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Prelude of Shadows

Die Team Shadow Chroniken
von

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Chris – Akt 2, Szene 4

8 Jahre vor Team Shadows Gründung

 

Jaydens Schrei rang in Chris‘ Ohren. Sie rannte durch das spärlich erleuchtete Dunkel zu dem Erdbrocken, der sich durch die gesammelte Intensität der Höhlenbewohner von der Decke gelöst hatte, und ihrem wimmernden Freund, der am Boden lag.

Chris fiel neben ihm auf die Knie und nahm die Situation in Augenschein. Jayden hatte Glück gehabt. Statt von dem Brocken begraben zu werden, hatte dieser nur seinen linken Fuß erwischt. Da es feuchte, zusammengedrückte Erde und kein fester Stein war, hatte sie außerdem Hoffnung, ihn wegschieben zu können. „Bleib ruhig“, sagte sie zu ihrem Freund, der schniefend nickte. Glutexo kam langsam angetrottet und stupste seinen Trainer mit dem Kopf an. Jayden lachte durch die Tränen und tätschelte seinem Starter den Hals.

„Alles gut, Kumpel, halb so schlimm. Mach dir keine Vorwürfe.“

Chris stemmte sich unterdessen gegen den Erdhaufen, der bei dem Aufprall bereits leicht zerfallen war. Pikachu sprang an ihre Seite und warf sich mit einem Slam gegen den Brocken, während Chris schob, sodass die Erde vollständig zerbröselte und Jaydens Fuß freigab. Chris hockte sich hin und begann vorsichtig, die Schnürsenkel von Jaydens Wanderschuh aufzubinden und den Schuh auszuziehen. Jayden zischte und biss sich in die Faust, machte aber sonst keinen Laut. Glutexo stand weiterhin bedröppelt daneben und rieb sich an ihn.

Als Schuh und Socke entfernt waren, betastete Chris den Knöchel mit sanften Berührungen. Jaydens Gesichtsausdruck sagte alles, während sie den Fuß in diese und jene Richtung drehte und die Knochen abtastete. „Es ist nichts gebrochen, glaube ich“, stellte sie nach einigen Minuten fest. Als kleines Mädchen hatte sie sich beim Klettern den Arm gebrochen und wusste noch genau, wie höllisch die Schmerzen und wie instabil ihr Arm danach gewesen war. Jaydens Fuß war eindeutig schmerzempfindlich, aber alles fühlte sich normal an.

„Es tut aber verdammt weh dafür“, grummelte Jayden, der sich langsam vom ersten Schock erholte.

Chris zuckte die Achseln. „Wahrscheinlich ist dein Knöchel verstaucht. Wir sollten die Wunde kühlen, aber hier gibt es kein Eis, und zurückgehen können wir nicht. Wir müssen weiter nach Orania, bevor Roberta uns einholt.“

Jayden wurde bleich, nickte aber und begann sich aufzurichten. „Hilf mir mal, Glutexo“, forderte er und sein Pokémon ging leicht in die Knie, damit er sich an seiner Schulter hochziehen konnte. Auf einem Bein stehend sah Jayden sie an. „Ich, ehm, kann glaube ich nicht gehen“, gestand er.

Chris seufzte. „Natürlich kannst du nicht gehen. Komm, steig auf. Glutexo, nimmst du unser Gepäck?“

Jayden öffnete den Mund um zu protestieren, aber Chris hatte bereits ihren Rucksack und Hut abgesetzt und stellte sich mit dem Rücken zu ihm und leicht in der Hocke hin. „Glutexo kann dir beim Raufklettern helfen“, fügte sie hinzu, als Jayden sich nicht rührte.

„Ich—“ Er brach den Satz ab. „Danke“, nuschelte er schließlich und Chris spürte, wie er mit etwas Hilfe ihren Rücken erklomm. Sie umfasste seine Beine von unten und stapfte los, Glutexo mitsamt den zwei Rucksäcken und einem leuchtenden Schweif voran und Pikachu in der Nachhut.

Es dauerte nicht lange, bevor Chris müde wurde und ihre Beine schlapp machten, aber sie erlaubte sich keine Pause, außer hin und wieder stehenzubleiben und ihren Griff zu justieren. Jayden sagte die gesamte Zeit über kein Wort und vergrub nur beschämt das Gesicht in ihren Haaren.

 

 

„Als ihr so lange gebraucht habt, habe ich mich schon gefragt, ob die Digdri euch erwischt haben. Wie ich sehe, hatte ich Recht“, sagte Blue, als sie viele Tage später in Orania City aus der Digda-Höhle kraxelten und völlig erschöpft vor ihm und Nicole zusammenbrachen.

Jayden brach in Tränen aus und Chris starrte nur matt auf die beiden Trainer. Blue bedachte sie mit einem kurzen, enttäuschten Nicken, während Nicole nur Augen für Jayden hatte, bei dessen Anblick sie scheinbar nicht wusste, ob sie wütend oder mitleidig sein sollte.

„Seit wann seid ihr hier?“, fragte Chris, der von dem tagelangen Marsch mit so viel Gewicht auf dem Rücken jeder einzelne Muskel wehtat.

„Seit vier Tagen“, erklärte Blue. „Nachdem Schwester Joy aus Marmoria City uns Bescheid gab, dass ihr auf der Flucht wart, haben wir uns mit Roberta kurzgeschlossen. Sie hat den Ausgang in Marmoria bewacht während wir auf direktem Weg hergeflogen sind und auf euch gewartet haben.“ Er schüttelte den Kopf. „Der Digda-Tunnel hat nur einen Eingang und einen Ausgang, und er ist nicht gerade geheim. Ich weiß nicht, wie ihr an dem Zerschneiderbaum vorbeigekommen seid, aber als wir wussten, dass ihr hineingegangen wart, saßt ihr in der Falle.“

Chris nickte und erhob sich. „Jayden braucht einen Arzt“, erklärte sie. „Sein Knöchel ist stark geschwollen und er kann ihn immer noch nicht belasten.“

„Ich kümmere mich darum“, sagte Nicole und schob ihre kreisrunde Brille zurecht. Ihr blondes Haar hing lasch von der Hitze auf ihre Schultern. „Jayden und ich haben ohnehin ein Wörtchen miteinander zu reden, aber zuerst übergebe ich ihn Schwester Joy, damit sie sich die Verletzung ansieht.“ Jayden ließ den Kopf ergeben hängen. Er hatte aufgegeben. Ihre grandiose Flucht hatte nach fast drei Wochen ihr Ende gefunden.

Blue rief sein Arkani, das sich in Kampfhaltung mit wild gesträubtem Fell und gebleckten Zähnen inmitten der Gruppe materialisierte. Es knurrte und blickte suchend in die Runde.

„Kein Herausforderer heute, fürchte ich“, informierte Blue sein Pokémon belustigt. Arkanis Fell glättete sich und es ließ sich enttäuscht hechelnd auf den Bauch sinken. „Das ist Mari“, erklärte Blue. „Ich trainiere sie derzeit für mein Arenateam, aber sie muss noch etwas Zurückhaltung lernen.“ Mari bellte entrüstet.

„Hier“, sagte Blue und reichte Nicole den Pokéball. „Sie kann Jayden zum Pokécenter tragen, dann muss er nicht die ganze Strecke humpeln. Gib ihr etwas zu trinken und ruf sie zurück, sobald ihr dort seid. Ich will nicht, dass sie Streit mit einem anderen Pokémon anfängt.“

Chris tastete nach ihrem eigenen Pokéball. „Gehen wir nicht mit?“, fragte sie. Nachdem ihre Tränke aufgebraucht waren, hatten Pikachu und Glutexo in der Höhle ihr Bestes gegen die immer neuen Horden von Digda und Digdri getan, waren aber schließlich beide besiegt worden und seitdem zu erschöpft zum Kämpfen. Den letzten endlos scheinenden Abschnitt des Tunnels war sie in völliger Dunkelheit vorwärts gegangen und hatte sich nur anhand von Jaydens Anweisungen orientiert, der von seinem Platz auf ihrem Rücken die Wände abtastete, um den Ausgang zu finden.

Mehrfach hatten sie gestritten, weil Jayden darauf bestand, gehen zu können und nach kurzer Zeit doch wieder humpelte und kaum vorankam. Die Schwellung hatte sich daraufhin verschlimmert. Letztlich hatte er klein beigegeben und sich von Chris huckepack tragen lassen.

Auf ihre Frage hin schüttelte Blue den Kopf. „Nicole wird alleine mit ihm reden“, erklärte er. „Wir können in der Zeit zu den Wiesen auf Route 11 gehen und du kannst mir die ganze Geschichte erzählen.“

Chris nickte abwesend, sah statt Blue aber Jayden dabei zu, wie er mit Nicoles Hilfe auf Arkanis Rücken kletterte. Jayden warf ihr einen letzten leidenden Blick zu, da richtete Mari sich auf und trabte los.

„Langsam!“, protestierte Nicole und rannte hinterher.

„Mein Pokémon ist verletzt“, gestand Chris schließlich und wandte sich wieder Blue zu.

„Richtig, ihr müsst ziemlich was durchgemacht haben“, murmelte Blue und kramte eine grüne Sprühflasche aus seiner Tasche. „Hier. Das ist Top-Genesung.“

„Ich nehme keine Almosen an“, informierte Chris ihn.

Blue stutzte, dann lachte er herzhaft. „Chris, du bist wirklich einzigartig. Sieh es als Entschädigung dafür, dass ich dich vom Pokécenter fernhalte. Deren maschinelle Heilung nimmst du schließlich auch kostenlos an, oder?“ Nach kurzem Zögern nahm Chris die Top-Genesung entgegen und rief ihr Pikachu.

Blues Gesicht erstarrte.

Pikachu sah mitgenommen aus, aber Chris fand nicht, dass es diese Art von Entsetzen rechtfertigte. „Mir sind die Tränke ausgegangen“, verteidigte sie seinen Zustand, während sie Pikachu heilte. Kaum dass die Top-Genesung wirkte, sprang die gelbe Elektromaus voller Tatendrang empor, kletterte auf ihrem Kopf und ziepte liebevoll an ihren Haaren. Chris konnte nicht anders. Sie lächelte.

Blue riss sich aus seiner Starre. „Was? Oh nein, das ist es nicht, ich meine … es ist dumm. Es ist nur ein Pikachu wie tausende andere auch, aber ich habe keins mehr gesehen seit er … seit Red verschwunden ist. Ich assoziiere es sehr stark mit ihm.“

Chris sah ihn ernst an. „Was heißt assoziieren?“

„Oh.“ Er kratzte sich verlegen am Kopf. „Das ist, wenn du eine Sache siehst und sofort an etwas anderes denkst, dass du im Kopf damit verbindest.  Wenn ich also ein Pikachu sehe, denke ich sofort an meinen besten Freund, da das sein ikonischstes Pokémon war. Glurak war sein Starter, aber Pikachu hat Pokébälle verabscheut und ist ihm deshalb nie von der Seite gewichen. Verstehst du?“

Chris nickte. Dann machte sie kehrt und ging los in Richtung Route 11 im Osten. Der Pfad war gesäumt mit hohen Buchen, die etwas Schatten spendeten. Nach so langer Zeit in der Dunkelheit, umringt von Erde auf allen Seiten, genoss sie den Anblick der Natur in vollen Zügen.

Blue folgte ihr gemächlich. „Weißt du, Chris“, sagte er lachend, „irgendwie erinnerst du mich an ihn.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Kerstin-san
2021-11-06T10:33:45+00:00 06.11.2021 11:33
Hallo,
 
ahhhh, Chris ist super! Hätte es ja praktischer gefunden, wenn Jayden von Glutexo hätte getragen werden können (das kann doch bestimmt auf allen vieren laufen, oder?) Andererseits hätte ich ja nen Heidenrespekt vor seiner Schwanzflamme, von daher ist das wohl so besser. Ich wette, Jayden ist auch so überraschend ruhig, weil er sich insgeheim Vorwürfe macht, Chris zur Last zu fallen.
 
Huch und auf einmal sind sie doch geschnappt worden. Das kam jetzt so ein bisschen unerwartet für mich, obwohl ich da ja im letzten Kapitel schon drüber spekuliert hab, aber ich hab nicht damit gerechnet, dass Blue sich einfach am anderen Ende des Tunnels positioniert, während Roberta in Marmoria City bleibt (obwohl das eig. logisch ist: Der Tunnel ist ja eine direkte Verbindung zwischen zwei Orten ohne Nebenabzweigungen).
 
Oha, sich so ganz ohne Pokémon durch den Digdatunnel bewegen zu müssen, stell ich mir auch alles andere als angenehm vor. Ich glaube, ich wäre in einem Stadium purer Verzweiflung gewesen... oder haben die Digdas/Digdris die beiden einfach in Ruhe gelassen, nachdem Pikachu und Glutexo keine Gefahr mehr waren?
 
Chris und ihre Prinzipien und ihr Bedürfnis nach Unabhängigkeit finde ich super und ich glaube, dass auch Blue ihr da Respekt für zollt. Und awwww, hab ich schon erwähnt wie sehr ich Chris' Pikachu mag? Es ist immer so ein Gute-Laune-Garant. Ich mag auch, dass Blue und Nicole sich hier so aufteilen und beiden die Gelegenheit gegen ihre Sichtweise der Vorfälle darzustellen, aber auch gleichzeitig dafür sorgen, dass die beiden vorher nicht noch ihre Geschichten aufeinander abstimmen können. Ich weiß nicht, ob du jemals die Gameboy Spiele gespielt hast, aber da gab es in der zweiten Generation auch einen Trainer (Silver meine ich, auf jeden Fall der Rivale des Protagonisten), der am Anfang sein Starterpokémon geklaut hat und der es am Ende behalten drfte, weil es sich bei ihm so wohlgefühlt hat und ich denke, dass es bei Jayden wohl auch ähnlich laufen wird. Bin auf jeden Fall sehr gespannt, wie Joy im Pokécenter reagieren wird und wie Nicoles und Jaydens Gespräch läuft.
 
Liebe Grüße
Kerstin
Antwort von:  yazumi-chan
06.11.2021 14:21
Ganz anfänglich hatte ich geplant, dass Jayden irgendwie mit dem Diebstahl davonkommt, aber irgendwie hat sich das nie richtig angefühlt. Er ist sehr auf Gerechtigkeit versessen, da muss er dann jetzt auch für sein eigenes Vergehen geradestehen. Die Flucht aus der Höhle wäre letztlich eine sehr langatmige Erzählung geworden, deswegen habe ich hier direkt den Cut zum Ende gemacht :D Blue weiß halt, wo der Tunnel endet, in dem Moment wo sie in Marmoria entdeckt wurden, war die Flucht zu Ende.

Ich stelle es mir so vor, dass die Digdri den beiden eine Lektion erteilen sollten, und nachdem die Kämpfe dann aufhörten (wegen fehlender Tränke), haben sich die Höhlenbewohner auch nicht mehr belästigt gefühlt. Zumal Chris und Jayden nicht mehr am Eingang gecampt haben, sondern weiter in die Höhle gegangen sind, die Digdas am Anfang des Tunnels hatten also sehr schnell ihre Ruhe.

Ich liebe das Pikachu auch, es macht so Spaß, Pokémon und ihre Persönlichkeiten zu beschreiben. Gerade in diesem Fall ist der Kontrast zwischen der ernsten Chris und ihrem verspielten und schelmischen Pikachu super. Die beiden ergänzen sich einfach.

Ich habe die Spiele gespielt und musste tatsächlich hin und wieder an Silber denken. Jayden hat zum Glück nicht ganz so lange für seine Bindung mit Glutexo gebraucht xD
Antwort von:  Kerstin-san
07.11.2021 13:15
Silver war am Anfang ja auch ein richtiger Arsch (auch zu seinen Pokémon), davon ist Jayden ja ziemlich weit entfernt, aber ich mochte Silvers Charakterarc in den Spielen sehr und er ist irgendwie klammheimlich mein Lieblingsrivale geworden :)
Von:  Lady_Ocean
2021-11-06T06:50:56+00:00 06.11.2021 07:50
Ich glaube, da haben Chris und Jayden in der Digda-Höhle verdammtes Glück gehabt, dass die Pokémon dort sich mit so einer indirekten Warnung zufrieden gegeben haben. Sie hätten auch direkt und so heftig angreifen können, bis Chris, Jayden und ihre Pokémon genauso fix und fertig sind wie all die Digda, gegen die sie fast eine Woche lang trainiert haben. Aber Jaydens Fuß hat echt mächtig was abbekommen. Würde mich nicht wundern, wenn da letztlich doch was gebrochen ist. Aber wenn, dann war es wahrscheinlich zumindest kein komplizierter Bruch. Das hätte Chris wahrscheinlich wirklich bemerkt.

Ich musste ein bisschen lachen, wie die zwei nach diesen Strapazen aus dem Tunnel rausgekrochen kamen, um Blue direkt in die Arme zu laufen. Aber klar, einfach an beiden Tunnelausgängen zu warten, bis die zwei draußen sind, ist definitiv einfacher, als als ihnen nach da drinnen zu folgen. Sie saßen so oder so in der Falle.
Im Grunde bin ich erleichtert, dass die Flucht damit ein Ende hat. Wie sie sich permanent verstecken mussten, nicht mal Pokémoncenter aufsuchen konnten, war, je länger das andauerte, immer nervenaufreibender. Ich nehme an, das spielt mit rein, dass Jayden letztlich eher aufgebend reagiert hat, als er Blue und Nicole schließlich in die Arme gelaufen ist. Sein Bein schmerzte, sein Starter war besiegt, er hat seit Wochen nicht mehr anständig geschlafen (und gegessen wahrscheinlich auch nicht), hat gut die Hälfte dieser Zeit ihn einer Höhle zugebracht. Schlimmer konnte es nun echt nicht mehr werden. Und auch wenn es bisher nicht anklang, so vermute ich, dass da auch ein mieses, nagendes Gefühl in ihm gewesen sein muss, das ihm ein schlechtes Gewissen wegen seines Diebstahls gemacht hat. Es passt halt einfach nicht zu seinem Gerechtigkeitssinn, dass er ein Pokémon stiehlt, auch wenn er weiß, dass es sein vorheriger Trainer, der Forscher, nicht gut behandelt hatte. Wenn er Glutexo behalten kann und das von der allgemeinen Trainerschaft so abgesegnet ist, würde er sich mit Sicherheit besser fühlen. Mal sehen, wie das Gespräch zwischen ihm und Nicole nun ablaufen wird. Ich denke, dass sie ihm durchaus Raum lassen wird, sich zu erklären. Aber sie wird ihn auch damit konfrontieren, dass es dennoch moralisch verwerflich war, was er getan hat.

Auch auf das Gespräch zwischen Blue und Chris bin ich gespannt. Blue mag sie ziemlich gern. Ich kann gut verstehen, dass er sich in Chris' Gegenwart so an Red erinnert fühlt.
Antwort von:  yazumi-chan
06.11.2021 14:16
Wäre den beiden das z.B. am Silberberg passiert, wären sie vermutlich nie aus der Höhle rausgekommen, aber in diesem Levelbereich haben die Pokémon noch etwas Gnade xD Schön war die Strecke trotzdem nicht, vor allem als es dunkel war ...

Ich wollte anfangs den Weg aus dem Tunnel länger beschreiben, aber letztlich passiert nach der anfänglichen Verletzung nicht mehr viel und ich fand den Übergang dazu, wie sie direkt gefangen werden, nach all diesen Strapazen, ziemlich lustig. Da merkt man den Unterschied in Erfahrung zwischen zwei Jungspunden und Blue :`) Ich hoffe, man hat beim Lesen gemerkt, dass Jayden den Diebstahl sich selbst gegenüber rechtfertigt und verdrängt, eben weil er ein schlechtes Gewissen hat. Von daher ist es gut, dass jetzt reiner Tisch gemacht werden kann.

Die Ähnlichkeit zwischen Red und Chris war nie wirklich geplant, aber während ich sie hier mit Blue reden ließ, dachte ich plötzlich, wow, irgendwie kann ich mir Red in seiner Jugend sehr ähnlich vorstellen. Beide total fixiert auf ihr Training, eher wortkarg, super seriös ... Wahrscheinlich mag Blue sie deshalb :D

Noch 2 Kapitel, dann ist Akt 2 fertig. Hast du schon eine Idee, wo es danach für die beiden hingeht?
Antwort von:  Lady_Ocean
08.11.2021 05:09
Der Silberberg hätte sie wahrscheinlich umgebracht. Ich finde diese Rationale, die du dem zugrunde legst, echt gut. Dass Orte, wo sich quasi die ganzen Raufbolde (bzw. noch dazu die aller härtesten der Raufbolde) versammeln, letztlich die sind, wo man auf die stärksten Pokémon trifft. Und dass nicht alle Pokémon gleichermaßen viel Elan zum Kämpfen haben. In den Spielen und im Animé gibt es ja auch genügend Pokémon, die mit Kämpfen gar nichts am Hut haben.

Dass Jayden den Diebstahl rechtfertigt und verdrängt, merkt man auf jeden Fall. Er hat sich selbst ja bisher damit gerechtfertigt, dass der Forscher Glumanda so schlecht behandelt hat (Maulkorb umgelegt, nie rausgelassen aus dem Pokéball). Ich denke, deswegen ging es ihm auch so an die Nieren, dass er anfangs nicht besser war. Er wollte sich einreden, dass er Glumanda aus einer so schlechten Umgebung "gerettet" hat, aber das passte nicht dazu, dass er das Pokémon genauso eingesperrt hat. So konnte er ihm für den Zwist, der letztlich zwischen ihnen entstanden ist (Glumanda hatte das Gepäck von Chloe & Co. ja aus Trotz verbrannt, um Jayden eins auszuwischen), auch nicht böse sein.

*haha* Ist ja cool, dass sich diese Parallelen zwischen Red und Chris erst beim Schreiben ergeben haben. :D Aber ich finde das auch. Red ist so mysteriös und nebulös, dass ich mir diese Ähnlichkeit sehr gut vorstellen kann.

Oh, da stellst du jetzt eine schwierige Frage! Erst mal ins Pokémoncenter? XD Und für Jayden, zu einem Arzt, um seinen Fuß versorgen zu lassen. Aber danach? Orden spielen für die beiden keine Rolle. Gut möglich, dass sie dann erst mal beschließen, dass sie nebst ihren Startern noch einen weiteren Weggefährten brauchen. Der plötzliche unfaire Doppelkampf gerade eben könnte sie wachgerüttelt haben, dass sie mit je nur einem Pokémon auch schnell an ihre Grenzen stoßen. Und die Digda-Höhle hat da noch eins obendrauf gesetzt. Als ihre zwei Starter besiegt waren, waren sie kampfunfähig. Schutzlos. Chris wird da sicher strategisch denken und danach entscheiden, gegenüber welchen Typen sie derzeit die größten Nachteile haben und wie sie diese ausgleichen können. Evtl. könnte sie Jayden auch nahelegen, mit Glutexo gegen Wasserpokémon zu trainieren, um den zweiten Typen-Nachteil, den er hat, besser zu ergründen und auszugleichen.


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