noch zu grell.

Nur noch kurz sah Charles nach seiner Schmerz geplagten Frau, löschte die Kerzen und ging wieder runter in den Salon, nahm sich ein paar seiner medizinischen Bücher und blätterte darin suchend durch die Seiten, er hatte bedenken, dass die Kopfschmerzen von der Kopfverletzung kamen.

Nach Stunden des Bücher wälzen fand er keine Antworten. Es war spät, im Kamin war auch nur noch wenig Glut am glimmen und ihm wurde kalt. Frustriert lies er die Bücher auf dem Tisch liegen und ging hinauf ins Zimmer, zog sich um und legte sich zu seiner Frau ins Bett, sah sie nochmal an, wie sie nun wohl schmerzfrei schlief.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Saph_ira
2016-03-25T15:18:13+00:00 25.03.2016 16:18
Da war Jamila alles ein wenig zu viel... Na dann hoffentlich werden ihre Kopfschmerzen schon bald vergehen. :-)
Hihi, ich musste bei Anna schmunzeln, so sind halt kleine Kinder - unbedacht etwas auszuplaudern. ^^ Und wieder einmal, armer Jim, ich hoffe er würde dem frischen Pärchen nicht feindselig gegenüber treten, weil es ja feststeht, dass sie den Hof bekommen würden. Aber wie alt sind schon die drei Kinder eigentlich? Dass Etienne schon jetzt mit Liebe konfrontiert wird, scheint mir bissl zu voreilig... Nun gut, das Kleid und das Mädchen hübsch finden, könnte man eigentlich schon, nur nicht gleich mit Gefühlen wie bei Erwachsenen, denn er versteht ja nichts davon in seinem alter.^^ Und was seine Eltern betrift, ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass sie den Hof annehmen würden, wenn Jamila es ihnen anbieten sollte - das würde zu ihnen irgendwie nicht passen. Ansonsten es ist ein interessantes Kapitel. ;-)
Antwort von:  Soraya83
26.03.2016 08:34
Jamila hätte Oscar und André auch nie gefragt, ob sie auf den alten Hof einziehen wollen, es passt einfach nicht und sie werden eh wieder nach Frankreich zurück gehen und ob sich die 3 Kinder dann nochmal wieder sehen steht noch nicht fest.
Etienne weiß selbst nicht was mit ihm los ist, als er sie so im Kleid sieht, sie sehen sich ja nicht sooft ;D er findet Anna einfach toll, sie ist wie eine Schwester für ihn bisher.
Ob Oscar und André ihrem Sohn die Fragen beantworten kann man sich selber ausdenke und ob sich Etienne überhaupt traut zu Fragen, er ist ja doch was nachdenklicher und nicht so hitzköpfig wie seine Mutter.
Antwort von:  Saph_ira
26.03.2016 22:29
Achso, das stimmt natürlich und ich bin gespannt wie es weitergeht. ;-)


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