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Love is War

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Titel: Love is War
Teile: Onshot
Fandom: YGO!
Autor: shadowsky
paaring: Seto Kaiba x Joey Wheeler
Song: Vocaloid - Love is war (deutsche Übersetzung)
Disclaimer: nix mir! kein Geld! Komplett anzeigen

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Love is War
 

- Oh, ich bin eingesperrt

vor dem aus, doch ich kämpfe noch

wer holt mich hier raus? -
 

Für meine eigenen Verhältnisse saß ich relativ lässig auf dem ungemütlichen Stuhl, der zur Ausstattung dieses Gebäudes gehörte. Viele Räumen sahen so oder so ähnlich aus, doch hatte ich diesen Ort nicht aus architektonischen oder stilistischen Gründen gewählt, sondern einfach weil diese weder zu weit von meinem Arbeitsplatz noch von meinem Haus entfernt war. Zudem hatte mich die Anwesenheit eines gewissen Duellanten hier her gezogen, doch dies war lange schon vorbei. Alle dachten, dass ich nicht weiter hier blieb, doch da unterschätzten sie mich. Was ein Kaiba anfing brachte er auch zu Ende. So saß ich nun hier im Unterricht und verbrachte meine Zeit mit meinem eigenen Gedanken als damit meine Aufmerksamkeit an die Lehrkraft zu verschwenden, dann was sie dort vorne erzählte, war mir schon längst bekannt. Im Gegensatz zu meinen Mitschülern, die bei der Ankündigung eines kurzen Mathetestes sich beinah die Haare rauften, vor allem ein gewisser Blondschopf, der mich mit den kleinsten Gesten erheitern konnte.
 

Meine Beziehung zu ihm war mehr als nur komisch zu bezeichnen. Zwischen zeitig hatten wir uns recht gut verstanden und wir genossen unsere seltsame Freundschaft, aber dies blieb nicht lange so. Vor 6 Monaten veränderte es sich alles schlagartig, als er - oder besser wir uns alleine trafen und wie magisch voneinander angezogen, führten wir dieses Treffen in einem gemütlichen Zimmer weiter, wo wir beide wild darauf waren, den anderen zu spüren. Inzwischen kannte ich seinen Körper fast so gut wie meinen eigenen. Ich dachte, dies würde weiter so gehen. Wir trafen uns, hatten unseren Spaß zusammen, aber alles veränderte sich letzten Monat. Wie sollte es anders sein ist der Grund dafür eine Frau. Sie kam eines Tages hier in die Klasse und wollte mit Wheeler alleine sprechen. Sie war hübsch und einige würden sicher sagen niedlich mit ihren großen Kulleraugen, den kleinen Mund und der Stupsnase. Ich fand sie jedoch nervig. Seitdem sie da ist, sah er mich nicht mehr heimlich an, sondern sie.
 

Es störte mich und zwar gewaltig, da er mir nun völlig aus dem Weg ging. Aber ich konnte aus meiner Haut nicht raus, also blieb ich still und tat so als ob es mich nicht interessierte. Jedes Treffen, jedes Lächeln und jeder noch so kleine Blick schürte das Feuer mehr in mir. Wie gerne wäre ich einfach zu ihn hingegangen und hätte ihn vor den Augen aller Anwesenden als mein Eigentum markiert, aber ich war mir nicht mehr sicher ob er das wirklich noch war. An manchen Tagen bin ich kurz davor verrückt zu werden, doch nicht auf die gute Art wie es immer war, wenn wir beide zusammen waren. Innerlich haderte ich schon lange mit mir, ob ich auf ihn zugehen sollte, es einfach mal ansprach, was das überhaupt sollte oder was nun mit uns war, denn ich wusste es nicht. Mein Kopf platzte fast vor Wissen, aber in diesem Punkt war ich dumm und das ärgert mich um so mehr, ebenso wie die Angst von ihm zu hören, dass er es nicht mehr wollte. Ich wirkte immer gefasst und kühl, das war ich mir bewusst und in der Geschäftswelt musste ich es sein, aber so war ich nicht. Nur ein Wort von ihm und meine Welt stand auf dem Kopf.
 

Warum sah er es nicht? Hatte ich ihm die letzten Monate nicht wesentlich mehr von mir gezeigt als allen anderen, er wusste sogar mehr als Mokuba über mich. Er kannte inzwischen was mich aufregt, wie man mich mit Kleinigkeiten wahnsinnig machte, was mich Lächeln ließ und noch mehr, so wie ich von ihm. Er musste ahnen wie sehr er mich damit verletzte, aber es schien egal zu sein was ich dabei empfand, er wirkte glücklich.
 

- im grau zeigt der Himmel sich

Monochrom raubt er mir dir Sicht

Sonnenlicht erblicke ich nicht, denn ich weiß genau

ich steht im tiefsten Schatten -
 

Die Stunde neigte sich dem Ende und erneut bemerkte ich wie gefangen ich mich in meinem Gedanken fühlte. Alles was ich tat oder gerne sagen würde, blieb in mir drin. Also packte ich meine Tasche und wollte den Raum verlassen. Wie Selbstverständlich huschte mein Blick noch mal zu ihm und ich bemerkte den grauen Himmel. Es sah nach Regen aus und wenn ich nun melancholisch veranlagt wäre, würde ich sagen er passt sich mir an, aber ich dachte nicht, dass meine Stimmung das Wetter beeinflussen konnte. Auf die Art Wahnsinnig war ich nicht. Unbewusst schlich sich ein Lächeln auf die Lippen als ich daran denken musste wie die Sonnenstrahlen immer sein Haar golden schimmern ließ. Doch nur kurz gönnte ich mir diesen Gedanken, denn was brachte es über ihn nachzudenken. So wie es zu diesem Zeitpunkt aussah, kehren wir zurück zum Ausgangspunkt. Er, Ich...
 

Innerlich geschockt starrte ich weiterhin auf die Wolken, mir war bis eben nicht bewusst wie sehr ich mich an Joey gewöhnt hatte. Mit einem Mal wirkte mein Leben dunkler und trostloser als zuvor. Wenn ich um die Folgen gewusst hätte, dann wäre dies niemals geschehen.
 

Nun bin ich fast der Letzte im Raum, nur er und der Meisterduellant waren noch da. Der Kleine sah mich besorgt an, "Hey Kaiba, alles okay?". Seine Stimme wirkte irgendwie ernüchternd auf mich und mit meinem kältesten Blick richte ich mich an ihn und mir lagen so viele widerwärtige Erwiderungen ein, die ihn und Wheeler verletzen sollten, aber ich hörte mich nur leise Ja sagen bevor ich meine Tasche schnappte und ging. Ich verfluchte mich. Wäre ich in seiner Position gewesen, hätte ich ihn nur spöttisch gefragt wovor er flüchtet, aber von ihm kam keine Silbe, nicht mal ein dummer Spruch. Konnte es wirklich sein, dass ich ihm jetzt so egal geworden war?
 

- Oh ich sehe die Welt verschwimmt vor mir

werde ich dich eines Tages vergessen können?

Das kann ich nicht, das will ich auch gar nicht können

denn sonst habe ich schon verloren -
 

Kurz hielt ich inne und musste mich an einer Wand abstützen. Meine Augen blickten nur noch verschwommen durch die Welt und ich spürte Tränen auf meinem Gesicht hinab laufen. Mehr als nur panisch zog ich mich in einen der leeren Räume zurück. Niemand durfte mich so sehen. Wirklich niemand! Ich hörte wie meine eigene Stimme verräterische Geräusche von sich gab und biss mir auf die Lippen. Warum? Jahrelang war ich der Fels in der Brandung und das Mädchen war ja nicht eben erst erschienen. Sie war schon einen Monat hier. Also fragte ich mich stumm. Warum also jetzt? Warum musste ich gerade heute und zu diesem Zeitpunkt meine Fassung verlieren? Im Moment fühlte ich mich hoffnungslos überfordert von meinen Gefühlen. Wäre er nicht gewesen, dann könnte es so laufen wie zuvor.
 

Die Frage ob es jemand wieder so werden konnte, geisterte nun herum und ich wünschte ihn einfach zu vergessen, aber ich wusste bereits wie unmöglich das war. Wo immer ich ging oder mich befand, er war da. Schon der kleinste Hinweis auf den Blonden reichte mir um an ihn zu denken. Roland meinte mit seiner Art, ich wirkte seit ich mich mit ihm verstand fröhlicher als sonst, lächelte öfter und wäre bei einem Fehler anderer auch umgänglicher. Mokuba glaubte fest daran, dass ich verliebt wäre und so elend wie ich mich gerade fühlte, fing ich an ihm zu glauben. Sonst würde es nicht so sehr schmerzen.
 

Ich achtete weder auf Zeit noch auf etwas anderes. Es war nicht mehr wichtig, ob ich nun zum Unterricht kam oder nicht. Hier brachte man mir nichts Neues bei. Allmählich hatte ich mich auch wieder gefasst und ein Blick in den Spiegel, der in jedem Klassenzimmer hing, verriet mir, dass man es mir nicht ansehen würde, wenn man mich nicht gut genug kannte um meine Gefühlsregungen erahnen zu können.
 

Ein Thema beschäftigte mich noch, was sollte ich nun machen?
 

- hab ich schon verloren?

ich ergebe... MICH NIEMALS

Es geht nur noch um den Sieg

Wir befinden uns im Krieg -
 

Ich fragte mich was ich wirklich wollte und dies war mehr als deutlich. Ich wollte ihn! Egal wie es nun zwischen uns stand. Also überlegte ich. Die Frage nach dem Ausgangspunkt war die Schwierigste, denn wenn ich ihn schon verloren hatte, musste ich anders agieren, als wenn er noch bei mir war. Ebenso war mit unbekannt, was er in mir sah und etwas musste er in mir sehen, denn sonst wäre es sicher nicht so weit gekommen. Was andere an mir schätzen wusste ich. Groß, gut gebaut, attraktiv und anziehend, dazu noch erfolgreich und reich. Alles Attribute, die Mann und Frau zu schätzen wussten, aber konnte ich damit auch gegen sie gewinnen, denn Joey war so vollkommen anders. Aber egal was nun geschah, eines wusste ich. Ein Kaiba gab nicht auf, wenn er sich erst mal ein Ziel gesetzt hatte.
 

Es gab viele Strategien um ein Ziel zu erreichen, doch dieses Mal war es anders. Wheeler sagte immer, dass Herzensangelegenheiten keinen Kalkül benötigten, aber dies war mein Fachgebiet. Also fügte ich gedanklich alle Fakten, die ich über Joey hatte, zusammen und kam kein Stück weiter. Was nütze es mir zu wissen, welche Kleidergröße er hatte oder welche Pizza er am liebsten aß. Alles was ich wusste konnte mich nicht für so einen Kampf wappnen und ich war kein Mensch für Liebesschwüre oder Geschnulze. Zudem glaubte ich nicht, dass er möchte, dass ich mit einem Strauß roter Rosen vor seiner Wohnungstür stehe und vor ihm auf die Knie falle. Nein, es musste einen Weg geben, wie ich es auf meiner Art machen konnte. Fragte sich nur noch was meine Art war in diesem Punkt.
 

Kämpfe hatte ich schon viele ausgestanden und gewonnen, doch diese waren alle wirtschaftlicher Natur. Dort gab es nur den Gegner einkreisen und vernichten oder ihn zur Aufgabe zwingen, aber in diesem Fall wollte ich das gar nicht. Er sollte nur verstehen, dass ich die bessere Wahl war und auch die einzig Richtige.
 

- wie kann es sein, dass sie nun deine Liebe kriegt nicht ich?

Ich liebe dich alleine.

Soll das die Sünde sein?

Ich kämpfe um dich, zeig was ich fühle, denn ich ergebe mich nicht -
 

Ich kam nicht weiter, so beschloss ich einfach alles auf eine Karte zu setzen. Hoch erhobenen Hauptes und mit einem entschlossenen Gesichtsausdruck, öffnete ich die Tür und betrat den leeren Gang, da der Unterricht bereits begonnen hatte, aber nichts konnte mir in diesem Moment gleichgültiger sein. Zielstrebig ging ich nun in Richtung meiner Klasse. Zwischen zeitig erntete ich verwunderte Blick von ein paar Lehrern, die dazu weiter nichts sagten und mich stumm passieren ließen. Auch sie hatten bereits gelernt, dass man sich einem Kaiba nicht in den Weg stellte. Ebenso wie dieses Mädchen es lernen würde. Ich konnte nicht zulassen, dass sie ihn sich nahm, denn es gab einen Punkt mit dem sie nicht gerechnet hatte, ebenso wenig wie ich. Mein Herz schlug für ihn und da dies nun mal der Fall war, sollte er zu mir gehören.
 

Ohne anzuklopfen öffnete ich die Tür zum Klassenzimmer, sah noch wie der Lehrer ansetzen wollte um sich zu beschweren wer seinen Unterricht störte, aber es dann doch vorzog einfach auf meinen leeren Sitzplatz zu deuten und mich somit stumm bat Platz zu nehmen. Kalt fixierte ich ihn und er zuckte leicht zusammen. Es war eine eindeutige Bestätigung, dass ich machen konnte was ich wollte. Ich lies mir alle Zeit der Welt um mich zu setzen und meine Utensilien herauszunehmen. Es ging hierbei um Macht und ich wollte nun allen Anwesenden zeigen, wer mehr davon hatte und dies kleine Demonstration zeigte es offensichtlich.
 

Auch sein Blick lag auf mir und zeigte wie sehr ihn diese Aktion verwirrte. Dass alles was ich nun noch tat dazu diente seine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken und ihm meine Vorzüge noch ein Mal deutlich vor Augen zu halten, ahnte er wahrscheinlich nicht, aber es spielte in diesem Moment auch keine Rolle. Es tat mir einfach gut. Seine braunen Augen ruhten sogar noch auf mir, als der Unterricht weiter geführt wurde.
 

"Joey!", wurde mit einem Mal das monotone Gemurmel unterbrochen und er wandte sich an den Lehrer, der ihn erzürnt ansah und auf die Tafel zeigte, "Ich würde mich freuen, wenn du den Unterrichtsstoff genauso aufmerksam betrachten würdest wie Herr Kaiba.".
 

Errötend rutschte er auf einem Stuhl umher und ich sah ihn an, schon bevor er etwas sagte, dass er dies nicht so im Raum stehen lassen konnte. " Das ist aber nicht fair!", protestierte er klar hörbar, "Der darf einfach zu spät kommen und da kommt kein Wort von Ihnen...". Er zeigte mit dem ausgestrecktem Finger auf mich und ein paar der Mitschüler nickten leicht.
 

"Ich bin mir sicher, dass Herr Kaiba seine Gründe dafür hatte.", Herr Smith, unser Lehrer, suchte meinem Blick und ich konnte mir mit Mühe und Not ein Grinsen verkneifen, sondern nickte nur gelassen und lies klar deutlich ein 'Natürlich' vernehmen.
 

Grummelnd setzte er sich aufrecht hin. "Und das reicht Ihnen?", wollte er mit einem wütenden Blick wissen, "Der arrogante Sack hätte sonst was machen können oder vielleicht hatte er auch einfach keine Lust auf ihren öden Unterricht...". Schon als es raus war, erkannte Wheeler, dass er einen Fehler begangen hatte. Mal wieder lag sein Herz auf der Zunge, was ich so gerne an ihm mochte. Er wahr ehrlich, egal was es ihn kostete.
 

Verwundert über so eine klare Aussage zog der Lehrer eine Augenbrauen nach oben und lächelte danach freundlich, "Ach so ist das, da sie ja Pünktlich waren, kann ich nur annehmen, dass sie meinen Unterricht zu schätzen wissen und gerne auch heute zwei Stunden länger bleiben um weitere spannende Aufgaben zu bearbeiten.". Ein wenig fühlte ich mich schuldig, da er nun meinetwegen Nachsitzen musste, aber es kam mir gelegen, so hatte ich die Gelegenheit bereits heute mit ihm zu reden. So konnte der Kampf beginnen.
 

- Ich greif zum Megaphon

Du verstehst es nicht, so wie in Babylon

Es hat einfach keinen Sinn

Ich will gewinnen, doch wie soll das gehen, wenn alles so verschwimmt -
 

Lähmend langsam zog sich die Stunde hin und die Erlösung folgte, als ich beinah schon bereit war mich am Unterricht zu beteiligen aus Langeweile, auch wenn der Anblick des Blonden, der mich bei jeden Blickkontakt anknurrte, mich unterhielt. Dass er mich wieder beachtet und mich nicht links liegen ließ, freute mich. Aber ich wollte mich nicht mit solchen Kleinigkeiten zufrieden geben. Wenn ich schon nach etwas verlange, dann nach mehr als Nettigkeiten. Wenn es nach meinen Gefühlen ging, würde ich es hinaus schreien und einfach ihn einfach für mich einfordern, doch mein Kopf hatte etwas dagegen.
 

Die Klasse leerte sich und Joey bekam von Herr Smith noch ein paar Aufgaben zugeteilt, die er im Lehrerzimmer später abgeben sollte. Währenddessen arbeitete mein Kopf auf Hochtouren. Wie stellte ich es nun am besten an? Wie bringe ich ihn dazu mich zu verstehen? Bisher hatten wie eher auf unsere komplizierte Art miteinander kommuniziert, das auch in unserer kurzen gemeinsamen Zeit zu einigen Missverständnissen führte. Dies musste ich verhindern. wir mussten uns auf eine Sprache einigen. Niemals würde ich es mir verzeihen, wenn es an mir scheitern sollte.
 

Inzwischen sind wir alleine im Klassenraum. Seine Freunde haben sich mit einem entschuldigenden Lächeln verabschiedet und ihm und mich somit ebenfalls verlassen. "Der feine Herr Kaiba ist auch noch da....", spottete er, "Kein ach so wichtiges Meeting heute?".
 

Betont langsam steckte ich meine Sachen in meine Tasche und legte mir meine Worte gut zurecht, denn nur ein Falsches kann zu Problemen führen, die ich mir nicht leisten konnte. Aber wie so oft Überwog meine Gewohnheit alles andere. "Zeit ist konstant und ich kann es mir durchaus leisten diese zu nehmen, wenn ich es bedarf...", meine Lippen verzogen sich ein wenig und der Ansatz eines Lächelns erschien auf ihnen.
 

- Oh... ich stehe hier erstarrt

ich bin doch noch da, verschwinde nicht, wenn du mich ignorierst

ich bin gefallen, doch hielt ich mich an den Träumen fest

ich wollte dir nur gefallen -
 

Von ihm kam keine Erwiderung darauf, sondern missmutig schüttelte er den Kopf und befasste sich mit seinen Aufgaben. Ich verharrte und starrte ihn nur stumm an. Er hat ein Feuer in sich, aber es musste geschürt werden damit es arbeitete und meine Anspielung auf das zu spät kommen, reichte dafür scheinbar nicht aus. Wie sollte er auch ahnen, dass ich nun nicht einfach gehen würde, nur weil er mal klein bei gab.
 

Mein Stuhl schiebt sich ein Stück nach hinten als ich aufstand und zu ihm hinüber ging. Ein kurzer Blick auf seinen ersten Lösungsansatz reichte mir aus um zu sehen, dass dieser so nicht funktionierte, dies teilte ich ihm auf überheblich mit.
 

"Is' doch mein Problem.", er funkelte mich kurz von der Seite an und machte einfach weiter, als ob nichts gewesen wäre.
 

"Gerade ein Hund wie du sollte Hilfe annehmen, wenn er sie erhält.", meinte ich herablassend und wartete jedoch nicht ob er reagierte, sondern setzte noch einen drauf, "Diese Aufgaben sind lachhaft und zeigt nur wie inkompetent du bist.". Ich konnte ihm ansehen, wie sehr er versuchte sich zusammen zu reißen, viel fehlt nicht bevor er sich vergaß. Mein Herz indessen schlug bereits schon wie wild und ich spürte ein Spannung in mir aufsteigen. Ich würde es gerne leugnen, aber ich musste es mir eingestehen. Ich war nervös, sehr sogar, jedoch blieb es innerlich, mein Körper hatte ich unter Kontrolle.
 

Er blickte mich nun direkt an und packte nebenbei seine Sachen ein, was mich ein wenig verunsicherte. "Auf deine Hilfe kann ich verzichten...", erklärte er beim Aufstehen und wollte gerade gehen, dies konnte ich nicht zulassen. Kurz vor der Tür, packte ich ihn bei den Schultern und drehte ihn zu mir um, wobei ich ihn gleichzeitig ein Stück zur Seite manövrierte. So hatten wir die halb offene Tür neben uns und er die Wand im Rücken.
 

- ich sag dir dass ich dich wirklich hasse

...nein ich lüge nicht

ich liebe dich

Schrei!

Das lindert deinen Schmerz

zerschmettere das Herz -
 

Wütend schnaubte ich und sah ihn eiskalt an. Meine Lippen formten Worte, bevor ich es mir selbst bewusst werden konnte. "Wheeler....", setzte ich an und genoss seinen leicht einschüchternden Blick auf mir, "... weißt du eigentlich wie sehr du mich nervst?". Alleine damit habe ich ihn scheinbar schon getroffen, doch nur kurz blieb der Ausdruck und machte endgültig seinem Feuer platz, das dabei war sich auszubreiten. Sein Widerstand machte sich bemerkbar und ich spürte nun eine gewisse Vorfreude in mir aufsteigen und ich konnte es kaum erwarten.
 

"Wie kannst du....", fing er an, doch schnell unterbrach ich ihn. Mir war dabei durchaus gewusst wie sehr es hasste. Ebenso wie ich den Anblick von ihr an seiner Seite.
 

"Ich kann und ich werde es....", lies ich nun wieder kühl verlauten, lehnte mich zudem noch rechts und links neben seinem Kopf mit den Händen an die Wand, dass er von Blicken anderer abgeschirmt und gefangen vor mir stand.
 

Fast schon fassungslos sah er zu mir auf und holte tief Luft. Er wollte sich scheinbar versuchen abzureagieren, aber das würde ihm nicht gelingen, da ich es nicht zu ließ. Ich brauchte ihn nicht ruhig, ich wollte ihn wild und zornig, denn dann war er meistens ehrlicher und das vor allem auch zu sich. Er sprach einfach ohne zu denken mit dem Herz auf der Zunge. "Du solltest dich glücklich schätzen, dass ich mit so was wie dir überhaupt rede....", oh ja, diese Abwertung saß, "... also warum tust du nicht was dein Herr dir befiehlt, Hündchen?".
 

Ungehalten griff er nach meinem Kragen und zog mich ein Stück mehr zu sich heran, was ich ohne weitere Hinderung zuließ. "Ist der arrogante Kühlschrank etwa wieder da?", zischte er und mir lief ungewollt ein angenehmer Schauer über den Rücken beim Klang seiner Stimme. Wie sehr ich ihn doch liebte. "Letztens war er noch so Strom- und nutzlos....", meinte er dann lässiger und forderte mich mit einem braunen Augen auf mitzumachen. Ich fragte mich was er damit bezwecken wollte. Aber egal was es war, ich spielte mit, wie er bei mir.
 

"Laut einem berühmten Hundetrainer, brauchen Hunde auch ihren Freilauf...", konterte ich, blickte ihm dabei fest in die Augen, "...aber irgendwann müssen sie zurück an die Leine, sonst lernen sie nichts.". Jedes Wort, welches meine Mund verließ und ihn zu einer Erwiderung aufforderte, wirkte auf mich wie ein Aufschrei. Ein Wunsch der Beachtung und es tat meinem Herzen gut, dass er mitmachte. Ein Schlagabtausch wie schon länger nicht mehr. Es gab nur noch zwei Möglichkeiten Sieg oder ein gebrochenes Herz.
 

- wir sind im Krieg und für den Sieg zählt nur wer besser zielt.

Komm und Feuer doch zurück

zerreiße mich Stück für Stück -
 

"Ich bin kein Hund, Arschloch...", er fixierte mich und auf seinen Zügen kam ein Lächeln zum Vorscheinen, "Oder kann der große böse Firmenchef nicht mehr alleine sein?".
 

Er ahnte scheinbar gar nicht, wie richtig er damit lag und das schmerzte. Ich hatte ihn herausgefordert und es gab keinen Rückzieher mehr, so ging es nur nach vorne. "Och...", spottete ich, "...hat das kleine Hündchen angst sein Herrchen zu verlieren?". Gekonnt gab ich ihm eine Frage zurück und grinste ihn an.
 

"Du weißt doch gar nicht über das Hündchen, dessen Herrchen du dich schimpfst....", dass er meine Wortwahl benutzte, erstaunte mich, da er sich nie als Hund hinstellen lassen wollte, weder verniedlicht noch sonst irgendwie. "Soll ich dir mal sagen was ich denke?", fragte er mich provokant und ich sah in einen Augen einen Ausdruck, den ich nicht deuten konnte. Scheinbar wollte er sich nicht mit mir anlegen, da er wieder ruhiger geworden war und doch erkannte man einen kleinen Funken Schmerz in ihnen, der ihn sonst immer anfachte.
 

- Dann weiß ich wenigstens, dass du mich wirklich nicht mehr liebst

und dann weiß ich wo ich steh

oh, hasse mich lieber als mich zu ignorieren

Los! Rette mich - Ergib' dich und beende es mit einem KUSS! -
 

Ich wollte endlich Klarheit, ob ich ihn noch haben kann oder nicht. Das Blut rauschte in meinem Ohren, mein Herz arbeitete so schnell wie noch nie, denn es bangte und hoffte. "Sag es mir!", fordere ich ihn mit klaren Worten auf nicht wissend ob ich die Wahrheit ertragen konnte, aber Unsicherheit auf Dauer brauchte ich ebenso wenig.
 

Als er zum Sprechen ansetzte wurde mir leicht schwindelig und mein Magen rumorte in mir als wollte er sich wehren, aber mein Kopf war klar und wollte wissen worauf er sich einließ. "Du hast mal echt 'ne lange Leitung....", waren seine einfachen Worte, weder beleidigend noch auf irgendeiner weise positiv. Und ich verstand nicht worauf er hinaus wollte. Genauso unwissend musste ich auch für ihn ausgesehen haben, denn er lachte auf und geschickt wanderte seine Hand zur Tür um sich nun endgültig zu schließen, so dass alle die vorbei kamen weder ihn noch mich sehen konnten.
 

Immer weniger verstand ich was hier vor sich ging, doch es entstand wieder eine unglaubliche Nervosität in mir. Meine Lippen bewegten sich, doch wusste ich selbst nicht so recht was sie von sich gaben bis auf den Rest, "... Was willst du mir damit sagen?".
 

"Wow!", grinste er mich frech an, "Einen fast sprachlosen Kaiba hätte ich nicht erwartet.". Er zog seine Arme hervor, legte sich um meinen Nacken und zog mich ein Stück hinab, ehe ich es richtig begreifen konnte. "Das...", hauchte er mir entgegen und seine Lippen trafen meine.
 

Instinktiv reagierte meinen Körper, drückte sich näher an ihn heran, intensivierte den Kuss und genoss einfach die kurze Zeit bevor wir uns zum Luft holen treffen mussten. Seine Augen leuchteten wie im Licht stehender Bernstein und nun fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ich war fassungslos, was er gemacht hatte um mich so was zu bekommen, dass er die Geduld dazu hatte so lange zu warten. Aber sagte man nicht, das lange Warten lohnt sich aus? Glücklich beugte ich mich nun vor und scheinbar wartete er auf einen weiteren Kuss, aber ich lenkte ab, so dass ich in ein Ohr flüstern konnte, "Das war alles geplant? Woher wusstest du, dass es funktioniert?".
 

Er lachte kurz, ehe er mir antwortete, "Ich wusste es nicht, aber ich habe lieber alles auf eine Karte gesetzt als ewig raten zu müssen.".
 

Wir blickten uns nun wieder an, genossen den ruhigen Augenblick und auch ohne zu sagen wussten wir was der andere empfand. Von hier aus gab es nur noch ein nach vorne und ich hoffte, dass es immer bei einem gemeinsamen Weg blieben, bevor wir uns wieder küssten.
 

The End


Nachwort zu diesem Kapitel:
ein Danke an alle, die es bis zum Ende durchgehalten haben.
*winke*
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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  -_Kurama-Sama_-
2016-06-04T23:08:18+00:00 05.06.2016 01:08
naaaaaaaaaaaaaaaaw! mega süß! gefällt mir total gut der OS <3 Joey is ja son Schlingel xD
Von:  Lunata79
2015-06-25T10:34:47+00:00 25.06.2015 12:34
Total schön.
Dennoch sind mir die Schreibfehler ungut aufgefallen. XD
Von:  Yidas
2015-06-24T21:34:31+00:00 24.06.2015 23:34
ach wie schön!!! <3
-->Wir blickten uns nun wieder an, genossen den ruhigen Augenblick und auch ohne zu sagen wussten wir was der andere empfand.

eines der besten ~ich liebe dich~-Geständnisse ever!


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